BaumWeisheit - Ines Nandi - E-Book

BaumWeisheit E-Book

Ines Nandi

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Beschreibung

Dieses Buch schenkt dir ein Gespräch zwischen Mensch und Baumwesen über Themen, die uns alle zu Beginn einer neuen Zeit bewegen. Es geht in einem sehr tiefen Sinne um unsere eigene Heilung und um die Heilung des Planeten Erde. Die Bäume kennen uns Menschen zutiefst und sie lieben uns. Eben darum weisen sie uns auf unsere zentrale Schwäche hin: Wir fürchten uns vor unserem eigenen Inneren Licht! Wie können wir diese Angst überwinden und Heilung erfahren? Immer wieder verweisen die Bäume auf das bewusste Weiche Atmen...

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Inhaltsverzeichnis

Hinweis

Teil 1: Allgemeine Sätze

Teil 2: Wachstums-Gesetze

Teil 3: Entwicklungs- und Expansionsgesetze

Hinweis

Dieses Buch ist eine Premiere und eine Neuauflage zugleich: Die essenziellen Botschaften der Bäume sind nämlich schon einmal veröffentlicht worden, und zwar unter dem Titel: „Wenn Bäume sprechen könnten.“ Der Berliner Verlag Pax et Bonum, hat zum Ende des Monats Juni 2017 seine Arbeit eingestellt, sodass die Autorin sich dazu entschloss, selbst eine Neuauflage herauszubringen. Sie nutzt diese Gelegenheit, um den ursprünglichen und ungekürzten Text zu veröffentlichen: Der erste Verleger hatte nämlich gewünscht, allein die Bäume zu Worte kommen zu lassen. So entfielen wichtige und schöne Passagen des Gesprächs. In der vorliegenden Fassung steht nun der lebendige Austausch zwischen Menschenwesen und Baumwesen über Themen des spirituellen Erwachens und der Neuen Zeit im Mittelpunkt.

Teil 1

Allgemeine Sätze

Fichten im Wald von Burgrieden

Vorbemerkung

Eigentlich wollte ich in diesen Monaten des Frühjahrs und Sommers 2012 ein Buch über den spirituellen Erwachensprozess schreiben – genauer gesagt ein Buch für Menschen, die sich am Anfang dieses Prozesses befinden und nach Orientierung suchen. Am Ostermontag jedoch hörte ich abends in meinen Gedanken plötzlich eine Stimme, die zu mir sagte: „Wenn der Sturm dich beutelt, sei biegsam.“ Es schien dies ein Kommentar zu der Tatsache zu sein, dass ich gerade unter starken Verspannungen im Schulter- und Rückenbereich litt. Bald stellte sich heraus, dass die Stimme einer weisen Fichte aus dem Wald bei Burgrieden gehörte, das ist ein kleiner Ort in der Nähe meines Wohnortes Laupheim. Und es blieb nicht bei dem einen Satz, nach und nach diktierte der Baum mir die folgenden 24 Aussagen:

Wenn der Sturm dich beutelt, sei biegsam

Fließe mit dem Wind

Verbinde dich tief mit der Erde

Recke deine Krone in den Himmel – auch du trägst eine

Es gibt keinen Tod, nur Das Leben

Kümmerlinge gedeihen schlecht

Guter Mut tut immer gut

Saurem Regen setz Stärke entgegen

Wenn Bäume dichten, wird niemand sie richten

Borkenkäfer sind weniger schädlich als Menschenlärm. Bitte respektiert uns!

Mensch und Baum – mein großer Traum!

Wir wiegen uns im Winde und gleichen einem Kinde

Wir wachsen, wachsen, wachsen und machen niemals Faxen

Hochmut und Stolz sind niemals aus Holz

Bescheidenheit ist das schönste grüne Kleid

Nadelwald und Buchen sollst du immer suchen

Wer Birken pflanzt, wird keine Fichten fällen

Der schlimmste Feind des Waldes ist nicht der Förster, sondern der unbewusste Spaziergänger

Die Borke ist die Haut des Baumes. Ist sie gesund, ist der Baum nicht krank

Achte auf deinen inneren Flüssigkeitshaushalt. Achte auf deine Wurzeln!

Die Energien des Himmels heilen dich, die Energien der Erde halten dich gesund

Kraftprotze sind innerlich hohl und brechen beim nächsten Sturm auseinander

Lothar der Sturm imponiert keinem Wurm, denn der kriecht am Boden

Wer dem Orkan trotzt, den wird er fällen

Wie sich in diesen Tagen nach Ostern herausstellte, möchte die weise Fichte, die König des Waldes bei Burgrieden ist, mir zu allen den 24 Sätzen einen ausführlichen Kommentar übermitteln. Wer weiß, vielleicht kommt dabei ja in einer ganz anderen als der von mir ursprünglich intendierten Weise eine Einführung in den Weg des spirituellen Erwachens heraus?

Ich würde nun gerne wissen, was der Baum mir zu seinem ersten Satz mitzuteilen hat. Lieber Waldkönig von Burgrieden, was möchtest du hiermit sagen:

Wenn der Sturm dich beutelt, sei biegsam

Die Fichte:

Der Sturm steht für „Herausforderung“, denn ein starker Sturm oder gar Orkan ist die größte Herausforderung in einem Baum-Leben. Wenn ein Baum sich nicht im Winde biegt und wiegt, dann kann er leicht abbrechen oder entwurzelt werden. Ihr Menschen denkt vielleicht, dass alle Bäume gleichartig seien und in gleicher Weise auf die Herausforderung eines Sturmes reagierten. Dem ist aber nicht so. Manche Bäume fallen um oder werden entwurzelt, andere aber nicht. Warum ist das so? Es liegt am Charakter des einzelnen Baumes. Ja, selbstverständlich sind wir Bäume nicht alle gleich, sondern jeder ist ein unverwechselbares Individuum. Du sträubst dich ein wenig, das aufzuschreiben, denn du denkst, dass Pflanzen keine Individualität haben könnten, da sie ein anderes, „niedrigeres“ Bewusstsein hätten als ihr Menschen. Weit gefehlt! Die Wesen, die uns beseelen, die Devas, haben sogar ein sehr hoch schwingendes Bewusstsein! Also, es gibt Bäume, die keck und mutig sind, andere sind etwas ängstlich und schüchtern, wieder andere trotzig-protzig, noch andere verhärten sich (ihr Holz) in einer Weise, dass es leicht splittert. Diese werden abbrechen, wenn ein starker Sturm daher fegt. Entwurzelt werden diejenigen, die ängstlich sind, weil sie es nicht wagen, so groß sie auch sein mögen, sich dem Wind in der angemessenen Weise entgegenzustellen. In der angemessenen Weise sich entgegenstellen aber heißt: Nicht kämpfen, sondern sich in genau der angemessenen Weise biegen und wiegen:

Nachgeben an der richtigen Stelle, fest stehen und sich wieder stabilisieren im richtigen Augenblick!

Dieser Lehrsatz, der für Bäume gilt, kann auch für euch Menschen hilfreich sein, und zwar auf verschiedenen Ebenen:

Zum einen auf der körperlichen. Eure Glieder verhärten sich und werden oft unflexibel, wenn ihr gegen die Herausforderungen des Lebens kämpft. Ihr nennt es „Stress“, was euch zum Beispiel Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich beschert. Ja, es ist in Wirklichkeit euer Kampf gegen das Leben, der euch solche Verhärtungen beschert. Hört auf zu kämpfen und geht mit dem Leben mit. Verwurzelt euch tief in der Erde und bewegt euren Körper sanft in genau der richtigen Weise. Von euren Fitness-Studios halten wir Bäume nicht viel. Die Übungen, mit denen ihr euch dort herumquält, führen eher zu Muskel-Verhärtungen als zu Biegsamkeit. Oft führen sie auch zu Verletzungen. Lasst euch von uns anleiten, wie ihr die Biegsamkeit eurer Körper wiederherstellen könnt – auf sanftem Wege! Unsere weiblichen Energien möchten euch sehr, sehr gerne die genau für jeden einzelnen Menschen passenden Übungen inspirieren – öffnet euch bitte, bitte für sie!

Auf der psychischen Ebene bedeutet Biegsamkeit in den Herausforderungen des Lebens, dass ihr euch eure Gefühle erlaubt, dass ihr euch erlaubt sie zu fühlen. Lasst euren Emotionalkörper wie ein wohltemperiertes Klavier werden, aus dem alle Töne gleichermaßen in Reinheit herausschallen. Wenn ihr biegsam seid, wird das geschehen und ihr werdet aus dem Inneren heraus leuchten.

Auf der mentalen Ebene bedeutet Biegsamkeit, dass ihr immer genau zum rechten Zeitpunkt eure alten Glaubensmuster loslasst und sie durch Überzeugungen ersetzt, die der Neuen Zeit dienen. Auf diese Neue Zeit warten auch wir Bäume schon so sehr, sehr lange! Nicht erst seit gestern habt ihr Menschen ja vergessen, wer ihr wirklich seid und das hatte immense negative Konsequenzen auch für uns. Heute sieht immer noch die Mehrzahl der Menschen uns als tote Nutzobjekte an. „Nachwachsende Rohstoffe“ nennen sie uns – es ist eine tiefe Beleidigung unserer heiligen Seelen!

Ines:

Das empfinde ich schon seit einiger Zeit auch so. Ich möchte dich/euch alle für unsere Unsensibilität um Verzeihung bitten!

Die Fichte:

Das weiß ich zu schätzen, vielen Dank. Um noch einmal auf eure Glaubensmuster zurückzukommen: Die alten schaden euch und uns allen und bedeuten Verhärtung. Nehmen wir ein Beispiel: Du denkst, du seist klein, unbedeutend und könntest nichts bewirken. Was ist die Folge: Du schneidest dir deine eigenen Wurzeln zur Erde ab und fällst beim kleinsten Windstoß, der dir um die Nase bläst, um. Wenn du aber zu der neuen Überzeugung findest, die darin besteht, dass du deine wahre Größe an-erkennst, dann wachsen dir tiefe Wurzeln, deine Krone entfaltet sich hoch und weit und du kannst dich in den Herausforderungen des Lebens wiegen und biegen. Niemals wirst du mehr umfallen! Das nützt auch der Erde, der Natur, uns Bäumen. Denn dann handelst du auch entsprechend deiner Größe und tust die Dinge, die die Natur braucht. Du wirst ganz von alleine zu einer Hüterin der Erde.

Ines: Danke! Im folgenden möchte ich deine Sätze nun nicht chronologisch abhandeln, sondern nach spontaner Wahl. Der Satz, der mich jetzt am meisten anzieht, ist der dritte:

Verbinde dich tief mit der Erde

Die Fichte:

Gut. Zunächst einmal möchte ich euch darauf hinweisen, dass ein Weg hin zur natürlichen Ernährung sehr, sehr viel mit eurer Verbindung zur Erde zu tun hat! Früchte, Beeren, Wurzeln, Kräuter, Gemüse, auch Getreide (Gräser) sind Produkte der Erde und nicht Produkte, die ihr den Tieren stehlt. Tiere zu „nutzen“ ist aus unserer, der Bäume, Sicht genauso pervers wie das Glück im Drogenrausch zu suchen. Es funktioniert auf Dauer nicht. Wenn du hingegen die Produkte der Erde isst und viel Wasser und guten Kräutertee trinkst, dann kommst du auch über deinen Körper der Erde wieder näher, jeden Tag ein Stückchen mehr.

Natürlich gibt es auch noch weitere Wege, auf denen ihr euch mit der Erde, unser aller Mutter, verbinden könnt. Einer geht über den Weichen Atem1, ein anderer über das Wurzeln wachsen lassen. Dieses letztere ist für euch Menschen außerordentlich wichtig, denn es ist eine sehr einfache Methode um euch zu erden, um mit eurem Astralkörper vollständig in den physischen Körper hineinzugehen und um euren Kopf frei von negativen Verstandesgedanken zu bekommen, die euch von eurer wahren Größe weg lenken. Natürlich lasst ihr euch keine physischen Wurzeln wachsen, denn ihr seid keine Bäume. Aber ihr seid den Bäumen viel mehr verwandt als ihr heute denkt. Früher, als ihr noch mit eurer Seele mehr verbunden wart, wusstet ihr das noch. Heute, an der Schwelle eines neuen Zeitalters, das nicht nur für die Erde anbricht, erinnert ihr Erwachenden euch allmählich wieder daran: Ihr steht aufrecht wie die Bäume, eure Füße entsprechen unseren Wurzeln, eure Wirbelsäule unserem Stamm, euer Kopf unserer Krone. Über eure Füße seid ihr in Verbindung mit der Erde und über euren Kopf mit dem Kosmos. Eure Wirbelsäule stellt die Verbindung zwischen beiden dar und ihre Flexibilität und zugleich Aufrichtung ist entscheidend für eure spirituelle Entwicklung. Nun also, wie „macht“ ihr dieses Wurzeln wachsen lassen? Natürlich „macht“ ihr es gar nicht, sondern ihr lasst es geschehen. Im Stehen, im Sitzen – stellt beim Sitzen immer beide Füße auf den Boden, sitzt niemals mit übergeschlagenen Beinen – wann immer ihr daran denkt, erlaubt euren feinstofflichen Wurzeln tief, tief in den Boden zu wachsen. Ihr müsst dies wieder und wieder praktizieren, denn ihr schneidet euch durch negative Verstandesgedanken wie „Das kann ich nicht“, „Ich bin viel zu klein um etwas zu bewirken“, „Ich bin ein Versager auf der ganzen Linie“, „Meine Werke sind nichts wert“, „Ich bin nichts wert und unwürdig“ ständig, wieder und wieder, eure kostbaren Wurzeln selber ab! Auf diese Tatsache möchte ich euch sehr, sehr eindringlich hinweisen. Am besten wäre es, wenn ihr mit dieser dummen Gedanken-Gewohnheit einfach gleich Schluss machen würdet, aber ich weiß, das geht nur in kleinen Schritten. Daher wisst, dass ihr jedes Mal, wenn ihr merkt, dass eure Wurzeln wieder fort sind, sie einfach nachwachsen lassen könnt, genau so, wie ihr auch physische Gliedmaßen, Organe, Zähne… nachwachsen lassen könnt. Das letztere ist aber ein eigenes Thema und soll erst später behandelt werden. Hast du noch Fragen?

Ines:

Ja. Zum einen: Was nehmt ihr Bäume über eure Wurzeln aus der Erde auf? Zum anderen: Was nehmen wir Menschen über unsere feinstofflichen Wurzeln auf?

Die Fichte:

Die Antwort auf Frage 2 hast du dir gerade in Gedanken schon selbst gegeben: Lebensenergien! Auf der feinstofflichen Ebene tun wir Bäume das natürlich ebenfalls. Und auf der physischen Ebene nehmen wir Wasser und Mineralien auf, wie euch Menschen auch bekannt ist.

Ines:

Kannst du mir über die Lebensenergien aus der Erde etwas mehr sagen?

Die Fichte:

Gerne. Im Unterschied zu der Lebensenergie, die wir alle über den Kosmos aufnehmen, verbindet uns die Energie, die wir über unsere Wurzeln aus der Erde beziehen, mit diesem Planeten und allen seinen Lebensformen, denen er Heimat ist. Da wir alle ständig auch verbrauchte Energien an den Planeten abgeben, ist sein Körper wie ein großes Energiereservoir, in dem die Energien aller Lebensformen recycelt werden, um einmal euren modernen Ausdruck zu gebrauchen. Sie werden in einem einzigen großen Pool vereinigt und wenn wir sie über unsere feinstofflichen Wurzeln aufnehmen, dann haben wir Teil an der Erde und an den Energien sämtlicher Pflanzen- und Tier-Brüder und -Schwestern, die sie bewohnen.

Ines:

Vielen Dank für diese wunderbare Information! Nun möchtest du mir etwas über deinen Scherz mitteilen – Satz 9:

Wenn Bäume dichten, wird niemand sie richten

Die Fichte (lächelnd):

Ich habe ein paar Reime in meine Sätze hereingebracht und das hat mir großen Spaß gemacht. Ich sehe, das reimt sich „rein zufällig“ wieder. Zu diesem kleinen Scherz lassen sich ein paar ernste Dinge sagen:

Erstens: Auch wir Bäume haben Humor! Wenn wir des Nachts allein im Wald herumstehen, erzählen wir uns, flüsternd im Winde, am liebsten… Menschenwitze. Das ist kein Scherz, es ist wirklich so. Kein Lebewesen auf der Erde fasziniert und interessiert uns so sehr wie der Mensch, kein Lebewesen befremdet uns so sehr. Ihr seid mit Abstand die kurioseste Spezies, die wir kennen. Soll ich dir meinen liebsten Menschenwitz erzählen?

Ines:

Aber gerne, ich bin gespannt.

Die Fichte:

Ein Pärchen, frisch verliebt, geht im Wald spazieren. Alle zwei Meter bleiben sie stehen, um sich zu umarmen und zu küssen. Ein kleines Buchenkind fragt eine alte, weise Buche:

„Opa, was machen die da?“

Sagt die alte Buche:

„Sie proben fürs Samen abwerfen.“

Ines:

Kicher…

Die Fichte:

Schön, dass du dich amüsieren lässt. Jetzt komme ich zum zweiten Punkt: das Urteilen und Verurteilen, das unter Menschen üblich ist. Auch die Selbstverurteilung. Wenn nämlich kein anderer euch verurteilt, dann tut ihr es selbst. Wir Bäume haben noch nie geurteilt und gerichtet. Wenn also eine alte Fichte wie ich zusammen mit einer Menschenfrau das Dichten ausprobiert, dann richtet sie kein Baum dafür. Im Gegenteil – meine Mitbäume waren alle sehr neugierig, als sie von meinen Sätzen und Reimen erfuhren. Auch kein Mensch wird mich verurteilen – so hoffe ich jedenfalls – denn der Dichter ist ja nur ein Baum, von dem kann man kein Goethe-Niveau erwarten. Menschen hingegen, wenn sie schreiben, insbesondere, wenn sie Lyrik schreiben, bekommen Label aufgeklebt von „klassisch, groß“ bis „banal, Binsenweisheiten“, „schlecht gereimt“. Konkurrenz gibt es im Walde nicht. Ja, ihr Menschen denkt, dass die jungen Bäume untereinander und mit den alten um das Licht konkurrieren, dem ist aber nicht so. Wir alle streben zur Sonne, ja, aber wir bekämpfen uns deswegen nicht! „Survival of the fittest“ ist eine menschliche Interpretation, die ihr der Natur überstülpt. Wir bewerten nicht. Und drittens: Es ist für mich ein tiefes Glück, dass ich mit dir zusammen schreiben darf. Dass ich deine Übersetzungen meiner Baumsprache in die menschliche Sprache Deutsch miterleben darf und das sogar stellenweise in Reimform. Ich schätze mich wirklich sehr glücklich deswegen. Und darum möchte ich, wenn du magst, gleich meinen Kommentar zu Satz 11 anfügen:

Mensch und Baum – mein großer Traum!

Es geht mir um unsere Partnerschaft, nicht nur punktuell, sondern allgemein und auf globaler Ebene. Ich weiß, wir sind noch weit entfernt von solch einer globalen Partnerschaft von Spezies zu Spezies, aber ihr, die ersten erwachenden Menschen, die uns wieder spüren und hören können, macht uns großen Mut. Ich finde es wundervoll, dass ihr beginnt, beim Wald, bei uns Bäumen, in die Lehre zu gehen und dass vor einigen Wochen von einer hellsichtigen jungen Frau2 das Potenzial für Waldschulen gesehen wurde. Waldkindergärten gibt es ja schon, und wir freuen uns riesig über jedes Neue Kind, das zu uns kommt, und sei es auch nur für ein paar Monate. Zwar werden diese Waldkindergärten meist nicht von Erwachenden, sondern von Menschen betrieben, die sich weitgehend noch im alten Bewusstsein befinden, aber die Anwesenheit dieser Kinder in unseren Reihen ist ein großer Gewinn für uns. Wir können ihr Licht und ihre Energien spüren und das tut uns gut. Andererseits können eure Kleinen viel, sehr viel von uns für ihr Leben lernen. Sie können vor allen Dingen – dies zurzeit noch auf der Ebene ihres Höheren Bewusstseins – die Gesetze des Wachstums von uns erfahren und erlernen. Ich meine hiermit vor allem die Gesetze des inneren Wachstums, des spirituellen Wachstums also. Jedes einzelne Kind, das einmal in einem Waldkindergarten war, wird seinen eigenen innewohnenden großen Reichtum früher erkennen als andere. Es wird intuitiv wissen, was ein Leben im Einklang mit der Natur, im Einklang mit den inneren und äußeren natürlichen Rhythmen, bedeutet. Ihr erwachenden Erwachsenen, denen in der Regel dieses Wissen schon sehr früh abtrainiert wurde, müsst dies erst wieder in einem längeren Prozess lernen. Für manche von euch ist das ziemlich mühsam. Das ist aber kein Grund zum Verzweifeln. Im Samen eines Baumes ist das Potenzial für den ganzen Baum enthalten, und doch kommt zuerst ein winziger Keimling aus dem Boden hervor, ein zartes Pflänzchen entwickelt sich und wächst nach seinen eigenen Gesetzen und nach den Gesetzen seiner Art Tag für Tag, Jahr für Jahr, immer weiter.

Lernt von uns Bäumen, dass „Rom nicht in einem Tag erbaut wurde“. Viele von euch spirituellen Menschen träumen von einem ganz großen Erleuchtungs-Erlebnis, das sie mit einem Schlage vollkommen – vielmehr, perfekt – macht und von all ihren Fehlern und Schwächen befreit. Das ist eine Illusion. Die sogenannte Erleuchtung ist nicht ohne einen vorhergehenden langen Wachstumsprozess möglich und zu diesem Wachstum gehört, dass ihr lernt, euch selbst immer mehr anzunehmen. Ein Baum, der wächst und Äste und Zweige und Blätter und Früchte austreiben lässt, nimmt sich selbst vollständig an, so wie er ist. Er mäkelt nicht an seinem Stamm herum, weil der vielleicht schief gewachsen ist, da er ständig einem Nordwind ausgesetzt ist. Er mäkelt nicht daran herum, wie seine Krone geformt ist und dass manche Äste kräftiger und länger sind als andere oder krummer oder gerader. Ein Baum ist der er ist. Jeder einzelne Mensch ist der er ist, aber im Gegensatz zu uns habt ihr das vergessen. Manchmal weinen wir innerlich, wenn wir sehen und spüren, wie sehr ihr, diese wundervollsten aller Wesen auf diesem Planeten, euch selbst hasst, missachtet, misshandelt und verkennt. Ich möchte hier nicht über eure Religionen sprechen, die diesen Selbsthass befördern, aber ich möchte euch zu einer Heiligen Allianz mit uns, den Bäumen aufrufen! Es gab diese Heilige Allianz in den Kindertagen der Menschheit, in Lemurien. Es gab sie in Avalon. Es gab sie noch bei den Kelten und in rudimentärer Form bei den Germanen. Der aus unserer Sicht eher unheilige Bonifatius des Christentums fällte eine ihrer heiligen Eichen, wie du weißt. Der sich selbst entfremdete moderne Mensch sieht die Natur, sieht unser aller Mutter, die Erde, als Nutz- und Ausbeutungsobjekt an. In Wirklichkeit beutet er sich selbst aus, vergewaltigt er sich selbst, indem er die Natur in dieser Weise erniedrigt. Denn was ihr anderen antut, das tut ihr immer auch euch selbst an!

Ines:

Wie Recht du hast…

Die Fichte:

Unser Wunsch, nicht nur meiner, ist die Wiederherstellung der alten Heiligen Allianz zwischen Mensch und Baum in der Neuen Zeit. Umarme gelegentlich den Ginkgo in deinem Garten, dann umarmst du auch mich und jeden anderen Baum auf dieser Erde. Wir sind alle miteinander aufs Innigste verbunden. Was den Ginkgo betrifft, so ist er eine sehr, sehr alte und besonders weise Art und ich finde es wunderbar, dass in deinem Garten einer steht.

Ines:

Kannst du zu dieser neuen Heiligen Allianz etwas mehr sagen?

Die Fichte:

Wir wünschen uns, dass immer mehr erwachende Menschen zu uns kommen und bei uns in die Schule gehen. Wir wünschen uns, dass diese Menschen in einem wachsenden Bewusstsein der tiefen Verbundenheit zwischen unseren beiden Spezies zu uns kommen. Ihr braucht keine Organisation zu gründen, die sich „Allianz zwischen Mensch und Baum“ oder ähnlich nennt. Eine solche Organisation wäre überflüssig und sogar störend. Es kommt auf das erwachende Bewusstsein jedes einzelnen Menschen an, auf die Liebe und Verbundenheit jedes einzelnen. Immer, wenn ihr einen Baum umarmt, wird diese Verbundenheit und gegenseitige Liebe besonders spürbar, nicht nur für euch, sondern auch für uns. Wir finden es schön, dass es immer mehr Menschen gibt, die Bäume umarmen, auch wenn andere sie deswegen „spinnert“ finden.

Ines:

Wenn wir einen Baum umarmen, aktivieren wir also sozusagen diese Heilige Allianz?

Die Fichte:

Ganz genau. Es ist ein sehr einfacher Weg, nicht wahr? Alles Große ist einfach. Ein anderer schöner Weg zu uns besteht darin, dass ihr zu unseren Füßen nieder sitzt und uns zuhört. Oder dass ihr euch an uns anlehnt und unserem Flüstern lauscht. Ihr könnt uns auch, so wie du, anhören, wenn ihr gar nicht körperlich bei uns seid. Wir sind ja alle auch energetisch aufs Engste miteinander verwoben, nämlich, wie ich schon sagte, über die feinstofflichen Wurzeln unter euren Füßen. Und natürlich über die Verbindung zum Himmel durch unsere Kronen.

Ines:

Ja, es ist ganz wunderbar, wie ich gerade jetzt deine liebevolle und weise Energie spüren kann.

Die Fichte:

Und ich spüre die deine genauso. Ja, auch du besitzt eine liebevolle und weise Energie und ich bin so froh, dass es immer mehr erwachende Menschen gibt, die sich dieser ihrer eigenen Energie bewusst werden. Die den alten Selbsthass ablegen und die alten Denkmuster von Selbsterniedrigung und Angst. Glaube mir, je mehr ihr Menschen in eure ureigene Freiheit geht, die euer Geburtsrecht ist, desto besser geht es uns Bäumen, geht es den Wäldern, geht es Mutter Erde und ihrer ganzen Natur! Es geht nicht darum zu kämpfen und gierige Konzerne anzuprangern, es geht noch nicht einmal darum zu spenden, damit Regenwald erhalten bleibt. Es geht um die Herstellung einer immer innigeren Verbindung jedes einzelnen Menschen mit jedem einzelnen Baum auf dieser Erde und ihr werdet sehen, dass der Planet zusehends gesunden wird. Denn die Heilige Allianz zwischen Mensch und Baum, die wir anstreben, ist ein Bündnis für die Heilung der Erde und aller Wesen, die auf ihr ihre Heimat haben. Willst du, liebe Ines, ganz persönlich, diese Heilige Allianz mit uns eingehen?

Ines:

Ja!

Die Fichte:

Ich danke dir. Wir danken dir. Alles andere wird sich von selbst ergeben.

Nun möchte ich noch einen weiteren Punkt hier hereinbringen. Es geht um meinen eigenen Wald bei Burgrieden. Du hast gesehen, dass er kein sehr „natürlicher“ Wald ist, sondern zu einem großen Teil aus Fichten besteht, die in Reih und Glied angepflanzt wurden und regelmäßig abgeholzt werden. Ein sogenannter Nutzwald also, mit nur ein paar Buchen und anderen Laubbäumen darin, alles andere als ein gesunder Urwald. Du aber kannst aus deinem erwachenden Bewusstsein heraus sehr, sehr viel für uns tun! Einfach, indem du diese Allianz mit dem Wald eingegangen bist, indem du häufig an uns denkst, indem du mit uns zusammen atmest. Wir können wirklich zusammen atmen. Du kannst mit der Erde atmen, du kannst mit der Natur atmen, du kannst mit den Bäumen atmen, du kannst mit unserem kleinen, kranken Wald atmen. Wir atmen ja auch! Komplementär zu euch, atmen wir Kohlendioxid ein und Sauerstoff aus. Also, bitte atme mit uns, bitte atmet mit uns, atmet mit allen Wäldern, die wie der unsere vom Menschen zu Ausbeutungszwecken angelegt wurden, damit wir trotz dieses Missbrauchs gesund werden können!

Ines:

Das werde ich tun und ich bin sicher, dass viele Menschen, die dieses lesen werden, es auch tun.

Die Fichte:

Danke euch!!! Hier schließt sich mein siebter Satz nahtlos an:

Guter Mut tut immer gut

„Guter Mut“, das hat nicht viel mit dem zu tun, was ihr als „positives Denken“ bezeichnet. Guter Mut aus meiner Sicht, das ist eine innere Haltung, die sehr kraftvoll ist, eben weil sie sich der eigenen inneren Größe bewusst ist. Was ein rechter Baum ist, der kennt seine eigene Größe, auch wenn er noch ganz klein ist. Er kennt sie schon als Keimling, denn er weiß im wahrsten Sinne des Wortes, was in ihm steckt. Er kennt sein ganzes Potenzial, das er auf die Erde bringen kann – wenn er sich nicht entmutigen lässt. Ja, auch unter uns gibt es manchmal Kümmerlinge, die vor lauter Kummer und Sorgen nicht richtig wachsen wollen. Ich möchte meinen Satz 6

Kümmerlinge gedeihen schlecht

daher mit behandeln, denn diese beiden Sätze gehören zusammen. Wenn sich ein junges Bäumlein schon früh Sorgen macht, ob es in einer bestimmten Umgebung überleben kann, dann gräbt es sich sein eigenes Grab. Ja, schreib das so, wenn es dir auch merkwürdig vorkommt, dass ich so formuliere. Ein Bäumlein, das Angst hat zu wachsen, wird früh sterben. Denn in der Tat, die Sorge ums Überleben kommt aus der Angst vor dem Wachsen.

Ines:

Gibt es wirklich Bäume, die Angst vor dem Wachsen haben?

Ich glaubte, das sei nur unter Menschen so üblich.

Die Fichte:

Es kommt tatsächlich vor, dass Bäume „menschliche“ Eigenschaften entwickeln, und zwar hauptsächlich in den vom Menschen „kultivierten“ Wäldern. Ihr färbt ab auf die Tiere und auch auf die Pflanzen, die zu nahe an euch dran sind. Aber natürlich, du sagst es, die Angst vor dem Wachsen – vor dem inneren, spirituellen Wachsen – ist eher bei euch Menschen üblich. Das spirituelle Wachstum beinhaltet ja, dass ihr immer wieder Altes loslasst, hinter euch lasst, um Neues werden zu lassen. Ein Baum lässt immer wieder seine alte Form hinter sich und nimmt eine neue an. Er senkt seine Wurzeln immer tiefer und weiter in die Erde, er treibt neue Äste und Zweige aus, verändert die Gestalt seiner Krone. Auch der Körper des Menschen wächst und verändert sich, aber der Mensch ist fast nie mit seinem Körper einverstanden. Auf der anderen Seite klammert er sich an seine alten Denkgewohnheiten wie ein Ertrinkender an den Strohhalm. Und eure alten Denkgewohnheiten sind die von Kümmerlingen! Ihr käut ständig entweder die Vergangenheit wieder, oder ihr macht euch Sorgen um die Zukunft. Eure sogenannten Hoffnungen sind auch nicht besser, denn sie sind nichts weiter als verkappte Ängste.

Ines:

Jetzt klingst du beinahe zornig.

Die Fichte: