Bauern-Adel - Emmy von Dincklage - E-Book

Bauern-Adel E-Book

Emmy von Dincklage

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Beschreibung

Diese Novelle spielt in einem Dorf im Emsland. Da gibt es auf der einen Seite den Freiherrn Casper Adrian von Schlump auf Dalbrook als Vertreter des »Herren-Adels« und auf der anderen Seite die erfolgreichen und seit Jahrhunderten ansässigen Bauern von Tangen, Twicker und Wiebrink als Vertreter des selbsternannten »Bauern-Adels«. Mit einem gewissen Hochmut sieht der Bauern-Adel sich als modern und zukunftsgewandt, den Herren-Adel dagegen als charakterlos und in der Vergangenheit stehen geblieben. In dieses Standesdenken baut Emmy von Dincklage Konflikte um Erbangelegenheiten, Liebschaften, Hochzeiten und einem verloren gegangenen Sohn ein; letztendlich ziehen Bauern- und Herren-Adel an einem Strick - gemeinsam bilden sie den starken Kern des Emslandes. Basis dieser Ausgabe ist die Novelle „Bauern-Adel", die Emmy von Dincklage in ihrem Buch Geschichten aus dem Emslande, 2. Band, Seiten 179 - 314, im Verlag Bernhard Schlicke, Leipzig, 1873 veröffentlichte. Da die Werke zur damaligen Zeit in Fraktur gedruckt wurden, erfolgte zur besseren Lesbarkeit eine buchstabengetreue Transkription der Novelle in die heutige Antiqua-Schrift. Originalrechtschreibung, Interpunktion, Grammatik und Satzaufbau wurden beibehalten; Anführungszeichen der wörtlichen Rede sind den heutigen Regeln angepasst; offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. Dadurch ist es möglich, dass der Leser nicht nur über die Inhalte, sondern auch über den Textaufbau in die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten tief eintauchen kann.

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Impressum

Transkription

Wiedergefundene Perlen der Literatur Nr. 56

1. Auflage, 2020

 

stimm-los

Dr. Hungeling Verlagsbuchhandlung und Antiquariat

Gänseblümchenweg 5

16303 Schwedt/Oder

 

[email protected]

www.stimm-los.de

 

 

 

 

Vorwort zur stimm-los Ausgabe

Dieses Werk ist Teil der Buchreihe »Wiedergefundene Perlen der Literatur«. Der Verlag stimm-los veröffentlicht in dieser Buchreihe Werke aus vielen Jahrhunderten. Mit dieser Buchreihe verfolgt stimm-los das Ziel, Klassiker der Weltliteratur verschiedener Sprachen als Buch einem breiten Leserkreis wieder zugänglich zu machen. Förderung der Kultur und Erhaltung der Literatur stehen dabei im Vordergrund. So trägt stimm-los dazu bei, dass viele Werke nicht in Vergessenheit geraten. Die Autoren dieser Werke erhalten wieder eine Stimme; sie sind nicht stimm-los.

Bei dieser Ausgabe handelt es sich um eine wörtliche Wiedergabe der Novelle

Titel:

Bauern-Adel

Autorin:

Emmy von Dincklage

Erschienen in:

Emmy von Dincklage, Geschichten aus dem Emslande, Zweiter Band, Seiten 179-314, Verlag Bernhard Schlicke, Leipzig, 1873

Die Transkription »Fraktur nach Antiqua« erfolgte verlagsintern. Originalrechtschreibung, Grammatik und Satzbildung wurden beibehalten. Offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert.

 

 

Bauern-Adel.

D

er Freiherr Casper Adrian von Schlump auf Dalbrook war ein seelenguter Mann. Seine Nachbarn, das Kirchspiel, ja das ganze Emsland hielten den Freiherrn für seelengut, mit Ausnahme von zwei bis drei Bauern, welche über ihn die Achseln zuckten und behaupteten, Herr von Schlump habe keinen Charakter; Andere wieder wollten wissen, diese zwei bis drei Bauern — der dritte war nämlich mehr neutral, da er dem Freiherrn ein Kapital schuldete, das er sehr niedrig verzinste! — also, wie gesagt, diese zwei bis drei, meinten Andere, stellten ihre Behauptung auf, weil sie selbst nur von Bauern-Adel, der Freiherr aber von Herren-Adel seien! Doch war hier ein Adel so alt als der andere; die Bauern zogen, wie der Rittergutsbesitzer, ihre Zehnten, sie hatten, wie er, ein Wappen, ihr gutes, altes Hauszeichen, und einer derselben führte noch das »von«, das die anderen beiden Familien, obwohl sie es hätten beibehalten können, zur Mitte oder zu Ende des vorigen Jahrhunderts aufgaben. Die Vorfahren der Bauern aber gingen bei den Vorfahren des Barons bis auf die jetzige Generation zu Lehen und hatten die Verpflichtung sich ihm — falls er es verlangte — mit Mann und Roß zu stellen. Wenn die Bauernstellen auf einen Erben, bei Todesfällen, übergingen, oder wenn dieser sich verheirathete, mußte dem Lehnsherrn ein bestimmtes Mutgeld gezahlt werden, umgekehrt aber hatte der Gutsherr das Recht, wenn er seinen Besitz antrat oder sich vermählte, wiederum »muten« zu lassen! — Aber der Freiherr hatte, außer den wenigen Mariengroschen — oder Stübern — vor dreißig Jahren, als sein Vater zu seinen Vätern heim ging, nichts verlangt; er verlangte überhaupt nichts von anderen Leuten und schien kaum eine passende Verwendung für Das zu finden, was er selbst besaß, obwohl seine Namensvettern am Hofe, in den Garnisonen des Landes, oder in den Gerichtsstuben, wo sie ihre Actenstöße aufhäuften, sein Vermögen nur als ein »anständiges« bezeichneten. Der Anstand des freiherrlich Schlump’schen Vermögens war zwar bis jetzt, Dank den einfach patriarchalischen Gewohnheiten ihres Besitzers, noch im Wachsen, drohte aber demnächst, wenn der Baron die Erde verlassen sollte, sehr beeinträchtigt zu werden, denn der charakterlose Hagestolz hatte einen ganzen Schwarm erblustiger Angehörige, die Alles an sich zu reißen versprachen, was nur irgend von dem unbedeutenden Lehensarrondissement zu trennen sei.

Der Hauptgegner des Freiherrn war der Bauer Hermanton von Tangen, obwohl seine feindliche Gesinnung sich gewöhnlich nicht weiter, als auf eine schweigende, wenn auch ausdauernde Rivalität ausdehnte, die der Freiherr indeß gar nicht bemerkte, welcher Umstand Hermanton in seiner Meinung bestärkte, der Freiherr sei charakterlos und bekümmere sich um die Welt so wenig als ein Kind. Während Casper von Schlump in einer so echten Rococo-Einrichtung lebte, daß der geübteste Kenner dieselbe nicht in reinerm Geschmack herstellen konnte, denn sie war nicht etwa hierher verpflanzt, sondern einst, als etwas ganz Modernes, in denselben Räumen, an demselben Fleck zusammen gestellt und daselbst verblieben, woselbst Fremde das alte Gerumpel abscheulich fanden, bis dasselbe schließlich wieder in die Mode kam und bewundert ward — während also Casper von Schlump in seiner Backsteinburg von schlammigen, froschreichen Gräben umgeben, jedwede Veränderung sorgsam vermied, hatte sich der Bauer von Tangen ein großes neues Haus, mit breiten, modernen Fensterscheiben aufgebaut, die nicht wenig mit den kleinen, wettergetrübten Gläsern in den ächzenden Schiebfenstern der Burg contrastirten. Der Freiherr verbesserte nie Etwas in seinem ökonomischen Betriebe, auch sein Vater und Großvater hatten das nie gethan — der Bauer schaffte sich eine Dreschmaschine und patentirte Pflüge an, seine Kühe waren so in den Ställen untergebracht, wie es im benachbarten Ost- und Westfriesland Gebrauch ist, d. h. sie standen auf reinlichen Holzplanken mit den Köpfen gegen die Mauer, indeß das Rindvieh in den düsteren, alten Ställen zu Dalbrook auf dem Dünger angekettet ward und dummdreist auf die ausgetretene Lehmtenne hinaus starrte. Der Bauer baute auf seinen Aeckern, je nachdem dieselben hoch oder niedrig lagen, Lupinen, Runkelrüben, Spörgel und Klee — außer dem gewöhnlichen Korn, Erdäpfeln u.s.w.; er kalkte den leichten und grobsandigen Boden, der die Ems, bis sie in das fette Marschland tritt, umgiebt und zog Felderbsen; er legte eine Ziegelei an und grub fleißig nach Mergel. Seine Töchter hatten neben den großen Fenstern — an das Wohnhaus schloß sich das breite prunkendrothe Dach der Scheune, die auf dem Ackerhofe endete — ein Gärtchen angelegt, diese Fenster selbst waren mit lebhaft geblümten Gardinen verhangen. Der ziemlich große Blumengarten des Edelhofes zeigte nicht, gleich jenen der Tangen’schen Töchter, Rosen, Reseda, Nasturzien, Tulpen und Levkoyen — nein, es blühte dort ein mattes, hochstämmiges, überlebtes Geschlecht von uralten Zierpflanzen, deren Stengel immer länger, deren Blüthen immer kleiner und unscheinbarer wurden. Die hohen Hecken, welche die Spazierwege — die meisten waren sogar Fahrwege! einfaßten, waren nicht gerade mit lobenswerthem Verständniß zugestutzt! Die Ohren des Taxus-Hasen reichten dem ihn an der andern Ecke verfolgenden Taxusjäger wenigstens bis an die Ellbogen, und der Pfau, welcher den Vorsprung der grünen Mauer beherrschte, breitete einen grünen Schweif von wahrhaft überwältigender Größe aus. Die an diesen Ziergarten grenzenden Gemüsefelder boten in ihren Producten wenig Abwechselung. Da war der hochstämmige Braunkohl, da gab es gelbe und weiße Rüben, eine verwilderte Colonie von Suppenkräutern und ein dünnes Contingent ausgearteter Artischocken, deren Genuß weit mehr eigenthümlich als angenehm war, denn sie hatten die ganze norddeutsche Rauhheit vor ihren wohlschmeckenden italienischen Stammesgenossen voraus.

Wenn der Bauer von Tangen auf dem Fußpfade neben diesen Gärten herging, an die sich noch ein Gehölz mit Alleen schloß, die einen Stern bildeten, so blieb er jedes Mal stehen, blickte durch die Hagebuchenwand, die einen Reitweg begrenzte, der sich um die ganze Anlage zog, und sagte: »Er ist wie ein Kind, er hat keinen Charakter.«

Der Freiherr las eine Zeitung von außerordentlich milden Grundsätzen, fast mehr wie »positive Rechte«, es streifte schon an den Superlativ! Der Bauer ließ sich seine Politik von Weser und Rhein schicken. Obwohl es im Grunde seinen persönlichen, so wie dem vorsichtigen und schwerfälligen Charakter seiner Heimat widerstrebte, neigte er sich — aus reinem Widerspruch gegen die Gesinnungen des Freiherrn — zur Fortschrittspartei! — In den Gemeindeversammlungen und Berathungen, zu welchen der Schall einer lebensmüden Trommel rief, wäre es bei Tangen’s Animosität gewiß schon zu unerquicklichen Erörterungen gekommen, wenn der Baron Charakter gehabt hätte, aber den hatte er ja nicht; als der Bauer z.B. mitten in der Ernte auf eine Wegebesserung von Seiten der Gemeinde antrug, weil der Edelmann kurz zuvor geäußert hatte, diese Arbeiten müßten im Frühling oder Herbste geschehen, entgegnete der charakterlose Herr gemüthlich: »Nun gut, wenn Eure Pferde und Dienstboten Zeit haben zur Wegarbeit — die meinen haben sie! —« und er hatte Recht, denn der Bauer hatte viel mehr Ackerbau und viel weniger Gesinde, indeß der Bauer behielt seinen Willen. Der Bauer Tangen und seine beiden Freunde und Standesgenossen wurden im Kirchspiel meist kurzweg »die Großen« genannt. Sie würden sich, trotz der freisinnigen Anschauungsweise, im öffentlichen Leben noch mehr abgesondert haben, als sie es thaten, wenn sie nicht eben drei gewesen wären, wie Tangen meinte, einer zu viel oder einer zu wenig. Spielten Tangen und Wiebrink Abends im Wirthshaus Dreikart, so saß Twicker unbeschäftigt da, wollten alle drei ein Partiechen Solo oder Hassen machen, so fehlte der vierte Mann. Twicker, der Schuldner des Freiherrn, war der kleinste unter den Großen, er hatte blondes Haar, und jene überwiegend große Nase, die das Ansehen von tiefem Ernst giebt, weil jedes andere Mienenspiel durch dieselbe in Schatten gestellt wird. Tangen, der gern Spitznamen austheilte, nannte den geduldigen Mann »den Steifen«; alle Mühe, ihn aus seinem gewohnten Ideengang hinaus zu drängen, war seit etwa achtzehn Jahren gescheitert. Wiebrink mußte in seiner Jugend, jetzt war er ein angehender Fünfziger, auf dem Eise oder sonst wo einen furchtbaren Fall gethan haben, sonst hätte sein breites Gesicht mit den braunen, glitzernden Augen nicht so flach sein können; freilich das Stümpfchen Nase hatte den großen, mit wulstigen Lippen gezierten Mund geschützt, derselbe war kräftig, ja mehr als kräftig entwickelt. Wiebrink hieß der »Pfifficus«. Er begriff, was Tangen wollte, er widersprach ihm selten, aber nie that er Etwas, das ihn aus dem vorgezeichneten Geleise seiner Lebensziele gebracht hätte. Er war der echte, vorsichtige, thätige und sparsame Bauer Norddeutschlands, aber der bewegliche, rechthaberische und wohlredende von Tangen hatte doch im Lauf der Zeit des Gefährten dickes Fell ein wenig geschmeidiger gemacht, das rostige und täppische Räderwerk seiner Intelligenz etwas geölt, so daß er sich Tangens Verbesserungen und Neuerungen stets mit Interesse ansah und nachmachte, was ihm zweckmäßig schien. Hatte es auch den Anschein: Tangen leite Wiebrink, so holte in der That der Großprahler und Besserwisser dem ruhigen und gemüthlichen Pfifficus die Kastanien aus der Asche. Von äußerm Ansehen war Tangen der Herr, Wiebrink der behäbige Bauer, Twicker eine hagere Gestalt mit dicken bäuerlichen Kleidern behangen. Tangen war der Kleinste und Corpulenteste, seine Nasenspitze schien der Endpunkt eines Dreiecks, von der Seite gesehen, zu sein, was ihm ein äußerst listiges, neugieriges und iltishaftes Aussehen gab; sein dunkles Haar war stark ergraut, aber nicht gleichmäßig, sondern so, daß weiße und dunkle Strähne durch einander lagen, als wären ihm weiße Flocken angeweht, seine dicken Augenbogen liefen zusammen über der Nase, sein stets rasirter Bart bildete ein bläuliches Feld um die schmalen Lippen des Mundes, der einem vornehmen Manne als Typus der Aristokratie gegolten haben würde, so gut und fein war er geschnitten — und des Bauers Hände waren weißer, als die eines Landwirths sein sollten. Twicker war der Größte und Dümmste. Der Knochenbau Wiebrink’s ließ vermuthen, daß ein Stier, dessen Hörner in seinen Fäusten waren, in ihm seinen Herrn und Meister, was die Kraft anlangt, erkannt hätte! Wegen des schon bezeichneten Uebelstandes, den die Dreizahl mit sich brachte, saßen die Großen also eines Abends an ihrem besonderen Tische in der geräumigen, mit Backsteinen gepflasterten Küche des Dorfwirthshauses und wußten nicht, was beginnen. Eine Unterhaltung und Ideenaustausch vor den profanen Ohren anderer Gäste, die mehr oder weniger »geringe Leute« waren, schien am wenigsten statthaft; der Vicar, manchmal der vierte Mann beim Spiel, war nicht erschienen, so hatte man die Wahl zwischen zwei anderen Individuen, die beide in Röcken, als Ausnahme des kurzen bäuerlichen Wamses, zugegen waren.

»Laß doch den Studenten mitspielen,« wandte sich Twicker an Tangen, seine qualmende kurze Pfeife zwischen die Zähne beißend, »der Student ist ein schnackischer alter Junge und spielt verteufelt gut!«

»Bah, der Student!« machte Tangen verächtlich. »Ein Kerl, der Alles, was er hat, auf dem Leibe trägt, der nicht so viel gelernt hat, daß er Schäfer werden könnte, das hört sich nicht für uns Leute mit solchem Schlag zu spielen; aber wenn Du nur Deinen schlechten Tabak hast und Dir Jemand Geckheiten vorschnackt, dann hast Du Dein Aventür und bist zufrieden!«

Twicker schwieg verdutzt und Wiebrink nahm (wie die beiden Gefährten in plattdeutscher Mundart redend) das Wort: »Aber der Wirth, der junge Bursch, ist zu Allem zu gebrauchen, in zehn Jahren, darauf wette ich, ist er so reich, daß er nicht mehr zu warten braucht, ob wir ihn an unsern Tisch nöthigen, wir wollen mit dem Wirth spielen!«

Tangen warf einen namenlos hochmüthigen Blick auf den Kaufladen, der im Emslande stets eine Ecke der Wirthsküche einnimmt und deshalb auch »Winkel« genannt wird; doch eigentlich galt der Blick nicht dieser Einrichtung, sondern mehr dem, auf einer Leiter stehenden, schlanken und gut aussehenden jungen Mann, der eben die Qualität eines schwarzen Tuchstückes, das er herablangte, einem Käufer anpries, welcher sich einen »lakenen« Rock zu kaufen dachte.

»Ich mag sein Geld nicht in der Tasche haben!« sagte Tangen und fuhr mit beiden Händen, wie um sie bildlich zu verschließen, in die eigenen Taschen.

»So?« ließ sich eine branntweinrauhe Stimme vernehmen, »Ihr wollt sein Geld nicht?« Es war der Student, ein ältlicher und höchst verkommener Nichtsthuer, der auf Gemeindeunkosten lebte, für den Vorsteher oder Schulzen schrieb, in der Jagdzeit einen bedeutenden Wildhandel mit dem, was er selbst schoß, in Schlingen fing oder aufkaufte, trieb — in allen Fischereien ungenirt fischte und auf Bieren und Hochzeiten die erste Violine strich.

---ENDE DER LESEPROBE---