Baedeker Reiseführer Thailand - Jochen Müssig - E-Book

Baedeker Reiseführer Thailand E-Book

Jochen Müssig

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Beschreibung

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 12. Auflage 2018

Im Land des Lächelns gibt es zahlreiche Traumstrände wie im Paradies. Dort kann man den Alltag hinter sich lassen und völlig entspannen. Doch da ist noch mehr: In einem Land, wo täglich Punkt 8 Uhr die Nationalhymne erklingt, steht auch der Buddhismus ganz weit vorne. So finden sich hier zahlreiche beeindruckende Tempelanlagen. Besonders romantisch wird es, wenn die Sonne untergeht und die Novizen in den Tempeln bei Ubon Ratchathani die Kerzen anzünden – ein Gänsehautmoment. Wer es etwas aufregender möchte, kann sich mit einem Tuk-Tuk durch Bangkok kutschieren lassen oder mit dem Heißluftballon über das Ruinenfeld von Ayutthaya schweben.
Ganz magisch wird es dann im Open-Air Restaurant über den Dächern von Bangkok, wenn sich das Lichtermeer der Stadt unter einem ausbreitet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 648

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Inhalt

Ihr digitaler Baedeker

Übersichtskarte Thailand

Preiskategorien & Legende

Willkommen bei Baedeker!

10 Souvenirs

Baedekers Top-Ziele

Magische Momente

Energien spüren

Wundern und staunen

Über den Dingen

Archaische Momente

Di Caprio spielen

Romantik pur

Prinzessin und Phallus

Aug in Aug mit dem Storch

Die Bucht der Zauberberge

Die Hand Buddhas

Überraschendes

6 x Erstaunliches:

5 x Unterschätzt:

6 x Durchatmen:

6 x Typisch:

6 x Einfach unbezahlbar:

Das ist Thailand

Touren

Tour 1: Nordostthailandrundfahrt

Tour 2: Von Bangkok Nach Chiang Mai

Tour 3: Von Chiang Mai Ins »Goldene Dreieck«

Tour 4: Von Bangkok Nach Phuket

Tour 5: Von Pattaya Nach Ko Chang

Ziele von A bis Z

Ayutthaya

Baedeker Wissen: Der Gigant Thailands

Baedeker Wissen: Wat Phra Si Sanphet

Ban Chiang

Bangkok

Bang Pa In

Chanthaburi

Chiang Mai

Chiang Rai

Chiang Saen

Chom Tong

Chumphon

Fang

Baedeker Wissen: Vielvölkerstaat

Hua Hin

Kamphaeng Phet

Kanchanaburi

Baedeker Wissen: Todesbahn nach Birma

Khao Lak

Khao-Yai-Nationalpark

Khon Kaen

Ko Chang

Ko Lanta

Ko Pha Ngan

Ko Phi Phi

Ko Samet

Ko Samui

Ko Tao

Ko Tarutao

Krabi

Lampang

Lamphun

Lopburi

Mae Hong Son

Baedeker Wissen: Acht Dinge für ein Leben

Nakhon Pathom

Baedeker Wissen: Dagobas, Stupas, Chedis

Nakhon Ratchasima

Nakhon Si Thammarat

Nan

Nonthaburi

Pattaya

Phangnga

Phetchaburi

Phimai

Baedeker Wissen: Ruinenstadt Phimai

Phitsanulok

Phrae

Phuket

Prachuap Khiri Khan

Ratchaburi

Samut Prakan

Saraburi

Si Satchanalai

Songkhla

Sukhothai

Baedeker Wissen: Der König dem Volke

Suratthani

Surin

Trat

Ubon Ratchathani

Udon Thani

Hintergrund

Das Land und seine Menschen

Baedeker Wissen: Sintflut im Paradies

Baedeker Wissen: Thailand auf einen Blick

Religion

Baedeker Wissen: Sitzend, stehend, schreitend, liegend

Geschichte

Kunst und Kultur

Interessante Menschen

Baedeker Wissen: Ein Leben im Doppel

Erleben & Geniessen

Bewegen & Entspannen

Baedeker Wissen: Faszination unter Wasser

Essen & Trinken

Baedeker Wissen: Typische Gerichte

Baedeker Wissen: Exportweltmeister in Sachen Reis

Baedeker Wissen: Von Ananas bis Rambutan

Feiern

Shoppen

Übernachten

Praktische Informationen

Kurz und bündig

Anreise · Reiseplanung

Auskunft

Badeurlaub

Drogen

Etikette

Geld

Gesundheit

Lesetipps

Notdienste

Preise · Vergünstigungen

Reisezeit

Sicherheit

Sprache

Telekommunikation · Post

Verkehr

Verzeichnis der Karten und Grafiken

Impressum

Karl Baedeker erfindet den Reiseführer

Ihr digitaler Baedeker

So nutzen Sie Ihr E-Book optimal

Praktische Volltextsuche

Sie möchten direkt alle Informationen zu einem bestimmten Ort erhalten oder gezielt nach einem Ort oder einer Einrichtung suchen? Nutzen Sie die interne Volltextsuche des E-Books, um schnell alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet zu bekommen.

Individuelle Routenplanung

Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

Offline Kartennutzung

Laden Sie sich die Karten des Baedeker auf Ihr Endgerät herunter und und nutzen Sie sie überall, ob daheim oder unterwegs, online oder offline.

Übersichtskarte Thailand

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Preiskategorien & Legende

Restaurants

Preiskategorien für ein Hauptgericht

€€€€über 20 €€€€12 – 20 €€€8 – 12 €€bis 8 €

Hotels

Preiskategorien für ein Doppelzimmer

€€€€über 200 €€€€100 – 200 €€€50 – 100 €€bis 50 €

Baedeker Wissen

Textspecial, Infografik & 3D

Baedeker-Sterneziele

Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Thailand möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Schauen Sie still zu, wie ein Mönch in Sukhothai vor der riesigen Hand einer Kolossalstatue von Buddha kniet. Er faltet seine Hände, führt sie zur Stirn und richtet die Fingerspitzen nach oben. Wie schön die steinernen und die lebendigen Hände, nach unten und oben gerichtet, korrespondieren ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen die ich mitnehme …

1.

Ein bauchiges Tongefäß mit Ornamenten oder eine andere Keramik aus Ban Chiang – aber ein Imitat, sonst darf man es nicht mitnehmen ...

2.

Das weltweit erste Orchideenparfüm von der Sunshine Nursery in Udon Thani

3.

Einen Buddha, gerade mal zwei Zentimeter groß, als Glücksbringer für die Hosentasche und den Alltag

4.

Ein edles Tisch-Set vom Chatuchak Weekend Market in Bangkok

5.

Seide von dort, wo sie hergestellt wird: etwa vom Seidenweberdorf Ban Pak Thong Chai im Isan

6.

Niello-Technik? Noch nie gehört? In Nakhon Si Thammarat kann man viel Schönes in dieser Technik kaufen.

7.

Ein dreieckiges Kissen aus Ban Si Than, dem Pillow Village

8.

Auf dem Markt von Fang finden Sie traditionelle Produkte der Stämme der Akha, Lahu, Lisu und Meo.

9.

Nam Pla, original Fischsauce aus Rayong, die von keiner thailändischen Tafel wegzudenken ist

10.

Chang heißt auf Thai Elefant. Egal ob als Holzfigürchen, auf einer Batik, als Schlüsselanhänger oder kleines Kunstwerk – ein Chang bringt Glück!

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Energien spüren 

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Wundern und staunen 

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Über den Dingen 

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Archaische Momente 

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Di Caprio spielen 

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Romantik pur 

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Prinzessin und Phallus 

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Aug in Aug mit dem Storch 

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Die Bucht der Zauberberge 

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Die Hand Buddhas 

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Überraschendes

6 x Erstaunliches

Überraschendes rund um Thailand > > >

5 x Unterschätzt

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Durchatmen

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Typisch

Dafür fährt man nach Thailand. > > >

6 x Einfach unbezahlbar

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

© Getty Images: Cultura Travel/Kozicki

Mit dem Longtail-Boot in die Inselwelt

D

Das ist...

Thailand

Die fünf großen Themen rund um das Land des Lächelns. Lassen Sie sich inspirieren!

© Getty Images: Banagan

Elefantenstatuen schützen den Eingang zum Wat Phra Kaeo in Bangkok.

Philosophie Oder Religion?

Mit knapp 400 Millionen Anhängern gilt der Buddhismus zwar als fünfgrößte Religion der Erde, doch viele dieser 400 Millionen würden sich weigern, den Buddhismus als Religion zu bezeichnen. Dazu ist dieses Buddha-Zitat überliefert: »Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen.«

© Fotolia: Anake

Keine Furcht vor großen Buddhas

SANUANGHIT ist 23 Jahre alt, kommt aus Khon Kaen im armen Nordosten des Landes, dem Isan, und sie ist schon seit langer Zeit Prostituierte in einem Bangkoker Massagesalon. Jeden Tag, bevor sie zur Arbeit geht, kniet sie im Wat Bovornives vor Buddha nieder und bittet um Vergebung für ihre schlechte Arbeit, gleichzeitig aber auch um gute Einnahmen aus dieser schlechten Arbeit. Ein Widerspruch?

Derselbe Tempel im Bangkoker Traveller-Stadtteil Banglamphu beherbergte die meisten thailändischen Könige während ihrer Novizenzeit. Auch Bhumipol Adulyadej war in Wat Bovornives, um im Alter von 21 Jahren für 15 Tage sein Mönchsversprechen einzulösen, wie es in der Regel jeder junge thailändische Mann tut. Sein Urgroßvater, König Mongkut, war dort Abt und der Tempel ist bis heute Sitz des Sangha Raja, dem Oberhaupt der thailändischen Mönchsgemeinschaft. Wat Bovornives taucht zwar in kaum einem Reiseführer auf, ist für die Buddhisten jedoch von großer Bedeutung. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die Statuen der Tempelwächter, bärtige Dämonen auf Krokodilen stehend, und auch auf die Torvergoldung: Sie sind ganz und gar nicht ehernen Ursprungs und wurden von Opiumhändlern gestiftet, mit dem unverhohlenen Wunsch nach weiterhin guten Geschäften ...

© Huber Images: Richard Taylor

Bis zur Erleuchtung so ausgeglichen meditieren wie dieser Steinbuddha im Wat Mahathat Historical Park – für viele Buddhisten Ideal und Lebenssinn

Kein Gott, kein Dogma

Die junge Prostituierte und die cleveren Rauschgifthändler zeigen: Der Buddhismus kennt kein Dogma. Weil es keinen Gott gibt. Es gibt nur Buddha, der eine Lehre gelehrt und als Siddharta Gautama ein Beispiel gegeben hat. Der Buddhismus proklamiert weder Himmel noch Hölle, sondern Erlösung durch Selbsterkenntnis, Wiedergeburt und Erleuchtung. Im Karma-Prinzip, also dem Glauben an ein Geist-Kontinuum, das bis zur Erleuchtung viele Leben durchlaufen muss, wird ein Mädchen wie Sanuanghit nicht getadelt oder gar bestraft. Buddhistische Kleriker setzen niemanden unter Druck, wenden keine Gewalt an, weder physisch noch psychisch.

Der Buddhismus kennt auch keinen Missionierungsanspruch, eben weil es kein Dogma und keinen Gott gibt. Daher sieht man im Buddhismus auch keinen Widerspruch in der Existenz unterschiedlicher Religionen. In der Geschichtsschreibung ist zudem kein Krieg bekannt, der im Namen Buddhas geführt wurde, anders als etwa im Namen des Christentums und des Islams. Und anders als in den beiden großen Offenbarungsreligionen Christentum und Islam geht es im Buddhismus nicht um die Offenbarung des göttlichen Willens in einer Selbstmitteilung Gottes an die Menschen und um den Glauben an diesen Gott. Es gibt auch keine göttliche Schöpfungsgeschichte. Der Buddhismus beruft sich auf logische Zusammenhänge. Daher ist der Buddhismus vielmehr – je nach individueller Einschätzung und Auslegung – eine Lehrtradition oder Philosophie. Und Buddha ist der Weise, der Lehrer, der Führer, an dem man sich orientieren kann. So gesehen fußt auf dem Buddhismus in Thailand ein Stück weit auch die viel zitierte thailändische Toleranz.

Die Novizen von Wat Sakhet

318 Stufen über Bangkok: Das gibt einem trotz der unzähligen Skyscraper immer noch ein erhabenes Gefühl. Einst war der Golden Mount die höchste Erhebung der flachen Stadt. Auf der Anhöhe thront gold-glänzend Wat Sakhet. Bis heute warten dort jeden Mittag Novizen auf Touristen, um mit ihnen ein wenig Englisch zu lernen: Sie fragen nach dem Namen und wo man herkommt, wie man Thailand finde und sogar, welcher Religion man nahestehe. Der eine oder andere leuchtend orange Gewandete erklärt im Gegenzug, warum Buddha kein Gott ist ... (Bangkok >>>)

Die Konstante einer Nation

Das Land hält kurz inne, das Alltagsleben stoppt, wenn die Nationalhymne erklingt. Jeden Tag, Punkt 8 Uhr. Dasselbe passiert, wenn der König spricht. Er ist der Vater des Landes, streng und gutmütig, immer weise, immer der Halt für alle Thais. Dieser Halt hieß knapp 70 Jahre lang Bhumibol Adulyadej. Dann kam der 13. Oktober 2016: Der neunte Rama der Chakri-Dynastie starb und ein Land versank in einem Trauerrausch.

© Getty Images: Arnold

Familie Bhumine im Juli 1966. Ganz links der aktuelle Herrscher Maha Vajiralongkorn.

IHN, König Bhumibol, respektierten alle: die Militärs, die Buddhisten und Muslime, Regierung und Opposition, Gelbhemden und Rothemden, der CEO eines global aufgestellten Konsortiums und der Arbeiter vom stinkenden Hafen Klong Thoey. Ein Beispiel aus vergangenen Tagen: Als 1992 hunderte Demonstranten vom Militär erschossen wurden, bestellte der König den General Premierminister und den Oppositionsführer ein. Vor laufenden Fernsehkameras mussten sich die Kontrahenten vor Bhumibol niederwerfen und hörten sich danach kniend ihre Standpauke an wie Schulbuben. Weiteres Blutvergießen gab es nicht mehr und bald auch wieder geregelte Regierungsgeschäfte. Damals wie heute gilt: Der König ist Staatsoberhaupt, hat zwar keinen offiziellen Einfluss auf die Tagespolitik, doch Bhumibol hat mehrfach gezeigt, wenn er das Wort erhebt und Stellung bezieht, dann wird von der Politik auch entsprechend gehandelt.

Und nun alles anders?

Und jetzt? Ist jetzt alles anders in Thailand mit dem neuen König Maha Vajiralongkorn? Ja. Und Nein. Nein, weil auch Bhumibols einziger Sohn und Nachfolger, Maha Vajiralongkorn, als zehnter Rama der Chakri-Dynastie der König aller Thailänder ist. Ja, weil fraglich ist, ob sein Wort so viel Gewicht haben wird wie das seines Vaters. Ja, weil sie ihn nicht mögen, seinen Lebensstil unpässlich finden und weil er mehr in München und Tutzing am Starnberger See ist als in Bangkok und der Sommerresidenz Hua Hin. Offen sagt das niemand, aber fast alle hinter vorgehaltener Hand. Der neue König feiert die Partys, wie sie kommen, und der Lebemann gibt das Geld auch gerne mit vollen Händen aus. Ein königlicher Jet ist am Münchner Flughafen geparkt, weil in seiner schönen, gelb gestrichenen Tutzinger Villa sein jüngster Sohn mit seiner jüngsten Liebe lebt. Er hatte die Stewardess auf einem Thai-Airways-Flug kennen gelernt. Insgesamt hat Maha Vajiralongkorn 13 Kinder von fünf Frauen. Das alles mögen die Thais nicht. Aber er ist jetzt nun mal ihr König und deshalb respektieren sie ihn, nur wie einen Vater lieben werden sie ihn nicht, schon gar nicht so wie seinen Vater. Lieben würden sie Bhumibols zweite Tochter Sirindhorn, die ihren Vater zu all seinen inländischen Entwicklungshilfeprojekten begleitete und diese übernahm, als der Papa krank wurde.

© Getty Images: Bronstein

König Maha Vajiralongkorn, offiziell Rama X., tritt in große Fußstapfen.

Militär und bunte Hemden

Das alles wird dazu führen, dass die Militärs noch eine ganze Weile die Nation regieren werden. Wahlen sind nicht vor Ende 2018 vorgesehen, da die Generäle das Land unter Maha Vajiralongkorn als nicht besonders stabil sehen und der Konflikt zwischen den königstreuen, mittelständischen Gelb(hemd)en und den armen, ländlichen Rot(hemd)en wohl sofort wieder eskalieren würde. Gelb- und Rothemden werden so genannt, weil sich einige Zeit lang Millionen im Land mit diesen Farben bei Massendemonstrationen kleideten und so Farbe bekannten und Gesinnung zeigten. Wenn man nun verstärkt auch lilafarbige Hemden auf den Straßen im Land sieht, dann outen sich damit die Anhänger von Prinzessin Sirindhorn, denn Lila ist ihre Farbe, so wie Gelb die Farbe von Bhumibol Adulyadej war.

Wenn um 8 Uhr alles still steht

Hauptbahnhof Bangkok, genau 7.59 Uhr: Es herrscht geschäftiges Treiben. Einer rennt, um seinen Zug zu erwischen, ein anderer schläft im Sitzen, weil er noch warten muss. Doch eine Minute später stehen beide stramm. Der eine hat aufgehört zu rennen, der andere aufgehört zu schlafen. Die Nationalhymne erklingt aus den Lautsprechern, und Hua Lumphong, der Bahnhof, erstarrt wie in Eis. Keiner bewegt sich: »Thailand den Thailändern. So bleibt es, denn alle Thailänder sind in Einigkeit miteinander verbunden ...« schallt die Hymne für den wichtigsten aller Thais, den König ...

Heiße Liebe für scharfes

Thailands Street-Food gehört zum Besten, was weltweit von den Köchen der Straßenküchen aufgetischt wird: aromatisch, scharf und immer sauber, auch wenn die direkte Umgebung anderes vermuten lässt. Der Baedeker-Autor fährt seit 30 Jahren nach Thailand, isst sehr oft an Garküchen, weil es eben die authentische Küche und sehr lecker ist, hatte aber noch nie Magen-Darm-Probleme ...

© Getty Images: Bush

Wer braucht ein Restaurant wenn es Garküchen gibt?

MAN sagt, die Thais würden, wenn sie nicht gerade essen, zumindest ans Essen denken. Die eine Hälfte kocht, die andere isst. Gegessen wird immer und überall, zu jeder Tages- und Nachtzeit, im Feinschmeckerrestaurant und an der Bordsteinkante – wie in Bangkoks Chinatown, wo die Touristen aus aller Welt staunen, wenn sie denn die Augen aufmachen und sehen, was es so alles gibt auf der Yaowarat Road und den unzähligen Straßen mit ihren Garküchen. Neben Fisch und Huhn, Rind und Schwein, Gemüse und natürlich Reis sind dort bekanntermaßen köstliche Hummer und die geschmacklich noch feineren Langusten sehr beliebt.

Auf ins Gewirr!

Chinatown ist vielleicht das beste Viertel, Street-Food auszuprobieren. In einem heillosen Gewirr aus Läden und Buden gleiten die Menschen mit asiatischer Geschmeidigkeit aneinander und an den zahllosen Essenständen vorbei, um genau die richtige Garküche zu finden. Diese Straßenküchen bieten schließlich fast alles, was man nur so essen kann. Auch die Nachtmärkte von Hua Hin oder Chiang Mai und nach einem ausgedehnten Shopping-Tag, der fünfte und sechste Stock des Einkaufs-Centers MBK in der Silom-Gegend der Hauptstadt bieten eine ähnliche Vielfalt und Qualität zu niedrigen Preisen: An vielen Garküchen und auf Nachtmärkten gibt es noch für zwei Euro beste Reis- und Nudelgerichte sowie Suppen oder marinierte Hühnchen vom Grill. »Off the record«, geben sogar die Starköche der Stadt zu, dass sie traditionelles Thai-Food nicht besser zubereiten können, sondern ihnen nur bessere und teurere Rohprodukte zur Verfügung stehen, wie Rind und Lamm aus Australien oder geschmackvollere Kaltwasserfische.

Ende der Straßenküchen?

Da schlug es natürlich wie eine Bombe ein, als kürzlich aus thailändischen Regierungskreisen verlautbart wurde, dass man Straßenküchen im Lauf der nächsten Jahre verbieten wolle, Anbieter nur noch Konzessionen für in dafür ausgewiesene, klimatisierte Food-Centern bekämen und man das Drunter und Drüber an und um die Food-Stalls so nicht mehr dulden wolle. Ein einhelliger Aufschrei der Bevölkerung schallte durchs Land, lauter als die Verlautbarungen der immer noch regierenden Generäle. Aber Wanlop Suwandee von der Bangkok Metropolitan Administration relativierte schnell: »Wir verbannen unser Street-Food nicht. Die Khao San Road und Chinatown mit ihren Garküchen sind Touristenanziehungspunkte erster Klasse! Aber wir passen vermehrt auf, dass die Hygiene-Standards eingehalten werden.«

Street-Food mit Michelin-Stern

Selbst im allerletzten Winkel des Königsreichs ist zumindest eine Garküche zu finden. Und bestellen kann man um zwölf Uhr mittags wie um zwei Uhr nachts. Viele Garküchen in Bangkok und die kleinen Lokale an den Busbahnhöfen haben zuweilen sogar einen 24-Stunden-Betrieb. In Thailand kann man für zwei Euro ebenso gut essen wie für zehn, hundert oder mehr: Schließlich bekam Bangkok 2017 seinen ersten Michelin-Guide, mit drei Zwei-Sterne- und 14 Ein-Sterne-Restaurants. Den Mut nicht nur in feinen Restaurants zu speisen, sondern auch einmal auf einem kleinen Hocker zu bestellen, sollte man sich unbedingt nehmen. Wer einmal dort gegessen hat, denkt dann wie die Thais beim Essen auch schon mal ans nächste Essen ... Und wenn man das »Jay Fai« wählt, hat man sogar Street-Food und Sterne-Küche in einem, denn die 72-jährige Restaurant-Besitzerin und Küchenchefin Supinya Junsuta hat als erstes Street-Food-Lokal überhaupt einen der begehrten Michelin-Sterne ergattert.

© Dumont Bildarchiv: Heeb

Frisch, schnell, günstig, lecker: kleine Garküchen bergen große Geschmackserlebnisse.

Reizüberflutung in Chinatown

In der Sampeng Lane, einer langen, schmalen Gasse und seit jeher die kleine Pulsader von Bangkoks Chinatown, läuft ein frisch geköpftes Huhn noch ein paar Meter den Marktgang entlang, ehe es tot umfällt. Ein Mann gibt eine lebende Schlange dem Koch einer Garküche, um sich die Delikatesse frisch zubereiten zu lassen. An einer anderen Kochstation häufen sich gegrillte Heuschrecken. Und in den Apotheken rätselt der Besucher über in Gläsern ausgestellte Seepferdchen. Wang, der chinesische Apotheker der »Bird’s Nest Farmacy« in der Yaowarat Road erklärt: »Man legt sie zwei Wochen in Alkohol ein und isst sie, um Nierenprobleme zu lindern.« (Bangkok >>>)

Vom Holzarbeiter zum Entertainer

»Das sind Khun Eer und Puang Whan!«, werden in Hua Hin zwei ganz unterschiedliche Typen vorgestellt: Der eine ist ein Fliegengewicht von 50 kg, der andere knapp drei Tonnen schwer. »Die beiden sind wie ein Ehepaar, denn der Elefant vertraut nur einem: seinem Mahut Eer ...« Und mit beiden geht’s zwar nicht in den Porzellanladen, aber in die Weinberge von Hua Hin ...

© shutterstock

Unzertrennlich: Elefant und Mahut

SHOWTIME auch im großen Elefantencamp von Mae Rim bei Chiang Mai: Die Elefanten spielen Fußball – und das gar nicht schlecht! – oder zeigen, was sie früher gemacht haben, nämlich Teakholzstämme umher zu wuchten. Doch spätestens beim Weinberg- oder Fußballangebot stellt sich der eine oder andere die Frage, ob es denn richtig sei, all diese touristischen Angebote mit Elefanten anzunehmen? Einen Elefantenritt versteht man ja noch. Aber diese anderen, manchmal absurd wirkenden Shows, in denen Elefanten Männchen machen oder gar malen müssen? Sind die nicht wider jegliche Natürlichkeit der Tiere?

© Getty Images: Unger, Collection: Lonely Planet Images

Ein traditioneller Ausritt auf einem Elefanten gehört noch zum normalen touristischen Angebot, aber müssen die Dickhäuter auch Fußball spielen?

Kulturgut und Tierwohl

Die Antwort liegt in Thailand offensichtlich nicht gleich auf der Hand, denn es werden eine ganze Reihe von Gründen vorgetragen: Der Elefant ist ein Glücksbringer, ja sogar eine Art Kulturgut in Land, einer, der in Tempeln verehrt und von den Menschen als ehemaliger Kämpfer in den Kriegen gegen Burma hoch geachtet wird. Danach war er in der Geschichte Thailands ein unermüdlicher Arbeiter in den Wäldern des Nordens.

Und alle weißen Elefanten, also Albinos, werden bis heute klaglos dem Königshaus geschenkt. Dabei muss man wissen: Elefanten kosten immer noch bis zu 15 000 Euro. Früher waren sie sogar noch teurer. Da haben sie Holz abtransportiert und gestapelt. Vor hundert Jahren gab es an die 100 000 Arbeitselefanten in Thailand. Doch seit 1989 darf kaum noch gerodet werden.

Deshalb sind heutzutage gerade mal 3000 dieser Dickhäuter übrig geblieben im Königreich. Der Rest ist arbeitslos. Auch Phuang Whan oder seine 70 Kollegen aus dem Mae Sa Valley wären ohne Arbeit, wenn sie nicht Touristen durch die Hua Hin Vineyards schaukeln oder mit Fußballspielen begeistern würden.

200 kg Festtagsmenü

Einer wie Phuang Whan muss sich sein Fressen schließlich verdienen. Seine drei Tonnen Lebendgewicht wollen pro Tag mit rund 200 kg Grünzeug gefüttert werden. Wobei Phuang Whan – wie jeder Elefant – sehr schlau ist. Weiß er doch, was nach dem Ritt auf ihn wartet. Die Touristen werden mit Delikatessen verwöhnt und verkosten diverse Thai-Weine. Er nimmt zunächst mal einen kräftigen Schluck Wasser – pro Rüsselfüllung 15 Liter – und dann gibt’s das Festtagsmenü: Ananas, Papaya und Wassermelone zur Vorspeise, Zuckerrohr und Kokosnussblätter als Hauptgericht und frische Bananenstauden zum Dessert.

ABM-Stelle oder Ausbeutung?

Bei jedem Ritt, bei jeder Show bucht man mit dem touristischen Angebot gleichzeitig auch immer eine ABM-Maßnahme. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen entlassenen Holzarbeiter, der nun sein Futter (und natürlich auch das seines Besitzers ...) mit Entertainment verdient. Allerdings sollte man immer einen Blick auf die Tiere und Ställe werfen, bevor es losgeht oder lustig wird: Wirken die Tiere apathisch, haben sie nur wenig Platz oder sind an einer kurzen Kette angebunden, dann sollte man vielleicht von dem Angebot Abstand nehmen, da davon auszugehen ist, dass diese Elefanten nicht artgerecht gehalten und regelrecht ausgebeutet werden.

Elefantenritt und Wasserfontäne

»Song soong!«, befiehlt der Elefantenführer im Elephant Center. Und brav bildet der Elefant mit seinem Rüssel eine Treppe zum Aufsteigen. Das Kraftpaket setzt sich in Bewegung, und oben, im Nacken des Tieres sitzend, erlebt man jede Bewegung intensiv mit. Es geht eine Stunde durch ein Flussbett, und man schaut zu, wie der Elefantenführer sein Tier beim Baden mit der Schale einer Kokosnuss schrubbt. Dem Elefanten gefällt das: Er taucht seinen Rüssel in den Fluss und spritzt ausgelassen eine Wasserfontäne in die Luft.

Vom Backpacker- zum Massenziel

Im Tourismusgeschäft gehört Thailand längst zu den Schwergewichten: Knapp 50 Milliarden Euro Einnahmen werden jährlich erzielt. Mit 32,6 Millionen Besuchern pro Jahr hat sich Thailand seit 2016 sogar unter die Top Ten der der Welt geschoben. 1970 zählte man noch nicht einmal 400 000 Gäste! Und ein Ende scheint nicht in Sicht: Man geht davon aus, dass schon 2020 die 50-Millionen-Marke in Reichweite kommt ...

© Getty Images: Collection: WIN-Initiative

Alles bereit für den Ansturm in Phuket

THAILAND ist unserer Zeit weit voraus. Das Königreich schreibt schon das Jahr 2561, wenn dieses Buch in den Handel kommt. Ihrer Zeit voraus waren auch die Hippies, die ab 2513, also ab 1970, Ko Samui und Phuket als neue Blumenkinderparadiese entdeckten. Schon bald entstanden die ersten Holz- und Bambushüttchen für die Gäste, Fischer sorgten für den Bootstransfer, die Szene traf sich abends im dämmrigen Schein von Petroleumlampen und schwärmte von Leben, Liebe, Freiheit und stetig kreisenden Joints.

In den 1980er Jahren war ein Beachfront-Hüttchen schon nicht mehr selbstverständlich, denn die Bungalow-Siedlungen wurden vorwiegend ins Landesinnere gebaut. Ebenso romantische wie spartanische Hütten ohne Elektrizität, aber nur wenige Meter vom Ufer entfernt verschwanden nach und nach. Dafür bestimmten bald komfortable Mittelklasseanlagen mit Pool das Bild. Die Szene zog derweil weiter auf die Schwesterninseln Phangan und Tao.

© laif: Gardel/hemis.fr

Seit der Verfilmung von »The Beach« ist es an der Maya Bay vorbei mit der Einsamkeit.

di Caprios Traumstrand

Dann kam das Jahr des Drachen, 2543, unser 2000, und Alex Garlands »The Beach«. Da mittlerweile so viele Pauschaltouristen die Endstation ihrer Sehnsüchte auf Ko Samui gefunden hatten, winkten die Filmemacher ab: Für die Dreharbeiten zogen sie samt Leonardo di Caprio, der den Rucksackreisenden Richard spielte, auf die unbewohnte Insel Phi Phi Le an die Westküste Siams. Dort fand di Caprio als Richard seinen verklärten Traumstrand. Und Thailand wurde überrollt von Besuchern.

Beispiel Ko Samui

Mit »Welcome to Paradise« werden die Besucher bis heute auf Ko Samui empfangen, wenn sie über den immer noch beschaulichen und mit Blumen geschmückten Flugplatz einreisen. Doch bevor die Touristen einflogen, lebten die gut 35 000 Einwohner ausschließlich von ihren drei Millionen Kokospalmen und vom Fischfang. Dabei wurde der monatliche, rekordverdächtige Ertrag von zwei Millionen Kokosnüssen erzielt. Heutzutage werden Plantagen nur noch im Süden der Insel rentabel betrieben. Denn zur Monokultur Kokosnuss kam die Monokultur Tourismus, die beste Lagen für die Hotels beansprucht. Vom einfachen 500-Baht-Zimmer bis zur 500 000-Baht-Luxusvilla (das sind bis zu 12 500 Euro pro Nacht!) ist heutzutage alles zu haben. Schlimmste Auswüchse wurden glücklicherweise vermieden, denn kein Hotel ragt höher als eine Kokospalme in den Himmel. Und die natürliche Schönheit der Insel hat sowieso ihren Selbstschutz, da das Innere mit seinen bis zu 635 m hohen Bergen bis heute praktisch unentdeckt und nur sehr schwer zugänglich ist.

Ko Samui ist exemplarisch und gehört zu den Teilen des Landes, die sich vom Backpacker- zum Massenziel gewandelt haben. Trotzdem gibt es Massentourismus nicht überall in Thailand. Er beschränkt sich neben der Hauptstadt Bangkok auf einige Badeorte an der Küste wie Pattaya, Hua Hin, Krabi und Kao Lak oder auf die wichtigsten Inseln wie Phuket, Phangan, Samet und eben Samui. Auf zahlreichen anderen Inseln geht es noch wesentlich beschaulicher zu, sogar auf Thailands drittgrößter Insel Ko Chang findet man bis heute 1980er Romantik mit Bungalows direkt am Strand. Es gilt halt wie immer in Thailand: same same – but different ...

Big Buddha revisited

Die Sonne brennt, der Schweiß rinnt, der Buddha glänzt: wie in den 1980ern. Auch damals waren es 74 Stufen bis nach oben. 2005 hat der 12 m hohe Big Buddha auf einer Anhöhe an der Nordostspitze von Ko Samui allerdings noch ein Lebensrad und ein zierendes Schiff hinter seinem Rücken hinzubekommen, das ihn noch imposanter erscheinen lässt. Es sind auch mehr Souvenirstände rund um Wat Phra Yai, zu dem Big Buddha gehört, dazugekommen, und die Halbinsel Bo Phut ist inzwischen zugebaut. Gut 30 Jahre gehen auch an einem Paradies nicht spurlos vorüber ... (Ko Samui >>>)

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Thailands beste Seiten kennen.

© shutterstock

Mit dem Heißluftballon über das Ruinenfeld von Ayutthaya

Unterwegs in Thailand

Richtig planen

Thailand ist, obwohl das Straßennetz gut ausgebaut ist, kein Land für Raser. Es wäre auch zu schade, an den vielen Sehenswürdigkeiten abseits der Hauptverkehrsrouten einfach vorbeizufahren. Deshalb sollten Sie für Überlandfahrten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von maximal 40 km/h zugrunde legen und genügend Zeitreserven für Abstecher einplanen. Das betrifft nicht nur Fahrten auf den gut ausgebauten Schnellstraßen, sondern auch ganz besonders solche auf Nebenstrecken. Hier können z. B. Omnibusse und Lastwagen unliebsame Verkehrshindernisse darstellen. Vorsicht: Während der Regenzeit kann es durchaus vorkommen, dass Nebenstraßen und Sandpisten nicht passiert werden können! Wer Fahrten in das unwegsamere Bergland im Norden Thailands unternimmt, sollte eventuell ein geländegängiges Fahrzeug anmieten. Da nur Hauptstraßen nachts ausreichend beleuchtet sind, sollte man sicherheitshalber auf Nachtfahrten verzichten.

Mietwagen

Thailand lässt sich sehr gut mit dem Mietwagen erkunden, alle international operierenden Fahrzeugverleiher sind mit Dependancen an Flughäfen und größeren Städten vertreten.

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Nordostthailand-Rundfahrt

Länge der Tour: ca. 2500 km

Dauer: 10 Tage

Start/Ziel: Bangkok

Tour 1

Terra inkognito? Nicht ganz, aber diese Rundreise führt durch den Isan, den touristisch noch wenig erschlossenen Nordosten Thailands. Die Qualität der Unterkünfte kommt in der Regel über einfaches Mittelklasse Niveau nicht hinaus, dafür gibt es große Kultur und authentische Eindrücke aus dem Alltagsleben.

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Tag 1

Man verlässt Bangkok über die Nationalstraße 1 in nördlicher Richtung, fährt vorbei an Ayutthaya nach Saraburi und von dort weiter auf der Nationalstraße 2 nach Nakhon Ratchasima. Zunächst geht es dabei durch eine von Reisfeldern geprägte, danach bereits durch eine für den Nordosten typische karge Landschaft. 7 km vor Saraburi lohnt sich eine Besichtigung des als Wallfahrtsort beliebten Wat Phra Buddhachai.

Von Saraburi geht es nach 34 km (Nationalstraße 1 in Richtung Norden) zum Höhepunkt des 1. Tages: Wat Phra Buddhabat, der berühmte Tempel mit dem einzigen echten Fußabdruck Buddhas in Thailand. Etwa auf halber Strecke zum Wat Phra Buddhabat liegt noch der Höhlentempel Wat Tham Si Wilai mit einem imposanten Gewölbe.

Tag 2

Vor der Weiterfahrt nach Khon Kaen sollte man sich am frühen Morgen Nakhon Ratchasima ansehen, das auch Khorat genannt wird. Anschließend biegt man von der Nationalstraße 2 rechts ab zur sehr sehenswerten Khmer-Tempelanlage von Phimai, die vor einigen Jahren mit erheblichem Aufwand restauriert worden ist, das größte und am besten erhaltene Zeugnis der Khmer-Kunst auf thailändischem Boden. Abends erreicht man Khon Kaen.

Tag 3

Khon Kaen hat keine sonderlich interessanten Sehenswürdigkeiten. Besuchenswert ist jedoch (auch zur Vorbereitung auf Ban Chiang am 4. Tag) das Nationalmuseum mit Artefakten aus der thailändischen Frühgeschichte, darunter ein in Ban Chiang freigelegtes Grab.

Die kurze Tagesetappe von Khon Kaen nach Udon Thani (Nationalstraße 2 nach Norden) gibt Gelegenheit, sich die Landschaft anzusehen, in der einen oder anderen kleinen Ortschaft haltzumachen und die zumeist einfachen, doch hübschen Tempelanlagen oder auch einen Markt zu besuchen.

Tag 4

Um ausreichend Zeit für den Besuch in Ban Chiang zu haben, verlässt man Udon Thani schon am frühen Morgen (Nationalstraße 22 nach Osten). Ban Chiang, wo 1967 sensationelle Keramik- und Bronzewerkzeugfunde gemacht wurden, ist 46 km von Udon Thani entfernt. Man erreicht die Fundstätten nach 6 km und das kleine, etwa 1 km von ihnen entfernte Nationalmuseum von der Nationalstraße 22 aus.

Tag 5

Kurz vor dem Dorf Ban That Naweng (ca. 70 km von Udon Thani) führt von der Experimentierstation für Reisanbau eine unbefestigte Nebenstraße zu einem interessanten Khmer-Heiligtum mit besonders kunstvoll skulptierten Türstürzen. Auf der Nationalstraße 22, die kurz vor Sakhon Nakhon und dem Nong Han Reservoir nordöstlich abbiegt, erreicht man am Abend Nakhon Phanom am Mekong, der die Landesgrenze zu Laos bildet.

Tag 6

Man verlässt Nakhon Phanom auf der Nationalstraße 212 in südlicher Richtung und erreicht nach 53 km das kleine Städtchen That Phanom mit dem Phra That Phanom, einem ebenfalls im laotischen Stil erbauten buddhistischen Heiligtum. Am Flussufer gegenüber dem Tempel befindet sich ein lebhafter Markt. Sehenswert in Mukdahan, das man nach ca. 42 km erreicht, sind zwei Tempelanlagen, die von vietnamesischen Flüchtlingen erbaut wurden.

Tag 7

Die Nationalstraße 212, die von Nakhon Phanom bis Mukdahan am Mekong entlang führte, verlässt nun den Fluss. Die einzige Sehenswürdigkeit auf der Weiterfahrt bis zum Tagesziel Ubon Ratchathani ist der Wat Phra Mongkol bei Amnat Charoen mit einer überdimensionalen Buddha-Figur inmitten Schatten spendender Bäume – sie zählt zu den größten in Thailand.

© Getty Images; [Genesis] - Korawee Ratchapakdee

Novizen an einem Tempel in Ubon Ratchathani sorgen für Atmosphäre.

Tag 8

Die Provinzhauptstadt Ubon Ratchathani sieht man sich am besten am frühen Morgen an. Interessant sind der lebhafte Markt und einige Tempel. Danach fährt man auf der Straße 217 nach Osten und wechselt hinter Phibun Mangsahan auf die Straße 2222. Nach 43 km gelangt man zum Wat Phokhaokaeo, einem sehr hübschen Tempel aus rot gebrannten Tonziegeln. Auf der Weiterfahrt nach Pa Tham kommt man nach 7 km zu der Felsengruppe Sao Chaliang, die zum Naturdenkmal erklärt wurde. In Pa Tham lohnt v. a. der herrliche Blick über den Mekong nach Kambodscha.

Wenn es die politischen Verhältnisse erlauben (unbedingt Auskunft in Ubon Ratchathani einholen!), sollte man auch den Khmer-Tempel Khao Phra Viharn besuchen. Er liegt in Kambodscha und ist offiziell seit 1992 (nur von Thailand aus) wieder zugänglich. Man erreicht den Tempel auf der Provinzstraße 2178; gegen Abend Rückkehr nach Ubon Ratchathani.

Tag 9

An der vorletzten, recht langen Etappe der Rundreise liegen zwei wichtige Sehenswürdigkeiten. Um genügend Zeit für ihre Besichtigung zu haben, ist ein zeitiger Aufbruch zu empfehlen. Man verlässt Ubon Ratchathani auf der Nationalstraße 24 in südöstlicher Richtung, dann wendet sich die Straße nach Westen. Nach etwa 260 km erreicht man Prakhon Chai in der Provinz Buriram. Etwa 14 km südlich liegt der kleine Ort Ban Tako, wo eine Tafel den weiteren Weg zum Wat Prasat Phanom Rung auf einer 158 m hohen Bergkuppe weist. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Wat Prasat Muang Tam, weitere 8 km südlich im Tal gelegen. Besonders beachtenswert ist das imposante Hauptheiligtum. Man kehrt auf die Nationalstraße 24 zurück und erreicht nach rund 110 km wieder Nakhon Ratchasima.

Tag 10

Auf der Rückfahrt nach Bangkok stellen die Ruinen von Ayutthaya eine Art krönenden Abschluss dieser Isan-Rundfahrt dar. Das UNESCO-Weltkulturerbe gehört zu den schönsten Tempelanlagen Asiens. Von dort geht es dann zurück nach Bangkok.

Von Bangkok Nach Chiang Mai

Länge der Tour: ca. 1000 km

Dauer: 9 Tage

Start: Bangkok

Ziel: Chiang Mai

Tour 2

Da schnalzen die Kunst- und Kulturliebhaber mit der Zunge: Wie Perlen an einer Schnur reihen sich Thailands großartigste Denkmäler entlang der Route von Bangkok nach Chiang Mai. Klangvolle Namen wie Ayutthaya, Lopuri, Phitsanulok oder Sukhothai liegen auf dem Weg und warten auf Ihren Besuch.

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Tag 1

Man verlässt Bangkok am frühen Morgen in nördlicher Richtung (Nationalstraße 1, dann 32) und erreicht nach gut 70 km Ayutthaya mit seiner einzigartigen Ruinenstadt, zu deren Besichtigung man sich ausreichend Zeit lassen sollte.

Tag 2

Von Ayutthaya kann man die Route über Saraburi wählen und zunächst den Wat Phra Buddhabat besuchen, bevor man

Lopburi erreicht. Bleibt nicht ausreichend Zeit zur Besichtigung des Königspalastes und der anderen Sehenswürdigkeiten, kann man dafür auch noch den nächsten Vormittag verwenden, da während der Fahrt nach Nakhon Sawan nur der Besuch eines Tempels in Chai Nat auf dem Programm steht.

Tag 3

Von Lopburi fährt man über Singburi und von dort auf der Straße 311 nach Chainat (85 km). Dort lohnt der Wat Thammamun mit einer Buddha-Statue aus der Ayutthaya-Epoche einen kurzen Besuch.

Entlang der Nationalstraße 32 gelangt man über Uthai Thani zum Tagesziel Nakhon Sawan. Die sehenswerte Stadt liegt vor einer Bergkette in einer landwirtschaftlich intensiv genutzten, weiten Ebene. Nicht auslassen sollte man den Wat Chomkiri Nagaproth auf einem Hügel über dem Menam Chao Phraya, der sich dort aus den beiden Flüssen Menam Ping und Menam Nan bildet.

Tag 4

Von Nakhon Sawan führt die Nationalstraße 117 in nördlicher Richtung nach Phitsanulok. Diese Etappe ist kurz gehalten, damit man den Nachmittag für den Besuch des Wat Phra Si Ratana Mahathat mit der einzigartig schönen Buddha-Statue Phra Buddha Jinarat zur Verfügung hat.

Tag 5

Diese Tagesstrecke sieht zunächst etwas merkwürdig aus, ist aber wegen der wenig empfehlenswerten Übernachtungsmöglichkeiten in Kamphaeng Phet so gewählt. Von Phitsanulok fährt man auf der Straße 12 nach Sukhothai und dann auf der 101 nach Kamphaeng Phet (insgesamt ca. 2,5 Std.). Sehenswert sind hier die beiden nebeneinander liegenden Tempelanlagen Wat Phra Kaeo und Wat Phra That. Nach gut 100 km auf der gleichen Strecke ist man wieder zurück in Sukhothai.

Tag 6

So hat man einen ganzen Tag Zeit für Sukhothai, eine phantastische Ruinenstadt, in der sich ein ausgiebiger Rundgang sehr lohnt.

Tag 7

Auf der Straße 101 erreicht man zunächst Sawankhalok und fährt weiter nach Si Satchanalai (60 km). Bemerkenswert ist der Wat Chang Lom mit einem monumentalen Chedi. Daran könnte sich ein Besuch des Wat Chedi Chet Theow mit seinen 32 Stupas, in denen die Asche von Mitgliedern der königlichen Familien enthalten ist, anschließen. Von Si Satchanalai benutzt man die Straße 101 bis kurz vor Den Chai, biegt auf die Straße 11 ab und erreicht nach gut 2,5 Stunden Lampang (127 km).

Tag 8

Der Vormittag in Lampang sollte dem Besuch einiger der zahlreichen Tempel gewidmet werden. Außerhalb der Stadt liegt der Wat Phra Kaeo Don Tao, in dem über 32 Jahre hinweg der berühmte, heute im Wat Phra Kaeo in Bangkok stehende Jade-Buddha, das wichtigste Heiligtum der thailändischen Buddhisten, aufbewahrt wurde. 18 km außerhalb der Stadt (Nationalstraße 1 nach Süden) steht mit dem Wat Phra That Lampang Luang ein weiterer, sehr sehenswerter Tempel. Über die Nationalstraße 11 und den Ort Lamphun (dessen Besichtigung morgen auf dem Programm steht) erreicht man Chiang Mai mit besten Unterkunftsmöglichkeiten.

Tag 9

Um sich die alte Stadt Lamphun mit dem Wat Phra That Haripunchai und Chiang Mai, die Rose des Nordens, in Ruhe ansehen zu können, empfiehlt es sich, mindestens einen ganzen Tag dafür einzuplanen.

Rückreise

Für diejenigen, die nicht weiter gen Norden reisen (vgl. Tour 3), empfiehlt sich abends oder am nächsten Morgen die Rückreise nach Bangkok mit dem Flugzeug, da die beiden Städte etwa 750 km trennen. Einige Mietwagenfirmen bieten die Möglichkeit an, das in Bangkok übernommene Fahrzeug in Chiang Mai zurückzugeben.

Von Chiang Mai Ins »Goldene Dreieck«

Länge der Tour: ca. 750 km

Dauer: 3 – 4 Tage

Start/Ziel: Chiang Mai

Tour 3

Schon der Name weckt Erwartungen: »Goldenes Dreieck« ... Aber diese Route führt nicht nur dorthin, sondern auch durch die Landschaft Nordthailands mit dichtem Dschungel und hohen Bergketten sowie nach Mae Sai, der nördlichsten Stadt Thailands. Der dortige Grenzübergang nach Myanmar ist auch für Touristen geöffnet und ermöglicht einen unkomplizierten Schnupperbesuch im früheren Burma.

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Tag 1

Von Chiang Mai benutzt man nicht die nach Chiang Rai führende Nationalstraße 118, sondern zunächst die Nationalstraße 107, die durch eine ungleich reizvollere Landschaft führt. Nach ca. 18 km trifft man auf das Städtchen Mae Rim. Biegt man nach links auf die Straße 1096 ab, erreicht man nach 11 km ein Elefantencamp, in dem junge Dickhäuter trainiert werden (Vorführungen tgl. 8, 9.40 und 13.30 Uhr). Zurück auf der Straße 107 geht die Fahrt weiter durch die eindrucksvolle Landschaft. Wenn genügend Zeit ist, sollte man einen Besuch der Höhlen von Chiang Dao nicht versäumen. Bei Fang (131 km)sind die 50 heißen Quellen von Ban Pin (ca. 10 km außerhalb) lohnenswert. Sie liegen in einem bewaldeten Gebiet und sind zum Teil bis zu 100° Celsius heiß. Ab Fang geht es direkt auf den Straßen 109, 118 und 1 nach Chiang Rai.

Tag 2

Das kleine, geschäftige Städtchen Mae Sai, 59 km von Chiang Rai entfernt, ist die nördlichste Ortschaft Thailands (1010 km von Bangkok entfernt) und Grenzstadt zu Myanmar. Die Benutzung des Übergangs nach Tachilek und einen kurzen Besuch in Myanmar sollte man nicht versäumen.

Fährt man nach Chiang Rai zurück und dann auf der 1173 nordwärts, gelangt man nach Chiang Saen, das für seinen eigenständigen Kunststil bekannt ist. Schön liegt inmitten von Bäumen der Wat Pa Sak und der Wat Chedi Luang mit einem 58 m hohen Chedi, der einmal fast 90 m hoch war. Außerhalb der Stadt thront auf einem Hügel der Wat Phra That Chom Kitti mit einem schiefen Chedi. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zu einem Aussichtspunkt, den man als »Goldenes Dreieck« bezeichnet. Dort grenzen Thailand, Laos und Myanmar aneinander. Sehenswert ist die Mündung des Menam Ping in den Mekong, der mit mehr als 4000 km Länge zu den längsten Flüssen der Erde gehört und als Lebensader Südostasiens gilt.

Tag 3

Die letzte Etappe ist ca. 345 km lang und deshalb etwas strapaziös. Eine Möglichkeit ist, die Strecke zu teilen und unterwegs zu übernachten. Von Chiang Saen benutzt man zunächst wieder die Straße zurück nach Chiang Rai, von dort die gut ausgebaute Nationalstraße 1, die auf direktem Weg nach Phayao führt. Die Stadt liegt an einem 24 km² großen See, an dessen Ufer der Wat Si Kom Kam steht. Von Phayao führt die Straße 120 durch eine einzigartige Landschaft über Wang Nua zurück nach Chiang Mai. Diese Fahrt ist besonders während der Regenzeit reizvoll, wenn alles in voller Blüte steht.

Von Bangkok Nach Phuket

Länge der Tour: ca. 1250 km

Dauer: 7 Tage

Start: Bangkok

Ziel: Phuket

Tour 4

Sonne und Sand, Palmen und Meer: Diese Route führt an der Küste des Golfs von Thailand entlang – auf der einzigen Straße, die Bangkok mit Südthailand verbindet. Passiert werden etwa der Königspalast von Phetchaburi, das Königsbad Hua Hin, die engste Stelle des Königreichs und im tiefen Süden die goldene Spitze des Chedis von Nakhon Si Thammarat.

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Tag 1

Man verlässt Bangkok auf der gut ausgebauten Nationalstraße 4 und erreicht nach knapp 150 km Phetchaburi, wo man den Aufstieg zum Phra Nakhon Khiri, den von König Mongkut auf einem Berg erbauten Sommerpalast, nicht versäumen sollte. Die 66 km von Phetchaburi nach Hua Hin, dem Städtchen am Golf von Thailand, in dem einst König Bhumibol während der heißen Jahreszeit gerne seinen Urlaub verbrachte, sind in etwa 1,5 Stunden gut zu fahren.

Tag 2

Kurz vor Prachuap Khiri Khan, das man nach 93 km erreicht, befindet sich mit einer Breite von nur 13 km die schmalste Stelle des thailändischen Staatsgebiets: Eindrucksvoll ist linker Hand die Kulisse der Berge im Nationalpark Sam Roi Yot, die 300 Bergspitzen, die zum Teil direkt aus dem Golf von Thailand aufragen. In der Umgebung von Prachuap Khiri Khan findet man einige Höhlen mit Tempeln.

Tag 3

Die Fahrt nach Chumphon geht durch eine abwechslungsreiche Landschaft, und die Nationalstraße 4 entfernt sich immer nur wenige Kilometer vom Golf von Thailand. Einen Abstecher wert ist der kleine Fischerhafen Paknam, etwa 10 km östlich von Chumphon.

© Getty Images: John Crux Photography

Von Chumphon aus kann man mit einem Longtailboat gemütlich in die Inselwelt um Koh Nangyuan schippern.

Tag 4

Ab Chumphon benutzt man die Nationalstraße 41, die weiter am Golf von Thailand entlangführt. Die Tagesetappe von gut 200 km lässt sich in rund vier Stunden bewältigen. So bleibt genug Zeit, sich noch Suratthani anzusehen.

Tag 5

Zwei Straßen führen von Suratthani nach Nakhon Si Thammarat. Da entlang der im Land verlaufenden Straße 41 außer der schönen Landschaft mit zahlreichen Gummibaumplantagen keine Sehenswürdigkeiten bemerkenswert sind, ist die Straße 401 vorzuziehen, die ab Sichon dicht am Golf von Thailand entlangführt. Die zurückzulegende Strecke ist recht kurz; man hat also noch Zeit, Nakhon Si Thammarat, einst ein bedeutender Handelsplatz und Hafen, zu besichtigen.

Tag 6

Die Straße 401 endet wenige Kilometer nach Ron Phibun; von dort geht es nach Westen auf der Straße 41 bis Thung Song und wieder nach Süden auf der Straße 403, die kurz vor Huai Yot in die Nationalstraße 4 mündet. Rechts geht’s weiter zum Tagesziel Krabi, das für seine beeindruckend bizarre Küstenlandschaft und herrliche Strände bekannt ist. Ehemals war der ganze Süden dschungelartig bewaldet; heute stehen Gummibäume in Reih und Glied.

Tag 7

Verlässt man Krabi auf der Straße 4034 nach Westen, gelangt man nach wenigen Kilometern zum 75 Millionen Jahre alten Muschelfriedhof.

Zurück auf der Nationalstraße 4 und vorbei am Naturpark Than Bok Koroni, wo man durchaus einen Zwischenhalt einplanen kann, kommt man nach Phangnga. Eine Bootsfahrt durch die Bucht von Phangnga führt auch an der Felsnadel Khao Ta Pu vorbei, die als James-Bond-Felsen weltberühmt wurde. Während der Bootsfahrt wird auch das von Muslimen bewohnte, auf Pfählen erbaute Fischerdorf Ko Panyi besucht. Wieder auf der Straße erreicht man am Abend nach knapp 100 km über die Sarasin-Brücke Phuket.

Rückreise

Für diejenigen, die nicht auf Phuket bleiben wollen, empfiehlt sich spätabends oder am nächsten Morgen die Rückreise nach Bangkok mit dem Flugzeug, da die beiden Städte stattliche 1250 km trennen. Einige Mietwagenfirmen bieten die Möglichkeit an, das in Bangkok übernommene Fahrzeug in Phuket zurückzugeben.

Von Pattaya Nach Ko Chang

Länge der Tour: ca. 500 km

Dauer: 2 Tage ohne Badeaufenthalte

Start: Pattaya

Ziel: Ko Chang

Tour 5

Abwechslung vom hektischen Badeort Pattaya und ein Stück normales Thailand erleben: Dieser Ausflug bringt Abwechslung ins Spiel, zumal er sich durch Übernachtungen, etwa auf den Inseln Samet oder Chang, verlängern lässt. Und natürlich ist die Tour auch all jenen zu empfehlen, die das Ostküstengebiet näher kennenlernen möchten.

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Fähre nach Ko Samet

Von Pattaya geht es auf der Nationalstraße 3 zum Hafenstädtchen Sattahip (33 km)und weiter nach Rayong (67 km), das für seine Weiterverarbeitung von Fisch zu der in Thailand sehr beliebten Fischsoße Nam Pla bekannt ist. Im Dorf Ban Phe (14 km) biegt man rechts Richtung Meer ab und gelangt zum Hafen. Von hier aus gibt es mehrmals täglich Schiffsverbindungen zur Insel Ko Samet.

»Notre- Dame« Thailands

Am nächsten Morgen (oder auch nach einigen Tagen Strandurlaub auf Ko Samet) geht es von Ban Phe weiter nach Chanthaburi. Die Stadt ist bekannt für ihre Edelsteinminen, von denen einige in der Umgebung auch besucht werden können. In einer Parkanlage steht das Reiterstandbild des Königs Taksin. Einen Besuch lohnen zudem das größte christliche Gotteshaus in Thailand, die im gotischen Stil erbaute Kirche Notre-Dame, sowie die alten Befestigungsanlagen um Chanthaburi.

72 km weiter, unweit der Grenze zu Kambodscha, liegt Trat. Von dort geht es nach Laem Ngob, von wo aus man noch abends auf Ko Chang übersetzen und dort dann einige Inseltage verbringen kann.

Z

Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

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© age fotostock: Lookphotos

Einer von nahezu unendlichen Traumstränden Thailands: hier auf Ko Phi Phi Lay

Ayutthaya

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Region: Zentralthailand

Provinz: Ayutthaya

Höhe: 4 m ü. d. M.

Einwohnerzahl: 55 000

Ein Platz auf dieser Welt, den man nie vergisst? Es gibt einige solcher Plätze – und Ayutthaya ist sicherlich einer davon! Am Morgen oder gegen abends in der quadratischen Anlage von Wat Yai Chai Mongkol stehen, umgeben von gut hundert Buddha-Statuen, die von allen vier Seiten auf den 80 m hohen Chedi und den Besucher blicken: Das macht stolz und ruhig. Auch nachdenklich und gibt sogar Kraft. Dabei ist dieser wunderbare Tempel nur einer von einst 1500 der ehemaligen Hauptstadt. Von der UNESCO zum Weltkulturerbestätte erkoren, wird hier jeder einen ganz besonderen, unvergesslichen Platz finden.

Die alte Hauptstadt

33 Könige herrschten in Ayutthaya, der Hauptstadt des Königreichs Siam von 1350 bis 1767. Westliche Besucher beschrieben sie enthusiastisch als »das Schönste, was sie je gesehen hätten«. Im 11. Jh. gründeten Khmer nordöstlich des heutigen Bahnhofs eine kleine Ortschaft als Vorposten ihres Reichs. Im 13. Jh., nachdem die Thai das Land in der Menam-Ebene erobert und kultiviert hatten, wurden Ayutthaya und Lopburi dem Fürstentum U Thong angegliedert, einem Vasallenstaat von Sukhothai.

Nach einer verheerenden Seuche 1347, die die Bevölkerung um mehr als die Hälfte dezimierte, musste der Fürst U Thong verlassen. Er wählte das von Flussläufen umschlossene Ayutthaya zu seiner neuen Hauptstadt, deren gut zu verteidigender Kern südlich des Chao Phraya lag. Die erneute Aufteilung des Königreichs Siam nach dem Tod Ramkhamhaengs in mehrere Fürstentümer veranlasste auch U Thong, sich von den Herrschern in Sukhothai zu lösen. Er rief 1350 als König Somdet Phra Rama Thibodi, meist König U Thong genannt, seinen eigenen Staat aus, den er nach der Hauptstadt benannte. Rama Thibodi bezeichnete sich als Reinkarnation des Gottes Vishnu und wiedergeborener Held des indischen Epos »Ramayana«. Seine »göttliche Allmacht« ließ er anlässlich seiner Krönung durch acht Brahmanen aus der indischen Hindu-Stadt Benares, dem heutigen Varanasi, legitimieren.

© Schapowalow: Vaccarella

Bei Sonnenauf- und -untergang wird die beeindruckende Ruinenstadt besonders in Szene gesetzt.

Blütezeit

Sechs große Forts

Die Stadt entwickelte sich zu einem blühenden Kulturzentrum und wichtigen Handelsplatz, an dem viele europäische Handelshäuser Niederlassungen hatten. Heute noch sichtbar sind die Grundmauern eines holländischen Warenhauses und die restaurierte französische Kathedrale St. Joseph. Kriegsschiffe und die königlichen Barken ankerten am nördlichen Ufer des Lopburi nahe dem königlichen Palast. König U Thong umgab die Stadt zunächst mit einem Erdwall und Palisadenzäunen. Erst 1549 wurde sie durch eine feste Mauer aus Ziegelsteinen geschützt. Von den sechs großen Forts, die in die Mauer einbezogen waren, sind nur vom Fort Phom Phet einige Reste erhalten geblieben. Nach der Zerstörung Ayutthayas wurden die Steine der anderen Forts und der Befestigungsanlagen u. a. zum Bau der Stadtmauer von Bangkok verwendet.

Niedergang

Die Brutalität der Birmanen

Dann kam 1767 und Krieg: Die Birmanen fielen ein, und Ayutthayas Untergang bedeutete den zeitweiligen Niedergang der siamesischen Monarchie. Rivalisierende Angehörige des Königshauses kämpften um die Macht. König Ekatot, dem letzten und wohl auch schwächsten Regenten der Ayutthaya-Dynastie, gelang es nicht, zu vermitteln. Als die Birmanen zum wiederholten Male vor den Toren der Stadt standen, öffneten Rivalen des Königs dem Feind ein Tor und leiteten damit die Zerstörung und eine mehr als 15 Jahre dauernde Epoche birmanischer Besetzung der Hauptstadt ein. Sie wüteten wie die Vandalen. Kein Tempel blieb verschont, auch der Königspalast Wang Luang wurde dem Erdboden gleichgemacht. Zum Symbol für die endgültige Einnahme Ayutthayas wurde die Zerstörung Tausender von Buddha-Figuren: Sie wurden ihrer Seele beraubt, indem die Besatzer ihnen die Köpfe abschlugen – ein schlimmes Sakrileg. Einige dieser geschändeten Statuen sind noch heute zu sehen. Kurz nach der Zerstörung von Ayutthaya gründete König Rama I. die neue Hauptstadt Bangkok, wo er eine Kopie des Königspalastes (Grand Palace) errichten ließ. Wer sich intensiver für die siamesische Geschichte interessiert, sollte unbedingt auch die beiden anderen früheren Königsstädte Lopburi und Sukhothai besuchen.

UNESCO-Weltkulturerbe

Archäologisches Ausgrabungswunder

Ayutthaya ist heute eine riesige Ruinenstadt. Die Grundmauern einiger Tempelanlagen wurden seit 1956 sukzessive freigelegt. Etwa 100 Gebäude und Ruinen wurden zu Nationaldenkmälern. Weitere erhalten sukzessive entsprechend dem Fortschritt der Rekonstruktion bzw. Restaurierung denselben Status. Die Unesco erklärte die Ruinenstadt von Ayutthaya 1991 als ein archäologisches Ausgrabungswunder zum Weltkulturerbe.

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Ayutthaya

1 Wat Mae Nang Pleum

2 Wat Rong Khong

3 Wat Na Phra Men

4 Wat TinTha

5 Wat Phanom Yong

6 Wat Sala Pun

7 Wat Prachétaram

8 Wat Ya na Sen

9 Wat Ratchaburana

10 Wat Prasat

11 Wat Pradu Songtham

12 WatMahathat

13 Wat Phra Si Sanphet

14 Wat Thammikarat

15 Wat Lokaya Sutha

16 Wat Phra Ram

17 Wat Khun Muang Chai

18 Wat Thammaram

19 Wat Krasatraram

20 Wat Raja Pli

21 Wat Chai Wattanaram

22 Wat Boroma Buddha Ram

23 Wat Nang Kui

24 Wat Suwan Dararam

25 Wat Mai Bang Kacha

26 Wat Phanan Choeng

27 Wat Buddhaisawan

Übernachten

Ayothaya Riverside Hotel

U Thong Inn

Pludhaya Resort & Spa

Essen & Trinken

Phae Krung Kao

Die Ruinenstadt

Umgeben von Wasser

Von allen Seiten mit Wasser umgeben, von drei Flüssen und einem Kanal, liegt Ayutthaya strategisch günstig als Insel im fruchtbaren Binnenland. Es war der Kern des alten Ayutthaya, in dem es drei Königspaläste, 375 Tempelanlagen, 29 Forts und 94 Stadttore gab. Wer einen Überblick über die einstige Größe und Schönheit Ayutthayas bekommen will, nimmt am besten ein Fahrrad, radelt früh los und geht mittags während der größten Hitze gemütlich zum Essen. Dann laufen die meisten organisierten Touren Ayutthaya an. Und wenn der Spuk vorbei ist, geht’s wieder aufs Rad. So hat man am meisten von dieser wunderbaren Ruinenstadt, die ihren größten Reiz eben in den Morgen- und Spätnachmittagsstunden entfaltet. Dann kann man auch am besten fotografieren ...

Tgl. 8.30 – 17 Uhr

Wat Suwan Dararam

Von Mönchen bewohnt

Eingerahmt von drei Weihern ist der um 1700 erbaute Tempel, dessen Fundamente zum Zentrum hin geneigt sind, der einzige auf der Ayutthaya-Insel, der heute noch von Mönchen bewohnt wird. Sehenswert sind der große Bot mit Vorhalle, die Holzschnitzereien der Giebelfelder, im Innern die Fresken aus der frühen Bangkok-Zeit, die kunstvolle Kassettendecke und eine Buddha-Statue im Ayutthaya-Stil. Der Viharn, von Rama II. (1809 – 1824) erbaut, wurde 1931 mit modernen Wandmalereien zur Geschichte Thailands ausgeschmückt.

Fort Phom Phet

Die letzte Festung

Verlässt man den Tempelbezirk, sieht man am Ufer des Chao Phraya die Reste des einzigen noch erhaltenen Forts: Phom Phet. Es wurde nach der ersten Niederlage gegen die Birmesen 1549 erbaut.

Wat Boroma Buddha Ram

Drei Türen

Der Wat Boroma Buddha Ram, von dem nur noch die Mauern erhalten sind, wurde 1683 während der Regentschaft von König Narai erbaut. Die drei Türen des Bot erhielten um 1740 mit Perlmutt eingelegte Holzpaneele. Diese hervorragenden Arbeiten wurden nach der Zerstörung Ayutthayas nach Bangkok geschafft. Je eine dieser Türen wurde in Bangkok in den Wat Benchama Bobitr und in den Wat Phra Kaeo eingebaut. Die dritte Tür wurde zu einem Bücherschrank umgearbeitet, der heute im Nationalmuseum in Bangkok zu sehen ist.

Nationalmuseum Chao Sam Phraya

Von König Bhumibol gegründet

Ein kolossaler Buddha-Kopf im U-Thong-Stil und ein sitzender Buddha im Dvaravati-Stil (11./12. Jh.) sind die herausragenden frühen Werke des 1961 von König Bhumibol gegründeten Chao-Sam-Phraya-Nationalmuseums. Es birgt außerdem wertvolle Stücke im Lopburi-, U-Thong und Ayutthaya-Stil sowie im Dvaravati- und Sukhothai-Stil: Skulpturen aus Bronze und Stein, Terrakotta-Arbeiten, Keramiken, Holzschnitzereien, Lackarbeiten, Votivtafeln sowie mit Edelsteinen verzierter Goldschmuck.

Mi. – So. 9 – 16 Uhr | Eintritt: 150 Baht

Khun-Phaen-Haus

Früheres Gefängnis

In der Nähe steht das im traditionellen Thai-Stil erbaute Khun-Phaen-Haus auf einem von Wassergräben umgebenen Stück Land. Das frühere Gefängnis wurde als eines der wenigen noch erhaltenen Bauwerke in diesem Stil 1940 aus Teilen alter Häuser errichtet, ähnlich wie das Jim Thompson Haus in Bangkok.

Viharn Phra Mongkol Bobitr

Viel Kleines im Großen

Am Sanaam Luang, dem großen Platz, steht seit 1956 wieder der Viharn Phra Mongkol Bobitr. Im Stil des ursprünglichen Baus errichtet, fand auch die hoch verehrte und künstlerisch wertvolle bronzene Buddha-Statue, eine der größten in Thailand, wieder ihren Platz, an dem sie seit 1603 gestanden hatte. Über ihr früheres Schicksal ist wenig bekannt. Gegossen wurde sie, folgt man den U-Thong- und Sukhothai-Stilmerkmalen, wahrscheinlich unter König Boroma Trailokanat im 15. Jahrhundert. Die Figur ist häufig restauriert, allerdings nur wenig verändert worden. Vor einigen Jahren entdeckte man in ihrem Inneren mehrere Hundert kleiner Figuren.

Wat Phra Ram

Mit Nagas und Garudas

Das von einer Teichlandschaft umgebene Wat Phra Ram entstand 1369, wurde im Lauf der Jahrhunderte aber immer wieder restauriert und vergrößert. Auf der weitläufigen Terrasse befindet sich eine Galerie mit Nagas und Garudas sowie einige zerstörte Buddha-Figuren.

Wat Phra si Sanphet

Der wichtigste Tempel

Einer der schönsten und sicher der bedeutendsten aller Tempel im alten Ayutthaya ist Wat Phra Si Sanphet (Baedeker Wissen >>>).

© Fotolia

Hoch zu Elefant im Ruinenfeld auf dem Weg zum Wat Phra Si Sanphet

Königspaläste

Mit weißen Elefanten

Der Königspalast Wang Luang wird zur Unterscheidung vom später erbauten Chandra-Kasem-Palast auch schlicht Alter Palast genannt. Vom Dritten im Bunde, dem Klang Suan Luang, ist nichts geblieben. Die Mauern des Wang Luang reichen bis dicht ans Ufer des Lopburi-Flusses, außer ihnen und den gut rekonstruierten Fundamenten ist aber nur noch wenig zu sehen. In diesem Viertel Ayutthayas wüteten und brandschatzten die Birmanen besonders. Immerhin erhält man eine Vorstellung von der Ausdehnung des Komplexes: Er mag dem jetzigen Großen Palastbezirk in Bangkok geglichen haben, da dieser in Anlehnung an die einstige Königsresidenz von Ayutthaya, allerdings in anderen Stilrichtungen, erbaut wurde.

Wang Luang wurde 1350 von König U Thong errichtet, als er Ayutthaya zur Hauptstadt seines Reichs erklärte. 1448 kam unter König Boromaraja II. der gegenüber dem Wang Luang gelegene Sanphet-Prasat-Palast hinzu, von dem noch hohe Pfeilerstümpfe zu sehen sind. Der Viharn Somdet entstand 1643 unter König Prasat Thong; er war das erste Gebäude in Ayutthaya, das mit Goldplatten verkleidet wurde, was ihm den Namen Goldener Palast einbrachte. Das Banyong-Ratanat-Gebäude auf einer künstlichen Insel, erbaut um 1688 unter Prasat Thongs Sohn Narai und vollendet unter König Petraja, diente dem letztgenannten Herrscher während seiner gesamten Amtszeit (1688 – 1702) als Wohnsitz. König Narai ließ im 17. Jh. auch das Suriyat-Ainarindra-Gebäude errichten, von dem noch eine hohe Mauer erhalten ist. Daneben lagen die Ställe der königlichen weißen Elefanten. Neu erbauen ließ König Chulalongkorn 1907 das Trimuk-Gebäude, einen offenen Pavillon auf weiter Terrasse, wo immer wieder Zeremonien zu Ehren der früheren Herrscher Ayutthayas abgehalten werden.

Wat Lokaya Sutha

Der schönste Buddha

Obwohl fast komplett zerstört, ist Wat Lokaya Sutha einer der Höhepunkte in der Ruinenstadt Ayutthaya, denn ein riesiger liegender Buddha ist übrig geblieben. Er lässt beinahe den Atem stocken, wenn man ums Eck kommt und ihn, geschmückt mit safrangelber Robe, so ruhen sieht. Er befand sich früher im Tempel, der aber abgebrannt ist; nur noch ein paar Säulen deuten auf die frühere Behausung hin. Heute liegt er im Freien und wird sehr verehrt. Keine Chronik verrät, wann genau der Tempel des ruhenden Buddha gegründet wurde. Stilelemente deuten auf die mittlere Ayutthaya-Periode als Entstehungszeit. Die Buddha-Statue ist 40 m lang, 8 m hoch und besteht aus Ziegeln und Mörtel. Sein kleidendes Tuch wird immer wieder erneuert.

Wat Na Phra Men

Im Königsgewand

Vorbei am Wat Thammikarat, der wild überwucherten Ruinenstätte eines außerordentlich großen Tempels – erhalten sind Terrassenreste sowie die Pfeiler der Vorhallen und ein Chedi mit schiefer Spitze –, gelangt man über eine kleine Brücke über den Lopburi zum Wat Na Phra Men. Er ist einer der wenigen Tempel, die von der Zerstörungswut der Birmanen fast verschont blieben. Wann er erbaut wurde, ist nicht bekannt. Die Chronik erwähnt nur, dass er unter König Boromakot (1732 – 1758) und später noch einmal während der frühen Bangkok-Zeit restauriert wurde.

Der Bot ist ein großes, imposantes Gebäude mit schönen Holzschnitzereien im Giebelfeld und in den Türfüllungen. Das dreifach gestaffelte Dach und ein großer Portikus, flankiert von zwei kleinen, anmutigen Vorbauten, sind Beweise für die Kunstfertigkeit der Thai. Im Innenraum betonen zwei Reihen achteckiger Säulen, die eine kunstvoll geschnitzte Decke tragen, die Höhe des Raums. Der große Buddha aus Bronze trägt ein königliches Gewand, eine äußerst seltene Darstellung. Der kleine, wohlproportionierte Viharn birgt mit einem in europäischer Weise sitzenden steinernen Buddha eine der besterhaltenen Plastiken aus der Dvaravati-Epoche (6. – 10./11. Jh.). Die Figur stammt ursprünglich aus Nakhon Pathom.

Wat Yana Sen

Typischer Ayutthaya-Stil

Zurück über die Brücke und wieder auf die Insel geht’s weiter zum Wat Yana Sen, einem Tempel mit einem hohen, nischenbesetzten Chedi, dessen feine, wohlausgewogene Gliederung typisch ist für den Ayutthaya-Stil.

Wat Ratchaburana

Zweikampf um den Thron

Der Wat Ratchaburana wurde von König Boromaraja II. (1424 – 1448) zum Gedenken an seine beiden älteren Brüder Ay und Yi, die sich im Zweikampf um die Thronfolge gegenseitig töteten, errichtet. Vom Viharn stehen noch Säulen und Wände, außerdem die Ruinen einiger Chedis, die den Prang umgeben, sowie Teile der Umfassungsmauer mit einigen Portalen in Form von Lanzettenspitzen. Sehr schön erhalten ist der große Prang mit guten figürlichen Stuckarbeiten, die Garudas zeigen, die sich auf Nagas stürzen. Die beiden Krypten im unteren Teil des Prang zeigen interessante Wandmalereien. Sie wurden vermutlich von chinesischen Künstlern ausgeführt, die sich in Ayutthaya niederließen und so unterschiedliche Stile wie die der Khmer und Birmanen sowie die von Lopburi und Sukhothai zu einer erstaunlich harmonischen Einheit verschmelzen konnten.

Außerdem fand man bei Grabungsarbeiten zwischen 1956 und 1958 im Prang mehr als 100 000 Votivtäfelchen, die man verkaufte: Aus dem Erlös wurde das Chao-Sam-Phraya-Nationalmuseum erbaut. Solche Votivtäfelchen wurden meist aus Ton mit Modeln geformt und bei Pilgerreisen mitgeführt. Sie trugen Abbildungen besonders heiliger Wallfahrtsstätten oder auch einfach nur Buddha-Abbildungen. Außerdem entdeckte man im Prang kunstvolle Arbeiten wie breite Armreifen, Kopfputz aus Goldfiligran bzw. aus massivem Gold mit eingelegten Edelsteinen oder Goldmünzen mit arabischen Buchstaben. Die meisten Fundsachen sind im Chandra-Kasem-Nationalmuseum zu sehen.

Der Prang des Wat zeigt eine Verbindung des ceylonesischen mit dem birmanischen Stil, die zu einer neuen architektonischen Form vereinigt wurde. An der quadratischen Plattform stand an jeder Ecke ein kleiner Chedi. Weitere zwei Chedis an der Straßenkreuzung enthalten die Asche der königlichen Brüder, ein dritter erinnert an die Königin Si Suriyothai, die 1550 in einer Schlacht mit den Birmanen als Mann verkleidet und auf einem Elefanten reitend ihrem Gemahl das Leben rettete, dabei aber selbst umkam.

Wat Mahathat

Der Kopf im Baum

Die Überlieferung