Augustas Garten - Andrea Heuser - E-Book

Augustas Garten E-Book

Andrea Heuser

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Beschreibung

Als die fünfjährige Augusta mit ihrer Mutter Barbara ihr Zuhause verlässt, ahnt sie nicht, dass dies ein Abschied von ihrem bisherigen Leben ist. Den Ort, an dem sie bald darauf wohnen, mag sie nicht. Genauso wenig wie Eduard, den Freund der Mutter. Doch Barbara verschweigt ihrer Tochter die Wahrheit. Auf Augustas Frage, wann sie endlich wieder nach Hause fahren, antwortet sie stets nur mit einem unbestimmten »Bald«. Dieses Wort gibt Augusta Zuversicht, doch an ihrem sechsten Geburtstag muss sie erkennen, dass sie nie mehr zu ihrem Vater zurückkehren werden. Augusta läuft davon. Während die Polizei nach dem Kind sucht, wird die Mutter in ihrer Angst auf sich selbst zurückgeworfen. Es zeigt sich, dass ihr Leben schon immer von Flucht und der verzweifelten Suche nach Halt geprägt war. Auf fatale Weise hat Barbara die Fehler ihrer Familie wiederholt – und wird damit das Leben ihrer Tochter auf immer verändern. ›Augustas Garten‹ ist die ebenso poetische wie aufwühlende Geschichte einer Trennung und eines ersehnten Neubeginns, eine Geschichte über das Verschwinden und über die tragischen Folgen, die aus zu langem Schweigen erwachsen können. Ein Roman, der zu Herzen geht.

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Seitenzahl: 284

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Andrea Heuser

AUGUSTAS GARTEN

Roman

Die Autorin dankt dem Deutschen Literaturfonds e.V., Darmstadt, sowie der Landeshauptstadt München für die Unterstützung bei der Arbeit an diesem Buch.

eBook 2014

© 2014 DuMont Buchverlag, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag: Lübbeke Naumann Thoben, Köln

Illustration: © AKG, Berlin

Satz: Fagott, Ffm

eBook-Konvertierung: CPI books GmbH, Leck

ISBN eBook: 978-3-8321-8819-1

www.dumont-buchverlag.de

Für meine Mutter

»The ball I threw while playing in the park has not yet reached the ground«  Dylan Thomas

Als Augusta fünf Jahre alt war, schaute sie zum ersten Mal zurück. Die Straße lag in gleißender Hitze, von Schatten unberührt. Das Leben hatte sich matt in die umliegenden Wohnungen und, wo beweglicher, in Cafés, Parks und Freibäder zurückgezogen. Augusta aber saß zwischen Staubsauger, Stehlampe und Wäschekörben auf dem Autorücksitz. Die Mutter war mit verschränkten Armen über das Lenkrad gebeugt, ein wartender Rücken. Augusta drehte sich um – und sah einen Mann auf der Straße stehen. Der Mann hatte seine Hände vor das Gesicht geschlagen, er bewegte sich nicht. Ein Ruck ging durch den Wagen. Der Mann wurde klein und kleiner, und Augusta, die längst wieder nach vorn blickte, bemerkte nicht mehr, wie er schließlich verschwand …

I

BALD

Augusta liegt auf dem Rücken. Sie ist schon eine ganze Weile wach. Im Zimmer ist es noch ziemlich dunkel, aber die Rollläden haben Ritzen, durch die blinzelt jetzt das Licht herein.

Leider hat das Licht keinen Mund. Es kann also nichts sagen. Guten Morgen zum Beispiel. Oder: Alles wird wieder gut.

»Morgen«, sagt Augusta. Sie weiß eigentlich nicht so genau, zu wem sie das sagt. Es ist ja niemand da.

Der Morgen streut jetzt Körnchen auf den Teppich. Körnchen aus Licht. Sie stellt sich vor, wie eins nach dem anderen im Bauch vom Zimmer verschwindet. So lange, bis das Zimmer satt ist.

In ihrem Bauch beginnt es zu grummeln. Ja, sie hat Hunger, aber sie will nicht aufstehen. Außerdem ist es Sonntag, da macht Aufstehen erst recht keinen Spaß. Sie weiß natürlich, dass sie bald sowieso aufstehen muss.

»Du musst. Du musst. Du musst«, murmelt Augusta und zieht die Bettdecke ein Stückchen höher. Normalerweise steht sie gerne auf, und frühstücken, das tut sie auch sehr gerne. Normalerweise.

Hier aber, da schmeckt ihr nichts so richtig. Vielleicht weil – also, das Brot. Das fühlt sich so hart an im Mund, und irgendwie bitter. Deswegen heißt es auch Schwarz-Brot. Die anderen Sachen, die es dazu gibt, die kennt sie alle von daheim: Marmelade und Honig und Butter. Manchmal auch Käse. Oder Leberwurst. Dazu ein Glas Milch.

Die Leberwurst ist gut. Wenn es die gibt, dann schmiert sie davon so viel sie kann auf das Schwarzbrot, damit es mehr nach Wurst schmeckt als nach dem Schwarz. Wenn es aber keine Leberwurst gibt, dann tut sie sich eben Marmelade oder Käse drauf und schluckt ganz schnell alles runter. Der Käse und die Marmelade schützen nämlich nicht so gut vor dem Harten und Bitteren. Nicht so gut wie die Leberwurst. Ein bisschen was von dem Schwarzbrot, nein, eigentlich so viel wie möglich, lässt sie außerdem in Krümeln und kleinen Stückchen unterm Tisch verschwinden, wenn Eduard gerade mal nicht hinsieht. Die Mama sieht hin, aber sie tut so, als merkt sie es nicht.

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