Arme habt ihr allezeit bei euch; einen rechten und einen linken - Eckart zur Nieden - E-Book

Arme habt ihr allezeit bei euch; einen rechten und einen linken E-Book

Eckart zur Nieden

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Beschreibung

Der langjährige Autor Eckhart zur Nieden bietet in seinem neuen Buch "Arme habt ihr allezeit bei euch; einen rechten und einen linken" biblische Gedankenanstöße mit Witz. Sind wir nicht manchmal in der Gefahr, Bibelworte falsch zu lesen oder falsch zu deuten weil sie uns mit kleinen Änderungen besser in den Kram passen? Damit beschäftigt sich das neue Buch des langjährigen Autors Eckart zur Nieden, so wie wir ihn kennen: amüsant und kurzweilig und dennoch immer auch mit einer theologischen oder geistlichen Pointe. Eckart zur Nieden fiel auf, wie das Aussprechen des Gegenteils oft die göttlichen Wahrheiten besser hervortreten lässt. Und wie humoristische und amüsante also nicht bierernste, aber ernsthafte Zitate oder Redewendungen biblische Aussagen aktueller erscheinen lassen. Sein Buch enthält 100 altbekannte Sprüche aus der Bibel, angefangen im Alten Testament, von Mose bis zur Offenbarung im Neuen Testament, die mit einem modernen Zitat oder einer Redewendung aus unserer Zeit verbunden werden. Zunächst "stolpert" man darüber, dann bringen sie die Leser zum Schmunzeln und Nachdenken. Altbekannte Bibeltexte erwachen auf diese Weise zu neuem Leben.

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Seitenzahl: 129

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ECKART ZUR NIEDEN

Arme habt ihr allezeit bei euch; einen rechten und einen linken

100 Sprüche, die so nicht in der Bibel stehen …

Eckart zur Nieden, Jahrgang 1939, lange Jahre Rundfunkredakteur, lebt heute im Ruhestand in Marburg. Er ist Autor vieler Bücher und Hörspiele für Kinder und Erwachsene.

Bibelzitate folgen der LUT 84: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Auflage in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

© 2023 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

Lektorat: Susanne Baum

Umschlagfoto: Adobe Stock

Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger

Satz: Brunnen Verlag GmbH

ISBN Buch 978-3-7655-3620-5

ISBN E-Book 978-3-7655-7694-2

www.brunnen-verlag.de

Im Gespräch mit manchen

Bibelkennern und Skeptikern,

Suchenden und Selbstsicheren,

Spitzfindigen und Denkfaulen,

Traditionalisten und Avantgardisten,

Gleichgültigen und Eiferern,

Glaubenden und Zweiflern

hat sich mein Blick auf die biblische Wahrheit geschärft. Ihnen allen sei dieses Buch gewidmet.

„Der Altmeister des geschriebenen Wortes liefert seinen Lesern eine spannende Entspannungslektüre. Man darf sich vom feinen Humor des Autors anstecken lassen. Was ist biblisch, was nicht? Das Werk hat das Zeug, ein routiniertes Bibellesen neu zu beleben.“

Jürgen Mette

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 66

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Kapitel 72

Kapitel 73

Kapitel 74

Kapitel 75

Kapitel 76

Kapitel 77

Kapitel 78

Kapitel 79

Kapitel 80

Kapitel 81

Kapitel 82

Kapitel 83

Kapitel 84

Kapitel 85

Kapitel 86

Kapitel 87

Kapitel 88

Kapitel 89

Kapitel 90

Kapitel 91

Kapitel 92

Kapitel 93

Kapitel 94

Kapitel 95

Kapitel 96

Kapitel 97

Kapitel 98

Kapitel 99

Kapitel 100

Bibelstellenverzeichnis

Vorwort

Man kann sie ja verstehen, die ersten Menschen. Sie waren neugierig. Allerdings verstießen sie gegen Gottes Gebot, als sie auf die Schlange hörten und von der verbotenen Frucht aßen. Und welche Folgen hatte das! Was für ein Tausch! Sie haben den Segen Gottes verspielt für ’nen Apfel und ’n Ei.

Allerdings steht da nichts von einem Apfel. Den finden wir nur auf alten Bildern. Und ein Ei gab’s da auch nicht.

Oder ich denke an Jona und stelle mir vor, wie er nach Ninive gehen sollte, aber nicht wollte. Und wie er ein Schiff nach Tarsis bestieg, in die entgegengesetzte Richtung, und sich Mut machte mit dem Entschluss: „Let’s go west!“

Wir schmunzeln, wenn ein Zitat aus der heutigen Welt oder eine moderne Redewendung in Verbindung gebracht wird mit den altehrwürdigen Bibeltexten. Wir schmunzeln, aber wir spüren, dass diese Texte dabei eine neue Aktualität bekommen.

Es gab Knatsch in der Gemeinde. Warum müssen manche Mitchristen nur so uneinsichtig sein! Dabei sollen wir doch alle lieben. Schreibt nicht Paulus: Die Liebe ist das Band der Vollkommenen? Nein, er schreibt: Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit. Vollkommene zu lieben, ist nicht schwer. Aber Unvollkommene zu lieben, erfordert die Kraft dessen, der sich als Vollkommener für uns Unvollkommene hingegeben hat.

Sind wir nicht in der Gefahr, Bibelworte falsch zu lesen oder falsch zu deuten, weil sie uns mit kleinen Änderungen besser in den Kram passen? Und wir merken kaum, welche Schätze uns dabei verloren gehen.

Mir fiel auf, wie das Aussprechen des Gegenteils oft die göttlichen Wahrheiten besser hervortreten lässt. Und wie humoristische – also nicht bierernste, aber ernsthafte – Zitate oder Redewendungen biblische Aussagen aktueller erscheinen lassen. Daraufhin begann ich, solche falschen Sprüche und ein paar Gedanken dazu zu notieren.

Hier sind hundert davon.

Gott brachte alle Tiere zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte. Und Adam sprach: So viele! Da muss ich öfter repetieren, damit ich nicht aus der Mücke einen Elefanten mache. Das da zum Beispiel ist die Nachtigall und nicht die Lerche.

Auf den ersten Blättern der Bibel lesen wir von der Schöpfung und von der Auflehnung des Menschen gegen Gott, und von den Folgen. Wir lesen aber auch davon, wie der Mensch zu etwas Besonderem wird gegenüber den Tieren, nachdem Gott ihm seinen Atem eingeblasen hat.

Zum Beispiel ist er neugierig und wissensdurstig – was sich die Schlange dann zunutze macht.

Und er kann sprechen. Das wird deutlich daran, dass er den Tieren Namen gibt.

Was für ein Wunder ist die Fähigkeit des Menschen zu sprechen! Er kann mit Mund und Rachen und Lunge verschiedene Geräusche erzeugen. Und nun legt er fest, dass bestimmte Geräusche in einer bestimmten Reihenfolge etwas Bestimmtes bedeuten. Wenn er etwa einen Löwen meint, muss das Tier nicht da sein und er darauf zeigen, sondern er macht die entsprechenden Töne, und sein Gegenüber weiß Bescheid.

Auch abstrakte Dinge lassen sich so beschreiben. Mehr noch: Er kann selbst mithilfe dieses Codes der Sprache viel besser über Dinge und Wahrheiten nachdenken, die er nicht sieht.

Die Sprache hebt über die Tiere hinaus, und sie hilft zu besserem Miteinander der Menschen.

Aber sie gibt dem Menschen auch die Fähigkeit – und damit die Verantwortung – wahrzunehmen, was Gott ihm sagen will.

1. Mose 2,19-20

Gott der HERR machte … alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel … seinen Namen.

Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren. Und Eva sprach: Adam, ich brauche was zum Anziehen! Was sollen denn sonst die Leute sagen!

Auch die Scham gehört zu den Dingen, die den Menschen vom Tier unterscheiden. Wer sich schämt, ist nicht nur fähig, über sich selbst und über andere nachzudenken, sondern auch zu überlegen: Was denkt der andere über mich?

Allerdings war die Scham bei Adam und Eva durch die Schuld ausgelöst. Da hatten sie nicht nur vor dem Partner die kindliche Unschuld verloren, sondern auch vor Gott.

Als Gott in den Garten kam, so wird erzählt, versteckten sie sich vor ihm. Was natürlich Unsinn ist, denn vor Gott kann man sich nicht verstecken. Sie hatten ein schlechtes Gewissen. Sie konnten nun nicht mehr der Frage ausweichen: Was denkt Gott über mich? Aus Scham war Angst geworden.

Wie gut, dass wir seit Christus wissen: Vor Gott können wir uns wohl schämen, weil er alles weiß, aber wir müssen keine Angst haben.

So wie er damals rief: „Adam, wo bist du?“, so ruft er auch uns. Er will das Verhältnis zwischen ihm und uns wieder in Ordnung bringen. Und Gemeinschaft mit uns haben.

1. Mose 3,7

Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

Da ergrimmte Kain sehr und dachte: Wie sagte dereinst noch Friedrich Schiller: Die Axt im Haus erspart den Killer. Und als sie auf dem Felde waren, schlug er seinen Bruder Abel tot.

Vielleicht war es auch keine Steinaxt, sondern nur ein dicker Knüppel.

Die Sünde von Adam und Eva war wie ein Dammbruch. Nun war das Böse in der Welt, genauer: in den Herzen der Menschen. Und es ließ sich noch steigern: vom Ungehorsam zum Brudermord.

In gewisser Weise war es eigentlich keine Steigerung, denn der Ungehorsam gegen Gott war schon das Schlimmste, was passieren konnte. Daraus ergaben sich alle Sünden, seien sie nun moralisch sehr oder weniger schlimm.

Es ist doch bequem, dachte Kain (falls er überhaupt nachdachte): Abel ärgert mich, also muss er weg! Problem gelöst! Und ich kann mich vom Acker machen und mir auch noch Abels Schafherde aneignen.

Aber das war ein Irrtum. Nun musste er „unstet und flüchtig“ sein. Nun erkannte er, dass er sich nicht nur gegen Abel, sondern auch gegen Gott versündigt hatte. Das vor allem. Dabei hatte Gott ihn vorher gewarnt: „Die Sünde lauert vor deiner Tür … du aber herrsche über sie!“

Der Fortgang der Geschichte macht aber deutlich: Gottes Strafe entspricht nicht der Tat. Kain stirbt nicht. Selbst mit dem Mörder ist Gott nicht endgültig fertig.

Ein erschreckender Anfang der Menschheitsgeschichte! Gut, dass danach die Bibel und die Geschichte Gottes mit den Menschen noch weitergeht.

1. Mose 4,8

Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.

Von Lamechs Sohn Tubal-Kain sind gekommen alle Erz- und Eisenschmiede. Und Lamech sprach: Hört meine Rede, ihr Frauen Lamechs: Heute ist das Neolithikum zu Ende und es beginnt die Bronzezeit.

Nun, das wird er wohl nicht so gesagt haben, aber etwas Ähnliches hat er vielleicht gedacht: Heute beginnt eine neue Zeit. Anscheinend hat ihm sein Sohn ein bronzenes Schwert oder eine ähnliche Waffe gegeben, und das machte ihn auf einen Schlag mächtig. Jetzt war er stärker als alle anderen und fühlte sich überlegen. Und sollte das jemand bezweifeln, könnte er was erleben!

Ich werde blutig Rache nehmen, triumphiert Lamech. Schlägt jemand mir mit seiner Keule eine Beule, so töte ich ihn. Meine Rache wird sehr viel schwerer sein als das, was mir jemand antut!

Dass ein „Fortschritt“ in der Waffentechnik das Selbstbewusstsein erhöht, ist also nichts Neues. Auch nicht, dass sich dabei die Wut ungebremst auswirken kann, wenn jemand an unsrer Überlegenheit zweifelt. Dass manchmal die Rache ohne Maß und Ziel ist.

Das hilft, so meint der Mensch, nicht nur der eigenen Größe. Es hilft auch gegen die Angst.

Die Menschen sollten sich die Erde untertan machen, hatte Gott gesagt, also forschen und erfinden. Aber damit war nicht das Erfinden von Waffen gemeint – egal, ob Armbrust oder Atombombe.

Die Menschen haben zwar immer besser die Technik zu beherrschen gelernt, aber nicht sich selbst.

1. Mose 4,23-24

Ihr Frauen Lamechs, merkt auf, was ich sage: Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule. Kain soll siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal.

Abraham starb in einem hohen Alter. Er hatte das Leben satt.

Das Wort „satt“ hat zwei Bedeutungen. Die eigentliche Bedeutung ist positiv. Man ist satt, also hat man keinen Hunger und keinen Durst mehr und auch sonst keine Bedürfnisse.

Aber das Wort wird auch negativ gebraucht. Ich habe es satt – das heißt: Ich habe die Nase voll. Ich habe von irgendetwas Unschönem mehr als genug. Es reicht jetzt. Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr.

„Ich habe das Leben satt“ bedeutet: Es ist mir zur Last geworden. Wegen Krankheit vielleicht oder wegen Altersschwäche, oder wegen Unfrieden im Umfeld.

So war es bei Abraham nicht. Wenn es von ihm heißt, er starb alt und lebenssatt, dann hat das Wort die positive Bedeutung. Es gab keinen Hunger mehr, keine unerfüllten Wünsche. Er hatte im Land, in das Gott ihn geführt hatte, eine neue Heimat gefunden. Der verheißene und lang ersehnte Erbe war da. Sogar die Sache mit seinem Neffen Lot war wieder ins Lot gekommen. Es fehlte nun nichts mehr. Ein langes, vor allem aber reich gefülltes Leben war zu Ende. Er war satt, lebenssatt.

Was ist das für ein Geschenk, wenn ein Mensch am Ende seines Lebens sagen kann: Nun ist es gut. Er ist zwar auch durch ungute Zeiten gegangen, aber nun ist die Zeit, Gesamtbilanz zu ziehen. Und die ist gut. Gott hat während meines Lebens – ob es lang war oder kurz, ob es ruhig verlief oder sehr bewegt – seine Hand über mir gehalten. Nun ist nichts mehr offen. Ich bin am Ziel.

Der Blick zurück löst keine Unzufriedenheit aus, sondern nur Dank.

Der Dank gilt Gott. Es war nicht der Zufall, dem ich ein erfülltes Leben zu danken hätte. Auch nicht der eigenen Leistung, für die ich mir beim Rückblick selbst auf die Schulter klopfen könnte. Gott hat mein Leben geführt und ausgefüllt und mich satt gemacht. Lebenssatt.

1. Mose 25,8

Und Abraham verschied und starb in einem guten Alter, als er alt und lebenssatt war.

Isaak segnete Jakob und sprach: Völker sollen dir dienen und Stämme dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder!

Das war Jakobs Krönung.

Wenn es eine Art Krönung war, eine Krönung zum Oberhaupt und Stammvater eines Volkes, dann war sie nur halb, nur vorläufig.

Es war wohl ähnlich wie im Mittelalter, wo Könige ihre minderjährigen Söhne schon zu Mitkönigen krönen ließen, damit nichts schief ging mit dem Fortbestand der Dynastie, falls der König plötzlich sterben sollte. Das Kind hatte zwar den Titel und auch die Erwartung, einmal die Macht zu bekommen, aber noch war es nicht wirklich König.

Jakob hatte sich den Segen Isaaks, also diese Krönung, durch Betrug erschlichen. Unter den Menschen reicht so etwas oft, um an die Macht zu kommen. Aber nicht bei Gott. Um in Gottes auserwähltem Volk eine wichtige Rolle zu spielen, ist mehr nötig als so eine listige Durchsetzung des eigenen Willens.

Jakobs Leben musste erst in Ordnung gebracht werden. Sein ichbezogenes Wesen, sein stolzer Charakter, war noch nicht geeignet für die große Aufgabe. Erst als er manchen Dämpfer erhielt – durch seinen Schwiegervater, und dann, als er mit Gott rang und der ihn verletzte, sodass er mit Angst vor der Rache seines Bruders und unfähig zur Flucht in das „Gelobte Land“ hinkte, – da wurde er fähig für das Amt. Als Gott selbst ihn „krönte“ und ihm den Namen Israel, Gottesstreiter, gab, da konnte er das werden, was Isaaks Segen verheißen hatte.

Nicht wir Menschen machen etwas Großes aus uns. Entweder Gott selbst macht es oder es wird nichts. Wenn wir uns aber ganz auf ihn verlassen, ihm dienen und treu bleiben, wird er uns „die Krone des Lebens“ geben.

1. Mose 27,28-29

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder … Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet.

Herr, deine rechte Hand tut große Wunder. Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen. So was machst du mit links.

Wie denn nun, mit rechts oder mit links? Nun, das „mit links“ steht nicht in der Bibel. Aber beides stimmt und ist kein Widerspruch.

Von der rechten Hand Gottes ist da oft die Rede. Aber das ist natürlich bildlich gemeint, denn Gott hat keine Hände wie wir. Wenn er Wunder tut, wenn er Atome schafft oder Sterne, Quarks oder Galaxien, wenn er Leben ins Dasein ruft, wenn er das Schicksal der Menschen lenkt, dann hat er andere Mittel. An Mitteln fehlt’s ihm nicht. Manchmal heißt es sogar, er spricht nur, und es geschieht. Da sind dann Arme und Hände ganz überflüssig. Aber in der Vorstellung der Menschen ist es die Hand Gottes, und zwar die rechte, weil die bei den meisten Menschen die geschicktere ist.

Dass jemand etwas mit links macht, sagen wir, wenn klar werden soll: Es fällt ihm leicht. Sogar mit der ungeübten linken Hand kann er das.

Es fällt Gott leicht, Wunder zu tun. Er muss sich nicht anstrengen, Feinde zu besiegen. Auch die Dinge, die uns zu schaffen machen, stellen für ihn kein unlösbares Problem