Axlung - Sabine Hartmann - E-Book

Axlung E-Book

Sabine Hartmann

4,8

Beschreibung

Es gibt sie noch, die letzten Drachen! Heimlich und nahezu unbemerkt leben sie in Wäldern, Meeren und auf Bergen, denn sie sind in großer Gefahr. Nur wenige Menschen schützen ihre letzten Verstecke. Als die Feuerdrachen dennoch fliehen müssen, bleiben ihre Eier zurück, die von Ersatzeltern ausgebrütet und aufgezogen werden. Nur nach und nach finden sich die Drachengeschwister wieder. Sie machen sich auf den Weg, weitere Artgenossen zu suchen und geraten dabei in das Visier eines Basilisken. Diese bösartigen Lindwürmer können ihre Jungen nur in Drachenkadavern aufziehen. Deshalb droht ihre Art auszusterben. Die letzten befinden sich in der Obhut eines Ordens, der den Glücksdrachen Axlung gefangen hält. Doch der Basilisk will mehr. Er braucht die Körper der drei Drachenkinder.

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Seitenzahl: 257

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Inhalt

Titelseite

Impressum

Über die Autorin

Widmung

PROLOG

1. EINE ERFOLGSMELDUNG

2. IM STARENNEST

3. SCHUPPENPFLEGE

4. AUF DEM HÜHNERHOF

5. AXLUNG IST VERSCHWUNDEN

6. AM ENTENTEICH

7. GERÜCHTE VERBREITEN SICH SCHNELL

8. NACHWUCHS BEI DEN STAREN

9. SCHWARZSTORCHEIER GESUCHT

10. DER BRUTKASTEN PLATZT

11. VORBEREITUNGEN

12. DER BIBER HATTE SIE GEWARNT

13. LUNG XIAO BRICHT AUF

14. FLUGÜBUNGEN

15. VÖGEL SCHWATZEN GERN

16. WASSER FLIESSEN TRÄGE

17. KRÄHTRAINING

18. HEILIGE PFLICHTEN

19. BADEN GEGANGEN

20. DRACHENTRANSPORTER

21. DIE EULE ERINNERT SICH

22. BEI DEN MÖNCHEN IM MEER

23. DIEDSCHÄY WILL AUCH FEUER SPUCKEN

24. IM DORF DER DRACHENJÄGER

25. DIE LIBELLE LOCKT ZISCH INS DUNKEL

26. DIE ANKUNFT STEHT BEVOR

27. KALLI AUF DER JAGD

28. AUF DEM FELSPLATEAU

29. RIBANNA ERZÄHLT

30. ANEINANDER VORBEI

31. IM MUSEUM

32. DIEDSCHÄY MACHT EINEN FEHLER

33. DER AUFBRUCH

34. DIE ZEREMONIE

35. ERSTES TREFFEN

36. NACH NORDEN

37. AXLUNG KOMMT AN

38. ZU BESUCH

39. WEITER NACH NORDEN

40. ZURÜCK NACH SÜDEN

41. IN DER HÖHLE DES BASILISKEN

42. WAS NUN?

43. SIE BRAUCHEN HILFE

44. UNERWÜNSCHTER BESUCH

45. AN DER IRISCHEN KÜSTE

46. FLUG NACH IRLAND

47. GEFAHR FÜR DIE WASSERDRACHEN

48. ABSCHIED VON KALLI

49. IRENE KEHRT ZURÜCK

50. DIE NORDINSEL

REGISTER

Sabine Hartmann

Axlung

Das Geheimnis der Drachen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de

© 2014 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln

www.niemeyer-buch.de

Alle Rechte vorbehalten

Der Umschlag verwendet Motive von shutterstock.com

Dragon Silhouette Elena Kazanskaya 2014, Dragon 2014

eISBN: 978-3-8271-9863-1

EPub Produktion durch ANSENSO Publishing www.ansensopublishing.de

Die Geschehnisse in diesem Roman sind reine Fiktion. Sämtliche Handlungen und Charaktere sind frei erfunden.

Über die Autorin:

Sabine Hartmann wurde 1962 in Berlin geboren. Seit 1982 lebt sie in Sibbesse. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Nach vielen Jahren als freiberufliche Übersetzerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung arbeitet sie heute als Schulleiterin in Alfeld.

Als Tochter eines Polizisten interessierte sie sich schon früh für Detektivgeschichten und Krimis. So lag es nahe, dass sie, als die Schreiblust sie packte, dieses Genre bevorzugte. Neben Krimis für Erwachsene schreibt sie auch für Kinder und Jugendliche. Im Regionalkrimibereich hat sie bisher in Hildesheim und im Weserbergland morden lassen. In Lesungen, Vorträgen und Schreibworkshops versucht sie, auch andere für Krimis zu interessieren.

Für ihre Kurzkrimis, die in Anthologien und Zeitschriften erschienen sind, hat sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.

Sie ist Mitglied bei den ,Mörderischen Schwestern‘ und im ,Syndikat‘.

Dies ist ihr erster Fantasyroman. Da sie schon immer ein Faible für Drachen hatte, spielen diese die Hauptrolle, doch ohne Verbrechen geht es auch in diesem Roman nicht.

Für Andi und Stefan

Ohne euch hätte ich die Drachen nie entdeckt und mich in sie verliebt

PROLOG

Als der Glücksdrache aus den Wolken auf sie herabstieß, ging ein leises Raunen durch die Menge. Einige konnten ihre Augen nicht von dem schillernden, weißen Leib lassen, der sich gegen den blauen Himmel abhob. Andere fielen auf die Knie und beteten mit geschlossenen Augen, um das Bild des über ihnen schwebenden Drachen in ihrem Inneren zu bewahren.

Der Dorfälteste stand am Rand der Menschengruppe. Er hielt eine tote Ziege in seinen Armen. Mit klopfendem Herzen beobachtete er, wie der Drache immer näher kam. Nun konnte er bereits einzelne Schuppen ausmachen. Die mächtigen Krallen streckten sich nach dem Ältesten. Mit sanfter Bewegung hob er den Ziegenkörper über seinen Kopf. Ganz langsam schwebte der Drache über ihm hinweg und nahm das Opfer aus seinen Händen. Trotzdem hätte ihn der Luftzug der mächtigen Flügel beinahe umgeworfen. Er taumelte und prallte gegen eine Frau, die selig lächelte und nach seiner Hand griff. „Er ist gekommen.“

Dann öffnete der Drache sein Maul und stieß einen lang gezogenen Ton aus. Die Menschen antworteten mit einem rituellen „Heiliger Lung!“

Der Drache war auf dem Felsen gelandet. Die Ziege war verschwunden. Nun wandte der Drache seinen Kopf den Dorfbewohnern zu. Seine dunklen Augen betrachteten sie.

Alle hatten sich erhoben. Jeder bemühte sich, dem Drachen in die Augen zu schauen, sein reines Herz vor ihm auszubreiten und demutsvoll den einen oder anderen Wunsch zu äußern.

Noch einmal gab der Drache einen singenden Laut von sich, dann erhob er sich mühelos wieder in die Lüfte. Er kreiste noch dreimal über den versammelten Menschen. Sie alle verstanden seine Botschaft.

Sie fühlten, wie Wärme durch ihre Adern rann, wie ihr Herzschlag sich verlangsamte und ein Gefühl reinen Glücks sich in ihnen ausbreitete. Sie erkannten, dass der Streit um die Wasserrechte kleinlich war und letztlich nicht wirklich etwas dagegensprach, dass Yan Ling Tu den Schneiderlehrling heiratete, auch wenn der noch nicht genug besaß, um eine Familie zu ernähren. Wenn jeder im Dorf etwas beisteuerte, war das kein Problem.

An diesem Abend sprachen die Menschen im Dorf nicht miteinander. Jeder hing seinen Gedanken nach, genoss das Gefühl, den wahrhaftigen Lung gesehen zu haben.

Früher, so wollten es die Legenden, war er jedes Jahr erschienen. Doch Yan Ling Tu war bereits sechzehn Winter alt, und sie hatte den Lung heute zum ersten Mal erblickt.

Der Dorfälteste blickte besorgt zum Nachthimmel hinauf. Ob er den Lung noch einmal sehen würde, bevor die Ahnen ihn zu sich riefen?

1. EINE ERFOLGSMELDUNG

Konstantin Weslowski starrte das Telefon an. Warum klingelte es weiter, nachdem er den Hörer abgenommen hatte? Es irritierte ihn außerdem, dass das Klingeln aus dem Schrank hinter ihm zu kommen schien. Er legte den Hörer wieder auf. Das Klingeln endete nicht. Er sah sich um, erblickte den Schrank und daneben die Steckdose, in dem ein Ladegerät und das kleine, blaue Handy steckten, das er jetzt schon länger als ein halbes Jahr ununterbrochen mit sich herumgetragen hatte. Es hatte kein einziges Mal einen anderen Ton von sich gegeben als den Warnton, weil der Akku regelmäßig aufgeladen werden musste.

Vorsichtig hob Weslowski das Telefon mit beiden Händen hoch, zog das Ladekabel heraus und drückte die grüne Taste.

„Ja?“, fragte er zögernd.

„Ich bin’s, Chef.“

„Sie haben sieben Monate nichts von sich hören ...“

„Ich habe nicht viel Zeit. Ein großer Erfolg steht uns bevor.“

„Moment, ich orte Sie.“ Weslowski, ein zierlicher Mann mit akkurat geschnittenen Haaren und manikürten Fingernägeln, klappte den Laptop auf. Schnell zoomte er den Kartensatz Tibet heran. Die Kleinstadt Nagqu war Ausgangspunkt der Expedition gewesen. Seither war der kleine Treck, den seine Mitarbeiter Jago und Sinan begleiteten, dem Nu Jiang flussaufwärts gefolgt. Hatten Sie den Tanggula-Pass erreicht? Wahrscheinlich nicht. ,Also irgendwo dazwischen.‘ Weslowski zog an seinem Seidenschal, den er ständig trug, und tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger gegen den Bildschirm. „Was dauert daran so lange?“

Der Cursor zitterte sekundenlang, bevor er ein kleines Tal heranzoomte. Aus den grün-braunen Schlieren entstanden scharfe Konturen. „Sehr schön.“

Er sprach nun wieder ins Telefon. „Ich habe Sie. Was gibt’s?“

„Wir haben eindeutige Spuren. Ich sende Ihnen die Daten sofort.“

„Datenfluss erkannt. Einen Moment noch. Empfang bestätigt. Muss die Dateien entpacken. Berichten Sie. Was haben Sie genau?“

„Wir haben Abdrücke von Krallen und einem Schwanz im Harsch, außerdem Kot, keine vierundzwanzig Stunden alt.“

„Ich will jedes Milligramm im Labor, umgehend.“

Jago knurrte. „Ist schon so gut wie unterwegs. Aber das ist noch längst nicht alles. Haben Sie die Fotos geöffnet?“

„Die Abdrücke sind wunderbar. Sieht nach einer ganzen Sippe aus.“

„Eher nach einer Familie mit drei Jungtieren. Unterschiedlich alt.“

„Wie alt waren die Spuren?“

„Taufrisch. Wir hatten außerdem eine Lebendsichtung. Schauen Sie sich die Fotos 12 und 13 an.“

Weslowski, der nebenher schon begonnen hatte, erste Anweisungen zur Verarbeitung des Kots ans Labor auf einen Zettel zu kritzeln, ließ den Stift fallen. „Sie haben einen gesehen?“

„Das ganze Team konnte ihn beobachten. Wir haben ihn bei der Jagd gestört. Nur die beiden Fotos, verbunden mit einer genauen Ortung der Flugrichtung. Wir brauchen in den nächsten Tagen einen Helikopter.“

„Sind Sie sicher?“

„Völlig. Sie treffen besser alle erforderlichen Vorkehrungen. Schließlich wollen wir unsere Beute weder an die chinesische Luftwaffe noch an russische Zoll inspektoren verlieren.“

„Geben Sie mir noch ein paar Informationen.“

„Wahrscheinlich ein junges Männchen, sehr hell, etwa fünf Meter vom Kopf bis zur Schwanzspitze. Gute 250 Kilo.“

Weslowski hielt die Luft an. „Beeindruckend. Wie wollen Sie weiter vorgehen?“

„Sinan folgt ihm mit dem Gleiter. Wenn alles klappt, haben wir vor Sonnenuntergang die nächsten Fotos und kennen die Lage der Wohnhöhle.“

„Gute Arbeit, Jago. Damit haben Sie Ihre Belohnung fast sicher.“

Jago lachte heiser auf. „Zuerst brauche ich sechs Wochen Urlaub. Oder glauben Sie, ich möchte die nächsten hundert Jahre mit Halsschmerzen und halb erfrorenen Zehen herumlaufen?“

Weslowski lächelte und sagte: „Ein ausgedehnter Urlaub in angenehmerem Klima wird sicher kein Problem sein. Doch erst kommt die Arbeit. Melden Sie sich, sobald Sie Neuigkeiten haben. Der Helikopter steht ab morgen null Uhr zu Ihrer Verfügung.“

Die Verbindung wurde unterbrochen, ohne dass Jago noch etwas gesagt hätte.

Weslowski setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl, faltete die Hände vor dem Bauch, schloss die Augen und saß still. Nur das leichte Zittern der Daumen und ein gelegentliches Zucken der Augenlider verrieten, dass er nicht eingeschlafen war. Er bemühte sich, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben und ruhig durchzuatmen, obwohl er viel lieber durch sein Büro gesprungen wäre und wie ein Fußballfan im Endspiel gejubelt hätte.

„Ganz ruhig, mein Lieber“, flüsterte er sich selbst zu. „Du musst gelassen bleiben. Du bist jetzt, mit knapp 45, schon Geschäftsführer der BaHF, der jüngste in der gesamten Geschichte des Unternehmens. Doch wenn dir dieser Coup gelingt, wirst du zur Legende. Dann kommen auch die Ordensbrüder nicht mehr an dir vorbei.“ Er rieb sich die Hände. „Wollen wir doch mal sehen, wer der nächste Obermeister der Basilikaner wird.“

Er zog seinen Notizblock heran. „Alles muss minutiös geplant werden. Auf keinen Fall darf ich meine Karten zu früh auf den Tisch legen, sonst wollen alle mitreden und sich ein großes Stück vom Erfolgskuchen abschneiden.“

Er überlegte nur kurz, ob er Sinan und Jago trauen konnte. Die beiden waren scharf auf die Belohnung, und die würden sie ausschließlich von ihm bekommen können. Wer sonst noch? Salina, seine Sekretärin, war loyal, da war er sich sicher, aber sie war auch ein wenig zu unbedarft und tappte in fast jede Falle, die ihr jemand stellte. Er pfiff durch die Zähne. Diese Eigenschaft barg eine große Chance für ihn.

„Über Salina könnte ich ein Gerücht streuen, um die Aufmerksamkeit von mir abzulenken und trotzdem ungewöhnliche Aktivitäten zu rechtfertigen.“

Er überlegte.

„Ein Virus?“

„Nicht schlecht.“

„In Kinshasa. Im Labor. Heimtückisch, da es durch die Luft übertragen wird und erst nachzuweisen ist, wenn die Inkubationsphase bereits abgeschlossen und das betreffende Lebewesen erkrankt ist.“

„Perfekt.“

Er aktivierte seinen Rechner und diktierte eine kurze Geheimmitteilung an den Laborleiter George Malebene in Kinshasa. Statt dessen E-Mail-Adresse gab er die von Salina ein. Wenige Sekunden später griff er zum Telefon. „Salina, ich habe eben fälschlich eine E-Mail an Sie geschickt. Bitte löschen Sie sie unverzüglich ungelesen.“

Er wusste, dass sie der Versuchung nicht widerstehen konnte. Sie würde die Mail lesen. Sollte er mit sich wetten, wann das Gerücht bei ihm wieder auftauchte? Wer traute sich dann noch, ihn darauf anzusprechen?

Er gab ihm zwei Tage. Das reichte aus. Das musste ausreichen.

Weslowski griff zu seinem Handy und wählte die Nummer von Eduard von Rothenstein. Der würde ebenfalls um jeden Preis dichthalten.

2. IM STARENNEST

Cucula, eine erfahrene Kuckucksdame, zuckte erschrocken zusammen, als sie das leise Fauchen hinter sich hörte. Sie flatterte einmal kurz mit den Flügeln, um das Gleichgewicht auf dem dünnen Zweig zu halten, ohne Geräusche zu verursachen. Dann saß sie ganz still und beobachtete den Marder, der nun lautlos auf dem Ast unter ihr entlangschlich.

Die beiden Stare, die auf diesem breiten Ast nisteten, hatten ihn noch nicht bemerkt. Sturnus, das Männchen, flatterte aufgeregt über dem Nistplatz. Sein Gesang hatte Cucula überhaupt erst angelockt – und wohl auch den Marder.

Fünf Eier hatte Starling, das Starenweibchen, bereits gelegt, und die beiden hofften auf mindestens zwei weitere.

Cucula schüttelte den Kopf. Junge aufzuziehen war schrecklich anstrengend. Sie verstand nicht, warum die Stare so erpicht darauf waren, möglichst viele Eier zu legen und dann auch selbst auszubrüten. Doch ihr war es ganz recht. Sie hatte bisher nur gute Erfahrungen mit Starenpärchen gemacht.

In diesem Frühling hatte sie bereits drei Eier in andere Starennester gelegt. Nun hatte sie Sturnus und Starling eine Weile beobachtet, einerseits, um die Umgebung zu überprüfen, und andererseits, um eine günstige Gelegenheit abzupassen.

Würde der Marder ihr alles verderben? Sie plusterte die Halsfedern auf und ruckte unwirsch mit dem Kopf.

Plötzlich hörte sie ein lautes Pfeifen, als ginge ein Bussard auf die Jagd, obwohl weit und breit keiner zu sehen war. Sie duckte sich instinktiv tiefer in den Schatten der Blätter.

Sturnus schoss herunter und griff den Marder an. Noch einmal imitierte er den Schrei des Raubvogels und stürzte sich auf den Feind. Der Marder schlug mit der Pfote nach dem Star und bleckte die Zähne. In diesem Augenblick hackte Starling nach seinem Schwanz. Der Marder fuhr herum.

,Gut gemacht, Kleine!‘, dachte Cucula. ,Lock ihn weg, der hat hier nichts verloren.‘

Während die beiden Stare mit dem Marder kämpften, flatterte Cucula zum Nistplatz hinunter. Sie zwängte sich in das Nest hinein und legte ihr Ei mitten unter die Stareneier. Sie hüpfte wieder hinaus und überlegte gerade, welches Ei sie als Erstes hinausschubsen sollte, als die Blätter über ihr raschelten und rauschten. Dann plumpste etwas ins Nest. Erschrocken schrie Cucula auf und flog davon. Zitternd hockte sieauf einem der unteren Äste einer Buche und schaute zum Nistplatz der Stare hinüber.

Als nichts weiter geschah, flatterte sie langsam zum Nest zurück und hüpfte vorsichtig näher.

Sie erstarrte. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Dort lagen fünf blaugrün glänzende kleine Stareneier. Hübsch anzusehen, aber bei Weitem nicht so perfekt wie Cuculas weißes Ei mit den grün-blauen Sprenkeln, das deutlich größer – und viel schöner – war als die Stareneier.

Doch was war das daneben? Cucula schaute es genauer an. Sie war erschüttert. So riesig und so ... schillernd. Das konnte doch kein echtes Ei sein. Entschlossen hüpfte sie ganz nah heran und pickte gegen das schwarze Etwas, das über und über mit lila und silbernen Flecken bedeckt war. Sie pickte und lauschte. Es hörte sich tatsächlich wie ein richtiges Ei an. Cucula staunte.

In diesem Augenblick kehrte das Starenpaar laut schimpfend zurück. Schnell stieß sich Cucula vom Ast ab und glitt geräuschlos zwischen die Zweige eines Haselnussstrauches.

„Oh, mein Herz, Starling, meine Liebe, ....“ Sturnus war eindeutig viel zu überrascht, um einen zusammenhängenden Satz formulieren zu können.

Starling selbst hockte einen Moment unbeweglich neben ihrem Nistplatz und starrte die Eier darin an. Dann schüttelte sie ihr Gefieder, bekam glänzende Augen und flatterte auf das Gelege.

„Große Eier benötigen besonders viel Wärme, mein Lieber“, flüsterte sie.

,Und nach dem Schlüpfen besonders viel Futter‘, ergänzte Cucula lautlos.

Doch das war nicht ihre Angelegenheit. Trotzdem beschloss sie, in den nächsten drei Wochen immer mal wieder bei Sturnus und Starling vorbeizufliegen.

Auf das, was aus dem schwarzen Ei mit den lila und silbernen Flecken schlüpfen würde, war sie sehr gespannt.

3. SCHUPPENPFLEGE

Irene Fortner, geborene Freifrau von Schwabenstein-Burgtal, zog ihre Gummistiefel an. Es handelte sich um besonders hohe Stiefel, die man am Oberschenkel zusammenbinden konnte.

Sie schüttete eine große Tüte Vogelsand in einen weißen Blecheimer und schaltete den Anrufbeantworter an. Schließlich zog sie die Wachsjacke über und setzte ihre Reitkappe auf. Sie würde schwitzen ohne Ende, aber das war es ihr wert.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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