Bahama Mama und die Liebe - Petra Pribitzer - E-Book

Bahama Mama und die Liebe E-Book

Petra Pribitzer

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Beschreibung

Mai reist voller Vorfreude in die Karibik, um dort als Yogalehrerin in einem Luxushotel zu arbeiten. Am Flughafen begegnet sie dem charismatischen Musiker Ben, der zu ihrer Freude im selben Hotel angeheuert hat. Mai fühlt sich zu Ben hingezogen und genießt das Prickeln in seiner Nähe. Als ihr Verlobter Jens sie besuchen kommt, gerät Mais Leben in Aufruhr und sie muss eine Entscheidung treffen.

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Bahama Mama

Und die

Liebe

 

Petra Pribitzer

 

Mini-Romance

 

Inhalt

1

2

3

Nachwort

 

 

 

Zur Autorin:

Petra Pribitzer, Jahrgang 1980, hat Geschichte, Anglistik und Übersetzungswissenschaft studiert. Schon als Kind wollte sie immer Autorin werden. Obwohl sich dieser Wunsch immer wieder in manischen Schreibanfällen manifestierte, dauerte es viele Jahre, bis sie das Schreiben zu einer täglichen Praxis machte und ihrer Leidenschaft den Platz in ihrem Leben einräumte, den sie verdient. Sie verfasst Kurzgeschichten und Romane, bevorzugt im fantastischen Bereich, und versucht sich gelegentlich an nicht ganz ernst gemeinten Gedichten. Als ausgebildete Yogalehrerin holt sie sich ihre kreative Energie auf der Yogamatte. Petra Pribitzer lebt und schreibt in Wien.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Sita.

In Dankbarkeit und Liebe.

 

1

 

 

Mai reihte sich hinter den anderen Fluggästen ein und folgte ihnen über die Passagierbrücke aus dem Flugzeug. Ihr Körper fühlte sich nach dem neunstündigen Flug von London nach Nassau steif an.

Sobald sie den Boden des Flughafengebäudes betreten hatte, zog sie ihr Smartphone aus der Seitentasche ihres Trolleys. Sie deaktivierte den Flugmodus und starrte auf den Bildschirm.

Keine Nachricht von Jens.

Sie aktualisierte die App, wartete, aktualisierte erneut. Nichts.

Mais Verlobter konnte sie nicht auf die Bahamas begleiten, da er wichtige Termine wahrnehmen musste. Er wollte aber so bald wie möglich nachkommen und eine Woche Urlaub mit ihr verbringen, bevor er wieder nach Hause zurückkehren musste. Danach würden sie sich erst Anfang Juni wiedersehen, wenn auf den Bahamas die Regenzeit begann. Sie freute sich natürlich, hier im Urlaubsparadies Yoga zu unterrichten, aber sie vermisste Jens jetzt schon, nach weniger als vierundzwanzig Stunden. Drei Monate ohne ihn erschienen ihr wie eine Ewigkeit.

Mai rechnete nach. Zu Hause musste es später Abend sein. Jens hätte vor Stunden Büroschluss haben müssen, aber vielleicht hing er wieder einmal fest, wie so oft in letzter Zeit. Der Urlaub im Fünfsternehotel Paradise Island würde ihm bestimmt guttun.

Mai stieß mit jemandem zusammen und ließ beinahe ihr Handy fallen. Sie murmelte eine Entschuldigung und erhaschte zuerst einen Blick auf ein rotes Hawaiihemd mit gewaltigen gelben Blüten, dann auf ein freundliches Lächeln. Sie hastete an dem Mann vorbei Richtung Gepäckausgabe.

Die Gänge des Nassauer Flughafens waren bis auf die Passagiere von Mais Flug verwaist. Sie erreichte die Ankunftshalle in einer lockeren Menschentraube. Am Schalter hingegen gab es bereits eine kleine Warteschlange.

Auf einer Bühne am Kopfende der Halle spielte eine fünfköpfige Band rhythmische Calypso-Melodien. Mai ließ die angestaute Anspannung der Reise mit einem Seufzer aus ihrem Körper weichen. Sie war zwar zum Arbeiten hier, trotzdem kam Urlaubsstimmung bei ihr auf.

Die Bahamas. Schon seit Jahren wollte sie hierher, aber Jens hasste die Hitze und wollte nie in die Karibik reisen, schon gar nicht im Sommer. Die Kultururlaube in Asien und Europa hatten Mai zwar immer begeistert, aber sie träumte insgeheim von weißen Stränden und flammenden Sonnenuntergängen bei Cocktails und Musik.

»Danke, Kathi«, flüsterte Mai mit einem Lächeln. Ihre Freundin, eine richtige Globetrotterin, hatte sich vor zwei Wochen das Bein gebrochen und konnte daher ihr Engagement als Yogalehrerin nicht antreten. Glück für Mai, Pech für Kathi. Klar tat Kathi ihr leid, aber ohne diesen Unfall wäre Mai nie auf die Bahamas gekommen. Kathi hatte schon in halb Asien und der Karibik als Surf- und Yogalehrerin gearbeitet, jobbte gelegentlich als Sängerin auf Kreuzfahrtschiffen und genoss generell die Art Leben, von dem Mai früher immer gedacht hatte, sie würde ein ähnliches führen.

Mai knipste ein Selfie mit der Band im Hintergrund und schickte es Kathi mit einem großen roten Herzen. Auf dem Foto erkannte sie deutlich die Ringe unter ihren kaffeebraunen Augen und bemerkte, dass ihr kinnlanges kastanienbraunes Haar an einer Seite von ihrem Kopf abstand. Sie strich hastig über die widerspenstigen Strähnen und stellte sich in die Warteschlange. Eine gute halbe Stunde lang bewegte sie sich keinen Meter.

Mais Handy vibrierte.

Noch immer keine Nachricht von Jens, dafür aber von Kathi. Viel Spaß auf den Bahamas, Liebes! Lass dir deinen Aufenthalt von der Spaßbremse Jens nicht verderben.

Lass Jens in Ruhe, tippte Mai zurück. Als anzugtragender Banker ist er berufsgeschädigt.

Jens war weder abenteuerlustig noch romantisch, dafür hatte er andere Qualitäten. Für Kathi allerdings war er die Personifizierung von Langeweile.

Das ungeduldige Räuspern eines dicklichen Herren mit Schirmkappe ließ Mai schnell den Abstand zwischen sich und ihrer Vorderfrau verringern. Die Schlange hatte sich tatsächlich bewegt.

Als sie es endlich zur Kontrolle geschafft, ihre Papiere vorgezeigt und das Visum für die nächsten drei Monate erhalten hatte, machte sie sich auf den Weg zur Gepäckausgabe. Dort wartete sie eine geraume Zeit, bis sich die Förderbänder in Bewegung setzten und Gepäckstücke in kleinen Häppchen an den Reisenden vorbeitrudelten.

Mit einem wachsenden Gefühl von Unruhe beobachtete Mai die anderen Passagiere, die ihre Koffer packten und davonschlenderten. Als das leere Förderband mit einem Ruck anhielt, ahnte sie, dass ihr Gepäck verloren gegangen war.

Sie atmete tief ein und schloss die Augen. Immer schön im Moment bleiben. Annehmen, was man nicht ändern kann.

Als sie die Augen wieder öffnete, fiel ihr Blick auf ein rotes Hawaiihemd mit gelben Blüten.

»Ist dein Gepäck nicht angekommen?« Die freundliche Stimme, ein wohlklingender Bariton, gehörte einem Mann Anfang dreißig. Braunes Haar, an den Spitzen von der Sonne aufgehellt, fiel ihm in sanften Wellen auf die Schultern. Seine Haut hatte diesen Hauch warmer Bronze, den Mai mit Südeuropäern verband. Er trug einen Rucksack über eine Schulter und einen Gitarrenkoffer in der Hand.

»Sieht so aus«, erwiderte Mai und schmunzelte. »Deins auch nicht, nehme ich an?«

Er breitete die Hände aus und zuckte mit den Achseln. Seine Lippen, die sich durch einen verführerischen Schwung auszeichneten, kräuselten sich zu einem sympathischen Lächeln. »Willkommen auf den Bahamas.«

Mai überraschte sich selbst mit einem Lachen. »Danke. Läuft das hier immer so?«

»Aber nein, das ist ein besonderer Service für spezielle Gäste. Ich bin Ben.«

»Mai«, erwiderte sie. »Warst du schon öfter hier?«

Ben nickte. »Ich komme seit Jahren immer für ein paar Monate her. Ich bin Musiker und trete in einem der Hotels auf, um die Touristen zu belustigen.«

Sein abfälliger Ton ließ Mai überrascht die Brauen heben.

»Sorry, du bist sicher auch auf Urlaub hier.« Er schenkte ihr ein entwaffnendes Lächeln. »Nichts gegen Touristen.«

Mai lachte. »Ich hätte nichts gegen einen Urlaub, tatsächlich bin ich aber zum Arbeiten gekommen.«

»Oh? Welche Branche?«

»Ich unterrichte Yoga über den Sommer. Im Hotel Paradise Island.«

»Was für ein Zufall, da bin ich auch angestellt. Sollen wir uns ein Taxi teilen?«

Mai zögerte nur einen Moment. »Gern. Du kennst dich sicher besser aus als ich.«

Sie folgte Ben zum Schalter, hinter dem eine gelangweilt aussehende, leicht übergewichtige Bahamaerin saß und ihre Daten aufnahm. Die Dame informierte sie, dass das Gepäck nach dessen Ankunft zugestellt wurde.

Durch eine große Glastür traten sie aus dem Flughafengebäude. Die heiße Luft, die Mai entgegenschlug, war ein Schock nach den klimatisierten Räumen. Sie blieb stehen und atmete ein paar Mal tief durch.

Jens wird es hier hassen, schoss es ihr durch den Kopf.

Sie checkte ihr Handy. Noch immer nichts.

Sie stiegen in eines der wartenden Taxis und Ben sprach mit dem Fahrer, von dessen Englisch, stark gefärbt durch den lokalen Akzent, Mai nur die Hälfte verstand. Erleichtert stellte sie fest, dass das Taxi eine Klimaanlage besaß.

Der Wagen setzte sich in Bewegung und bald verschwanden die Gebäude des Flughafens hinter ihnen.

Draußen zog die Vegetation vorbei, Laubbäume, die vom Auto aus nicht viel anders aussahen als zu Hause, dazwischen Wiesen, mehr gelb als grün, ein paar Häuser in der Ferne. Mais Blick wanderte zu Ben, der mit geschlossenen Augen neben ihr saß und zu dösen schien. Seine Arme, braun gebrannt, ruhten auf seinen Knien.

Mai fielen seine Hände auf. Lange, schlanke Finger, kräftig, mit Fingernägeln, die weder abgekaut noch bis zur Perfektion manikürt waren. Musikerhände.

Etwas in ihr antwortete mit einem eigenartigen Ziehen. Hastig richtete sie ihren Blick nach draußen.

Die dicht stehenden Bäume entlang der Straße spendeten mit ihren weiten Kronen Schatten. Dahinter, jenseits einer freien Fläche, auf der Palmen im Wind wogten, blitzte in einiger Entfernung das azurblaue Meer zwischen einer Reihe bunter Hütten auf.

Ben öffnete ein Auge.

---ENDE DER LESEPROBE---