Baedeker Reiseführer E-Book München - Dr. Bernhard Abend - E-Book

Baedeker Reiseführer E-Book München E-Book

Dr. Bernhard Abend

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Beschreibung

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 17. Auflage 2018

Draußensein steht bei den Münchnern hoch im Kurs. Schon bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die den Frühling ankündigen, werden in den Cafés, Restaurants und Biergärten Stühle und Bänke ins Freie gestellt. Denn hingebungsvoll pflegt München seinen Ruf, die nördlichste Stadt Italiens zu sein – mit Offenheit und einer gewissen Leichtigkeit. So auch im Seehaus-Biergarten mitten im Englichen Garten: Nach entspannter Ruderbootfahrt gibt’s hier die obligatorische Brotzeit samt kühler Maß …
Kaum eine Stadt pflegt ein so inniges Verhältnis zu ihrem Fluss wie München, schließlich fließt die Isar quer durch die schmucke Weltmetropole. Nach der umfangreichen Renaturierung schätzen Einheimische wie Besucher den enormen Freizeitwert am Wasser, er bedeutet Lebensqualität für alle – mit dem neuen Baedeker München finden Sie die schönsten Ecken und Winkel entlang der malerischen Lebensader, mit oder ohne Abenteuer-Floßfahrt.
Nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus. Ein so schöner wie gleichsam abgeschiedener Platz wie der Innenhof der Glyptothek nahe dem Münchner Königsplatz bietet für derlei Ambitionen den passenden Rahmen: Im Sommer werden hier täglich unter dem blinkenden Sternenzelt griechische Tragödien und neuzeitliche Fassungen antiker Stoffe geboten – viel Vergnügen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 452

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Inhalt

Ihr digitaler Baedeker

Verkehrsplan München

Preiskategorien & Legende

Top 20

Baedekers Top-Ziele

Magische Momente

Musik in der Blutenburg

Auf dem Teeweg

Das Tanzbein schwingen

Kleine Flucht

Café Maximilianeum

Oper für alle

Serenade am See

Übers Zeltdach

Romantik pur

Gondeln im Schlosspark

Wiesn wie damals

Münchner Filmfest

Überraschendes

6 x Durchatmen

6 x Erstaunliches

6 x Einfach unbezahlbar

6 x Typisch

6 x Unterschätzt

Das ist München

Touren

Tour 1: Herrschaftlich: Das Herz der Stadt

Tour 2: Bürgerlich: Südliche Altstadt

Tour 3: Große Kunst im Isar-Athen

Tour 4: Auf den Spuren einer Legende: Schwabing

Tour 5: Entlang und jenseits der Isar

Sehenswertes Von A Bis Z

Allianz Arena

Alpines Museum

Baedeker Wissen: Stadion der Superlative

Alter Hof

Archäologische Staatssammlung

Asamkirche

Bavaria Filmstadt

Bayerisches Nationalmuseum

Blutenburg

BMW

Bogenhausen

Botanischer Garten

Brienner Straße

Bürgersaalkirche

Circus Krone

Dachau

Deutsches Jagd- und Fischereimuseum

Deutsches Museum

Englischer Garten

Flughafen

Frauenkirche

Baedeker Wissen: Münchner Dom

Friedhöfe

Gärtnerplatz- und Glockenbachviertel

Gasteig Kulturzentrum

Grünwald

Hackenviertel

Haidhausen

Haus der Kunst

Heilig-Geist-Kirche

Baedeker Wissen: Ein Prosit der Gemütlichkeit!

Hirschgarten

Hofbräuhaus

Hofgarten

Isar

Isartor · Valentin-Karlstadt-Musäum

Karlsplatz (Stachus)

Königsplatz

Baedeker Wissen: Ein schweres Erbe

Kunstareal München

Lehel

Lenbachhaus

Ludwigstraße

Marienplatz

Maximilianstraße

Maxvorstadt

Michaelskirche

Müller’sches Volksbad

Museum Fünf Kontinente

Baedeker Wissen: Baden gehen in München

Nationaltheater

Nymphenburg

Odeonsplatz

Olympiapark

Peterskirche

Prinzregentenstraße

Promenadeplatz

Ramersdorf

Residenz

Baedeker Wissen: Königliche Pracht

Salvatorplatz

Sammlung Schack

Sankt-Jakobs-Platz

Sankt Michael in Berg am Laim

Schleißheim

Schwabing

Baedeker Wissen: Mehr als ein Stil

Sendlinger Straße

Thalkirchen

Theatinerstraße

Theresienwiese mit Bavaria & Ruhmeshalle

Baedeker Wissen: Das größte Fest der Welt

Tierpark Hellabrunn

Verkehrszentrum

Viktualienmarkt

Hintergrund

Die Stadt und ihre Menschen

Baedeker Wissen: München auf einen Blick

Geschichte

Baedeker Wissen: Königliches München

Kunst- und Architekturgeschichte

Kulturstadt München

Interessante Menschen

Erleben und Geniessen

Ausgehen

Baedeker Wissen: Vorsicht, bissig!

Essen und Trinken

Baedeker Wissen: Münchner Schmankerln

Feiern

Museen

Shoppen

Stadtbesichtigung

Übernachten

Praktische Informationen

Kurz & bündig

Anreise

Auskunft

Mit Behinderung in München

Lesetipps

Medien

Preise und Vergünstigungen

Verkehr

Verzeichnis der Karten und Grafiken

Impressum

Karl Baedeker erfindet den Reiseführer

Ihr digitaler Baedeker

So nutzen Sie Ihr E-Book optimal

Praktische Volltextsuche

Sie möchten direkt alle Informationen zu einem bestimmten Ort erhalten oder gezielt nach einem Ort oder einer Einrichtung suchen? Nutzen Sie die interne Volltextsuche des E-Books, um schnell alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet zu bekommen.

Individuelle Routenplanung

Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

Offline Kartennutzung

Laden Sie sich die Karten des Baedeker auf Ihr Endgerät herunter und und nutzen Sie sie überall, ob daheim oder unterwegs, online oder offline.

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Verkehrsplan München

Preiskategorien & Legende

Restaurants

Preise für ein Hauptgericht

€€€€über 35 €€€€   bis 35 €€€   bis 25 €€   bis 15 €

Hotels

Preise für ein Doppelzimmer mit Dusche/Bad und Frühstück

€€€€über 300 €€€€   bis 300 €€€   bis 200 €€   bis 100 €

Baedeker Wissen

Textspecial, Infografik, 3D

Baedeker-Sterneziele

Top-Sehenswürdigkeiten

      Herausragende Sehenswürdigkeiten

TOP 20

Die Top-Sehenswürdigkeiten in München

Asamkirche

Atemberaubendes Rokoko auf kleinstem Raum: die Privatkirche des Baumeisters und Malers Egid Quirin Asam Mehr >>>

Bavaria und Ruhmeshalle

Über der weltbekannten Theresienwiese setzte König Ludwig I. Bayerns Glorie in Szene. Mehr >>>

Bayerisches Nationalmuseum

Einzigartige Sammlung von Kunst und Kunsthandwerk aus Süddeutschland, von der Romanik bis zum Jugendstil Mehr >>>

Bmw

Der Münchner Autobauer präsentiert sich und seine Produkte mit spektakulärer Architektur. Mehr >>>

Deutsches Museum

Technik und Naturwissenschaften – die Grundlagen unserer Lebenswelt –, anschaulich und spannend präsentiert Mehr >>>

Englischer Garten

Auslauf satt im größten Stadtpark der Welt Mehr >>>

Frauenkirche

Der Münchner Dom, mächtig und doch zurückhaltend Mehr >>>

Haus der Kunst

Der Nazi-Tempel für deutsche Propagandakunst wurde zum Ort für kulturelle Begegnung ohne Grenzen. Mehr >>>

Hofbräuhaus

Das wahrste Wahrzeichen Münchens – probieren Sie’s aus! Mehr >>>

Isar

Die Renaturierung hat’s gebracht: Die einstige Lebensader der Stadt wurde zur Freizeit- und Feierlandschaft. Mehr >>>

Kunstareal

Griechische Tempel mit antiker Kunst am Königsplatz, drei Pinakotheken von Weltgeltung, der »Blaue Reiter« im Lenbachhaus … Mehr >>>

Ludwigstraße

Der Prachtboulevard des Königs nach italienischer Art, kühl, aber beeindruckend Mehr >>>

Marienplatz

Dem Mittelpunkt der bayerischen Metropole verleiht das Neue Rathaus sein Flair. Mehr >>>

Michaelskirche

Mit machtvoller Renaissance glänzte die Gegenreformation in Bayerns Hauptstadt. Mehr >>>

Nymphenburg

Barocke Sommerresidenz der bayerischen Fürsten mit einem herrlichen Park und einer berühmten Porzellanmanufaktur Mehr >>>

Odeonsplatz

Hier ist München am italienischsten: mit der »florentinischen« Feldherrnhalle und der »römischen« Theatinerkirche St. Kajetan. Mehr >>>

Olympiapark

Rund ums fantastische Zeltdach breitet sich ein Freizeit- und Eventpark aus. Mehr >>>

Residenz

Wohnsitz, Verwaltungszentrum und verschwenderischer Repräsentationsbau der bayerischen Herzöge und Könige Mehr >>>

Sankt-Jakobs-Platz

Früher Marktplatz, heute mit der Synagoge und dem Stadtmuseum ein weiteres Zentrum Münchens Mehr >>>

Viktualienmarkt

Der legendäre Bauch der Stadt liefert alles, ob heimisch oder exotisch, ob alltäglich oder exklusiv. Eine kleine Oase im Stadtzentrum ist sein Biergarten. Mehr >>>

Baedekers Top-Ziele

Magische Momente

Musik in der Blutenburg  

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Auf dem Teeweg  

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Das Tanzbein schwingen  

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Kleine Flucht  

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Café Maximilianeum  

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Oper für alle  

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Serenade am See  

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Übers Zeltdach  

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Romantik pur  

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Gondeln im Schlosspark  

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Wiesn wie damals  

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Münchner Filmfest  

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Überraschendes

6 x Durchatmen

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Erstaunliches

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Einfach unbezahlbar

Erlebnisse, die für kein Geld zu bekommen sind! > > >

6 x Typisch

Dafür fährt man nach München > > >

6 x Unterschätzt

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren > > >

D

Das ist...

München

Die großen Themen rund um den schönsten Ort der Welt. Lassen Sie sich inspirieren!

© Look

Die Kunstsinnige

Mit den Plänen, aus der Residenzstadt ein »Isar­ Athen« zu machen, legte Ludwig I. den Grundstein für die Kunstmetropole München. Heute ist die große Zahl von Museen für klassische und moder­ ne Kunst einzigartig. Damit das so bleibt, will die Stadt auch für die Subkultur mehr Freiräume schaffen.

© Franz Marc Frei

KUNST kostet. Das wusste schon König Ludwig I., der seine ambitionierten Pläne, München zu kultureller Größe zu verhelfen, sogar mit viel privatem Geld vorantrieb. Wollte er doch »aus München eine Stadt machen, die Teutschland so zur Ehre gereichen soll, dass keiner Teutschland kennt, wenn er nicht München gesehen hat.« Um aus der Hauptstadt seines 1806 gegründeten Königreichs eine Art Isar-Athen zu machen, ließ der Regent alsbald fast ganz München umkrempeln. Nach antiken Vorbildern entstanden neben der klassizistischen Ludwigstraße auch so stadtbildbestimmende Gebäude wie der Königsbau der Residenz und die Glyptothek samt der Antikensammlung und den Propyläen am Königsplatz.

5000 Jahre Kulturgeschichte

Hier, mit dem Königsplatz und den Pinakotheken, ist über Jahrhunderte ein veritables Museumsareal herangewachsen. Das »Kunstareal« mit 18 Museen, über 40 Galerien und Kunstinstitutionen (auch sechs renommierte Hochschulen sind hier ansässig) gilt heute als absolut einzigartig. In der Maxvorstadt nördlich des Stadtzentrums gibt es auf nur etwa einem Quadratkilometer Kulturgeschichte aus über 5000 Jahren zu bestaunen. Die architektonischen Akzente reichen von klassizistischen bis zu zeitgenössischen Bauwerken wie dem Museum Brandhorst, das selbst schon wie ein abstraktes Gemälde wirkt, bilden doch 36 000 Keramikstäbe in 23 Farben seine Außenhaut.

Doch München setzt nicht nur auf etablierte Kunst. Um vor allem jungen Kreativen zentrumsnahen Lebensraum zu bieten, steht die Stadt städtebaulich vor der größten Herausforderung seit der Nachkriegszeit. Revolutionäre Ideen wie die des Blauen Reiters oder expressionistische Strömungen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aufkamen, reiften vor allem im neuen Stadtteil Schwabing. Hier lebten und arbeiteten Maler wie Wassily Kandinsky und Paul Klee, weil die Mieten günstig waren (»Leider nicht in bester Lage, sondern in Schwabing«, konnte Klee noch über sein Domizil sagen). Doch rasch etablierte sich Schwabing als Szeneviertel, das sich junge Nachwuchskünstler bald nicht mehr leisten konnten. So lief man in München allmählich Gefahr, seine Subkultur zu verlieren, liegt es doch auch auf dem heimischen Kunstmarkt im Trend, Kunst als Geldanlage zu zu betrachten.

Gekommen, um zu bleiben

Erst eine Studie 2016 rüttelte die Stadt wach, die feststellte, dass in der Landeshauptstadt 95 000 Menschen in kreativen Berufen arbeiten und einen Jahresumsatz von mehr als 10 Milliarden Euro erwirtschaften. Zur Zeit entstehen deshalb mit dem Werksviertel am Ostbahnhof und dem Kreativquartier an der Dachauer Straße zwei neue, stark kulturell ausgerichtete Stadtzentren, bei denen Wohnen und Arbeiten mit Kunst- und Kulturstätten verknüpft werden sollen.

»Kunst ist kein ästhetischer Gaumenschmaus, sondern eine existenzielle Angelegenheit«, sagt Christian Schnurer, der im Kreativquartier die künstlerische Leitung der Halle 6 inne hat. Das Areal ist im Besitz der Stadt, und dort beteuert man, eine Profitmaximierung stünde nicht im Vordergrund. Schließlich sei der künstlerische Nachwuchs ja gekommen, um zu bleiben.

Lange Nächte

Münchens Kulturleben lässt sich besonders intensiv bei den »Langen Nächten« entdecken. Rund 70 Galerien und Museen machen bei der Langen Nacht der Museen im Oktober mit; in ungeraden Jahren öffnen im Januar über 50 Gebäude ihre Türen zur Langen Nacht der Architektur. Bei der Langen Nacht der Musik Ende April /Anfang Mai ist an etwa 100 Orten alles zwischen Klassik und Techno zu hören. www.muenchner.de/musiknacht, www.muenchner.de/museumsnacht, www.lange-nacht-der-architektur.de

© Franz Marc Frei

Luigi Colani sorgte in den 1950er-/1960er-Jahren als Designer für Aufsehen. Seine »Formstudie für ein Flugobjekt« in der Pinakothek der Moderne.

Metropole an der Isar

Kaum eine Stadt pflegt ein so inniges Verhältnis zu ihrem Fluss wie Mün­ chen, schließlich fließt die Isar durch die ganze Stadt. Nach der umfang­ reichen Renaturierung schätzen Einheimische wie Besucher den enormen Freizeitwert am Wasser – Lebensqualität für alle.

© DuMont Bildarchiv/Linkel

EINE Straßenbahn voll hübscher Mädels und Burschen in Badesachen, das ist vermutlich nur in München zu bestaunen. Die »Eisbach-Tram« nutzen besonders in den Sommerferien jugendliche Badefans, die sich im Eisbach, einem von der Isar gespeisten Kanal, durch den Englischen Garten treiben lassen und mit der Tram den Rückweg antreten. Weil die aber in großer Zahl auftreten und anderen Fahrgästen dann und wann Ungemach bereiten, verkündet die Münchner Verkehrsgesellschaft via Facebook, sie wolle ja keinem das Sommervergnügen verderben, aber man solle sich bitte nicht mit nassen Sachen hinsetzen, und sie weist auch darauf hin, dass man auch in Bikini oder Badehose selbstverständlich eine gültige Fahrkarte dabeihaben müsse.

Leben und leben lassen

Bei solcher Toleranz blickt der Rest der Welt oft neidisch auf München. Während andere Großstädte zur Erholung allenfalls den einen oder anderen Park anzubieten haben, sorgt in Bayerns Metropole ein Wildfluss aus den Alpen für zusätzliche Lebensqualität. Die nach über zehn Jahren 2011 abgeschlossene Renaturierung ließen sich der Freistaat Bayern und die Stadt 35 Millionen Euro kosten. Vor allem die befestigten Ufer, die die Isar in ein begradigtes Betonkorsett gezwängt hatten, sind flachen Ufern aus Kieselsteinen gewichen. Der Freizeitwert, den die Isar nun auf ihren etwa 14 Kilometer langen Weg quer durch die ganze Stadt zu bieten hat, ist riesig. Nirgends kann man die Münchner Devise »Leben und leben lassen« besser erleben als an der Isar. Denn schließlich ist sie für alle da. Und so tummeln sich hier Badende neben (zu vielen) Grillern, Floß- und Kanufahrer neben Spaziergängern, Joggern und Radlern. Beim Verein Isarlust träumt man sogar von einem Bad nach dem Vorbild der Schweizer »Flussbadis«.

Isarflimmern im Paradies

Auch Münchner Musiker und Schriftsteller hat die Isar schon immer in ihren Bann gezogen. So wie den Liedermacher Konstantin Wecker, der sich gern an unbeschwerte Kindertage erinnert, als seine Mama ihm in der Isar das Schwimmen beigebracht hat. »Am Flussufer« heißt ein Wecker-Album, das den passenden Soundtrack fürs Baden in der Isar liefert: »Wenn der Sommer nicht mehr weit ist und der Himmel ein Opal, weiß ich, dass das meine Zeit ist«, lautet ein Refrain. Der bayerische Bluessänger und »Isar-Indianer« Willy Michl – der schon beim »Bullen von Tölz« für exotisches Kolorit sorgte – besingt die Schönheit des Alpenflusses gar als »Isarflimmern im Paradies.«

Bei so paradiesischen Zuständen möchte wohl jeder gerne mal für einen Sommer lang ein Münchner sein: Wenn einem der Grillduft am Flaucher um die Nase weht, sich unter schattigen Kastanienbäumen im Biergarten die Leute zuprosten und ein paar Nackerte vor Sonnenuntergang noch ein letztes Bad im glitzernden Fluss nehmen. So kann man den Schriftsteller Eugen Roth nur zu gut verstehen, wenn er schrieb: »Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon, der in München wohnt.«

© DuMont Bildarchiv/Linkel

Beim sommerlichen »Kulturstrand« am Vater-Rhein-Brunnen auf der Isarinsel nördlich des Deutschen Museums

Eine Flossfahrt, Die Ist …

In Wolfratshausen entern Sie morgens das Floß, dann geht es feucht und fröhlich durch die malerische Landschaft gen München. Dabei kann das Floß mal gegen Felsen rumpeln, ein Höllentempo erreicht es auf den Rutschen bei den Wehren. Nachmittags endet der Spaß an der Floßlände in Thalkirchen. Info unter flossfun.de, www.freizeit-spezial.de, flossfahrt.de, isarflossfahrten.de, flossfahren.de

Dolce Far Niente

Draußensein steht bei den Münchnern hoch im Kurs. Schon bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, die den Frühling ankündigen, werden in den Cafés, Restaurants und Biergärten Stühle und Bänke ins Freie gestellt. Denn hingebungsvoll pflegt München seinen Ruf, die nördlichste Stadt Italiens zu sein – mit Offenheit und einer gewissen Leichtigkeit.

© Look 9 (Restaurant Ella im Lenbachhaus)

SEHEN und gesehen werden, darauf kommt es an, und genau dafür bietet München eine große Bühne. Auf den exklusiven Dachterrassen wie im Hotel Mandarin Oriental oder draußen im Hofgarten bei »Schumann’s« treffen sich von smart bebarteten Hipstern bis zu schlauchbootlippigen Damen mit großen Sonnenbrillen Angehörige einer bestimmten Szene. Doch nicht nur die Schickeria findet in der Stadt ihre Freiluftplätze. Außer der Isar sind die vielen Biergärten und Parks für Münchner und die Gäste der Stadt Oasen der Erholung. Üppig wuchernde Kastanienbäume, die früher zur Kühlung der Bierkeller beitrugen, sorgen auch im heißesten Sommer für einen kühlen Kopf.

Beachboys und Wanderschäfer

Begegnet man in der U-Bahn oder einer Tram einem Beachboy mit Surfbrett unterm Arm, hat man keineswegs zu tief ins Glas geschaut. Der junge Mann ist zum Eisbach am Englischen Garten unterwegs. Dort befindet sich nämlich Deutschlands einzige stehende Welle mitten in einer Großstadt. Sogar bis in australische Reiseführer hat es die Eis-bach-Welle gebracht. Und es gilt als besonders skurril, dass in der bayerischen Hauptstadt fast das ganze Jahr über gesurft werden kann, obwohl das Meer gut eine Tagesreise entfernt liegt.

Der Englische Garten erlangte schon in den 1970er-Jahren Berühmtheit, als die New York Times über »paradiesische Zustände in München« berichtete und die Nackerten zur Touristenattraktion wurden. So etwas hatte die Welt noch nicht gesehen: Da liefen mitten in der Stadt Menschen herum wie am FKK-Strand. Und einmal in der Woche radelte gar ein Briefträger zum Monopteros, um den Hippies, die den Kulthügel zum Wohnsitz machten, die Post vorbeizubringen. Paradiesisch erscheint der Park heute besonders im Norden, wo Schäfer Johannes Rosenhuber hin und wieder seine 400 Schafe weiden lässt. Die flauschigen Wolltiere sind dank ihrer Gefräßigkeit als Landschaftspfleger im Einsatz. Denn sie halten das Gras kurz und verhindern, dass der Park an abgelegenen Stellen zuwuchert.

Privilegiertes Voralpenland

Fluchtpunkte für eine kleine Auszeit gibt es in München viele, und die Einheimischen nutzen sie auch unter der Woche reichlich. Doch am Wochenende zieht es sie hinaus aufs Land. Schließlich liegen die Berge und Seen direkt vor der Haustür. Schon nach 30-minütiger Fahrt findet man sich in der wunderbaren Bilderbuchlandschaft Oberbayerns wieder. »Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dies Land«, schrieb einst Ludwig Ganghofer über das bayerische Alpenvorland. Pech für diejenigen, die Gott nicht hier hat »fallen lassen« – ihnen bleibt aber immerhin: Hier öfters Urlaub machen!

Romantische Ruderpartie

Zwischen quakenden Enten über den Kleinhesseloher See im Englischen Garten zu schippern macht nicht nur Romantikern Spaß. Baden darf man hier zwar nicht, dafür kann man, idyllisch von uralten Bäumen umgeben, gemütlich um drei Inseln rudern. Zur Stärkung gibt’s dann eine Brotzeit samt kühler Maß im Seehaus-Biergarten am Ostufer.

© mauritius images

»Wer Ko, Der Ko«

In keiner anderen deutschen Stadt haben mehr DAX-Unternehmen ihren Hauptsitz als in der bayerischen Metropole. Mit seinem Umland zählt München zu den attraktivsten Wirtschaftsregionen Europas. Hier wird viel Geld umgesetzt, doch geschieht dies meist mit unaufgeregter Gelassenheit.

© Getty Images

DASS es auf der Donnersberger Brücke nicht öfter zu Auffahrunfällen kommt, grenzt fast an ein Wunder. Denn hier, in seiner Münchner Niederlassung, hat Mercedes-Benz in eine 145 Meter lange, mehrgeschossige Glasfassade eine Galerie seiner schönsten Autos gestellt; an Weihnachten wird sie sogar zum Adventskalender, bei dem sich täglich ein neues Fenster öffnet, das die Autofahrer bei der Fahrt über die Brücke bestaunen könn(t)en.

Ausländische Gäste sind angetan von Münchens Straßenbild, in dem die komplette Riege deutscher Luxusautos in großer Dichte zu bewundern ist. Allen voran natürlich Fahrzeuge von BMW, für die die Münchner Autobauer am Olympiapark eine ganze Erlebniswelt ins Leben gerufen haben, die inzwischen mit mehr als drei Millionen Besuchern pro Jahr doppelt so viele Gäste zählt wie das berühmte Schloss Neuschwanstein.

DAX-Unternehmen

Die Münchner können nicht nur Autos bauen. In keiner anderen deutschen Stadt sind mehr DAX-Unternehmen zu Hause als in München: z. B. Allianz, BMW, Linde, Siemens und die Munich Re, der größte Rückversicherer der Welt. Im Landkreis kommen noch der Chiphersteller Infineon Technologies in Neubiberg und die ProSiebenSat.1 Media SE in Unterföhring dazu.

Das unerschütterliche Selbstvertrauen, das die Münchner Boulevardpresse immer wieder beschwört, gipfelt in dem ziemlich dummen Spruch »Mia san mia!« (»Wir sind wir!«), den der »Rekordmeister« FC Bayern auch auf seine Fan-Trikots druckt. Jeder einigermaßen vernünftige Stadtbewohner würde sich vor solchen Überheblichkeiten hüten, trotzdem darf er an dem notorischen, leicht respektlosen Selbstvertrauen festhalten, wie es von dem Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl überliefert ist: Anfang des 19. Jh.s überholte er – was streng verboten war – die Kutsche des Kronprinzen Ludwig, und er verteidigte sich gegenüber dem gekränkten Souverän mit »Wer ko, der ko!« (»Wer kann, der kann!«) – gemeint ist: »Wer zu etwas fähig ist, darf das auch.«

Lizenz zum Gelddrucken

Bei der Bewertung der Lebensqualität unter politischen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten landet München im internationalen Vergleich regelmäßig auf einem der vorderen Plätze. Zudem ist in Bayerns Hauptstadt die Wertschöpfung größer als sonstwo in Deutschland, weshalb Einkommen und Vermögen entsprechend hoch sind. Mit 30 900 € pro Einwohner (2016) ist die Kaufkraft die höchste im Vergleich deutscher Großstädte. Damit das so bleibt, sind die Münchner auf gut dotierte Arbeitsplätze angewiesen, um sich ein Leben in der teuersten Großstadt der Republik leisten zu können. Schließlich hat nicht jeder gleich auch noch eine Lizenz zum Gelddrucken. Obgleich man in München in der Tat sogar noch bis 2015 das Recht zum Gelddrucken hatte, als das Münchner Unternehmen Giesecke & Devrient im Auftrag der Deutschen Bundesbank Banknoten und Chipkarten herstellte. Aber nachdem das Bargeld bedroht ist und elektronische Bezahlsysteme allmählich die Macht übernehmen, hat sich die Firma inzwischen zukunftsträchtigeren Märkten zugewandt: Systemen für die Cybersicherheit.

BMW Inside Erleben

Man nennt eine Postleitzahl (80788) und ein Zwei-Sterne-Restaurant sein eigen – die BMW Welt ist ein kleiner Planet für sich. Das ungewöhnliche Gebäude präsentiert sich als Kombination aus Ausstellungs-, Auslieferungs- und Eventstätte. Interessante Einblicke in modernste Produktionstechniken des Autobaus gewährt eine Führung durch das benachbarte Werk (frühzeitige Anmeldung ist nötig): Hier laufen täglich um die 950 Autos und über 3000 Motoren vom Band. www.bmw-welt.com.

© BMW

Ozapft Is!

Oktoberfeste gibt es in aller Welt so viele, dass man kaum den Überblick behält. Doch nur München hat das unverwechselbare Original. Um die sechs Millionen Gäste in gut zwei Wochen machen die »Wiesn« zur größten Party der Welt.

© DuMont Bildarchiv/Linkel

SCHON Albert Einstein hat auf dem Oktoberfest dafür gesorgt, dass den Besuchern ein Licht aufgeht. Den Nobelpreis für seine Relativitätstheorie bekam er viel später, doch schon 1896 schraubte Albert als 17-jähriger Lehrling in der Elektrofirma seiner Eltern im Schotten-hamel-Zelt die Glühbirnen ein. Dort beginnt auch jedes Jahr der gut zwei Wochen dauernde Ausnahmezustand, wenn der Oberbürgermeister mit wuchtigen Hieben (möglichst nicht mehr als zwei) das erste Bierfass anzapft und ein kerniges »Ozapft is!« ins Zelt ruft: Die Wiesn ist wieder einmal eröffnet.

Wer zum ersten Mal das Oktoberfest besucht, staunt oft nicht schlecht, wenn er in ein mit 6000, 7000 Menschen zum Brechen gefülltes Riesenzelt kommt, in dem die Gäste auf den Bänken »tanzen« (wenn sie nicht schon betrunken darunter liegen) und lautstark zur Musik grölen: »Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle? Hölle! Hölle! Hölle!« Die Luft ist stickig und die Kapelle spielt in einer Lautstärke, die eine Kommunikation mit mehr als drei Wörtern über mehr als 30 cm Abstand unmöglich macht. Aber zum Reden ist man schließlich auch nicht hier.

Multikulti und Promis

Umso mehr rückt man beim Schunkeln und Maßkrugleeren global zusammen und übt sich in Völkerverständigung. Schließlich haben alle die Australier, Neuseeländer, Inder, Japaner und US-Amerikaner lange Flüge auf sich genommen, um hier mitzufeiern. Dass auch viele Italiener das Oktoberfest lieben, ist kein Geheimnis; das mittlere Wiesn-Wochenende ist seit Jahren als »Italienerwochenende« bekannt. Aber am Wochenende geht sowieso kein ver-nünftiger Münchner auf die Wiesn. Außer er hat Besuch. Denn wegen Überfüllung werden die Zelte an diesen Tagen meist kurz nach der Öffnung schon wieder geschlossen. Ohne Reservierung zugängliche Plätze sind nämlich rarer als ein Ticket für ein FC-Bayern-Spiel in der Allianz Arena. Auch die Promis wissen um die Einmaligkeit der Wiesn und lassen sich deshalb hier gerne blicken. Wer jedoch unbedingt mal mit einem Star oder Sternchen schunkeln will, muss sich schon Zugang zu einem der privilegierten Plätze im Käfer-Zelt verschaffen.

Von der Hochzeit zum Mega-Event

Ein Privileg ist auch der Bierausschank auf dem Oktoberfest, das ausschließlich Münchner Bauereien zusteht. Jahrelang hat Luitpold Prinz von Bayern, Chef der König-Ludwig-Brauerei Kaltenberg – ca. 50 km westlich von München – vergeblich darum gekämpft, dass auch sein Bier ausgeschenkt werden darf. Dabei würde das Oktoberfest ohne seine Vorfahren nicht existieren, denn es geht auf das Hochzeitsfest von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sach-sen-Hildburghausen zurück, das 1810 auf der Theresienwiese – daher der Name Wiesn – stattfand. Bei etwa 500 Mio. € Umsatz, die das Oktoberfest jedes Jahr verzeichnet (außerhalb der Wiesn geben die Gäste noch einmal so viel aus), ist das Interesse verständlicherweise groß, einer der mehr als 200 Schaustellerbetriebe oder Betreiber eines der 14 großen Bierzelte zu werden. Denn aus dem urigen Volksfest von einst ist längst ein Riesengeschäft geworden – der Reingewinn aus einem großen Bierzelt liegt bei 2 bis 3 Mio. €.

Blasmusik statt Ballermann

Nüchtern betrachtet ist das größte Volksfest der Welt ein ziemlicher Wahnsinn. Wer es ruhiger haben will, ist auf der »Oidn Wiesn« im Südteil der Theresienwiese richtig. Sie kostet Eintritt (3 €), aber das hält die Saufkundschaft fern. Man kann sich in nostalgischem Ambiente in alten Fahrgeschäften amüsieren, im Bierzelt »Tradition« mit Keferlohern anstoßen und es sich bei echter Volksmusik gutgehen lassen (www.oktoberfest.info/oide-wiesn).

© DuMont Bildarchiv/Linkel

Besonders bunt und quirlig geht’s am Familientag zu.

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Münchens beste Seiten kennen.

© laif

Unterwegs In München

Das Stadtzentrum – der Bereich innerhalb des Altstadtrings – ist etwa 1,5 × 1,5 km groß, sodass man es zu Fuß problemlos kennenlernen kann (mit einem Auto wäre man dort sowieso verloren). Dasselbe gilt für die Vorstädte; die S-, U- und Straßenbahnen sowie die Busse des Münchner Verkehrsverbunds sorgen für eine rasche, bequeme Verbindung. Drei, vier Tage sollte man sich genehmigen, um in Ruhe die großen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen, in das eine oder andere der großartigen Museen zu schauen, den Einkaufsbummel mit Pausen in einem Café oder Biergarten angenehm zu verbinden und auch das Nachtleben zu genießen.

Herrschaftlich: Das Herz Der Stadt

Start und Ziel: Karlsplatz (Stachus) | Dauer: 1 – 2 Tage

Tour 1

Bei diesem Spaziergang lernt man nicht nur die frequentierteste Fußgängerzone Deutschlands mit den höchsten Ladenmieten kennen, sondern auch einige der bedeutendsten und bekanntesten Bauwerke der Stadt. Wer ihnen die Zeit widmet, die sie verdienen, und hin und wieder in einen Shoppingtempel schaut, kann mit der Tour ohne weiteres zwei Tage füllen. Für genussvolle Breaks gibt’s der Gelegenheiten viele; zu den »münchnerischsten« zählen der »Augustiner« und das Hofbräuhaus.

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Vom Karlsplatz zum Marienplatz

Der verkehrsreiche Karlsplatz (Stachus) bildet mit dem Karlstor den westlichen Eingang zum Stadtzentrum. Hier beginnt die in München einfach als »Fußgängerzone« bekannte, zum Marienplatz führende Einkaufsmeile Neuhauser Straße & Kaufingerstraße. Wenige Schritte hinter dem Karlstor lohnt die äußerlich schlichte barocke Bürgersaalkirche einen Blick, ihre Unterkirche ist dem Gedächtnis des Paters Rupert Mayer gewidmet. Rechts zu beachten der »Augustiner«, eine prächtige Gaststätte aus der Prinzregentenzeit. Dann folgt links die beeindruckende Michaelskirche, mit der sich die Gegenreformation machtvoll in Szene setzte; in der Gruft ist u. a. König Ludwig II. bestattet. Beim Jagd- und Fischereimuseum – in der Augustinerkirche aus dem 13. Jh. – links abbiegend steht man gleich vor der Frauenkirche, Münchens bekanntestem Wahrzeichen. Nicht nur die Kirche mit ihren gewaltigen Ausmaßen und der Fülle kunsthistorischer Kostbarkeiten zieht die Besucher an, auch der Blick vom 98 m hohen Südturm ist ein Highlight. Nun entlang der Kirche (hier reihen sich beliebte Gaststätten) nach Osten zum Marienhof hinter dem Neuen Rathaus; gegenüber leuchtet dort das noble Feinkosthaus Dallmayr. Wir nehmen den Weg rechts hinunter zum Marienplatz mit dem Neuen Rathaus, Zentrum des städtischen Lebens und Treff aller Touristen; zu den gegebenen Zeiten verfolgen viele Menschen andächtig das Glockenspiel im Rathausturm.

Vom Marienplatz zum Odeonsplatz

Vor dem gotischen Alten Rathaus geht links die Burgstraße ab; unter den nach dem Zweiten Weltkrieg restaurierten Häusern ist dort besonders Nr. 5 zu beachten (»Hofer Stadtwirt«), das um 1550 zum Stadtschreiberhaus umgebaut wurde; typisch die Halbgauben außen, die prachtvolle Bemalung wurde nach originalen Resten rekonstruiert. Die Straße zum Alten Hof, den bescheidenen Rest der wittelsbachischen Burg des 13. Jh.s; in den Gewölben wird im »Infopoint Museen & Schlösser« die Stadtgeschichte schön präsentiert. Nun durch die Pfisterstraße zu »der« Münchner Adresse, dem Platzl mit dem berühmten Hofbräuhaus – probieren Sie unbedingt aus, ob es Ihnen taugt. Wenige Meter nördlich tritt man hinaus auf die Maximilianstraße: kostspielige Karossen und glitzernde Geschäfte mit bekannten Namen, in denen man nur selten Kunden sieht. Nach einem kurzen Bummel stadtauswärts – in der Ferne grüßt das Maximilianeum – und wieder zurück, vorbei am Hotel Vier Jahreszeiten, empfängt eine weitere Bühne, der Max-Joseph-Platz mit dem Nationaltheater, dem Königsbau der Residenz und der Loggia der ehemaligen Residenzpost gegenüber. In der Residenz, für über 500 Jahre die »Herzkammer« Bayerns, kann man gut einen Tag zubringen, ein halber sollte es mindestens sein. Die Residenzstraße bringt entlang der Alten Residenz und ihren prächtigen Portalen zum Odeonsplatz, dem »italienischen« Platz der Stadt: eingerahmt von der Theatinerkirche nach römischem und der Feldherrnhalle nach Florentiner Vorbild. Relaxen kann man nebenan im schönen Hofgarten mit seinem Dianatempel, vielleicht macht dort jemand Musik.

Vom Odeonsplatz zum Karlsplatz

Nun an der Brienner Straße, ebenfalls eine noble Adresse, ein kleines Stück nach Westen zxum Wittelsbacherplatz mit dem Denkmal Kurfürst Maximilians I. und kühlen klassizistischen Palazzi. Gegenüber, vor dem Luitpoldblock, leitet links der Amiraplatz zum Salvatorplatz über mit dem Literaturhaus, der literarischen »Zentrale« Münchens, und der spätgotischen Salvatorkirche. Auf der Sal-vatorstraße zurück zur Theatinerstraße, an der edle Geschäfte, díe Einkaufspassage »Fünf Höfe« und die Hypo-Kunsthalle liegen. Mit Shoppingverlockungen geht’s weiter, durch die Maffeistraße mit dem berühmten Loden-Frey erreicht man den langen Promenadeplatz, den das alteingesessene Luxushotel Bayerischer Hof dominiert. Die Pacellistraße – Kunstfreunde schauen hier in die barocke Dreifaltigkeitskirche – verbindet mit dem Lenbachplatz, den großartige Bauten des Großbürgertums säumen. Durch ein erhalten gebliebenes Tor gelangt man in den Alten Botanischen Garten, außer einem großen Neptun-Brunnen und bunten Blumenbeeten lädt hier das Parkcafé mit seinem Biergarten zur Einkehr. Die ÖPNV-Drehscheibe Karlsplatz (Stachus) ist wenige Schritte entfernt.

Bürgerlich: Südliche Altstadt

Start und Ziel: Marienplatz | Dauer: 3 – 4 Std. (ohne Museen)

Tour 2

Auch dieser Teil des Innenstadt versammelt große Sehenswürdigkeiten, insbesondere den Viktualienmarkt. Während die nördliche Altstadt von Monumenten der weltlichen und geistlichen Macht dominiert wird, bewegt man sich hier in einer unprätentiös-bürgerlichen Welt. Ein besonderer Höhepunkt ist das moderne Jüdische Gemeindezentrum mit seiner Synagoge.

Vom Marienplatz zum Sendlinger Tor

Südlich des Marienplatzes ragt der Turm der Peterskirche in den Himmel, von dem man einen großartigen Blick über die Stadt und ihr Umland genießen kann. Vom Treppenklettern erholt man sich auf dem bunten, lebhaften Viktualienmarkt, der sich unterhalb der Kirche ausbreitet. Kunstfreunde werfen einen Blick in die die gotische, prächtig barockisierte Heilig-Geist-Kirche an. Vom Viktualienmarkt bietet sich ein Abstecher südlich in die Isarvorstadt an, ins Gärtnerplatzviertel, das ab 1861 bebaut wurde; sein Zentrum ist der atmosphärereiche Gärtnerplatz mit dem Gärtnerplatztheater. Dann auf der Corneliusstraße nordwestlich zur Blumenstraße, jenseits von ihr rechts in die Prälat-Zistl-Straße entlang der Schrannenhalle (mit dem »Eataly«), dann gleich links auf den Sebastiansplatz, den Altmünchner Häuser säumen. Er geht über in den St.-Jakobs-Platz mit der großartigen Synagoge »Ohel Jakob« des Jüdischen Zentrums, das auch ein interessantes Museum unterhält. Rechterhand der große Komplex des Münchner Stadtmuseums, dessen Sammlungen illustrieren, was »typisch münchnerisch« ist, und viele andere mehr. Vom Jakobsplatz geht man nordwestlich hinauf zur Einkaufsmeile der Sendlinger Straße. Nicht auslassen sollte man dort die Asamkirche, ein überwältigendes Rokoko-Gotteshaus. Einige Schritte stadtauswärts markiert das Sendlinger Tor den südwestlichen Eingang zur Altstadt.

Hackenviertel

Vom Sendlinger Tor führt die Tour nördlich ins ruhige, etwas abseits gelegene Hackenviertel: durch die Kreuzstraße, die vom Turm der Kreuzkirche dominiert wird, und die Damenstiftstraße zur kunsthistorisch interessanten Damenstiftskirche St. Anna; dann einige Schritte zurück und links in die Brunn-/Hackenstraße mit einer Reihe alter, stattlicher Häuser – mit guten Geschäften und Restaurants – zur Sendlinger Straße und zurück zum Marienplatz.

Große Kunst im Isar-Athen

Start: Karlsplatz (Stachus) | Ziel: Geschwister-Scholl-Platz

Dauer: 3 – 4 Stunden (plus 2 – 3 Stunden pro Museum)

Tour 3

Eine monumentale griechische »Akropolis«, bombastische Bauten aus dem Dritten Reich, weltberühmte Kunstsammlungen und das quirlige Universitätsviertel stehen bei dieser Tour auf dem Programm. Mindestens einer der Pinakotheken sollte man gleich einen Besuch abstatten.

Vom Alten Botanischen Garten zum Lenbachhaus

Nördlich des Alten Botanischen Gartens nahe dem »Stachus« beginnt das einstige »braune Viertel« Münchens. An der Sophienstraße sind am Landesamt für Steuern (Nr. 6, früher Finanzpräsidium) noch »entnazifizierte« NS-Embleme erhalten, selbst das Park-Café besitzt eine protzige Fassade nach NS-Art (1937). An der Katharina-von-Bora-Straße folgt die Zentrale der NSDAP, heute Sitz der Staatlichen Graphiksammlung. Dahinter quert die Brienner Straße, rechts leuchtet weiß das NS-Dokumentationszentrum, das die Geschichte Münchens im Dritten Reich eindringlich vor Augen führt. Jenseits der Kreuzung der »Führerbau«, heute Musikhochschule. Links mündet die Brienner Straße auf das »Forum der Antike«, den großen Königsplatz mit seinen kühlen klassizistischen Tempelbauten: Glyptothek, Antikensammlungen und Propyläen. Im Café in der Glyptothek oder – jenseits der Propyläen – im Restaurant des Lenbachhauses kann man vor oder nach der Kunst gemütlich relaxen. Letzteres, die toskanische Villa des Malerfürsten Franz von Lenbach, und der goldene Anbau beherbergen u. a. weltberühmte Werke des »Blauen Reiters«.

An der Arcisstraße liegen weitere einzigartige Kunstsammlungen. Im Untergeschoß der neuen Hochschule für Fernsehen und Film hat das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst seine Heimstatt, nördlich gegenüber zieht die Alte Pinakothek mit europäischen Meisterwerken aus 500 Jahren Kunstbegeisterte in den Bann. Auf der anderen Seite der Barer Straße liegt die Betonschachtel der Pinakothek der Moderne, die zentrale Werke der Klassischen Moderne versammelt, darüber hinaus werden modernes Design und großartige Grafik präsentiert. Das Reich der Kristalle fasziniert die Liebhaber funkelnder Mineralien. Schließlich erreicht man die Neue Pinakothek, die Werke großer Meister des späten 18. Jh.s bis Anfang des 20. Jh.s präsentiert. Nun folgt man der Arcisstraße zum Alten Nördlichen Friedhof, einem besonders schönen in der Reihe der alten Friedhöfe Münchens. An der Hauptachse des Universitätsviertels, der Schellingstraße, und den Querstraßen Türken- und Amalienstraße reihen sich Cafés und Kneipen, darunter echte »Sehenswürdigkeiten« der alten Bohème. Die Schellingstraße läuft auf die kühle, kunsthistorisch interessante Ludwigskirche an der Ludwigstraße zu, ihr Altarfresko gilt als das größte der Welt. Zuletzt an der Ludwigstraße links hinunter zum Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), einem heiter-würdigen Komplex am Geschwister-Scholl-Platz. Im Lichthof des Gebäudes erinnert die DenkStätte an die Weiße Rose.

© Bayerische Schlösserverwaltung (www.schloesser.bayern.de), Sonderrechte

Eisstockschießen vor der königlichen Kulisse von Schloss Nymphenburg

Auf Den Spuren Einer Legende: Schwabing

Start: Leopoldstraße/Giselastraße, U-Bahn-Station Giselastraße |

Ziel: Leopoldstraße/Siegestor | Dauer: 3 – 4 Stunden

Tour 4

Schwabing ist ein (sehr) bürgerlicher Bezirk links und rechts der Leopoldstraße, geprägt von stattlichen Häuserzeilen des 19. und frühen 20. Jh.s; nahe dem Englischen Garten ist seine dörfliche Vergangenheit noch zu ahnen. Dieser Spaziergang spürt der Atmosphäre in den recht unterschiedlichen Teilen des Viertels nach, hübsche Gelegenheiten für einen Einkauf oder eine gemütliche Pause gibt es allenthalben.

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Durch das östliche Schwabing

Es war einmal: An der Ecke Leopoldstraße/Giselastraße eröffnete 1969 die Città 2000, Deutschlands erstes Vergnügungszentrum mit Kino, Kneipen und Läden, das wie das »Blow up« und der »Drugstore« zum Imperium der Samy-Brüder gehörte (den Drugstore am Wedekindplatz gibt es noch, jüngst wurde er behutsam renoviert). Gehen Sie die Giselastraße östlich hinunter zur vornehmen Königinstraße, die am Englischen Garten entlangführt; voraus der Komplex der Allianz-Generaldirektion (1955). Nun links zur Universitätsreitschule mit seinem bekannten Caférestaurant, durch die Fenster kann man den Reitern zusehen. Etwas weiter nördlich beeindruckt das monumentale »Schloss« der Münchner Rückversicherung (1913). Dann links an seinem prachtvollen ummauerten Garten entlang zur Kaulbachstraße, dort rechts zur hübschen Seidlvilla, ein Kulturzentrum mit vielfältigem Programm. Im Zickzack (Werneckstraße, Seestraße) weiter zur Mandlstraße; am Eck rechts steht ein klassizistischer Tempel – das schönste Standesamt Münchens. Immer an noblen Häusern entlang erreicht man die Katholische Akademie, in deren Park das Schloss Suresnes (Werneckschlössl) steht, das letzte Zeugnis der Landhäuser, die sich hochmögende Leute im 18./19. Jh.s in Schwabing bauen ließen. Die Akademie nützt auch den Viereckhof, den ältesten Bauernhof des Dorfs. Nach einem Abstecher in den EnglischenGarten, mit einer Runde um den Kleinhesseloher See, sollte man sich die gotisch-barocke Kirche St. Sylvester ansehen, die um 1925 einen Anbau erhielt und einige schöne Kunstwerke birgt. Die Feilitzschstraße mit Ursulastraße, Occamstraße und Wedekindplatz bildet »das« Schwabinger Vergnügungsviertel mit Kneipen, Restaurants und Kleinkunstbühnen. Dann tritt man auf den Platz Münchner Freiheit hinaus, dem der seltsame Bus-/Tram-Bahnhof auch nicht aufhilft. Am Westrand des Platzes (Leopoldstr. 77) prangt ein herrliches Jugendstilhaus (M. Dülfer, 1902), davor erinnert ein Denkmal an die Volkssängerin Bally Prell (legendär für ihre sonore Tenorstimme). Architekturfreunde sollten sich unbedingt die ungewöhnliche Erlöserkirche nördlich des Platzes ansehen.

Durch das westliche Schwabing

Einige Schritte südlich der Münchner Freiheit biegt man westlich in die Kaiserstraße ein, deren Häuser von 1870 – 1900 fast ausnahmslos in der Denkmalliste stehen: Neorenaissance, Neobarock und Jugendstil wechseln sich ab, besonders hübsch die Villenreihe Nr. 4 –12 (1884). Den Kaiserplatz nimmt St. Ursula ein, die Replik einer italienischen Renaissance-Kirche; im Gasthaus »Kaisergarten« hofft man auf einen Platz draußen. Nun auf der Friedrichstraße nach Süden zur Franz-Joseph-Straße; man quert dabei die Hohenzollern- und die Ainmillerstraße (wenn Sie Zeit haben, sehen Sie auch in diese, wegen der Architektur und der kleinen Läden). Die großzügige Franz-Joseph-Straße bringt Sie zum Elisabethplatz, dem gemütlichen »Bauch von Schwabing«. Nun durch die Nordend- oder die parallele Kurfürstenstraße zur Georgenstraße, die die Südgrenze Schwabings markiert. Hier ist der Georgenhof (Ecke Friedrichstr.) eine gute bayerische Ess-Adresse; ein Kuriosum bilden Nr.  8 (Palais Bissing) und 10 (Pacelli-Palais), die um 1880 als symmetrisches Doppelhaus konzipiert worden waren. Die Türkenstraße – an ihr liegt das renommierte ARRI-Kino – führt zur Kunstakademie, die Akademiestraße weiter zum Siegestor auf der Leopoldstraße.

Entlang und jenseits der Isar

Start und Ziel: Ludwigsbrücke | Dauer: 3 – 4 Stunden

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Tour 5

München, Stadt am Fluss – historisch stimmt das nicht so ganz, aber heute ist die Isar ein besonderes Plus in der Landeshauptstadt. Zu allen Jahreszeiten spaziert oder radelt man gern am meist ruhig strömenden Fluss entlang, auf den Kiesbänken und Grasflächen breitet man in der warmen Jahreszeit sein Handtuch aus. Auf der Anhöhe jenseits der Isar liegen mit Bogenhausen und Haidhausen atmosphärereiche Vorstädte mit eigenem Charakter.

Von der Ludwigsbrücke nach Bogenhausen

Von der Ludwigsbrücke beim Deutschen Museum gehen Sie hinunter zur baumbestandenen Museumsinsel, rechterhand leuchtet golden das Müller’sche Volksbad. Unter dem Wehrsteg stürzt tosend das Wasser von der Großen in die Kleine Isar. Einen Blick lohnt links der mächtige neogotische Rundbau der Lukaskirche. Nun überquert man auf dem elegant geschwungenen Kabelsteg den Fluss, dann hält man sich links: Zwischen der Isar und dem Auer Mühlbach, teils auf einem Holzplankensteg, gehen Sie zur Maximiliansbrücke, über der das Maximilianeum thront, der Sitz des bayerischen Landtags. Durch die lauschigen Maximiliansanlagen gelangt man zum Friedensengel, auf seiner Terrasse genießt man den Blick über die Prinzregentenstraße. In einem Viertelstündchen weiter durch den Park erreichen Sie St. Georg in Bogenhausen, eine besonders schöne barocke Dorfkirche, auf dem kleinen Friedhof ruhen unter den schmiedeeisernen Kreuzen berühmte Persönlichkeiten.

Von St. Georg zur Ludwigsbrücke

Die »Sehenswürdigkeiten« von Bogenhausen sind die herrschaftlichen, mehr oder weniger auf Wirkung bedachten Villen. Exemplarisch dafür sind die Maria-Theresia-Straße und die Möhlstraße, die St. Georg mit dem Friedensengel verbinden (ca. 1 km). Wer darauf verzichten bzw. abkürzen will, fährt mit der Tram 16 auf der Ismaninger Straße zur Prinzregentenstraße: Hier empfängt ein Juwel dieser Prachtstraße, die Villa Stuck, mit der sich Franz von Stuck, einer der Münchner »Malerfürsten«, in Szene setzte. Das Café dort ist ein wunderbarer Platz für eine Pause, sonst kann man sich einen Block weiter östlich im berühmten Feinkosthaus Käfer mit erlesenem Proviant versorgen. Am beliebten Prinzregentenbad vorbei erreicht man das Prinzregententheater, in dessen Gebäude sich Klassizismus und Jugendstil verbinden.

Damit hat man einen guten Eindruck von Bogenhausen gewonnen. Mit der U-Bahn nun eine Station nach Haidhausen zum Max-Weber-Platz. Wenige Schritte südlich empfängt der Wiener Platz, eine kleine Idylle mit Marktständen, Maibaum, Herbergen und dem Hofbräukeller. Auf der anderen Seite der Inneren Wiener Straße (die Äußere Wiener Straße heißt heute Einsteinstraße; zusammen bildeten sie einst die nach Osten führende Salzstraße) gehen Sie in die hübsche Steinstraße mit guten kleinen Läden, Cafés und Restaurants. Dann links in die ebenfalls charakteristische Preysingstraße, an deren Ende zwei Herbergen von der alten Vorstadt zeugen. Nun steht das »Franzosenviertel« auf den Programm, das nach 1871 angelegt wurde; besonders eindrücklich, wenn auch etwas eintönig, der gut 200 m lange Bordeauxplatz. Über den irreführend benannten, weil schlichten Pariser Platz erreicht man den hübschen Weißenburger Platz, das Zentrum eines unprätentiösen Wohnbezirks. Vom Rosenheimer Platz gehen Sie nach rechts die Rosenheimer Straße hinunter, an der noch vor 150 Jahren ein Dutzend Bierkeller lagen; erst nach dem letzten Krieg wichen die Ruinen der Münchner-Kindl-Brauerei dem furchtbaren Motorama-Gebäude, der berühmt-berüchtigte Bürgerbräukeller dem Hilton und dem GEMA-Gebäude. An Letzeres schließt die durchaus angenehme »Backsteinburg« des KulturzentrumsGasteig an. Unterhalb, an der Inneren Wiener Straße, werfen Sie einen Blick in die kleine Nikolaikirche aus dem 13. Jh., an die 1678 eine Loretokapelle gebaut wurde. Nun haben Sie die Isar wieder erreicht – bei schönem Wetter krönt man die Tour auf der Caféterrasse des Müller’schen Volksbads oder, hinter diesem, im Biergarten der Muffathalle.

Interessantes Weiter Draußen

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In München

Auf den beschriebenen Rundgängen lernt man die inneren Stadtbezirke kennen, aber natürlich sind weiter draußen ebenfalls große Attraktionen zu entdecken. Noch recht nah am Zentrum liegt der Olympiapark im Norden der Stadt mit seinem imposanten Zeltdach und dem Fernsehturm. Nebenan empfängt das BMW-Gelände mit dem BMW-Museum, der BMW Welt und Werksführungen technik- und autobegeisterte Besucher. Im Westen der Stadt sollte man das barocke Schloss Nymphenburg mit seinem schönen französisch-englischen Park besuchen. In unmittelbarer Nähe laden der Botanische Garten und – ein kleines Stück Richtung Stadtmitte – der Hirschgarten ein, Letzterer mit einem großen, zünftigen Biergarten. Und am westlichen Stadtrand findet man mit dem Schloss Blutenburg ein besonderes Juwel; das nahe gelegene, wunderbare Pippinger Kircherl ist i. A. sonntags ab 18 Uhr zugänglich. Im Süden – entlang der Isar auch zu Fuß und per Rad zu erreichen – zieht der Tierpark Hellabrunn Groß und Klein an. Für Barockfreunde lohnen sich die Ausflüge zu den barocken Kirchen in Ramersdorf und Berg am Laim.

Im Umland

Schon außerhalb der Stadtgrenzen liegt Geiselgasteig, wo man in der Bavaria Filmstadt die »Münchner Traumfabrik« kennenlernen kann. Südlich von Geiselgasteig fließt die Isar in einem recht idyllischen, teils wildromantischen Tal (mit Wanderwegen), über dessen östlichem Hang die alte Burg von Grünwald thront. Nördlich von München, alle mit der S-Bahn gut erreichbar, liegen Dachau, Oberschleißheim und der Flughafen. In Dachau, gut 15 km nordwestlich, ist die Konzentrationslager-Gedenkstätte zu besuchen, aber auch das Städtchen selbst mit seinem hochgelegenen Schloss. Oberschleißheim wartet mit der barocken Schlossanlage Schleißheim auf, mit Altem und Neuem Schloss sowie dem Schloss Lustheim. Eine große Attraktion für Luftfahrtfans ist nebenan die Flugwerft Schleißheim auf einem der ältesten Flugplätze Deutschlands. Zwischen Freising und Erding zieht der Flughafen München vor allem in den Schulferien Tausende Besucher an.

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Sehenswertes

Magisch, aufregend, einfach schön

Die Sehenswürdigkeiten sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung.

© DuMont Bildarchiv/Linkel

Allianz Arena

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Lage: Fröttmaning | U-Bahn: U 6 Fröttmaning | FC Bayern Erlebniswelt: Tgl. 10 –18 Uhr (an Spieltagen gesonderte Öffnungszeiten), Eintritt 12 €, mit Arena-Tour 19 € | Karten für Spiele: Tel. 089 6 99 31-333 | www.fcbayern.com, www.allianz-arena.com

An der Autobahn nach Nürnberg verblüfft ein riesiges, nachts bunt leuchtendes »Schlauchboot«. Seit 2005 gibt es diesen Fußballtempel. Der Bau war seinerzeit höchst umstritten, heute ist er aus Münchens Stadtlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Stadion der Superlative

Gewaltig sind die Ausmaße des von den renommierten Basler Architekten Herzog & de Meuron projektierten Baus: Länge 258 m, Breite 227 m, Höhe 50 m. Neu war die lichtdurchlässige Hülle: 2760 mit Luft gefüllte, rautenförmige Membrankissen lassen Wände und Dach (66 500 m² Fläche) als Einheit erscheinen und verbergen das imposante Dachtragwerk. Die Illumination hält da mit: Gab es bis 2015 drei Farben – Bayern-Heimspiel Rot, 1860 Blau, für Weder– noch Weiß –, machen 300 000 LEDs die buntesten Effekte möglich, z. B. für eine La-Ola-Welle oder einen Torjubel. Eindrucksvoll ist auch der Weg über die Esplanade von der U-Bahn und den Busparkplätzen zur Arena: Unter ihr liegt das mit 9800 Plätzen größte Parkhaus Europas. Bei nationalen Spielen finden ca. 75 000 Zuschauer Platz, bei internationalen, wo nur Sitzplätze erlaubt sind, ca. 70 000. Für das Catering sorgen zwei Restaurants – besser gesagt Bierhallen – mit je 1300 Plätzen, ein Bistro, ein Biergarten und 28 Kioske.

Ursprünglich finanzierten der FC Bayern und der TSV 1860 München die Arena zu gleichen Teilen. 2006 mussten die abstiegs- und skandalgebeutelten »Löwen« ihren Anteil verkaufen, seit 2017 – nach dem Abstieg in die Regionalliga – kicken sie wieder im angestammten Grünwalder Stadion. 2015 konnte der FC Bayern vermelden, dass seine Investition von 346 Mio. € gänzlich abbezahlt sei, nicht zuletzt dank der Beteiligung der Allianz AG an der FC Bayern AG. Weitere Anteile an Letzterer halten Adidas und Audi.

Erlebniswelt

Daran kommt kein Bayern-Fan vorbei: Die FC Bayern Erlebniswelt in der Allianz Arena ist, wie es sich für einen »Rekordmeister« gehört, das größte Vereinsmuseum Deutschlands. Es präsentiert multimedial, inklusive eines virtuellen Franz Beckenbauer, die ruhm- und facettenreiche Geschichte des Vereins. Interessant: Vor den lebensgroßen Aluminiumfiguren der aktuellen Mannschaft bleiben Frauen länger stehen als Männer. Ein Fanshop ist auch in der Innenstadt in der Orlandostraße beim Hofbräuhaus zu finden, wenige Meter entfernt verkauft der TSV 1860 München seine Devotionalien.

© Allianz Arena/Ducke

Die Arena leuchtet im Rot des FC Bayern München.

Fröttmaning

Auf der anderen Seite der Autobahn

Fröttmaning heißt der Stadtteil, in dem das Stadion steht, so hieß aber auch ein verschwundenes Dorf. Jenseits der Autobahn ragt der Fröttmaninger Berg mit einem Windrad auf, ein Erholungsgebiet mit Spazier- und Schlittenwegen und großartigem Ausblick – ab 1954 aus Münchner Müll aufgetürmt. Das Dorf musste weichen, dank hartnäckiger Bürger blieb aber die spätromanische Kirche Heilig Kreuz (13. Jh.) erhalten; einzigartig in Deutschland sind ihre romanischen Fresken. Die Kirche hat einen symbolhaft halb verschütteten »Doppelgänger«, den der Künstler T. Ulrichs 2006 aus Beton schuf.

Kirchenführungen April–Sept. 1-mal monatlich So. | Termine an der Tür und im Pfarrbüro Tel. 089 36 04 97- 0 (Di., Do., Fr. 9–12 Uhr)

Stadion der Superlative

Als Meilenstein moderner Architektur gilt die Allianz Arena, Münchens großes Stadion, das 2006 als ein Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft eine gewichtige Rolle spielte. Die Arena entstand nach dem Entwurf der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron und kann 70 000 bis 75 000 Zuschauer aufnehmen. Das Projekt wurde zunächst von den Clubs TSV 1860 München und FC Bayern München finanziert, heute gehört das Stadion dem FC Bayern allein.

Außenhaut

Das imposante Dachtragwerk verbirgt sich hinter 2760 rautenförmigen, mit Luft gefüllten Kissen aus transparenter Folie. Ein aufwendiges LED-System lässt die Arena in Tausenden von Farben leuchten.

Nordkurve

Je 10 000 Sitzplätze in der Nord- und Südkurve können durch Hochklappen der Sitze in Stehplätze umgewandelt werden. In der Nordkurve liegt eines der Restaurants.

Südkurve

Hier liegt das zweite der beiden Fan-Restaurants mit je ca. 1000 Plätzen.

Unterer Rang

Für diejenigen, die hautnah dransein wollen Hier erleben die Zuschauer das Spielgeschehen aus dem kleinsten möglichen Abstand (7,50 m).

Mittlerer Rang

Durch einen Böschungswinkel von 30 Grad ist von jedem Platz aus eine gute Sicht gewährleistet.

Oberer Rang

Wegen der extremen Neigung von 34 Grad kann man auf diesem Rang nur sitzen. Die oberste Sitzreihe des Stadions verläuft nicht weniger als 39 m hoch über dem Rasen.

VIP-Logen

Für wichtige Stadionbesucher reserviert sind 106 Logen mit 1374 Plätzen. Die meisten Logen sind fest vermietet, was im Jahr zwischen 100 000 und 250 000 € kostet.

Arena-Tour

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Stadions: In einstündigen Touren erleben Sie die Technik der Folienhülle, die Mannschaftskabinen und den Spielertunnel, die Anlage der Tribünen und ggf. die FC Bayern Erlebniswelt. Spezialtouren versetzen Sie in die Perspektive eines VIP-Gastes. Tgl. 10 – 18 Uhr, Tel. 089 6 99 31-222, Eintritt 12 €. Die Teilnahme an einer Spieltags-Tour erfordert den Besitz einer Eintrittskarte für das Spiel.

Wie hinkommen?

Benützen Sie für die Anfahrt zu einem Spiel unbedingt die U-Bahn oder den Shuttle-Bus von der Donnersberger Brücke (Abfahrt 13–15 Uhr alle 10 Min.). Für die Ausfahrt aus den Parkhäusern nach dem Spiel muss man bis zu 2 Stunden rechnen!

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Alpines Museum

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Lage: Lehel, Praterinsel 5 | S-Bahn: S 1 – 8 Isartor | U-Bahn: U 4/5 Lehel | Tram: 18 Mariannenplatz | Di.– So. 10 – 18 Uhr, Eintritt 4,50 € www.alpenverein.de/Kultur/Museum

Idyllisch auf der Praterinsel mitten in der Isar liegt das Museum des Deutschen Alpenvereins, nicht nur für passionierte Bergfexe ein Anziehungspunkt – im Garten des Cafés lässt man den Fluss gemächlich an sich vorbeiströmen …

Wissen für Bergfreunde

War der Alpinismus anfangs eine Sache abenteuerlustiger Adliger und Bürger, so wurde er in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh.s zu einer Massenbewegung; begeisterte Gipfelstürmer fanden sich in den Alpenvereinen zusammen. Gemälde und Dokumente, Bergsteigerausrüstungen, Messinstrumente und andere Exponate dokumentieren die Entwicklung des Tourismus und des Bergsports in den

Alpen, das Archiv verwahrt kulturhistorische Schätze des Alpenraums aus über 250 Jahren. Interessante wechselnde Ausstellungen sind unterschiedlichen Aspekten der Erschließung und Nutzung der Alpen für Tourismus und Kommerz gewidmet. Die hervorragende Bibliothek besitzt über 70 000 Medien – Bücher, Führer, Karten und Zeitschriften –, ihr Katalog ist online zugänglich, Mitglieder der Alpenvereine können Medien ausleihen (Di.–Fr. 10 –18 Uhr, Lesesaal auch Sa., So./Fei. geöffnet). Im Café Isarlust mit seinem wunderbaren Garten – den Kuchen bezieht man vom Café Ruffini >>> – können Sie Ihren Ausflug in die Bergwelt planen. Und die Berghütte, die im Park steht, ist die Höllentalangerhütte von 1894 (am Weg zur Zugspitze), die 2015 durch ein modernes Berghotel ersetzt wurde.

Alter Hof

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Lage: nordöstlich des Rathauses/Burgstraße | Innenstadtplan: c III | S-Bahn: S 1– 8 Marienplatz | U-Bahn: U 3/6 Marienplatz | Tram: 19 Perusastraße/Nationaltheater | www.muenchner-kaiserburg.de

In München gab es mal eine Burg: Nach der Teilung der bayerischen Herzogtümer nahm Herzog Ludwig der Strenge 1255 Residenz in München, und zwar in der Alte Veste im Nordosteck des damaligen Stadtmauerrings.

Es war einmal …

Von hier lenkte Kaiser Ludwig der Bayer 1328 bis 1347 das Heilige Römische Reich – der erste feste Regierungssitz eines deutschen Kaisers. Aus dieser Glanzzeit sind nur wenige, nicht sehr beeindruckende Reste erhalten. Ende des 14. Jh.s wurde der Alte Hof zu klein, unmodern und unsicher, und man begann mit dem Bau der Neuveste (Residenz >>>). Ein Gutteil wurde im 19. Jh. abgebrochen, bei den Bombenangriffen 1944/45 blieben der Torturm und der Südflügel (Burgstock) mit dem gotischen »Affentürmchen« erhalten, der Rest wurde vereinfacht wiederhergestellt. Die Rauten-Bemalung im Innenhof ist dem Zustand im 15. Jh. nachempfunden, der Nordteil des Komplexes wurde abgerissen und von einem Investor in unfassbarer Hässlichkeit mit Luxusdomizilen und -praxen ersetzt, was die Stadt München 2008 mit ihrem »Preis für Stadtbildpflege« honorierte. Historisch Interessierte sollten den Infopoint Museen & Schlösser >>> besuchen, wo in den gotischen Gewölben die Geschichte der Burg und der Stadt sehr schön dargestellt wird. Sonst versorgt hier die »Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern« mit Material über Museen und Schlösser im ganzen Freistaat.

Den Hof kann man nach Westen durch einen Durchgang verlassen (links das Restaurant »Alter Hof >>>«, bei »manufactum« tritt man auf den Marienhof hinaus. Oder man verlässt den Komplex nach Norden und erreicht über die Pfisterstraße (»Bäckerstraße«) das Platzl mit dem Hofbräuhaus >>>.

Alte Münze

Repräsentative Renaissance

Mit der Vierflügelanlage nordöstlich des Alten Hofs, die Herzog Albrecht V. ab 1567 errichten ließ, hielt die Architektur der italienischen Renaissance in München Einzug. Durch Gänge mit dem Alten Hof und der Neuveste verbunden, diente die Anlage als Marstall, Kunstkammer – aus der die Schatzkammer in der Residenz >>> hervorging – und Bibliothek. Der schöne Arkadenhof ist in ursprünglicher Gestalt erhalten. Von 1809 bis 1983 war hier die bayerische Münze untergebracht, heute residiert hier das Landesamt für Denkmalpflege.

Hofgraben 4 | Innenhof zugänglich Mo. – Do. 8 – 16.15, Fr. bis 14 Uhr

Archäologische Staatssammlung

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Lage: Lehel, Lerchenfeldstraße 2 | U-Bahn: U 4/5 Lehel | Tram: 17 Nationalmuseum | Bus: 100 Nationalmuseum | Wegen Umbau zur Zeit geschlossen | www.archaeologie-bayern.de

Hinter dem Bayerischen Nationalmuseum >>>, am Rand des Englischen Gartens, versteckt sich das zentrale bayerische Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte, das kostbare Zeugnisse aus dem Alltagsleben von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter birgt.

Reise in die Frühzeit des Landes

Das Museum – das auch neun Zweigmuseen in ganz Bayern unterhält – erforscht und dokumentiert die Besiedlung des Landes von der Altsteinzeit bis zur Zeit Karls des Großen; eine eigene Abteilung ist dem Mittelmeerraum und dem Orient gewidmet, um den frühen Kontakt mit diesen weit entfernten Gebieten vor Augen zu führen. Ihren Ursprung nahm die Staatsammlung mit der Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 als Prähistorische Staatssammlung, wesentliche Impulse erhielt sie durch König Max I. Joseph und den Historischen Verein von Oberbayern. Wegen der Generalsanierung ist das Museum voraussichtlich bis 2020 geschlossen; Teile der Sammlung sind an anderer Stelle zu sehen, etwa in der Residenz oder in der Burg Grünwald >>>. Lust auf einen Imbiss? Hinter der Tram-Haltestelle am Rand des Englischen Gartens bietet sich dafür der Kiosk »Fräulein Grüneis« an, einst ein Klohäusl von 1904 (Mo. – Fr. ab 8, Sa. und So. ab 10 Uhr, www.fraeulein-grueneis.de).

Herausragende Exponate

Schmuck und Waffen, Skulpturen und Geräte

Funde aus den Klausenhöhlen bei Neuessing und aus den Weinberghöhlen bei Mauern belegen, dass schon in der Altsteinzeit Jäger und Sammler Bayern durchstreiften. Aus der Mittelsteinzeit stammen die Funde vom Speckberg bei Eichstätt. Im Raum Kelheim besaß man in der Jungsteinzeit Werkzeuge aus Stein und Keramik, wie die Funde von Hienberg zeigen. Aus der Urnenfelderzeit sind Lanzen, Schwerter und Prunkäxte erhalten. Gold- und Bernsteinschmuck, Ornamente und die Gefäße aus dem Schirndorfer Gräberfeld sind Zeugnisse aus der Hallstattzeit. Zu den vielfältigen Funden aus der Latène- bzw. späten Keltenzeit gehören Tierplastiken (u. a. Stier von Weltenburg, Eber von Lindau), Gegenstände aus dem Obermenzinger Arztgrab und Relikte aus dem Oppidum Manching. Die römische Besetzung zwischen Donau, Iller und Salzach ist gut dokumentiert, u. a. mit Waffen aus dem Donau-Kastell Künzing und Teilen des römischen Bads von Schwangau. Auch die Rekonstruktion des berühmten Frauengrabs von Wehringen bei Augsburg beeindruckt. Aus dem frühen Mittelalter sind außer einer Moorleiche v. a. Waffen und Schmuck erhalten, darunter kunstvolle Fibeln. Im Fürstengrab von Wittislingen wurden eine Goldscheibenfibel und ein Goldblattkreuz entdeckt. Modelle frühmittelalterlicher Kirchen und Dörfer runden die Präsentation ab.

Asamkirche

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Lage: Altstadt, Sendlinger Str. 32 | Innenstadtplan: b IV | U-Bahn: U 1–3, 6–8 | Tram: 16–18, 27, 28 (alle Sendlinger Tor) | Bus: 62 St.-Jakobs-Platz | Tgl. 9–18 (Fr. ab 13) Uhr. Keine Besichtigung während der Gottesdienste (Mo.–Fr. 17, So./Feiertag 10 Uhr)

Beim Bummel durch die Sendlinger Straße >>> werden Ihnen zwei eindrucksvolle Rokoko-Fassaden auffallen: Sie gehören zu der Privatkirche, die sich der große Bildhauer, Maler und Architekt Egid Quirin Asam gönnte, und seinem Wohnhaus.

Rokoko-wunder auf kleinstem Raum