Aufbruch nach Senziwani - Margarete Lamsbach - E-Book

Aufbruch nach Senziwani E-Book

Margarete Lamsbach

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Tao, der Weltenschöpfer, liebt es, auf die Erde zu sehen und sich an den wunderbaren Farben zu erfreuen, die er erschaffen hat. Das leuchtende Blau der Ozeane, das satte Grün der Wälder und selbst die Sandtöne der Wüste beglücken sein vom Tagewerk ermüdetes Herz. Doch das Grün wird immer weniger und Tao sorgt sich um seine geliebten Bäume. Deshalb machen sich die sieben geflügelten Löwen auf den Weg zur Erde, um dem unheimlichen Phänomen auf die Spur zu kommen…

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 96

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ein Buch aus der magischen Welt von Senziwani

Ich widme dieses Buch meiner Tochter, der Hüterin der magischen Welt von Senziwani

Margarete Lamsbach

Aufbruch nach Senziwani

Ein Buchaus dermagischen Welt von Senziwani

© 2019 Margarete Lamsbach

Umschlag, Illustration: Margarete Lamsbach

ISBN

978-3-7482-8680-6 (Paperback)

978-3-7482-8681-3 (Hardcover)

978-3-7482-8682-0 (e-Book)

Verlag & Druck: tredition GmbH,

Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Tao und seine Schöpfung

Die sieben geflügelten Löwen

Die Adler

Die Lachse

Ein kleiner Feldhamster in Nöten

Der Wald

Keine Spur von Gullhar?

Taos Reise

Der Oberste Krieger des Universums

Der Herr des Feuers

Die Hüterin des Waldes

Ianonekana

Moyo Mkubwa

Johan

Das ewige Gesetz des Universums

Der Fürst des Lichts

Der Fürst der Finsternis

Der Hohe Rat

Das Schicksal der Erde

Die Stimme des Universums

Die Weisheit des Großen Schöpfergeistes

Der Ruf Senziwanis

Die Frage von Schuld und Vergeltung

Der Traum

Die Oberste Hüterin Senziwanis

Moyos Entscheidung

Johans Sehnsucht

Moyos Kampf

Aufbruch nach Senziwani

Hutang

Eine Überraschung für Leonardo

Das Leben ist schön

Zwillingsschwestern im Universum

Moyo

Johan

Die Adler und die Feldhamster

Malaka

Inaonekana

Das Universum

Margarete

Ihr möchtet mehr lesen über unsere Freunde, die Bäume?

Tao und seine Schöpfung

Der Weltenherrscher Tao liebte es, auf die Erde zu sehen und sich an den wunderbaren Farben zu erfreuen, die er erschaffen hatte.

Das leuchtende Blau des Ozeans, das satte Grün der Wälder und selbst die Sandtöne der Wüste beglückten sein vom Tagewerk ermüdetes Herz.

Doch seit geraumer Zeit schon fiel ihm auf, dass das Grün der Erde immer weniger wurde.

Eines Tages reifte in ihm der Verdacht, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Das Grün zeigte ihm, wo seine Lieblingsgeschöpfe, die Bäume lebten. Wenn also das Grün weniger wurde, was war dann mit seinen geliebten Bäumen? Tao war beunruhigt, sehr beunruhigt.

Dereinst hatte er die Erde mit den vornehmsten Geschöpfen besiedelt, die er sich vorstellen konnte. Das waren die Menschen. Sie verfügten über die Eigenschaften, die Tao an sich selbst am meisten schätzte. Sie waren fähig zum Mitgefühl, zur Fürsorge, wahrer Freundschaft und… Liebe.

Tao war glücklich darüber, etwas so Wunderbares geschaffen zu haben. Voller Freude machte er der Menschheit die Erde zum Geschenk. Diese hatte sich gut um ihre Heimat und alle darauf lebenden Geschöpfe gekümmert.

Etwas musste sich verändert haben. Was das war, konnte nur Gullhar wissen. Gullhar war die Mutter der Erde. Unter ihrer Verantwortung gedieh das Leben auf dem Blauen Planeten seit Anbeginn und verging, sobald es seine vorherbestimmte Aufgabe erfüllt hatte, um kurz darauf wiedererweckt zu werden. Dies war ein ewiger Kreislauf.

Länger schon hatte der Weltenschöpfer nichts mehr von seiner Statthalterin auf Erden gehört. Ihr leuchtendes goldenes Haar müsste jetzt zur Erntezeit von Weitem gut zu sehen sein. Doch so sehr Tao auch Ausschau nach Gullhar hielt, nirgends konnte er sie sehen. Große Besorgnis ergriff ihn. Die Erde konnte ohne die schöpferischen Kräfte ihrer Mutter auf Dauer nicht existieren. Andererseits würde Gullhar nicht gesund bleiben, wenn ihre Erde kränkelte.

Die sieben geflügelten Löwen

Der Weltenschöpfer war entschlossen, den unheimlichen Geschehnissen auf die Spur zu kommen. Deshalb rief er seine Späher zu sich. Das waren die sieben geflügelten Löwen des Universums.

Wie alle magischen Wesen verfügen die Löwen über sehr praktische Eigenschaften. Zum Beispiel können sie sich unsichtbar machen, indem sie die Farbe und die Dichte ihrer Umgebung annehmen. Manchmal sind sie durchsichtig wie die Luft oder braun und knorpelig wie ein Baumstamm. Der Vorteil liegt auf der Hand. Sie sind nur zu sehen, wenn sie das wollen.

Aus Schabernack machen sie sich mitunter nicht die Mühe, ganz zu verschwinden. Wenn ihr also einmal allein reisenden Augenpaaren begegnen solltet, so könnten das durchaus die geflügelten Löwen sein. Bitte sprecht sie besser nicht an. Sie sind vermutlich in dringender Mission unterwegs.

Überhaupt sind die Augen der Löwen etwas ganz Besonderes. Sie können sich untereinander verbinden und dann sieht jeder Löwe, was die anderen Löwen sehen. Das machen sie aber nur in dringenden Notfällen. Es ist nämlich ganz schön verwirrend, mit so unterschiedlichen Bildern im Kopf klarzukommen.

Die Löwen können die Bilder in ihrem Kopf auch weiterschicken zu Tao und zu anderen magischen Geschöpfen. Bei Gefahr kann das enorm viel Zeit sparen!

Natürlich sind die geflügelten Löwen richtige Sprachgenies. Sie können sich in jeder Sprache verständigen. Es ist völlig egal, ob sich zwei Bäume unterhalten oder fünf Grashalme. Die Löwen verstehen alles und können sich an jedem Gespräch beteiligen.

Außerdem hören sie auch Gedanken. Dieses Sprachtalent hatte ihnen schon gute Dienste geleistet, wenn sie im Auftrag Taos im Universum unterwegs waren.

Am besten werden sie natürlich verstanden, wenn sie verärgert sind. Dann reißen sie ihr Maul weit auf, sodass man ihre gefährlichen Zähne sieht. Wenn sie dann noch ihr tiefes Brüllen hören lassen, erzittert die Welt vor Angst.

Aber das kommt nur in äußersten Notfällen vor, um Feinde abzuschrecken oder Hilfe herbeizurufen. Jawohl, ihr habt richtig gehört. Es gibt auch Feinde im Universum, aber das ist eine andere Geschichte.

Tao sprach also zu seinen geflügelten Spähern: „Große Sorgen mache ich mir um das Grün der Erde. Meine geliebten Bäume scheinen bedroht. Ihre Mutter ist für mein Auge nicht mehr sichtbar. Fliegt also zur Erde, meine geflügelten Freunde und findet Gullhar. Möglicherweise ist auch sie in Gefahr. Und eilt euch, denn Eile scheint geboten!“

„So sei es!“, sprach Leonardo, der Erste unter den fliegenden Löwen. „Lasst uns nicht zögern und sofort aufbrechen.“

Die Späher Taos machten sich also auf den Weg zur Erde. Begleitet wurden sie von den kosmischen Winden. Die Löwen sparten dadurch viel Kraft, denn die Winde trugen sie schnell und sicher an ihr Ziel. Sobald die Erde in Sicht kam, bedankten sich die Kundschafter für das sichere Geleit und entließen ihre Helfer.

Gullhar war das Leben auf der Erde. Sie konnte also überall sein. Die treuen Gesandten Taos überflogen das ebene Land, die Gewässer einschließlich der riesigen schäumenden Ozeane und sogar die zerklüfteten Berge auf der Suche nach Gullhar. Nirgendwo konnten sie sie finden.

So verging eine sehr lange Zeit und die nachlassenden Kräfte der Löwen verlangten nach einer Rast. Erschöpft ließen sie sich in einer Felshöhle unter dem Gipfel eines hohen Berges nieder. Dann berieten sie, wie wohl weiter vorzugehen sei. Tao wartete sicherlich schon ungeduldig auf ihren Bericht.

Die Adler

Leonardo hatte gerade die Frage gestellt: „Brüder, haben wir wirklich alles getan, um Gullhar zu finden?“, als ein Krächzen von außerhalb der Höhle sie aufmerksam werden ließ.

„Wer spricht?“, fragte Leonardo und erhielt die Antwort: „Wer sucht?“

Die sieben Löwen begaben sich zum Ausgang der Höhle und ließen ihre Blicke schweifen. Wieder vernahmen sie ein Krächzen.

Als sie Richtung Himmel sahen, gewahrten sie zwei mächtige Adler. Die saßen in luftiger Höhe auf dem Rand eines Horsts und sahen neugierig auf sie herab.

Die Löwen verneigten sich. Sie wussten natürlich, dass sie irdische Könige vor sich hatten. Die Adler hingegen hatten noch nie geflügelte Löwen gesehen. Ihre innere Stimme sagte ihnen aber, dass von diesen geflügelten Wesen mit dem weichen Fell keine Gefahr für sie ausging. Deshalb spannten sie ihre Flügel weit und neigten ebenfalls ehrfurchtsvoll ihre Köpfe.

„Seid gegrüßt Goldflügler. Ich bin Wambli Taka und das ist Mitawin, meine Frau. Mit wem haben wir die Ehre zu sprechen?“

„Seid gegrüßt, Großer Wambli und ehrenwerte Metawin. Wir sind die sieben geflügelten Löwen des Weltenherrschers Tao. In seinem Auftrag suchen wir Gullhar, die Mutter Erde.“

„Seid gegrüßt, Goldflügler. Schon eine Weile waren wir Zeugen eures Gesprächs und würden euch gerne helfen. Doch wir wissen nicht, wer Gullhar ist. Auch von einer Mutter Erde haben wir noch nie gehört.“

Leonardo schwenkte bedächtig sein schweres Haupt mit der schimmernden Mähne. „Es ist kein gutes Zeichen, wenn die Geschöpfe der Erde nichts mehr von Gullhar wissen. Sie ist es, die euch nährt. Wenn sie stirbt, sterbt auch ihr und mit euch alle anderen Geschöpfe auf der Erde.“

Die Adler waren sehr betroffen, als sie Leonardo so reden hörten. Bisher hatten sie sich diesen Blick auf das Leben nicht erlaubt. Konnte es denn stimmen, dass etwas Anderes als sie selbst sie am Leben erhielt?

Leonardo, zu dem die Gedanken der Adler gesprochen hatten, ergriff das Wort: „Denkt über das Leben eurer Kinder nach. Ihr wärmt und nährt sie. Ihr schützt sie vor Feinden und lehrt sie das Fliegen. Dann entlasst ihr sie in ein Leben in Freiheit. Aber haucht ihr ihnen auch den Lebensatem ein?“

Diese Frage hatte Metawin schon früher einmal gestreift. Sie war Mutter so einiger Adler. Jedes ihrer Kinder atmete vom ersten Moment seines jungen Lebens selbständig, ohne dass sie es ihm gezeigt hätte. Aber wer war der Atemspender dann?

Einmal nur hatte sie versucht, diese Frage an Wambli zu richten. Es war ein schlechter Augenblick gewesen. Die kleinen Adler schrien vor Hunger und Wambli hatte sich in die Lüfte geschwungen, um Nahrung für sie zu jagen. Metawins Frage blieb unbeantwortet. Es gab ja auch wirklich Wichtigeres. Metawin versenkte die Frage in den Tiefen ihres Herzens. Bis heute hatte ihr Anliegen friedlich dort geschlafen. Doch nun war seine Stunde gekommen und es er wachte mit Macht. Das bemerkte natürlich auch Wambli und er erinnerte sich.

In seinem Inneren stiegen die Bilder seiner neugeborenen Söhne und Töchter auf. Ihre kleine Brust hob und senkte sich vom ersten Augenblick ihres Lebens an. Nein, den Lebensatem hatten sie nicht von ihm. Seine Aufgabe war es gewesen, sie am Leben zu erhalten. Ihr Leben geschaffen hatte ein anderes Wesen. Es drängte Wambli nun, mehr von diesem Wesen zu erfahren.

Die sieben geflügelten Löwen hatten das Adlerpaar aufmerksam beobachtet. Nun ergriff Leonardo wieder das Wort. „Schöpfer allen Lebens ist der Weltenherrscher Tao. Er hat uns Löwen auf die Erde geschickt hat, um nach dem Rechten zu sehen. Tao ist aufgefallen, dass das Grün immer weniger wird. Seine Befürchtung ist, dass die Bäume sterben. Wisst ihr, die ihr durch die Lüfte fliegt, etwas darüber?“

„Nein“, sprach Wambli. „Doch wir verlassen niemals unsere felsige Heimat mit dem großen Strom zu unseren Füßen. Hier finden wir ausreichend Nahrung für uns und unsere Kinder. An den Hängen wachsen zwar Bäume, aber die stehen da, seit ich denken kann.“

„Obgleich…“ Mitawin zögerte. „Mir will scheinen, dass das Blau des Himmels und des Flusses blasser ist als früher.“

Wambli dachte nach. „Ja, du hast recht. Ich befürchtete nur, dass meine Sehkraft nachlässt. Vielleicht hat es aber gar nichts mit meinen Augen zu tun, sondern das Blau hat sich verändert.“

Die Löwen waren erschüttert. Wenn nicht nur das Grün, sondern auch das Blau bedroht wäre, dann ginge es um weit mehr als die Bäume. Dann wäre wirklich äußerste Eile geboten. „Mitawin, Wambli, es war uns eine große Ehre, euch kennenzulernen. Sollte eines Tages eurem Le bensraum ernsthafte Gefahr drohen, ruft uns und wir eilen zu Hilfe. Seid dessen gewiss!“

„Wir haben zu danken, Goldflügler. Ihr habt uns in Erinnerung gerufen, dass es eine Kraft außerhalb unserer selbst gibt, die unser Wohl im Auge hat. Viel Glück bei eurer Mission!“

Wenn die Beobachtungen der Adler zutrafen, wären vielleicht nicht nur das Grün und das Blau, sondern auch das Gelb und das Rot in Lebensgefahr. Die Löwen trennten sich.