Antoines Jagd auf den Werwolf - Agony Isabel de - E-Book

Antoines Jagd auf den Werwolf E-Book

Agony Isabel de

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Beschreibung

Antoines Jagd auf den Werwolf

Eine Erotik und Horrorgeschichte aus dem Paris des Jahres 1794

In Paris regiert der Terror. Jeden Tag treiben die Schergen Robespierres neue Opfer auf die Guillotine. Täglich finden Menschen auf den Plätzen der Hauptstadt einen grausigen Tod. Doch der Terror in der Straßen von Paris ist in diesem Sommer des Jahres 1794 nicht das einzige Monster, das hier sein Unwesen treibt.
Angefangen hat es vor vielen Jahren in den Wäldern um Gévaudan. Dort trieb eine unheimliche Bestie sein Unwesen. Unzählige Menschen fallen dem Monster zum Opfer. Es handelt sich um einen Werwolf. Nach langer und erbitterter Jagd gelingt es den Männern von Gévaudan, das Monster endlich zu töten. Doch damit ist es nicht zu Ende. Denn nun ist es wieder da und geht erneut auf Beutejagd. Mitten in den Straßen von Paris. Nur einer kann dieses Monster aufhalten. Antoine de Chastel hat einen heiligen Familieneid geleistet, solange gegen die Monster zu kämpfen, bis auch das letzte Ungeheuer von der Erde getilgt ist. Doch jetzt findet er sich zwischen allen Stühlen. Inmitten des Terrors der Jakobiner macht er Jagd auf die Bestien, die die Straßen der Stadt nach neuen Opfern durchstreifen. Schließlich steht er der letzten und blutrünstigsten Bestie gegenüber. Jetzt muss sich zeigen, ob er seinen Eid erfüllen und das Monster töten kann ....

Umfang: 63 Seiten

Ich möchte an dieser Stelle auch auf einen zweiten Teil dieser Geschichte verweisen: Bethanies Jagd auf den Werwolf
Allerdings handelt es sich bei diesem Buch um eine abgeschlossene Geschichte, die man auch ohne Teil 2 lesen kann.

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Antoines Jagd auf den Werwolf

 

Eine Erotik und Horrorgeschichte aus dem Paris des Jahres 1794

 

 

 

IMPRESSUM

Isabel de Agony

CanLaon Road km 4,5

Ulay, Vallehermoso

Negros Oriental

The Philippines

[email protected]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gévaudan, Frankreich, 1769

 

Im Dorf lag ein Mann im Sterben. Antoine Chastel schöpfte Wasser aus dem Brunnen und ging hinein. Sein Vater lag im größten Zimmer des Hauses, eine einzige Kerze brannte, die Bibel lag aufgeschlagen auf seinem Schoß. Er schlief unruhig und das Fieber hatte ihn fest im Griff. Antoine wischte ihm mit einem feuchten Tuch über die Stirn, und Jean Chastel öffnete die Augen. Er sprach zwischen angestrengten Atemzügen.  

"Ich dachte... du wärst gegangen." 

Antoine schüttelte den Kopf. "Erst, wenn du wieder gesund bist." 

"Ich werde nicht wieder gesund werden", sagte Jean. "Der Herr wird..."  

Und seine Stimme verstummte. Er schlief ein und außer dem rasselndem Atem war nichts mehr zu hören. Antoine tat, was er konnte, um den älteren Mann zu trösten. Einige Stunden in der Nacht wachte Jean Chastel zum letzten Mal auf. Seine schwachen Hände tasteten nach der Bibel. Als er nach Wasser rief, trank er, bis er sprechen konnte, und sagte: "Antoine? Erzähl mir von der Jagd." 

Antoine wich zurück. "Nicht heute Nacht. Eine andere Nacht. Du brauchst deine Ruhe..." 

"Es wird keine weiteren Nächte geben. Sag es mir jetzt." 

Antoine schauderte, aber er konnte nicht widersprechen. Er schloss die Augen und begann zu erzählen, wie er es jedes Mal tat, wenn sein Vater ihn fragte, von jenem Tag vor zwei Jahren, einem Tag, der in seinen Albträumen noch nicht zu Ende war... 

 

Es war ein kalter Morgen für den Juli. Antoines Atem gefror. Das Metall seiner Muskete schmerzte bei der Berührung. Er und sein Vater waren von der Jagdgesellschaft getrennt worden. Jean Chastel saß verloren auf einem Hügel und betete. Antoine hielt Wache. Seine Knie hörten nicht auf zu zittern. Wäre sein Vater nicht gewesen, wäre er weggelaufen. Stattdessen stand er da; seine Knie zitterten, aber er stand. Seit drei Jahren war das Gévaudan der Gnade eines Ungeheuers ausgeliefert. Es hatte immer wieder Wolfsangriffe im Ackerland gegeben, aber dies war kein gewöhnlicher Wolf. Diesen Wolf nannten sie die Bestie. Die meisten Killerwölfe forderten ein oder zwei Opfer, bevor sie zur Strecke gebracht wurden. Diese Bestie hatte über hundert getötet. Vor zwei Jahren schickte der König seinen eigenen Jagdleutnant ins Gévaudan, um die Bestie zu erlegen. Er hatte berichtet, dass ihm dies sogar gelungen war. Doch es war nicht zu Ende gewesen. Leider war es noch nicht zu Ende gewesen, denn die Bestie war von den Toten zurückgekehrt. Wilder und blutrünstiger als jemals zuvor. Es war an Weihnachten gewesen und seitdem streifte sie wieder ungehindert umher. Nun nahmen Antoine, Jean Chastel und die anderen Männer des Gévaudan die Sache selbst in die Hand. 

 

Tagaus, tagein jagten sie, jeder bewaffnet, jeder (außer vielleicht Antoine) bereit, sein Leben zu geben, um die Bestie ein für alle Mal zu vernichten. Jean war sogar mit speziell gesegneten Silberkugeln bewaffnet, da er glaubte, dass nur Silber rein genug sei, um ein solches Ungeheuer wirklich zu vernichten. Der ältere Chastel saß einstweilen still im Gebet und rief Gott an, sie zu befreien: 

"Lieber Vater, allmächtiger Gott, Drei in Einem, der Du warst, bist und ohne Ende gesegnet sein wirst, ich danke Dir, dass Du mich von Einbruch der Nacht bis zur Stunde des Morgens bewahrt hast..." 

Irgendwo in der Nähe knackte ein Ast. Antoine wirbelte herum und hätte beinahe seine Muskete fallen lassen. Jean reagierte nicht. 

"Ich bitte Dich, gewähre mir in Deinem heiligen Erbarmen, dass ich heute Abend noch einmal Danke sagen kann..." 

Die Bäume begannen zu wackeln.  

"Vater!", sagte Antoine, aber Jean antwortete nicht. 

Antoines Atem wurde kürzer und schneller. Die Morgenluft schien ihm in die Lunge zu schneiden. Etwas kam auf ihn zu, etwas Großes und unglaublich Schnelles ... 

"Deine heilige Macht, gib, dass ich heute keine Sünde begehe und in keine Gefahr gerate..." 

Ein kleiner Baum am Rande der Lichtung brach und fiel um, sein Stamm zersplitterte. Und da, auf vier großen Pfoten vorwärts stapfend, mit glühenden Augen und geiferndem Maul, stand die Bestie. Das ist kein Wolf, dachte Antoine. Kein Wolf konnte zu einer solchen Größe heranwachsen. Sein Fell war rot, befleckt vom Blut hundert Unschuldiger, und sein Körper war mit Narben von den Kugeln der Jäger des Königs übersät. Die Angst stieg wie Galle in Antoines Kehle auf.  

"Vater!", rief er erneut. 

Aber Jean betete weiter: 

"Durch Deine unendliche Fürsorge werden meine Gedanken dazu gebracht, Deine heiligen Gesetze zu halten und Deinen heiligen Willen zu tun..." 

Die Worte provozierten die Bestie; sie heulte so laut, dass Antoine sich die Ohren zuhalten musste und schrie. Als es geendet hatte, war er fast taub; er konnte die Stimme seines Vaters nicht mehr hören, nicht einmal seine eigene. Dann stürmte die Bestie direkt auf sie zu. Antoine hob sein Gewehr, aber seine Hände zitterten und sein Finger drückte zu früh auf den Abzug. Die Entladung riss ihm das Gewehr aus der Hand und seine Kugel vergrub sich im Boden. Die großen Pranken des Ungeheuers wühlten die Erde auf, als es sich auf ihn stürzte. Es blieb keine Zeit für einen weiteren Schuss und auch keine Zeit zum Nachladen. Er konnte der Bestie niemals entkommen, aber er drehte sich trotzdem um und floh. Er erschrak, als er seinen Vater wie eine steinerne Säule direkt hinter sich stehen sah. Jean Chastel hob seine Muskete, und die Bestie erstarrte in ihrem Lauf. Einen Moment lang stand die Welt still, als Mensch und Bestie sich Auge in Auge gegenüberstanden. Antoine kauerte, hilflos. Die Bestie knurrte und zerrte an der Erde, aber Jean zuckte nicht mit der Wimper. Alle Kreaturen im Wald waren still, wie gebannt von der Konfrontation. Habe ich geträumt, dachte Antoine? Werde ich jetzt aufwachen? Dann war der Zauber des Augenblicks gebrochen. Der monströse Wolf stürzte sich erneut auf sie, aber Jean schoss, und der Knall der Muskete klang selbst in Antoines tauben Ohren. Die geweihte Silberkugel brannte sich in den Körper der Bestie, und das Ungeheuer brach seinen Angriff ab, wimmerte und taumelte. Das Blut, das es vergoss, war so widerlich und faulig, dass auf diesem Feld jahrelang nichts mehr wachsen würde. Es unternahm einen halbherzigen Versuch zu fliehen, aber es war sinnlos. Mit einem letzten hasserfüllten Schrei sackte die Bestie von Gévaudan in sich zusammen und starb. 

 

Antoine weinte vor Erleichterung. Jean sagte nichts, sondern behielt die gefallene Bestie im Auge. Sie sah jetzt nicht mehr so furchterregend aus. Durch den Aufruhr aufgeschreckt, tauchten andere Männer auf, um die Todeszuckungen der Bestie zu sehen. Antoine sah auf die Stelle, wo seine Muskete lag und schämte sich. Im Augenblick der Wahrheit war er bereit gewesen, seinen Vater zu verlassen, um ihn allein mit dem Monster kämpfen zu lassen. Die Bestie war jetzt tot, und Jean Chastel war ein Held, aber Antoine war ein Feigling. Niemand außer seinem Vater würde das je erfahren, aber das war genug.  

 

Jean sagte jedoch nichts. Er reichte seinem Sohn einfach die Waffe zurück und ging dann, um die Leiche zu untersuchen. Schon hörten sie Laute der Verwunderung und des Grauens von den versammelten Jägern. Die Chastels drängten sich durch die Menge und kamen zu der Stelle, wo die Bestie lag, und Antoine stieß einen Schrei des Entsetzens aus, denn statt eines großen Dämonenwolfs sahen sie nun den Körper eines Menschen. Antoine deutete mit einem zitternden Finger auf den Boden.  

"Aber das ist... das ist...?" 

"Es spielt keine Rolle, wer es war", sagte Jean. "Er ist jetzt tot."  

Er drehte sich zu den anderen Jägern um.  

"Habt ihr alle gesehen, dass die Bestie tot ist, und habt ihr alle gesehen, dass sie nach dem Tod wieder die Gestalt eines Menschen annimmt?"  

Die Jäger nickten und stimmten zu.  

"Dann gibt es nichts mehr zu sagen. Wir werden die Leiche zurück ins Dorf bringen und sie verbrennen. Und das wird das Ende sein." 

Und das war es auch. Für alle, außer für Antoine. Jahrelang bat ihn sein Vater jedes Mal, wenn er ihn sah, ihm von dieser Jagd zu erzählen. Jetzt, als er die Geschichte zum letzten Mal zu Ende erzählte, sah der ältere Chastel ihn mit schwachen Augen an. Antoine konnte sich nicht vorstellen, was sein Vater dachte, als er ihn so ansah.  

"Weißt du, warum ich dich bitte, mir von der Jagd zu erzählen?", fragte Jean. 

Antoines Gesicht glühte. "Um mich an meine Schande zu erinnern." 

Jeans Augen weiteten sich.  

"Nein! Nein, nein, nein", sagte er, und dann ging seine Stimme in einem Hustenanfall unter.  

Mit großer Anstrengung schaffte er es, erneut zu sprechen: 

"Ich will nicht, dass du dich deiner Angst schämst. Aber ich möchte, dass du sie nicht vergisst!" 

Er ergriff Antoines Hand, sein Griff war unnatürlich stark für seinen geschwächten Zustand.