Antike in 60 Minuten - Cornelius Hartz - E-Book

Antike in 60 Minuten E-Book

Cornelius Hartz

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Beschreibung

Ein Überblick über 4000 Jahre Kultur in nur einer Stunde, sozusagen im Dauerlauf von den alten Ägyptern über die Griechen und die Römer bis zur Spätantike, dabei Geschichte, Kultur, Kunst, Literatur und Alltagsleben ... Bei diesem Ausblick kann einem schon schwindlig werden. Doch keine Angst: Hier wird sich auf das Wesentliche konzentriert. Durch das Komprimieren von Informationen entsteht eine ganz neue Sicht auf Zusammenhänge, auf Geschichten und Mythen. Antike in 60 Minuten weckt Interesse und regt zum Weiterlesen an. So gewinnt das Altertum nicht nur an Faszination - es ist auch heute noch lebendig und wirkmächtig.

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Inhaltsverzeichnis

Intro

Vierzig Jahrhunderte: Ägypten

Die Völker im Osten

Griechenland: Mythos und Geschichte

Homer, Parthenon, Olympia

Rom: Mythos und Geschichte

Zenturio und Schildkröte

Bücher, Aquädukte und Gladiatoren

Völker am Rande des Imperiums

Christen und Vandalen

Zum Weiterlesen

Mehr über unsere Autoren und Bücher:www.piper.de

ISBN 978-3-492-96509-5

© für diese Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 2013 © Thiele Verlag in der Thiele & Brandstätter Verlag GmbH, München und Wien 2013 Umschlaggestaltung: Christina Krutz, Biedesheim am Rhein Datenkonvertierung: Datagroup, Timisoara / Rumänien

Intro

Antike in 60 Minuten – geht das überhaupt? Im Prinzip schon. Man muss sich nur sehr konzentrieren. Ein Überblick über viertausend Jahre Kultur in nur einer Stunde, sozusagen im Dauerlauf von den Ägyptern über die Griechen und die Römer bis zur Spätantike, dabei Geschichte, Kultur, Kunst, Literatur, Alltagsleben … Es kann einem schon schwindlig werden beim Ausblick, so viele Themen in ein Büchlein zu verpacken. Wo fängt man an, wo hört man auf? Welche Schwerpunkte setzt man? Was kann man als bekannt voraussetzen? Was muss man unbedingt erwähnen? Und vor allem: Was kann und darf man weglassen?

Umso reizvoller ist es, den Versuch zu wagen und die Ursprünge der europäischen Kultur aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, der vor allem eines muss: sich aufs Wesentliche konzentrieren. Ein solch knapper Überblick kann sogar etwas sehr Reizvolles haben. Durch das Komprimieren von Informationen auf engstem Raum entsteht eine ganz neue Sicht auf Zusammenhänge, Vernetzungen, Abläufe. So kann und soll dieses Buch eben auch dazu dienen, Interesse zu wecken und zum Weiterlesen anzuregen.

Vierzig Jahrhunderte: Ägypten

Denkt daran: Von diesen Pyramiden blicken vierzig Jahrhunderte auf euch herab!« Diese Worte sprach Napoleon Bonaparte im Juli 1798 zu seinen Soldaten, direkt vor der sogenannten Schlacht bei den Pyramiden. Kurz darauf brachte sein Heer den Streitkräften der Mamluken eine geradezu vernichtende Niederlage bei. Es ist eine schöne Anekdote, dass der große Stratege seine Männer mit dem Hinweis auf die große Kultur der alten Ägypter in die Schlacht führte, die es den Engländern zu entreißen galt – auch wenn sie wohl nicht den Tatsachen entspricht, denn zum Zeitpunkt, als er diesen Satz gesagt haben soll, waren die Franzosen noch einen ganzen Tagesmarsch von den Pyramiden entfernt.

Bei den Pyramiden

Gleichwohl faszinieren die Großen Pyramiden von Gizeh die Menschen heute genauso wie damals und sogar schon zur Zeit des klassischen Griechenland, als sie in den Kanon der Sieben Weltwunder aufgenommen wurden. Sie sind das einzige dieser Weltwunder, das man heute noch besichtigen kann. Errichtet wurden die Pyramiden von Gizeh in Sichtweite der Stadt Kairo im 27. und 26. Jahrhundert vor Chr. In der größten der drei großen und sechs kleinen Pyramiden befindet sich die Grabstätte des Pharao Cheops. Aus drei Millionen Steinquadern besteht sie, die Grundfläche ist größer als sieben Fußballfelder, und in der Antike war sie 147 Meter hoch. Zweitausend Jahre lang war diese Pyramide das höchste Bauwerk der Welt, dann wurde der Leuchtturm von Pharos in Alexandria errichtet. Die Chephren-Pyramide direkt neben der des Cheops ist nur marginal kleiner, aber das Gelände ist so beschaffen, dass sie größer wirkt – und deshalb von vielen Touristen für die berühmte Pyramide des Cheops gehalten wird.

Was den ägyptischen Pyramiden heute leider fehlt, ist einerseits die frühere Verkleidung mit glattem, glänzendem weißen Kalkstein, andererseits die wertvolle Spitze, das Pyramidion. Nahe der Pyramiden steht auch die berühmte zwanzig Meter hohe Sphinx mit Menschenkopf und Löwenkörper, von der man bis heute nicht weiß, wozu sie diente. Manche Forscher glauben, dass sie das Areal bewachen sollte, als Totenwächterin – denn alles andere rund um die Pyramiden von Gizeh hat irgendwie mit dem Tod zu tun: Die Pyramiden selbst dienten als Grabmal für Pharaonen, und in ihrer unmittelbaren Nähe befanden sich diverse Königinnengräber und mehrere große Friedhöfe.

Totenkult

Der bekannteste Aspekt der altägyptischen Kultur ist sicherlich, dass die Ägypter ihre Toten einbalsamierten und diese Mumien dann mit viel Aufwand und kostbaren Grabbeigaben in Sarkophagen bestatteten. Letzteres trifft vor allem auf Pharaonen und hohe Beamte zu, ersteres auch auf ganz normale Menschen, deren Mumien man zu Hunderten in sogenannten Volksgräbern entdeckt hat. Höhergestellte Persönlichkeiten ließen sogar ihre Katzen einbalsamieren (die Katze genoss in Ägypten großes Ansehen).

Das meiste über altägyptische Gräber wissen wir aus dem Tal der Könige bei Luxor. Hier entdeckte Howard Carter 1922 das Grab des Pharaos Tutanchamun (ca. 1341–ca. 1323 vor Chr.) – eine Sensation, die mit einem Schlag das Interesse der ganzen Welt an der altägyptischen Kultur weckte. Das Grab bot eine nahezu unglaubliche Menge an Schätzen, die so faszinierend waren und sind, dass vor kurzem eine Ausstellung für Besucherrekorde sorgte, die lediglich Repliken der vielen Kunstgegenstände aus Gold, Silber, Elfenbein, Alabaster und Glas zeigte.

Howard Carters Entdeckung hatte allerdings auch eine Kehrseite: den »Fluch der Mumie«. Mehrere Teilnehmer der Expedition starben unter nicht ganz geklärten Umständen, was die Presse damals über viele Jahre genüsslich ausschlachtete. Aber letztlich war wohl wenig an den Gerüchten dran: Viele der »Opfer« des Fluchs waren ohnehin sehr alt und starben zudem lange nach der Öffnung des Grabs. Gleichwohl hielt die Mumie als Schauergestalt durch Groschenromane und Horrorfilme wie Die Mumie (1932) Einzug in die Populärkultur.

Ein geheimnisvolles Buch

Als Ägyptisches Totenbuch bezeichnet man eine Sammlung von Texten, die ab 1550 vor Chr. als Grabbeigabe dienten und die eine wichtige Quelle zur ägyptischen Mythologie darstellen. Es handelt sich um eine Reihe von Beschwörungsformeln, Liedern, Gebeten und Zaubersprüchen, die dem Verstorbenen helfen sollten, in die Unterwelt zu reisen. In heute noch erhaltenen Papyri variiert der genaue Inhalt von Fall zu Fall. Ursprünglich wurden solche Texte in die Außenseite eines Sarkophags geschnitzt, später dann als Schriftrollen mit in die Grabkammer gelegt. Ein einzelnes zusammenhängendes Buch war das Ganze jedoch nicht; die moderne Bezeichnung stammt daher, dass die Grabräuber solche in Gräbern gefundenen Papyrusrollen mit kitâb-al-mayyit beschrifteten – »Buch eines toten Menschen«.

Für alles einen Gott

Wie bei frühen Hochkulturen üblich, hatten die Ägypter viele verschiedene Götter, die unterschiedliche Funktionen erfüllten. Ra ist in der ägyptischen Mythologie der Gott der Sonne; sein Gegenstück, der Gott des Mondes, heißt Thot. Amun ist der »Vater des Lebens«, später mit Ra kombiniert zum Staatsgott Amun-Ra. Ptah ist der Erschaffer von Himmel und Erde, seine Frau heißt Sachmet, sie ist die Göttin von Krankheit und Krieg; ihre Schwester, die Fruchtbarkeitsgöttin, heißt Bastet. Isis und Osiris sind zugleich Geschwister und Mann und Frau – sie ist eine Muttergottheit, Osiris der Gott der Unterwelt; ihr gemeinsames Kind heißt Horus. Osiris wird von seinem Bruder, dem Wüstengott Seth, getötet; fortan ist er dafür zuständig, die Toten in die Unterwelt zu geleiten. Maat ist die Göttin der Wahrheit und der Gerechtigkeit, Anubis der Gott der Totenriten, Hathor die Göttin der Liebe, der Künste und des Friedens. Dargestellt wurden viele der Götter mit menschlichem Körper, aber dem Kopf eines Tieres; so hat Anubis den Kopf eines Schakals, Thot den eines Ibis usw.

Daneben wurde auch der jeweils regierende Pharao wie ein Gott verehrt: Nach dem Verständnis der alten Ägypter war der Pharao Sohn und Abgesandter der Himmelsgötter. Und nach dem Vorbild von Isis und Osiris heirateten viele Pharaonen die eigene Schwester – eine äußerst merkwürdige Sitte, die bis ins erste Jahrhundert vor Chr. fortgesetzt wurde.

Fruchtbarer Schlamm

Der Grund dafür, dass in Ägypten relativ früh in der Menschheitsgeschichte eine so wohlhabende Hochkultur entstand, war der Nil: Verlässlich einmal im Jahr trat er über seine Ufer, und diese Überschwemmung machte das umliegende Land fruchtbar, durch den lehmhaltigen Nilschlamm, den der Fluss aus den Vulkangebieten Äthiopiens anschwemmte. Eine riesige Oase mitten in der Wüste. Mit der Fertigstellung des umstrittenen Assuan-Staudamms 1971 verschwand dieser Schlamm und wurde größtenteils durch Kunstdünger ersetzt, was sich wiederum negativ auf die Wasserqualität des Nils auswirkte. Das Nilkrokodil, im alten Ägypten als heiliges Tier verehrt, lebt heute nur noch unterhalb der Staumauer.

Der Assuan-Staudamm brachte aber noch ein weiteres Problem mit sich. Südlich davon, in Abu Simbel, steht ein wahres Wunderwerk von einem Tempel, der 1244 vor Chr. nach dreißigjähriger Bauzeit Pharao Ramses II. geweiht wurde. Die vier sitzenden zwanzig Meter hohen Monumentalstatuen des Pharaos an seiner Fassade gehören zu den Ikonen der ägyptischen Baukunst. Als man den Tempel 1813 ausgrub, war er komplett mit Wüstensand bedeckt, so dass selbst die Reliefs verschiedener Götter im Tempelinneren sehr gut erhalten waren. Doch der Tempel Ramses’ II. steht heute nicht mehr an der Stelle, an der er errichtet wurde: Durch den Bau des Assuan-Staudamms lief die ganze Gegend Gefahr, im Wasser unterzugehen. Daher zerschnitten schwedische Techniker im Auftrag der UNESCO den Tempel in über tausend Blöcke, nahmen ihn auseinander und bauten ihn etwas höher gelegen wieder auf. Zahlreiche andere architektonische Schätze hatten nicht so viel Glück. Sie liegen heute auf dem Grund des Stausees.

Pharaonen und Ptolemäer

Vor über sechstausend Jahren ließen sich Menschen am fruchtbaren Nilufer nieder. In der folgenden langen und wechselhaften ägyptischen Geschichte gibt es einige besonders markante Ereignisse. Dazu zählt die Vereinigung Ober- und Unterägyptens im dritten Jahrtausend vor Chr. Die Reichseinigung wird dem legendären König Menes zugeschrieben, der als erster Pharao alle Macht über Ägypten in einer Person vereinte und sich als Gott verehren ließ – der Ausgangspunkt einer der ersten organisierten Gesellschaften. Bereits vorher hatte sich ein Schriftsystem etabliert, eine der wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Entwicklung von Wissenschaften, Medizin, Rechtsprechung und Kultur.

Ende der Leseprobe