Apfelduft - Henrike Lang - E-Book

Apfelduft E-Book

Henrike Lang

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Beschreibung

Ein tabuloser und unterhaltsam unzensiert erzählter Roman über lesbischen Sex, Liebe und den Wunsch eines lesbischen Langzeitpaares nach einem Kind, schließlich das Leben mit Kleinkind. Henrike und Judith lernten sich auf einer studentischen Party kennen. Aufregende Anfänge, viel Sex, sie werden ein Paar, sind lange und glücklich liiert, verpartnert. Doch dann entwickelt Henrike Lust – mehr noch, Gier – auf andere, auf Frauen, auf Männer. Überraschend, sie war immer lesbisch bisher. Sie lässt sich vom Blick auf Handgelenke erotisieren, vom Duft nach Boskoopäpfeln, von hellbraunen Locken, männlichen Schultern, von Gerüchen. Und dann lässt sie sich auf Sex-Affären mit Männern ein, bis sie realisiert, was sie wirklich umtreibt: Der Wunsch nach einem Kind, physisch wie Hunger oder Durst. Als sie das ihrer Freundin Judith endlich gesteht, hält die es für nichts als Spinnerei. Doch Henrike lässt nicht locker. Es folgen absurde Versuche, schwanger zu werden, Schwangerschaft, das Leben mit Kleinkind. Als Supplement 11 weitere Episoden: Entspannung Henrike und Judith sind inzwischen seit 25 Jahren zusammen, ihr Sohn David wird sechs. Kurzgeschichten über die Liebe und das Begehren, den Alltag, erotische Fantasien und gelebte Lust in einer Langzeitbeziehung Diese Episoden lassen sich als Folge-Episoden zum Roman "Apfelduft" lesen. Pressestimmen: „Henrike Lang schildert frisch, flott und frei von der Leber weg Episoden mitten aus dem Leben heraus – und plaudert vermutlich aus dem eigenen Nähkästchen, in dem sich bei Weitem nicht nur Babyöl und Bauklötzchen befinden, sondern auch z.B. Sicherheitsnadeln, mit denen sich notfalls Risse in einer langjährigen Beziehung zusammenhalten lassen. Kritisch-klare Worte liegen ihr ebenso wie umwerfend witzige Schilderungen, und so lässt sich ihr „Apfelduft“ unverkrampft und sehr unterhaltsam lesen – und zwar ausdrücklich nicht nur von lesbischen Müttern und solchen, die es werden wollen.“ (Hajo) “. jetzt gibt es Feuchtgebiete für gebärwillige Lesben, Schwangere, Stillende und mit Kleinkind lebende Lesben.“ (Lesbenring-Info zu Apfelduft)

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Henrike Lang

Apfelduft& als Supplement: Entspannung und andere Episoden

Roman

konkursbuch Verlag Claudia Gehrke

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Zum Buch

Zur Autorin

Eine verdammt zähe Liebesgeschichte

Christoph, seine Frau und ich

Tanjas Brut

Andeutung

Boskoop-Mann

Sleazy

Mrs. Robinson

Madame Non

Das Wunder von Altona

Magenta

Sondierung

Auftritt Freundin

Jäckel & Heid

Der Test

Babyphone

Schwangerschaft II

Bauch aufschneiden

Still-Tage in Clichy

Barbusig

Säure

Zu heiß, zu kalt

Der Todeskuss

Scat

Hormone

Pimmi

Kind ohne Namen

Mama? Papa? Mapa!

Bettenroulette

Die Erscheinung

Oma

Entspannung

Böse Fee

Zen, verdammt

Spontanes Stochern

Stiefelchen

Triangel

Bade-Uschi

Magnesium funzt

Sex in Langzeitbeziehungen

Einige Antworten

Ganzkörperliebe

Impressum

Zum Buch

Henrike und Judith lernten sich auf einer studentischen Party kennen. Aufregende Anfänge, viel Sex,  sie werden ein Paar, sind lange und glücklich liiert, verpartnert. Doch dann entwickelt Henrike Lust – mehr noch, Gier – auf andere, auf Frauen, auf Männer. Überraschend, sie war immer lesbisch bisher. Sie lässt sich vom Blick auf Handgelenke erotisieren, vom Duft nach Boskoopäpfeln, von hellbraunen Locken, männlichen Schultern, von Gerüchen. Und dann lässt sie sich auf Sex-Affären mit Männern ein, bis sie realisiert, was sie wirklich umtreibt: Der Wunsch nach einem Kind, physisch wie Hunger oder Durst. Als sie das ihrer Freundin Judith endlich gesteht, hält die es für nichts als Spinnerei ... Doch Henrike lässt nicht locker. Es folgen absurde Versuche, schwanger zu werden,  Schwangerschaft, das Leben mit Kleinkind ...  

Ein tabuloser und unterhaltsamer Roman über queeres Liebesleben, „wie es wirklich ist“, auch manch ein „böser“ Gedanke kommt unzensiert vor. Im Supplementteil „Entspannung“ gibt es weitere Episoden rund um Sex in Langzeitbeziehungen, erotische Fantasie und die Liebe.

Pressestimmen:

„Henrike Lang schildert frisch, flott und frei von der Leber weg Episoden mitten aus dem Leben heraus – und plaudert vermutlich aus dem eigenen Nähkästchen, in dem sich bei Weitem nicht nur Babyöl und Bauklötzchen befinden, sondern auch z.B. Sicherheitsnadeln, mit denen sich notfalls Risse in einer langjährigen Beziehung zusammenhalten lassen. Kritisch-klare Worte liegen ihr ebenso wie umwerfend witzige Schilderungen, und so lässt sich ihr „Apfelduft“ unverkrampft und sehr unterhaltsam lesen – und zwar ausdrücklich nicht nur von lesbischen Müttern und solchen, die es werden wollen ...“ (Hajo)

“... jetzt gibt es Feuchtgebiete für gebärwillige Lesben, Schwangere, Stillende und mit Kleinkind lebende Lesben.“ (Lesbenring-Info 

Zur Autorin

Henrike Lang, 1970 in Norddeutschland geboren, war lange journalistisch tätig, bevor sie sich auf die Belletristik konzentrierte. Vormittags findet man sie mit ihrem Netbook am Tresen eines geräumigen Billigcafés im Kölner Bahnhofsviertel, umgeben von anderem sozialen Gelichter. Wenn der Kindergarten ihres Sohnes David schließt, lässt sie alles stehen und liegen. Ein gänzlich anderes Leben beginnt.

Eine verdammt zähe Liebesgeschichte

Judith lernte ich im Januar 1989 auf der Geburtstagsfeier ihres Bruders, Thilo, kennen. Ich wusste, dass sie kommen würde, und bereitete mich auf einen angemessenen Umgang mit ihr vor. »Sie ist charmant, aber total verrückt«, weihte Thilo, mit dem ich ein germanistisches Proseminar teilte, mich ein. »Pass auf. Leichen pflastern ihren Weg. Es war nicht leicht, ihr kleiner Bruder zu sein.« Doch in der Ecke stand nur eine kleine pummelige Frau mit kurzen schwarzen Haaren – so schüchtern, dass sie beim Sprechen einatmete und man sie oft nicht verstand. Ich konnte nicht erkennen, was an ihr gefährlich sein sollte, und verstand mich bald mit ihr, denn sie war sehr belesen.

Sie war allerdings auch sehr einsam, so einsam, dass sie sich auf der Stelle in mich verliebte. Judith fand, ich sei eine enorme Herausforderung und genau die brauche sie, um mit dreiundzwanzig endlich ins volle Leben hinauskatapultiert zu werden. Mit mir, glaubte sie, würde es nie langweilig und an meiner Seite käme man gar nicht umhin, persönlich zu wachsen. Wie ein dehydrierter Frosch, der todesmutig in einen neuen Teich hüpft, nicht wissend, ob dort Raubfische sind.

Ihr Mut – ich bin tatsächlich nicht einfach, sondern impulsiv, verschwenderisch, leidenschaftlich auch in der Verirrung – beeindruckte mich so, dass ich ihrem Werben nachgab, obwohl ich sie physisch nicht sonderlich anziehend fand. Meine vorige Freundin hatte lange kastanienbraune Locken gehabt und einen riesigen Busen. Da konnte dieses verzweifelte Neutrum kaum punkten. Judith punktete aber mit ihrer bereits erwähnten Intellektualität (meine Ex las nicht), ihrer Treue (meine Ex war ein Luder) und ihrer Zärtlichkeit (meine Ex war eher der robuste Typ »Hosen runter, beug dich über den Küchentisch«).

Judith küsste sehr gut. Ich kenne niemanden, der so gut küsst wie sie. Ich kenne niemanden, der so gut streichelt wie sie. Man zerfließt förmlich unter ihren Fingerspitzen. Sie hat sehr schöne braune Augen, die sie auf riesige, schmelzende Plüschaugen anwachsen lassen kann, wenn sie etwas von mir will. Außerdem riecht sie fantastisch. Wenn ich Kummer habe und in ihren Arm krieche, an ihr schnuffele, bin ich getröstet. Ich beschwöre sie immer, sich möglichst wenig mit parfümierten Kosmetika einzudieseln und das Beine-und-Achseln-Rasieren zu lassen. Judith in ihrem physischen Naturzustand ist das Größte für mich. Eine verlässliche, beglückende erotische Grundversorgung – und mehr will man mit fortschreitendem Alter nicht.

Meinen ersten Orgasmus mit einer anderen Frau hatte ich übrigens mit Judith, nicht mit meinem fordernden Ex-Luder. Judith kann sehr einfühlsam und selbstlos sein. Allerdings hat sie auch ihre Macken, bis heute: Sie muss bestimmen, wann wir Sex haben, sonst klappt gar nichts, weil sie sich von mir bedrängt fühlt, und sie muss oben liegen. Das ist nervig, aber was soll ich tun. Nach dem Sex, wenn ich noch ein bisschen sprechend nachhallen möchte, schläft sie gleich ein, wie man es von vielen Männern hört. Ich fühle mich oft wie in einer Hetero-Karikatur. Man gewöhnt sich daran. Nach zweiundzwanzig Jahren überhaupt noch Sex miteinander zu haben, ist ja nicht die Regel.

So war das 1989 mit Judith. Wir verbrachten das erste Jahr in meinem Bett und gingen nur zum Essen und Studieren raus. Judith studierte damals gezwungenermaßen Biologie, weil kein Platz an der medizinischen Fakultät frei war. Sie war zwar eifrig, aber hartnäckig versponnen, stellte sich ständig selbst ein Bein, ein weiblicher Don Quichotte, der gegen innere Windmühlen kämpft. Und das ist sie geblieben: Judith kämpft ständig gegen sich selbst, ein neurotischer Armeeflügel ihrer Seele gegen den anderen. Ab und zu gibt es einen Waffenstillstand, in dem die Toten vom Schlachtfeld geholt werden, die Verwundeten gepflegt und Kriegskasse aufgefüllt – dann geht das innerpsychische Gemetzel weiter.

Niemand wäre in der Lage, ihr das anzutun, was sie sich selbst antut. Es ist eine Qual, sich das täglich anzuschauen. Und so kam es, dass Judith vierzehn Jahre lang studierte. Als sie endlich an die medizinische Fakultät kam, lernte sie den – an sich schon sehr umfangreichen und anspruchsvollen – Lehrstoff so gründlich, präparierte sich so skrupulös für jede einzelne verdammte Prüfung, dass sich ihr Examen zog und zog.

Allerdings half auch sie mir sehr, die ich mich in diesen Jahren durch Panikattacken und Depressionen quälte. Ohne sie hätte ich mein eigenes Studium nicht geschafft. Irgendwann hatte ich jedoch meinen Abschluss, fand einen Job und verdiente Geld – während Judith auf ihre aufreizend gründliche Art weiterstudierte. Ich bezahlte das Wesentliche, sie jobbte ein bisschen in der Altenpflege. Als Medizinerin konnte man sie sich, so gut sie fachlich auch sein mochte, nicht wirklich vorstellen. Wer wartet schon tagelang auf seine Diagnose, bis Frau Doktor sich endlich zu einer durchgerungen hat, und das auch nur unter Vorbehalt?

Es gab Jahre, da blieb ich nur aus Pflichtgefühl mit ihr zusammen, mit diskreten Nebenaffären.

Wie schafft man es, zweiundzwanzig Jahre als hochneurotisches Frauenpaar zusammenzuleben? Ausharren, lautet sicher eine Antwort. Viele Lesben hätten nach zwei Jahren vermutlich eine aus dem Bekanntenkreis verführt und zu ihrer neuen Partnerin erklärt, aber serielle Monogamie war nicht mein Ding; sie führte von Traufe zu Traufe. Ein gemeinsames Lesbenjahr entspricht zwei Heterojahren, ähnlich wie der Alterungsprozess von Hunden an dem von Menschen gemessen wird. Insofern stünden Judith und ich kurz vor den Toren der Goldenen Hochzeit. Wir haben miteinander ausgeharrt, waren einander, unterm Strich, treu.

Manchmal sah ich Judith wie eine Art Lustknaben, als jemanden, den man sich leistet, weil man ihn sich leisten kann. Ich glaube, ich war auf eine perverse Weise durchaus stolz, mir eine häuslich attraktive, wenn auch beruflich untüchtige Liebhaberin zu leisten. Äußerlich war Judith immer wie aus dem Ei gepellt, immer mit Oxford-Hemd und Merino-Pullover wie ein Collegeboy, und die Wohnung hielt sie tadellos in Schuss. Wir hatten zwei Perserkatzen und einen Südbalkon voller seltener Blumen. Konnten wir das nötige Geld sparen, verreisten wir auch. Wir lebten, wie die meisten Lesben und Schwulen, entfremdet von ihren Herkunftsfamilien, ausschließlich unter Peers, mit Freunden.

Ich konnte nicht klagen. Es war bloß erbarmungslos langweilig. Es war traurig auf hohem Niveau. Wir stagnierten. Judith erhielt ihre Approbation. Als wir am Abend beim Italiener feierten, stellte ich fest, dass sie, nur fünf Jahre älter als ich, allmählich faltige Echsenaugen bekam und ein gefälteltes Doppelkinn. Ich erschrak. Wo waren meine besten Jahre geblieben?

Christoph, seine Frau und ich

Christoph war mein bester Freund. Ich kannte ihn schon seit meinem Studium, wir hatten uns gleich verstanden. Ich vergötterte seine spröde Art. Niemals würde man ihm eine Banalität entlocken, eher schwieg er. Wenn man ihn nach etwas fragte, antwortete er fast wie der autistische Bruder in »Rain Man« – gnadenlos wahrhaftig, selbst wenn sich die Worte gegen ihn selbst richteten. So war das in der Wissenschaft, nahm ich an. Christoph war Wissenschaftsjournalist, ich neigte mehr zum Feuilleton. Unparteilichkeit verstand ich nicht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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