Basiswissen Testdatenmanagement - Klaus Franz - E-Book

Basiswissen Testdatenmanagement E-Book

Klaus Franz

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Beschreibung

Ohne Daten ist Testen nicht möglich. Benötigt werden Ein- und Ausgabedaten, Zustandsdaten und ein Testorakel. Die Autoren geben einen praxisorientierten Überblick über das systematische Testdatenmanagement und den Testdatenmanagementprozess sowie konkrete Anregungen und Hilfen für die effiziente Bereitstellung von Testdaten. Behandelt werden im Einzelnen: - Herausforderungen, Risiken, Nutzen - Testdatenarten und Verfahren zu deren Erzeugung - Gesetzliche Regeln und Normen, Datenschutz - Testdatenmanagementprozess (Aktivitäten, Ergebnisartefakte, Rollen) - Einbindung in die Organisation - TestdatenwerkzeugeDie allgemeingültig beschriebenen Artefakte des Testdatenmanagements werden abschließend mit einem Beispiel für projektbezogene Testdatenartefakte und einem Beispiel für eine Testdatenrichtlinie unterlegt. Das Buch orientiert sich am Lehrplan zum "Certified Tester Foundation Level Test Data Specialist" nach GTB (German Testing Board) und eignet sich mit einem ausführlichen Glossar und Kontrollfragen mit Lösungshinweisen gleichermaßen für das Selbststudium wie als Begleitliteratur zu den entsprechenden Schulungen.

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Klaus Franz (links im BIld) studierte Mathematik in Göttingen. Seit 1983 ist er als Berater in der Softwareentwicklung tätig. Die Schwerpunkte seiner Projektarbeit liegen in den Bereichen Qualitätsmanagement, Testen und Software Engineering. Zurzeit ist er Leiter des Bereiches Qualitätsmanagement bei einer IT-Unternehmensberatung in Wiesbaden. Klaus Franz ist Trainer für ISTQB® »Certified Tester«-Seminare und Autor des Buches »Handbuch zum Testen von Web- und Mobile-Apps«.

Tanja Tremmel hat nach dem Abschluss ihres Studiums als Diplom-Kauffrau an der Universität Würzburg seit 1997 bei internationalen Beratungsunternehmen Erfahrung gesammelt. Mit den Schwerpunkten Business-Analyse und Softwaretest war sie branchenübergreifend bei Banken, in der Energiewirtschaft, der Automobilindustrie und im öffentlichen Bereich tätig. Heute ist sie Geschäftsführerin der TM Tremmel Consult GmbH, die in internationalen Projekten die Verbesserung der Softwarequalität unterstützt. Sie ist Mitglied im German Testing Board.

Eckehard Kruse (rechts im Bild) studierte Betriebswirtschaft (VWA) an der Universität Frankfurt. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Software Engineering als Programmierer und Softwareanalytiker. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war der Vertrieb und das Projektmanagement komplexer IT-Lösungs- und Serviceprojekte. Seit 2010 beschäftigt er sich überwiegend mit dem Management von Testdaten und ist in verschiedenen Projekten tätig. Sein besonderes Interesse liegt in der Steigerung von Softwarequalität und Projekteffizienz.

Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

www.dpunkt.plus

Klaus Franz · Tanja Tremmel · Eckehard Kruse

BasiswissenTestdatenmanagement

Aus- und Weiterbildung zum Test Data Specialist– Certified Tester Foundation Level– nach GTB

Klaus Franz

[email protected]

Tanja Tremmel

[email protected]

Eckehard Kruse

[email protected]

Lektorat: Christa Preisendanz

Copy-Editing: Ursula Zimpfer

Satz: III-satz, www.drei-satz.de

Herstellung: Susanne Bröckelmann

Druck und Bindung: M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Fachliche Beratung und Herausgabe von dpunkt.büchern zum Thema »ISTQB® Certified Tester«: Prof. Dr. Andreas Spillner • [email protected]

ISBN:

 

Buch

978-3-86490-558-2

PDF

978-3-96088-440-8

ePub

978-3-96088-441-5

mobi

978-3-96088-442-2

1. Auflage 2018

Copyright © 2018 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Geleitwort

Bei den Überlegungen zum Testen von Softwaresystemen steht oft im Mittelpunkt, welche Testentwurfsverfahren anzuwenden sind. Aus der Vielzahl von Möglichkeiten ist das Verfahren oder besser eine Kombination von »passenden« Verfahren auszuwählen und damit sind die Tests durchzuführen. Zu jedem einzelnen Testfall gehören aber auch Testdaten, denn ohne Testdaten kann kein Testfall ausgeführt werden.

Das Glossar des German Testing Board (GTB) definiert Testdaten wie folgt:

»Daten, die (z.B. in einer Datenbank) vor der Ausführung eines Tests existieren und die die Ausführung der Komponente bzw. des Systems im Test beeinflussen bzw. dadurch beeinflusst werden.«

Die Testdaten sind somit für jede Anwendung spezifisch. Es gibt keinen Satz von Standardtestdaten, der für eine ganze Reihe von Systemen mit unterschiedlicher Funktionalität zur Anwendung kommen könnte. Die Erstellung der Testdaten ist mit Aufwand verbunden, der leider häufig unterschätzt wird. Trotzdem gibt es viele Herausforderungen, die für alle Testdaten identisch oder zumindest ähnlich sind.

Testdatenmanagement ist nach dem GTB-Glossar »der Prozess der Anforderungsanalyse an Testdaten, des Entwurfs von Testdatenstrukturen und der Erstellung und Wartung von Testdaten«. Und genau hier setzt das Buch an und beschreibt das Vorgehen beim Testdatenmanagement.

Zu den Herausforderungen und dem Nutzen des Testdatenmanagements findet der Leser viele Hinweise und Vorgehensweisen, ebenso zu den Risiken bei unzureichendem Testdatenmanagement. Oft sind Datenschutzbestimmungen und andere regulatorische Anforderungen zu beachten, wenn Testdaten erzeugt werden bzw. vorhandene Daten zu Testdaten »umzuformen« sind. Auf die einzelnen zu berücksichtigenden Aspekte bei synthetischer, pseudonymisierter oder anonymisierter Testdatenerzeugung wird ausführlich eingegangen.

Dem Testdatenmanagementprozess mit seinen Rollen, Aktivitäten und Ergebnissen widmen die Autoren den gebührenden Raum. Sie gehen auch auf entsprechende Werkzeugunterstützung ein und beschreiben die Einbindung des Prozesses in die Organisation. Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte und eine Testdatenrichtlinie runden den Inhalt des Buches ab.

Nach der Lektüre ist den Lesern sicherlich klar, dass neben den Testentwurfsverfahren auch das vorausschauende Management der Testdaten ganz entscheidend für den gesamten Testerfolg ist.

In diesem Sinne wünsche ich dem Buch viele Leser und den Lesern viele interessante Anregungen.

Prof. Dr. Andreas Spillner (i.R.)Bremen, im Februar 2018

Vorwort

Es waren einmal …

Tester, Entwickler, Testmanager und IT-Projektleiter, die sich auf einer Veranstaltung trafen. Sie wollten sich über das Thema Testdatenmanagement austauschen, stellten aber fest, dass es nicht viel zum Austauschen gab. Aber alle Anwesenden waren der Meinung, dass Testdaten ein kritisches Erfolgskriterium für Softwareentwicklungsprojekte sind.

Was war zu tun?

Wenn man mal nicht weiter weiß, gründet man ´nen Arbeitskreis!

ASQF®-Arbeitskreis »Testdatenmanagement«

2012 wurde von der Regionalgruppe des ASQF® (Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung e.V.) der Rhein-Main Testing Day als Open-Space-Veranstaltung durchgeführt.

Testdatenmanagement war das in mehreren Workshops am intensivsten diskutierte Thema. Waren sich doch alle einig, dass Testdaten ein kritischer Erfolgsfaktor in IT-Projekten sind, aber dass es für das Testdatenmanagement wenig dokumentierte Erfahrungen und keine Standards gibt.

Das war der Auslöser für die Gründung des ASQF®-Arbeitskreises »Testdatenmanagement« unter dem Vorsitz von Eckehard Kruse. Ziel dieser immer noch bestehenden Special Interest Group »Test Data Management« ist es, Grundlagen zu Anforderungen, zur Motivation, zu regulatorischen Hintergründen, zur Organisation (Prozesse, Beteiligte, Rollen, Aufgaben und Skills), zu Lösungsansätzen und zur Werkzeugunterstützung des Testdatenmanagements zu schaffen sowie Best Practices und Innovationen für die tägliche Arbeit öffentlich verfügbar zu machen. Intention dabei ist, den anerkannten ISTQB®-Testprozess durch den Testdatenmanagementprozess zu ergänzen.

Die Sitzungen der Arbeitsgruppe, in der neue Teilnehmer immer herzlich willkommen sind, fanden und finden in regelmäßigen Abständen statt. Für die inhaltliche Bearbeitung des Themas wurde ein Wiki eingerichtet, um auch denjenigen eine Mitarbeit zu ermöglichen, die aufgrund ihrer Entfernung oder Projektarbeit nicht regelmäßig an den Treffen der Arbeitsgruppe teilnehmen können.

Lehrplan »GTB CTFL Test Data Specialist«

Ein Teil der Arbeitsgruppe (namentlich Klaus Franz, Eckehard Kruse, Tanja Tremmel) hatte 2015 die Aufgabe übernommen, das Thema Testdatenmanagement mit einer standardisierten Schulung in die Breite zu bringen. So wurde im April 2017 vom German Testing Board (GTB) der Lehrplan »GTB Certified Tester Foundation Level Test Data Specialist« in der Version 1.0 veröffentlicht [TDM-Lehrplan].

Die Kernelemente des Lehrplanes – wie Aktivitäten, Rollen und Ergebnisartefakte des Testdatenprozesses – sind somit von den Testdatenexperten der Arbeitsgruppe ausführlich diskutiert und gemeinsam festgelegt worden, was eine große Qualität und hohe Akzeptanz der Inhalte des Lehrplans bedeuten sollte.

Teilnehmer des ASQF®-Arbeitskreises »Testdatenmanagement« dürfen die dort zusammengetragenen Arbeitsergebnisse öffentlich verwenden, sofern sie auf die Arbeitsgruppe verweisen, was die Autoren hiermit sehr gerne tun.

Warum dieses Buch?

Weil ein Lehrplan nur ein Plan ist und wie alle Lehrpläne nicht besonders ausführlich ist und keine Beispiele enthält, kamen die Autoren auf die Idee, dieses Buch über das Thema Testdatenmanagement zu schreiben. Es orientiert sich an dem Lehrplan des GTB und soll dessen Inhalt ergänzen und vertiefen sowie mit Beispielen erläutern.

Die Autoren

Wir, die Autoren, freuen uns über Anmerkungen, Hinweise und Ergänzungen zum Thema Testdatenmanagement im Allgemeinen und zu diesem Buch im Besonderen.

Sie erreichen uns auf Xing:

xing.com/profile/Klaus_Franz

xing.com/profile/Tanja_Tremmel

xing.com/profile/Eckehard_Kruse

Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen

Klaus FranzTanja TremmelEckehard Kruse

Groß-Gerau/Stuttgart/Bad Homburg, im Februar 2018

Danksagung

Das Autorenteam bedankt sich recht herzlich bei allen, die zum Entstehen und Gelingen dieses Buches beigetragen haben.

Bei den Mitgliedern des ASQF®-Arbeitskreises »Testdatenmanagement«, die mit ihrem Fachwissen, ihren Beiträgen und Diskussionen die fachlichen Grundlagen geschaffen haben, und dem ASQF, unter dem diese Arbeitsgruppe firmiert.

Beim German Testing Board, das den Lehrplan »GTB Certified Tester Foundation Level Test Data Specialist« qualitätsgesichert und veröffentlicht hat.

Bei Frau Christa Preisendanz und ihren Kolleginnen und Kollegen vom dpunkt.verlag, die uns in allen Belangen sehr gut beraten und unterstützt haben.

Bei Professor Andreas Spillner für das Korrekturlesen und sein Geleitwort, das uns ganz besonders freut.

Und natürlich bei unseren Familien, die viele Stunden auf uns Autoren verzichten und auch oftmals unsere geistige Abwesenheit ertragen mussten.

Inhaltsübersicht

1Einleitung

2Herausforderungen, Risiken, Nutzen

3Regulatorischer Hintergrund

4Grundlagen

5Verfahren zur Erzeugung von Testdaten

6Der Testdatenmanagementprozess im Überblick

7Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess

8Ergebnisartefakte im Testdatenprozess

9Rollen im Testdatenmanagementprozess

10Testdatenwerkzeuge

11Einbindung in die Organisation

12Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte

13Beispiel für eine Testdatenrichtlinie

Anhang

ALösungshinweise

BGlossar

CSynonyme

DAbkürzungen

EQuellen

Index

Inhaltsverzeichnis

1Einleitung

1.1Was dieses Buch bewirken soll

1.2Wie das Buch aufgebaut ist

1.3Wie das Buch gelesen werden kann

1.4Wie das Buch zum Lehrplan passt

2Herausforderungen, Risiken, Nutzen

2.1Herausforderungen für das Testdatenmanagement

2.1.1Zielgerechte Testdatenbereitstellung

2.1.2Rechtzeitige Planung und Beauftragung der Testdatenbereitstellung

2.1.3Verbindung zwischen Testinfrastruktur und Testdatenanforderung

2.1.4Verknüpfung von Testfall und Testdaten

2.1.5Auflösen von Wissensmonopolen

2.1.6Wiederverwendbarkeit von Testdaten

2.1.7Effiziente Verwaltung und Pflege von Testdaten

2.1.8Beachtung regulatorischer Vorgaben

2.1.9Einbindung in den Testprozess

2.1.10Umgang mit großen und komplexen Datenmengen

2.1.11Exklusivität der Daten und Mehrfachnutzung der Testinfrastruktur

2.1.12Festlegung der Verantwortlichkeiten

2.2Nutzen und Kosten des Testdatenmanagements

2.2.1Nutzen des Testdatenmanagements

2.2.1.1Wiederverwendbarkeit und Verfügbarkeit

2.2.1.2(Datenschutz-)Rechtliche Absicherung

2.2.2Kosten des Testdatenmanagements

2.3Risiken durch unzureichendes Testdatenmanagement

2.3.1Risiko Datenschutz

2.3.2Risiko Datensicherheit

2.3.3Risiko Projekterfolg

2.3.4Risiko Testqualität

2.4Ziele des Testdatenmanagements

2.5Kontrollfragen zu Herausforderungen, Risiken, Nutzen

3Regulatorischer Hintergrund

3.1Gesetzliche Regeln

3.1.1Gesetze und Vorschriften

3.1.1.1Bundesdatenschutzgesetz

3.1.1.2Datenschutz-Grundverordnung

3.1.1.3Weitere deutsche Gesetze

3.1.2Aufbewahrungsfristen

3.1.3Datenschutz im Testdatenmanagement

3.1.4Datensicherheit im Testdatenmanagement

3.1.5Auditierbarkeit des Testdatenmanagements

3.2Branchenspezifische Regeln (Compliance)

3.3Unternehmensinterne Regeln (IT-Governance)

3.4Kontrollfragen zum regulatorischen Hintergrund

4Grundlagen

4.1Definitionen zu Testfällen, Testdaten und Testdatenmanagement

4.2Testdatenarten

4.2.1Klassifizierung nach Verwendungsart

4.2.2Klassifizierung nach Erzeugungsart

4.3Kontrollfragen zu den Grundlagen

5Verfahren zur Erzeugung von Testdaten

5.1Erzeugung von Produktivdaten

5.2Erzeugung synthetischer Daten

5.3Erzeugung pseudonymisierter Daten

5.4Erzeugung anonymisierter Daten

5.4.1Anonymisierungsverfahren

5.4.1.1Informationsreduktion

5.4.1.2Informationsveränderung

5.4.2Aspekte der Datenmaskierung

5.4.2.1Einfluss der Fachlichkeit

5.4.2.2Statische und dynamische Datenmaskierung

5.4.2.3Maskierung unstrukturierter Dokumente

5.4.2.4Werkzeugunterstützung

5.5Testdaten im konkreten Projekt

5.6Kontrollfragen zu den Verfahren der Testdatenerzeugung

6Der Testdatenmanagementprozess im Überblick

6.1Testdatenmanagementprozess vs. Testprozess

6.2Kernelemente des Testdatenmanagementprozesses

6.3Kontrollfragen zum Testdatenmanagementprozess

7Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess

7.1Testdatenrichtlinie erstellen

7.2Testdatenmanagementprozess planen und steuern

7.2.1Testdatenmanagementprozess planen

7.2.2Testdatenmanagementprozess steuern

7.3Testdaten spezifizieren

7.3.1Inhaltliche Anforderungen an die Testdaten analysieren und spezifizieren

7.3.2Organisatorische Verfahren festlegen und planen

7.3.3Einhaltung der regulatorischen Vorgaben sicherstellen

7.4Testdatenerzeugung konzipieren

7.5Testdaten bereitstellen

7.6Testdatenabschlussbericht erstellen

7.7Testdaten archivieren

7.8Kontrollfragen zu den Aktivitäten

8Ergebnisartefakte im Testdatenprozess

8.1Testdatenrichtlinie

8.1.1Testdatenmanagement in unterschiedlichen Projektvorgehensmodellen

8.1.2Schnittstellen zu anderen Prozessen

8.1.3Metriken des Testdatenmanagements

8.1.4Die erste Version einer Testdatenrichtlinie

8.2Testdatenkonzept

8.3Testdatenspezifikation

8.3.1Fachliche Aspekte

8.3.2Rechtliche Aspekte

8.3.3Organisatorische Aspekte

8.4Testdatenbereitstellungsroutinen

8.5Testdatenbereitstellungsplan

8.6Testdatenbereitstellungsbericht

8.7Testdatenbewertungsbericht

8.8Testdatenabschlussbericht

8.9Kontrollfragen zu den Ergebnisartefakten

9Rollen im Testdatenmanagementprozess

9.1Testdatenmanager

9.2Testdatenmodellierer

9.3Testdatenrealisierer

9.4Kontrollfragen zu den Rollen

10Testdatenwerkzeuge

10.1Klassifizierung nach Geschäftsmodell

10.2Klassifikation nach Verwendung

10.3Eigenschaften von Testdatenwerkzeugen

10.4Welche Testdatenwerkzeuge gibt es?

10.5Kontrollfragen zu Testdatenwerkzeugen

11Einbindung in die Organisation

11.1Sponsoren finden

11.2Organisationeinheiten integrieren

11.3Verantwortlichkeiten festlegen

11.4Einbindung in die Prozesse

11.4.1Einbindung in das Testumgebungsmanagement

11.4.2Einbindung ins Konfigurationsmanagement

11.4.3Einbindung in die IT

11.5Einführung des Testdatenmanagements in die Organisation

11.6Kontrollfragen zur Einbindung in die Organisation

12Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte

12.1Das Beispielprojekt RiCoSys

12.2Testdatenkonzept RiCoSys

12.3Beispiele für Testdatenspezifikation

12.4Beispiel für Dokumentation der Testdatenbereitstellungsroutine

12.5Beispiel für Testdatenabschlussbericht

12.6Abschlussbetrachtungen zu den Testdatenartefakten

13Beispiel für eine Testdatenrichtlinie

13.1Datenschutzbestimmungen für Produktionsdaten

13.2Datenschutzbestimmungen für Testdaten

13.3Abschlussbetrachtungen zur Testdatenrichtlinie

Anhang

ALösungshinweise

BGlossar

CSynonyme

DAbkürzungen

EQuellen

E.1Literatur

E.2URLs

Index

1Einleitung

Es war einmal …

eine Person (m/w), sei es ein Tester oder Testmanager, ein Entwickler oder Projektleiter, ein Fachbereichsexperte oder Datenschutzbeauftragter, die sich über das Thema Testdatenmanagement informieren wollte oder musste. Sie hatte die leidige Erfahrung gemacht, dass ihre Projekte ohne vernünftige Testdaten (was immer das auch ist), die im Rahmen eines strukturierten Prozesses (wie auch immer der gestaltet sein mag) erzeugt und bereitgestellt werden, nicht optimal laufen.

So ergab es sich, dass diese Person auf dieses Buch stieß und sich fragte: »Was habe ich davon, wenn ich dieses Buch lese? Was kann ich daraus für meine Arbeit gebrauchen? Muss ich alles lesen?«

In diesem Kapitel werden zuerst die Lernziele und der Aufbau dieses Buches beschrieben. Anschließend werden Tipps gegeben, welche Kapitel unter bestimmten Gesichtspunkten besonders interessant sind. Im letzten Abschnitt werden die Kapitel dieses Buches den Kapiteln des referenzierten Lehrplans gegenübergestellt, da sie nicht eins zu eins aus dem Lehrplan übernommen wurden.

1.1Was dieses Buch bewirken soll

Jedes IT-Projekt, jedes Testziel, jede Systemumgebung, jeder Fachbereich, jedes Unternehmen hat andere und besondere Anforderungen an die Testdaten. Daher ist es schwierig bis unmöglich, ein Patentrezept für ein erfolgreiches Testdatenmanagement zu geben. Diesen Anspruch haben auch wir, die Autoren dieses Buches, nicht.

Der Leser soll, nachdem er dieses Buch durchgearbeitet hat, Folgendes können:

Lernziele

Die mit Testdatenmanagement verbundenen Ziele, Herausforderungen, Kosten, Nutzen und Projektrisiken darstellen.

Anforderungen an Testdaten formulieren.

Verfahren zur Auswahl oder Erstellung von Testdaten anwenden.

In einem Projekt für das Testdatenmanagement relevante regulatorische Vorgaben berücksichtigen.

Ein IT-Projekt im Testdatenmanagement unterstützen.

Testdatenrichtlinien, Testdatenkonzepte, Testdatenspezifikationen und andere Ergebnisartefakte im Testdatenprozess erstellen.

In einem Projekt die Rollen im Rahmen des Testdatenprozesses einplanen und besetzen.

Die Integration des Testdatenmanagements in (s)eine Unternehmensorganisation unterstützen.

Anforderungen aufgrund einer speziellen Aufgabe oder eines speziellen Kontextes an ein geeignetes Testdatenwerkzeug erstellen.

Das Buch soll dem Leser einerseits einen möglichst umfassenden Überblick über das Testdatenmanagement und andererseits konkrete Anregungen und Hilfen für seine Projektarbeit, d.h. bei der Bereitstellung von Testdaten, geben.

Zielgruppen

Zielgruppen dieses Buches sind Testmanager, Tester, Systemanalysten, Entwickler, IT-Entscheider, Qualitätssicherungsbeauftragte, Revisoren, Datenschutzbeauftragte und alle Personen, die sich mit der Erstellung und Bereitstellung von Testdaten beschäftigen wollen oder müssen.

1.2Wie das Buch aufgebaut ist

Das Testdatenmanagementmolekül

Betrachten wir Testdatenmanagement in Abbildung 1–1 als großes Molekül in der IT. Der Kern des Moleküls ist der Testdatenmanagementprozess selbst. Um diesen Prozess mit Leben zu füllen, müssen Personen in bestimmten Rollen Aktivitäten ausführen und die gewünschten Arbeitsergebnisse – die Ergebnisartefakte – erzeugen. Dazu brauchen sie Vorgaben in Form von Regularien sowie geeignete Verfahren und Werkzeuge.

Diese Bestandteile des Testdatenmanagementmoleküls werden in diesem Buch ausführlich beschrieben.

Ergänzt werden diese Elemente des Testdatenmanagementmoleküls zum einen durch das vorangestellte Kapitel über Herausforderungen, Risiken und Nutzen. Es dient der Motivation, ernsthaft über die Einführung eines systematischen Testdatenmanagements in einer Organisation nachzudenken. Zum anderen werden in den letzten beiden Kapiteln die allgemeingültig beschriebenen Artefakte des Testdatenmanagements mit Beispielen unterlegt.

Abb. 1–1Das Testdatenmanagementmolekül

Gliederung

Warum ist die Gliederung des Buches so, wie sie ist? Die Antwort ist einfach: Die Reihenfolge der Kapitel entspricht der Reihenfolge der Fragestellungen, mit denen sich die Autoren dem Thema Testdatenmanagement genähert haben.

Was ist die Motivation, systematisches Testdatenmanagement in einem Projekt oder einer Organisation einzuführen, was sind die Risiken und was der Nutzen?

Kapitel 2: Herausforderungen, Risiken, Nutzen

Was sind die treibenden Kräfte? Welche regulatorischen Vorgaben müssen bei der Bereitstellung von Testdaten berücksichtigt werden?

Kapitel 3: Regulatorischer Hintergrund

Was sind die grundlegenden Definitionen für das Testdatenmanagement? Was sind eigentlich Testdaten? Kann man sie klassifizieren?

Kapitel 4: Grundlagen

Welche Verfahren gibt es, mit denen Testdaten erzeugt werden können, und wie funktionieren sie?

Kapitel 5: Verfahren zur Erzeugung von Testdaten

Wie kann ein Testdatenmanagementprozess möglichst reibungsfrei in den allgemeinen Testprozess integriert werden?

Kapitel 6: Der Testdatenmanagementprozess im Überblick

Welche Aktivitäten müssen ausgeführt werden, um Testdaten korrekt, vollständig und effizient bereitstellen zu können und letztendlich auch deren Qualität zu prüfen?

Kapitel 7: Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess

Was sind die konkreten Arbeitsergebnisse der Testdatenmanagementaktivitäten? Was muss in welcher Form dokumentiert werden?

Kapitel 8: Ergebnisartefakte im Testdatenprozess

Mit dem Wissen, was getan und welche Artefakte erarbeitet werden müssen, stellt sich die Frage: Wer kann am besten die notwendigen Aktivitäten durchführen? Welche Fähigkeiten werden benötigt?

Kapitel 9: Rollen im Testdatenmanagementprozess

Welche Werkzeuge unterstützen den Testdatenmanagementprozess und die Erzeugung der Testdaten?

Kapitel 10: Testdatenwerkzeuge

Was muss beachtet werden, um ein übergreifendes Testdatenmanagementsystem in einer Organisation erfolgversprechend zu etablieren?

Kapitel 11: Einbindung in die Organisation

Wie könnten (nach so viel Theorie) Beispiele für die beschriebenen Testdatenmanagementartefakte aussehen?

Kapitel 12: Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte

Kapitel 13: Beispiel für eine Testdatenrichtlinie

1.3Wie das Buch gelesen werden kann

Für »normale« Leser

Eine gute Möglichkeit, das Buch zu lesen, ist sicherlich, sich ein Kapitel nach dem anderen vorzunehmen. Die Autoren haben sich ja etwas bei der Gliederung gedacht.

Für Skeptiker

Personen, die eigentlich nicht wissen, warum Testdatenmanagement sinnvoll ist, finden Antworten in den Kapiteln

2 »Herausforderungen, Risiken, Nutzen« und

3 »Regulatorischer Hintergrund«.

Für Eilige

Wer es eilig hat und dringend Testdaten bereitstellen muss, dem helfen die Kapitel

4 »Grundlagen«,

5 »Verfahren zur Erzeugung von Testdaten« und

10 »Testdatenwerkzeuge«.

Für Manager

Manager, die ein Testdatenmanagementsystem aufbauen wollen oder müssen, können in der Buchmitte einsteigen. Sie benötigen im Wesentlichen die Inhalte aus den Kapiteln

6 »Der Testdatenmanagementprozess im Überblick«,

7 »Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess«,

8 »Ergebnisartefakte im Testdatenprozess«,

9 »Rollen im Testdatenmanagementprozess«,

10 »Testdatenwerkzeuge« und

11 »Einbindung in die Organisation«.

Für Praktiker

Wer dann das Testdatenmanagementsystem umsetzen und leben muss, der erhält Ideen für sein konkretes Vorhaben aus den Kapiteln

4 »Grundlagen«,

5 »Verfahren zur Erzeugung von Testdaten«,

12 »Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte« und

13 »Beispiel für eine Testdatenrichtlinie«.

1.4Wie das Buch zum Lehrplan passt

Die Inhalte des Buches orientieren sich am Lehrplan des GTB [TDM-Lehrplan]. Die Gegenüberstellung der Kapitel aus Buch und Lehrplan in den Tabellen 1–1 und 1–2 soll die Orientierung in beiden Dokumenten vereinfachen.

Tab. 1–1Buchkapitel vs. Kapitel im Lehrplan

Kapitel im Buch

Kapitel im Lehrplan

2:Herausforderungen, Risiken, Nutzen

1:Testdatenmanagement: Herausforderungen, Risiken, Nutzen

3:Regulatorischer Hintergrund

3:Gesetzliche Regeln und Normen

4:Grundlagen

2.1:Definition Testdatenmanagement

2.2:Testfall und Testdaten

2.3:Testdatenarten

5:Verfahren zur Erzeugung von Testdaten

2.4:Erzeugung von Testdaten

6:Der Testdatenmanagementprozess im Überblick

4.1:Der fundamentale Testdatenmanagementprozess

7:Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess

4.2:Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess

8:Ergebnisartefakte im Testdatenprozess

4.3:Arbeitsergebnisse im Testdatenmanagementprozess

9:Rollen im Testdatenmanagementprozess

4.4:Rollen im Testdatenmanagementprozess

10:Testdatenwerkzeuge

6:Werkzeuge

11:Einbindung in die Organisation

5:Einbindung in die Organisation

12:Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte

4.3:Arbeitsergebnisse im Testdatenmanagementprozess

13:Beispiel für eine Testdatenrichtlinie

4.3:Arbeitsergebnisse im Testdatenmanagementprozess

Tab. 1–2 Kapitel des Lehrplans vs. Buchkapitel

Kapitel im Lehrplan

Kapitel im Buch

1:Testdatenmanagement: Herausforderungen, Risiken, Nutzen

2:Herausforderungen, Risiken, Nutzen

2.Grundlagen und Verfahren

4:Grundlagen

5:Verfahren zur Erzeugung von Testdaten

3:Gesetzliche Regeln und Normen

3:Regulatorischer Hintergrund

4:Testdatenmanagementprozess

6:Der Testdatenmanagementprozess im Überblick

7:Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess

8:Ergebnisartefakte im Testdatenprozess

9:Rollen im Testdatenmanagementprozess

5:Einbindung in die Organisation

11:Einbindung in die Organisation

6:Werkzeuge

10:Testdatenwerkzeuge

 

German Testing Board

Die Lehrpläne zum ISTQB® Certified Tester und die zugehörigen Prüfungsfragen werden in Deutschland vom German Testing Board e.V. (GTB) entwickelt und herausgegeben (siehe [URL: GTB]).

Das German Testing Board ist ein Zusammenschluss von Fachexperten auf dem Gebiet »Test von Software und Systemen« und ein unabhängiges, neutrales Gremium, das die fachliche Qualität des »ISTQB® Certified Tester«-Schemas und das zugehörige Prüfungswesen in Deutschland überwacht. Das GTB überprüft auch die in Deutschland angebotenen »Certified Tester«-Trainingskurse nach definierten Kriterien und spricht die Akkreditierung der Trainingsanbieter aus.

2Herausforderungen, Risiken, Nutzen

Es waren einmal …

ein Projektleiter und ein Testmanager, die hatten sich überlegt, dass es doch sehr gut für ihr neues Projekt wäre, wenn ihnen jemand die benötigten Testdaten liefern könnte oder wenn zumindest eine Person im Projekt mitarbeiten würde, die sich um die Testdaten kümmerte.

Daher gingen die beiden mit ihrer tollen Idee zu ihrem Projektsponsor. Der aber meinte, dass er für so etwas kein Budget hätte, es ginge doch bisher auch ohne. Also machten sich die beiden auf den Weg zum Leiter der IT. Der fragte, was das denn für ihn bringen solle, hätte man ja noch nie gemacht. Die letzte Station war der IT-Vorstand. Der fand die Idee nicht schlecht, wollte aber eine Gegenüberstellung der Kosten und des Nutzens sowie eine Risikoanalyse. Was Vorstände halt hat so wollen. Leider konnten die beiden diese Information nicht auf die Schnelle liefern und das Projekt drängte.

Der Projektleiter und der Testmanager nahmen sich fest vor, sich beim nächsten Mal besser vorzubereiten und das Management mit guten Argumenten und nachweisbaren Zahlen zu überzeugen, dass sich professionelles Testdatenmanagement rechnet.

So messen und dokumentieren sie jetzt im aktuellen Projekt fleißig, wer wie viel besser nutzbare Zeit mit der Beschreibung, Suche, Kopiererei, Maskierung und manuellen Erzeugung von Testdaten verschwendet.

Stetig wachsende Datenmengen, weitreichendere Vernetzung und zunehmende Komplexität von IT-Systemen führen zu steigendem Bedarf an Testdaten. Damit rückt die Frage nach dem Management der Testdaten immer stärker in den Fokus.

In diesem Kapitel werden – wahrscheinlich gezwungenermaßen aus Projektgründen – interessierte Personen an die Ziele und Herausforderungen des Testdatenmanagements herangeführt. Um ein systematisches Testdatenmanagement in ein Unternehmen einführen zu können, werden Nutzen und Kosten des Testdatenmanagements sowie Risiken eines fehlenden Testdatenmanagements betrachtet.

2.1Herausforderungen für das Testdatenmanagement

Bei der Definition, Bereitstellung und Verwaltung von Testdaten gilt es, zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählen:

Zielgerechte Testdatenbereitstellung

Rechtzeitige Planung und Beauftragung der Testdatenbereitstellung

Verbindung zwischen Testinfrastruktur und Testdatenanforderung

Verknüpfung von Testfall und Testdaten

Auflösung von Wissensmonopolen

Wiederverwendbarkeit von Testdaten

Effiziente Verwaltung und Pflege von Testdaten

Beachtung regulatorischer Vorgaben

Einbindung in den Testprozess

Umgang mit großen und komplexen Datenmengen

Exklusivität der Daten und Mehrfachnutzung der Testinfrastruktur

Festlegung der Verantwortlichkeiten

Auf diese Punkte wird in den folgenden Abschnitten näher eingegangen. Die anschließenden Kapitel dieses Buches sollen dann dem Leser das Wissen und die Mittel an die Hand geben, die Herausforderungen des Testdatenmanagements zu meistern.

2.1.1Zielgerechte Testdatenbereitstellung

Definierte Testziele und Teststrategien zu deren Erreichung sind wesentliche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Testdatenmanagement. Das Ziel der Testdatenbereitstellung muss für jedes Testvorhaben festgelegt und die Teststrategie danach ausgerichtet werden.

Wird beispielsweise ein nicht funktionaler Test, wie ein Performance- oder Lasttest, durchgeführt, so ist es sinnvoll, mit einem möglichst großen Datenbestand zu testen.

Soll ein funktionaler Test durchgeführt werden, so kann dagegen ein repräsentativer Bruchteil des Produktionsdatenbestandes ausreichend sein.

Für ein Migrationsvorhaben kann zunächst ein Testdatenbestand mit repräsentativen Stammdaten und später mit repräsentativen Bewegungsdaten herangezogen werden.

Zielgerichtete Testdatenbereitstellung spart Kosten.

Durch zielgerichtete Testdatenbereitstellung können Menge und Beschaffenheit des Testdatenbestands optimiert werden, wodurch sowohl die Erstellungskosten als auch die Folgekosten reduziert werden. Diese entstehen beispielsweise durch die Bereitstellung und Wartung der Testinfrastruktur und den Unterhalt von mehreren Testumgebungen mit den dazugehörenden Datenbeständen.

2.1.2Rechtzeitige Planung und Beauftragung der Testdatenbereitstellung

Das Testdatenmanagement muss dafür sorgen, dass die Bereitstellung der Testdaten rechtzeitig eingeplant und beauftragt wird, um zu vermeiden, dass aufgrund unzureichender Testdaten entsprechende Tests nicht oder nur teilweise vor dem Termin zur Freigabe der Software durchgeführt werden können.

Wenn während der Testdurchführung festgestellt wird, dass weitere Testdaten erforderlich sind, so ist auch diese Nachforderung zeitlich und qualitativ rechtzeitig einzuplanen.

Die Beauftragung der Testdatenerstellung muss mit dem Testdesign erfolgen.

Beispiel für rechtzeitige Planung

In einem internationalen Bankenprojekt wurde über fünf Systemplattformen und vier Unternehmen hinweg getestet. Bei der Festlegung der Daten für den Probelauf der Datenmigration für einen kleinen Teilbestand stellte sich kurzfristig zusätzlicher Abstimmungsbedarf heraus.

Damit eine Verbuchung über die Systemkette durchgeführt werden konnte, mussten zunächst die zu verwendenden Testdatenbanken abgestimmt werden, weil einige Beteiligte mehrere Testsysteme mit Schnittstellen zur Außenwelt einsetzten. In einem ersten Testdurchlauf stellte man die Verbindungen der Datenbanken durch einfache Übertragung von Testdaten her, die durch eine gesicherte Infrastruktur versendet wurden (im Bankensektor SWIFT).