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E-Book basiert auf: 19. Auflage 2018
Einfach nur ein Haufen alter Steine? – Auf den ersten Blick mag das Herz Roms heute wie ein antikes Wimmelbild erscheinen. Doch Schritt für Schritt können Sie hier wahrhaft eintauchen in die Geschichte Roms, ja: Europas. Die antiken Foren waren nichts weniger als das Zentrum des zu Hochzeiten riesigen Römischen Reichs, und mittendrin ist noch heute der Umbelicus Urbis zu finden, ein Rundsockel, der Nabel Roms und damit der Welt: »Rom caput mundi« eben.
Geben Sie es ruhig zu: Natürlich freuen Sie sich darauf, Roms Kunstschätze zu entdecken – aber insgeheim möchten Sie auch einfach mal im Café sitzen und Leute beobachten. Keine Bange: Das ist so italienisch wie sonst kaum etwas! Die Stadt als Bühne nehmen, die Plätze mit dem brodelnden Leben betrachten. Und dabei plötzlich feststellen, dass Caravaggio das alles auch schon gemalt hat. Der neue Baedeker Rom verrät Ihnen die besten Plätze mitten im rasanten Straßentheater …
Nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus – bei der Kirche Santa Sabina, auf dem Aventin gelegen, gibt es einen geheimen Orangengarten, der öffentlich zugänglich ist. Sie treten einfach ein und spazieren unter Orangenbäumen, die das ganze Jahr über Früchte tragen. Eine Oase! Aber das Beste im Giardino degli Aranci ist der Blick!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 504
Ihr digitaler Baedeker
Verkehrsplan Rom
Preiskategorien & Legende
Top 23
Willkommen bei Baedeker!
10 Souvenirs (Baedeker Überraschungen)
Baedekers Top-Ziele
Magische Momente
Nächtliche Antike
Wo die Orangen blühen
Leuchtende Augen
Open Air am Tiber
Wunderbar rasten
Noch mal richtig jung
Alle Wege führen nach Rom
Knack!
Lichter über dem Tiber
Frei nach Michelangelo
Auch ich in Arkadien!
Überraschendes
6 x Erstaunliches
6 x Durchatmen
6 x Gute Laune
5 x Unterschätzt
6 x Einfach unbezahlbar
Das ist Rom
Touren
Tour 1: Wo Alles Begann
Tour 2: Das Kleinste Land der Welt
Tour 3: Natur und Kunst
Tour 4: Radtour Gegen den Strom
Sehenswertes von A Bis Z
Campidiglio · Kapitol
Campo de’Fiori
Castel Sant’Angelo
Catacombe
Chiesa Nuova
Circo Massimo
Colosseo
Baedeker Wissen: Das Kolosseum
Baedeker Wissen: Brot und Spiele
Domus Aurea
E.U.R – Esposizione Universale di Roma
Fontana di Trevi
Fontana del Tritone
Fori Imperiali
Foro Romano
Baedeker Wissen: Das Zentrum des Reichs
Galleria Doria Pamphilj
Galleria Nazionale d’Arte Moderna
Galleria Nazionale Barberini Corsini
Il Gesù
Gianicolo
Isola Tiberina
Jüdisches Viertel
Largo di Torre Argentina
Laterano · San Giovanni in Laterano
Mausoleo di Augusto
Mura Aureliane
Museo Centrale Montemartini
Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo (MAXXI)
Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulial
Museo Nazionale Romano
Ostia
Palatino
Palazzo Borghese
Palazzo Colonna
Palazzo della Cancelleria
Palazzo della Sapienzia · Sant’Ivo alla Sapienzia
Palazzo Spada
Pantheon
Piazza della Bocca della Verità
Piazza della Minerva
Piazza Navona
Piazza del Popolo
Baedeker Wissen: »O wie fühl’ ich mich in Rom so froh!«
Piazza del Qurinale
Piazza della Repubblica
Piazza di Spagna · Spanische Treppe
Piazza Venezia
San Clemente al Laterano
San Lorenzo
San Paolo fuori le Mura
San Pietro in Vincoli
Sant’Agnese fuori le Mura
Santa Maria in Aracoeli
Santa Maria Maggiore
Santa Maria della Vittoria
Terme di Caracalla
Testaccio
Tivoli
Trastevere
Vatikan · Città del Vaticano
Baedeker Wissen: »Habemus Papam!«
Baedeker Wissen: Die Kirche Petri
Vatikanische Museen · Musei Vaticani
Via Appia Antica
Via Veneto
Villa Borghese
Villa Farnesina
Hintergrund
Die Stadt und ihre Menschen
Baedeker Wissen: Rom auf einen Blick
Geschichte
Baedeker Wissen: Leben im alten Rom
Baedeker Wissen: Das Römische Reich
Kunstgeschichte
Baedeker Wissen: Hollywood am Tiber
Interessante Menschen
Erleben und Geniessen
Ausgehen
Essen und Trinken
Baedeker Wissen: Typische Gerichte
Feiern
Museen
Shoppen
Baedeker Wissen: Alta Moda – höchste Schneiderkunst
Stadtbesichtigung
Übernachten
Praktische Informationen
Kurz und bündig
Anreise · Reiseplanung
Auskunft
Etikette
Geld
Gesundheit
Lese- und Filmtipps
Preise · Vergünstigungen
Sprache
Telekommunikation · Post
Verkehr
Verzeichnis der Karten und Grafiken
Impressum
Karl Baedeker erfindet den Reiseführer
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Preiskategorien für ein Hauptgericht
€€€€über 25 €€€€15 – 25 €€€10 – 20 €€bis 10 €Preiskategorien für ein Doppelzimmer
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Die Top-Sehenswürdigkeiten von Rom
Zentrum der Macht heute wie früher. Nebenan geht es zur Kapitolinichen Wölfin Mehr >>>
Der sprichwörtliche Ort für »Brot und Spiele« und noch heute gewaltig, beeindruckend, einfach kolossal Mehr >>>
Wo sich Kaiser Nero dem puren Luxus hingab Mehr >>>
Der beliebteste und bekannteste Brunnen der Stadt. Werfen Sie eine Münze! Mehr >>>
Hier zeigten die römischen Kaiser ihre Macht und ihre Taten. Mehr >>>
Bald ein Jahrtausend lang der Nabel der antiken Welt. Hier bestimmten Senat und Kaiser die Geschicke Europas. Mehr >>>
Die großen Meister dicht an dicht in der einstigen Privatsammlung zweier mächtiger Familen Mehr >>>
Was den Doria und Pamphilj recht war, konnte den Barberini und Corsini nur billig sein. Mehr >>>
Die Hochkultur schon vor den Römern Mehr >>>
Schwelgen in antiker Kunst gleich an vier Standorten Mehr >>>
Stille Ruinenstadt mit Amphitheater im Schatten von Pinien Mehr >>>
Wo alles begann: Der Tiber spülte am Fuß des Hügels Romulus und Remus an. Mehr >>>
Geniale Proportionen schaffen perfekte Harmonie. Mehr >>>
Treffpunkt der Römer vor barocker Kulisse Mehr >>>
Die bekannteste Freitreppe der Welt? Mehr >>>
Herrliche Mosaiken in der Kirche und archäologische Schätze im Untergrund Mehr >>>
Die »Mutter aller Kirchen« war 1000 Jahre lang Sitz des Papsttums. Mehr >>>
Die Ketten Petri, das Grabmal für Papst Julius II. und Michelangelos überlebensgroßer Moses – mit Hörnern Mehr >>>
In der größten Marienkirche Roms wird seit über 1500 Jahren täglich die Messe gelesen. Mehr >>>
Prächtige Villen vor den Toren der Stadt Mehr >>>
Das Zentrum der katholischen Kirche ist der kleinste Staat der Welt und eine Schatzkammer ohnegleichen. Mehr >>>
Die Päpste trugen eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt zusammen. Mehr >>>
Erst die Kunst, dann das Flanieren: Antiken- und Gemäldesammlung inmitten des herrlichen Parks Villa Borghese Mehr >>>
Diesen Magischen Moment in Rom möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Spazieren Sie abends, vielleicht nach dem Essen, über den Campidoglio an den Rand des Forum Romanum. Der Septi miusbogen ist hell erstrahlt, die Säulen des Saturntempels leuchten überirdisch in der Schwärze der Nacht – die Magie der Antike. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.
Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.
Herzlichst
Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker
10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …
Schuhe, die jenseits der Alpen erst im kommenden Jahr Mode werden. Oft noch viel günstiger als zuhause.
Das Staunen darüber, wie trotz des chaotischen Verkehrs alles fließt
Eine Karte vom antiken Rom, damit man weiß, auf welch geschichtsträchtigem Grund man unterwegs war
Eine Vintage-Sonnenbrille, wie sie die Film-Diven in den 50ern auf der Via Veneto trugen. Immer noch ungeheuer schick.
Pasta-Sorten, die Sie noch nicht kannten. Jeder bessere Supermarkt hat sie.
Ein Notizbuch von Campo Marzio, dem Hersteller edler Schreibgeräte. Eingebunden in bunt geriffeltes Papier.
Einen Rosenkranz vom Straßenmarkt aus roten (Plastik)-Perlen, und auf der Schachtel das Konterfei des Papstes
Ein Katzenkalender aus dem Katzenasyl am Largo di Torre Argentina. Der Erlös kommt den Tieren zugute.
Den Sound der Stadt: Möwengeschrei aufgenommen mit dem Smartphone, zur Erinnerung daran, dass Rom nahe am Meer liegt
Ein Parfum der römischen Parfümeure vom Label Profumum Roma.
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Nächtliche Antike
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Wo die Orangen blühen
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Leuchtende Augen
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Open Air am Tiber
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Wunderbar rasten
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Noch mal richtig jung
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Alle Wege führen nach Rom
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Knack!
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Lichter über dem Tiber
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Frei nach Michelangelo
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Auch ich in Arkadien!
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Überraschen Sie Ihre Reisebegleitung! > > >
Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >
Das hebt die Stimmung! > > >
Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren!> > >
Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >
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Rom
Die großen Themen rund um die Ewige Stadt. Lassen Sie sich inspirieren!
© Dumont Bildarchiv/Frank Heuer
Ein Haufen alter Steine – so stellt sich das Herz Roms heute dar. Doch Schritt für Schritt können Sie hier wahrhaft eintauchen in die Geschichte Roms, ja: Europas. Die antiken Foren waren das Zentrum des Römischen Reichs, und mittendrin ist noch heute der Umbelicus Urbis zu finden, ein Rundsockel, der Nabel Roms und damit der Welt: »Rom caput mundi« eben.
© Markus Hintzen/laif
DAS antike Rom war eine Weltstadt. Und eine ständige Großbaustelle: immer neue Repräsentationsbauten, Tempel, Basiliken, Thermen und Wohnhäuser wurden gebaut. Wasser hergeführt und wieder aus der Stadt hinaus. In Schichten wuchs Rom immer weiter. Rom zählte in der Spätantike 1,5 Millionen Einwohner. Außer einer Stadt in China hatte kein Ort auch nur einen Bruchteil dieser Bevölkerungszahlen. Tauchen Sie ein in den Glanz der Antike, nehmen Sie sich Zeit für den Spaziergang durch die Senke zwischen Campidoglio, Palatino und Viminal mit den aufragenden und den umgestürzten Säulen, den verfallenen Basiliken und Triumphbögen, den frühen Kirchen und den Mauerresten. Senatoren und Konsuln, Caesar und später die Kaiser wetteiferten darum, das Zentrum des Reichs zu vervollkommnen. Am Ende der Kaiserzeit war das Forum Romanum ein dicht bebauter Komplex. Geordnetes und zufällig Entstandenes behaupteten sich nebeneinander. Wenn Sie hier spazierengehen, können Sie sich fühlen wie auf einem Wimmelbild, getragen von Menschenmassen: Genau so muss es auch in der Antike hier zugegangen sein.
Doch ab dem 3. Jahrhundert ging es mit der Herrlichkeit bergab. Bürgerkriege, Invasionen germanischer Stämme und auch die Dekadenz der Führungsschichten führte zum Niedergang. Offiziell beendet war Roms antike Geschichte, als am 28. August 476 der germanische König Odoaker den jungen Kaiser Romulus Augustus absetzte. Innerhalb von 250 Jahren schrumpfte die Einwohnerzahl auf 30000 zusammen. Auf dem Forum Romanum, das heute so verkehrsumtost inmitten der modernen Weltstadt liegt, weideten Schafe. Die sinnenfrohe Antike endete, das dunkle Mittelalter brach an. Rom zerfiel. Das Forum wurde anderweitig genutzt, Kirchen und Festungen ghineingebaut: Es diente als Steinbruch und eben als Weide. Erst im 18. und 19.Jh. förderten systematische Ausgrabungen unter der 10 – 15m tiefen Schuttschicht die antiken Ruinen zutage.
Aber wie das Ausgegrabene erhalten bleiben soll wird heiß diskutiert. So müsste das 2000 Jahre alte Kolosseum dringend renoviert werden. In einer öffentlichen Ausschreibung wurden Sponsoren gesucht. Doch gerade diese Frage bringt die Gemüter in Wallung. Eine Getränkefirma würde einspringen, sagte ein Abgeordneter, wenn man das Kolosseum mit deren Plakaten behänge – aber wer würde das schon wollen?
Spazieren Sie im Forum Romanum zum Belvedere oberhalb der Kirche Santa Maria Antiqua. Dort zeigen 3D-Schaubilder Roms Aufstieg und die Bauphasen. Noch besser: Buchen Sie eine Führung bei Roma Culta. Die deutschsprachigen Kunsthistoriker bringen einem die Antike so nah, als hätten sie damals gelebt. (www.romaculta.com)
© getty images/piola666
Sie werden sich manchmal wünschen, wie die alten Römer zu speisen: hingegossen auf dem Triclinum, der berühmten Liege. So wären dem Genuss keine Grenzen gesetzt – die Toga fällt locker, nichts kneift oder zwickt.
© Stefano Dal Pozzolo/contrasto/laif
DIE »mediterrane Diät«, eine leichte Küche mit Fisch, Tomaten, Olivenöl können Sie in Rom natürlich finden, aber typisch römisch ist das nicht. Zucchini aus dem Umland, Käse aus den Bergen, Innereien vom Schlachthof und Frittiertes aus dem Getto, so sah die traditionelle römische Küche früher aus; eine arme, aber mächtige Küche. Auf der Speisekarte einer traditionsbewussten Trattoria finden sich: animella, arzilla, trippa, reni. Sie gehören zum »quinto quarto«: das »fünfte Viertel«, die Innereien, wurden billig verkauft, weil sie schnell verdarben. Nieren, Leber, Zunge, Kutteln, Hirn, all das servierten Restaurants im Testaccio-Viertel, gleich hinter dem größten Schlachthof Roms. Animella etwa bedeutet Bries, ein zartes Organ von Lämmern und Kälbern. Vielleicht beginnen Sie erst mit einer Vorspeise, nur Mut!
Die Küche Roms ist außer durch frische Zutaten aus dem Umland durch die jüdische Tradition geprägt. Seit 2000 Jahren leben Juden in Rom, sie brachten orientalische Zutaten wie Pinienkerne, Kichererbsen und Sultaninen aus dem östlichen Mittelmeerraum mit.
Gemüse kauft die Römerin auf dem Markt, den es in jedem Viertel und meistens an jedem Wochentag gibt. Da kennt man die Marktfrau seit Jahren, und natürlich wird am liebsten saisonal eingekauft.Früher brachten Schäfer Lammfleisch, Pecorino und Ricotta in die Stadt. Bauern belieferten Rom mit Gemüse. Kurze Wege, »km zero« genannt, ist das Mantra der regionalen Küche. Um dies zu betonen, haben Restaurants und Läden das Markenzeichen D.O.L. ersonnen, »di origine laziale«, also aus dem Latium stammend (www.dioriginelaziale.it).
Natürlich spielt die Pasta eine wichtige Rolle. Ein Klassiker stammt von den Schäfern aus den Abruzzen, die Spaghetti all’amatriciana, Nudeln mit Speck und Käse, benannt nach dem Dorf Amatrice, das 2016 vom Erdbeben schwer getroffen wurde. Und für »Pasta cacio e pepe«, braucht es nur drei Zutaten: Nudeln, Käse, Pfeffer (Abb >>>). Die Nudeln werden mit reifem Pecorino-Käse gemischt, dazu frisch gemahlener Pfeffer. Der Trick, um es zuhause – oder in Ihrer Ferienwohnung in Rom – perfekt nachzukochen: Geben Sie etwas Nudelwasser dazu, wenn Sie Käse und Pasta mischen.
Ein Klassiker ungewöhnlicher Herkunft sind die allseits bekannten »Spaghetti alla carbonara«. Lange hieß es, das Rezept nach »Köhlerart« hätten Köhler im Apennin erfunden. Tatsächlich entstammt es dem Zweiten Weltkrieg. Amerikanische Soldaten, die ab 1944 in Rom ankamen, rührten ihr gewohntes Frühstück – Eier mit Speck – unter die allgegenwärtigen Spaghetti. In den Küchen Roms mischte sich eben zu allen Zeiten alles, die Ewige Stadt ist ein kulinarischer Meltingpot.
Gehen Sie so oft wie möglich essen, um die römische Küche kennen zu lernen! Typisch römische Gericht servieren das Pecorino und noch deftiger das Da Oio a Casa Mia, beide in Testaccio. Wer es nicht nur genießen, sondern genauer wissen möchte, meldet sich in der »Città del Gusto« an; die »Stadt des Genusses« ist ein Kochinstitut des Gambero Rosso. Hier können Sie in eintägigen Kursen alles zum Thema »Amatriciana« lernen, Brot backen oder Nachspeisen rühren. (Via Ottavio Gasparri, 13/17, www.gamberorosso.it/it/citta-del-gusto/roma)
© Dumont Bildarchiv/Frank Heuer
Was gibt es heute Frisches?
Palazzo Barberini, Palazzo Colonna, Palazzo Pamphilj, Palazzo Farnese … Die Liste der Adelspaläste, die Roms Stadtbild prägen, ist lang, und jedes der Bauwerke würde, wenn Mauern sprechen könnten, eine spannende Geschichte erzählen – von ehrgeizigen Familien, großen Karrieren, strategischen Hochzeiten und päpstlicher Macht.
© glowImages/Prisma RM
DIE Barberini und die Farnese, die Colonna, die Chigi, Pamphilj und Della Rovere – etliche Familien ließen sich im Herzen Roms Paläste errichten, in denen sie ihren Status zur Schau stellen konnten. Fast alle diese Bauherren gehörten dem »päpstlichen Adel« an, der sozialen Schicht, aus der sich über Jahrhunderte das Personal für alle hohen Ämter im Kirchenstaat – vom Feldherrn bis zum Papst – rekrutierte. Die Ursprünge dieser gesellschaftlichen Elite reichen teilweise weit ins Mittelalter zurück. Die Ahnherren besaßen Ländereien in ganz Italien, die durch Schenkungen weltlicher Herrscher in den Besitz der römischen Kirchenherren kamen und aus denen sich ab dem 9. Jahrhundert allmählich der Kirchenstaat formierte.
Als Heerführer, Bischöfe und Kardinäle machten die Sprösslinge dieser Familien Karriere. Am meisten aber profitierte der Clan, wenn es einer der ihren ins allerhöchste Amt geschafft hatte. Als Papst konnte er Familienmitglieder in den Hochadel erheben, Brüder oder Neffen – und manchmal als Neffen deklarierte Söhne – zu Herzögen ernennen, ihnen wichtige und einflussreiche Posten zuschanzen. Nepotismus nennt sich diese maximierende Vetternwirtschaft, die ausgiebig etwa von Papst Urban VIII. betrieben wurde. Seine Neffen (lat. nepote) machte der geborene Barberini zu Kardinälen, und für die Familie ließ er den Palazzo Barberini bauen, ein barockes Manifest der Macht.
Nahe dem Campo de’ Fiori bauten die Farnese ihren Palast, eines der schönsten Renaissancebauwerke der Stadt. Alessandro Farnese, der 1534 zum Papst gewählt wurde und fortan als Paul III. die Jesuiten förderte und die Inquisition auf Hochtouren laufen ließ, hatte seinen Aufstieg auf der kirchlichen Karriereleiter Alexander VI. zu verdanken, einem Papst aus der Borgia-Familie. Dieser hatte einst ein Liebesverhältnis mit Alessandros Schwester Giulia Farnese unterhalten, Grund genug, sich als Förderer des Quasi-Schwagers erkenntlich zu zeigen.
Erbitterte Konkurrenz und blutig ausgelebte Feindschaften gab es zwischen den Familien des »päpstlichen Adels« natürlich auch. So kämpften die Orsini und die Colonna jahrhundertelang um die Kontrolle von römischen Zufahrtstraßen und Quartieren, um ihren wirtschaftlichen und politischen Einfluss in der Stadt. Der Zwist reichte zurück bis ins 12. Jh. in die Auseinandersetzung zwischen Kaiser- und Papsttum: Die Colonna standen auf Seiten der kaisertreuen Ghibellinen, die Orsini unterstützten die päpstlichen Guelfen. Erst durch das Eingreifen von Papst Julius II., einem Della Rovere, wurde der verheerende Streit anno 1511 beigelegt: Julius versammelte die Familien um sich. Deren Oberhäupter Fabrizio I. Colonna und Giulio Orsini schworen von allen Feindseligkeiten ab und entschuldigten sich für alle je ausgesprochenen Beleidigungen. Kurz darauf besiegelte man den jungen Frieden zwischen den Familien durch die Hochzeit von Marcantonio II. Colonna und Felice Orsini. Obwohl sie als strategisches Zweckbündnis geschmiedet wurde, soll die Ehe recht glücklich gewesen sein.
Besuchen Sie doch Marcantonio und Felice in ihrem Heim: Immer samstags öffnet der bis heute von der Familie bewohnte Palazzo Colonna >>> seine Tore, wo die beiden ihre gemeinsamen Lebensjahre verbrachten. Auf der Führung erfahren sie nicht nur viel über die bemerkenswerte Kunstsammlung der Colonna, sondern hören auch einige Episoden aus der bewegten Familiengeschichte.
(www.galleriacolonna.it)
Egal von welcher Anhöhe Sie auf die Stadt am Tiber schauen – Kirchenkuppeln dominieren das Bild. Mehr als 900 christliche Gotteshäuser gibt es in Rom. Dazu kommen an die 100 Klöster. Auf Schritt und Tritt wird deutlich: Rom ist nicht nur die Hauptstadt Italiens, Rom ist auch die »Kapitale« der katholischen Kirche.
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NONNEN im Habit und Mönche in Kutte gehören auch im 21. Jh. ganz selbstverständlich zum römischen Straßenbild, ebenso wie die vielen Priester aus aller Herren Länder, die in den Straßen und Gassen an den Touristen vorübereilen. Als unverkennbare Zeichen lugen steife weiße Kollare unter den feinen Jacketts und den schlichten schwarzen Pullis hervor. Durch etliche Ladenfenster kann man die Herren auch beobachten, wie sie sich Kelche zeigen lassen, Rosenkränze, Kreuze, Kerzen und Opferstöcke auswählen. Etliche Ordensgemeinschaften, wie die Benediktiner, die Franziskaner, die Jesuiten und die Dominikaner, unterhalten in Rom eigene Universitäten, die Päpstliche Lateranuniversität ist die Ausbildungsstätte für den klerikalen Nachwuchs des Bistums Rom und die Päpstliche Diplomatenakademie hat im Palazzo Severoli an der Piazza Minerva ihren Sitz. Hier werden die Diplomaten des Vatikans auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet.
Rom, das sieht und spürt man an allen Ecken und Enden der Stadt, ist das Zuhause der römisch-katholischen Kirche. Hier steht man auf dem Fundament der Religion, der heute weltweit 1,25 Milliarden Menschen angehören. Zwar wirkte Jesus von Nazareth in Galiläa, auf der anderen Seite des Mittelmeers. Doch die Kunde vom gekreuzigten und auferstandenen Gottessohn erreichte schon wenige Jahrzehnte nach dessen Tod Rom, die Hauptstadt der antiken Supermacht. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten mussten Roms Christen ihre Religion noch im Verborgenen praktizieren. Im 4. Jh. aber lief der gekreuzigte Gottessohn den antiken Göttern den Rang ab; unter Kaiser Theodosius stieg das Christentum schließlich im Jahr 391 zur Staatsreligion auf. Der Bischof von Rom reklamierte bald eine besondere Stellung für sich. Indem er sich auf Petrus berief, den Jünger Christi, der im Auftrag seines Herrn in Rom gepredigt und bis zu seinem Märtyrertod als erster Bischof von Rom die christliche Heilslehre verbreitet haben soll, verstand sich jeder Nachfolger in diesem Amt als richtungsweisendes Oberhaupt der Christenheit.
Nach dem Zerfall des antiken römischen Imperiums füllte die Kirche das entstandene Machtvakuum. Rom, als Wirkungsstätte des Heiligen Vaters, wurde Zentrum des Kirchenstaats, der sich bis ins 19. Jh. über weite Teile Mittelitaliens ausdehnte. Nach der nationalen Einigung Italiens verschwand der Kirchenstaat von der politischen Landkarte. Was dem Papst blieb, ist der Vatikan, eine 0,44 km2 kleine Enklave umgeben von römischem Stadtgebiet. Der winzige Staat verfügt nicht nur über Gerichtshöfe und Militär, er hat auch einiges politisches Gewicht; zudem kann er enorme Reichtümer sein Eigen nennen, darunter Kunstschätze von unermesslichem Wert. Denn jahrhundertelang waren die Päpste Sammler und Mäzene, beschäftigten jeweils die größten Künstler ihrer Zeit. Die Kunst im Vatikan und die großen Kirchen der Stadt, allen voran der Petersdom, sind jedes Jahr das Ziel von Millionen mehr oder weniger gläubiger Touristen. Einen Rekord brachte das Heilige Jahr 2000. Damals pilgerten rund 25 Mio. Menschen aus aller Welt in den Vatikan und die Ewige Stadt.
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Ordensdamen müssen auf den Straßen Roms außer kirchlichen auch weltliche Regeln beachten.
Der charismatische Papst Franziskus ist sehr beliebt. Möchten Sie ihn auch einmal treffen? Eine Generalaudienz >>> ist die beste Gelegenheit. Die findet immer mittwochs statt. Dann spricht der Heilige Vater in der Audienzhalle, spart auch wirtschaftliche und politische Themen nicht aus, nimmt ein Bad in der Menge, schüttelt Hände, küsst Kinder, wendet sich besonders Menschen mit Gebrechen zu. Eine (kostenlose) Eintrittskarte bekommt man beim deutschen Pilgerzentrum (www.pilgerzentrum.net).
Geben Sie es ruhig zu: Natürlich freuen Sie sich darauf, Roms Kunstschätze zu entdecken – aber insgeheim möchten Sie auch einfach mal im Café sitzen und Leute beobachten. Keine Bange: Das ist so italienisch wie sonst kaum etwas.!
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»KUNST ist schön, macht aber viel Arbeit« hat Karl Valentin richtig erkannt. Das gilt ebenso gut für Kunstbetrachtung. Nach dem Besuch der Vatikanischen Museen oder der Galleria Borghese ist der Kopf voll und das Hirn müde, sind die Augen erschöpft und die Füße auch. Sich ins Hotel zurückzuziehen, ist eine Möglichkeit. Aber immer befällt einen da die Angst, etwas zu verpassen. Zu Recht! Entspannender und anregender ist es dagegen, sich in der Stadt irgendwo niederzulassen.
Vielleicht haben Sie Lust auf ein Eis, etwa an der Piazza Navona? Vor der Eisdiele stehen ein paar Bänke und Sie können so nicht nur ihr Gelato, sondern gleich das ganze italienische Straßenleben genießen. In den Restaurants rundum gerieren sich die Kellner als Menschenfischer, versuchen Gäste unter ihre Pergola zu locken. Touristengruppen schieben sich an den Brunnen vorbei, den Selfie-Stick ausgefahren, die Smartphones gezückt. Jugendliche, zur Bildungsreise mitgeschleppt, ertappen Sie dabei, wie sie doch interessiert auf die barocken Brunnenfiguren blicken. Und wie eh und je schauen die »ragazzi« den Mädchen hinterher.
Brot und Spiele – panem et circenses – war schon ein Markenzeichen im alten Rom, damals dazu gedacht, die Menschen davon abzuhalten, sich für Politik zu interessieren. Auf der Piazza Navona fanden auch solche Spiele statt, vor allem wohl unblutige Leichtathletik-Wettbewerbe. Statt organisierter Massenunterhaltung unterhalten sich die Massen hier inzwischen selbst, die Demokratisierung des Lebens spiegelt sich kaum irgendwo so deutlich wieder: Jeder darf hier nach seiner Fasson selig werden. Frauen stöckeln in abenteuerlich hohen Schuhen – oder in Turnschuhen – übers Pflaster, Männer eilen scheinbar geschäftig vorbei, betagtere Semester bleiben für ein Schwätzchen stehen und jeder knipst jeden.
Abends geht es gerade so weiter. In den Trendvierteln besteht der Großteil des Vergnügens im Sehen und Gesehenwerden. Im studentischen Pigneto steht man eher mit dem Wegebier in der Hand vor einer Mauer mit Graffiti und schaut, wer noch so unterwegs ist; auf dem Campo de’Fiori mischen sich englische Easyjetter mit italienischen Schönen und Reichen. Und im Ausgehviertel Trastevere ist das Schlendern von Bar zu Bar mindestens so wichtig wie die Bar als solche. Die Suche ist das Ziel.
Mal schauen, was am Campo de’Fiori heute abend geboten ist ...
© Dumont Bildarchiv/Frank Heuer
Mal schauen, was am Campo de’Fiori heute abend geboten ist …
Der beste Tipp für eine Aktivität ist – keine! Kein Museum, keine Kirche, sondern die Stadt als Bühne nehmen, das Straßentheater, die Plätze mit dem brodelnden Leben betrachten. Und dabei plötzlich feststellen, dass Caravaggio das alles auch schon gemalt hat. Herrlich geeignet dafür: Piazza Navona >>> und Piazza di Spagna >>>.
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Durchdacht, inspirierend, entspannt
Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Roms beste Seiten kennen.
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Wo anfangen? Die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten und Museen in Rom kann verwirren. Für einen ersten Überblick finden Sie hier drei Spaziergänge, eine Radtour und eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die Sie dabei streifen oder denen Sie einen ausführlichen Besuch abstatten können. Wir geben Ihnen zudem ein paar Tipps für kleine Pausen mit auf den Weg.
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In Rom Auto zu fahren ist, – Humbug. In den Innenstadtbereich können Sie ohnehin nur, wenn Sie dort wohnen. Für die großen Strecken steigen Sie, sofern es in Ihrer Wunschrichtung liegt, in die Metro. Auch die Tram bringt Sie rasch voran. Die Busse müssen sich durch den Verkehr kämpfen, funktionieren aber grundsätzlich auch gut. Nur ist es nicht ganz einfach, einen Überblick über die Linien zu bekommen. Am besten aber gehen Sie in der Innenstadt einfach zu Fuß. Das hat außerdem den Vorteil, durch die hübschen kleinen Gassen schlendern zu können, in denen an jeder Ecke Bars und Trattorien einladen.
Stimmungsvoller Abschluss einer Tour kann ein abendlicher Bummel durch Trastevere sein, dem – zumindest nach Ansicht seiner Bewohner – ältesten Bezirk Roms. In den Gässchen und Straßen um die Kirche Santa Maria in Trastevere bieten einfache Trattorien wie exquisite Gourmettempel ausgiebig Gelegenheit, die römische Küche zu probieren. Wer danach noch in die angesagten Szenetreffs weiterziehen möchte, fährt in die Trendviertel San Lorenzo und Testaccio.
Start und Ziel: Kolosseum – Spanische Treppe | Dauer: Am besten verteilen Sie die Tour etappenweise auf mehrere Tage.
Verschaffen Sie sich mit dieser Tour einen Überblick über die prägenden historischen und kulturellen Einflüsse. Sie führt vom Zentrum der Antike zum Mittelpunkt des heutigen Rom.
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Den Anfang macht das gewaltige Colosseo, wo sich einst bis zu 50 000 Zuschauer an blutigen Gladiatorenkämpfen und Tierhatzen ergötzten. Am Freilichtmuseum des gesamten Areals von Foro Romano und Palatino führt kein Weg vorbei, wenn Sie sich für den Anbeginn Roms interessieren, hier versammeln sich die eindrucksvollen Ruinen aus dem Rom der Republik- und Kaiserzeit. In dem mehrgeschossigen Trajansmarkt der angrenzenden Fori Imperiali waren im Altertum rund 150 Geschäfte eingerichtet. Hier konnte man von frischem Fisch und Gemüse bis zu teuren Seidenstoffen alles kaufen. Heute bietet ein Museum einen guten Überblick über diese Epoche. Die Kaiserforen stellen die Verbindung zum Campidoglio her, seit mehr als 2500 Jahren Herzstück und politische Mitte der Stadt. Zu den Schätzen der Musei Capitolini gehört auch die »Kapitolinische Wölfin« aus dem 5. Jh. v. Chr., das Wahrzeichen Roms. An der Nordflanke des Hügels erhebt sich das riesige Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II., das die vom Verkehr überflutete Piazza Venezia beherrscht. Gegenüber zeigt die Galleria Doria Pamphilj eine exquisite Gemäldesammlung europäischer Meister des 15. – 18. Jahrhunderts. Nächster Halt ist Roms prachtvollster Brunnen, die barocke Fontana di Trevi, in die man – so der Glaube – drei Münzen werfen muss, um sich die Rückkehr in die Ewige Stadt zu sichern. In der geschäftigen Via del Corso wohnte Johann Wolfgang von Goethe anno 1786 im Haus Nr. 18, das kleine sehenswerte Museum Casa di Goethe lohnt einen Blick. Die Straße ist großteils Fußgängerzone und führt hinauf zur 10mPiazza del Popolo. Hier kann man im Caffè Rosati oder im Canova eine wohlverdiente Pause einlegen. Wer einen ersten Blick über die Dächer der Tibermetropole werfen möchte, sollte den Aufstieg zum Pincio nicht scheuen. Die restliche Zeit gehört dem LTreiben auf der Spanischen Treppe an der Piazza di Spagna.
© Dumont Bildarchiv/Frank Heuer
Die Via Appia lief von Rom 580 km lang bis Brindisi, wenn auch ein wenig holprig.
Start und Ziel: Vatikan – Kolosseum | Dauer: Tagestour
Ausgangspunkt der Tour ist der Vatikan am frühen Morgen, bevor der Petersplatz überfüllt ist mit Menschen aus aller Welt. Von dort geht es weiter über zahlreiche schöne Plätze und zu berühmten Kirchen mit ihren prächtigen Schätzen, bis hin zum Kolosseum.
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Für die Besichtigung des Vatikans sollten Sie viel Zeit einplanen. Nicht nur der Petersdom mit Michelangelos Pietà, auch die Vatikanischen Museen suchen weltweit ihresgleichen, seien Sie morgens die ersten hier, dann haben Sie am meisten davon! Nach diesem ausgiebige Kunstprogramm können Sie bei einem Spaziergang über den Gianicolo Luft holen und dabei die herrliche Aussicht auf Rom genießen. Am Fuße des Hügels liegt die Villa Farnesina, ein Renaissancepalast mit entzückendem Garten. Überqueren Sie den Tiber und schlendern Sie durch die Altstadtgassen zum Campo de’ Fiori. Ein bunter Markt erwartet Sie, zwischen Krimskrams gibt es auch frisches Obst und Gemüse. Folgen Sie nun dem Strom der Flaneure, zwangsläufig landen Sie so auf der weitläufigen Piazza Navona mit Berninis barockem Vierströmebrunnen, eine bevorzugte Kulisse für Kleinkunst und schnelle Porträtisten. So einfach wie genial wirkt wenige Schritte entfernt das 114 – 119 n. Chr. auf den Ruinen zweier abgebrannter Tempel von Trajan und Hadrian erbaute Pantheon. An Brunnen davor können Sie auf den Stufen etwas rasten. Es bedürfe eines »robusten Geistes, um eine solide Weisheit zu tragen«, besagt sinngemäß die Inschrift am Elefantenobelisken vor Santa Maria sopra Minerva. Sie liegt etwa auf halber Strecke zur verkehrsreichen Piazza Venezia, wo die Via dei Fori Imperiali mit den Kaiserforen beginnt und sich als krönendes Highlight die antiken Ruinen von Foro Romano und Colosseo anschließen.
Start und Ziel: Villa Borghese – Petersdom | Dauer: Tagestour
Ob auf Inlineskates, dem Fahrrad oder zu Fuß, im Park der Villa Borghese kann man erst einmal flanieren, bevor es zu den Kunstschätzen der Galleria Borghese und zum Petersdom geht.
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In der Galleria Borghese mit ihrer exquisiten Skulpturensammlung ist die Kartenvorbestellung obligatorisch! Versäumen Sie das nicht, Sie werden begeistert sein von der Fülle der ausgestellten Werke. Danach bummeln Sie zur stets bevölkerten Piazza di Spagna am Fuß der Spanischen Treppe und weiter durch die noble Via Condotti, in deren Umkreis alle illustren Modeschöpfer zu finden sind, zur Via del Corso. Die derzeit aktuelle Geschichte Roms wird von Abgeordneten in der nahen Camera dei Deputati an der Piazza di Montecitorio geschrieben. Durch verwinkelte Sträßchen mit Zwischenstopp – und vielleicht einem Eis? – an der Piazza Navona erreicht man die altehrwürdige Chiesa Nuova nahe dem Tiber. Von dort schlendern Sie über die Engelsbrücke, bewundernswert die Barockstatuen, die Bernini im hohen Alter von 70 Jahren schuf. Die Brücke führt zum Castel Sant’Angelo hinüber, dem Mausoleum des Kaisers Hadrian. Nach Westen öffnet sich ein toller Blick auf den einzigartigen Staat Vatikan. Die breit angelegte Via della Conciliazione führt direkt zum Petersdom. Gehen Sie hinauf, auf die Kuppel! Schon auf halber Höhe sehen Sie in den Innenraum des Petersdoms, erfassen seine unglaubliche Größe. Und oben angelangt – der Blick auf das herrliche Rom: caput mundi, die Hauptstadt der Welt.
Start und Ziel: Ponte Sublicio – Ponte Milvio | Dauer: ca. 4 Stunden
Zugegeben, diese wunderbare Sightseeing-Tour durch die Millionenmetropole ist wirklich etwas ungewöhnlich, aber es ist eben auch ein besonderes Vergnügen, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken. Allein schon das Fortbewegungsmittel mutet für das hektische Rom völlig fremd an: ein Fahrrad! Und das inmitten des völligen Durcheinanders von Autos, Mopeds, Motorrädern und Bussen? Nein, wir weichen aus ...
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Der Ausflug führt auf dem gut ausgebauten ca. 45 km langen Fahrradweg (»pista ciclabile«) den Tiber entlang, der vom nördlichen bis zum südlichen Stadtrand, vom Castel Giubileo bis zum Ponte Mezzacammino, reicht. Es ist praktisch überall auf der Strecke möglich, die Tour zu starten oder zu beenden. Der hier beschriebene, sicherlich schönste mittlere Tourenabschnitt, führt durch das Zentrum Roms und ist 15 km lang. Da ohne Steigung, ist die Strecke sogar familienfreundlich.
Räder verleiht z. B. Bici&Baci, Via del Viminale 5, www.bicibaci.com/de/rent. Detaillierte Infos: https://www.piste-ciclabili.com/itinerari/5422-roma-gita-sul-lungotevere-e-villa-pamphili.
Gestartet wird am Ponte Sublicio in Trastevere. Eine breite Rampe führt bequem zum Tiber hinunter. Nur etwa 10 m tiefer tut sich eine völlig andere Welt auf! Hier ist es ruhig und beschaulich. Weder Lärm noch tosender Verkehr beeinträchtigen die angenehme Stille, und es bieten sich traumhafte Aus- und Einsichten. Aus flachem Blickwinkel ziehen Kirchenkuppeln, Palazzi und Brücken vorüber, flussaufwärts in Richtung Tiberinsel. Beidseits des Tevere erheben sich wuchtige Steinmauern, die von König Vittorio Emanuele als Antwort auf ein verheerendes Hochwasser 1870 errichtet wurden. Der Weg führt zur ersten Brücke, dem eisernen Ponte Palatino, von den Einheimischen auch Ponte Inglese getauft, da an dieser Stelle der gesamte Straßenverkehr linksseitig erfolgt! Die große Öffnung unterhalb des Brückenkopfes diente bereits im antiken Rom als Abwasserkanal (»cloaca maxima«), der bis heute in Betrieb ist. Die beschauliche kleine Isola Tiberina (Tiberinsel) ist über den Ponte Cestio mit dem quirligen Stadtteil Trastevere verbunden und einen kurzen Stopp wert. Auf dem winzigen Eiland wurde im 3. Jh. v. Chr. ein Tempel zu Ehren von Äskulap, dem griechischen Gott der Heilkunde, errichtet und ihm geweiht. Kaiser Otto III. erteilte um 1000 n. Chr. den Auftrag, auf den Resten dieses Tempels die Kirche San Bartolomeo mit ihrem hübschen Vorplatz zu errichten. Vor allem an lauen Sommerabenden, wenn die Isola Tiberina bunt beleuchtet ist, laden Verkaufsstände und Bars mit Liegestühlen direkt am Wasser zum Ausruhen und Freunde-Treffen ein. Dem hungrigen Radfahrer bietet die idyllische Insel verschiedene Stärkungsmöglichkeiten an. Die Insel-Gelateria verwöhnt mit leckerem Eis, und für den größeren Hunger empfiehlt sich der Besuch des nicht ganz preisgünstigen, dafür aber exzellenten Restaurants »Sora Lella«, ebenfalls auf der Insel gelegen. Kühle Getränke und schmackhafte kleinere Snacks bietet der hübsche Kiosk »La Grattachecca« an. Noch original erhalten und schon deshalb sehenswert, steht er seit 1915 am Brückenzugang an dem stark befahrenen Lungotevere degli Anguillara. Er ist eine der wenigen Stellen in ganz Rom, in der man noch die originale Grattachecca bekommt. Nach diesem Aufenthalt gelangen Sie gestärkt auf der Pista Tiberina unter dem Ponte Garibaldi zum Ponte Sisto. Ein Sprung von der Brücke galt früher bei jungen Römern als Mutprobe, lassen Sie es lieber bleiben, und sei es noch so heiß. Gleich in der Nähe befindet sich der Palazzo Farnesina. Eisern hält sich das Gerücht, dass während der Renaissance der Hausherr des Palazzo Farnese, der Papst-Finanzier Agostino Chigi, bei großen Festlichkeiten – vermutlich nicht mehr ganz nüchtern – gerne sein Tafelsilber und edles Geschirr aus dem Fenster in den Fluss geworfen hat. Gefunden wurde allerdings noch nichts. Richten Sie Ihr Augenmerk lieber auf die Wand, hier ist höchst ungewöhnliche Street-Art zu sehen. Eine viele Meter hohe Prozession von Schatten und fantastischen Figuren erzählt von Roms Siegen und Niederlagen – in Schwarz-Weiß. Der Südafrikaner William Kentridge hat diese mit dem Dampfstrahler geschaffen. Er entfernte teilweise schwarzes Moos und die Stadt-Patina aus Smog an den Hochwasser-Mauern, übrig blieben die fantastischen Gestalten zwischen den Brücken Ponte Sisto und Ponte Mazzini.
Nach weiteren Brücken rücken die zehn Engel auf der Engelsbrücke näher – ein erhebender Anblick! Einfach kurz anhalten und genießen! Gleich danach radelt man unter der Brücke hindurch und erblickt das trutzig-monumentale Castel Sant’Angelo mit seiner wechselvollen Geschichte. Dahinter lugt die auch aus der Froschperspektive beeindruckende Kuppel des Petersdoms hervor. Nun öffnet sich der Radweg zu einer Promenade, die gerne zum Flanieren genutzt wird. Der Weg führt vorbei an einigen Ruderclubs mit ihren schmalen Booten. Einige davon ziehen fast lautlos durch den Fluss. Der Ponte Milvio ist schon Endpunkt dieser wunderbaren Tour. Ganz Sportliche können noch weitere ca. 25 km bis zum Castel Giubileo radeln. Wer möchte, kann die Strecke mit einem der Ausflugsboote, diesmal nicht am, sondern auf dem Wasser zurückfahren und die vielen Impressionen der Tour noch einmal Revue passieren lassen.
S
Magisch, aufregend, einfach schön
Alle Sehenswürdigkeiten sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung.
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Lage: Piazza del Campidoglio | Innenstadtplan: e/f IV |
Metro: B (Colosseo), C (Fori Imp. bzw. Venezia, ab 2020)
Bereits in der Antike führten die Triumphzüge der siegreichen römischen Feldherren hinauf aufs Kapitol, im Mittelalter wurden hier Dichter gekrönt, Volkstribunen bejubelt, 1957 die »Römischen Verträge« zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, der Keimzelle der EU, unterzeichnet. Heute hat die römische Stadtregierung ihren Sitz im Senatorenpalast auf dem Kapitol. Bürgermeister oder Bürgermeisterin empfangen hier Gäste aus aller Welt.
Erklimmen Sie das Haupt des Olus
Ein Besuch auf dem Kapitol ist für jeden Rom-Besucher ein absolutes Muss. Der Hügel gehört zu den klassischen sieben Siedlungshügeln der Stadt. »Caput Oli« (»Schädel des Olus«) nannten ihn die Römer, weil sie hier eine Begräbnisstätte einer früheren Zivilisation entdeckt hatten, vermutlich das Grab eines Königs, das sie Olus, einem König der Etrusker, zuordneten. Ab dem 6. Jh. v. Chr. nahmen dann die Römer das Capitolium (ital. »Campidoglio«) für ihre Zwecke in Anspruch. Auf dem Hügel mit den beiden knapp 50 m hohen Kuppen errichteten sie bedeutende Heiligtümer – den Tempel der Juno Moneta, dem die Münze angegliedert war, und den Tempel für ihre wichtigsten Götter – Jupiter, Juno und Minerva. Um 80 v. Chr. ließ man hier auch das Tabularium errichten, ein Gebäude zur Aufbewahrung von Gesetzestafeln. Auf den Fundamenten des antiken Tabulariums steht der heutige Senatorenpalast.
In der Antike stiegen die Menschen vom Forum Romanum aus zum Kapitol hinauf. Das können Sie auch heute noch tun. Allerdings wurde der Kapitolsplatz in der Neuzeit völlig umgestaltet und nach Nordwesten hin – in Richtung Vatikan – ausgerichtet, so dass sich sein »Haupteingang« heute auf der dem Forum Romanum gegenüberliegenden Seite befindet. Wer die Grandezza des Platzes voll auf sich wirken lassen will, steigt daher von der Via di Teatro di Marcello über die »Cordonata«, die breite, von Michelangelo entworfene und von Giacomo della Porta 1581 vollendete Rampentreppe hinauf. Die beiden Löwen aus Basalt, die die Cordonata am unteren Ende flankieren, sind Statuen aus dem alten Ägypten. Am oberen Ende der Treppe stehen die Dioskuren Kastor und Pollux Spalier. Diese Statuen stammen aus einem römischen Tempel und wurden nach Fertigstellung der Treppe hierher gebracht. Die Figuren am Geländer stellen Kaiser Konstantin, den ersten Kaiser Roms, der das Christentum tolerierte, und seinen Sohn, Konstantin II., dar.
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Fast noch wie zu Michelangelos Zeiten präsentiert sich die Piazza del Campidoglio.
Nach dem »Sacco di Roma«, der verheerenden Plünderung durch Söldnerheere im Jahr 1527, war auch der Platz auf dem Kapitolshügel ein Trümmerhaufen. Wenige Jahre später wurde Michelangelo mit der Neugestaltung des Platzes beauftragt und noch heute hat die Piazza del Campidoglio im Wesentlichen das Erscheinungsbild, das ihm der großartige Architekt und Bildhauer ab 1536 gab. Drei elegante Gebäude rahmen die Piazza ein: In der Mitte der Senatorenpalast (Palazzo dei Senatori) mit dem Glockenturm – heute das Rathaus Roms, rechts davon der manieristisch und frühbarock ausgeschmückte Konservatorenpalast (Palazzo dei Conservatori), gebaut für die Konservatoren, einer römischen Verwaltungsbehörde). Gegenüber steht sein Spiegelbild, der Palazzo Nuovo (Neuer Palast). Alle Gebäude sind unterirdisch miteinander verbunden und beherbergen die Kapitolinischen Museen, eine der ältesten öffentlich zugänglichen Kunstsammlungen der Welt. In der Platzmitte grüßt Kaiser Marcus Aurelius (121 – 180 n. Chr.) in Form eines majestätischen Reiterstandbildes aus vergoldeter Bronze. Bis 1979 schmückte die antike Originalplastik den Platz. Seither wird sie auf dem Platz durch eine Kopie vertreten, während man das Original gleich nebenan, in den Kapitolinischen Museen, bewundern kann.
Die Paläste stehen so, dass sich der Platz davor als Trapezfläche präsentiert, die sich an den Flanken des Senatorenpalasts zum Forum Romanum >>> hin öffnet. Schreiten Sie über die Piazza, die mit ihrem Fußbodenmuster, einem ornamental verschlungenen Stern, beeindruckt, zum Senatorenpalast. Für seine elegante Doppeltreppe zeichnet ebenfalls Michelangelo verantwortlich. Ihre Mitte wird von einem Brunnen mit antiken Figuren geschmückt – die eine stellt den Tiber dar, die andere ist der personifizierte Nil, in ihrer Mitte steht eine Minerva-Statue. Die Mitglieder der Stadtregierung gehen durch den linken Seiteneingang ein und aus, weshalb dieser mehrmals pro Woche von Fotografen und Journalisten belagert wird. Gehen Sie an diesem Eingang vorbei, sind es nur noch ein paar Schritte, dann liegt Ihnen mit dem Forum Romanum und dem Palatin >>> das Zentrum der antiken Welt zu Füßen – ein Anblick, der einem den Atem stocken lässt.
Piazza del Campidoglio 1 | tgl. 9.30 – 19.30 Uhr | Eintritt: 15 € (mit Sonderausstellung), Capitolini Card (mit Centrale Montemartini) 16 € | Audio- und Videoguide (fünf Sprachen inkl. deutsch) 6 € www.museicapitolini.org
Der Grundstein für die Sammlung der Kapitolinischen Museen wurde im 15. Jh. von Papst Sixtus IV. gelegt. Wohin mit den vielen antiken Statuen heidnischer Gottheiten? Diese Frage trieb den Heiligen Vater damals offenbar um. Die Kunstwerke weiterhin im Vatikan auszustellen, hielt er für unpassend und so machte er 1471 der Stadt Rom eine Reihe von griechischen und römischen Götterstatuen und auch die berühmte Wölfin sowie den bronzenen Kopf der kolossalen Konstantinstatue, die zunächst im Lateran >>> aufbewahrt wurden, zum Geschenk. Die Stadtverwaltung bewahrte die antiken Schätze anfangs im Innenhof des Palazzo dei Conservatori auf. Als 1654 der Palazzo Nuovo fertiggestellt war, brachte man einen Teil der antiken Kunstwerke dort unter. Im Laufe der Zeit wurde die Sammlung durch antike und neuzeitliche Kunstwerke beträchtlich ergänzt. Heute dehnt sich der Ausstellungsbereich auf dem Kapitol über mehrere unterirdisch verbundene Gebäude aus – Palazzo Nuovo, Palazzo dei Conservatori und das Tabularium, die antiken Fundamente des Senatspalasts. Auch der benachbarte Palazzo Cafarelli, der für wechselnde Ausstellungen genutzt wird, gehört zum Museumskomplex.
Für die Allgemeinheit sind die Musei Capitolini seit 1734 zugänglich. Ein Teil der antiken Schätze wird heute auch spektakulär im nMuseo Centrale Montemartini, einem ehemaligen Elektrizitätswerk, präsentiert.
Ziehen Sie nach dem Abendessen los in die Innenstadt. Schön – und ruhig – liegt da der Campidoglio, aber wenn Sie noch ein paar Schritte weiter gehen, stehen Sie oberhalb des Forum Romanums. Die reine Magie. Der Septimiusbogen ist hell erstrahlt, die Säulen des Saturntempels leuchten überirdisch in der Schwärze der Nacht.
Betreten Sie die Museen durch den Eingang des 1575 fertiggestellten Palazzo dei Conservatori. Im Treppenhaus sind die großen Marmorreliefs vom Triumphbogen des Marc Aurel bemerkenswert. Sie zeigen den Kaiser beim Empfang besiegter Barbaren, im Triumphwagen und beim Opfer vor dem Jupitertempel. Die Treppe führt zunächst in die Etage mit den Repräsentationssälen des Palastes, das sogenannte Appartamento mit Fresken aus dem 16. Jh., die teilweise restauriert wurden, zum Teil aber seit Michelangelos Zeiten nicht berührt wurden. Legenden, die sich auf die frühe Stadtgeschichte beziehen, erzählen die Fresken in der Sala degli Orazi e Curiazi (Saal der Horatier und Curatier). Demnach waren Horatier und Coratier verwandtschaftlich verbandelte Familien, die eine in Italien, die andere in Albanien ansässig. Um einen zwischen ihnen entflammten Konflikt beizulegen, ließen sie ihre Söhne – Drillinge auf beiden Seiten – gegeneinander kämpfen. Zunächst waren die Curatier überlegen. Doch der letzte der römischen Horatier-Brüder besiegte seine albanischen Cousins mit einer List. Derselbe Künstler, Cavalier d’Arpino, brachte auch das Fresko mit der »Lupa«, der legendären Wölfin aus dem römischen Gründungsmythos, auf die Wand.
Die riesigen Wandbilder in der Sala di Annibale zeigen Szenen aus den Punischen Kriegen – mittendrin der auf einem Elefanten reitende Hannibal.
In der Sala dei Trionfi mit Darstellungen des Feldzugs gegen die Cimber beeindrucken der realistischer Brutus genannte Bronzeporträtkopf mit eingelegten Augen (4. /3. Jh. v. Chr.) und der Dornauszieher, eine höchst lebendige Bewegungsstudie als römische Bronzekopie (1. Jh. v. Chr.), die nach einem älteren griechischen Original gefertigt wurde.
In der Sala della Lupa steht der Publikumsliebling der kapitolinischen Sammlung – die Romulus und Remus säugende »Kapitolinische Wölfin«. Die Bronze gehört zu den Kunstwerken, die Papst Sixtus IV. 1471 der Stadt Rom schenkte. Ihr Alter ist allerdings umstritten. Lange Zeit führte man das Kunstwerk auf das 5. Jh. v. Chr. und eine etruskische Bronzewerkstatt zurück. C-14-Untersuchungen in jüngster Zeit deuten indes auf eine wesentlich spätere Entstehung hin. Demnach muss die Bronze zwischen dem 9. und dem 13. Jh. n. Chr. gefertigt worden sein. Die Wölfin, ein heiliges Tier des Gottes Mars, ist als Muttertier mit Zitzen zähnebleckend und mit gekräuseltem Fell im Augenblick der Witterung äußerst naturalistisch dargestellt. Mit dem Stadtgründungskult hatte das Kunstwerk ursprünglich nichts zu tun. Die Zwillingsfiguren Romulus und Remus wurden erst von Antonio Pollaiuolo Ende des 15. Jh.s hinzugefügt.
Die folgende Sala delle Oche ist nach jenen Gänsen benannt, die mit ihrem Geschnatter Rom 387 v. Chr. vor der Eroberung durch die Gallier gerettet haben sollen. Bewundernswert ist auch der doppelhenklige Bronzekrater, laut Inschrift aus der Regierungszeit König Mithridates’ VI. von Pontus (ca. 120 – 63 v. Chr.). Etwas weiter gelangt man in die Sala degli Arazzi, benannt nach den Bildteppichen, wo sich die Büste des Kaisers Commodus (161 – 192) als Herkules befindet, ein Meisterwerk der Steinmetzkunst in der kontrastreichen Herausarbeitung der Glätte der Haut und der stark gelockten Bart- und Kopfhaare, die einst noch vergoldet waren.
Zu den Höhepunkten eines Museumsrundgangs gehört der modernen Anbau mit der Reiterstatue Marc Aurels aus vergoldeter Bronze (2. Jh.). Der ursprüngliche Platz dieses Urbildes aller Reiterstatuen war der Lateran >>>. Von dort wurde es auf päpstlichen Wunsch 1538 entfernt und auf dem Kapitolsplatz aufgestellt, wo es für weitere viereinhalb Jahrhunderte Wind und Wetter ausgesetzt war. Im gleichen großen, lichtdurchfluteten Raum wie Marc Aurel auf dem Pferd haben auch die verbliebenen Einzelteile einer einst 12 m hohen Riesenstatue (um 315) des Kaisers Konstantin aus der Konstantinsbasilika und eine vergoldete antike Bronzefigur des Herkules Platz gefunden.
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Kaiser und Philosoph: Das Urbild aller Reiterstatuen zeigt Marc Aurel in Herrscherpose.
Die Kapitolinische Pinakothek im zweiten Stock umfasst neun Säle mit Gemälden vom 14. bis 17. Jh., unter denen die folgenden herausragen: »Die heilige Familie« (1527/28) mit lesender Madonna und das Christuskind haltendem Joseph von Dosso Dossi aus Ferrara in Saal II, die fein kolorierte »Taufe Christi im Jordan« (1511/12) als Jugendwerk Tizians sowie die festlich inszenierte Geschichte vom »Raub der Europa« durch den stiergestaltigen Zeus von Veronese in Saal III (1615/16). In Saal VI ist »Der hl. Sebastian« (um 1615) als verklärter Halbakt eines Jünglings von Guido Reni zu bewundern, in Saal VII »Johannes der Täufer« (1602/03) in der Version eines Erosknaben mit Widder von Caravaggio sowie das als Natur- und Schäferidyll gestaltete Thema der »Wölfin mit Romulus und Remus« (1612) von Peter Paul Rubens und die dramatische »Grablegung der hl. Petronilla« (1621 – 1623) von Guercino. Der bewegungsreiche »Raub der Sabinerinnen« (1630) von Pietro da Cortona hängt in Saal VIII, ebenso das nachdenkliche »Selbstporträt« von Velázquez.
Durch den Verbindungsgang zwischen den Untergeschossen des Palazzo dei Conservatori und des Palazzo Nuovo gelangt man unterhalb des heutigen Palazzo Senatorio zu den Resten des im Jahre 78 v. Chr. vom Konsul Q. Lutatius Catulus errichteten Staatsarchivs der römischen Republik. Die zum Forum Romanum >>> hin offene Arkadenzone ist mit dorischen Halbsäulen geschmückt und gewährt einen panoramahaften Blick auf Forum und Palatin >>>. In der Halle des Tabulariums sind Gebälkreste vom Concordia- sowie vom Vespasiantempel untergebracht, außerdem sind an der Südwestecke des Gebäudes Teile eines Tempels des Veiovis zu sehen mit einer Kolossalstatue des jugendlichen Jupiter (Veiovis).
Palazzo Nuovo, das 1654 fertiggestellte Pendant zum Konservatorenpalast, ist über und über mit Marmorbüsten bestückt. In der Sala Egizia (Ägyptensaal) sind größtenteils Statuen ägyptischer Gottheiten versammelt, die die Römer der Antike von ihren Eroberungszügen mitgebracht und auf dem Marsfeld verehrt hatten. Zu den ältesten gehört die Sphinx des Pharaos Amasis II. aus dem 6. Jh. v. Chr. Gleich nach dem Treppenaufgang rechts im Obergeschoss befindet sich in der Sala delle Colombe das Taubenmosaik, das wegen seiner perfekten illusionistischen Wirkung viel gepriesene, als Opus vermiculatum mit winzigen Steinchen gearbeitete Mosaik aus der Hadriansvilla in Tivoli >>> mit Tauben, die aus einer Schale trinken. Die wohl bemerkenswerteste Statue im Palazzo Nuovo ist die »Kapitolinische Venus«, der ein eigenes Kabinett gewidmet ist. Es handelt sich um eine römische Marmorkopie aus dem 1. Jh. v. Chr. in Anlehnung an die Knidische Aphrodite des griechischen Bildhauers Praxiteles (4. Jh. v. Chr.), der die erste Darstellung einer nackten Göttin in der antiken Kunst schuf. Die »Venus pudica« genannte Figur zeigt zugleich Scham und Erotik bei der Vorbereitung auf ein belebendes Bad. Gegenüber dem Venuskabinett liegt die Sala degli Imperatori mit den Porträtköpfen der römischen Kaiser: Augustus, Nero, Marc Aurel – hier stehen sie in schönster Eintracht auf den Sockeln. In der Sala dei Filosofi können Sie so berühmten Denkern wie Cicero, Homer, Pythagoras, Sokrates und Euripides in die steinernen Gesichter schauen. Zum Schluss bleibt noch die Sala del Gladiatore mit dem Sterbenden Gallier. Die römische Marmorkopie geht auf ein Bronzeoriginal des Epigonos um 220 v. Chr. zurück, der einen sterbenden Krieger für das Siegesdenkmal von König Attalos I. von Pergamon schuf, der die im 3. Jh. v. Chr. nach Kleinasien einfallenden keltischen Galater, von den Römern als »Gallier« bezeichnet, niederschlug.
Vor oder nach dem Museumsbesuch bietet sich die Caffetteria Capitolino auf der Terrasse des Palazzo Caffarelli für eine Pause mit Aussicht an. Hier trinkt man seinen Cappuccino mit tollem Blick über Dächer und Kuppel. Ein Museumsticket braucht es dafür nicht.
Eingang Piazzale Cafarelli 4 | tgl. 9.30 – 19 Uhr | www.terrazzacaffarelli.it
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Innenstadtplan: c III | Bus: 40, 46, 62, 64, 116
Heute ist der schöne Altstadtplatz bekannt für seinen bunten, vor allem bei Touristen beliebten Wochenmarkt und für die vielen Restaurants und Kneipen drum herum – ein Hotspot des römischen Nachtlebens. Um 1600 war der Campo de’ Fiori noch ein Ort des Schreckens: Hier ließ die Kirche Ketzer verbrennen.
Erst buntes Gemüse, dann bunte Blumen
Tiefgrüner Spinat türmt sich hier jeden Morgen neben dunkelroten Tomaten, die auf der Zunge halten, was sie dem Auge versprechen. Daneben bieten Fischhändler riesige Thunfische, Langusten und Muscheln feil, kann man frische Hühner und respektable Truthähne erstehen. Am frühen Nachmittag fährt die Generalreinigung über den Platz, der nun wieder ganz den Blumenhändlern und bummelnden Besuchern gehört. Auch wenn man auf dem Campo de’ Fiori keine bunten Sträuße kaufen will, lohnt es sich, sich in eines der allerdings teuren Straßencafés zu setzen und nur die Stimmung zu genießen: die warmen, mediterranen Farben der alten Palazzi mit originellen Dachgärten, das Licht und die Fülle der frischen Südfrüchte und Gemüsesorten aus dem römischen Umland.
In der Platzmitte erinnert das 1889 vom Bildhauer und Freimaurer Ettore Ferrari geschaffene Denkmal für Giordano Bruno an die einstige Hinrichtungsstätte. Der Dominikanermönch war von der Inquisition der Ketzerei für schuldig befunden worden, wollte seine Lehre jedoch nicht widerrufen und wurde deshalb nach sieben Jahren Kerker am 17. Februar 1600 bei lebendigem Leibe verbrannt. Wenige Jahre zuvor hatten der italienische Reformator Giovanni Mollio und einer seiner Schüler am selben Ort das gleiche Schicksal erlitten. Die Medaillons unter seiner Bronzestatue tragen die Namen anderer von der katholischen Kirche als Häretiker angesehenen Männer.
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Ein Schwätzchen zwischen Blumen auf dem Campo de’ Fiori
In der Nähe des Campo de’ Fiori steht, an der hübschen und ruhigen Piazza Farnese, der Palazzo Farnese, einer der schönsten Renaissance-Paläste Roms. Bauherr war Kardinal Alessandro Farnese, der spätere Papst Paul III. Er beauftragte 1534 Antonio da Sangallo d. J. mit Planung und Aufsicht der Bauarbeiten. Nach dessen Tod übernahm der gefragte Baumeister Michelangelo 1546 – 1549 das Projekt, das schließlich von Giacomo della Porta 1589 vollendet wurde. Der Palast mit seinen großartigen Kunstschätzen – Gemälden und Wandteppichen nach Vorlagen von Raffael – ist heute Sitz der französischen Botschaft, man kann ihn besichtigen, muss sich für Führungen aber lange (mind. 4 Wochen) im Voraus anmelden.
Anmeldung über www.inventerrome.com, Führungen nur in ital. u. frz. Sprache
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Lage: Lungotevere Castello 50 | Innenstadtplan: b I/II | Metro: A (Ottaviano-San Pietro oder Lepanto) | tgl. 9 – 19.30 Uhr | Eintritt: 13 €, geführte Tour zusätzlich 5 € (10 und 16 Uhr auf Englisch, 11 und 17 Uhr auf Italienisch, Passetto nur mit Führung) | www.castelsantangelo.com
Vom Mausoleum zum Museum – die trutzige Engelsburg gehört zu den markantesten Wahrzeichen Roms. Wer es nicht weiß, würde hinter dem mächtigen Bau eher keine Grabstätte vermuten. Kein Wunder, später wurde das Mausoleum zur Burg, zum Castel Sant’Angelo. Ein Engel – »angelo« - thront auf dem Dach, die Gräber gibt es aber auch noch.
Ein Engel wacht über die Toten
Kaiser Hadrian (76 – 138) ließ das Grabmonument für sich und seine Nachfolger errichten. Vollendet wurde es 139 n. Chr. Sofort beim Eingang von der Tiberseite her baut sich das Mausoleum wie ein monolithischer Block auf. Der Zylinder aus Travertin- und Tuffquadern mit einem Durchmesser von 64 m und einer Höhe von 20 m wirkt wie aus einem Guss. Hinauf kommen Sie auf zwei Wegen: Die ursprüngliche Rampe aus römischer Zeit führt spiralförmig um den Block herum, im 14. Jh. eingefügt wurde eine schräge Rampe mitten hindurch, hinauf bis zur Grabkammer.
Dort wurden neben Hadrian und seiner Gattin Sabina auch Antoninus Pius und Gattin Faustina, die Kaiser Lucius Verus, Marc Aurel, Commodus, Septimius Severus und zuletzt Caracalla beigesetzt. Werfen Sie auch einen Blick in die Papstgemächer, insbesondere in die mit Grotesken verzierte Sala Pauls III., die mit Fries und Kassettendecke ausgestatteten Säle Clemens’ VII. und das mit Fresken von Pierin del Vaga ausgeschmückte Papstapartment. Die gewaltigen Truhen der Sala del Tesoro enthielten das Kostbarste des Kirchenschatzes. Zudem erwarten den Besucher Modelle zur Baugeschichte der Burg, Skulpturen und Bilder vornehmlich aus der Zeit Pauls III.
Ganz oben, auf dem Gesims standen vermutlich Statuen, auf dem höchsten Punkt eine Bronzequadriga mit Hadrian als Sonnengott. Doch schon früh wurde die strategisch günstige Lage des Mausoleums wichtiger: Die Germanen rückten von Norden an! Gegen Ende des 3. Jh.s ließ Kaiser Aurelian eine neue Stadtmauer (Mura Aureliane >>>) bauen, bezog das Mausoleum in die Befestigungsanlagen mit ein und baute es zur stärksten Festung Roms aus.
Papst Gregor der Große hatte im Jahre 590 eine Vision: Ihm erschien über dem Mausoleum der Erzengel Michael. Er steckte sein Schwert in die Scheide und kündigte so das Ende der Pest an. Schon seit dieser frühchristlichen Zeit thronte eine Engelsfigur auf der Spitze des Kastells, die jetzige barocke Bronzestatue schuf 1752 Piet van Verschaffelt.
Neben der Engelsstatue gibt es noch etwas ganz oben auf der Engelsburg – ein Café! Rümpfen Sie nicht die Nase, sondern steuern Sie lieber gleich einen freien Tisch an. Dann sitzen Sie im Schatten unter einer weinbewachsenen Pergola, mit einem phänomenalen Blick: Man sieht direkt zur Kuppel des Petersdom.
Die wehrhaft ausgebaute Burg gefiel auch den Päpsten, sie erkoren sie als Fluchtburg aus. So erteilt im Jahr 1277 Papst Nikolaus III. den Auftrag, die Burg mit den Palästen des Vatikans zu verbinden – der noch heute bestehenden »Passetto« (nur bei Führungen zugänglich) ist eine Mauer mit einem gedeckten Gang, ein perfekter Fluchtweg. Der Borgiapapst Alexander VI. fügte zur Sicherheit an das Kastell noch vier Eckbastionen an. In bedrohlichen Situationen suchten wiederholt Päpste Zuflucht in der Engelsburg, so Papst Gregor VII. 1080 vor Heinrich IV., Papst Clemens VII. während des »Sacco di Roma« 1527 vor den Landsknechten Kaiser Karls V. und Papst Pius VII. vor den Truppen Napoleons.
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Mausoleum der Kaiser, Festung, Papstwohnung, Zufluchtsort und nun auch mit Café auf dem Dach: die Engelsburg
Keine Möglichkeit zur Flucht hatten hingegen die Gefangenen in den Kerkern der Engelsburg, ob Verbrecher oder unbequeme Kardinäle. Im einstigen Mausoleum fanden legendäre Prozesse statt. So der gegen Beatrice Cenci, die ihren gewalttätigen Vater ermorden ließ, sie wurde 1599 vor der Engelsburg enthauptet. Sieben Jahre siechte Giordano Bruno in den Kerkerverliesen der Burg dahin, als Ketzer verurteilt wurde er ein Jahr nach der Cenci auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Bis 1901 diente die Burg als Gefängnis, 1906 wurde das Museum eröffnet.
Die 134 von Kaiser Hadrian eingeweihte, ursprünglich nach ihm (Publius Aelius Hadrianus) benannte Pons Aelius und heutige Engelsbrücke führt direkt auf das Mausoleum zu. Sie galt in der Antike als schönste Brücke überhaupt. Wenn Schönheit noch steigerbar ist – dann hat der Bildhauer Bernini dazu beigetragen. Der Auftrag für die zehn Engelsstatuen der Brücke ging an den damals bereits siebzigjährigen Bernini. Er entwarf die Zeichnungen, seine Schüler führten 1660 – 1667 die Barockskulpturen aus. Zwei Engel – der mit dem Kreuzestitel und der mit der Dornenkrone – stammen von Bernini selbst. Mahnend halten seine Himmelsboten die Leidenswerkzeuge Christi vor den freien Himmel – unverkennbar das Werk eines Meisters spektakulärer Inszenierungen. Die drei mittleren Arkaden der Brücke sind original erhalten. Den Zugang zur Fußgängerbrücke bewachen zwei Apostel-Statuen: Petrus, geschaffen von Lorenzetto (um 1530) und Paulus von Paolo Romano (1463), die Mitte des 16. Jh.s aufgestellt wurden.
www.romasotterranea.it/catacombe.html
Unterirdische Labyrinthe, düster und gruselig, so haben sich Katakomben in unserer Vorstellungswelt verankert. Tatsächlich sind sie weniger geheimnisvoll. Die seit dem 3. Jh. ausgeübte Bestattungsart in den Katakomben war schlicht eine platz- und kostensparende Lösung für Christen, Heiden und Juden. Die christliche Religion verbot die Feuerbestattung, wodurch sich der Platzbedarf noch erhöhte.
Begeben Sie sich in den Untergrund
Die frühchristlichen Katakomben waren nicht etwa geheime Orte, sondern gesetzlich anerkannte Begräbnisstätten, die man mit griechischem Namen als Coemeteria (Ruhestätten) bezeichnete. Bis zum Anfang des 9. Jh.s genossen die Coemeterien mit den Märtyrergräbern allgemeine Verehrung, wobei Gebeine auch als Reliquien in andere Kirchen überführt wurden. Dann gerieten die Grabstätten in Verfall und sogar der alte Name wurde vergessen. Die jetzige Bezeichnung geht auf eine Grabstätte zurück, die in der Catacomba genannten Gegend bei San Sebastiano lag. Die wissenschaftliche Erforschung begann bereits Ende des 16. Jh.s und wurde Aufgabe der Kirche. Das ist bis heute so: Grabungen dürfen nicht von der italienischen Denkmalbehörde ausgeführt werden, sondern obliegen allein der Päpstlichen Kommission für Sakrale Archäologie