Asche zu Asche - Jennifer Armintrout - E-Book

Asche zu Asche E-Book

Jennifer Armintrout

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Beschreibung

Die Vampire sind alarmiert: Das Orakel hat sich befreit und will gemeinsam mit dem Souleater die Welt ins Chaos stürzen. Können Carrie und Nathan den wahnsinnigen Plan stoppen und so den Untergang der Menschheit verhindern? Ein dramatischer Kampf gegen das Böse beginnt, bei dem Carrie auch ihrem ehemaligen Schöpfer Cyrus wiederbegegnet. Erneut gerät ihr Herz in seinen dunklen Bann, stärker als je zuvor. Und hat Carrie eben noch der Unsterblichkeit ihrer Liebe zu Nathan vertraut, ist sie nun verzweifelt hin- und hergerissen zwischen ihm und Cyrus.

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Seitenzahl: 537

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Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich

der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Jennifer Armintrout

Blutsbande 3:

Asche zu Asche

Roman

Aus dem Amerikanischen von

Martha Windgassen

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Cora Verlag GmbH & Co. KG,

Valentinskamp 24, 20357 Hamburg

Copyright © 2009 by MIRA Taschenbuch

in der CORA Verlag GmbH & Co. KG

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:

Blood Ties Book Three: Ashes to Ashes

Copyright © 2007 by Jennifer Armintrout

erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

Published by arrangement with

HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln

Redaktion: Ivonne Senn

Titelabbildung: pecher und soiron, Köln

Autorenfoto: © Jill Welch

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN (eBook, PDF) 978-3-86278-453-0 ISBN (eBook, EPUB) 978-3-86278-452-3

eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

www.mira-taschenbuch.de

Dieses Buch ist Jill, Warnament,

den Wallses, Katy und Scott gewidmet.

Wenn es euch nicht gäbe, würde mein Kopf vielleicht

nicht mehr durch normale Türen passen.

Dank

Diese Menschen haben dazu beigetragen,

das Buch fertigzustellen:

Meine Arbeitsgruppe:

Chel, Chris, Cheryl, Marti, Mary und

Martha in Vertretung.

Mein Mann und mein Sohn, die jammern, sich beschweren,

um meine Aufmerksamkeit buhlen und die mich generell

ständig belästigen. So lange, bis der Scheck eintrifft.

Meine Agentin Kelly und meine Lektorin Linda.

Und durchaus auch Dr. Carrie Ames. Sie ist vielleicht nicht

real, aber sie erledigt den schwierigen Teil dieses Jobs.

PROLOG

„Hey, Baker! Haben Sie ihr schon die Medikamente für die 19-Uhr-Runde verpasst?“

Don schwang seine Füße vom Tisch, wobei er einen Turm aus leeren Getränkedosen umschmiss. „Ja, habe ich. Sehen Sie in den Unterlagen nach.“

Das musste man Sanjay lassen, er stellte wirklich die dümmsten Fragen. Don schüttelte den Kopf und sah dem Neuen zu, wie er zur Tür ging und das Klemmbrett vom Haken nahm, um dann darüber die Stirn zu runzeln, was dort stand. Wie Sanjay es geschafft hatte, über hundert Jahre alt zu werden, war ein Wunder. Verdammt, Don hatte selbst genug Schwierigkeiten in seinen zwanzig Jahren als Vampir gehabt. Jedenfalls mehr als in den dreißig Jahren zuvor. Wie jemand in einem Zustand ständiger Verwirrtheit herumlaufen konnte, obwohl er doppelt so alt war wie er …

„Das ergibt dann aber keinen Sinn.“ Sanjay blätterte die Seiten auf dem Klemmbrett um. Aber in dieser Geschwindigkeit konnte er unmöglich die Kurven gelesen haben, so viel war klar. „Es ergibt überhaupt keinen Sinn!“

„Was ergibt keinen Sinn?“ Sie waren immer für ein Drama gut, diese Wissenschaftler von der Bewegung zur freiwilligen Ausrottung der Vampire. „Ich habe ihr die Medikamente gegeben.“

Sanjays besorgter Blick traf Don. „Ich weiß, dass Sie sie verabreicht haben. Das sehe ich ja in den Aufzeichnungen. Aber ihre Hirnaktivität ist … zu hoch. Es sieht so aus, als habe sie überhaupt keine Beruhigungsmittel erhalten.“

„Ruhig Blut, ruhig Blut. Dafür gibt es eine logische Erklärung.“ Die Neuen tendierten immer dazu, sich über die geringste Kleinigkeit unheimlich aufzuregen, aber er hatte ja gesehen, was das letzte Mal passiert war, als das Orakel, die Mysteriöse, ihre Medikamente hinuntergespült hatte. „Ich gebe ihr noch eine Dosis Beruhigungsmittel und werde versuchen, sie bis zur Morgenvisite so ruhig wie möglich zu stellen. Dann wird Dr. Jacobson übernehmen.“

Das Orakel sollte seine Medikamente stündlich bekommen. Zunächst wurden sie in einem Schlauch mit warmem Blut aufgelöst, dann intravenös injiziert. Es war einfach. Und Don hasste es.

Es war nicht so, dass er auf Ruhm scharf war wie die wichtigen Typen. Oder auf Gefahr wie die Vampirjäger. Er wollte einfach einen Job, der ein bisschen anspruchsvoller war, als dass ihn ein trainierter Affe hätte erledigen können.

Jedenfalls konnte er zwischen den Medikamentengaben Fernsehen gucken. Und je schneller er seine Aufgaben erledigte, desto schneller konnte er sich wieder vor die Mattscheibe setzen und die Wiederholungen amerikanischer Comedyserien anschauen.

Er zog die Erkennungskarte durch den Kartenleser des Lagerraums, und die Tür öffnete sich mit einem zischenden Geräusch. In diesem Raum war es achtzehn Grad kälter als im übrigen Gebäude – die Kontrollmaschinen, die unterschiedlichen Pumpen und Lagereinrichtungen würden sonst überhitzen. Und im Rest des Gebäudes war es schon kühl genug. Don rieb die Hände aneinander und versuchte, sie durch pusten aufzuwärmen. In diesem Raum roch es nach Blut, aber so war es immer.

„Schatz, ich bin wieder da“, rief er der zusammengesunkenen Figur zu, die vor ihrem Computer eingeschlafen war. Der Laborassistent konnte einfach die Tagesschichten nicht vertragen.

Die grelle Helligkeit des Raumes wurde auf der einen Seite von einer riesigen dunklen Glaswand gedämpft. Darin wurde das Orakel gelagert. Es befand sich in unzähligen Litern Blut und schlief. Die Beruhigungsmittel wirkten. Don nahm zwei Tabletten aus dem Medizinschrank und ging laut pfeifend zu der Vorrichtung hinüber, die primär aus Schläuchen bestand. Eigentlich hoffte er, damit den Laboranten aufzuwecken. „Ich hoffe, dass sie morgen früh nicht die Aufzeichnungen von den Überwachungskameras überprüfen. Denn sonst bekommst du eine Menge Ärger.“ Die Infusionspumpe befand sich an der Wand direkt unter der Glasscheibe. Er beugte sich hinunter und zog eine Schublade auf. Die Tabletten wurden in ein Fach aus durchsichtigem Glas gelegt und im nächsten Schritt aufgelöst. Der ganze Vorgang war ätzend, aber das Orakel war gegen fast alle Beruhigungsmittel, die in flüssiger Form verabreicht wurden, resistent geworden. Aber Tabletten funktionierten. Don wusste zwar nicht, warum, aber er war froh, dass es so war. Die Zicke konnte sehr unangenehm werden, wenn sie wach wurde.

Ungläubig sah er zweimal in die Schublade. Die Glaskammer, die eigentlich leer sein sollte, um die nächste Dosis aufzunehmen, war immer noch mit Blut gefüllt. Mit zitternden Händen tastete er den Schlauch bis zu der Stelle entlang ab, wo er in der Wand verschwand. Ein Stück Tablette, das sich nicht aufgelöst hatte, klemmte in dem dünnen Plastiktubus und führte dazu, dass das Blut nur tröpfchenweise durchlief.

Das Orakel hatte überhaupt keine Beruhigungsmittel bekommen.

Der Rest geschah zu plötzlich. Als er aufschaute, sah er das Gesicht des Orakels, fahl und neugierig an das Glas gelehnt. Seine Augen waren offen. Don taumelte rückwärts, schrie, stolperte über seine eigenen Füße und landete auf denen des schlafenden Laboranten. Dessen Turnschuhe standen in einer Blutlache. Er schlief gar nicht.

Don öffnete den Mund, um zu schreien, aber er brachte keinen Laut hervor.

1. KAPITEL

Unausweichlichkeit

„Carrie, ich glaube, es ist Zeit, Nathan anzurufen.“

Ich wusste, dass dieser Satz früher oder später kommen musste. Ich hatte nur gehofft, dass es viel, viel später so weit sein würde.

Wir hatten es uns in Max’ Schlafzimmer gemütlich gemacht. Es war der einzige Raum in seiner großzügigen und luxuriös eingerichteten Eigentumswohnung, in dem ein Fernseher stand. In den vergangenen drei Wochen hatten wir nichts anderes gemacht, als tagsüber herumzulümmeln und nachts durch verschiedene Jazzklubs zu ziehen. Es war nicht so gewesen, dass ich keine Zeit gehabt hätte, Nathan anzurufen. Ich hatte es einfach vermieden.

Als ich ihm nicht antwortete, seufzte Max schwer. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen das geschnitzte Kopfteil seines antiken Bettes. Es war das einzige Möbelstück in diesem Zimmer, das nicht modern war. So, wie er dasaß, wirkte er seltsam anachronistisch. Da er seine Verwandlung erst in den späten Siebzigerjahren durchgemacht hatte, war Max der jüngste Vampir, den ich kannte. Natürlich außer mir. Er hatte sich der Zeit viel schneller angepasst als einige andere Vampire. Er trug seine weizenblonden Haare kurz geschnitten und hatte sie mit Gel modisch nach oben gezwirbelt. Und in seiner Uniform, bestehend aus T-Shirt und Jeans, fiel er in der Menge der Twenty-Somethings in Chicago überhaupt nicht auf. Manchmal vergaß ich sogar, dass er vom Alter her mein Vater sein könnte.

Offensichtlich wollte er genau darauf hinaus. „Es ist schon fast einen Monat her. Es macht mir ja nichts aus, dass du bei mir übernachtest. Verdammt, die meisten Abende warst du nur einen Mojito davon entfernt, wieder Dummheiten zu machen. Und da ich hier der einzige Mann bin, checke ich das voll. Aber Nathan ist mein Freund. Wenn du ständig kurz davor bist, dich von ihm zu trennen, sollte er das erfahren.“

Ich lehnte es ab, daran festzuhalten, dass das Einzige, was mich mit meinem Schöpfer verband, die Blutsbande waren – diese eigenartige psychologische Verbindung, die uns die Gedanken und Gefühle des anderen spüren ließen. Aber auch die hatten uns in der letzten Zeit nicht sonderlich verbunden. Nathan schien mich aus seinen Gedanken zu verbannen. Die wenigen Male, die ich versucht hatte, mit ihm zu kommunizieren, hatte ich nur knappe und vage Antworten bekommen. Ich nehme an, dass das besser war, als mich zu bitten, zu ihm zurückzukommen, aber es tat dennoch weh.

Trotzdem wollte Max diese einfache Logik nicht nachvollziehen. Die zahllosen Male, die ich versucht hatte, ihm zu erklären, dass Nathan und ich keine Beziehung führten, hatte Max es abgelehnt, vernünftige Argumente zu akzeptieren. „Er hätte dich nicht gefragt, ob du bei ihm bleiben willst, wenn er dich nicht liebte“, darauf bestand Max. „Nur weil er es nicht zugibt, heißt es ja nicht, dass es nicht stimmt.“

„Ach, genauso wie bei dir und Bella?“, gab ich schnippisch zurück und beendete damit zügig die Unterhaltung. Ich hätte Max mit dieser Sache in Ruhe lassen sollen, denn er hatte selbst gerade eine unschöne Trennung hinter sich, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte. Offensichtlich hatte er seine Situation mit Bella auf mich und Nathan projiziert, um zu vermeiden, dass er sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinandersetzen musste.

„Ich glaube, ich schaffe es nicht, jetzt mit ihm zu reden“, antwortete ich, obwohl ich sehr gut wusste, was für eine lahme Ausrede das war.

„Je länger du wartest, desto schlimmer wird es.“ Max wusste, wie recht er hatte. Ich konnte es ihm ansehen, dass er den Triumph spürte. „Und wenn es ein schlimmes Gespräch wird – na und? Wir gehen heute Abend runter an den Navy Pier. Dort kannst du deine Sorgen mit Zuckerwatte betäuben. Zuckerwatte lindert einfach jeden Kummer.“

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Sogar den Kummer eines Vampirs, dessen Liebesleben aus den Fugen geraten ist?“

„Zuckerwatte ist für den liebeskranken Vampir, was Kryptonite für Superman ist.“

Er griff nach dem schnurlosen Telefon, das auf dem Nachtschrank lag, und gab es mir. „Ruf ihn an.“

Hilflos sah ich vom Wecker zum Telefon. Die Tage waren länger geworden. Obwohl die Sonne in Chicago noch nicht untergegangen war, würde es in Michigan schon neun Uhr abends sein. Nathan machte sich jetzt daran, den Laden aufzumachen. Wenn ich ihn nun anrief, würden wir nicht viel Zeit zum Reden haben. Das war gut, denn ich hatte keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte.

Ich nahm das Telefon und wählte die Nummer. Während ich mir vorstellte, wie Nathan durch das vollgestellte Wohnzimmer lief, um an das Telefon in der Küche zu gehen, bekam ich einen Anfall von Heimweh und fühlte den überwältigenden Wunsch, wieder zu Hause zu sein. In meiner Brust schlug mein Herz schneller, so sehr freute ich mich, mit ihm zu reden. Es klickte in der Leitung, und ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen, um im nächsten Moment seinem „Hallo?“ zu antworten.

„Bei Nathan Grant“, meldete sich eine verschlafene weibliche Stimme.

So schnell sich mein Herz in Anbetracht des Gespräches mit Nathan erwärmt hatte, so schnell kühlte es wieder ab, als ich begriff, wer am anderen Ende dran war.

„Hallo?“, fragte sie mit einem deutlichen italienischen Akzent. „Ist da jemand?“

Bella.

Mit zitternden Händen legte ich auf. Ich konnte Max nicht ansehen. Wie sollte ich ihm sagen, dass Bella, die einzige Frau, für die er jemals Gefühle gehegt hatte, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, offensichtlich ihren Besuch bei Nathan um ganze drei Wochen verlängert hatte?

Es fiel schon schwer genug, mir diesen sonderbaren Umstand selbst zu erklären. Meine Gedanken sprangen von der einen Möglichkeit – Bellas Arbeitgeber, das Voluntary Vampire Extinction Movement, die Bewegung zur freiwilligen Ausrottung der Vampire, hatte herausgefunden, dass sie uns geholfen hatte, eine Behandlungsmethode zu finden, die Nathan retten würde. Das würde bedeuten, sie wäre gefeuert und hätte weder einen Job noch eine Wohnung … Zur anderen Möglichkeit, dass sie ihren Flug verpasst und auf einen späteren gewartet hatte. Auf einen viel späteren. Aber beide Versionen schafften es nicht, die Übelkeit, die sich in meinem Magen breit machte, zu lindern.

„Carrie, ist was?“ Max runzelte die Stirn, als könne er meine Gedanken lesen, wenn er mich nur lange genug anstarrte.

Vorsichtig öffnete ich den Mund. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich nicht doch gleich übergeben musste. „Er war nicht zu Hause. Ich glaube, diese Munition habe ich verschossen.“

„Hm, nun … du kannst ihn ja immer noch anrufen, wenn wir wieder hier sind.“ Er sah zum Fenster, an dem durch einen Spalt zwischen den Vorhängen rosafarbenes Sonnenlicht kroch. „Ich gehe unter die Dusche. Bis wir fertig sind, wird die Sonne untergegangen sein, und dann können wir raus.“

Ich nickte und sah ihn ins Badezimmer marschieren, bevor ich in mein Zimmer ging.

Max’ Eigentumswohnung befand sich in den oberen drei Stockwerken in der Nähe des Museums Campus. Es war ein altes Gebäude, aber das Penthouse war sehr modern. In dieser Gegend lagen die ganzen Sehenswürdigkeiten der Stadt auf einem Haufen. Es war nicht die tolle, aufregende Gegend von Chicago, die ich mir vorgestellt hatte. Aber Max hatte keine große Wahl gehabt, denn er hatte die Wohnung geerbt.

Marcus, der ehemalige Besitzer der Wohnung, starrte einen vorwurfsvoll aus einem Ölgemälde an, das im Treppenhaus hing. Er war der Vampir gewesen, der Max gebissen hatte und somit für seine Verwandlung verantwortlich war.

Max hatte seinen Schöpfer immer mit glühenden Worten beschrieben, aber es war schwer, sich vorzustellen, dass dieser grimmig dreinblickende Mann mit der gepuderten Perücke „liebevoll“ und „väterlich“ gewesen sein sollte.

Obwohl der Tod seines Erschaffers bereits zwanzig Jahre zurücklag, war Max immer noch traurig. Ich sah nicht ein, warum ich ihm auch noch ein gebrochenes Herz bescheren sollte, indem ich ihn wissen ließ, dass es seine Beinahe-Werwolffreundin mit Nathan trieb, mit dem Mann, den er als engen, loyalen Freund ansah.

Wie konnte er nur? Still kochte ich vor Wut, während ich die Treppe zu den Gästezimmern im unteren Stockwerk hinunterging. Ich ließ mich auf das kunstvoll geschnitzte Bett in meinem neoklassizistischen Zimmer fallen und zog mir die Daunendecke über den Kopf.

Kalte Tränen rannen mir über die Wangen. Nathan hatte mir von Anfang an klargemacht, dass es zwischen uns nichts anderes geben würde als die Verbindung durch die Blutsbande. Aber je häufiger er mir das sagte, desto mehr tat es jedes Mal weh, weil ich ihm eigentlich nicht glaubte.

Ich dachte, das wäre in der Nacht geklärt worden, als Bella durch ihren Bannspruch Nathan dazu verholfen hatte, den Tod seiner Frau endlich zu überwinden. Er hatte in etwa gesagt, dass es zwischen uns niemals etwas geben würde. Ich dachte, es hätte daran gelegen, dass er niemals darüber hinwegkam, dass er für den Tod seiner Frau verantwortlich gewesen war. Nun, knapp einen Monat später schien er sehr wohl einen Fortschritt in dieser Sache gemacht zu haben. Also, entweder hatte er gar nicht siebzig Jahre und einen Monat dazu gebraucht, um seine Schuldgefühle zu überwinden, oder es ging gar nicht darum, dass er Marianne nicht hintergehen wollte. Er hatte einfach an mir kein Interesse.

Meine Eltern haben mich zu einem logisch denkenden Menschen erzogen. Logik besagte, dass die plausibelste Annahme die richtige war. Nathan war wohl immer noch durcheinander, aber das hieß nicht, dass er sich von mir durcheinanderbringen ließ. Geschweige denn, dass er mit mir ins Bett gehen würde.

Da ich Max diese neuen Erkenntnisse noch nicht mitteilen wollte – er verleugnete noch alles, was mit Bella zu tun hatte –, tat ich so, als sei gar nichts geschehen, während wir unsere Zähne in die Zuckerwatte und Schweineohren schlugen.

Aber leider bemerkte Max meine miserable Stimmung. „Carrie, was ist los? Da ist doch etwas?“

„Mir geht es gut“, gab ich kurz zurück, um es sofort zu bereuen. Er konnte nichts dafür, dass ich vor meinem inneren Auge ständig sah, wie Bella und Nathan damit beschäftigt waren, zahlreiche gewagte Stellungen auszuprobieren. „Es tut mir leid, ich …“

„Ist es Heimweh?“

… mache mir Sorgen darüber, dass der Mann, den ich liebe, gerade in diesem Moment mit der Frau vögelt, die du vorgibst, nicht zu lieben.

„Ja, so ungefähr.“ Ich versuchte, fröhlicher zu klingen, als ich hinzufügte: „Weißt du, was gut gegen Heimweh hilft? Alkohol.“

Max grinste. „Jetzt verstehe ich, was du meinst. Lass uns eine Runde im Riesenrad fahren, und dann schauen wir mal, wo es etwas zu trinken gibt.“

Noch nie mochte ich schwindelerregende Aussichtspunkte, deshalb hätte ich dankbar sein müssen, dass ich gerade mit etwas anderem beschäftigt war, während das Riesenrad anhielt und wir auf der höchsten Stelle pendelten. Aber irgendwie fühlte ich mich nicht zu Dank verpflichtet, dass ich schreckliche Bilder von Nathan und Bella im Kopf hatte.

Es fiel mir ein, dass er nie und nimmer Bella würde halten können, denn sie strotzte vor Energie. Der Gedanke, dass ihr Verhältnis wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt war, hellte meine Stimmung etwas auf.

Dennoch konnte ich weder die Folterszenen noch die selbsterniedrigenden Kommentare abschütteln. Natürlich fühlt er sich zu ihr hingezogen. Wahrscheinlich trägt sie keine Schlafanzughosen in der Öffentlichkeit und wäscht sich jeden Tag die Haare. Außerdem hat sie Kleidergröße sechsunddreißig und einen Busen, der so groß ist wie ein kleines Sonnensystem.

Ich fühlte mich hässlich und fett und hatte furchtbare Angst, ich könnte hier und jetzt in meinen Untergang stürzen, deshalb schloss ich die Augen und seufzte.

Max schien es offensichtlich für ein Zeichen der Zufriedenheit zu halten, denn er legte freundschaftlich einen Arm um meine Schultern und seufzte ebenfalls. „Ja, ich weiß, es ist toll, nicht wahr?“

„Ich mag es eigentlich nicht, keinen Boden unter den Füßen zu haben. Aber die Aussicht ist schön.“

„Die Aussicht ist wunderbar.“ Er sah mich an, als sei ich nicht ganz bei Trost, diese Erfahrung nicht auch großartig zu finden. „Aber darüber rede ich gerade nicht.“

Jetzt war ich an der Reihe, ihn anzusehen, als sei er verrückt.

„Da.“ Er machte eine unbestimmte Geste mit dem anderen Arm, als könne er so die ganze Stadt umarmen. „Herumhängen, Quatsch machen, einfach wie normale Leute sein.“

„So normal, wie Leute, die Blut trinken und in Flammen aufgehen, wenn Sonnenlicht auf sie trifft?“, gab ich schnippisch zurück. „Aber ich will deine kleine Fantasie keineswegs unterbrechen.“

Er lehnte sich in den Sitz zurück und drückte seinen Arm wieder fester an meine Schulter. „Du weißt schon, wie ich das meine. In den letzten drei Wochen ist kein Okkult-Scheiß passiert. Es gab keinen Pieps vom Souleater. Keine Faxe von der Bewegung. Keine Dramen.“

Bis auf die in unseren Liebesgeschichten. Aber davon weißt du ja noch nichts.

„Na, es gab da diese Sache, dass ich mich von meinem Erschaffer getrennt habe und Bella dich verlassen hat.“ Ich hatte mir zwar geschworen, Bella nie wieder zu erwähnen, aber ich wollte ihn unbedingt aus seinem Das-Lebenist-schön-Film holen. So, wie er nämlich gestikulierte, weil er so fröhlich war, brachte er unsere kleine Gondel unangenehm ins Schwanken.

Nicht, dass ich es ihm übel nahm, dass er sich ich-bin-ganz-weit-oben fühlte – na ja, vielleicht doch ein wenig –, aber wenn er erfahren würde, was mit Bella und Nathan los war, dann würde er so schnell aus seiner Höchststimmung purzeln wie wir aus der Gondel des Riesenrads.

Anstatt auf meine Provokation zu reagieren, lachte er in sich hinein. „Du suchst Streit.“

„Der Anklage nach schuldig.“

Er holte tief Luft. Man roch die Stadt hier oben – heißer Zement und Abgase – und die Jahrmarkt-Leckereien mit Süßem und Würstchen, die Düfte der Menschen, die nur ein Vampir wirklich zu schätzen weiß. „Das kannst du so lange versuchen, wie du willst, heute beiße ich bei dir nicht an. Nichts kann mir diese Nacht versauen. Gar nichts.“

Während ich seinen zufriedenen Seufzer nachahmte, lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter. „Wenn ich nicht bald etwas zu trinken bekomme, dann pfähle ich dich.“

Nachdem wir dem Riesenrad des Grauens entkommen waren, machten wir uns wie versprochen auf unseren Weg durch die nächtlichen Bars und Bluesklubs. In einigen Bars waren wir beide schon Stammgäste. In anderen kannte man nur Max als immer wiederkehrenden Besucher.

Als im letzten Klub unserer Sauftour die letzte Runde ausgerufen wurde, hatten wir schon so viele Promille intus, dass es ausgereicht hätte, ein kleines Flusspferd umzubringen.

Mit seinen halb geöffneten rot geränderten Augen blinzelte Max auf seine Armbanduhr und runzelte versoffen und irritiert die Stirn. „Was? Das kann doch nicht die letzte Runde gewesen sein?“

„Ist aber so“, beharrte ich im besserwisserischen Ton von total Besoffenen. „Und das ist Scheiße.“

„Ja.“ Er sah sich mit zusammengekniffenen Lippen in der Bar um. „Die Band packt zusammen.“

„Jep.“ Ich legte meine Arme auf den Tisch und ließ meinen Kopf darauf fallen. Ich hörte, wie sein Stuhl beiseitegeschoben wurde, und als ich wieder aufsah, schwankte er über die leere Tanzfläche zu der winzigen Bühne, auf der sich die Musiker befanden. Er sprach mit ihnen eine Minute lang, dann zeigte er auf mich und stolzierte betrunken in meine Richtung. Die Band fing an, einen langsamen Blues zu spielen, und er bedeutete mir, zu ihm zu kommen.

Wenn ich eines gelernt hatte, seitdem ich mit Max nach Chicago gekommen war, war es das, dass ihm alle Aktivitäten Spaß machten, bei denen er eine Frau anfassen konnte. Ich stolperte ihm entgegen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass wir beschwipst in einer Bar tanzten, kurz bevor sie dicht machte. Und das schien mir doch ein wenig zu pathetisch.

Aber nicht in dem Maße, dass ich es nicht wieder tun würde. Ich mochte es, in Max’ Nähe zu sein … rein platonisch. Er war der Freund, den ich nie hatte. Eigentlich hatte ich nie Freunde gehabt, bevor ich ein Vampir geworden war. Es war schön, mit jemandem zusammen zu sein, der nichts von mir erwartete, als einfach nur miteinander Zeit zu verbringen.

Mit Nathan war das anders. Ich sollte immer in seiner Nähe bleiben und wie ein treuer Hund auf ihn warten, falls er mich einmal brauchen würde. Dieser unglückliche Vergleich ließ mich an Werwölfe denken, und schon musste ich erneut meine kalten Tränen zurückhalten.

Max drückte mich fester an sich und lehnte sein Kinn an meinen Kopf, während wir unbeholfen zur Musik tanzten. „Können wir nicht ewig so weitermachen?“

„Tanzen?“, murmelte ich und spielte mit einer Locke an seinem Nacken.

Ich spürte, wie er in sich hineinlachte. „Nein, Dummerchen. Nur einfach das zu machen, was wir gerade tun. Ausgehen und Spaß haben und uns keine Gedanken darüber machen, uns zu verlieben oder allein zu sein. Nichts sollte sich daran ändern, und wir müssen nie Angst haben, dass wir verletzt werden. Wäre das nicht toll?“

Wenn ich nicht so betrunken gewesen wäre, hätte es sich nur halb so absurd angehört. Stattdessen sah ich Max an, als hätte er zugleich eine Methode zur Heilung von Krebs und zur Bekämpfung des Welthungers erfunden. „Das ist so klug.“

„Ich weiß.“ Er runzelte die Stirn. „Ich habe immer die besten Einfälle, wenn ich betrunken bin.“

Der Barmann rief uns ein Taxi – das war der letzte Wink mit dem Zaunpfahl –, und ich bin sicher, dass Max dem Fahrer ein viel zu hohes Trinkgeld gegeben hatte, bevor wir vor seinem Haus ausstiegen.

„Dieses Gebäude …“ Ein herzhafter Rülpser unterbrach meine Ansprache. „Dieses Gebäude sieht aus wie das Schloss von Graf Dracula.“

„Ich weiß. Es ist furchtbar.“ Max verzog deprimiert das Gesicht. „Und du hättest auch Marcus furchtbar gefunden.“

Als wir in den Aufzug stiegen, rückte Max ein wenig näher, und während wir ausstiegen, nahm er auf dem Weg zur Tür meine Hand. Anstatt aufzuschließen, zog er mich an sich heran und küsste mich. Seine Lippen schmeckten noch nach Bell’s Two-Hearted Starkbier.

Ich selbst hatte einiges getrunken, aber das reichte nicht, um die Alarmglocken in meinem Kopf zu überhören, die gerade meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ich bewegte meinen Kopf so schnell zurück, dass unsere Zähne aufeinanderschlugen.

„Max, was zum Teufel machst du da?“

Verdutzt blinzelte er mich einige Sekunden an, bevor er mich klar sehen konnte, dann grinste er. „Komm schon, Carrie. Du bist doch auch neugierig.“

Das stimmte. Max sah aus wie der Verteidiger einer Football-Mannschaft, den alle Mädchen haben wollen. Aber er war ein emotionales Häufchen Elend und nicht in der Lage, klar zu denken. „Ich weiß, dass du dich sehr über Bella aufregst …“

„Hier geht es nicht um Bella“, unterbrach er mich und lachte ein wenig zu laut. „Herrgott, du denkst immer an sie. Bist du sicher, dass du nicht mit ihr ins Bett willst?“

„Nein, aber wenn wir beide jetzt miteinander ins Bett gehen, dann würdest du nicht mit mir schlafen!“ Ich tippte ihm mit meinem Zeigerfinger auf die Brust, nicht um mein Argument zu bestärken, sondern eher, weil es sich gut anfühlte.

Wieder grinste Max. „Glaube mir einfach, hier geht es nicht um Bella.“

„Doch.“ Ich ließ meine Hände über sein T-Shirt bis zum Bauch gleiten – er hatte tolle Bauchmuskeln – und gab ihm einen Schubs.

Er verdrehte die Augen und hob die Hände. „Okay. Ja, es geht um Bella. Peri… peri… na, du weißt schon. Wenn man etwas aus dem Augenwinkel sehen kann.“

„Peripher“, antwortete ich. Ich nickte. „Wie kommt das?“

Max verschränkte seine Arme über meiner Taille und zog mich zu sich heran, sodass ich ihm auf die Füße trat und sich unsere Schuhe gefährlich miteinander verhakten. „Ich mag Frauen. Das weiß jeder. Aber ich verliebe mich nicht in Frauen. Also, wie kann es sein, dass ich seit Bella keinen unverbindlichen Sex mit Frauen hatte?“

„Weil es kein unverbindlicher Sex war. Du hast sie wirklich gern gehabt.“ Ich lehnte mich an ihn, nur um mein Gleichgewicht halten zu können … ganz bestimmt.

„Du bist verrückt. Ihr Frauen seid doch alle verrückt. Ihr denkt, dass ein Mann verliebt sein muss, um einer Frau seinen Schwanz hineinzustecken.“ Er neigte den Kopf, um mich zu küssen, hielt dann aber inne. „Du weißt, dass das nicht stimmt, nicht wahr?“

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Mann, sind wir besoffen. Nur weil wir gerade beide verlassen worden sind …“

„Du bist verlassen worden.“

„Auch egal.“ Ich verdrehte die Augen. „Glaube ich, dass du mich liebst? Nein. Ich glaube, du willst mit mir ins Bett, um dir selbst zu beweisen, dass du nicht mehr an Bella denkst.“

„Und? Ist das so schlimm?“ Seine Lippen waren nur noch einen Millimeter von meinen entfernt.

Ich zuckte mit den Schultern. „Nein, wahrscheinlich nicht.“

Er küsste mich noch einmal. Max konnte unglaublich gut küssen. Aber in seinem Kuss lagen auch Verzweiflung und Traurigkeit. Das spürte ich auch ohne Blutsbande.

„Lass es uns machen, Carrie“, flüsterte er, während er mit seinen Fingern durch meine Haare strich. „Lass uns einfach Spaß haben.“

Auf eine irre Art ergab das Sinn. Als wir durch die Tür und auf den persischen Teppich in der Einganghalle fielen, überzeugte ich mich selbst davon, dass es so schlimm ja nicht sei. Die Menschen taten so etwas jeden Tag.

Max’ Lippen klebten an meinen, auch noch als wir uns herumwälzten, bis ich rittlings auf ihm saß. Wir waren beide noch angezogen. Lachend setzte sich Max auf. Ich spürte ihn hart und pochend durch seine Jeans, aber Max schien es nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil: Er schien jetzt in dieser intimen Situation entspannter zu sein, als wenn wir draußen zusammen etwas unternahmen. Ich fragte mich, ob das hier der Max war, den ich kannte, oder ob es ein anderer war. Vielleicht war das ein Teil der Faszination, die er auf andere Menschen ausübte. Mir taten die ganzen Frauen leid, die nicht begriffen, dass sie auf ihn hereinfielen. Sie verliebten sich in einen Mann wie Max, nur weil er das Talent hatte, ihnen vorzuspielen, dass sie die wichtigste Frau in seinem Leben waren.

Glücklicherweise konnte ich mich nicht in ihn verlieben. Ich war ja schon in einen Mann verliebt, allerdings in einen, der mich nicht im Geringsten beachtete.

Auf dieses Stichwort klingelte das Telefon.

Max schaute mich kurz neugierig an. Dann sah ich ihm seine Schuldgefühle an, und ich musste woandershin sehen.

Ich stöhnte und stand auf, auch wenn mir die Knie noch weicher wurden als zuvor. Als ich mir klarmachte, dass ich kurz davor gewesen war, mit Max Sex zu haben, verschwand der Restalkohol aus meinem Körper … was blieb, war ein Gefühl der Befangenheit.

„He, wenn du schon aufstehst, kannst du dann auch rangehen?“, fragte mich Max verlegen.

„Gut. Aber wenn das eine von deinen Freundinnen ist, dann bin ich keine sehr gute Ausrede.“

Ich war überrascht, dass noch nicht aufgelegt worden war, weil ich so lange gebraucht hatte, um in der Küche ans Telefon zu gehen und abzunehmen. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, dachte ich, es sei das letzte Mal, aber schließlich hob ich ab und sagte müde: „Hallo?“

„Carrie?“

Nathan.

2. KAPITEL

Richtig verbunden

„Carrie?“, wiederholte Nathan, während die Verbindung durch Geräusche im Hintergrund gestört wurde. Sein weicher schottischer Akzent schloss sich um mein Herz wie eine gierige Hand.

Ich schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter und versuchte, mich nicht darauf zu konzentrieren, dass ich gerade in Max’ Küche stand und dabei war, mir seine Küsse vom Hals zu wischen. „Ja, ich bin’s.“

Es gab eine lange Pause. „Es ist schön, deine Stimme zu hören.“

Meine Kehle wurde trocken. Ich werde nicht anfangen zu weinen. Ich werde nicht anfangen zu weinen.

Aber meine Nerven lagen blank. Die Wirkung des Alkohols ließ nach, und ich fühlte mich schrecklich ungeschützt. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und hoffte inständig, dass meine Stimme nicht kippen würde, sobald ich zu sprechen anfing. „Ich finde es auch schön, dich zu hören.“

„Ich habe vorhin schon versucht, dich zu erreichen. Aber du warst wohl aus.“ Vorsichtig zog er an den Blutsbanden, ich spürte es in meinem Herzen, aber ließ ihm keinen Einblick. Er lachte leise auf. „Gibt es etwas, das ich nicht wissen darf?“

„Ich bin nur ein bisschen beschwipst, das ist alles. Wir sind gerade erst zurückgekommen.“

„Aha.“ Nathan hörte sich nicht so an, als würde er mir glauben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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