Augenblicke des Alltags - Andreas Dieter Boldt - E-Book

Augenblicke des Alltags E-Book

Andreas Dieter Boldt

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Beschreibung

In dem vorliegenden Band findet der Leser Gedichte aus den letzten 30 Jahren, von der Schulzeit und Studienzeit in Bremen bis hin zum Arbeitsalltag in Irland. Die Themen umfassen alle Themen des Alltags.

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Seitenzahl: 94

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Andreas Dieter Boldt

Augenblickedes Alltags

30 Jahre an lyrischen Rückblicken, Lebensweisheitenund Ereignissen, 1991 – 2021

© 2021 Andreas Dieter Boldt

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-347-42180-6

Hardcover:

978-3-347-42181-3

e-Book:

978-3-347-42182-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Vorwort

Ein jeder hat viele Hobbys, welcher Art auch immer. Unter den meinigen, zu denen ich so einige zählen kann, gehört unter anderem das große Interesse an deutscher Literatur sowie das eigene Schaffen von Gedichten. Dabei sei hinzugefügt, dass dieses Schaffen nicht etwa professionellen Zielen folgt, es geschieht eher aus Spaß an der Sache; aus Spaß, etwas Neues zu kreieren und neue Formen auszuprobieren; aus Spaß, mit der deutschen Sprache zu spielen; aus Spaß, auf diese Weise auf das Leben zu reflektieren.

Der interessierte Leser wird erkennen, dass vielfach Vorbilder vorhanden waren, vor allem Goethe war in seinem Stil Vorbild für das Schaffen von Gedichten. Eines der Hauptthemen über all die vergangenen Jahre ist die Kritik an den Zuständen in der bundesdeutschen Gesellschaft in den 1990er Jahren, vor allem der Rechtsradikalismus und der Umgang mit der deutschen Vergangenheit, gipfelnd in dem Gedicht „Wenn die Kirchen brennen“. Im Laufe der Zeit betrachtete ich die Ereignisse in Deutschland mit der Linse eines Außenstehenden, griff welthistorische Momente auf und wie Irland mit der Covid-19 Pandemie in den Jahren 2020 bis 2021 umgegangen ist. Und immer wieder tauchen Momente und Reflektionen zum Alltag, zur Geschichte und zur Heimat auf.

Möge der Leser seine Freude beim Lesen dieses Büchleins haben.

Andreas D. Boldt

Multyfarnham, Irland, 2021

Inhalt

Schulzeit (1991 – 1994)

Reisegedanken

Krieg

Nachtgedanken

Einst

Studienzeit an der Universität Bremen (1997)

5 Wege zum Glück

Der Lehrende

Zwiegespräch zweier Jungen über ein Mädchen

Ausbruch

Die moderne Ballade der Geiss-tigen Stunde, oder Ein Gespräch über die moderne Wissenschaft

Wissen

Das Lied der See

Verdrängung

Ein Ratschlag

Des Menschen Glückespfand!

Der mit der Maske!

Wenn die Kirchen brennen

Über die Kunst im Dritten Reich

Ich schäme mich für dieses Land

An Anja

Der Traum der Zeit

Über „Das Sonett“ von Schlegel

An einem Verzweifelten (Alles ist nur Übergang)

Studienzeit an der Universität Maynooth, Irland (1998 – 2000)

Wenn 2 kleine Regentropfen

Die Blumenparabel

Schön ist der Morgen

Nordirland

Lebensgedanken I

Lebensgedanken II

Lebensgedanken III

Sprache des 20. Jahrhunderts über das Leben

Die Clinton-Affäre

Erinnerung

Wolken im Sturm

Schnell geschrieben

Die Suche nach dem Glück

Sag mir, wo die Blumen sind

Die schönste Frau des Lebens

Mein Geburtstag

Die 2 aus Apartment 2

Bekenntnis

Wie gewonnen, so zerronnen

Weihnachtsbotschaft 1999

Sonettenkranz: Herbst und Weihnachten

Sonettenkranz: Glanz der Augen

Rückblick auf Ereignisse 1998 – 2019

Verlust eines Tagesbuches

Neujahr

Wahlheimat

Erinnerung an Dieter Gerdes

Historische Mechanismen

Alles ist möglich

Machtverlust der Supermacht

Heimat

Vergrößerung der EU

Die Todeswelle

Erin

Erinnerungen an Papst Johannes Paul II

Die Liebe des Lebens

Gedenken an Prof. Tom Kelly

Ein neuer Präsident

Rezession in Irland

Arabischer Frühling

Verlobung

Extremer Winter

Erinnerungen an Prof. Imanuel Geiss

Heiraten aus falschen Gründen

Erinnerungen an John Bradley

Referenda in England über Schottland und Brexit

Griechenland-Krise

Erinnerungen an Caroline Gallagher

Wahl von Donald Trump

Neuwahl in England – Theresa May verliert Mehrheit

Erinnerungen an Bundeskanzler Helmut Kohl

Katalonien

Verlust zweier Historiker

Das Jahr der Verluste

Gebt mir Zeit zum Trauern!

Ein Neuanfang. Gedichte aus der Pandemie 2019 – 2021

Ein Gedicht

Handy

Wahrheit

An Julie

In der Kirche

Kerzen

Geschichtsfindung

Dunkle Tage

Alltag in der Pandemie

Kehrtwende

Winzige Siege

Die Sonnenstrahlen

Das Fenster zur Welt

Verständnis vieler Menschen während der Pandemie

Herbe Enttäuschung

Arbeitswelt

Neubeginn

Gedichte sind so stark wie der Atem der Erde

Leben in einer irischen Kneipe

Das Finden der Wahrheit

Wahrheit in der Geschichte

Persönlichkeiten

Gemeinwohl

Privilegierte Klasse

Neuer Wind – neue Hoffnung

Erste Öffnung von Restaurants nach dem Lockdown

Entspannung

Des Wanderers Lebenslust

Erkenntnis der Geschichte

Allein zu Hause

Das Glück kam zurück

Lebensfreude

Lachen

Totenstille

Weihnachten

Winter

An Ingrid

Entspannung im Garten

Über den Wolken

Ein gutes Buch

Sommer

Aufbruch

Neue Arbeit

Besinnung

Was für eine Nacht

Hoffnung

Sommer in der Kneipe

Mittagessen

Geselligkeit

Der Winter ruft

Alte Freundschaften

Schulzeit (1991 – 1994)

Reisegedanken

Ein Blümlein hier am Wegrand steht,

Ein jeder dort vorüber geht.

Das Blümlein schaute und sah viel,

Vor allem Gott, Mensch und ihr Schicksalsspiel.

Das Blümlein zieht Bilanzen.

Ich sah Frohes, sah Zartes,

Feines und Zartes,

Sah Lieb und Leid,

Warm, Kalt, Heiß,

Sah so manches Eis.

Nach alledem nun Blümlein dachte,

Was Gott dem Mensch‘ gab

Und „Dieser“ doch draus machte.

Nun, Blümlein so dachte,

Es müde wurd‘ und lachte,

Die Augen schloss,

Den Traum genoss,

Morgen, dachte es, morgen

Erzähle ich den Menschen

Von seinen Öko-Sorgen.

 

Krieg

Krieg, Du Schrecken der Welt,

Was ist in Dir verborgen?

Krieg, Du Schrecken der Welt,

Du hinterlässt nur Leid und Sorgen,

Blut, Kummer und eine zerstörte Welt.

Krieg, musst Du Deine Musik spielen?

Hervorgerufen durch Nationalismus.

Krieg, musst Du Deine Musik spielen?

Gewollt durch den Imperialismus.

Krieg, immer wieder beginnst Du,

Es muss aber doch nicht sein.

Krieg, immer wieder beginnst Du,

Verkörpert durch Hitler, Stalin und Saddam Hussein.

Krieg, wir wollen Dich nicht haben,

Der Tod ist immer nur der Sieger.

Krieg, wir wollen uns nicht jagen,

Wir sind ja doch nur die Verlierer!

Krieg, siehst Du nicht die Mütter weinen?

Krieg, siehst Du nicht die Kinder schreien?

Krieg, siehst Du nicht die Väter fallen?

Krieg, siehst Du nicht die Bomben fallen?

Krieg, siehst Du nicht die Soldaten schnaufen?

Krieg, siehst Du sie nicht mit den Gewehren laufen?

Krieg, siehst Du nicht die Männer fallen?

Krieg, errätst Du nicht ihre Gedanken?

Krieg, wer ist Dein Begleiter?

Panzer, Rüstung oder Gas?

Krieg, wer ist Dein Begleiter?

Eine kahle Landschaft ohne Gras,

Oder über eine Milliarde Tote?

Krieg, was hast Du hinterlassen?

Blut, Tote und verwirrte Menschenrassen.

Krieg, was ist Dein Echoschall?

Schotter, Geröll und tote Massen,

Oder bald ein toter Erdenball?

Krieg, bist Du nicht von Sinnen?

Krieg, jetzt lass den Frieden mal gewinnen!

Krieg, lass uns Dich begraben,

Krieg, wir wollen endlich die Welt auf Händen tragen!

So gibt es kein Hassen,

Unter allen Menschenrassen!

Krieg, siehst Du es ein?

Der Friede soll nun endlich unser Begleiter sein!

 

Nachtgedanken

Die letzten Sonnenstrahlen brechen sich

In den hohen Baumkronen des Waldes.

Die Finsternis legt sich, so sprich,

Nieder auf den Boden des Waldes.

Nun entfaltet sich die Macht der Nacht.

Überall weilt nur leise die Stille,

es ist eine große dunkle Pracht,

Geschaffen nach Gottes Wille.

Mensch und Tier führen einen segensreichen Schlaf,

Manch einer macht sich Gedanken um den Tod.

Man kommt sich vor wie ein weißes Schaf,

Und sehnt sich nach Frieden statt der lieben Not.

 

Einst

August 1993

Erbaut von Menschen,

Ein sicheres Leben,

Kunst und Kultur,

Gedränge in den Gassen.

Schnell und plötzlich

Kamen sie herbei,

Raubten und plünderten,

Brandschatzten und töteten,

Verschleppten und quälten.

Vergessen ist die Kultur,

Vergessen die Stadt.

Es ging ganz schnell:

Stille –

Totenstille.

Studienzeit an der UniversitätBremen (1997)

5 Wege zum Glück

Januar 1997

Zuerst muss man Unglück erleiden.

Dann sieht man Unglück.

Dann hilft man andere aus dem Unglück.

Dann gibt man anderen Glück.

Und wenn das alles war,

Wird man irgendwann

Selbst Glück erleben.

 

Der Lehrende

Januar 1997

Da vorne sitzt einer,

Er ist wie wir ein kleiner.

Lehrperson nennt er sich

Und glaubt, er sei der König an sich.

Trotz alledem: er ist keiner.

Er sitzt vorne und sagt viel,

Bei uns ist es wie ein Siel,

Das Gesprochene staut sich vor uns auf –

Es ist wie ein Wasserlauf –

Auf das es sich bald in der Ferne verlier.

Aber wir müssen ihn ertragen,

Würden viel lieber das alles selbst erfragen.

Erfahrung und Interesse nur

Führen uns zur Lösung pur.

Lasst uns das Wissen in den Händen tragen!

 

Zwiegespräch zweier Jungen über ein Mädchen

Januar 1997

Gemeinschaftsgedicht von Andreas Boldt (kursiv) und Sven Jäger

Ganz frei – ganz schlicht?

Na Klar!

Die Antwort ist Ja!

Ganz einfach – oder nicht?

Nur zu!

Füge alles hinzu!

Bin verwirrt – bin mit Schicht

Auf meinem Haupt

Ganz und gar gedanklich entlaubt!

Bin verwirrt – wo ist das Licht

Greif zum Schopf

Aber behalt einen kühlen Kopf!

Ich wollt es richt‘,

denn kommt zu Augen mir

ein Mädchen schön – nach dem ich gier!

Ich schau ihr ins Gesicht.

Es ist wie in der Natur,

sie ist wie ein Schmetterling pur!

Nein, Du gar schlimmer Wicht:

Ein Schmetterling ist eine andere – die Schöne

Wie zart lieblich klingende Töne.

Wir können gehen bis zum Gericht:

Wie dem auch sei,

kein Mädchen gleicht wie ein Ei dem Ei.

Ja, das wär ein Verzicht!

Wenn mich nicht mehr diese Blicke finden,

diese schönen, eine Schande diese zu schinden!

Schau nur wie sie spricht,

so zart und weich.

Es kommt der schönsten Stimme gleich!

Welch‘ schmutzig Geschicht‘

Ist das hier nur,

zieht sich hin – lang – dünn – wie eine Schnur!

Nimm dies nicht so ins Gewicht!

Genieße die Blicke,

so etwas hast Du nicht alle Augenblicke!

So seits – so ich dicht‘:

Will schwelgen, will singen,

vor Freude ihr in den Schoss springen!

Beachte, dass euer Blick nicht abbricht,

ihr seid schon fast ein Herz,

lasst es nicht zu, es wär‘für mich ein Schmerz!

Nun ja, sie ist nicht meine Nicht‘,

noch anderweitig verwandt sie ist,

doch lieb und nett sie wahrlich ist!

Schweif nicht ab, sie eist ein Gedicht!

Doch ich seh‘, hier ist wer hohl!

Die Zeit ist um, ich mussgeh’n, lebe wohl!

 

Ausbruch

Januar 1997

Ein Gemeinschaftsgedicht von Andreas Boldt (kursiv) und Sven Jäger

Mag sein

dass ein

in diesem Raume

stehender Baume

mich mehr anregt

zu Interesse

als diese mich ansägt –

diese Stunde

mit seiner Kunde.

Dieser Kunde

sag es in die Runde

von Munde zu Munde

dass sie uns nicht

als sei sie ein Wicht

ohne Licht

wird zu uns gelangen

Freiheit wir wollen langen

die Glocken klangen

wir alle sind frei

der Wille ist stärker als Klei

Wildheit in uns sei.

Ist’s von Freiheit nun die Red‘

und vom Wille unseres Herzens

daraus Kunde nun entsteht

denn treibend uns des Schmerzens

da wir sollten uns wehren

und tun was wir begehren

nicht nur weinen

und plump sitzen – gleich den Steinen.

Doch wir können nicht!

Fern ist das Licht!

Das Licht der Freude!

Hier sind viele Leute

wir sind gebunden

wir können nicht bekunden

die Gewalt und hat umschlungen

unser Ruf ist verklungen

wir sind außer Rand und Band

und leisten tapfer Widerstand

nein – nicht mit Waffen

denn alle doch nur gaffen

sie lösen nicht das Problem

es ist wie ein Emblem

unsere Gedanken sind Freitag Freiheit in uns sei

wir nach ihr streben

und die Lösung noch erleben.

Was soll ich dazu noch sagen

mit Perfektheit Deine Kund‘ ist geschlagen

darauf bleibt mir nur die Gabe

mit fröhlich Kunst – nicht mit Geschabe

diese Kund zu beenden

selbst mit Kopf und Händen

wohlan – hebt Geist und Kopf

packt die Liebe euch beim Schopf

seit in Friede und Freude

lasst ein, ein jeden ins Gebäude

dieser wahren und warmen Kund

schließe auch Du den ewig Bund

dieser Schönheit und Lust