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Kristin hatte mit Aric ihr persönliches Glück gefunden. Ungeahnte sinnliche Momente ließ er sie gemeinsam erleben, zugleich aber war er fordernd und sehr besitzergreifend. Dennoch schien alles zwischen den beiden zu passen, auch im Job, bei dem Aric ihr Vorgesetzter war, konnte Kristin mit ihren Fähigkeiten punkten. Doch nichts war, wie es zu sein schien – und manchmal schien alles nichts zu sein. Eine einzige Unbedachtheit hatte alles zum Stillstand gebracht. Nun musste sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
von
Karin Baumann
In Berlin geboren und aufgewachsen hat Karin Baumann schon früh eine erotische Faszination für die fesselnde Leidenschaft von Dominanz und Gehorsam entwickelt. Neben ihrer Rolle als bekennende Sub, Fotografin, Ehefrau und Mutter, liebt sie es, ihren Neigungen auch in zahlreichen Bildern und Geschichten Ausdruck zu verleihen.
Kristin hatte mit Aric ihr persönliches Glück gefunden. Ungeahnte sinnliche Momente ließ er sie gemeinsam erleben, zugleich aber war er fordernd und sehr besitzergreifend. Dennoch schien alles zwischen den beiden zu passen, auch im Job, bei dem Aric ihr Vorgesetzter war, konnte Kristin mit ihren Fähigkeiten punkten. Doch nichts war, wie es zu sein schien – und manchmal schien alles nichts zu sein. Eine einzige Unbedachtheit hatte alles zum Stillstand gebracht. Nun musste sie eine schwerwiegende Entscheidung treffen.
Wie war das, wenn man es eilig hatte? Dann lachte das Leben sich schlapp und begann damit, einem Steine in den Weg zu legen.
Hatte mir Aric gerade nahegelegt, ich solle pünktlich sein, so wusste ich, dass das sicher so nicht funktionieren würde. Noch lag ich gut in der Zeit und so beschloss ich, das Auto stehen zu lassen und mit dem Fahrrad zu fahren. Ein wenig wollte ich etwas für meine Fitness tun, das würde mir sicher nicht schaden.
Super Plan. Auf der Hälfte des Weges sprang die Kette vom Fahrrad ab. Das allein war kein Problem, also drehte ich das Fahrrad um und zog die Kette wieder auf. Vielleicht hätte ich das Fahrrad nicht mitten auf dem Fahrradweg stehen lassen sollen.
Gerade wollte ich mein Rad wieder umdrehen, da schoss einer dieser Kurierfahrer, so ein Exemplar Rücksichtslosigkeit, was ständig auf der Flucht zu sein schien, um die Ecke. Bei der Geschwindigkeit, die der draufhatte, konnte er nicht rechtzeitig bremsen. So fuhr er direkt in mein Rad und flog in hohem Bogen auf das Pflaster des Radweges. So wie mein Rad jetzt aussah, konnte ich das Weiterfahren vergessen. Laufen? Dann käme ich auf jeden Fall zu spät. Super, denn das wollte ich ja unbedingt vermeiden.
Der Typ, der mich fast umgefahren hätte, stand mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und kam auf mich zu.
„Es tut mir so unglaublich leid. Selbstverständlich komme ich für den Schaden auf. Hier ist meine Karte. Schicken Sie mir die Rechnung und ich werde Sie umgehend begleichen. Ihnen ist hoffentlich nichts passiert?“
Ich starrte ihn an und sah an mir runter. An meinem Schienbein hatte sich in kurzer Zeit ein Bluterguss gebildet. Da hatte ich eine Pedale abbekommen, aber sonst ging es mir gut. Ein Taxi bog um die Ecke und ich tat das Ganze mit einem verächtlichen Blick und einer lässigen Handbewegung ab und pfiff nach dem Taxi, was unmittelbar neben uns hielt.
„Bekommen Sie das Rad in den Kofferraum? Ich habe es sehr eilig.“
Der Taxifahrer nickte und stieg aus dem Auto. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen, aber im Handumdrehen hatte er die Überreste meines Fahrrades in den Kofferraum geladen. Der Typ, der mich angefahren hatte, hielt mir die Tür auf.
„Fahren Sie die Dame, wohin Sie möchte. Ich zahle die Fahrt.“
„Das ist nicht nötig“, antwortete ich genervt, doch sein Entschluss stand unwiderruflich fest.
„Das ist es“, sagte er bestimmend. „Was soll die Fahrt denn kosten?“
Nachdem der Fahrer das Ziel eingegeben hatte, nannte er einen Preis und der Typ gab ihm deutlich mehr, als diese Fahrt kosten würde.
„Sie melden sich bei mir, wenn das Rad repariert wurde?“ Fragend blickte er mich an, während er die Tür des Taxis hinter mir schloss. Ich nickte nur, denn in Gedanken war ich schon bei Aric, der sicher nicht erfreut war, wenn ich zu spät kam.
Zu meinem Glück kannte der Taxifahrer einige Schleichwege und es sah so aus, als würde ich es gerade noch pünktlich an meinen Schreibtisch schaffen.
Der Fahrer hob mir das Rad aus dem Kofferraum heraus und ich schloss es vor dem Gebäude an. Wobei ich mir das wahrscheinlich hätte sparen können. Wer das jetzt klaute, war selber schuld.
Schnellen Schrittes ging ich zum Fahrstuhl, der seine Türen gerade schließen wollte. Ich hielt eine Hand dazwischen, sodass sich diese öffneten und ich noch mitfahren konnte. Im Fahrstuhl standen zwei Frauen aus unserem Unternehmen, die ich nur vom Sehen kannte. Wir schenkten uns einen kurzen Blick und dann fuhr der Fahrstuhl auch schon an.
Die beiden waren in ein intensives Gespräch vertieft. Da ich sehr mit mir beschäftigt war, brauchte ich eine Weile, um zu realisieren, dass es bei ihrer Unterhaltung um Aric ging. Man sollte zwar fremde Gespräche nicht belauschen, aber mal ehrlich, was hatte ich für eine Wahl? So groß war der Fahrstuhl nicht und die beiden sprachen nun auch nicht gerade im Flüsterton:
„Was hältst du denn von unserem neuen CEO? Ich finde ihn ja sehr unnahbar und irgendwie geheimnisvoll.“
„Da stimme ich dir zu. Ich habe ein wenig recherchiert und man findet sehr wenig über ihn im Netz. In der heutigen Zeit, wo jeder irgendwie im Internet unterwegs ist, ist das schon seltsam. Nur eine einzige Sache habe ich gefunden und die war irgendwie krass.“
„Echt? Erzähl!“
„Da gab es wohl eine Frau in seinem Leben und dann war da was mit einem Unfall. Keine Ahnung, die Medien hielten sich sehr bedeckt. Es gab wohl Ermittlungen gegen ihn, aber die wurden eingestellt. Die Medien meinten, da war jede Menge Geld im Spiel. Geld scheint er ja tatsächlich reichlich zu haben. Seitdem hat man keine Frau mehr an seiner Seite gesehen. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Aber es gibt jede Menge Spekulationen um dieses Thema.“
Ich konnte mir diesen Mist nicht länger mitanhören. Dieser Büroklatsch hatte mich schon immer genervt, doch diesmal ganz besonders. Also herrschte ich die beiden Damen an: „Habt Ihr nichts Besseres zu tun, als zu tratschen und Gerüchte zu verbreiten? Ihr habt keine Ahnung, aber redet mit irgendwelchem Halbwissen über euren Boss? Haltet einfach eure Klappe! Mal abgesehen davon, dass euch das Privatleben anderer überhaupt nichts angeht. Oder soll ich ein paar Gerüchte über euch im Büro streuen? Wie fändet Ihr das?“
Völlig entsetzt sahen mich die beiden an. Mit dieser Reaktion hatten sie nicht gerechnet. Ihre Blicke schwebten zwischen Bewunderung und Entsetzen. Man war es von mir nicht gewohnt, dass ich mich zu irgendetwas äußerte. Sie wollten mir antworten, da öffnete sich der Fahrstuhl und vor uns stand Aric.
Mein Inneres freute sich, ihn zu sehen, und wollte ihm am liebsten um den Hals fallen, aber ich wusste, dass er davon, gelinde gesagt, wenig begeistert wäre. Schon gar nicht vor den beiden, die zugegebenermaßen gerade sehr frustriert aussahen.
Aric schien die Spannung zu bemerken: „Ist alles in Ordnung, meine Damen? Wenn ja, dann wäre es völlig okay, wenn jede von Ihnen Ihren Schreibtisch aufsuchen würde. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns.“
Mit gesenkten Köpfen und zutiefst beschämt hasteten die beiden an ihren Arbeitsplatz, während ich wie angewurzelt stehen blieb.
„Ist mit Ihnen auch alles in Ordnung? Sie machen einen etwas desolaten Eindruck auf mich.“
„Ja ja, es ist alles gut.“ Ich wollte mich der Situation entziehen, aber da hatte ich die Rechnung ohne ihn gemacht.
„Kristin! Sie sollen mich nie anlügen. In mein Büro! Sofort!“
Sein Tonfall und die Art, wie er meinen Namen ausgesprochen hatte, ließen keinen Zweifel aufkommen, wer hier das Sagen hatte. Mit nun ebenfalls gesenktem Haupt trottete ich ihm hinterher. An seinem Büro angekommen, schob er mich durch die Tür und drehte sich kurz zu seiner Sekretärin um: „Die nächste halbe Stunde möchte ich nicht gestört werden. Egal, um was es geht. Verstanden?“