Auf dem Weg in die Tyrannei - Hans Hütt - kostenlos E-Book

Auf dem Weg in die Tyrannei E-Book

Hans Hütt

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Beschreibung

Der amerikanische Optimismus sieht sich umzingelt von Zukunftsangst, Paranoia und einer wachsenden Sehnsucht nach einem autoritären Führer. Hans Hütt beschreibt, wie im US-amerikanischen Wahlkampf tiefsitzende Ängste vor "dem anderen" erfolgreich instrumentalisiert werden. Er macht die inneren Widersprüche der US-amerikanischen Gesellschaft und ihre Konflikte als Nährboden für Rechtspopulismus aus und zeigt, dass die Konflikte teilweise ganz unterschiedliche Schützengräben gegraben haben.

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Seitenzahl: 22

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Rechts. Ausgrabungen

Inhalt

Hans Hütt – Auf dem Weg in die Tyrannei

Anhang

Der Autor

Impressum

Hans Hütt Auf dem Weg in die Tyrannei

Über die amerikanischen Rechten

Die Rechte gedeiht in Amerika wie nie zuvor. Nicht geeint, nicht unter einer Führung, nicht mit einer Agenda, sondern genauso konfus wie Joe the Plumber oder die Schreihälse in den Talkradios und bei Fox News. Der amerikanische Optimismus sieht sich umzingelt von Zukunftsangst, Paranoia und einer wachsenden Sehnsucht nach einem autoritären Führer.

Die Kriege gegen die Drogen, gegen den Terror und gegen den Liberalismus haben die politische Kultur des Landes unterminiert. Der Optimismus und Pragmatismus Barack Obamas hat die lunatischen Gegenspieler zur Weißglut getrieben. Während die Eliten im Silicon Valley von der Singularität träumen und ihre unternehmerischen Ideen von Disruption umstandslos auf die Politik übertragen, setzen die Verlierer des großen Spiels um die Macht auf einen Joker, von dem keiner weiß, ob er ein Trumpf ist oder nicht.

Lechts und rinks scheinen nur in einem Punkt einig: im Misstrauen gegenüber den gewachsenen Institutionen und im Hass auf das Establishment. Von links geht es gegen die Exzesse des Überwachungsstaats, von rechts gegen die staatlichen Institutionen als Daseinsgaranten. »Disruption ist Neuheit ohne wirkliche Veränderung.«1 Die Funktionseliten pflegen davon unberührt weiter den Mythos der auserwählten und unersetzlichen Nation, weil nur Amerika dazu in der Lage sei, zu tun, was getan werden müsse, auch wenn sie die Kosten künftig global besser verteilt sehen wollen.2

Während noch 2012 eine relative Mehrheit der Wähler sich unabhängig von ihrer Parteipräferenz als moderat bezeichnete, kommen mit den Kampagnen von Donald Trump und Bernie Sanders immer schriller werdende Töne ins Spiel. Sie tragen dazu bei, die überkommenen Unterschiede zwischen dem, was als rechts und was als links galt, über den Haufen zu werfen.

Galt es früher als unstrittig, dass Rechte auf eherne Regeln und Linke auf soziale Bedürfnisse setzen, verwerfen die konservativen Eliten, getrieben von einem beispiellosen Marktradikalismus, alle Regeln, die sie zugleich in den Himmel heben, während die Linken den Zusammenhang zwischen Regeln, ihrer Durchsetzung und den Interessen der abhängig Beschäftigten unterstreichen, zugleich aber nicht müde werden, die weißen Arbeiter als Hinterwäldler zu verunglimpfen.

Die Rechte ist alles andere als homogen. Ihr Spektrum umfasst Moderate, Ultrakonservative, religiöse Rechte und marktradikale Libertäre. Ihr gemeinsamer Nenner fand sich früher in dem Glauben, dass die Regierung auf das unvermeidliche Minimum zurückgestutzt werden müsse, ein bis in die Gegenwart reichendes Ressentiment gegen das Big Government des New Deal und gegen Lyndon B. Johnsons »Great Society«. Erst die Wahl Ronald Reagans leitete eine große Trendwende