Auch Entführen will gelernt sein - Harald Schmidt - E-Book

Auch Entführen will gelernt sein E-Book

Harald Schmidt

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Beschreibung

»Die Flossen hoch! Das ist ein Überfall!« Die Aufforderung steht drohend im Raum des City Fitness, in dem auch Rita Richter trainiert. Die in der Schalke-Arena gestählte Frau beweist den Brutalos, dass selbst Waffengewalt nichts ausrichtet gegen Lebensmut und derbe Schlagfertigkeit. Als die drei Kleinganoven Freddy, Richard und Massimo ihren Plan entwickeln, wissen sie noch nicht, welcher übermächtige Gegner sich ihnen in den Weg stellt. Eigentlich hatten sie eine Entführung geplant. Eigentlich! Da das Opfer unverschämterweise Urlaub macht, muss spontan umdisponiert werden. Alles ohne Plan B. Schneller, als es sich das Trio vorstellen kann, erscheint die Polizei auf der Bildfläche und eine ungewollte Geiselnahme nimmt ihre kuriose Fahrt auf. Schnell bekommen die Ganoven zu spüren, dass die Polizei nicht ihr ärgstes Problem darstellt. Auch der leitende Hauptkommissar Holger Knoll wird diese ungewöhnliche Geiselnahme nie wieder vergessen können. Nichts ist vorhersehbar, alles läuft komplett aus dem Ruder. Die tatkräftige Hilfe kommt von einer Seite, die das Eingreifen des Polizeiteams fast überflüssig macht.

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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Danksagung

Harald Schmidt

 

 

Auch Entführen will gelernt sein

Impressum

 

Auch Entführen will gelernt sein

© 2017 by Harald Schmidt

Ewaldstraße 166, 45699 Herten

Kontakt unter:

www.haraldschmidt-ebooks.de

 

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt oder weitergegeben werden.

 

Aktives Mitglied im Selfpublisher-Verband e.V.

 

Covergestaltung:

birgitstolzegrafikdesign

E-Mail: [email protected]

 

Fotos: Stasique/fotolia.de, tatomm/fotolia.de, Timmary/fotolia.de,

Tatiana Pogova/123rf.com,

Rücktitel: Werner Fellner/fotolia.de,

Timmary/fotolia.de

 

Kapitel 1

Gebannt starrten wir auf den Eingang zum Center. Wir warteten darauf, dass sich endlich die Tür in die Freiheit für uns öffnete. Schattengleich huschten schwerbewaffnete Männer über das Vordach, warfen vorsichtig Blicke durch die Riesenfenster in das Innere des Trainingsbereiches. Immer noch drückte Massimo seine Stirn auf den Fliesenboden, umklammerte seinen verbundenen Kopf mit beiden Armen. Sein leises Wimmern durchdrang die bedrückende Stille des riesigen Raumes. Meine Hand lag tröstend auf seiner zuckenden Schulter.

Durch Summen des einstigen Heintje-Erfolges Oma so lieb, versuchte ich, ihm die Angst vor dem zu nehmen, was nun unweigerlich folgen würde. Die Melodie war auch mir im Gedächtnis geblieben, da Papa immer davon erzählte. Sie begleitete ihn schon in seiner Jugendzeit und er summte sie mir vor, wenn ich nachts weinend aus einem schlimmen Traum erwacht war.

Massimo tat mir leid. Ich bedauerte diesen erwachsenen Mann, dessen Verstand immer noch, wie zu Kindertagen, in den sechziger Jahren weilte. Vor wenigen Stunden gestand er mir, dass er auch heute noch genau dieses Lied von seiner älteren Schwester beim Einschlafen vorgesungen bekam. Als Großmutter vor einigen Jahren starb, war ihm die wichtigste Bezugsperson von der Seite gerissen worden. Er quartierte sich bei Elena ein. Die Eltern waren schon früh bei einem Autounfall in der italienischen Heimat ums Leben gekommen, sodass sich Oma danach um ihn kümmerte. Nun war ihm nur noch das Lied und ein kleines Foto von Oma geblieben. Wie einen Schatz bewahrte er das zerknitterte Bild dieser gütig blickenden, älteren Dame in seinem Portemonnaie auf.

Immer wieder waren die Befehle der Polizeibeamten vor dem Gebäude deutlich zu hören. Die Geräusche, die ihre Stiefel verursachten, kamen aus allen Richtungen, ließen die Anspannung bei uns ins Unerträgliche steigen. Jeder der hier am Boden kauernden Menschen spürte, dass eine Entscheidung unmittelbar bevorstand. Alle sehnten natürlich ein Ende der Gefangenschaft herbei, obwohl die Angst nur selten die Oberhand gewinnen konnte. Dazu waren die Umstände und das Geschehen insgesamt viel zu surreal. Das, was passiert war, hatte uns alle zusammengeschweißt und sehr viel aus dem Inneren offenbart, was Menschen allzu gerne voreinander verheimlichen. Jetzt würde es nur noch Minuten dauern, bis der größte Teil wieder in die Freiheit, in ihre Familie entlassen wurde. In den kommenden Tagen hieß es, das Erlebte zu verarbeiten.

Immer wieder glitt mein Blick hoch zu den beiden Gangstern, die mit einem Laken bedeckt über uns standen. Sie wollten meine Kollegin Katja und mich als letzte Geiseln auf ihrer Flucht mitnehmen. Irgendwas an diesem Plan lief scheinbar schief, das ahnten sie jetzt. Und genau das bereitete mir Angst. Ihre Augen suchten hektisch die Fenster und möglichen Eingänge ab.

Meine Gedanken führten mich trotz der explosiven Lage weit zurück, während ich immer noch dieses traurige Lied summte. Massimo wimmerte nicht mehr.

Kapitel 2

Die Tür des italienischen Restaurants öffnete sich geräuschlos. Der Riesenschatten eines Mannes füllte fast den gesamten Türrahmen. Der Inhaber Claudio, der an den Kaffeeautomaten hantierte, begrüßte den ihm unbekannten Gast mit einem freundlichen Buon giorno. Er beobachtete, wie sich dieser an einen Tisch bewegte, an dem bereits zwei Männer warteten.

»Verdammt, das wurde aber auch Zeit. Wir warten schon fast eine Stunde auf dich. Hatte ich nicht fünfzehn Uhr gesagt? Jetzt haben wir fast vier. Das ist totale Scheiße, wenn man sich auf seinen Kumpel nicht verlassen kann. Das kann ganz schön ins Auge gehen, du Saftarsch.«

Massimo zog sich umständlich einen Stuhl ran und setzte sich gegenüber von Freddy, der ihn immer noch wütend anblitzte. Anstatt eine Antwort zu geben, griff Massimo zur Speisenkarte und vertiefte sich darin.

»Was soll denn die Scheiße jetzt? Freddy sagt, du Spasti kannst gar nicht lesen? Leg die Karte zur Seite und erklär uns Beiden mal, warum du uns so lange warten lässt.«

Massimo umklammerte die Karte fest, als der zweite Mann, den er zuvor noch nie gesehen hatte, versuchte, sie ihm aus der Hand zu reißen. Seine kräftige Faust umklammerte mit unbändiger Kraft den Arm des Mannes. Der Schmerz ließ dessen Gesicht rot anlaufen. Er sah hilfesuchend auf Freddy, der mit der Faust auf den Tisch hieb. Die Augen der Gäste und des Personals im La dolce Vita richteten sich auf ihren Tisch. Die Drei genossen nun die ungeteilte Aufmerksamkeit des gesamten Restaurants. Der Besitzer Claudio blickte verärgert herüber. Gäste, die sich in seinen Räumen nicht benehmen konnten, saßen schnell auf der Straße.

»Lass den Arm von Richard los, du Irrer. Willst du, dass uns später alle haarklein beschreiben können? Das gesamte Personal guckt schon rüber. Lass sofort den Arm los.«

Freddy winkte die Bedienung heran, während Massimo den Griff lockerte. Wild riss Richard seinen Arm aus der Umklammerung und rieb erleichtert sein schmerzendes Handgelenk. Sein hageres Gesicht mit dieser leicht verkrümmten Hakennase hatte sich im Hass verzerrt. Die kalten, stechenden Augen schossen Pfeile auf Massimo, der seinen Blick völlig gelassen erwiderte. Ja, es war sogar ein mildes Lächeln zu erkennen.

»Wir nehmen das Tagesgericht, diese Kalbsleber mit Gemüse und Rosmarinkartoffeln. Und dann eine große Flasche Wasser mit drei Gläsern.«

Freddy reichte dem Kellner die Speisekarte und wandte sich wieder den Kameraden zu.

»Ich ess keine Leber, pfui Teufel. Ich kriege keine Innereien durch den Hals. Die haben doch bestimmt noch was Anderes, Pasta, Pizza oder sowas? Und dann will ich auch eine Cola, kein Wasser. Bin doch kein Pferd.«

Massimo hielt den Kellner an der Schürze zurück.

»Wir haben auch Spaghetti mit Fleischsoße als Mittagsgericht. Darf ich das dann für den Herrn bringen? Also dann nur zwei Gläser und eine Cola zusätzlich. Sehr wohl die Herren.«

Freddy nickte schwach und schluckte eine weitere Bemerkung herunter. Als sie wieder allein waren, beugte er sich rüber zu Massimo.

»Damit das hier von Anfang an klar ist, ich bin der Boss. Was ich sage, wird gemacht. Darüber wird gar nicht lange diskutiert. Wenn hier jeder von euch sein eigenes Ding abzieht, wird das nicht klappen, was wir vorhaben. Ist das klar?«

»Ich fress trotzdem keine toten Innereien. Was ich mir durch die Gurgel schieb, bestimme ich selbst, ich ganz alleine. Damit auch das klar ist.«

Freddy musste seine aufkeimende Wut unterdrücken und sah von Einem zum Anderen.

»Ob das mit dem Boss klar ist, habe ich gefragt. Wäre es möglich, dass ihr mit einem verständlichen Ja antwortet? Wenn ich früher nur solche Idioten in meiner Kompanie gehabt hätte, wäre ich wahnsinnig geworden. Mensch, hätte ich euch Arschgeigen lang gemacht.«

»Jetzt beruhig dich mal wieder. Du warst als Unteroffizier gerade mal Gruppenleiter. Erzähl hier nichts von einer Kompanie. Außerdem warst du als Vorgesetzter ein ziemliches Arschloch. Ich hätte dich am Liebsten auf dem Schießplatz abgeknallt, zumindest war die Versuchung groß.«

Richard musterte seinen ehemaligen Vorgesetzten von der Seite. Er pulte währenddessen mit einem schmutzigen Zahnstocher, den er aus den Tiefen seiner Jacke hervorkramte, zwischen den lückenhaften Zahnreihen. Die sehnten sich infolge längerer Enthaltsamkeit bestimmt nach einer Zahnreinigung. Das von der Natur geplante Weiß hatte den Wechsel zum Hellbraun mühelos geschafft, ohne dass Zahnbürsten jemals diesen Prozess hätten aufhalten können. Der Zahnstocher wippte im Mundwinkel, während Richard weitersprach.

»Jetzt hocken wir hier und warten auf Mangare. Gut. Und was soll diese konspirative Sitzung nun? Du wirst ein Ding geplant haben, das wird selbst diesem Idioten da klar, aber was genau soll das sein? Bist du so nett und lässt uns an deinen genialen Gedanken teilhaben?«

Freddy ließ sich von Richards Sprüchen nicht aus der Ruhe bringen. Sein Blick ruhte ausschließlich auf Massimo.

»Wie geht es deiner Oma Martha? Wohnt ihr immer noch in diesem alten Zechenhaus in Essen-Katernberg? Verdammt, bei euch war es immer gemütlich. Bevor deine Alten damals vor den Brückenpfeiler gebrettert sind, hat dein Papa ja oft den Gigolo raushängen lassen. Hat man sich jedenfalls erzählt. War bestimmt nicht schön für deine Mutter. Da kannst du froh sein, nach dem Unfall bei der alten Dame untergekommen zu sein.«

»Halt jetzt die Schnauze, sonst passiert noch was. Kein Wort über Papa. Warum fragst du nach Oma Martha? Die konnte dich doch nie leiden. Die hat dir noch kurz vor ihrem Tod die Pest an den Hals gewünscht. Deine Aufschneiderei ist ihr immer gewaltig auf den Sack gegangen. Und dass du immer auf lau bei uns gefressen und gesoffen hast, hat sie dir übel genommen. Also lass die Frau in Frieden ruhen. Ich bin übrigens mit meiner Schwester Elena zusammengezogen. Wir leben jetzt in Herten, wie du wissen müsstest. Ihr Kerl hat sich ins Ausland abgesetzt. Weiß nicht, ob der jetzt wieder im Kosovo lebt oder woanders. Ist mir auch egal, wo dieses Schwein seine Eier legt. Wenn der sich sehen lässt, hau ich ihm was auf die Fresse. Aber was ist eigentlich mit dir? Bist du noch mit dieser Schlampe zusammen? Wie hieß die nochmal? Iris oder Irma, auf jeden Fall was mit »I« am Anfang.«

»Die Schlampe, wie du sie nennst, hieß Christa, du Penner. Ich wusste wenigstens, wo ich abends die Füße wärmen durfte. Hast du eigentlich jemals mit einer Frau geschlafen?«

Freddys Gesicht verfärbte sich, er hatte Mühe, seinen Zorn zu unterdrücken. Richard zeigte ein breites Grinsen. Er genoss die Situation. Ein freundschaftliches Beisammensein konnte das an diesem Abend nicht mehr werden. Der Kellner half allen Beteiligten aus dieser Misere, als er mehrere Teller mit Antipasti aufdeckte und die Getränke brachte. Alle drei griffen zu und beschmierten wortlos ihre Baguette-Scheiben mit Kräuterbutter. Richard verzog sein Gesicht, als er in eine Chilischote biss.

Die Männer hatten sich abgeregt und sprachen während des Essens über Belanglosigkeiten. Die Teller wurden abgeräumt und drei Espresso-Corretto bestellt. Jetzt ruhten die Blicke der Kumpel wieder auf Freddy.

»Also, es geht um ein problemloses Ding, bei dem wir uns für eine lange Zeit sanieren können. Ich hab da mal ein wenig recherchiert. In dieser bepissten Stadt leben eine ganze Menge Geldsäcke, das dürfte klar sein. Ab und zu verlassen diese Wichser ihre Häuser und vergnügen sich irgendwo. Damit sie das lange können, müssen die sich fit halten. Und wo machen die das? Na, ihr Luschen, wo turnen die rum?«

»Im Wald, beim Joggen?«

Massimos Augen glänzten vor Stolz, als er in die Runde blickte. Zwei Augenpaare blickten ihn verständnislos an.

»Im Wald, so so. Da scheinst du wohl zu leben. Du glaubst wirklich, dass die Geldsäcke durch die frische Luft rennen? Hast du sie noch alle? In welcher Welt lebst du eigentlich? Diese vor Geld stinkenden Hunde vergnügen sich entweder im Tennisclub, im Golfclub oder neuerdings im Fitness-Center. Da hängen die an den Geräten, damit sie bei ihren Freundinnen auch noch einen hochkriegen. Da saufen die nach dem Training noch Eiweißshakes, weil sie daran glauben, dass sie davon nicht nur einen Steifen, sondern auch einen Sixpack kriegen.«

»Einen was? Wieso sollten die sowas kriegen, von dem du da sprichst? Sixmac oder so ähnlich.«

»Verdammt Massimo, hast du irgendwann einmal einen schweren Unfall gehabt oder hast du deinen Verstand an jemanden verkauft? Wie kann man so blöd eigentlich überleben?«

Richard wurde blass, als sich eine massige Hand blitzschnell und um seinen Hals legte, ihm den Atem nahm. Freddy schnauzte seinen alten Kumpel an.

»Massimo, lass das! Die anderen Gäste sehen schon rüber. Die schmeißen uns hier bald raus.«

»Dieser Hirni soll niemals mehr sagen, dass ich doof bin. Dann schlag ich ihm die blöde Fresse ein. Niemand darf das ungestraft zu mir sagen ... niemand. Merkt euch das.«

Freddy legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm und drückte ihn herunter. Richard schnappte wie ein Fisch auf Land nach Luft. Mit der Serviette wischte er sich den Schweiß aus der Stirn. Jeder Finger von Massimos Riesenhand hatte einen deutlichen Abdruck auf Richards Hals hinterlassen.

»Mit dem kranken Arschloch soll ich zusammenarbeiten? Niemals. Da muss ich ja ständig auf meinen Rücken achten. Vergiss das Freddy.«

Immer noch versuchte Richard, normal zu atmen, und massierte sich den schmerzenden Hals. Sein Blick irrte zwischen den beiden Männern hin und her.

»Jetzt beruhige dich mal. Massimo ist kein übler Kerl, du darfst ihn nur nicht reizen. Mit dem habe ich schon ein paar Dinger gedreht. Der ist absolut zuverlässig. Jetzt gebt euch die Pfote und vertragt euch wieder. Na los!!«

Zögernd streckte Massimo dem immer noch wütenden Richard die Hand entgegen, die dieser nach einem strengen Blick von Freddy ergriff. Der Zeigefinger der anderen Hand wies auf Richard.

»Sage mir nie mehr, dass ich ein Idiot bin! Dann reiße ich dich in Stücke. Und du, Freddy, lass meine Familie aus dem Spiel, sonst wirst du es bereuen.«

Richard blieb ihm eine Antwort schuldig und stieß Freddy in die Seite.

»Jetzt komm endlich mit deinem verfickten Plan raus. Ich brauch dringend Kohle. Die Vermieterin macht mir die Hölle heiß. Die will noch drei Monatsmieten von mir. Dann will die mich endgültig rausschmeißen. Mit dem kleinen Nachtbesuch ab und zu gibt die sich nicht mehr zufrieden.«

Freddy grinste zufrieden und breitete ein zerknittertes Blatt Papier auf dem Tisch aus. Er strich es glatt. Keiner der Gäste konnte verstehen, worüber sich die drei Männer unterhielten.

Kapitel 3

Diese Nervosität, die ich so lange unterdrücken konnte, sprang mich wie ein wildes Tier an. Wie ein Virus verzögerte sie alle normalen Denkprozesse und brachte sogar mein Zeitgefühl in Unordnung. Ständig sah ich auf die Uhr, die wie ein bedrohlich wirkendes Ungeheuer über der Küchentür auf mich herabsah. Immer wieder hämmerte sie die gleichen Signale in mein Hirn. Du musst dich beeilen, sonst kommst du zu spät zum Vorstellungsgespräch! Sie hatte recht.

Es waren nur noch vier Stunden und ich wischte soeben die letzten Wassertropfen aus dem Gesicht, lehnte mich mit der Stirn an das nasse Duschglas. Der Ernst des Lebens rückte mir unerbittlich auf den Pelz. Ich musste grinsen, als ich dieses Mädchengesicht mit dem frechen Bubikopf später im Badespiegel betrachtete. Die kleine Fläche, die ich vom Wasserdunst freigerieben hatte, zeigte mir eine lächelnde junge Frau, die den schützenden Mantel der Kindheit abwerfen wollte und am Rande zum Erwachsenwerden stand. Mit den Fingerspitzen zog ich spielerisch die Linien der Brauen, des Mundes und der Nase nach. Das Badetuch war sorgfältig um den Körper geknotet. Als ich die Dreihundertsechzig-Grad-Drehung beendet hatte, holte mich ein dezenter Pfiff wieder in die Realität zurück. Papa hatte an die Badezimmertür geklopft und war, da ich das überhört hatte, eingetreten. Jetzt genoss er lächelnd die kostenlose Show seiner Tochter.

»Du siehst toll aus, Schätzchen. Das machst du heute mit links. Eine attraktivere Empfangsdame könnten die sich überhaupt nicht an Land ziehen. Du machst das Rennen schon ungeschminkt. Noch etwas Make-up und du stehst deiner Mutter in puncto Schönheit nichts mehr nach.«

»Wo holst du eigentlich schon am frühen Morgen diesen verlogenen Charme her?«

Mamas Hände schlangen sich von hinten um seinen Hals. Ihr verschlafenes Gesicht tauchte neben Papas auf und beide verfolgten lachend meine Flucht ins Schlafzimmer. Der Kaffeeduft lockte sie schließlich in die Küche, wo sie sich vorsichtig, gegenseitig stützend, auf die Polster der Eckbank gleiten ließen. Das Frühstück hatte ich ihnen bereits vorbereitet.

Als ich schließlich in der Tür erschien, unterbrachen sie ihr leises Gespräch und betrachteten ausgiebig mein Outfit. Diesen Augenblick betrachtete ich als Testlauf für die spätere Vorstellung bei meinem hoffentlich neuen Arbeitgeber. Es war bis zu mir durchgedrungen, dass oft die ersten sechs Sekunden darüber entschieden, ob der Funke überspringt oder nicht. Geduldig ertrug ich die kritischen Blicke meiner Eltern, deren Meinung mir sehr wichtig war.

»Na, wo liege ich auf eurer Wertungsskala?«

»Ich würde sagen, bei ...«

Mama unterbrach Papas sicher hohe Wertung, indem sie ihm die Hand über den Mund legte.

»Lass dich von Papas Voreingenommenheit nicht beeinflussen.«

Mit einem gewissen Unterton, der mir nicht entging, fuhr sie in ihrer Bewertung fort.

»Du siehst ganz toll aus, mein Schatz.«

»Aber ... da kommt doch bestimmt noch ein Aber, stimmts?«

Mama beachtete Papas vorwurfsvollen Blick nicht und winkte mich mit ernster Miene zum Tisch. Sie nahm meine Hand.

»Sieh mal, Manu ... grundsätzlich hast du alles richtig gemacht. Du hast dir die Haare toll geföhnt, dir ein tolles Make-up aufgelegt und dieses schicke Kleid von der Abi-Feier steht dir immer noch gut. Du siehst darin bezaubernd aus. Doch ... ich meine ... du bewirbst dich für das Service-Center eines Fitness-Studios. Das ist schließlich nicht das Vorzimmer des Siemens-Chefs. Verstehst du, was ich dir sagen will? Du solltest meiner Meinung nach ... du solltest etwas salopper auftreten. So, jetzt ist es raus.«

Der Blick, mit dem sie Papa nach dieser Predigt ansah, enthielt die unausgesprochene Nachricht widerspreche mir jetzt bloß nicht ... ich habe auf jeden Fall recht! Er senkte einen Augenblick die Augen. Seine Worte klangen ehrlich.

»Manu ... deine Mutter liegt genau richtig. Dein Kleid ist wunderschön, aber einfach zu festlich. Du hast eine tolle Figur, die würde ich an deiner Stelle in eine enge Jeans und ein freches T-Shirt zwängen. Zeig den Leuten, dass du durchtrainiert bist und vor allem, dass du Selbstbewusstsein hast. Trage eine sportliche Note und du wirst die Herzen der Männer im Flug gewinnen. Also, wenn ich da an Stelle des Chefs ...«

»Du sitzt da aber nicht, du Schwerenöter. Doch grundsätzlich hast du völlig recht.« Mama richtete die nächsten Worte wieder lachend an mich. »Liebes, du hast dir doch vor Wochen diese hellblaue Jeans mit den Applikationen an den Waden gekauft. Die zusammen mit dem gelben Shirt ... das mit dem Key West-Schriftzug ... dann bist du perfekt gestylt. Und ich würde dazu einfach nur ein paar flache Treter anziehen. Denen werden die Augen überlaufen. Und deine Haare ... ein Traum.«

Es war wieder einer dieser Augenblicke, in denen sich das Herz nicht entscheiden möchte, ob es weinen oder lachen soll. Einerseits war ich tief enttäuscht darüber, dass man meiner Entscheidung, in diesem Kleid aufzutreten, nicht zustimmte. Andererseits bestätigte die Meinung der Beiden aber auch deutlich meine heimlichen Selbstzweifel an diesem Outfit. Ich entschied mich für einen Wechsel und warf mich voller Begeisterung an Mamas Hals. Ich spürte ihre zitternden Hände auf meinem Rücken, über die sich Papas ebenfalls gelegt hatten. Tief in meinem Inneren verfestigte sich einmal mehr der Wunsch, auch irgendwann einmal einen Partner zu finden, der mich derart vorbehaltlos liebte. Was sollte an diesem Tag noch schieflaufen?

 

Bis zum Vorstellungstermin war noch fast eine Stunde Zeit. Unauffällig hatte ich mich in einem bequemen Sessel gegenüber des zentralen Info-Standes verzogen, um den Betrieb im City Fitness beobachten zu können. Mama hatte völlig recht mit ihrem Hinweis auf meine anfänglich geplante Kleidung. Damit wäre ich hier aufgefallen wie ein Polarbär in der Damensauna. Nicht dass man hier einen Ghettostyle mit Ballonseiden-Anzügen pflegte ... ganz und gar nicht. Es herrschte durchweg eine sportliche Eleganz, die sich angenehm von anderen Muckibuden unterschied, die ich schon besucht hatte. Das so berühmte Muskelshirt war hier verpönt, zumal es in diesem Riesentrainingsraum auch an testosterongesteuerten, muskelbepackten Angeber-Typen fehlte.

Jetzt zur Mittagszeit überwogen trainierende Frauen, die ich spontan zu den etwas einkommensstärkeren Gruppen zählen würde. An einem Nebentisch diskutierten vier Damen mittleren Alters über die aktuelle Erweiterung des Saunabereiches und dem angrenzenden Ruhebereich mit bequemen Liegen, auf denen man sich sogar einen Milchshake oder einen Espresso servieren lassen konnte. Als eine rötlichgefärbte Mittvierzigerin über ihre amourösen Abenteuer bei einem Kuraufenthalt in Bad Camberg berichtete und das Kichern der Zuhörerinnen für meine Ohren unanständig klang, konzentrierte ich mich auf die Männer, die sich für weitere Aktivitäten an den Fahrrädern aufwärmten. Auch hier durchweg Gesellschaft, bei der sich bei einer Begegnung selbst in den Abendstunden in der Innenstadt bei mir keinerlei Fluchtgedanken entwickelt hätten. Man nannte es, so glaubte ich zu wissen, die gutsituierte Gruppe von Männern. Ein älterer Herr, den man ganz salopp zu den Silberrücken zählen durfte und der das geschätzte Alter von fünfundachtzig erreicht haben durfte, rang mir großen Respekt ab. Obwohl ihn der Anstieg über die fünfzehn Stufen hoch zum Kraft-/Ausdauerbereich bereits an die Grenzen des für ihn Machbaren getrieben hatte, bewegte er sich tapfer auf die Foltergeräte zu. Nachdem er die Getränkeflasche in das Rondel gestellt hatte, betrachtete er mit dem Blick eines kampfbereiten Boxers die Beinpresse. Er legte noch einmal die Hände hinter dem Kopf zusammen und dehnte den ausgemergelten, doch immer noch sehnigen Körper. Sein Blick ging noch ein letztes Mal über die Trainingsfläche, so als suchte er vorausschauend nach Studiopersonal, das ihn nach der Trainingseinheit wieder reanimieren konnte. Die Sehnen traten weit aus den dünnen Beinen hervor. Sie schafften es dennoch, die Metallplatte acht mal bis zum Anschlag zu drücken. Stolz verließ Methusalem das Gerät und gönnte sich einen tiefen Schluck aus der Pulle. Ein Gesprächspartner, der dankbar die Unterhaltungsmöglichkeit nutzte, setzte sich zu ihm auf den Treppenabsatz. Das heutige Trainingspensum schien damit erreicht.

Meine Aufmerksamkeit wurde auf eine korpulente Dame gelenkt, die sich aus einem der hinteren Räume mit Hilfe eines Rollators durch die Gänge mühte. Sie bewegte sich, mit einem Jogging-Anzug ausstaffiert, innerhalb einer Frauengruppe auf den Service-Point zu. Angeregt unterhielt sie sich mit einem Mitarbeiter des Studios, lachte lauthals über eine Bemerkung des Mannes. Meine Gedanken eilten nach Hause, verglichen die Lockerheit dieser Frau mit der meiner Eltern. Auch hier fiel mir auf, wie verbissen und humorlos die scheinbar Gesunden sich auf den Trainingsgeräten alles abverlangten, sich quälten, nur um sich selbst und der Umwelt zeigen zu können, dass sie leistungsfähig und ohne gesundheitliche Einschränkungen leben können. Keiner von ihnen war sich dessen bewusst, wie schnell sich diese Situation ändern konnte. Viele hatten nur ein Ziel. Sie wollten diesen Schönheitsidealen nacheifern, die einen perfekten Body besaßen. Dass Photoshop da häufig Hilfe geleistet hat, wurde großzügig ignoriert.

 

»Sie sind bestimmt Manuela Richter, oder irre ich mich?«

Der Schreck fuhr mir durch alle Glieder, als mich der zum Mensch gewordene Berg ansprach. Er stand vermutlich schon eine Weile neben mir und hatte mich beobachtet. Eigentlich hätte mir sein großer Schatten schon auffallen müssen. Der Gedanke, der mir spontan durch den Kopf fuhr, beschäftigte sich mit der Frage, wo in Gottes Namen man derartige Kleidergrößen erhielt. Die ausgestreckte Hand, die er mir entgegenhielt, hätte problemlos einen mittelgroßen Wassereimer abdecken können. Entsprechend vorsichtig übergab ich meine zarten Finger ihrem Schicksal. Die Entfernung zum Kopf meines Gesprächspartners hatte sich dadurch, dass ich aufstand, nur geringfügig verringert. Er umfasste milde lächelnd meine Hand und legte die andere auf meine Schulter.

»Schön, dass Sie schon etwas früher gekommen sind, dann können wir schon beginnen. Sie haben doch nichts dagegen? Meine beiden Jungens haben schon angerufen, sie wollen, dass ich sie vom Schwimmen abhole. Ich heiße übrigens Michael Kessler und führe den Laden mit einem Partner. Der sitzt aber hauptsächlich in unserem Zweitbetrieb in Leverkusen. Gehen wir ins Café? Was darf ich uns bringen lassen? Was Kaltes oder lieber Kaffee? Kommen Sie!«

Diese angenehm klingende Stimme hätte ich niemals einem solchen Fels von Mann zugeordnet, eher einem mittelgroßen Bankangestellten, der mich davon überzeugen wollte, dass die Wertpapiere mit dreiunddreißig Prozent Gewinn schon im ersten Jahr kein Risiko beherbergten. Wieder einmal ein Beweis dafür, wie fehlerhaft Vorurteile sein konnten.

»Eine Coke wäre schön.«

»Martina, bitte eine Cola für die Dame, für mich das Übliche.«

Das schwarzhaarige Mädel hinter der Service-Theke nickte und machte sich am Kaffeeautomaten zu schaffen. Michael Kessler öffnete die Mappe, die er irgendwo zwischen Oberarm und Brust versteckt gehalten hatte. Spontan verglich ich diesen Bizeps mit dem Umfang meiner Oberschenkel. Zum Vorschein kam mein Bewerbungsschreiben, das ich mir wohlüberlegt aus dem Internet als Muster geladen und ausgefüllt hatte. Gespannt verfolgte ich seine weitere Vorgehensweise, denn er sah diese Zeilen schließlich nicht zum ersten Mal. Dennoch überflog er das Geschriebene und sah erst auf, als die Bedienung mit den Getränken kam.

»Sie schreiben, dass Sie das Abi gemacht und dies ihr erster Job wäre. Haben Sie denn keine weiteren Pläne wegen eines Studiums? Bei Ihren Noten ... Hut ab ... stehen Ihnen doch alle Türen offen. Wenn ich da an meine Noten denke.«

Kessler verdrehte, von einem breiten Grinsen begleitet, die Augen, wurde aber sofort wieder ernst.

»Ich meine, dass man damit doch alles erreichen kann. Warum also eine Anstellung in einem Fitness-Studio?«

Auf diese Frage hatte ich mich eingerichtet, denn meine Abinoten waren wirklich echte Spitze. Seinem forschenden Blick aus den etwas tief liegenden, blauen Augen, die vielleicht einen Tick zu nahe beieinanderstanden, hielt ich eine Weile stand. Ich musste gestehen, dass dieses Ralf Möller-Double was Besonderes hatte, obwohl mein Herz nicht unbedingt an solchen Muskelbergen hing. Doch er hatte zumindest eine sehr angenehme Ausstrahlung. Warum ich in diesem Moment Volker, einen mir ständig nachstellenden, pickligen Nachbarsjungen vor Auge hatte, war mir unerklärlich.

»Dieser Job soll mir helfen, mein Studium zu vorzufinanzieren. Sie schrieben doch, dass Sie eine Kraft für den Service suchen, die bereit ist, in Schichtarbeit tätig zu sein. Nun ... hier bin ich. Dann könnte ich mir schon Geld zusammensparen, bevor ich ins Studium einsteige.«

Sein Gesicht verriet nicht, welche Gedanken gerade durch seinen Kopf gingen. Wieder hing sein Blick auf dem Bewerbungsschreiben. Die Wangenmuskeln zuckten, was seinem Gesicht einen besonderen Reiz, eine gewisse Verwegenheit verlieh.

»Grundsätzlich will ich Ihnen folgen. Was gedenken Sie denn zu studieren? Da gibt es doch viele Optionen bei Ihren Abinoten. Englisch, Französisch, Latein Einser und eine Zwei. Mathe, Deutsch, Physik ebenfalls eine Zwei. Bei Sport sehr gut, Hochachtung. Und das geht in gleicher Art weiter. Also, raus mit der Sprache. Wo soll die Reise hingehen?«

Ich musste zugeben, alles, und vor allem, wie er es sagte, ging runter wie Öl. Schneller als ich es beabsichtigte, verließ es meinen Mund.

»Ich möchte Medizin studieren, mit Schwerpunkt Sportmedizin. Ich möchte mich darauf spezialisieren, die Menschen vor Krankheiten zu schützen, anstatt diese später zu behandeln. Das wäre eine Aufgabe, die mir gefallen könnte.«

Kessler stoppte die Tasse, die er gerade zum Mund führen wollte. Langsam stellte er sie zurück auf den Tisch und betrachtete mich erstaunt. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit wanderte sein Blick wieder in die offenliegende Mappe. Ich hätte eine stolze Summe dafür gezahlt, nur um zu wissen, was ihm jetzt durch den Kopf ging.

»Sie leben bei Ihren Eltern, sehe ich. Welchem Beruf gehen die nach, wenn ich fragen darf? Ich sehe hier keinen Eintrag an der Stelle. Da haben Sie einen Strich gemacht ... warum?«

Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen, als er meine Antwort verarbeiten musste.

»Weil es doch für Sie völlig belanglos sein sollte, was meine Eltern beruflich tun, denn die bewerben sich doch nicht bei Ihnen, sondern ich. Aber ich habe es mir überlegt, da das Gespräch anders verläuft, als ich mir das vorgestellt habe. Meine Eltern gehen keiner Beschäftigung nach. Sie sind hin und wieder ehrenamtlich in einer Begegnungsstätte tätig. Ansonsten leben sie nur zuhause. Aber bevor Sie falsche Schlüsse daraus ziehen. Sie sind nicht arbeitslos und beziehen auch kein Hartz vier ... sie sind beide krank und erwerbsgemindert eingestuft. Meine Eltern sind an multipler Sklerose erkrankt. Wo wir einmal dabei sind, noch etwas. Mama war vorher Fremdsprachenkorrespondentin und mein Papa war Dachdecker. Sein erster Schub kam damals so plötzlich und unerwartet ... er fiel aus großer Höhe vom Dach. Die Knochenbrüche sind schnell wieder verheilt, aber die verdammte Krankheit blieb. So, Herr Kessler, jetzt wissen Sie alles über meine Familie.«

Schweigend hatte er mir zugehört. Sein anfänglich verärgertes Gesicht hatte wieder freundlichere Züge angenommen. In einem Zug leerte er seine Tasse und setzte sie vorsichtig wieder ab. Seine Hand fuhr durch das dichte, lockige Haar, das im Nacken von einem braunen Gummi zum Pferdeschwanz zusammengehalten wurde.

---ENDE DER LESEPROBE---