Astrolutz 2019 - Harald Lutz - E-Book

Astrolutz 2019 E-Book

Harald Lutz

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Beschreibung

Ein Wegweiser für Sternfreunde durch das Jahr 2019 mit Daten zur Sichtbarkeit von Sternen und Planeten sowie der Auflistung aller wichtigen astronomischen Ereignisse im Jahreslauf.

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Seitenzahl: 241

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Sterne und Sternbilder

Sternhaufen und Nebel

Bezeichnung von Sternen, Sternhaufen und Nebeln

Veränderliche Sterne

Bedeckungsveränderliche

Physikalisch-veränderliche Sterne

Astronomische Koordinatensysteme und Sternzeit

Uhrzeit

Helligkeit

Konjunktion und Opposition

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mond

Sternbedeckungen durch den Mond

Finsternisse

Planeten

Identifizierung der Planeten

Asteroiden und Zwergplaneten

Monde anderer Planeten

Astronomische Ereignisse

Ephemeriden

Benutzung der Monatssternkarten

Planetenkarte

Jahreszeitensternkarten

Korrektur der Auf- und Untergangszeiten

Meteorströme

Der Sternenhimmel im Lauf des Jahres 2019

Januar

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Finsternisse

Jupitermond-Ereignisse

Februar

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

März

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

April

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

Mai

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

Juni

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

Juli

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Finsternisse

Jupitermond-Ereignisse

August

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

September

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

Oktober

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

November

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse im November

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Jupitermond-Ereignisse

Merkurdurchgang

Die sichere Sonnenbeobachtung

Dezember

Sternenhimmel

Astronomische Ereignisse

Planeten

Klein- und Zwergplaneten

Periodische Sternschnuppenströme

Sonnenuntergang und Dämmerung

Mondlauf

Finsternisse

Anhang

Liste der Sternbedeckungen durch den Mond

Position von Merkur und Venus relativ zur Sonne

Helligkeiten und Scheibchendurchmesser der Planeten 2019

Ephemeriden

Sonne

Merkur

Venus

Mars

Jupiter

Saturn

Uranus

Neptun

Pluto

Ceres

Pallas

Juno

Vesta

Saturnmonde

Sternzeit für 0 Uhr MEZ und 9° östlicher Länge

Mittelmeridiane

Jupiter, System I

Jupiter, System II

Neigung der Jupiterachse zur Erde

Korrektur der Auf- und Untergangszeiten

Veränderliche Sterne

Algol

ß (Beta) Lyrae

δ (Delta) Cephei

Mira

χ (Chi) Cygni

R Hydrae

R Leonis

Wichtige Sternkarten

Zirkumpolarsterne

Wintersternbilder

Scheinbare Bahn des Planeten Venus (Januar - März)

Aufsuchkarte für Pallas (Januar - März)

Aufsuchkarte für Juno (Januar - März)

Scheinbare Bahn des Planeten Merkur (Februar - April)

Frühlingssternbilder

Aufsuchkarte für Pallas (März - September)

Aufsuchkarte für Juno (März - Mai)

Aufsuchkarte für Ceres (Januar - September)

Scheinbare Bahn des Planeten Jupiter

Sommersternbilder

Scheinbare Bahn des Planeten Saturn

Aufsuchkarte für Pluto

Scheinbare Bahn des Planeten Merkur (Juni - August)

Aufsuchkarte für Neptun

Herbststernbilder

Aufsuchkarte für Uranus

Aufsuchkarte für Pallas (September - Dezember)

Scheinbare Bahn des Planeten Merkur (Oktober - Dezember)

Aufsuchkarte für Vesta (Juni - Dezember)

Aufsuchkarte für Pallas (November, Dezember)

Aufsuchkarte für Juno (Oktober - Dezember)

Einleitung

Die folgenden Kapitel sind für den Neuling der Astronomie bestimmt. Wer schon über einschlägige Kenntnisse verfügt, kann diese Kapitel überblättern. Die in diesen Kapiteln beschriebenen und im folgenden Werk benutzten Einstellungen werden kurz zusammengefaßt:

Verwendetes Äquinoktium in Ephemeriden: aktuell

Äquinoktium in Sternkarten: 2000

Konjunktionen zwischen Mond, Planeten, Asteroiden und Fixsternen: Wert in Rektaszension

Konjunktionen zwischen Planeten und Asteroiden mit der Sonne: Wert in ekliptikaler Länge

Alle Angaben in diesem Werk wurden mit größtmöglicher Sorgfalt zusammen gestellt, doch können fehlerhafte Angaben niemals gänzlich ausgeschlossen werden. Der Autor übernimmt keine Haftung für Personen- oder Sachschäden, insbesondere nicht durch solche, die durch unvorsichtige Sonnenbeobachtung entstehen.

Sterne und Sternbilder

In einer klaren Nacht kann man etwa 2000 – 3000 Sterne sehen. Um in diese Vielzahl von Sternen Ordnung zu bringen, hat man markanten Gruppen von Sternen Namen gegeben, die man als Sternbilder bezeichnet. Jeder Kulturkreis hat im Laufe der Geschichte eigene Sternbilder kreiert. Heutzutage verwendet man 88

Sternbilder. Die meisten, der in Mitteleuropa sichtbaren Sternbilder gehen auf die griechische Sagenwelt zurück, in der die Beteiligten oft am Ende in den Himmel versetzt wurden. Es gibt aber – nicht nur am südlichsten Teil des Himmels, der den antiken Griechen unbekannt war – auch zahlreiche Sternbilder, die erst in der Neuzeit geschaffen wurden.

Die heute verwendeten 88 Sternbilder decken den kompletten Himmel ab und haben eindeutig definierte Grenzen. Die Sterne der Sternbilder bilden in der Regel keine echten Sterngruppen und befinden sich oft in unterschiedlicher Entfernung zur Erde. In den Sternkarten dieses Buches sind die Sternbilder als durch Linien verbundene Sterngruppen dargestellt. Diese Form der Darstellung ermöglicht eine relativ leichte Identifizierung. Natürlich existieren diese Linien am Himmel nicht. Diese Darstellungsform ist nicht genormt. Man kann auch Sternkarten finden, in denen die Sterne der Sternbilder auf andere Weise, wie in diesem Buch, mit Linien verbunden sind.

Liste der Sternbilder

Name des Sternbildes

Lateinischer Name

Genitiv des lateinischen Namens

Abkürzung

Adler

Aquila

Aquilae

Aql

Altar

Ara

Arae

Ara

Andromeda

Andromeda

Andromedae

And

Bärenhüter

Bootes

Bootis

Boo

Becher

Crater

Crateris

Crt

Bildhauer

Sculptor

Sculptoris

Scl

Chamäleon

Chamaeleon

Chamaeleontis

Cha

Chemischer Ofen

Fornax

Fornacis

For

Delphin

Delphinus

Delphini

Del

Drache

Draco

Draconis

Dra

Dreieck

Triangulum

Trianguli

Tri

Eidechse

Lacerta

Lacertae

Lac

Einhorn

Monoceros

Monocerotis

Mon

Eridanus

Eridanus

Eridani

Eri

Fische

Pisces

Piscium

Psc

Fliege

Musca

Muscae

Mus

Fliegender Fisch

Volans

Volantis

Vol

Fuchs

Vulpecula

Vulpeculae

Vul

Fuhrmann

Auriga

Aurigae

Aur

Füllen

Equuleus

Equulei

Equ

Giraffe

Camelopardalis

Camelopardalis

Cam

Grabstichel

Caelum

Caeli

Cae

Großer Bär

Ursa Major

Ursae Majoris

UMa

Großer Hund

Canis Major

Canis Majoris

CMa

Haar der Berenike

Coma Berenices

Comae Berenices

Com

Hase

Lepus

Leporis

Lep

Herkules

Hercules

Herculis

Her

Inder

Indus

Indi

Ind

Jagdhunde

Canes Venatici

Canum Venaticorum

CVn

Jungfrau

Virgo

Virginis

Vir

Kassiopeia

Cassiopeia

Cassiopeiae

Cas

Kepheus

Cepheus

Cephei

Cep

Kleine Wasserschlange

Hydrus

Hydri

Hyi

Kleiner Bär

Ursa Minor

Ursae Minoris

UMi

Kleiner Hund

Canis Minor

Canis Minoris

CMi

Kleiner Löwe

Leo Minor

Leonis Minoris

LMi

Kompass

Pyxis

Pyxidis

Pyx

Kranich

Grus

Gruis

Gru

Krebs

Cancer

Cancri

Cnc

Kreuz des Südens

Crux

Crucis

Cru

Leier

Lyra

Lyrae

Lyr

Löwe

Leo

Leonis

Leo

Luchs

Lynx

Lyncis

Lyn

Luftpumpe

Antlia

Antliae

Ant

Maler

Pictor

Pictoris

Pic

Mikroskop

Microscopium

Microscopii

Mic

Netz

Reticulum

Reticuli

Ret

Nördliche Krone

Corona Borealis

Coronae Borealis

CrB

Oktant

Octans

Octantis

Oct

Orion

Orion

Orionis

Ori

Paradiesvogel

Apus

Apodis

Aps

Pegasus

Pegasus

Pegasi

Peg

Pendeluhr

Horologium

Horologii

Hor

Perseus

Perseus

Persei

Per

Pfau

Pavo

Pavonis

Pav

Pfeil

Sagitta

Sagittae

Sge

Phönix

Phönix

Phoenicis

Phe

Rabe

Corvus

Corvi

Crv

Schiffsheck

Puppis

Puppis

Pup

Schiffskiel

Carina

Carinae

Car

Schild

Scutum

Scuti

Sct

Schlange

Serpens

Serpentis

Ser

Schlangenträger

Ophiuchus

Ophiuchi

Oph

Schütze

Sagittarius

Sagittarii

Sgr

Schwan

Cygnus

Cygni

Cyg

Schwertfisch

Dorado

Doradus

Dor

Segel

Vela

Velorum

Vel

Sextant

Sextans

Sextantis

Sex

Skorpion

Scorpius

Scorpii

Sco

Steinbock

Capricornus

Capricorni

Cap

Stier

Taurus

Tauri

Tau

Südliche Krone

Corona Australis

Coronae Australis

CrA

Südlicher Fisch

Piscis Austrinus

Piscis Austrini

PsA

Südliches Dreieck

Triangulum Australe

Trianguli Australis

TrA

Tafelberg

Mensa

Mensae

Men

Taube

Columba

Columbae

Col

Teleskop

Telescopium

Telescopii

Tel

Tukan

Tucana

Tucanae

Tuc

Waage

Libra

Librae

Lib

Walfisch

Cetus

Ceti

Cet

Wassermann

Aquarius

Aquarii

Aqr

Wasserschlange

Hydra

Hydrae

Hya

Widder

Aries

Arietis

Ari

Winkelmaß

Norma

Normae

Nor

Wolf

Lupus

Lupi

Lup

Zentaur

Centaurus

Centauri

Cen

Zirkel

Circinus

Circini

Cir

Zwillinge

Gemini

Geminorum

Gem

Sternhaufen und Nebel

Neben den Sternen gibt es auch noch nebelhaft erscheinende Objekte am Himmel. Diese sind zum Teil Sternhaufen, die nicht aufgelöst werden können, Gaswolken im Kosmos, aus denen sich entweder neue Sterne bilden oder die beim Tod von Sternen entstanden sind oder auch andere Galaxien, also Sternsysteme ähnlich der Milchstraße. Im Unterschied zu Sternbildern sind Sternhaufen echte Gruppierungen von Sternen. Es gibt 2 Typen von Sternhaufen: offene Sternhaufen und Kugelsternhaufen. Letztere sind dichter gepackt und erscheinen, wie der Name sagt, kugelförmig.

Bezeichnung von Sternen, Sternhaufen und Nebeln

Die hellsten Sterne eines Sternbildes werden, seitdem Johannes Bayer im Jahr 1603 den Sternatlas „Uranometria“ herausbrachte, im Regelfall mit einem kleinen Buchstaben des griechischen Alphabets bezeichnet, den man dem Genitiv des lateinischen Sternbildnamens (siehe Liste auf Seite 6) anhängt. Hierbei trägt meist, aber nicht immer, der hellste Stern eines Sternbildes den Buchstaben α (Alpha), der zweithellste den Buchstaben β (Beta), der dritthellste den Buchstaben γ (Gamma), usw.

Die Kleinbuchstaben des griechischen Alphabets

α

Alpha

β

Beta

γ

Gamma

δ

Delta

ε

Epsilon

Zeta

η

Eta

θ

Theta

ι

Iota

κ

Kappa

λ

Lambda

μ

My

ν

Ny

ξ

Xi

ο

Omikron

π

Pi

ρ

Rho

σ

Sigma

τ

Tau

υ

Ypsilon

φ

Phi

χ

Chi

ψ

Psi

ω

Omega

Natürlich reichen die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets nicht aus, um alle Sterne eines Sternbildes zu bezeichnen, weshalb der Astronom John Flamsteed im Jahr 1712 die Sterne der Sternbilder durchnummerierte, wobei auch die Sterne, die schon mit einem griechischen Buchstaben bezeichnet wurden, mitgezählt wurden. Noch heute wird dieses Nummerierungssystem genutzt, wobei die Sternennummer in Verbindung mit dem lateinischen Genitiv des Sternbildnamens verwendet wird.

Jedes Sternbild hat zudem noch eine Abkürzung, die aus 3 Buchstaben des lateinischen Sternbildnamens besteht.

Selbstverständlich reichte auch dies noch nicht aus und so wurden in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche weitere Sternverzeichnisse, sogenannte Sternkataloge, geschaffen. In diesen erfolgt meist die Bezeichnung ohne Angabe des Sternbildes mit fortlaufender Nummerierung, wie HD 128974, welches den Stern mit der Nummer 128974 im Henry-Draper-Katalog bezeichnet.

Helligkeitsveränderliche Sterne werden, sofern sie nicht mit einem Buchstaben des griechischen Alphabets versehen sind, mit einem oder zwei lateinischen Großbuchstaben zwischen R und Z in Verbindung mit dem lateinischen Genitiv des Sternbildes gekennzeichnet.

Die hellsten Sterne und auch einige lichtschwächere Sterne an markanten Positionen besitzen zudem noch Eigennamen, die meist aus dem Arabischen stammen. Typische Beispiele hierfür sind Sirius für α Canum Majoris oder Pollux für β Geminorum.

Nebel, Galaxien und Sternhaufen werden unabhängig von ihrer Natur mit einer fortlaufenden Nummer aus einem entsprechenden Verzeichnis bezeichnet. Die am häufigsten verwendeten Verzeichnisse, sind der „Messier-Katalog“ in dem Objekte mit einem M und der fortlaufenden Nummer bezeichnet werden, der „New General Catalogue“, dessen Objekte mit „NGC“ und der fortlaufenden Nummer benannt werden und der „Index Catalogue“ (Objektbezeichnung: „IC“ + fortlaufende Nummer).

Veränderliche Sterne

Manche Sterne zeigen eine mehr oder minder große Schwankung ihrer Helligkeit. Ursache hierfür können gegenseitige Bedeckungen von Sternen in Doppelsternsystemen (Bedeckungsveränderliche), die Rotation deformierter oder ungleichmäßig beschaffener Sternkörper (Rotationsveränderliche) oder physikalische Veränderungen des Sterns sein. Rotationsveränderliche zeigen meist nur geringe Helligkeitsschwankungen und sind deshalb für die meisten Amateurbeobachter uninteressant, weshalb sie in diesem Werk nicht näher behandelt werden.

Bedeckungsveränderliche

Bedeckungsveränderliche sind Doppelsterne, bei denen sich die beiden Komponenten während eines Umlaufs gegenseitig bedecken, wobei die Helligkeit des Sternsystems abnimmt, da jeweils nur das Licht einer Komponente die Erde erreicht.

Während eines Umlaufs treten zwei Minima auf, diese fallen je nachdem, wie groß der Unterschied zwischen beiden Sternen ist, verschieden stark aus.

Zwischen den Minima ist bei Bedeckungsveränderlichen mit nicht deformierten Sternen die Helligkeit mehr oder minder konstant, während sie bei Systemen, deren Komponenten durch ihre gegenseitige Schwerkraft deformiert ist, in Folge der Eigenrotation der Sternkomponenten schwanken kann. Ein Bedeckungsveränderlicher der ersten Sorte ist Algol, einer der letzten ist ß Lyrae.

Physikalisch-veränderliche Sterne

Physikalisch-veränderliche Sterne sind Sterne, deren Helligkeit aufgrund physikalischer Veränderungen des Sterns schwanken. Hierbei gibt es zwei Grundtypen: eruptive Veränderliche und Pulsationsveränderliche. Der Helligkeitsverlauf eruptiv-veränderlicher Sterne kann nicht vorausberechnet werden, weshalb auf sie nicht näher eingegangen wird.

Die für Amateurbeobachter wichtigsten Typen von Pulsationsveränderlichen sind die Cepheiden und die Mirasterne. Cepheiden zeigen einen streng periodischen Lichtwechsel mit einer Periode von wenigen Tagen und einer Helligkeitsschwankung von 0,5 mag bis 1 mag. Mirasterne haben eine Periode von 80 bis 1000 Tagen, die nicht immer streng eingehalten wird. Die Amplitude ihres Lichtwechsels ist beträchtlich und kann bei einigen Objekten mehr als 10 mag betragen.

Ab Seite 232 werden einige gut beobachtbare veränderliche Sterne mit Angaben zu den Zeitpunkten ihrer Helligkeitsmaxima oder Helligkeitsminima vorgestellt.

Astronomische Koordinatensysteme und Sternzeit

Um die Position eines Objekts am Himmel festzulegen, ist die Angabe des Sternbildes häufig zu ungenau. Es muß ein Koordinatensystem her. Da der Himmel von der Erde aus wie das Innere einer Kugel erscheint, kommt man mit zwei Winkelkoordinaten aus, die man wie üblich in Grad, abgekürzt mit ° angibt. Für sehr kleine Werte unterteilt man das Grad in 60 Bogenminuten (abgekürzt: ’) und diese wieder in 60 Bogensekunden (abgekürzt: “). Der naheliegendste Gedanke für ein derartiges System ist das Horizontsystem, bei dem der Horizont als Bezugsebene dient und man die Position des Objekts durch seine Höhe über dem Horizont und dem Winkel zwischen Südlinie und der Linie zwischen Objekt und Scheitelpunkt des Himmelgewölbes, den sogenannten Azimut bestimmt. Dieses System hat den Nachteil, daß sich wegen der Erdrotation alle Koordinaten rasch ändern.

Ein Koordinatensystem, welches dieses Problem überwindet, ist das äquatoriale Koordinatensystem. Bei ihn dient der Himmelsäquator als Bezugsebene und als Koordinaten dienen die Winkel des Objekts zwischen dem Objekt und dem Himmelsäquator und dem Objekt und dem Frühlingspunkt. Der Frühlingspunkt ist die Stelle, an der sich die Sonne aufhält, wenn sie den Himmelsäquator in nördlicher Richtung passiert und mit dessen Sonnenpassage der astronomische Frühling beginnt.

Es ist üblich, den Winkel zwischen Objekt und Frühlingspunkt, den sogenannten Rektaszensionswinkel in Stunden, Minuten und Sekunden anzugeben. Hierbei entsprechen 1 Stunde 60 Minuten, 1 Minute 60 Sekunden und 24 Stunden einen kompletten Umlauf um den Himmel. Im üblichen Winkelmaß ausgedrückt, entspricht somit 1 Stunde einen Winkel von 15°, 1 Minute einen Winkel von 15’ und 1 Sekunde einen Winkel von 15“.

Diese Bezeichnung rührt daher, weil in 24 Stunden sich die Erde einmal um sich selbst gedreht hat, so daß dann wieder der gleiche Punkt seinen höchsten Stand am Himmel erreicht.

Allerdings darf man hierzu nicht unsere normalen Stunden nehmen, denn diese sind von dem im Alltag gebräuchliche Tag abgeleitet, welcher als zeitliche Differenz zwischen zwei Höchstständen der Sonne definiert ist. Da die Erde um die Sonne wandert, hat sich die Sonne nach einem Tag am Himmel etwas in Richtung höherer Rektaszensionswerte verschoben, so daß sich dann etwas mehr als der komplette Himmel scheinbar um die Erde gedreht hat.

Man muß deshalb eine andere Tagesdefinition verwenden, den sogenannten Sterntag, der die zeitliche Differenz zwischen zwei Höchstständen des Frühlingspunkts darstellt. Er ist mit einer Länge von 23h56m4s etwas kürzer. Von diesen können analog zum Sonnentag Stunden, Minuten und Sekunden abgeleitet werden, die um den Faktor 0,997268, ungefähr 365/366 mal kürzer sind als die im Alltagsgebrauch üblichen entsprechenden Zeiteinheiten.

Wenn an einen bestimmten Tag der Frühlingspunkt um 21.30 Uhr kulminiert, das heißt seinen höchsten Stand im Süden erreicht, dann kulminiert ein Objekt mit der Rektaszension 1h30m 1h29m45s später, also um 22h59m45s.

Die Deklination hingegen wird – wie allgemein üblich – in° (°), Bogenminute (’) und Bogensekunden (“) angegeben.

Ein korrekt aufgestelltes, parallaktisch montiertes Fernrohr, dessen Achsen mit Teilkreisen ausgestattet sind, kann mit Hilfe der Sternzeit blind auf ein Himmelsobjekt bekannter Rektaszension und Deklination eingestellt werden. Hierzu muß vom Rektaszensionswert der zur Beobachtungszeit gültige Sternzeitwert subtrahiert werden. Der erhaltene Winkel, der sogenannte Stundenwinkel ist an der Polachse und an der Deklinationsachse der Deklinationswert einzustellen.

Wenn die Montierung korrekt ausgerichtet ist, sieht man jetzt das Objekt im Fernrohr. Zur Bestimmung der Sternzeit gibt es auf der Seite 227 eine Tabelle mit der Sternzeit für jeden Tag des Jahres 2019.

Leider ist auch der Himmelspol nicht fest am Himmel, sondern beschreibt durch die Kreiselbewegung der Erde, die sogenannte Präzession im Zeitraum von 25800 Jahren einen Kreis mit 47° Durchmesser am Himmel.

Dies mag auf den ersten Blick vernachlässigbar klein erscheinen, wenn man Zeiträume von wenigen Jahren und Jahrzehnten betrachtet, ist es aber nicht, weil man oft Koordinatenangaben mit hoher

Genauigkeit im Bogensekundenbereich in der Astronomie macht. Deshalb muß man bei äquatorialen Koordinaten stets angeben, für welchen Zeitpunkt, den man als Epoche bezeichnet, die Position des Frühlingspunktes angibt. In diesem Werk wird für Sternkarten die Epoche 2000 verwendet, während in den Ephemeriden, das sind die Listen mit den Positionen der Himmelsobjekte die aktuelle Epoche verwendet.

Ein weiteres astronomisches Koordinatensystem ist das ekliptikale System. Es verwendet die Erdbahnebene als Bezugsebene mit dem Frühlingspunkt als Nullpunkt.

Es wird in diesem Werk nicht verwendet, wie auch das galaktische System, welches die Ebene unseres Milchstraßensystems als Bezugsebene mit dem Zentrum der Milchstraße als Nullpunkt verwendet.

Uhrzeit

Alle Uhrzeiten in diesem Buch sind, sofern nicht anders angegeben, als Mitteleuropäische Zeit (MEZ) angegeben. Herrscht Sommerzeit (MESZ) so ist zu diesen Angaben 1 Stunde zu addieren, wobei sich für Zeitangaben zwischen 23 Uhr und 24 Uhr MEZ, auch das Datum des Ereignisses auf den nächsten Tag verschiebt. Sind in der Liste der Sternbedeckungen durch den Mond bei einem Ereignis für manche Orte Zeitangaben mit Werten vor 24 Uhr zugeordnet und bei anderen welche mit Werten nach 0 Uhr zu finden so heißt dies das in letzteren Orten das Ereignis kurz nach Mitternacht am folgenden Tag stattfindet.

Helligkeit

Die Helligkeit von Himmelsobjekten wird in Größenklassen angegeben, wobei es üblich ist für ein Objekt mit der Helligkeit der Größenklasse 2,1 2,1 mag zu schreiben.

Je größer der Wert der Helligkeit eines Objektes ist, um so lichtschwächer ist es. Mit bloßem Auge kann man Objekte beobachten, deren Größenklassenwert kleiner gleich 6 ist, mit einem Feldstecher kommt man bis zur 9. Größe und einem 6 Zentimeter Fernrohr bis zu 11 mag.

Großteleskope können Objekte bis zu 28 mag detektieren.

Die Größenwerte sehr heller Objekte sind kleiner als 0. So hat Sirius, der hellste Fixstern, eine Helligkeit von –1,47 mag, die Venus eine von etwa – 4 mag, der Vollmond von –12,7 mag und die Sonne von –26,7 mag.

Die Größenklassenskala ist eine logarithmische Skala: ein Objekt, dessen Größenklassenwert um 5 Werte niedriger ist, als die eines anderen ist 100 mal heller als dieses, folglich ist ein Objekt, welches um 1 Größenklasse heller ist als ein anderes um den Faktor der 5. Wurzel aus 100 (ungefähr: 2,512 mal) heller als dieses.

Konjunktion und Opposition

Wenn von der Erde aus betrachtet, zwei Himmelskörper in der gleichen Richtung zu sehen sind, dann sagt man, sie sind in Konjunktion zueinander.

Das präzisere Kriterium für gleiche Richtung ist der gleiche Rektaszensionswert (Konjunktion in Rektaszension) oder der gleiche Wert der ekliptikalen Länge (Konjunktion in Länge).

Für Konjunktionen zwischen Mond, Planeten und Fixsternen werden in diesem Buch in der Liste „Astronomische Ereignisse“ stets die Werte der Konjunktion in Rektaszension angegeben, während bei Konjunktionen mit der Sonne immer der Wert der Konjunktion in ekliptikaler Länge angegeben ist.

Zum Zeitpunkt der Konjunktion erreichen zwei Himmelskörper ihren kleinsten gegenseitigen Winkelabstand. Es ist möglich, daß dieser Winkelabstand so klein ist, daß der eine Körper den anderen bedeckt oder vor diesen vorbeizieht. Da die Himmelskörper hierbei sehr unterschiedlich weit von der Erde entfernt sein können, ist es möglich, daß ein solches Ereignis nicht überall dort sichtbar ist, wo beide Himmelskörper zum fraglichen Zeitpunkt über dem Horizont stehen.

Stehen am Himmel zwei Objekte einander gegenüber, so stehen sie in Opposition zueinander. Dies ist insbesondere in Bezug auf die Sonne von großer Bedeutung, weil dann ein Objekt am besten beobachtet werden kann. Als Zeitpunkt wird hierbei stets der Zeitpunkt der Opposition in ekliptikaler Länge angegeben.

Sonnenuntergang und Dämmerung

In dieser Tabelle sind für jeden Tag des Jahres der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs, des Sonnenuntergangs, des höchsten Standes der Sonne, des Anfangs und des Endes der Dämmerung sowie der Wert der Zeitgleichung angegeben. Es wird hierbei zwischen 3 Arten der Dämmerung unterschieden:

bürgerliche Dämmerung: Sonne 6° unter dem Horizont. Die hellsten Sterne sind sichtbar und man kann nicht mehr ohne künstliche Beleuchtung lesen

nautische Dämmerung: Sonne 12° unter dem Horizont. Sterne bis zur 3. Größe sind sichtbar und man kann nicht mehr die exakte Lage des Horizonts bestimmen

astronomische Dämmerung: Sonne 18° unter dem Horizont. Es ist vollkommen dunkel.

Die Zeitgleichung beschreibt die Differenz zwischen der Kulmination der Sonne und dem Mittagszeitpunkt, der in dieser Tabelle nicht 12 Uhr, sondern 12.24 Uhr ist. Dies ist auf dem Umstand zurückzuführen, daß die Zeitangaben in MEZ angegeben sind, sich aber auf den Ort mit 50° nördlicher Breite und 9° östlicher Länge beziehen. Die Längendifferenz von 6° führt zu einer Verspätung der Sonnenkulmination von 24 Minuten.

Mond

Der Mond durchwandert in 27,5 Tagen den kompletten Tierkreis, weshalb für jeden Tag seine Position angegeben ist. Da der von der Sonne beleuchtete Teil des Mondes, den wir als Mondphase bezeichnen, innerhalb von etwa 29,5 Tagen einen kompletten Zyklus durchläuft, ist auch der sogenannte Phasenwinkel angegeben, wobei 0 nicht beleuchtet (Neumond), 0,5 (halb beleuchtet) und 1 (Vollmond) bedeutet.

Die exakten Zeitpunkte der Hauptmondphasen Neumond, Erstes Viertel (zunehmender Mond halb beleuchtet), Vollmond und Letztes Viertel (abnehmender Mond halb beleuchtet), die in der Tabelle mit den Mondpositionen durch entsprechende Symbole gekennzeichnet sind, können der Tabelle „Astronomische Ereignisse“ entnommen werden, ebenso die Konjunktionen des Mondes mit Planeten und hellen Fixsternen.

In dieser Rubrik findet man auch die Zeitpunkte der größten Erdnähe und Erdferne des Mondes und auch die Zeitpunkte, zu denen der Mond die Ekliptikebene durchwandert (den Durchgang des aufsteigenden bzw. absteigenden Knotens) und des maximalen Abstandes von der Ekliptikebene, der sogenannten größten Nord- oder Südbreite.

Sternbedeckungen durch den Mond

Bei seiner Wanderung durch den Tierkreis bedeckt der Mond auch gelegentlich Fixsterne und Planeten, was mit einem Fernrohr verfolgt werden kann. Da der Mond keine Atmosphäre hat, verschwinden Fixsterne bei Bedeckungen schlagartig und tauchen auch unvermittelt wieder auf. Im Anhang befindet sich auf Seite 151 eine Tabelle mit derartigen Ereignissen. Die Ein- und Austrittszeitpunkte sind hierbei stark ortsabhängig, weshalb diese für verschiedene Orte im deutschsprachigen Raum angegeben sind. Bedeckungen von Himmelskörpern durch den Mond sind auch nicht überall sichtbar. Aus diesem Grund enthält diese Tabelle auch für manche Orte keine Werte.

Finsternisse

Wenn der Neumond vor der Sonne vorbeizieht, ereignet sich eine Sonnenfinsternis und wenn der Vollmond durch den Erdschatten wandert, eine Mondfinsternis. Diese Ereignisse werden in der Rubrik „Astronomische Ereignisse“ und speziellen Kapiteln beschrieben. Mondfinsternisse sind überall dort sichtbar, wo der Mond während der Finsternis über dem Horizont steht, während Sonnenfinsternisse nur in bestimmten Gebieten mit unterschiedlicher Ausprägung zu sehen sind.

Planeten

Die Sterne verändern innerhalb „überschaubarer“ Zeiträume von einigen Jahrtausenden ihre Position untereinander am Himmel praktisch nicht und erscheinen „fix“, weshalb man auch von Fixsternen spricht. Daneben gibt es auch einige Objekte, die den Beobachter mit bloßem Auge zwar als Sterne erscheinen, aber ihre Position in Bezug zu den anderen Sternen relativ rasch ändern. Man bezeichnet diese Objekte als Wandelsterne oder Planeten. Sie sind allesamt Objekte des Sonnensystems, die wie die Erde um die Sonne laufen.

Im Fernrohr sieht man Planeten als mehr oder minder große Scheibchen, während Fixsterne selbst in größten Fernrohren punktförmig erscheinen.

Die Beobachtung dieser Objekte ist besonders interessant, weshalb der größte Teil des Werkes den Planeten gewidmet ist.

Man unterscheidet zwischen äußeren und inneren Planeten. Innere Planeten laufen innerhalb der Erdbahn um die Sonne, äußere außerhalb.

Da wir uns auch auf einem Planeten befinden, der um die Sonne läuft, erscheinen uns manchmal die

Bahnen der Planeten am Himmel etwas verworren. So sehen wir, wenn die Erde einen äußeren Planeten überholt oder sie von einem inneren Planeten überholt wird, daß dieser am Himmel langsamer wird, stillzustehen scheint, sich am Himmel rückläufig bewegt, wieder still zu stehen scheint und sich dann wieder rechtläufig bewegt. Man spricht hierbei von der Oppositionsschleife (bei äußeren Planeten) bzw. Konjunktionsschleife (bei inneren Planeten).

Innere Planeten können nur am Abendhimmel nach Sonnenuntergang und am Morgenhimmel vor Sonnenaufgang beobachtet werden. Sie sind im Regelfall am günstigsten zum Zeitpunkt ihres größten Winkelabstandes von der Sonne, der größten Elongation zu sehen. Diese Planeten können auf zwei Arten mit der Sonne in Konjunktion stehen und zwar in dem sie „hinter“ oder „vor“ der Sonne stehen. (Da Planetenbahnen gegen die Erdbahnebene geneigt sind, stehen sie meist nördlich oder südlich der Sonne). Im ersteren Fall spricht man von der oberen, im letzteren Fall von der unteren Konjunktion.

In beiden Fällen ist der Planet im Regelfall unbeobachtbar. Allerdings kann die Venus bei einer unteren Konjunktion in so großem Abstand an der Sonne vorbeiziehen, daß sie kurzzeitig sowohl am Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang als auch am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang gesehen werden kann. Ein innerer Planet kann, wenn er zum Zeitpunkt der unteren Konjunktion sehr nahe an der Erdbahnebene steht, vor der Sonne vorbeiziehen, was mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen beobachtbar ist. Man spricht hierbei von einem Durchgang oder Transit.

Es gibt nur zwei innere Planeten: Merkur und Venus. Alle anderen Planeten sind äußere Planeten. Auch die Zwergplaneten und die meisten der sogenannten Asteroiden benehmen sich wie äußere Planeten.

Äußere Planeten kann man am besten zur Zeit der Opposition sehen. Sie stehen dann gegenüber von der Sonne am Himmel und gehen bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenuntergang auf und können die ganze Nacht über beobachtet werden. Wenn sie mit der Sonne in Konjunktion stehen, sind sie natürlich im Regelfall unbeobachtbar, da sie mit der Sonne auf- und untergehen.

Alle Planeten halten sich, wie der Mond, stets in der Nähe der Ekliptik auf. Die Ekliptik ist die Linie, auf der sich die Sonne im Laufe eines Jahres durch die Sternbilder scheinbar bewegt. Sie verläuft durch die Sternbilder Fische, Waage, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schlangenträger, Schütze, Steinbock und Wassermann. Mit Ausnahme des Schlangenträgers werden diese Konstellationen als Tierkreissternbilder bezeichnet. Sie sind trotz Namensgleichheit nicht identisch mit den Tierkreiszeichen. Letztere teilen die Ekliptik in 12 gleich lange Teile, während die Länge der Ekliptik in den Tierkreissternbildern unterschiedlich ist. Außerdem sind die Tierkreiszeichen gegenüber den Sternbildern, in Folge der Präzession, welche eine Wanderung des Frühlingspunktes, an den die Tierkreiszeichen gekoppelt sind, um ca. 1° in 72 Jahren in westlicher Richtung bewirkt, um etwa 30° in westlicher Richtung verschoben, so daß eine Position in einem bestimmten Sternbild meist identisch ist mit einer Position im nächsten Tierkreiszeichen.

Identifizierung der Planeten

Merkur: nur während der Abenddämmerung in geringer Höhe über dem Westhorizont oder während der Morgendämmerung tief über dem Osthorizont zu sehen. Orangenes Licht. Helligkeit: 6,2 mag bis –2,3 mag, Symbol:

Venus: nur am Abendhimmel oder am Morgenhimmel zu sehen. Sie ist nach Sonne und Mond das hellste Objekt am Himmel. Gelbes Licht. Helligkeit: –3,7 mag bis –4,7 mag, Symbol:

Mars: Orangerotes Licht („Der rote Planet“). Helligkeit: 1,8 mag bis –2,9 mag, Symbol:

Jupiter: Gelbes Licht. Meist das vierthellste Gestirn. Helligkeit: –1,7 mag bis –2,9 mag, Symbol:

Saturn: Weißes Licht, Helligkeit: 1,3 mag bis –0,5 mag. Die berühmten Ringe sind nur in einem Fernrohr von mindestens 5 cm Durchmesser bei 30facher Vergrößerung sichtbar, Symbol:

Uranus: Grünliches Licht. Mit bloßem Auge nur bei sehr dunklen Himmel als schwacher Stern sichtbar. Helligkeit: 5,3 mag bis 5,9 mag, Symbol:

Neptun: Bläuliches Licht. Nur mit Ferngläsern oder Fernrohren beobachtbar. Helligkeit: 7,8 mag bis 8,0 mag, Symbol:

Asteroiden und Zwergplaneten

Die Planeten sind nicht die einzigen sternförmigen Objekte, die am Himmel relativ rasch ihre Position verändern. Auch die sogenannten Zwergplaneten und Asteroiden zeigen ein derartiges Verhalten.

Sie sind wie die Planeten Objekte des Sonnensystems, aber kleiner als diese. Mit Ausnahme von Vesta, die bei günstigen Oppositionen als Stern 6. Größe gesehen werden kann, ist zu ihrer Beobachtung optisches Gerät notwendig. Im Unterschied zu Planeten erscheinen Asteroiden und Zwergplaneten auch in größeren Fernrohren punktförmig.

Es gibt 5 Zwergplaneten (Ceres, Pluto, Eris, Makemake und Haumea) sowie einige tausend Asteroiden. In diesem Werk werden nur für Amateurastronomen interessante Objekte dieser Kategorien berücksichtigt.

Manche Asteroiden und Zwergplaneten haben Umlaufbahnen mit großer Neigung gegenüber der Erdbahn, so daß nicht alle dieser Objekte immer in unmittelbarer Nähe der Ekliptik zu finden sind.

Monde anderer Planeten

Schon mit einem Feldstecher sind die 4 hellsten Monde des Planeten Jupiter, Io, Europa, Ganymed und Kallisto zu sehen. Für alle Monate, in denen Jupiter beobachtet werden kann, ist ein Diagramm mit den Stellungen dieser Monde bezüglich des Planeten vorhanden.

Auf diesem Diagramm erscheint Jupiter als schwarzer Strich in der Mitte und die Monde sind mit I für Io, II für Europa, III für Ganymed und IV für Kallisto gekennzeichnet.