Balkon Basics - Mascha Schacht - E-Book

Balkon Basics E-Book

Mascha Schacht

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Beschreibung

Auf die Plätze, fertig … grün! Topfgärtnern ist in, und zwar auf allen Etagen: Ob auf dem Balkon, der Dachterrasse oder im Hinterhof - Platz für bunte Blüten, Naschobst und leckeres Gemüse findet sich überall. Das Ganze sogar "bio" und nachhaltig. Schließlich schaffen selbst gesäte und gepflanzte Blumen das beste Ambiente für die Grillsession mit den Nachbarn, das Candle-Light-Dinner zu zweit oder den Brunch mit Friends und Familiy. Und wer sagt, dass man in der Stadt auf Obst und Gemüse aus eigenem Anbau verzichten muss? Der Ratgeber "Balkon Basics" erklärt alle wichtigen Aktivitäten Schritt für Schritt - nach Jahreszeiten gegliedert, also so, wie sie im Gartenjahr anfallen. Fundiert, einfach und einsteigertauglich. Thematisch eingestreut finden sich Porträts mit robusten und pflegeleichten Pflanzen, die sicher gedeihen. Kleine Projekte zum Ausprobieren steigern den Spaß am Gärtnern und laden zum Experimentieren ein. Jetzt heißt es: Tür auf, Handschuhe an und einfach losgegärtnert!

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Seitenzahl: 165

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2015

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2015

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Angelika Holdau

Lektorat: Frauke Bahle

Bildredaktion: Folko Kullmann

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Timea Puskasova

ISBN 978-3-8338-4712-7

2. Auflage 2019

Bildnachweis

Coverabbildung: Renate Forster/Lisa Martin

Illustrationen: Heidi Janǐcek

Fotos: "blickwinkel/McPHOTO, Barbara Bonisolli, Elke Borkowski, botanikfoto, Christa Brand, Bruno Nebelung GmbH/Kiepenkerl, Flora Press, gartenfoto.eu/Martin Staffler/Produktion Folko Kullmann, Gärtnerei Blu-Blumen, GBA/Engelhardt, Manuela Göhner, living4media, Marianne Majerus Garden Images, Kristijan Matic, mauritius images, Picture Press, plainpicture, ReinSaat KG, Anke Schütz, Shutterstock, Staudengärtnerei Gaißmayer, Friedrich Strauß, Irina Zacharias

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-4712 7 02_2015_02

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

www.facebook.com/gu.verlag

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung, auf Lob, Kritik und Anregungen, damit wir für Sie immer besser werden können. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem online-Kauf.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG Leserservice Postfach 86 03 13 81630 München E-Mail: [email protected]

Telefon:00800 / 72 37 33 33*Telefax:00800 / 50 12 05 44*Mo–Do:9.00 – 17.00 UhrFr:9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)

Bahn frei für Topfpflanzen

GÄRTNERN IST NUR WAS FÜR GROSSGRUNDBESITZER? VON WEGEN! OB AUF DEM BALKON, DER DACHTERRASSE ODER IM HINTERHOF: PLATZ FÜR BUNTE BLÜTEN, NASCHOBST UND LECKERES GEMÜSE IST AUCH MITTEN IN DER STADT – UND ZWAR AUF ALLEN ETAGEN. WOZU NOCH LANGE WARTEN? JETZT HEISST ES TÜR AUF, HANDSCHUHE AN UND EINFACH LOSGEGÄRTNERT!

Begrenzter Platz – grenzenloses Glück

Grau raus, bunt rein: Mit leuchtenden Blüten, jungem Gemüse und frechen Früchtchen sind Balkone, Dachterrassen und Hinterhöfe für manche Überraschung gut. Nix wie ran an Töpfe, Kisten und Kästen!

Balkone sind eine tolle Erfindung – und vielseitig nutzbar, wie ein Blick aus dem Fenster beweist: Sie bieten Platz für den Wäscheständer und leere Getränkekisten, dienen als Outdoor-Kühlschrank und Rauchertreff für die WG-Party und auf einigen verwegenen Exemplaren finden sich sogar Balkonkästen mit roten Geranien. So weit, so gut. Aber geht da nicht doch noch ein bisschen mehr?

Und ob! Ob Sie von knackigem Salat aus eigenem Anbau träumen oder von einem kleinen Zen-Gärtchen, ob Sie exotische Blüten lieben oder gern herrlich süße Beeren naschen möchten – es braucht gar nicht viel, um langweilige Betonschalen oder kaum genutzte Dachterrassen in Miniaturoasen zu verwandeln. Und auch aus vielen Hinterhöfen lässt sich schnell mehr zaubern als ein Abstellplatz für Fahrräder.

Frischer geht’s nicht: Selbst gezogenes Gemüse schmeckt am besten und macht nicht nur auf dem Teller was her.

Herrscher über die Töpfe

Die meisten Stadtoasen mögen zwar nur wenige Quadratmeter groß sein, doch im Vergleich zu großen Gärten haben sie einen entscheidenden Vorteil: Die anfallende Arbeit ist überschaubar und der Freizeitwert somit umso höher. Rasenmähen entfällt ohnehin, Unkräuter verirren sich nur in seltenen Fällen in den vierten Stock und Sie können jederzeit neu entscheiden, über wie viele Töpfe und Kästen Sie in Ihrem grünen Reich regieren wollen. Kurzum: Der Balkon ist auch für Gartenanfänger und Menschen mit wenig Zeit super geeignet, um auf Tuchfühlung mit der Natur zu gehen.

Aber Vorsicht, es herrscht Suchtgefahr! Wer einmal erlebt hat, wie aus einem Samenkorn eine strahlend schöne Sonnenblume heran­wächst, wer einmal den unvergleichlichen Geschmack sonnenwarmer Tomaten gekostet hat, der kommt vom Gärtnern so schnell nicht wieder los. Seien Sie sich außerdem darüber bewusst, dass Sie sich fortan in der Rolle des Verführers befinden: Der farbenfrohe Mix aus duftenden Kräutern und blühenden Zierpflanzen, Naschobst und aromatischem Gemüse löst bei Besuchern nicht selten einen starken Haben-wollen-Reflex aus und treibt sie direkt in die Gärtnereien und Gartencenter. Halten Sie also zumindest immer ein paar Samentütchen als Starterpack für Ihre Freunde parat.

Wer ein bisschen Angst vor der eigenen Courage hat, kann beruhigt sein: Niemand wird mit einem grünen Daumen geboren. Eine zarte Grünfärbung stellt sich aber schon nach wenigen Aussaat- und Pflanzaktionen ganz von selbst ein. Wer neugierig an die Sache herangeht und sich Schritt für Schritt vorwärtstastet, dem gelingt auch ohne großen Aufwand erstaunlich viel. Und selbst wenn einmal etwas nicht auf Anhieb klappt – Ausnahmen bestätigen schließlich nur die Regel und aus solchen Fällen kann man immer noch fürs nächste Mal lernen.

Weil man aber nicht jeden Fehler selbst machen muss, gibt es in diesem Buch viele Tipps und kleine Projekte, die für rasche Erfolgserlebnisse sorgen. Eine Best-of-Reihe stellt einige der beliebtesten und pflegeleichtesten Pflanzen von Gemüse über Zwiebelblumen bis zu Kübelpflanzen vor, natürlich mit den wichtigsten Pflegetipps. Und unter dem Stichwort »Gut sortiert« lernen Sie Pflanzenarten und -gruppen kennen, die aufgrund ihrer herrlichen Vielfalt eine echte Sammelwut auslösen können. Übrigens: Im ganzen Buch zeigen Symbole rechts oben auf den Seiten, ob gerade Gemüse und Co., Zierpflanzen oder allgemeine Arbeiten im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Genug geplaudert? Dann legen wir los!

Sommerblumen, Stauden und Kübelpflanzen verwandeln Balkone, Terrassen und Hinterhöfe in blühende Oasen

Freunde fürs Leben: Jung, grün, sexy sucht …

Viele Pflanzen sehen nicht nur blendend aus, das Zusammenleben mit ihnen gestaltet sich meist auch ziemlich harmonisch. Grund genug, ihre bescheidenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Kühler Schatten, Morgen- oder Abendsonne oder doch Südlage und dafür häufiger gießen: Überlegen Sie vor der Wohnungssuche, was Ihr Freiluftwohnzimmer bieten soll.

Wer bringt den Müll raus? Warum ist der Abwasch noch nicht gemacht? Und wer hat schon wieder die Zahnpasta offen gelassen?! All diese Diskussionen kann man sich mit grünen Mitbewohnern sparen. Pflanzen sind duldsame Wesen, geben keine Widerworte und bedanken sich bei guter Behandlung mit üppiger Blütenfülle, attraktivem Blattschmuck oder leckeren Früchten. Die Sache hat nur einen Haken: Sie bleiben auch dann stumm, wenn ein paar Informationen ganz hilfreich wären. Und so stellt sich die Frage: Was brauchen Pflanzen zum Leben?

Die Sonnenblume trägt ihre Vorliebe in Sachen Licht schon im Namen.

Lebensraum Topf

In der Natur scheinen Pflanzen von ganz alleine zu wachsen, einige sogar an so extremen Standorten wie der Wüste oder im Wasser. Was soll also das ganze Gerede von Erde, Dünger und Bewässerung? Dazu muss man zweierlei wissen. Zum einen funktioniert in der Natur alles in Kreisläufen. Aus in der Luft enthaltenem Kohlendioxid und Wasser, in dem Nährsalze gelöst sind, stellen die Pflanzen unter Zuhilfenahme von Lichtenergie Blattmasse, Blüten und Früchte her. Fallen diese Blätter, Blüten oder Früchte zu Boden, entsteht daraus nährstoffreicher Humus, der ihnen und anderen Pflanzen als Nahrungsgrundlage zur Verfügung steht. Ein perfektes System. Zum anderen gibt es bei Pflanzen wie bei Menschen unterschiedliche Charaktere: Während sich einige Exemplare zwischen Haufen getragener Socken und alten Pizzaschachteln pudelwohl fühlen, bekommen andere schon beim Gedanken daran eine Gänsehaut. Oder anders gesagt: Eine Seerose hat in der Wüste genauso große Überlebenschancen wie ein Kaktus, den man ins Wasser wirft.

Vor diesem Hintergrund haben Topfpflanzen allerdings ein doppeltes Problem. Erstens können sie sich nicht aussuchen, wo sie wachsen: Sie werden meist spontan nach ihrem Aussehen gekauft, mit nach Hause ge­nommen und haben am dort zugewiesenen Platz gefälligst glücklich zu sein. Auf diese Weise findet sich ein Feuchtigkeit liebender Schattenspezialist mitunter in der prallen Sonne eines Südbalkons wieder und ein sonnenhungriges Gewächs wie der Thymian vegetiert im Schatten vor sich hin. Zweitens ist bei Topfpflanzen der ökologische Kreislauf unterbrochen: Alte Blätter fallen in der Regel neben den Topf, Blüten landen ebenfalls dort oder werden für die Vase abgeschnitten und Früchte verbessern zwar das Nahrungsangebot des Gärtners, stehen somit aber ebenfalls nicht als Humusgrundlage zur Verfügung. Die Folge: Irgendwann hat die Pflanze alle Nährstoffe aus der Topferde gezogen – die Speisekammer ist leer. Der Gärtner übernimmt es deshalb, sie mithilfe von Dünger wieder aufzufüllen.

Die gute Nachricht: Gerade weil die Natur so viele Spezialisten hervorgebracht hat, findet sich für jeden Platz die passende Art – und am richtigen Platz sind die meisten Pflanzen pflegeleicht. Überlegen Sie sich vor dem Pflanzenkauf also, was für Bedingungen auf Ihrem Balkon, der Dachterrasse oder im Hinterhof vorherrschen und wie viel Zeit Sie für die Bewässerung aufbringen wollen. Dann können Sie gezielt nach geeigneten Pflanzen Ausschau halten oder sich in der Gärtnerei Arten empfehlen lassen. So vorbereitet ist der Erfolg nahezu garantiert.

Tomaten brauchen im Gegensatz zu vielen Kräutern regelmäßig Dünger.

Im Schatten hält sich Feuchtigkeit länger und Sie müssen seltener gießen.

Pflanzgefäße – super-easy

Kühlschrank, Kleiderschrank, Sperrmüll: Wer preisgünstige Gefäße zum Bepflanzen sucht, wird an den unterschiedlichsten Stellen fündig. Lassen Sie Ihrer Lust am Improvisieren freien Lauf!

Drei-Zimmer-Küche-Bad, aber bitte mit ausfahrbarem Vordach – so anspruchsvoll wie manche Camper sind Pflanzen zum Glück nicht. Für die Aussaat (>) reichen Joghurtbecher oder Eierkartons allemal, Salat fühlt sich auch in einer Obstkiste oder einer ausrangierten Schublade wohl und Blumen verwandeln alte Schuhe in kleine Kunstwerke. Tiefwurzler wie Rosen hingegen lieben Beinfreiheit und brauchen deutlich größere und vor allem höhere Gefäße. Damit sich Rosen wohlfühlen, sollte der Topf mindestens 40 cm tief sein. Generell hat ein großes Pflanzgefäß auch im Hinblick auf die Pflege entscheidende Vorteile. Es passt nämlich mehr Erde hinein und die wiederum wirkt wie ein Wasserspeicher und spart manchen Gießgang. Pflanzen in großen Gefäßen oder in Hochbeeten (>) überstehen zudem Minusgrade besser, da die umgebende Erde wie eine Schutzschicht wirkt.

Ein Topf für alle Fälle

Wichtig ist ein Wasserabzugsloch am Boden, sonst droht Staunässe – nicht gut, das gibt bei Pflanzen zwar keine Schrumpelfinger, lässt aber die Wurzeln faulen. Wo ein Wasserabzug fehlt, bohren Sie einfach selbst ein paar Löcher in den Topf, am besten mit 1–2 cm Durchmesser, damit nichts verstopft. Ebenfalls einen Gedanken wert ist das Gefäßmaterial. Ton- oder Terrakottatöpfe zum Beispiel sind hübsch, heizen sich nicht auf und lassen die Pflanzen atmen. Dafür sind sie aber nicht ganz billig, schwer und man sollte sich nach der Frosthärte erkundigen. Kunststofftöpfe sind echte Leichtgewichte, preismäßig schwer in Ordnung und verdunsten weniger Wasser. Dafür heizen sie sich im Sommer stärker auf und stehen weniger stabil. Tipp: Bei hohen Kunststoffgefäßen vor dem Bepflanzen Backsteine auf den Boden legen. Modern und praktisch sind Growing Bags, die man nach Gebrauch platzsparend zusammenfalten kann. Leider sind sie nach zwei bis drei Sommern meist ziemlich durch. Einkaufstaschen, beispielsweise aus dem schwedischen Möbelhaus, oder Reissäcke aus dem Asiashop tun es auch und sind als preiswerter Einstieg bestens geeignet.

Mit Pflanztaschen gewinnen Sie in der Vertikalen zusätzlichen Platz.

Einfach mal abhängen

Wo Platz knapp ist, muss man in anderen Dimensionen denken – zum Beispiel in der dritten: Balkonkästen bieten meterweise Blütenspaß und sind in vielen Varianten erhältlich. Besonders pfiffig sind Kästen oder Töpfe, die man einfach über das Geländer stülpt. Auch Pflanzetageren bieten auf wenig Raum viel Platz für zusätzliches Grün. Ihre eigenen »hängenden Gärten« gründen Sie mithilfe von Pflanztaschen, die sich an der Hauswand befestigten lassen, oder mit Blumenampeln und Hanging Baskets aus Drahtgeflecht. Letztere werden rundherum bepflanzt und bilden bald perfekte Blütenkugeln. Damit beim Wässern möglichst wenig Erde ausgespült wird, stattet man die Drahtkörbe mit einer Schicht Sphagnum-Moos aus und füllt erst dann die Erde ein. Noch einfacher geht’s mit Einlagen aus Kokosfaser oder Kunststoff. Sie sind mit Schlitzen versehen, durch die man die Pflanzen in die eingefüllte Erde setzt. Ein Pflanzenlift oder ein Kettenzug erleichtert das Gießen. Ampeln und Balkonkästen gibt es übrigens auch mit Wasserspeicher (>).

Ob bunter Kunststoffkorb oder Tontopf,Wasser sollte gut ablaufen können.

Kreative Gärtner lassen Fleißige Lieschen und Co. Höhenluft schnuppern.

Gut geerdet: Substrate für Topfgärtner

Aussaaterde, Tomatenerde und solche für Erdbeeren: Sind Pflanzen denn wirklich so wählerisch? Keine Sorge, bei der »Mission Supersubstrat« ist alles halb so wild.

Erde dient den Pflanzen als Ankerplatz für die Wurzeln und als Wasser- und Nährstoffspeicher. Gleichzeitig benötigen die Pflanzenwurzeln aber auch Sauerstoff, sonst faulen sie. Eine gute Blumenerde sollte also ausreichend Wasser und Nährstoffe speichern und stabil sein, aber nicht zu sehr verdichten. Im Handel erhältliche Substrate werden aus unterschiedlichen Grund- und Zuschlagstoffen (z. B. Ton, Sand oder Kalk) zusammengestellt, um möglichst gute Pflanzeigenschaften zu erreichen. Sand und Lavagranulat beispielsweise machen das Gemisch durchlässiger und lassen mehr Sauerstoff an die Wurzeln, während Ton besonders viel Wasser und Nährstoffe speichert.

Bei Blumenerde lohnt es sich, in hochwertige Produkte zu investieren

Info

Manchmal finden sich kleine helle Kügelchen in der Blumenerde. Das sind nicht etwa Schneckeneier, sondern Langzeitdüngerperlen.

Mix it, baby!

Aus ökologischen Gründen wollen immer mehr Hobbygärtner auf torfhaltige Erden verzichten. Die Aufschrift »Bio-Erde« sagt allerdings wenig aus, achten Sie stattdessen auf den Aufdruck »torffrei« oder »ohne Torf«. Hier bilden Kompost, Rindenhumus, Holz‑,​ Kokos- oder Hanffasern die Grundlage. Einziger Nachteil: Manche torffreien Sub­strate verdichten stark, wenn sie nass werden. Hier hilft es, so lange Sand unterzuarbeiten, bis das Gemisch deutlich lockerer wird. Bei auffallend günstigen Blumenerden ist es oft umgekehrt: Sie basieren auf Torf mit hohem Feinanteil. Einmal ausgetrocknet, lassen sie sich nur schwer wieder benetzen und sind darum wenig empfehlenswert. Wer bereits solche Erde gekauft hat, verbessert sie mit Kompost: Er bindet Wasser und liefert Nährstoffe. Mischen Sie so viel unter, dass das Substrat einige Sekunden zusammenhält, wenn Sie es in der Hand zusammenpressen. Spezialerden sind selten nötig. Ausnahmen sind Aussaaterde (>) und Moorbeeterde, die für Rhododendren, Hortensien und Blaubeeren optimal ist.

Schnell gemacht

Briketts – Erde im Kleinformat:

1. Briketts ins Wasser legen

Blumenerde-Briketts bestehen aus ganz normalem Substrat, dem unter Druck Wasser und Luft entzogen wurden. Das Ergebnis sind handliche und vor allem leichte Ziegel, die sich auch prima auf Vorrat lagern lassen. Sie sind zwar auf den Literpreis gerechnet etwas teurer als Sackware. Besonders Pflanzenfans ohne Auto werden sie aber garantiert zu schätzen wissen – der Nachhauseweg von der Bushaltestelle kann mit einem 40-Liter-Sack auf der Schulter nämlich ganz schön lang werden … Zu Hause angekommen brauchen Sie nichts weiter zu tun, als die Briketts auszupacken und in einen Eimer mit Wasser zu legen. Die genaue Literzahl steht auf der Verpackung.

2. Erde quellen lassen

Nun dauert es etwa 20 Minuten, bis sich die zusammengepressten trockenen Fasern mit Wasser voll­gesaugt haben und auseinanderfallen. Haben Sie sich an die Wassermenge gehalten, die auf der Packungsanleitung steht, sollte das Endergebnis ein lockeres Substrat sein, dass Sie direkt weiterverwenden können. Da es sich bei den Briketts aber um Naturprodukte handelt, kann die Wasseraufnahme und entsprechend die Konsistenz der Erde nach dem Quellen schwanken. Starten Sie daher lieber mit etwas weniger Wasser und fügen Sie bei Bedarf noch ein bisschen hinzu. Umgekehrt müssten Sie erst abwarten, bis das stark vernässte Substrat wieder abgetrocknet ist – und das nervt, wenn man doch eigentlich mit dem Bepflanzen loslegen will. Ein Brikett ergibt je nach Produkt zwischen sieben und zwölf Liter Substrat.

Tropfen für Tropfen: Richtig gießen

Manche Pflanzen brauchen mehr davon, andere weniger, aber ganz ohne geht es nie: Gießen ist für Topfgärtner die wichtigste Arbeit – und praktischerweise auch die einfachste. Wasser marsch!

Die Grundregel für clevere Gärtner lautet: Wenn Sie gießen, dann ausgiebig, damit das Wasser auch in die tieferen Erdschichten gelangt. Etwas schwierig gestaltet sich das mitunter, wenn das Substrat schon ganz ausgetrocknet ist. Gerade stark torfhaltige Blumenerden versiegeln dann regelrecht. Hier empfiehlt es sich, etappenweise zu gießen. Beim ersten Mal nur gerade so viel, dass die Erdoberfläche bedeckt ist, und sobald das Wasser versickert ist, ein zweites Mal. Derartige Substrate können Sie übrigens verbessern, indem sie Kompost oder Wasserspeichergranulat einarbeiten, mit denen die Erde das Wasser besser halten kann. Balkonkästen und Blumenampeln gibt es auch mit integriertem Wasserreservoir. Nach dem Pflanzen wässern Sie einige Wochen ganz normal, bis die Wurzeln das Reservoir erreicht haben. Danach verlängern sich die Gießintervalle deutlich. Balkonkästen kann man mit zuschneidbaren Wasserspeichermatten nachrüsten. Sie werden vor dem Befüllen auf den Kastenboden gelegt.

Mediterrane Kräuter kommen mit wenig Wasser aus, zu viel schadet.

Timing ist alles

Wie oft Sie Ihre Pflanzen wässern müssen, hängt auch vom Gießzeitpunkt ab. In der Mittagshitze zu gießen fällt in die Kategorie »gut gemeint«: Ein Großteil des Wassers erreicht die Pflanzenwurzeln nie, weil es noch an der Erdoberfläche verdunstet. Außerdem wirken Wassertropfen auf Blättern und Blü­ten wie kleine Brenngläser und können Sonnenbrand verursachen. Der optimale Gießzeitpunkt um vier Uhr morgens ist allerdings auch keine echte Alternative – es sei denn, man kommt gerade von einer Party nach Hause oder nutzt einen teuren Bewässerungscomputer. Am besten greifen Sie also abends zu Gießkanne oder Gartenschlauch, wenn Erde und Luft schon deutlich abgekühlt sind. Apropos Schlauch, es gibt auch Anschlüsse für Indoorwasserhähne – eine feine Sache, wenn Sie eine große Dachterrasse oder einen reich bestückten Hinterhof zu versorgen haben. Hier können Sie auch eine Regentonne aufstellen. Regenwasser hat einen niedrigeren pH-Wert als kalkhaltiges »hartes« Leitungswasser. Besonders Moorbeetpflanzen wie Hortensien und Blaubeeren freuen sich darüber. Auf dem Balkon gießt man meist mit der Gießkanne.

Wer viele kleinere Töpfe hat, sollte sich eine zweite Kanne mit dünnem Hals zulegen. Damit kommt man gut unter das Grün und gießt nicht ständig daneben. Andernfalls vernachlässigt man die schwierigen kleinen Töpfe oft unwillkürlich und wässert die bequem zu erreichenden großen Kübel umso stärker. Grundsätzlich ist es gut, wenn die Pflanzgefäße neben einem Wasserabzugsloch eine Drainage besitzen. Diese – je nach Topftiefe – 3 bis 10 cm hohe Schicht aus Kies oder Blähtonkügelchen am Topfboden sorgt für zügigen Wasserablauf und ausreichende Belüftung und verhindert, dass die Wurzeln faulen. Das wäre nämlich fatal: Kaputte Wurzeln können kein Wasser aufnehmen, was zu sichtbar schlappen Pflanzen führt. Oft meint man dann, noch mehr gießen zu müssen – ein Teufelskreis. Daher vor dem Gießen am besten immer einen Finger etwa 2 cm tief in die Erde stecken und fühlen, ob sie nicht doch noch feucht ist.

Schnell gemacht

Gießkanne aufpeppen:

Grüner Kunststoff oder blanker Zink ist Ihnen zu langweilig? Dann nutzen Sie doch einen Regentag und verleihen Sie Ihrer Gießkanne ein neues Outfit.

Reinigen und trocknen Sie die Gießkanne zunächst gründlich. Dann zeichnen Sie das gewünschte Motiv auf die Gießkanne, eventuell mithilfe einer passenden Schablone. Im Internet finden Sie viele Vorlagen zum Ausdrucken.

Malen Sie die Muster mit Acryllack nach und lassen das Ganze trocknen. Wenn es ganz schnell gehen soll: Selbstklebende Kunststofffolien, die es als Wanddekoration in allen Größen und Farben gibt, verschönern auch Gießkannen.

Es ist angerichtet: Powerfood für Pflanzen

»Esst viel Obst und Gemüse, damit ihr groß und stark werdet«, diesen Spruch kennt wohl jeder. Aber was macht Obst, Gemüse und Zierpflanzen groß und stark? Hier kommt die Menükarte …

Sehr preiswert bekommen Sie Kompost im städtischen Kompostwerk. Oder Sie stellen sich daheim einen Komposter oder eine Wurmkiste auf (>).

Obstbäume beschenken uns körbeweise mit knackigen Früchten, Zucchini reifen im Sommer am laufenden Band und viele Sonnenblumen werden im Laufe weniger Monate bis zu 3 m hoch: Es sind Höchstleistungen, die Pflanzen jedes Jahr erbringen – wie schaffen sie das bloß? Mit Wasser, Luft und Liebe allein ist es in der Tat nicht getan, auch Pflanzen sind auf Nährstoffe angewiesen, allen voran Stickstoff, Phosphor und Kalium. In der Natur, wo sich alles in Kreisläufen vollzieht, stehen sie ihnen jedes Jahr in annähernd gleichen Mengen zur Verfügung. Wo der Mensch pflanzliches Material entfernt, indem er Obst und Gemüse erntet oder Blumen schneidet, muss der Kraftstoff von außen zugeführt werden. Wann und wie oft Sie düngen müssen, hängt vom Wachstumsrhythmus der Pflanzen ab und vom individuellen Appetit der verschiedenen Arten. Am wichtigsten ist ein ausreichendes Nährstoffangebot für die meisten Pflanzen zu Saisonbeginn und während der Blütezeit bzw. wenn sich die Früchte bilden.

Slow Food oder Fast Food?