Baedeker Reiseführer Irland - Jürgen Sorges - E-Book

Baedeker Reiseführer Irland E-Book

Jürgen Sorges

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Beschreibung

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 16. Auflage 2018

Auf der Grünen Insel scheint die Zeit manchmal noch still zu stehen. Irland wartet auf mit prächtigen Parks und blühenden Gärten, durch die Sie spazieren können und danach wie beispielsweise im Mount Stewart House and Gardens einen Afternoon Tea genießen können. Das entschleunigt! Dazu gibt es fantastische Klippenwanderwege wie am Cliff of Mother oder bei den Giant’s Causeways mit einzigartigen Aussichten. Sie können aber auch durch Irlands Pub ziehen, den Bloomsday feiern, zu „Molly Mallone“ mitsingen oder einfach nur Buttered eggs auf dem Markt in Cork kaufen. Oder doch lieber zu „Galway Girl“ in der gleichnamigen Stadt durch die Kylemore Abbey schlendern?
Irland ist eine Insel auf die man wiederkommt. Besonders mystisch wird es zwischen den Ruinen und uralten Monumenten aus der Zeit der Kelten. Ganz besonders ist dabei das Riesen-Hügelgrab Newgrange am Nordufer des Boyne River. Ein einzigartige Zeitreise!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 771

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Inhalt

Ihr digitaler Baedeker

Übersichtskarte Irland

Preiskategorien & Legende

Willkommen bei Baedeker!

10 Souvenirs (B

 

aedeke

 

r Erinnerungen)

Baedekers Top-Ziele

Magische Momente

Mystisch!

Zeitreise

Die Welt der Fischer

Farbenspiel auf den Klippen

In der vergessenen Stadt

»Damenblick zum See«

Spuren im Sand

Weltenflucht

Gischt und Einsamkeit

Insel der Piratin

Überraschendes

6 x Unterschätzt

6 x Erstaunliches

6 x Gute Laune

6 x Einfach unbezahlbar

6 x Durchatmen

Das ist Irland

Touren

Tour 1: Spur der Steine

Tour 2: Wälder, Mönche, lange Strände

Tour 3: Köstlichkeiten, Klippen, stolzes Erbe

Tour 4: Whiskey, Lachse, wilder Westen

Tour 5: Von Meer zu Meer

Ziele

Aran Islands · Oileáin Árann

Armagh · Ard Mhacha

Athlone · Baile Átha Luain

Ballina · Béal an Átha

Beara Peninsula

Belfast · Beál Feirste

Boyle · Mainistir na Búille

Boyne Valley

Baedeker Wissen: Im Reich der Toten

Cashel · Caiseal Mumhan

Baedeker Wissen: Wie himmelwärts gehoben …

Causeway Coast & Glens

Cork · Corcaigh

Derry / Londonderry · Doire

Dingle Peninsula

Donegal · Dún na nGall

Dublin · Baile Atha Cliath · Dubhlinn

Baedeker Wissen: My Goodness – my Guinness!

Baedeker Wissen: Auf Literaten-Spuren durch Dublins Pubs

Baedeker Wissen: »Ulysses« – Ein literarischer Baedeker

Dundalk · Dún Dealgan

Ennis · Inis

Baedeker Wissen: Megalithkulturen

Fermanagh Lakelands

Galway · Gaillimh

Grand Canal & Royal Canal

Kildare · Cill Dara

Kilkenny · Cill Chainnigh

Killarney · Cill Airne

Kinsale · Ceann Saile

Letterkenny · Leitir Ceanainn

Limerick · Luimneach

Monaghan · Muineachán

Sligo · Sligeach

Tullamore · Tulach Mór

Waterford · Port Lairge

Westport · Cathair na Mart

Wexford · Loch Garman

Wicklow · Cill Mhantáin

Youghal · Eochaill

Hintergrund

Das Land und seine Menschen

Baedeker Wissen: Irland auf einen Blick

Baedeker Wissen: Irisch-Gälische Kultur

Baedeker Wissen: St. Patrick – Nationalheiliger der Iren

Geschichte

Baedeker Wissen: Nordirland-Konflikt: Am Ende Versöhnung!

Kunst und Kultur

Baedeker Wissen: Klosteranlagen – Relikte irischer Frömmigkeit

Baedeker Wissen: »Springinsfeld« im »Vater Unser«…

Baedeker Wissen: Irische Musik: Wo man singt …

Interessante Menschen

Erleben und Geniessen

Bewegen und Entspannen

Baedeker Wissen: Weit mehr als Sport

Essen und Trinken

Baedeker Wissen: Guinness Is Good For You

Feiern

Baedeker Wissen: Kinsale Gourmet Festival

Shoppen

Baedeker Wissen: »From Farm to Fork«

Übernachten

Praktische Informationen

Kurz und bündig

Anreise · Reiseplanung

Auskunft

Mit Behinderung unterwegs

Etikette

Gesundheit

Lesetipps

Maße · Gewichte

Medien

Preise · Vergünstigungen

Reisezeit

Sprache

Telekommunikation · Post

Verkehr

Verzeichnis der Karten und Grafiken

Impressum

Karl Baedeker erfindet den Reiseführer

Ihr digitaler Baedeker

So nutzen Sie Ihr E-Book optimal

Praktische Volltextsuche

Sie möchten direkt alle Informationen zu einem bestimmten Ort erhalten oder gezielt nach einem Ort oder einer Einrichtung suchen? Nutzen Sie die interne Volltextsuche des E-Books, um schnell alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet zu bekommen.

Individuelle Routenplanung

Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

Offline Kartennutzung

Laden Sie sich die Karten des Baedeker auf Ihr Endgerät herunter und und nutzen Sie sie überall, ob daheim oder unterwegs, online oder offline.

Übersichtskarte Irland

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Preiskategorien & Legende

Restaurants

Preiskategorien für ein Hauptgericht

€€€€über £ 25€€€£ 20 – 25€€£ 10 – 20€unter £ 10

Hotels

Preiskategorien für ein Doppelzimmer

€€€€über £ 130€€€£ 100 – 130€€£ 80 – 100€unter £ 80

Baedeker Wissen

Textspecial, Infografik & 3D

Baedeker-Sterneziele

Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Irland möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: An Irlands äußerster Südwestspitze, am Leuchtturm von Mizen Head, brandet der Atlantik heran und sprüht Gischtwolken in die Höhe. Sehen und spüren Sie die Kraft des Ozeans! ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen die ich mitnehme …

1.

Frischer oder geräucherter »Salmon« allerbester Güte aus dem Connemara Smoke House auf der Halbinsel Ballyconneely

2.

Das Traditions-»Superfood« Black Pudding von Kelly`s Butchers (Newport) oder von der Clonakilty Blackpudding Company in vielen Supermärkten

3.

Ein von Rónán und Conor McGarvey handgedrechselter Donegal Pen aus Annagry bei Letterkenny

4.

Ein Stück von Waterford Crystal: Glasbläserkunst auf höchstem Niveau

5.

Gubbeen Cheese: Irlands wohl besten Käse kauft man im kleinen Fischerdorf Schull bei Giana und Tom Ferguson.

6.

Die wunderbare Stimmung in einem Pub, den schönsten Kneipen der Welt

7.

Die selbstverständliche Bürgerhilfe der Volunteers ist ein Vorbild in Europa und kann überall nachgeahmt werden.

8.

Die aufmerksame irische Freundlichkeit ist allerorten und bestens geeignet, sich schon beim Abschied für den nächsten Aufenthalt zu begeistern.

9.

An der inneririschen »Grenze« die Erkenntnis, weshalb die Nordiren gegen den Brexit gestimmt haben

10.

Chutneys, Saucen, Relishes, Pesto, Salsa und Dressings von Janet’s Country Fayre, erhältlich in Dublins bestem Käseladen Sheridan`s Cheesemongers

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Mystisch!

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Zeitreise

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Die Welt der Fischer

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Farbenspiel auf den Klippen

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In der vergessenen Stadt

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»Damenblick zum See«

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Spuren im Sand

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Weltenflucht

> > >

Gischt und Einsamkeit

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Insel der Piratin

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Überraschendes

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Gute Laune:

Das hebt die Stimmung. > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

D

Das ist…

Irland

Die großen Themen rund um die Grüne Insel. Lassen Sie sich inspirieren!

© Getty Images: AWL Images

Wild, sanft und wunderschön ist Irlands Küste – hier Ballymastocker Bay am magischen Wild Atlantic Way.

»alive, Alive, Oh!«

Der Mitsingrefrain in »Molly Mallone«, dem berühmtesten Irish Folk-Ohrwurm, offenbart den Grundton irischen Lebensgefühls: überschäumende Freude, Gemeinsinn und starker Überlebenswille überwinden Tragik und Tod.

© picture-alliance: NurPhoto/Artur Widak

Denkmal für die im Volkslied besungene Fischhändlerin Molly Malone in Dublin

Nicht erst seit Dublins 1000-Jahrfeier 1988 ist »Molly Malone« Dublins inoffizielle Stadthymne. Stanley Kubrick ließ es in »A Clockwork Orange« von einem Landstreicher singen, zig Pubs rund um den Erdball sind nach dieser Fischverkäuferin benannt, deren Existenz aber kaum nachzuweisen ist. Weltbekannt machte »Molly« auch Irlands beste Folk-Band, die »Dubliners«. Videos des Megahits werden millionenfach im Internet angeklickt. Nur Dubliner-Hits wie »Wild Rover«, (deutsche Version der Schunkelschlager »An der Nordseeküste«), oder »Fields of Athenry«, das singende irische Fans bei der Fußball-EM 2012 zu Sympathieträgern machte, halten mit.

© Getty Images: NurPhoto/Artur Widak

Beoga und Songwriter Ed Sheeran sind aktuelle Protagonisten des Irish Folk.

Ehre für Molly Malone!

Dabei bezieht sich der Refrain nur auf die Frische der »Herz- und Miesmuscheln« (»Cockles and Mussels«), die Molly »In Dublin’s fair city, Where the girls are so pretty« täglich vom Handkarren anbot. Tatsächlich ist die Phrase historisch für Dublins Austern- und Muschelverkäufer verbürgt, nicht aber Molly Malone, deren Leben in der dritten Strophe abrupt durch unheilbares Fieber endet. Seither rollt ihr Geisterkarren weiter am Liffey. Die Millenium-Kommission rief 1988 den 13. Juni zum jährlichen Molly Malone Day aus, weil eine Molly (für Mary, Margaret) am 13. Juni 1699 an Dublins Fishamble Street beigesetzt wurde. Tausende pilgern seither zur Molly-Malone-Statue, die Jeanne Rynhardt schuf. Ihre Bronze-Molly trägt freizügige Barockkleider: schulterfrei, mit enormem Ausschnitt. Nicht Mollys traurige Augen, ihre Oberweite fasziniert daher die für Selfies Posierenden. Die Dubliner bombardieren derweil das aus 30 Teilen zusammengeschweißte Puzzle wie auch im Irish Folk üblich mit Wortwitz und (Selbst-)Ironie. Denn Dublins Kirchenbücher verzeichnen zig Molly Malones, das Lied stammt aus prüder viktorianischer Zeit und Molly führte legendär ein Doppelleben: tags Fischverkäuferin, nachts Prostituierte, um ihr Überleben zu sichern. Doch dafür lieben die Iren ihre »Tart with the cart« (Flittchen mit dem Wagen), ihren »Dish with the fish« (scharfe Braut mit dem Fisch), ihre »Dolly with the trolley« (Püppchen mit der Karre): Molly steht für Armut, Hunger, Auswanderung wie für Alltagsnot und Selbstbehauptung – klassische Themen auch im Irish Folk! Alle erheben sich in Pubs und auf Irlands Folk Festivals zu »Molly Malone« und erweisen ihr wie sich selbst mit Gesang und Klatschen die Ehre!

»Danny Boy« und »Galway Girl«

Nordirlands Evergreen, die rührende Ballade »Danny Boy«, wurde durch die Vertonung nach der alten irischen Volksweise »A Londonderry Air« berühmt, die als Nordirlands heimliche Hymne gilt. Im modernen Irish Folk stürmte 2016 »Galway Girl« von Ed Sheeran und Band Beoga die Charts. Die aus Nordirland und Limerick stammende, 2002 zum Festival All-Ireland Fleadh gegründete Band mischt mit Knopfakkordeon, Gitarre, Piano, Fiddle, Rahmentrommel Bodhrán und Gesang Irish Folk zum neuen New Wave Trad. Zwar gilt Galway nun als heimliche Kapitale des Irish Folk. Doch das fiddelnde »Galway-Mädchen« wird die zeitlos fidele Molly nie toppen.

Molly Malone-Statue

Erweisen Sie Ihre Referenz: Seit Fertigstellung der neuen Verbindung der Luas (Straßenbahn) steht das Sinnbild wieder an Dublins Grafton Street, Ecke Suffolk Street. Haarrisse und Finger an der Statue wurden repariert, die Statue gegen Regen gewachst.

Prächtige Parks …

… und blühende Gärten verdankt die grüne Insel dem Golfstrom. Die gepflegte Natur ist Heimat rarer tropischer Pflanzen und Zeitkapsel vergangener Epochen.

© Interfoto: National Trust Photo Library/Andrew Butler

Eines der schönsten Gartenparadiese der Welt am Herrensitz Mount Stewart in Nordirland

Der weit überwiegende Teil der Herrensitze ist anglo-normannischen und britischen Ursprungs ist. Doch viele Ländereien sind nun staatlich oder öffnen als Hotelanlagen. Die Iren teilen mit den Briten die Leidenschaft fürs Gärtnern. Sie sind begeisterte, fachkundige Parkbesucher und beteiligen sich als Volunteers, freiwillige Helfer, tatkräftig am Erhalt englischer Landschaftsparks und viktorianischer Walled Gardens. Natürlich schätzen Iren auch die eigenen Gärten – nicht wenige Anlagen sind fürs Publikum zugänglich. So lernt man an Donegals Garden Trail viel über karge Böden, typische Gartenbeete und vertracktes Düngen im Fünfjahresrhythmus. In Irlands Gärten sind Experten ausdrücklich genauso erwünscht wie Dilettanten, die sich um Artenreichtum und wuchernde Blütenpracht verdient machen.

Irisches und Außeririsches

Öko-Puristen kümmern sich im Burren oder in Connemara auch um endemische Pflanzen. Doch die Begeisterung für die Vielfalt von allen Kontinenten überwiegt wie schon im 19. Jh. Im Südwesten der Insel gedeiht dank des wärmenden Golfstroms nahezu alles: In Glengarriff gar Bambus. Auf Einkaufstouren klappern Iren die Gewächshäuser von Parks ab, um kurioses Außeririsches auch daheim zu pflanzen. Solche Fahrten unternimmt auch Lisa Risse-Robertson, die Liebe und Heirat vom westfälischen Möhnesee ins nord-irische Mount Stewart House and Gardens verschlugen. Hier pflegt sie als eine von sechs hauptamtlichen Gärtnern mit 400 Freiwilligen einen der zehn schönsten Parks der Welt. Lisas Mammutaufgabe konzentriert sich auf den Italian Garden direkt am Manor House, das noch Nachfahren jener Lady Edith Vane-Tempest-Stewart, 7. Marchioness of Londonderry (1878 – 1959) bewohnen, die den Garten ab 1921 anlegte. Die Autodidaktin verschlang hunderte Gartenbücher und fertigte – Goethe wäre neidisch – grandiose Farbzeichnungen, Paradiespläne, nach denen Lisa Risse-Robinson heute auch mit deutschen Lehrlingen arbeitet. Lady Edith schuf mit Gärtner Thomas Bolas, Baumeister Thomas Beattie, Steinmetz Joe Girvan und 21 Kriegsveteranen landschaftsarchitektonische Schätze wie den »versunkenen Garten«, pflanzte Rhododendron und Riesen-Himalaya-Lilie, legte den Irlands Mythologie preisenden Shamrock (Kleeblatt) Garden mit Harfe aus Buschwerk und Ulsters »roter Hand« als Beet an. Jeder Gärtner ist auch Philosoph. Frau Risse-Robertson betont: »Man muss auch mal was stehenlassen!« Pflücken ist in irischen Parks sowieso verpönt – und gilt als Vandalismus!

Zauberin, Hexe und Gepard auf der Arche Noah

Dass Gärtner auch Humor und einen Spleen haben, zeigt Lady Ediths Dodo Terrace. Hier schuf die Society Queen ein Refugium für ihren kleinen, feinen Orden »The Ark« (Arche). Als »Circe the Sorceress« (Circe, die Zauberin) ließ sie mit Dodo-Skulpturen Vater Lord Chaplin parodieren, der 1895 so verspottet worden war. Mit weiteren Statuen machte Edith sich über Winston Churchill als »Winnie the Warlock« (Winnie, der schwarze Hexer), Neville Chamberlain als »Neville the Devil«, den Gatten Charles als »Charlie the Cheetah« (Karlchen, der Gepard) lustig. Über allem thront die Arche Noah – das perfekte Synonym für Irlands Gärten, die großartige Überraschungen bereithalten.

Mount Stewart House And Gardens

Nach den Führungen durch die mit Millionen hergerichteten Gärten mit Tempel der Winde und Manor House genießt man den Afternoon Tea mit selbstgebackenen Scones und Clotted Cream im Café des Gutshauses.

© laif: Florian Jaenicke

Im Shamrock Garden von Mount Stewart

»Woman’s Quilt« Statt Top Gun!

Murals (Wandmalereien) gehören seit einem Jahrhundert zur politischen Kultur Nordirlands. Doch die Ikonen aus der Zeit der »troubles« wichen neuen Bildern der Versöhnung.

© picture-alliance: empics/PA Wire/Brian Lawless

Paul Caslin schuf 2016 die küssenden Frauen in Belfast.

BIlly Scotts Black Cab Tour präsentiert nicht nur das Titanic Centre, die von Krupp gebauten gelben Riesenkräne »Samson & Goliath« auf der Werft Harland & Wolff oder Belfasts prächtiges Rathaus. Schon am Uhrenturm in der Altstadt tauchen erste Wandmalereien auf: Am alten Gewerkschaftshaus ist die Geschichte der Arbeiterbewegung Belfasts portraitiert. Einst galt Belfast wie Dublin als Armenhaus Europas, mit höchster Kindersterblichkeit, aber gut organisierten Hafenarbeitern. Billy erklärt auch poetisch reimend jene Vergangenheit, von der ein Großteil der über 2000 Murals in Nordirland erzählt. Doch es existieren auch Malereien zum Fußball-Enfant terrible George Best, zu Boxchampions oder zur großen Hungersnot. Manche Malereien sind keine: So begnügt sich in Belfast Konzeptkünstler Liam Gillick (geb. 1964) mit der Buchstabenfolge »Howcanquantumgravitiyexplaintheoriginof-theuniverse?«, die 1969 entstandene Free Derry Mural in Derry-Londonderry zeigt nur die Schrift »You are entering now Free Derry«.

Kult und Frieden

Die Murals im Cathedral Quarter, Belfasts quirligem Szeneviertel, zeigen dann im Hof der Duke of York Bar Re-tro-Kult, Rock- und Pop-Größen, Alltag der 1970er Jahre. Viele Malereien ringsum sind – oft über Nacht – verschwunden: Der Ausbau der Universität fordert Tribut. Die noch 300 Belfaster Murals schützen nun Bürgerinitiativen. Belfasts Protestantenviertel an der Shankill Road (Alter Kirchweg) präsentiert Irland-Eroberer King William III auf einem Schimmel. Mit diesem oft persiflierten Reiterbildmotiv startete 1908 der Reigen politischer Wandbilder. Heilfroh ist man, dass nun eines der martialischsten Murals, ein UFF-Wandbild mit Totenköpfen, übermalt ist. Hier schufen Lesley Cherry und ringsum wohnende Frauen das Wandgemälde »Women’s Quilt« – Patchwork für den Frieden! Da wirkt das düstere, einen schießwütigen Top Gun des Bürgerkriegs glorifizierende Nachbarwandbild wie aus der Zeit gefallen. Natürlich fährt Billy auch zur die Protestanten von der katholischen Falls Road trennenden Peace Wall (Friedensmauer). Sie ist nur eine von 48 Mauern mit 34 km Gesamtlänge, die bis 2008 entstanden. Seit 2012 sind viele durchlässig, bis 2023 sollen alle verschwinden. Hier beeindrucken die Friedenswünsche des Dalai Lama und von Bill Clinton, der sich um das Ende des Nordirlandkonfliktes verdient machte. Billy Scott amüsiert, dass nur Deutsche nicht zum Filzstift greifen, um sich auf der Mauer zu verewigen. Dann, an der Falls Road, das katholische Pendant mit dem berühmtesten Mural: Bobby Sands am IRA-Hauptquartier.

Perfekt restauriert sind die Murals der People’s Gallery an der Rossville Street in Derry-Londonderry. Urheber waren ab 1994 die schon im Weißen Haus in Washington empfangenen Bogside Artists Tom Kelly, Bruder William Kelly und Kevin Hasson. Die drei Künstler schufen 2004 ihr weltweit bewundertes Peace Mural (Friedensmauerbild): Das stilisierte weiße Eichenblatt für Derry und die weiße Friedenstaube auf regenbogenfarbenem Grund bilden die neue Friedensikone. Ihr letztes Mural (2008) ehrt folgerichtig Friedensnobelpreisträger: John Hume aus Derrys Bogside, Mandela, Mutter Theresa und Martin Luther King Jr.

Mural-Touren >>>

Billy Scotts zertifizierte Black Cab Political Tour und weitere Anbieter führen in Taxis durch Belfast. In Derry (Londonderry) sind die Free Derry Tour ab Museum of Free Derry>>> und Paul Dohertys Bogside History Tours (www.bogsidehistorytours.com) angesagt.

© laif: Archivolatino/Lorenzo Moscia

Einst Abgrenzung zwischen Protestanten und Katholiken, heute touristische Sehenswürdigkeit: eine der Peace Walls in Belfast

So Richtig Durchpusten …

… lassen kann man sich auf Irlands grandiosen, zu den höchsten Europas zählenden Klippen am Wild Atlantic Way und an Nordirlands Causeway Coastal Route. Neuerschlossene Klippenwanderwege ermöglichen einmalige Naturerlebnisse.

© huber-images: Francesco Carovillano

Das Juwel an der Causeway Coastal Route: Giant’s Causeway

ERST nach Jahren wurde der Traum von Pat Sweeeney aus dem Hafendörfchen Doolin (Co. Clare) wahr. Ab 2007 bekniete der passionierte Wanderer 39 Farmer, Anrainer an den von Doolin bis 214 m ansteigenden Klippen von Moher, das Wegerecht für einen Klippenwanderpfad zu erteilen. Dabei hätte es für ihn einfach sein müssen. In fünfter Generation lebt Pat im Vorort Doonagore mit Gattin Mary und den Söhnen Declan, Alan und Niall als Farmer, hält Kühe und Schafe und bewirtschaftet das B&B Donegal Farmhouse (14 Betten, www.doolion-accomodation.com). Pat ist mit der Dorf- und Regionalgeschichte vertraut, kennt Geologie, Fauna und Flora im nahen Burren, ist bestens vernetzt. 2018 ist es endlich soweit: Der Doolin Cliff Walk ist vollständig ausgebaut, verbindet auf 8 km Länge das ganz auf Tourismus setzende Doolin mit Irlands meistbesuchter Naturattraktion, den steil ins Meer abfallenden Cliffs of Moher. Mit dem dortigen Visitor Centre (www.cliffsofmoher.ie) nahm das verträumte Doolin am Wild Atlantic Way einen ungeheuren Aufschwung: Mit EU-Geldern entstand der neue Hafenpier für Fähren zu den Aran-Inseln, am Doolin Hotel, Irlands Öko-Hotel 2015, regelt nun sogar eine Ampel den lebhaften Verkehr. Topattraktion ist aber Pat Sweeneys Klippenwanderführung, die wahlweise 10 Uhr morgens ab dem Traditionspub Gus O’Connors oder talwärts ab Cliffs of Moher Visitor Centre startet. Bergauf geht es ab Doolins Fisher Street vorbei am Doonagare Castle, entlang grüner Wiesen und über kleinere Steinabsätze. Weit schweift der Blick bis zur Dinge-Halbinsel und dem Leuchtturm Loop Head im Süden, zu den Aran-Inseln im Westen und Connemaras Twelve Pins im Norden. Unterhalb säumen imposante Felsen den hart am Klippenrand verlaufenden Weg, wo erfahrene Surfer sogar 20 m hohe Big Waves bezwingen. Stetiges Vergnügen sind die hier nistenden Papageientaucher, Dreizehenmöwen und Trottellummen. Pats sachkundige Ausführungen, sein Witz und die Anekdoten, lassen die zwei Stunden bis zum O’Brien’s Tower mit der besten Aussicht auf die Cliffs im Nu vergehen. Im Besucherzentrum lernt man alles auch über den Klippennamen, der vom uralten Häuptlingssteinfort an Hag’s Head herrührt. Der Gipfel des Abenteuers ist dann die mögliche Verlängerung. Seine 360 Cliffs of Moher Tour hat Pat mit den Doolin2Aran Ferries ausgeheckt. Per Shuttle-Bus geht es zum Doolin Pier und auf einstündige Bootsfahrt, um die Klippen von der Seeseite zu erleben. Perfekt!

Auf die Klippen!

Natürlich locken auch andernorts wunderbare neue Klippenwege. Gute Kondition und Schuhwerk, Regenschutz und Guide verlangt etwa Nordirlands dramatischster Klippenweg, der wiederbelebte Gobbins Cliff Path. Täglich geführte Klippentouren auf vier markierten Wegen bietet Giant’s Causeway. Auch in Donegal begeht man die Pfade zu den 601 m hohen Klippen von Slieve League besser nur mit Guide! Nachtaktive zieht es an die Cliffs of Kerry. Mit dem Ballicroy Nationalpark (Co. Mayo) gelten sie als am wenigsten lichtverschmutzt und ziehen Sternenfreunde magisch an. Und auf den Aran-Inseln konkurriert Inishmore: Ab Heritage Centre gelangt man in 40 Min. hoch über dem Atlantik zum Bronzezeitfort Dun Aenghus. Unvergesslich, Irland pur!

Doolin Cliff Walks, 360 Cliffs Of Moher Tour

Guide Pat Sweeney erhebt für die Klippenwanderung den Obulus von 10 €. Mit 30 € ist man Mitte März bis Ende Okt. täglich auf der 360 Cliffs of Moher Tour mit Doolin2Aran Ferries dabei (www.doolin2aranferries.com).

© huber-images: Francesco Carovillano

Atemberaubend: die Cliffs of Moher

Gold und Silber …

… faszinieren Irinnen und Iren seit frühester Bronzezeit. Das Nationalmuseum bewahrt eine der berühmtesten Schmucksammlungen Europas mit dem Höhepunkt irischer Kunstfertigkeit, der Tara Brooch. Gerade erlebt die Insel einen neuen Goldrausch, vor allem in Nordirland.

© akg-images: Werner Forman

Keltische Metallarbeit aus dem 1. Jh. v. Chr.

NAHE Omagh (Co. Tyrone, Nordirland) erleben die Sperrin Mountains, das beliebte Wanderziel, den nach 1795 (damals in den Wicklow Mountains) zweiten Goldrauch auf der grünen Insel. Klondike-Fieber grassiert in zwei Hotspots: In Cavanacaw schürft die Galantas Gold Corporation, in Curraghinalt ist die Abbaumethode der Tournigan Gold Corp. noch umstritten. Noch hoffnungsvoller blicken Prospektoren auf den Armagh-Monaghan-Gold-Belt (Goldgürtel) an der inneririschen Grenze: Um Clontibret (Co. Monaghan) schlummern 13 Mrd. € im Gestein! Bisher war das Dörfchen nur für Zwischenfälle 1986 während der Troubles und jene Schlacht 1595 bekannt, in der irische Rebellen die englische Armee besiegten. Auf der Insel sind 300 Goldorte lokalisiert, doch nicht jeder Schatz wird gehoben: 1984 wurde am Croagh Patrick Gold im Wert 360 Mio. € entdeckt. Doch ein Aufschrei der Iren für den heiligen Berg sorgte für das Ende aller Sucherträume.

© Getty Images: Art Images

Spektakulär: die Tara-Brosche

Sicheln, Kelche, Schmuck …

Die Grüne Insel kennt sich aus mit Gold: Zur ersten Blütezeit (2200 v. Chr. – 500 n. Chr.) zeigt das Nationalmuseum goldene Sonnenscheiben und hauchdünne Mondsicheln aus Blattgold: Goldlunulae! 80 von 100 in Westeuropa entdeckten Exemplaren dieses Halsschmucks stammen aus Irland, z. B. aus Blessington (Co. Wicklow). Gold wurde aus Flüssen gewaschen, Schmelzen und Formen wurden im Moor von Cullen (Co. Tipperary) entdeckt, das Buch der Vier Meister vermerkt Goldfunde und Schmelzen für 1600 v. Chr. im Co. Wicklow. Bessere Schmiedekunst führte ab 900 v. Chr. zu Goldfibeln für Umhänge, zu Ohrringen, Armreifen, Halsketten. Eigens eine Schatzkammer verdienen der 200-teilige, um 1820 beim Torfstechen entdeckte Bronzehort von Dowris (Co. Offaly; 9. – 6. Jh. v. Chr.) und der 1896 beim Pflügen am Lough Foyle (Co. Londonderry, Nordirland) entdeckte siebenteilige Broighter Goldhort (1. Jh. v. Chr. bis 3. Jh.). Er begeistert mit einem 18,4 cm langen goldenen Segelboot und dem keltischen Meisterwerk des Broighter Halsrings, wohl Meergott Manannan geweiht. Auch der 1868 zur Kartoffelernte entdeckte silberne Abendmahlskelch von Ardagh (Co. Limerick; 8. Jh.) mit fili-granen Gold- und Bronzearbeiten ist in diesem »Kunsttresor« und zählt zu Irlands größten frühchristlichen Schätzen. Das Ende der Blüte markieren eine liturgisch genutzte Silberpatene (Schale; 8. Jh.) und der goldverzierte Silberkelch von Derrynaflan (Co. Tipperary; 8./9. Jh.), beide 1980 nordöstlich Cashel entdeckt. Den Höhepunkt irischen Kunsthandwerks bildet die Tara-Brosche (650 – 750), die 1850 mysteriös von einer Bäuerin oder ihren zwei Söhnen am Strand von Bettystown (Co. Meath) entdeckt wurde. Ihr Name spielt – ohne sachlichen Bezug – auf den Hill of Tara an. Silber, Gold, Glas, Bernstein und Emaille wurden am 32 x 6,7 cm großen Kunstwerk mit Tier- und Menschenköpfen meisterlich verarbeitet. Ähnliche Broschen und Celtic Revival-Schmuck werden im Vestibül des Nationalmuseums verkauft: mit 60 bis 90 € erschwingliche, unvergessliche Irland-Souvenirs.

Besuch in der Schatzkammer >>>

Die Tara Brooch ist das herausragende Objekt in der ersten der zwei Galerien der Museumsschatzkammer (Treasury) im National Museum of Ireland.

© mauritius images: Alamy/Brickley Pix

Zum so genannten Hort von Ardagh zählen neben diesem Abendmahlskelch ein Bronzekelch und drei große Fibeln.

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Irlands beste Seiten kennen.

© laif: Karl-Heinz Raach

Wiesen, Hügel, historische Gemäuer, dazu die Küste und das Meer – das ist Emerald Island, die Grüne Insel.

Unterwegs in Irland

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Die Qual der Wahl

Irland ist per Auto, Caravan oder Motorrad, auf dem Rad oder E-Bike, hoch zu Ross, im Pferdewagen, im Kajak oder im Hausboot erfahrbar. Auch zu Fuß durchstreifen Fernwanderer das Land, Boote umsegeln Irlands Kaps. Motorisiert ist man am besten unterwegs, um dann abgelegenere Höhepunkte am Wild Atlantic Way und in Ireland’s Ancient East auf kurzen Rad- oder Wanderexkursionen zu erreichen oder durch Irlands Städte zu bummeln.

Motorisiert unterwegs

Keine Angst vor dem Linksverkehr! Rasch ist man daran gewöhnt. Viele Straßen sind erneuertt, das Straßennetz ist perfekt ausgeschildert. Auf Nummer sicher geht man mit einem Navigationsgerät oder guten Karten. Straßenwellen und Hügelkuppen verlangen Aufmerksamkeit. Straßenschilder wie »blind summit« (Gegenverkehr an Kuppe nicht einsehbar) oder »hidden dips« (nicht erkennbare Senke nach Kuppe) warnen frühzeitg. Höflich wird auch auf kommende Stoppschilder hingewiesen (»Prepare for Stop«). Tauchen Schafe oder Kühe an oder auf der Straße auf, heißt es: Runter vom Gas, anhalten!

Öffentliche Verkehrsmittel

Dublin, Belfast, Cork und Galway bieten günstige öffentliche Nahverkehrssysteme (Busse, in Dublin auch Straßenbahn und S-Bahn). Touristenpässe machen das Angebot noch attraktiver. Ab Dublin und Belfast erschließen Überlandbusse die Insel. Auch Rundtrips sind möglich; Fahrräder werden mittransportiert. Die internationalen Flughäfen sind mit Airport-Bussen erreichbar. Die gemütlich fahrende irische Bahn ist z. B. zwischen Dublin und Cork eine reizvolle Alternative. Tickets gibt es online oder am Automaten im Bahnhof.

Spur der Steine

Start: Dublin | Ziel: Derry/Londonderry Strecke: ca. 320 km | Dauer: mind. 4 Tage

Tour 1

Ob die mit Spiralmustern verzierten Blendsteine der Megalithgräber von Newgrange, Rundturm und einzigartige mittelalter-liche Hochkreuze in Monasterboice, Belfasts Titanic-Bauten, die wilde Felsküste der Antrim Coast & Glens oder die 40 000 Basaltsäulen am Giant’s Causeway: Diese Tour folgt der Spur der Steine. Für Farbe sorgen die überall blühende Natur und das Wechselspiel des Blaus von Himmel, Irischer See und Atlantik.

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Pulsierende Metropole

Für Irlands Hauptstadt Dublin mit ihren zig Attraktionen und fast südländischem Flair sollte man zumindest einen Tag reservieren!

Prähistorisches und frühchristliches Erbe

Über Dublins neues Wahrzeichen, die Beckett Bridge, geht es auf der M 1 Richtung Belfast ins Boyne Valley. Dort ist das perfekt restaurierte UNESCO-Welterbe der Hügelgrabanlage von Newgrange erstes Ziel. Die Augen ähnelnden Spiralmuster auf den Blendsteinen am 5000 Jahre alte Mausoleum symbolisieren Leben und Tod. Schlachtenlärm von 1690 imaginiert das Battle of the Boyne Visitor Centre in Oldbridge. Himmlische Ruhe und eine eigentümlich verwunschene Atmosphäre stellt sich dann an den frühchristlichen Hochkreuzen von Monasterboice ein (ausgeschildert).

Religiöses Zentrum Irlands

In Armagh in Nordirland ist das historische Planetarium mit Astropark sehenswert. Die Pause lohnt in der Rumour Espresso Bar (Market Street 2; www.rumourcoffee.com). Die anglikanische St Patrick’s Cathedral präsentiert Armagh auch als religiöses Inselzentrum.

»Titanic« und mehr

Bei viel Zeit lohnt ab Armagh der St Patrick Trail über Downpatrick nach Bangor. Durch sattgrüne Ulster-Landschaft geht es nach Banbridge, wo die F. E. McWilliam Gallery (www.femcwilliam.com) am Ortsausgang (200 Newry Road) mit Café und Studio des Bildhauers McWilliam (1909 – 1992) sehenswert ist. Im Garten beeindrucken die Skulptur »Legs Static« (1978) und die Bronze »Woman in a Bomb Blast No. 1« (1974). 30 Autominuten später steht in Belfast das Queen’s Quarter auf dem Programm, ehe die Titanic ruft. Großartig ist die Übernachtung im Titanic Hotel, das im Sept. 2017 im Stammsitz der Titanic-Werft Harland & Wolff öffnete (6 Queens Road, www.titanichotelbelfast.com). Im Schatten der Krangiganten David & Goliath und des Titanic Belfast erleben Gäste in der Hotelbar jene Fliesen, wie sie einst die Schwimmanlage der Titanic zierten.

Schroffe Felsen, liebliche Täler

Vor den Toren von Belfast beginnt das Ferienvergnügen am mächtigen Cerrickfergus Castle (großer Parkplatz) mit der Bronzestatue King William III, der hier landete. Unbedingt einen Schlenker verdienen das alte Urlauberstädtchen Whitehead und die Halbinsel Islandmagee, wo sich Swift Inspiration für »Gullivers Reisen« holte. In Whitehead muss man die Phalanx der buntbemalten Häuser am Strand sehen. Zu den 60 m in die irische See abfallenden Klippen der Gobbins pilgerten Urlauber schon 1902, als der Traum des Ingenieurs Wise wahr wurde. Seine stillgelegte Ausflugsbahn wurde nun mit Millionenaufwand wieder hergerichtet und ist als Klippenpfad nur auf geführten Touren ab dem Gobbins Visitor Centre (Middle Road, Islandmagee) die neue Topattraktion (www.thegobbinscliffpath.com). Ab Larne ist der Causeway Coastal Drive frei von Lkws und Bussen. Die gut ausgebaute Strecke mit vielen zu Picknick und Aussicht auf die Irische See einladenden Parkbuchten nutzen daher Radler intensiv! Prächtige Palmen wachsen an der Bucht von Ballygally. Panoramarouten locken in neun liebliche Seitentäler der Glens of Antrim, die wie die Küste zahlreiche Schauplätze der TV-Kultserie »Game of Thrones« beherbergen. Zur berühmten Weidenallee »Dark Hedges« gelangt man südwestlich Ballycastle über Armoy und Stranocum und folgt der Ausschilderung zum Gracehill Golf Club. Zuvor ist in Carnlough das Harbour Lights Café, 11 Harbour Rd, ideal für das Lunch. Auch für Wohnmobile gesperrt ist die schmale, atemberaubende Küstenstraße nach Fair Head: Irland von der schönsten Seite, ehe Hafen und Strand im schmucken Ballycastle rufen. Die Hängebrücke Carrick-a-Rede und der Hafen von Ballintoy sind nächste Stationen. Gut versorgt wird man im Red Door Tearoom & Bistro (14a Harbor Road). Nach dem Spaziergang zu den Basaltformationen am Giant’s Causeway verwöhnt die Bushmills Distillery alle Whiskey-Freunde. Das luxuriöse Boutique-Hotel Bushmills Inn (www.bushmillsinn.com) war 2017 zum dritten Mal Nordirlands Hotel des Jahres.

Nach den herrlich romantischen Ruinen von Dunluce Castle locken die Strände von Portrush und Portstewart, wo das Team von Harry’s Shack kulinarische Träume in der Strandhütte zaubert. Nur 5 Gehminuten sind es dann ins B&B At the Beach (Strand Road; www.at-beach.com). Tratsch und Tragik umwehen am nächsten Morgen den Mussenden Temple und Downhill Demesne. Auf der Bishop’s Road geht es zum Gortmore Viewing Point mit der Statue des keltischen Meergottes Manannnan Mac Lir.

Stadt am River Foyle

Auch Derry/Londonderry verlangt mindestens einen Tag Aufenthalt. Altstadt und Bogside, Peace Bridge und Ebrington Square mit der Kunstinstallation Mute Meadow wollen besichtigt sein. Vor der Walled City Brewery (70 Ebrington Square) genießt man Küche, Bier und wärmende Abendsonne, ehe im Bishop’s Gate Hotel (24 Bishop Street) das perfekte Nachtlager bereitet ist.

© DuMont Bildarchiv/Johann Scheibner

Surreal wirkende Laune der Natur: die Basaltsäulen des Giant’s Causeway

Wälder, Mönche, Lange Strände

Start: Dublin | Ziel: Rosslare | Strecke:241 km | Dauer: mind. 2 Tage

Tour 2

Geheimnisvoll wabernde Nebelschwaden in üppiger Waldlandschaft, dazu endlose Sandstrände, Idylle und Ruhe locken in Irlands Südosten. Direkt vor Dublins Haustür beginnt auch kulinarisch ein Garten Eden, dessen Reize Hollywoods Filmindustrie schon länger für sich entdeckt hat.

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Hinaus in die Natur

Dublins Küstenstraße führt aus dem Gedränge der Großstadt über Dun Laoghaire zum Martello Tower in Sandycove mit dem Joyce Museum, der auch mit Dublins DART erreichbar ist. Wenn das Wetter es zulässt, sind einige Schwimmzüge an der Badestelle Forty Foot in der Irischen See möglich. Das National Sealife Centre lockt nach Bray, ein altes Seebad, das gemütlich auch per Leihrad erkundet werden kann. Nahebei finden Führungen durch Killruddery House und Gärten statt, Tee, Kaffee und Süßes gibt es auf dem Farm Market (Mai – Sept. tgl., April, Okt. Sa., So. 9.30 – 18.00, Markt nur Sa. 10.30 – 17.30 Uhr; www.kullruddery.com). Unbedingt muss man nach Enniskerry zum herrlichen Powerscourt Estate, um Haus, Park, Wasserfall und Picknick im Japanischen Garten zu genießen und im Gartencenter rare Pflanzen zu erwerben.

In den Hügeln der Wicklow Mountains

Herrliche Bergstraßen führen zu den stimmungsvollen Klosterruinen von Glendalough. Das Glendalough Hotel verkauft im Craft Shop Whiskey, Gin und Poitín der neuen Glendalough Distillery, Seidenschals und Kaschmir-Produkte von Patrick Francis. Honig, Kerzen und Edelsouvenirs auch aus Silber. Man kann auf dem Wicklow Way (insg. 127 km) nach Roundwood (12 km) wandern (www.wicklowway.com) oder die Natur im Wicklow Mountains National Park (www.wicklowmountainsnationalpark.ie) genießen. Über das Dörfchen Hollywood, wo Mega-Filmhits wie »Michael Collins« und »Excalibur« gedreht wurden, könnte sich die Umrundung der Blessington Lakes anschließen. Ab Glendalough geht es über Rathnew nach Wicklow, wo auch die am Killruddery House startende neue Celtic Coast Route weiter verläuft. Einen halben Tag verlangen die Mount Usher Gardens, das Wicklow Gaol und die Aussicht an den Leuchttürmen von Wicklow Head.

Dörfliche Idylle

Nahe Rathdrum lockt der Avondale Forest Park mit dem entzückenden Meeting of the Waters mit Muße und Entspannung. Ein Paradies für Woll-Fans ist das Avoca Village. Hier wurde auch der TV-Straßenfeger »Ballykissangel« gedreht. Originalschauplatz ist Killorglin, Co. Kerry. Doch Avoca war melodramatischer für das irische »Baile Coisc Aingeal« (»Stadt des gefallenen Engels«). Ab Aughrim ist der Weg zum im 19. Jh. aufgegebenen Dörfchen Macreddin ausgeschildert. Macreddin Village bietet heute hübsche, moderne Häuschen, die vermietet werden. Auch mit Luxus verwöhnt Irlands Top-BioHotel, die BrookLodge & Wells Spa. Im Scheunenladen stapeln sich Gourmetprodukte, es locken Reiten, Golfen und Radtouren.

Kunst und Kuchen

Das Maritime Museum in Arklow wartet mit Gemälden des Segelschiffmalers Ruben Chappell auf. In Gorey sind Joanne’s Café mit Brotladen (Main St) und das Book Café (85 Main St) erste Adressen. Dann könnten Spaziergänge an den sich südlich ausdehnenden Stränden anstehen, ehe in Enniscorthy das Museum im Enniscorthy Castle den Osteraufstand 1916 im Ort thematisiert – nur hier und in Dublin fand er Widerhall. Die Töpfereien hier genießen einen guten Ruf, z. B. Irlands älteste, 1654 gegründete Carley’s Bridge Pottery (www.cbp.ie) oder Johanna und Michael Roche mit ihrer Kiltrea Bridge Pottery (www.kiltreapottery.com).

Maritimes Leben

Nahe Wexford sind Tintern Abbey (www.heritageireland.ie/en/south-east/tinternabbey) und Dunbrody Abbey auf der Halbinsel Hook Head samt dem weltältesten aktiven Leuchtturm, dem Hook Head Lighthouse mit schönem Café und Museum, gute Ziele. Gruselig wird es in Loftus Hall in New Ross (http://loftushall.ie), wo es am häufigsten in Irland spukt und die Geister nur so umherschwirren. Seit 2017 öffnet das renovierte Duncannon Fort (15.5. – 3.9. tgl. Führungen; https://duncannonfort.ie).

Die Topadresse für Kulinarik und Übernachtung ist Dunbrody House, wo man im Garten-Pub auch gesellig ein Bier trinkt. Die Wildgänse im Wexford Wildfowl Reserve (www.wexfordwildfowlreserve.ie) ziehen Naturfreunde an. Bootstrips aufs Meer unternimmt Harbour Thrills ab Wexfords Quay zu Irlands größter Seehundkolonie. Ein neues Ziel ist das Burghaus Ballyhack Castle in Ballyhack mit Kreuzfahrer- und Normannenausstellung (11.5. – 31.8. Sa. – Mi. 9.30 – 17.00 Uhr; Eintritt frei). Das Seebad Rosslare liegt an einer weiten Bucht mit 8 km langem Sandstrand, an dem ein Juwel der irischen Tourismuswirtschaft, Kelly’s Resort Hotel & Spa, seit 1895 Gäste verwöhnt (www.kellys.ie). Ganz nebenbei wurde im südlichen County Wexford von 1169 bis ins 19. Jh. »Yola« gesprochen. Kennzeichen dieser auch Forth and Bargy-Dialekt genannten Sprache sind die stimmhaften Startkonsonauten (z. B. »zebbem« statt engl. »seven«, »zitch« statt engl. »such«). Probieren Sie es aus!

Köstlichkeiten, Klippen, Stolzes Erbe

Start/Ziel: Cork | Strecke: 289 km | Dauer: mind. 2 Tage |

Tour 3

Traumstraßen erschließen im Süden des Wild Atlantic Way die dank des Golfstroms einzigartige Natur. West-Cork ist ein Garten Eden – über ein Dutzend Gärten und Parks zeigen ihre Pracht, die Küche ist ein Tischleindeckdich irischer Delikatessen. Die Rundtour durch die stolze »Real Republic«, das »wahre Irland« im »Rebel«-County Cork startet und endet in »Apple-City« (Cork).

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Die »zweite Hauptstadt« Irlands

Los geht es mit einem opulenten Frühstück im Farmgate Café des English Market in Cork. Europas Kulturhauptstadt 2005 ist heute auch Sitz der Europazentrale des IT-Giganten Apple. Beißen Sie also ruhig auch in einen Apfel und entdecken Sie zig weitere Leckereien eine Etage tiefer in der hübschen viktorianischen Architektur. Danach locken Museen, Lifetime Lab und Glucksman Gallery auf Corks Uni-Campus und der Ausflug zum Kreuzfahrthafen Cobh mit der St Coleman’s Cathedral. Als Cobh noch Queenstown hieß, legte hier die »Titanic« an, zum letzten Mal vor ihrem Untergang. Die Titanic Visitor Experience erinnert daran. Ab Kennedy Pier setzen Fähren nach Spike Island über, wo geführte Touren (März – Nov.) das als Militärfort und Gefängnis genutzte Eiland erschließen und auch zu Little Nellie’s House führen. Die TB-kranke katholische Ellen »Nellie« Organ erhielt die hl. Kommunion mit nur 5 Jahren, bevor sie 1908 starb. Damals durfte die Kommunion erst mit 12 Jahren erfolgen. Nach diesem Präzedenzfall senkte Papst Pius X. das Alter auf 7! Nellies Seligsprechungsprozess in Rom läuft (www.spikeislandcork.ie)!

Gaumenschmaus und Gärten

Die kleine Hafenstadt Kinsale ist das Mekka für Foodies und südlicher Start- wie Endpunkt des Wild Atlantic Way. Lassen Sie sich z. B. im Rest. » Fishy Fishy« verwöhnen oder probieren Sie frische Austern aus dem nahen Oysterhaven. Oberhalb des Trident Hotels öffnet der Garden of Rememberance für New Yorks Feuerwehrmänner vom 11.9.2001. Und immer ein Selfie zum Schmunzeln wert sind die zwei Segelohren-Büsten der Antarktis-Pioniere Timothy und Mortimer McCarthy (Pier Road).

Schweren Herzens schloss der Eigner im April 2017 bis auf weiteres die herrlichen viktorianischen Gärten des Lisselan Golf Estate in Clonakilty. Alle erhoffen die Wiedereröffnung. Fest einplanen sollte man den Nachmittagsspaziergang an den auch von Surfern geschätzten wunderbaren Sandstränden der Inchydoney Island Lodge & Spa, die ideal für eine Übernachtung ist und großartige Küche bietet.

Küstenlandschaften

Ein Highlight am südlichen Wild Atlantic Way ist der Megalith-Steinkreis Drombeg Stone Circle. Im einstigen »Aussteiger«-Dörfchen Ballydehop öffnen schöne Cafés. Nicht zuletzt dem Golfstrom sind die Grünanlagen von Skibberren und die fruchtbaren Wiesen von Schull zu danken, die die Basis für den wunderbaren Gubbeen Farmhouse Cheese bilden. Käserei, Räucherei und Kräutergarten sind zu besichtigen. Bantry House & Gardens in Bantry präsentieren dann die verblüffend schönen Folgen des milden Klimas. Nehmen Sie sich Zeit auch für die Pause im Tea Room, im B&B kann übernachtet werden (www.bantryhouse.com). Glengarriff ist ein Höhepunkt an Irlands Südwestküste. Am Hafen werden frische Muscheln verkauft. Oberhalb ist der Blick ins Eccles Hotel ein Muss. George Bernard Shaw und William Butler Yeats waren hier Gäste. Im Juli 2017 stieg auch Pippa Middleton, Schwester der Duchess of Cambridge (Kate, Gattin Prince Williams) hier ab. Im von Claudine und Serge de Thibault 1999 gegründeten Bamboo Park Glengarriff wachsen und gedeihen 38 Bambusarten, Farne, Palmen, Orchideen … Die Reize der Bantry Bay offenbart der Bootsausflug ins Naturparadies Ilnacullin (Garinish Island), auch Seehunde lassen sich blicken.

Leuchtende Fuchsienhecken und überbordende Naturpracht erwarten Besucher auch auf dem Ring of Beara, der sich anschließt und mindestens einen Extratag verlangt.

Auf der Küstenstraße

Auf dem Weg nach Kenmare, de Tor auch zur Panoramaküstenstraße des Ring of Kerry, der mindestens zwei Urlaubstage verdient, muss man beim aus Lothringen stammenden Benoit Lorge stoppen: Die Trüffeln und Nougatbarren von Lorge Chocolatier in Bonane lassen Gourmets schwärmen (http://lorge.ie).

Irischer Garten Eden

Durch den Killarney National Park geht es in Irlands sauberste Stadt, Killarney, und in die Killarney Area. Hübsche Wanderwege, der Killarney Cycling Trail oder das Gap of Dunloe sind Argumente für einen längeren Aufenthalt, bevor es wieder nach Cork geht, wo dann wieder der English Market mit unzähligen Delikatessen wartet.

Whiskey, Lachse, Wilder Westen

Start: Dublin | Ziel: Clifden (Connemara, Co. Galway)

Strecke: 479 km | Dauer: mind. 3 Tage

Tour 4

Die Tour ins irische Herzland mit dem Shannon, dem Natur- und Kulturschatz des Burren, trifft im quirligen Galway, Europas Kulturhauptstadt 2020, auf den mittleren Abschnitt des Wild Atlantic Way. Das wildromantische Connemara schließt sich an, ein besonderes »Sahnehäubchen« ist der Besuch der Aran Islands.

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Richtung Shannon

Die erste Autostunde ab Dublin (Tour 1) kann perfekt mit der Visite der Kilbeggan Distillery Experience (Locke’s Destillery) in Kilbeggan abgerundet werden. Das »Sip« vom »Sip and shop« in Whiskey-Bar und-Laden sollten aber Beifahrer übernehmen! Auch Tullamore mit dem renovierten Tullamore Dew Heritage Centre und neuer Ausstellung zur Whiskey-Geschichte und dem Kurzfilm »The parting glass« ist eine Option (www.tullamoredew.com). In Athlone, am Austritt des Shannon aus dem Lough Ree, thront Athlone Castle mit Visitor Centre und acht neuen Ausstellungsräumen zu 5000 Jahren Orts- und Landesgeschichte. Ein Fest für die Augen ist die für 3,4 Mio. € ausgebaute Luan Gallery, Grace Road, mit moderner irischer und internationaler Kunst. Nicht nur Gartenfreunde müssen ins nahe charmante »Rosendorf« Glasson. Hier öffnen gleich drei preisgekrönte Restaurants: Grogan’s of Glasson Pub and Restaurant, das Glasson Village Restaurant und das durch TV-Shows in ganz Irland bekannte Restaurant der Wineport Lodge.

Christliches Erbe, irisches Kleinstadtflair

Idyllisch steht die Klosterruine Clonmacnoise inmitten Kuhweiden direkt an einer Biegung von Irlands mystischem Wasserweg, dem Shannon. Nach Besichtigung des Gesamtkunstwerks inklusive des Museums mit den Original-Hochkreuzen lohnen ein kurzer Stopp im Café (Plätze auch vor der Tür) und Souvenirs im Craft Shop. In Shannonbridge könnte eine Bootsfahrt zur Shannoninsel »At swim two Birds« anstehen. Ein Abstecher könnte Clonfert mit der bedeutenden Kathedrale sein. In Loughrea verdienen die Glasfenster der St Brendan’s Cathedral Beachtung. Erste Station auf der folgenden »Südschleife« ist das Dörfchen Gort mit dem Coole Park, in dessen zerstörtem Herrenhaus einst Schriftstellerin Lady Gregory wohnte und Irlands Dichterelite empfing. Heute ist Gort »multikulti«: Ein Drittel der Bewohner sind lebensfrohe Brasilianer!

Die typisch irische Kleinstadt Ennis besticht durch ihren gelassenen Alltagsrhythmus, hohe Lebensqualität, erstklassige Gourmetläden, liebevolle Musikförderung und Attraktionen wie die restaurierte Old Ennis Friary. Seit 2009 hat Ennis sogar ein Denkmal für den größten Boxer aller Zeiten, Muhammad Ali (Cassius Clay). Für ein Guinness in gediegenem Ambiente und bei Livemusik (Mai – Sept. ab 20.30 Uhr) empfiehlt sich die Poet’s Corner Bar im Old Ground Hotel.

Die Karstlandschaft des Burren

Mindestens einen Tag verlangt das Naturwunder des Burren, der über den Marktflecken Ennistymon rasch erreicht ist. In der Courthouse Gallery werden sogar Ausstellungen zum Thema »Salmon Poetry« (Lachs-Dichtung) veranstaltet. Hier verläuft auch der preisgekrönte Burren Food Trail (www.burren.ie/food-dining/burren-food-trail). Herausragend ist der Besuch der St Tola Goat Cheese Farm im nahen Dörfchen Inagh (Gortbofearna, Ausschilderung: Maurices Mills) mit Ökomuseum, Laden und Hofbesichtigung (www.st-tola.ie). Irlands bester Ziegenkäse errang 2017 die Goldmedaille bei den World Cheese Awards. Der UNESCO-Geopark Burren ist Thema im Burren Center in Kilfenora und im Besucherzentrum der größten irischen Naturattraktion, den m Cliffs of Moher. Im für Irish Folk berühmten Küstendörfchen Doolin mit Fährverkehr zu den Aran Islands öffnet das Bio-Hotel Doolin mit Bioladen und sehr gutem Restaurant. Der größte Stalaktit der nördlichen Hemisphäre ist Attraktion der Doolin Cave (mit Café). Nur einen Katzensprung ist es von hier in Irlands einziges, von Deutschen hochgeschätztes Heilbad Lisdoonvarna. Heiratslustige müssen auf Stippvisite in den Matchmaker Pub oder probieren das Bier der Burren Brewery in der Roadside Tavern. Nebenan produziert das Burren Smokehouse preisgekrönten Lachs und Räuchermakrelen und verkauft hochwertige Bioprodukte der Region. In Carron betören die Düfte im Wildblumen- und Kräutergarten der Burren Perfumery, die – konserviert in aromatischen Seifen, Ölen, Balsam und Cremes – schöne Mitbringsel sind. Im Tea Room (nur April – Sept. tgl. 11.00 – 17.00 Uhr) werden Bio-Torten, St Tola-Ziegenkäse und günstige, auch vegetarische Lunch-Gerichte serviert (https://burrenperfumery.com/tea-room).

Ausflüge in die »Unterwelt«

Ballyvaughan an der Galway Bay wartet mit der Aillwee Cave und dem Bird of Prey Centre mit Falknervorführungen von Adlern, Falken und Eulen auf. Irlands längste Höhle, die hiesige Pollnagollum Cave, inspirierte »Herr der Ringe«-Autor J. R. R. Tolkien zum Ex-Hobbit Gollum.

Größte Stadt Westirlands

Ringe spielen auch im zentralen Gateway zum Wild Atlantic Way, dem pulsierenden Unistädtchen Galway, eine wichtige Rolle. Dies beweisen die Claddagh-Liebesringe im Ladenmuseum Thomas Dillon’s Claddagh Gold (1 Quay Street) und das neue Claddagh Ring Visitor Centre an der Fußgängerzone der Market Street. Europas Kulturhauptstadt 2020 besuchte schon Kolumbus (1477), an den ein Denkmal erinnert. Europäischer sind aber die Studentenkneipen im vibrierenden Latin Quarter und das Bronzedenkmal Wilde & Wilde (Market Street): Es zeigt Oscar Wilde und den estnischen Dichter Eduard Wilde aus Tartu, dem alten Dorpat. Ein gleiches Denkmal steht in Tartu, beide verbinden so den äußersten Westen und äußersten Osten der EU. Nach Bummel und Pubbesuch ist dann das G Hotel mit Spa und Spitzenrestaurant Gigi’s eine perfekte Adresse für die Nacht.

Irlands rauer Westen

37 km westlich ist Rossaveal Hauptfährhafen zu den Aran Islands. Der Tourismus ist heute Hautpeinnahmequelle auf den einst für hartes Leben bekannten drei kargen Felseninseln. Auf der Hauptinsel Inishmore ist die Sonnenterrasse des Pubs Ti Joe Watty’s in Kilronan, gleich oberhalb des Hafens, die wichtigste Adresse. Hier sollten Sie unbedingt Fischgerichte oder besser noch Steinkrebse zum Pint genießen. Zur Hauptattraktion, dem herrlich gelegenen Bronzezeitfort Dún Aengus, gelangt man per Bus, Rad oder Pferdekutsche.

Irlands äußerster Westen lockt passionierte Angler von Galway an den Lough Corrib. In Brigit’s Garden in Rosscahill wird keltische Magie lebendig, ehe das wildromantische Connemara in den Bann zieht. Nahe Roundstone, das auch mit Kunsthandwerk punktet, gibt es herrliche Atlantikstrände. Die Milleniumsäule am Marktplatz von Clifden markiert das Tourende. Ein Pint in der Abendsonne vor dem Pub E.J. Kings, dann lockt die beste Seafood-Küche weit und breit in Mitchells Restaurant, nur ein paar Schritte weiter. Clifden bietet alles was das Herz begehrt, sogar Pilates-Kurse. Hauptattraktion ist aber die sich über 15 km am Meer hinziehende Sky Road. Sie ist sehr eng, wird etwas überschätzt, lohnt aber von Clifden bis zu dem zum Signature Point am Wild Atlantic Way ausgebauten Aussichtspunkt hoch über der Küste. Schließlich verwöhnen Nacht und Gourmetfrühstück im B&B The Quay House, von wo man auch in gut 20 Min an den Strand (mit Café und Rettungsstation) spaziert.

© DuMont Bildarchiv/Johann Scheibner

Ein Blick in den Abgrund an den Cliffs of Moher? Schwindelfrei sollte man schon sein …

Von Meer Zu Meer

Start: Dublin | Ziel: Derry / Londonderry

Strecke: 440 km | Dauer: mind. 3 Tage

Tour 5

Mit dem Hill of Tara und Kells führt die Tour zu Irlands keltischem und frühchristlichem Erbe, ehe es vorbei an Mooren und Tafelbergen nach Sligo geht. Donegal und der atemberaubende Nordsten des Wild Atlantic Way locken mit wetiläufigen Sandstränden und sogar einer Sonennburg. Dann elektrisiert Derry/Londonderry mit seinem großartigen Kulturangebot.

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Kultort und Kultbuch

Nur eine halbe Autostunde ist es von Dublin (Tour 1) zum einstigen Sitz der irischen Hochkönige, dem Hill of Tara. Vom Nabel der irisch-keltischen Welt blieb der Nachwelt einiges erhalten, imemr noch spürbar ist die geheimnisvolle mystische Aura dieses Ortes. Nahebei könnte auch Trim Castle, die größte Burg aus normannischer Zeit, ein Ziel sein. Natürlich locken auch die Megalithanlagen im Boyne Valley. Im Kloster des Dörfchens Kells lagerte lange Jahre das Book of Kells. Nun sind auf dem Kells Heritage Trail 15 mittelalterliche Bauten zu bewundern, u. a. der Rundturm und Hochkreuze. In Mullagh widmet sich das St Kilian’s Heritage Centre dem Apostel der Franken (www.stkiliansheritagecentre.ie).

Kultur und Sport

Über Mullingar, wo die Cathedral of Christ the King zwei wunderbare Mosaiken des Russen Boris Anrep besitzt, geht es nach Carrick-on-Shannon. Der Ort ist ideal für Ausflüge ins alte Bardenland des Turlough O’Carolan und für Bootstouren auf Shannon und Shannon-Erne-Waterway. Eher beschaulich-tragische Stimmung löst die Ruine der Zisterzienserabtei bei Boyle aus. Dafür lohnen Spaziergänge im Lough Key Forest Park umso mehr. Auch Ruderer und Angler schätzen den See.

Vielfältige Stadt am Atlantik

Mit Sligo ist die Heimatstadt von W. B. Yeats erreicht, der vor der Ulster Bank per Bronzestatue geehrt wird. Ist das Einbahnstraßensystem des Städtchens erst einmal überwunden, lohnt einer der vielen Pubs. Vegetarisch Leckeres gibt es im Ōsta Cafe & Wine Bar. Unbedingt sehnswert ist das Kunst- und Kulturzentrum The Model mit der Niland Collection. Surfer und Strandläufer tummeln sich hingegen in Strandhill. Dort ist die Strandhill Lodge and Suites eine unprätentiöse, gute Absteige. Vielfach preisgekrönt ist das Trá Bán (Weißer Strand) im 1. Stock über der Strand Bar, wo sehr günstige Early-Bird-3-Gänge-Menüs (17 – 19 Uhr) geboten werden. Verehrer von W. B. Yeats müssen zum Grab des Dichters auf dem Friedhof in Drumcliff, wo auch ein schönes Café mit Kunsthandwerksladen öffnet.

Tweed und Küsten-impressionen

Entlang der sturmzerzausten Küste geht es in die Tweedhochburg Donegal Town. Bootsausflügler erkunden auf der »Tipperary« die Donegal Bay, Wanderer schätzen den 65 km langen Bluestack Way querfeldein nach Ardara. Sehr reizvoll ist die Küstenstraße zu den Klippen von Slieve League (kostenlos). Am Weg bietet das von Windflüchtern umstandene Castlemurray House Hotel auf der Halbinsel St John’s Point (Dunkineely) nur Hotelgästen erstklassige warme Küche aus rein lokalen Zutaten. Unterhalb der Klippen speist man auch im Ti Lin Coffee Shop hervorrragend: z. B. leckere Makrelen-Räucherfilets und Schokotorte » to die for«. Am Parkplatz Carrigan Head darf man sogar den Schlagbaum öffnen, um mit dem Pkw weiter hinauf auf 300 m über dem Meeresspiegel zu fahren. Folk Village und Pilgerstätten des hl. Kolumban locken nach Glencolumbkille. In Ardara erzählt das Ardara Heritage Centre die Geschichte des Donegal-Tweed. Für Eilige führt hier eine Abkürzung quer durch Nord-Donegal nach Letterkenny, wo nahebei Teens, zwei Brüder, mit ihren hölzernen, handgedrechselten Donegal Pens (www.donegalpens.com) aus der Garagenwerkstatt ein kleines Wirtschaftswunder in Irlands Souvenirindustrie ausgelöst haben.

Berge, Moore und Seen

Imposante, abwechslungsreiche Landschaft schützt der Glenveagh National Park, der größte der sechs irischen Nationalparks, rund um den Mount Errigal. Noch beeindruckender sind die Pflanzenpracht im Park von Glenveagh Castle, die wärmenden Bettpfannen und ausladenden Frühstückstabletts, die z. B. Greta Garbo auf Schlossbesuch nutzte. Dorthin gelangt man mit dem Nationalparkbus, zu Fuß oder per Fahrad, das auf dem Parkplatz geliehen warden kann. Wunderbar ist auch der Schlosshof mit Café.

Durch die karg-herbe Landschaft der Bloody Forelands fährt man bis Horn Head und in den herrlichen Ferienort Dunfanaghy, wo man am Arnold’s Hotel (gute Küche und Bistro nebenan) wunderbare Sandstrand-Spaziergänge oder Pony-Reitausflüge unternehmen kann. Großartig ist die Küche im gediegenen Restaurant The Mill, wo Gastgeberin Susan Alcorn auch 7 Zimmer anbietet. Auf dem Weg zur Fanad-Halbinsel muss man am Doe Castle (Eintritt frei) an der Sheephaven Bay nahe Creeslough stoppen. Hier ereignete sich Irlands Romeo-&-Julia-Spektakel um Aileen Sweeney, die vergeblich ihren geliebten Turlough ehelichen wollte. Die Sweeneys waren auch sonst irisch stur und lebten ab 1690 lieber auf der Straße, als sich mit neuen Herren zu arrangieren. Die neue Harry Blaney Bridge schließt die Lücke zur Fanad-Halbinsel, wo man in Cottages am imposant errichteten Fanad Lighthouse nun auch übernachten kann. Noch vor der Grenze nach Nordirland wartet dann in Burt die zu Irlands Bauwerk des 20. Jh. gekürte neue Kirche. Es lockt oberhalb auch der von Mysterien umwitterte Sonnenpalast Grianán of Aileach. Von dem aus frühchristlicher Zeit stammenden runden Steinfort genießt man eine herrliche Aussicht über die grüne Landschaft und den Lough-Swilly-Fjord. An der alten Dorfkriche von Burt öffnet das Visitor Centre nicht immer. Dafür lädt aber gleich nebenan das An Grianan Hotel zur Rast (www.angriananhotel.com). Von hier lohnt auch die Halbinsel Inishowen, zu deren Sehenswürdigkeiten die 100 Coastal Route führt. Doch Vorsicht: Die Angabe ist eher in Meilen zu verstehen, rechnen Sie mit 160 km und drei Tage extra! Es lohnt! Dann schließlich ist Derry / Londonderry (Tour 1) in Nordirland erreicht.

© DuMont Bildarchiv/Johann Scheibner

Auf Derrys Stadtmauer erinnern gut erhaltene Kanonen aus dem 17. Jh. an die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten.

Z

Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

Alle Reiseziele sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung.

© huber-images: Olimpio Fantuz

Die Gewalt des Ozeans hat die Westküste Irlands spektakulär geformt. Durch die Küstenstraße »Wild Atlantic Way« ist sie sehr gut erschlossen.

Aran Islands · Oileáin ÁRann

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Republik Irland, Provinz: Connacht | Grafschaft: Galway Einwohner (insg.): ca. 1250 | Auskunft: http://visitaranislands.com

Windumtoste karge Natur: Eisern bewahren die Bewohner der drei Aran-Inseln Gälisch und irische Kultur. Ihrem Rebellengeist und unbändigen Überlebenswillen, von John Millington Synge glänzend überliefert, spüren jährlich 130 000 Besucher nach. Bedeutsamstes Keltenerbe ist das bronzezeitliche Fort Dún Aengus auf Inishmore.

Ceàd Milé Failté!

»Ceád Milé Failté«, »hunderttausendfach willkommen«! Die Wirtin im Pub Ti Joe Whatty’s auf Inishmore an der Kreuzung zu Seehundkolonie und Dún Aengus begrüßt Gäste inseltypisch. Hier halten alle an : Die nach dem Andocken im Hafen Kilronan Zweiräder bei Aran Islands Bike Hire (http://aranislandsbikehire.com) oder bei Inish Mór Bike Hire (www.inishmorebikehire.ie) gemietet haben, auch die von scharrenden Connemara-Pferden gezogenen Kutschen. Bier, herrliche Steinkrebsgerichte, Hummer, Atlantikscholle auf der Sonnenter-rasse … Was könnte man mehr wollen? Dann bittet Joe Flaherty zur Bustour ab Pub. Den Nachnamen trägt hier fast jeder. Ist auch noch der Vorname gleich, hängt man den Namen der Mutter an: Joe-Mary, Joe-Sarah, Joe-Anne.

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Wohin auf den Aran Islands?

Dun Aengus

Uraltes Fort

Das »Steinfort des Aengus«, eine gewaltige, ca. 1100 v. Chr. erbaute, 800 – 700 v. Chr. erweiterte Befestigungsanlage aus drei halbkreisförmigen Steinwällen und einer vierten, fast zerstörten Außenmauer über steil abfallenden Klippen, ist seit 2010 Weltkulturerbe-Kandidat – und ein eindringliches Erlebnis! Das Besucherzentrum bietet Speis und Trank (Café) sowie einen Handwerkerhof (klassische Aran-Pullover!). Am Aufstiegsweg (30 Min.) flechtet ein älterer Herr Brigittenkreuze.

April – Okt. tgl. 9.30 – 18, sonst bis 16 Uhr | Eintritt: 5 €

www.heritageireland.ie

Kilmurvey

Kirchen, Steinforts und Seehunde

Nahe dem Weiler Kilmurvey stehen die Kirchen St Brecan (9. Jh.) und Temple Mac Duagh. Hochinteressant ist das außen ovale, innen rechteckig ausgebaute, im Bienenkorbstil errichtete Clochán na Caraige (ca. 6. Jh. n. Chr.), wohl eine alte Einsiedelei (ausgeschildert). Nordwestlich erhebt sich das Steinfort Dún Eoghanachta. Richtung Kilronan sind in der geschützten Bucht von Port Chorrúch Seehunde zu beobachten. Weiter östlich stehen Dún Eochla (Oghil Fort), ein Steinfort mit zwei Ringmauern sowie die frühchristliche Kirche Teampall Chiaráin mit Hochkreuz.

Inishmore

Die »große Insel«

Auf Inishmore konzentriert sich das Leben auf den Hauptort Kilronan. Wie zu den anderen Inseln legen tägl. Fähren der Arran Island Ferries (www.aranislandferries.com) von Rosveal (Shuttle-Bus ab Galway, Queens St) ab. Ab Doolin (Co. Clare) fahren von März bis Okt. tgl. Fähren, z. B. die »Happy Hooker« (Doolin Ferries; www.doolinferries.com) oder Doolin2Aran Ferries (www.doolin2aranferries.com). Vom Connemara Airport bei Galway fliegt Aer Arann Islands zu den Inseln (http://aerarannislands.ie). Im Kilronan Harbour dümpeln Kutter (Hummerfang), die traditionellen Holzplankenboote (»curraghs«) sind verschwunden. Auch sportliche Aktivitäten sind im Angebot, Meditationskurse ebenso (Earth Sea Sky Yoga; April – Nov.; www.earthseaskyyoga.com). Südlich von Kilronan liegen bei Killeany zahlreiche alte Heiligtümer, u. a. Tighlagh Eany: In der Ex-Klosterkirche sind ein schöner Kreuzschaft mit Flechtwerk und ein Reiter im Relief zu sehen. Die St Benen’s Church (Teampull Bheanáin) gilt als eine der kleinsten Kirchen der Welt (3,2 x 2,1 m).

Inishmaan

Steinforts und ein Dichter-Erbe

Der von Wracks gesäumte Inselrundweg (3 Std.) erschließt dieses Eldorado für Einsamkeitsfans. Das ovale Steinfort Doonconor (Dún Chonchúir) mit Steinhütten im Inneren erhebt sich über Inismaan (160 Einw.). Die Kirche Cill Cheannannach und das D-förmige Fort Dún Fearbhaigh (4. Jh.) sind zu beachten. Im 300 Jahre alten, liebevoll gepflegten Synge’s Cottage wohnte John Millington Synge, der die Insulaner mit der Essay-Sammlung »Die Aran-Inseln« verewigte, in den Sommern 1898 bis 1902. Häufig ging er zu einer Inselklippe, dem Synge’s Chair (Cathaoir Synge; ausgeschildert). Die Pampooties, das historische Schuhwerk der Inseln, kann man selbst fertigen (www.shoeniversity.ie).

Synge’s Cottage & Museum: Juni – Sept. tgl. variabel | Eintritt: Spende

Inisheer

Kleinste Aran-Insel

Inisheer, seit 2004 offiziell Inish Oírr, wird von Doolin bei Bootsausflügen zu den Cliffs of Moher bis 30 mal täglich angelaufen. Die kleinste Aran-Insel wartet mit dem mittelalterlichen O’Brien’s Castle, früher irischer Baukunst in der St Gobnet’s Church (Cill Gobnet) und der jährlich am 14. Juni aus dem Sand geschaufelten Kirche St Cavan auf.

© mauritius images: age fotostock/Juan Carlos Muñoz

Die felsige, terrassenförmige Küste fällt zum Atlantik hin steil ab – ein Spaziergang hier verspricht ein unvergessliches Erlebnis.

Aran Islands Erleben

Essen & Trinken

Ti Joe Whatty` €€€ – €€

Der Insel-Pub schlechthin, unter den zehn besten Irlands! Steinkrebse, Hummer und Fischgerichte auf der Sonnenterrasse genießen! Tgl. 11 – 23 Uhr; Live Music Fr. – So. 14 – 16.00, Tanz Juni – Aug. Mo. – Do. 14.30 und 20.30 Uhr!

Kilronan, Inishmore, Aran Islands,

Tel. 086 049 45 09,

www.joewattys.ie

Übernachten

Aran Islands Hotel €€€ – €€

Komfortables Hotel mit Ruhefaktor! Live Music im »An Síbín Bar & Restaurant«.

Kilronan, Inishmore, Aran Islands,

Tel. 099 611 04,

www.aranislandshotel.com, 22 DZ

The Man Of Aran Cottage €€

Herrliches authentisches Insel-Cottage bei Joe Wolfe; B&B vom Feinsten.

Kilmurvey, Inishmore, Aran Islands,

Tel. 099 613 01, 1 DZ

Armagh · Ard Mhacha

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Nordirland, Provinz: Ulster | Distrikt: Armagh | Einwohner: 14 600 Auskunft: www.armagh.gov.uk

Das Städtchen im Garden of Ulster beeindruckt nicht nur zur Apfelblüte im Mai. Armagh ist religiöses Zentrum, Hauptort des St Patrick’s Trail und Standort der Wissenschaften. Herausragend ist ein mythenumwobenes Fort: Irlands Camelot! Nicht weit Richtung Küste erwarten mit den Mourne Mountains die bekanntesten Berge Irlands ihre Besucher – dieses Renommee verdanken sie nicht zuletzt dem populären Lied »Where the Mountains o’ Mourne sweep down to the sea«. Und weiter im Norden erwartet Sie mit Downpatrick der Ort, in dem der hl. Patrick 432 die Missionierung der Iren startete.

Religion und Mythen

Armagh, irisch Ard Mhacha (Machas Hügel), geht auf die sagenhafte Königin Macha zurück, die im 3. Jh. v. Chr. 3 km westlich auf einer Anhöhe eine Palastfestung aus Holz errichtete. Sechs Jahrhunderte war dieses »Navan Fort« Sitz der Könige von Ulster – ein irisches Camelot und erste Hauptstadt Ulsters, die Ptolemäus um 150 als »Isamnium« lokalisierte. Es heißt, Königin Macha habe hier nach einem Pferderennen Zwillinge geboren; daher der irische Fortname »Emain Macha« (Zwillinge der Macha). Das Fort diente den Red Branch Knights als Hauptquartier. »Rotzweig« (red branch) hieß auch ihr Treff, die Festhalle auf dem Hügel. Deren Zentralpfosten wird dendrochronologisch auf 94 v. Chr. datiert. Die Königshalle, es wäre das eigentliche »Camelot« z. B. des Regenten Conchobar McNessa, wurde nie gefunden. Doch liefern frühkeltische Legenden des Ulster-Zyklus’ Anschauliches: Um 332 n. Chr. zerstörten Plünderer aus Connacht Palast und Siedlung. Die Audio-Video-Show im preisgekrönten Visitor Centre erweckt Mythen wie archäologische Funde zu neuem Leben. Der Eco Trail erschließt die Natur. Im Navan Coffee Shop gibt es auch Lunch.

Navan Centre and Fort | 81 Killylea Road | April – Sept. tgl. 10 – 18.30, sonst bis 16 Uhr | Eintritt: April – Sept. 6,60 £, sonst 5,45 £

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Wohin in Armagh?

Religiöses Zentrum Irlands

Uralter Missionssitz

Armagh ist Sitz eines protestantischen und eines katholischen Erzbischofs. Der hl. Patrick baute hier um 445 Kloster und Kirche. Armagh wurde blühender Missionssitz, im Kloster entstand um 807 das »Book of Armagh«. Am Startpunkt des St Patrick’s Trail (149 km) ist das Armagh Visitor Information Centre mit Galerie und Kunsthandwerksladen eine wichtige Adresse.

Armagh Visitor Information Centre | 40 Upper English St | Tel. 028 37 52 18 00

St Patrick’s Cathedral

Anglikanisches Gotteshaus

Die protestantische St Patrick’s Cathedral, Vicar’s Hill, steht am Ort der Kirche des hl. Patrick. Sie wurde im 19. Jh. von Lewis Cottingham umgestaltet. Im Inneren beeindrucken Krypta und Denkmäler u. a. für Sir Thomas Molyneux, dazu die Büste des Erzbischofs Richard Robinson. An der Außenmauer verweist eine Tafel auf Irlands Nationalhelden Brian Ború, der 1014 nach der für ihn tödlichen Schlacht bei Clontarf wie erwünscht an der Kathedrale beigesetzt wurde. Seit 2014 verbindet der Brian Ború National Trail seinen Geburtsort Killaloe (Co. Clare), Ballina, Cashel und Clontarf mit Armagh (www.brianborumillennium.ie). Der Zugang zum Kräuergarten ist an der Market Street.

April – Okt. tgl. 9 – 17, sonst bis 16 Uhr | Eintritt: 3 £ (Spende)

www.stpatricks-cathedral.org

Armagh Robinson Library

Historische Bibliothek

Diese erste öffentliche Bibliothek außerhalb Dublins wurde 1771 gegründet. Die Inschrift über dem Haupteingang nennt sie »The medicine shop of the mind« (Apotheke des Geistes). Zur Bibliothek gehören wertvolle Bücher (Theologie, Naturwissenschaft, Archäologie) und die »Claims of the Innocents«: Bittschriften an Oliver Cromwell! Hinzukommen Holzstiche des englischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697 – 1764) und Swifts »Gullivers Reisen« mit handschriftlichen Anmerkungen des Autors. Zur Bibliothek gehört auch das herrliche Diözesanhaus mit Kirchenregister: No 5 Vicar’s Hill.

43 Abbey St | Mo. – Fr. 10 – 13, 14 – 16 Uhr; Vicar’s Hill: April – Sept. Di. – Sa., sonst Do. – Sa. 10 – 13, 14 – 16 Uhr | Eintritt frei http://armaghpubliclibrary.arm.ac.uk

© Tourism Ireland: Brian Morrison

Heute beschauliche Hügellandschaft, einst königliches Fort: Im »irischen Camelot« werden Mythen lebendig.

St Patrick’s Roman Catholic Cathedral

Römisch-katholisches Gotteshaus

Die neugotische kath. Kathedrale (1840 – 1904) besitzt von italienischen Künstlern geschaffene Mosaiken, Buntglasfenster und Marmorverkleidung. Liam McCormick modernisierte 1981 den Altarraum: Tabernakel und Kruzifix sind aus poliertem Stein.

The Mall

Marmorpracht und altes Schulhaus