Transformation - Ines Nandi - E-Book

Transformation E-Book

Ines Nandi

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Beschreibung

Dieses Buch möchte Frauen und Männern Mut machen, die in herausfordernden Lebenssituationen durch Prozesse des Erwachens zu sich selbst gehen. Die Autorin weiß ein Liedchen davon zu singen! Und so finden hier auch Berichte über persönliche Erfahrungen ebenso ihren Platz wie Rat gebende und erhellende Botschaften aus der Geistigen Welt, aus der Natur und aus dem eigenen Inneren der Autorin. Dabei geht es immer wieder neu um die Überwindung des Bewusstseins der Trennung. Aufgrund alter Prägungen sehen wir die Wahrheit verzerrt: "Hier bin Ich - dort alle(s) andere(n)". Diese Illusion gilt es zu durchschauen! In Wahrheit sind wir alle Wesen aus der Einen Quelle, die gerade eine menschliche Erfahrung durchlaufen. Wenn wir das erkennen, fühlen, zu leben beginnen, dann kann eines Tages unser Schöpferisches Inneres Gott-Kind beginnen zu tanzen, zu lachen und zu singen...

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Frieden und Liebe finden (eine Meditation)

Trennungsbewusstsein und Selbsthass

Meister Kuthumi: „Wissen“, Selbsthass und der Weg in die Einfachheit

Einheitsbewusstsein, Selbstliebe und mein eigener Weg

Das schöpferische innere Gott-Kind

Für sich selbst einstehen und sorgen

Über die wahre Demut und die Natur der Göttlichen Gnade

Über unsere Wahlen

Die Härte in uns schmelzen lassen

Dankbarkeit ist Selbstliebe

Sich spüren

Strafende „Götter“, „was die Leute denken“ und das verletzte innere Kind

Strafen und die „Liebe“

Eine Botschaft von Erzengel Chamuel

SeelenLand

Erzengel Chamuel: Liebe deinen Körper!

Singe dich frei

Erschütterungen

Trennungsbewusstsein und Groll

Die Auflösung der kristallisierten Angst

Vergebung und Selbstvergebung

Der Tanz mit dem inneren Gott-Kind

Noch einmal SeelenLand – wo die Liebe wohnt

Angekommen…

… und weitergegangen

Madeira... Atlantis…

Die Gebärmutter – ein voll bewusstes Wesen aus LIEBE

Ein neues Leben

Auf das Licht fokussieren

Christus In Uns

„Grüß Göttin!“

Das Singende Kind

Frei Sein

Anhang I: „Das ist ein Ding“ (Lied der „Wibbel-Wabbels“)

Anhang II: „Lob des Lebens“ (Lied)

Anhang III: „Mantra der Wale“ (Heil-Gesang)

Anhang IV: Rundbrief 2 zum Christus-Netzwerk

Danksagung

Über mich

Wenn die Achterbahn zur Freuden-Rutsche wird

Einleitung

Dieses Buch entstand in einem Zeitraum von knapp zwei Jahren – zwischen dem Spätherbst 2015 und August 2017. Die Prozesse der Transformation, die ich darin nachzeichne, dauern aber teilweise immer noch an. Dies schreibe ich ein Jahr später, Ende Juli 2018. Meiner Wahrnehmung nach befinden wir uns gerade in der „heißen Phase“ der Transformation der gesamten Menschheit und unseres geliebten Planeten hin zu einem neuen Zeitalter. Wir alle wissen, dass es ganz schön hoch hergeht auf der Erde. Und so wie zurzeit auf der Ebene der Menschheit immer mehr Dunkelheit – nach und nach alle Dunkelheit – nach oben kommt um geheilt und erlöst zu werden, so geschieht es auch bei jedeR einzelnen von uns. Ich selbst bin davon selbstverständlich nicht ausgenommen… Was ich aber für mich feststellen kann: Ich habe mir mittlerweile auf der Grundlage meiner bisherigen Erfahrungen so viel Ur-Vertrauen zurückerobert, dass meine Prozesse sehr viel leichter ablaufen können als zuvor. Ich spüre ein Unwohlsein, eine Trauer, ein Niedergedrücktsein – aha, da meldet sich wieder ein bisher noch nicht gesehener Seelenanteil, der angenommen und umarmt werden möchte! Diesen Anteil nehme ich nun bewusst wahr und lasse ihm Liebe zukommen. Manchmal dauert es nur Stunden, manchmal auch ein oder zwei Tage, dann kann ich wieder tief und erleichtert durchatmen und Freude und Leichtigkeit breiten sich in mir aus. Der „Flow“ ist wieder da…

Um dich darin zu unterstützen, dass auch du, der/die du dieses Buch jetzt in Händen hältst, zu deinem ganz eigenen Flow finden kannst, schenke ich dir hier ein paar von meinen bisherigen Lebens-Erfahrungen und eine Reihe von wunderbaren Botschaften – aus der Geistigen Welt, aus der Natur, von meiner Seele, meinem Göttlichen Inneren Kind und sogar von meiner Körperin, die mir mit jedem Tag lieber wird.

Du hast soeben den Ausdruck „Körperin“ gelesen, der dich vielleicht ein wenig befremdet. Ich habe ganz bewusst so formuliert, denn schließlich ist sie in weiblicher Form erschaffen und geboren. Und ich habe überhaupt in diesem Buch durchgehend so formuliert, dass Männlich und Weiblich beide ihre Berücksichtigung und Wertschätzung erfahren. Kürzlich habe ich überlegt, ob ich Formen wie z.B. „LeserInnen“ durch die aktuellere Form „Leser*innen“ ersetzen sollte, die ich schöner finde. Aber, ehrlich gesagt, eine entsprechende Überarbeitung meines Textes würde mich viel Zeit und Energie kosten und ich möchte, dass dieses Buch endlich auf den Weg zu dir kommt! Also lasse ich alles so stehen, wie es jetzt gerade ist...

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen, Hinspüren und in den Fluss hinein kommen!

21. Juli 2018

Ines Nandi

Frieden und Liebe finden (eine Meditation)

In meinem Buch „Wenn Bäume sprechen könnten“ haben mir schon im Jahre 2012 die Bäume eine einfache und vielfältig variierbare Übung1 zur Verfügung gestellt, die ich aber, das muss ich leider einräumen, in den vergangenen drei Jahren nur sehr sporadisch praktiziert habe. Wäre ich nicht so nachlässig gewesen, dann hätte ich mit Sicherheit schon früher die Erfahrung gemacht, wie wirkungsvoll die Verbindung mit Erde und Himmel und mit der eigenen Seele uns in unsere eigene Mitte und auf den Weg in die Selbstliebe bringen kann. Nun, es war wie es war, und mein kleines Menschenich hat wohl noch einige weitere Erfahrungen im Auf und Ab der Achterbahn gebraucht, um zurück zu dieser wirklich leichten Meditation zu finden. Vor einigen Tagen hat meine Seele sie für mich in sieben Schritte aufgeteilt, und seither bin ich mit Eifer dabei...

Hier die sieben Schritte, die meine Seele mir gegeben hat:

1. Vorbereitung

Setze dich aufrecht auf einen Stuhl oder in einen Sessel und stelle beide Füße parallel zueinander fest am Boden ab. Atme nun mehrere Male tief ein und denke dabei „Ja!“, atme mit einem Seufzer aus und lasse alles los, was dich jetzt belastet.

2. Übergang zum Weichen Atem

Lasse nun deinen Atem ganz weich und in seinem natürlichen Rhythmus fließen. Forciere nichts, lasse ES einfach geschehen.

3. Lichtwurzeln

Lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Füße/Fußsohlen. Spüre, wie deine feinstofflichen Lichtwurzeln tief in die Erde hinein wachsen und auch um die Erde herum. Du verbindest dich mit der Erde und umarmst sie mit deinen Wurzeln.

4. Aura ausdehnen

Wenn du merkst, dass deine Lichtwurzeln im Zentrum der Erde angekommen sind und sie auch ganz umfassen, gehe mit deiner Aufmerksamkeit zu deiner Aura. Spüre, wie sie um dich herum wabert und wogt, und erlaube ihr, sich ganz weit auszudehnen, bis sie die ganze Erde umhüllt. Auf diese Weise nimmst du Verbindung mit dem Himmel/Universum auf.

5. Seelen-Liebe annehmen

Du kannst jetzt am ganzen Körper spüren, wie deine Aura in den Kosmos hinein wirkt. Es ist an der Zeit, mit deiner eigenen Seele Verbindung aufzunehmen, ihre Liebe einzuatmen und anzunehmen. Deine Seele liebt dich bedingungslos und ist für dich da – für dich allein! Die Größe der „Portionen“ je Atemzug bestimmst du selbst. Gradmesser ist dein Wohlbefinden.

6. In der Liebe verweilen

In diesem Zustand verweilst du, solange es dir angenehm ist. Das brauchen nur ein paar Minuten zu sein, du kannst aber auch eine ganze Stunde lang so verharren.

7. Rückkehr in den Alltag

Wenn du spürst, dass es für dieses Mal genug ist, bewegst du Hände und Füße, Arme und Beine, dehnst und reckst dich und öffnest langsam die Augen. Du nimmst bewusst den Raum um dich herum wahr. Bleibe noch ein wenig sitzen und lasse das Erlebnis nachklingen. Dann kannst du mit frischen Kräften in deinen Alltag gehen.

1 Ines Nandi: „Wenn Bäume sprechen könnten“, Pax et Bonum, Berlin, 2013, S. 105/06. (Im Oktober 2017 erschien die Originalfassung „BaumWeisheit“ im Selbstverlag über Books on Demand; Übung hier auf S. 103/104)

Trennungsbewusstsein und Selbsthass

Ich wuchs in einem streng katholischen Elternhaus auf. Streng in verschiedener Hinsicht: In meiner Kindheit in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts lernte ich schon früh, dass es eine Todsünde sei, wenn man als Katholik am Sonntag nicht die Heilige Messe besuchte. Über weitere Lehren der Katholischen Kirche, die mich formten, spreche ich noch weiter unten, denn sie haben mit dem Thema dieses Kapitels sehr viel zu tun. Durchaus streng ging es aber auch im Familienalltag zu, wie dies zur damaligen Zeit völlig normal war, also der allgemeinen gesellschaftlichen Norm entsprach. Kinder hatten nach alter Tradition vor allen Dingen brav zu sein und durften auf keinen Fall in irgendeiner Weise durch besondere Lebendigkeit auffallen. Auch der Ausdruck des eigenen Willens war nicht gefragt, schon gar nicht durch Trotzen. Mein Vater versohlte mir den Po, als ich – noch ein sehr kleines Kind – mein Lieblingsbuch auf den Boden warf und mich weigerte es wieder aufzuheben. Unsere Mutter versuchte ihr Leben lang auszugleichen und für familiäre Harmonie zu sorgen, jedoch gehörte für sie das väterliche „Machtwort“ zur Erziehung dazu.

Diese Jahre nach dem 2. Weltkrieg waren eine finstere Zeit, wenn ich mir die Energien anschaue und in sie hinein spüre. Es war damals noch keineswegs klar, dass die Erde und die Menschheit in einen Aufstieg hinein gehen könnten. Das zähe, klebrige alte Massenbewusstsein war allgegenwärtig und seine Inhalte wurden wohl von kaum jemandem angezweifelt, auch nicht von meinen Eltern und Verwandten.

Die Lehren der katholischen Kirche sog ich sozusagen mit der Muttermilch ein. Als Kind und auch noch als Teenager und später als junge Studentin war ich gläubig, fromm und auch autoritätshörig – wobei meine andere Seite, die lebendige und rebellische kleine Ines, zwischendrein immer mal wieder wie ein kleiner Kobold hervorlugte und gar zu gerne jede Menge lustiger Streiche gespielt hätte. Ich komme noch auf dieses Kind zurück. Jedenfalls... ich war in Jesus verliebt und wollte mit acht Jahren unbedingt heilig werden. Ich fragte meine Mutter sogar, wie man das erreicht, aber ich weiß nicht mehr, was sie mir darauf antwortete. Zur Erstkommunion wollte ich unbedingt auch schon mit acht, obwohl mir vorgeschlagen wurde, ein Jahr zu warten und mit meinem Bruder zusammen dieses Fest zu feiern. Nein, nein, den „schönsten Tag in meinem Leben“ musste ich schon in diesem Jahr erfahren!

Damals verlangte die katholische Kirche von ihren Gläubigen, dass sie vor jedem Empfang der Heiligen Kommunion zur Beichte gehen sollten. Die Vorbereitung auf den Tag der Erstkommunion beinhaltete also auch den Beichtunterricht. Wir bekamen einen kleinen „Beichtspiegel“ für Kinder, wobei mir das 6. Gebot einige Bauchschmerzen verursachte. Für Erwachsene lautet es ja bekanntlich: „Du sollst nicht ehebrechen.“ Die Formulierung für uns Kleine aber hieß: „Du sollst nicht Unkeuschheit treiben.“ Oh Gott! Unkeuschheit, was war denn das? Ich ahnte, dass es irgendwie damit zu tun hatte, dass man seinen Körper nicht in einer Weise anfassen sollte, die Spaß machte. In der Tat – ich erfuhr von meiner Mutter, dass nur das erlaubt sei, was der Reinigung diene. Alles weitere sei Sünde. Auch waren offenbar die kleinen Doktorspiele verboten, die ich heimlich mit meinen Freundinnen verbrochen hatte. Kannst du dir vorstellen, mit welch schrecklichem Herzklopfen ich im Beichtstuhl gestand: „Ich habe Unkeusches getan, und einmal mit einem anderen Kind.“ Die Formulierung weiß ich noch wie heute... Der Priester hinter dem mit Holz vergitterten Fensterchen zeigte keine Regung. Er erteilte mir die Absolution von meinen Sünden und ich sollte zur Buße ein paar Gebete sprechen. Wie frei und rein und „heilig“ ich mich fühlte! Das ging mir noch als Abiturientin so – nach der Beichte war ich inwendig wie neu. Leider hielt dieser wundervolle Gnaden-Zustand nie lange an...

In späteren Jahren ging ich seltener zur Beichte, und schließlich überhaupt nicht mehr – die Vorschriften waren seit dem 2. Vatikanischen Konzil lockerer geworden. Die alte Formel jedoch, die Katholiken traditionell vor dem Empfang der Heiligen Kommunion sprechen, blieb und bleibt bestehen. Man klopft sich drei Mal hintereinander an die Brust und spricht jedes Mal die Selbstbezichtigung aus: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ Dieser Satz richtet sich an Jesus, den Gottessohn, der in der Eucharistie seinen in Brot verwandelten Leib den Gläubigen zur Speise gibt. Ursprünglich geht der Satz auf den Ausspruch eines Mannes zurück, der Jesus, den Heiler, zu einem kranken Knecht rief: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund“. In dieser Form ist er im Neuen Testament überliefert. In der Form aber, wie er von der Kirche eingesetzt wird, ist dieser Satz geeignet, das Gefühl „Ich bin unwürdig, weil ich ein Sünder bin“ tief im Unterbewusstsein eines Menschen zu verankern. Ich glaube, dass er geradezu verheerende Auswirkungen auf die Psyche und das Bewusstsein von Generationen und Generationen von Katholiken gehabt hat. Von Demut ist in diesem Zusammenhang die Rede, aber mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass wahre Demut etwas völlig anderes ist.

„Herr, ich bin nicht würdig...“ Was macht diese Vorstellung mit uns? In allererster Linie macht sie uns ganz, ganz klein – eben „demütig“ in Anführungszeichen. Wer „nicht würdig“ ist, hat der überhaupt so etwas wie eine Existenzberechtigung?! Und warum sind wir so unwürdig? Ich sprach es schon aus: Wir sind unwürdig, weil wir alle Sünder sind. Weil wir alle ständig in irgendeiner Weise gegen die Zehn Gebote Gottes verstoßen. Aber hier kommt nach der Lehre der Kirche die göttliche Gnade ins Spiel: Jesus spricht „nur ein Wort“, und dann ist unsere Seele (für dieses Mal) gesund. Beim nächsten Gang zum Tisch des Herrn müssen wir uns aber erneut an die Brust klopfen, denn wir sind inzwischen ja wieder rückfällig geworden... Ich möchte an dieser Stelle schon einmal behaupten, dass auch die Gnade etwas ganz anderes ist...

Das Bewusstsein, letztendlich ein unverbesserlicher Sünder zu sein, dem immer wieder vergeben wird, was macht nun das mit uns? Ganz offensichtlich bringt es uns mehr oder weniger bewusste Schuldgefühle ohne Ende. „Gott ist die Liebe, und ich beleidige Ihn immer wieder aufs Neue – ob Er mir denn tatsächlich alles verzeihen wird, wenn es zum Gericht kommt?“ Nicht nur Katholiken glauben ja fest daran – denn alle Kirchen lehren dies – dass es nach dem individuellen Tod ein persönliches Gericht durch Jesus/Gott geben wird, und dann noch einmal ein kollektives Gericht am Jüngsten Tage. Das Neue Testament lässt Jesus vom Jüngsten Gericht in einer Weise sprechen, die einem tatsächlich einen Schauder nach dem anderen über den Rücken jagen kann: Er soll gesagt haben, dass dann die einen auf ewig in den Himmel kommen, und die anderen auf ewig dem Feuer der Hölle und der ewigen Verdammnis preisgegeben werden. Ehrlich gesagt, ich glaube nicht mehr daran, dass Jesus so etwas wirklich ausgesprochen und auch noch gemeint hat! Es passt nicht zu dem, wie ich selbst ihn kennengelernt habe, und es passt überhaupt nicht zur Liebe!

Im Religionsunterricht habe ich gelernt, dass das Wort Sünde von dem Wort ab-sondern kommt, und absondern bedeutet trennen. Nach dieser Lehre haben wir Menschen uns durch unsere schlechten Gedanken, Worte und Werke von Gott abgesondert, getrennt – das fing ja schon mit Adam und Eva an, die dafür aus dem Paradies vertrieben wurden. Die Konsequenz aus diesen religiösen Vorstellungen mündet in einer grundlegenden Haltung der Selbstverurteilung, die allerdings den meisten Menschen kaum oder gar nicht bewusst ist. Sie projizieren diese Selbstverurteilung auf den strafenden „Lieben Gott“...

Was hat es aber in Wirklichkeit mit diesem Absondern auf sich? Hat es in der Tat etwas mit Schuld zu tun? Meiner heutigen Wahrnehmung nach ist das in keiner Weise der Fall! Ja, wir Menschen haben uns von der Universellen Einheit abgesondert, aber sind wir darum schlecht und Sünder? Letztendlich besteht diese Absonderung genau darin, dass wir uns in ein Trennungsbewusstsein hinein begeben haben, um die Dualität zu erfahren. Wir wollten erforschen, welche Art von Erfahrungen wir in diesem Bewusstsein für GOTT machen können, und bei Gott, das haben wir getan! Wir haben Gut und Böse bis in den letzten Winkel hinein ausgelotet, ein jeder und eine jede für sich selbst, in Hunderten von Erdenleben und mehr. Hier und heute schleppen die meisten von uns immer noch eine riesige Last an alter „Schuld“ mit sich herum, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Erwachenden aber, die von diesem Sachverhalt wissen, sehen oft noch nicht so recht, wie sie mit diesen Schuldgefühlen umgehen sollen, wie sie sie loswerden können. Genau diese alten Schuldgefühle sind aber die Grundlage für unseren tiefen Selbsthass, sind die Grundlage dafür, dass viele von uns sich immer weiter selbst bestrafen, indem sie sich durch selbstablehnende Gedanken unangenehme, unerwünschte Erfahrungen ins Leben ziehen.

Noch einmal ganz pointiert: Unser Selbsthass beruht auf diesem Trennungsbewusstsein. Wir haben vergessen, dass wir Göttliche Wesen sind, die eine menschliche Erfahrung durchlaufen. Zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt der Entwicklung der Menschheit haben wir es mit Absicht vergessen! Wir haben uns mit Absicht von unserer Ursprünglichen Unschuld als Kinder Gottes abgesondert – eben um diese Erfahrungen zu durchlaufen, die wir auf andere Weise nicht hätten machen können. Wären wir in der Ursprünglichen Einheit, in diesem unendlichen Frieden und Glück, verblieben, wie hätten wir dann die schwärzeste Finsternis ausloten können? Genau das aber wollten wir tun, denn die Göttliche QUELLE wünschte diese Erfahrung. Warum sollte SIE uns jetzt dafür bestrafen wollen?

Ich selbst habe sehr lange gebraucht, um diese Wahrheit, die ich soeben formuliert habe, auch mit dem Herzen zu spüren. Was mich letztlich dahin gebracht hat, hierzu in der Lage zu sein, das war ein weiterer „Fehler“, der eigentlich nichts anderes als eine weitere sehr wichtige Erfahrung war: die Abfassung einer ersten Version des vorliegenden Manuskripts im Sommer 2015. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage, die Energie der Selbstliebe zu fühlen, in dieser Energie zu SEIN, und so habe ich möglicherweise sogar dunkle, niedrig schwingende Wesenheiten gechannelt anstelle von Jesus Christus und Lady Diana, deren Worte ich wiederzugeben glaubte. Ja, noch vor drei Monaten (ich schreibe dies am 1. Advent 2015) befand ich mich grundlegend im Bewusstsein der Trennung und hatte den Zugang zu meiner Seele, zu der mir innewohnenden Liebe, noch nicht wiedergefunden! Eine liebe Freundin half mir im Oktober ein wenig auf die Sprünge, und dann entdeckte ich meinen eigenen, ganz persönlichen Zugang zu dieser Liebe. Seither verbinde ich mich regelmäßig mit Himmel und Erde und mit meiner Seele... ich bin auf dem Weg...

Meister Kuthumi: „Wissen“, Selbsthass und der Weg in die Einfachheit

Kuthumi:

Ihr Lieben, hier ist Kuthumi. Ihr Menschenengel, die ihr Bücher wie dieses lest, kennt mich teilweise schon, für die anderen möchte ich mich kurz vorstellen: Ich gehörte der Theosophischen Gesellschaft um Madame Blavatsky an, unter anderem zusammen mit dem späteren Meister El Morya. Unser Ziel, unser Herzenswunsch, war es, den Menschen des Westens das Wissen und die Weisheit des Ostens nahezubringen und das Wissen und die Weisheit von Orient und Okzident zu verschmelzen. Zur damaligen Zeit, im ausgehenden 19. Jahrhundert, war es aber noch nicht möglich, dies zu verwirklichen. So verlegten wir uns schließlich darauf, sehr hart an Uns Selbst zu arbeiten, um den persönlichen Aufstieg zu erreichen. Wir waren spirituelle Gelehrte, die sich in zahlreiche Wissensbereiche vertieften, so auch in die Mathematik. Ich selbst war versessen darauf, auf dem Wege über die Wissenschaften eine universelle Synthese des Wissens mittels eines optimal geschärften Verstandes/Geistes zu erreichen – ein Weg, den der spätere Begründer der Anthroposophie, Rudolph Steiner, der aus der Theosophischen Gesellschaft hervorging, ebenfalls beschritt. Über den Meister Rudolph möchte ich jetzt aber nicht sprechen, sondern über mich und meine eigenen Pfade und Erfahrungen.

Ihr Lieben, ich studierte wirklich sehr hart, denn ich glaubte, dass ich nur auf diese Weise Erleuchtung erreichen könnte. Ich las und ich übte, ich grübelte und zermarterte mir mein Hirn, Jahre und Jahrzehnte lang. Ich fertigte zahllose Notizen an, welche aber nicht überliefert wurden, da ich sie später allesamt verbrannte. Ich sage nichts über die Inhalte meiner Studien aus, denn ich habe sie mit voller Absicht einfach vergessen. Warum? Ich will es euch sagen: Je länger ich studierte, desto verwirrter wurde ich, und in demselben Maße, wie ich mich selbst verwirrte und in den Widersprüchlichkeiten der Denk-Systeme verstrickte, desto größer wurde mein Selbsthass. Ines, du hast etwas Ähnliches ja auch betrieben – du wolltest im Kopf und mittels des Kopfes eine Synthese der Weltreligionen herstellen, nicht wahr? Du kannst dir gratulieren, dass du dieses Unterfangen schon nach wenigen Jährchen aufgegeben hast! Was mich selbst betrifft, so schalt ich mich einen Versager, und diese Selbstvorwürfe wurden immer lauter und immer heftiger, je weiter ich in meinen Arbeiten fortschritt. Der Geniestreich, den ich anstrebte, wollte mir nicht gelingen – ich war einfach zu blöd dafür, oder die Wirklichkeit war zu kompliziert für mich...

Es kam der Tag, und ich war nicht mehr ganz so jung, an dem ich den ganzen Kram hinschmiss. Ich hatte es so satt, ich war so unermesslich frustriert, wie ihr heute sagen würdet, dass ich es aufgab. So radikal wie ich in meinem Streben nach Wissen gewesen war, so radikal war ich jetzt in meinem Loslassen: Ich gab nicht nur meine Studien auf, ich gab mein gesamtes bisheriges Leben auf, einschließlich meines materiellen Besitzes und meiner Wohnung. Ich wurde ein Landstreicher, wie man früher die Menschen nannte, die in der heutigen Zeit der „political correctness“ als Obdachlose bezeichnet werden. Zu Fuß und nur mit einem kleinen Bündel ausgerüstet, das das Allernotwendigste enthielt, durchstreifte ich zunächst Westeuropa, später die Länder Osteuropas und Asiens bis hin nach Tibet und Indien, wo meine Wurzeln waren. Zeit und Entfernungen spielten keine Rolle mehr für mich; wenn ich am Morgen erwachte, machte ich mir keine Gedanken darüber, wo ich am Abend einschlafen würde... Nein, das war nicht von Anfang an so, du hast Recht, liebe Ines. In der ersten Zeit machte ich mir viele Gedanken darüber, wo ich meine nächste Nacht verbringen würde, und es kostete mich eine riesige Überwindung, bevor ich den ersten Menschen um ein Stück Brot und einen Schluck Wasser bat. Im Laufe der Zeit machte ich aber die Erfahrung, dass es immer irgendwo einen trockenen Schlafplatz und etwas zu essen für mich gab und dass die Menschen mich sogar gerne aufnahmen und speisten. Schließlich konnte ich wirklich alle Sorgen um mein leibliches Wohl gänzlich aufgeben – ich lebte vollständig im Jetzt und verlor mit der Zeit jegliches „Zeitgefühl“ (Lachen). Ich kann euch daher nicht sagen, meine Lieben, wie viele Jahre oder vielleicht auch Jahrzehnte ich auf diese Weise lebte – und vollkommen glücklich lebte. Eines wunderschönen Tages ließ ich dann einfach meinen lieben Körper los und ging in den Aufstieg. Es gab nichts Natürlicheres als dieses!

Ja... mein Weg hinein in das, was manche von euch die „Erleuchtung“ nennen, verlief, ganz schlicht ausgedrückt, vom Komplizierten hin zum Einfachen. Bei mir war es das Loslassen sowohl der Wissens-Fülle, als auch der materiellen Fülle, das mich zu dieser Einfachheit brachte. Erst sehr spät wurde mir dabei klar, dass Einfachheit sehr, sehr viel mit Einheitsbewusstsein zu tun hat: Das Bewusstsein, in der Einheit mit Allem und Allen zu SEIN, entstand ganz natürlich und ohne dass ich es anstrebte aus der extremen Einfachheit meines Lebens. Die Einfachheit des Lebenswandels führte ebenso natürlich zu einer Einfachheit meines Gemüts: Ich war am Ende meines Erdenweges wahrhaftig „wie ein Kind“ - in dem Sinne, wie es Jesus Christus meinte, als er einmal sagte: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen.“ Das „Himmelreich“ In Uns aber, was ist es anderes als unser eigenes Inneres Licht?

Nun möchte ich euch, meine lieben heutigen Menschenengel, selbstverständlich nicht dazu auffordern, meinen persönlichen Weg wortwörtlich nachzuahmen. Oh nein... Allerdings möchte ich euch einladen, über die Betrachtung meiner Erfahrung auf eine neue Weise mit dem „Problem“ der „fehlenden materiellen Fülle“ umzugehen. In heutigen spirituellen Kreisen wird sehr, sehr viel von der Fülle geredet. Diejenigen unter euch, die schon seit längerem Erwachensprozesse durchlaufen, wissen, dass in der heutigen Zeit euer innerer Schatz sich auch im Draußen als Wohlstand oder gar Reichtum spiegeln darf und dass das Gebot der Armut der alten Energie und dem alten Denken angehört. Ja, durchaus... Aber: In euren Köpfen verwechselt ihr etwas ganz Entscheidendes! Ihr denkt, dass der materielle Wohlstand euch glücklich machen würde. Ihr merkt gar nicht, wie ihr ihn immer wieder ganz unbewusst an die erste Stelle setzt, wenn ihr über die fehlenden „Kröten“ jammert. Auch zu diesem Thema hatte Jesus Christus den passenden Satz parat: „Sucht also zuerst das Reich Gottes, und alles andere wird euch hinzugegeben werden.“ In eure heutige Sprache übersetzt, möchte ich formulieren:

„Habt Vertrauen, und ihr erhaltet alles, was ihr braucht – und noch mehr!“

Ja, warum setze ich, Kuthumi, die Suche nach dem Reich Gottes mit Vertrauen haben gleich? Ganz einfach (Lachen), weil derjenige, der vertraut, das Reich Gottes in seinem eigenen Herzen schon gefunden hat. Und es gibt nichts Einfacheres als das Vertrauen. Es war genau dieses Vertrauen, dass es mir im Laufe der Jahre ermöglichte, im Jetzt und in den Tag hinein zu leben. Es war das Ur-Vertrauen, in der Einheit zu SEIN! Und um noch eins „draufzusetzen“, da Ines gerade fragt, was das Ganze eigentlich mit ihrem Thema, der Selbstliebe, zu tun habe, möchte ich behaupten: Vertrauen und Selbstliebe sind Eins! Benötigt ihr eine Erklärung? Hier ist sie: Wer liebt, der vertraut bedingungslos, und wer vertraut, der liebt bedingungslos – GOTT, Sich Selbst, Alles, was da IST.

„Soweit die Heiligen Worte“. Das ist ein Zitat aus dem älteren katholischen Ritus, und ich gebe es euch mit einem Schmunzeln und einem Augenzwinkern...

Euer Kuthumi

Einheitsbewusstsein, Selbstliebe und mein eigener Weg

Ich danke Meister Kuthumi von Herzen! Seinen Faden möchte ich an dieser Stelle aufnehmen und ein wenig weiterspinnen. Ich frage mich, warum das Streben nach Wissen bei ihm zum Selbsthass geführt hat. Dieses Wissen, das er in Anführungszeichen setzt, ist ein Wissen des menschlichen Verstandes. Es ist ein Faktenwissen und es geht hierbei um die Kenntnis und intellektuelle Durchdringung von komplexen Zusammenhängen sowie um das Verständnis von – häufig sich widersprechenden – geistigen Systemen und Konzepten. Rudolph Steiner hat ein gigantisches Lebenswerk hinterlassen, das eine Synthese, wie sie von Kuthumi angestrebt wurde, in gewisser Weise verwirklicht. Kuthumi selbst ist, zumindest aus seiner eigenen Sicht, an dieser selbst gestellten Aufgabe gescheitert. Meine Annahme ist, dass die intellektuelle Anstrengung bei ihm eine starke Komponente von Ehrgeiz hatte. (Ich höre den Meister gerade laut „Bingo!“ rufen.) Frustrierter Ehrgeiz aber führt uns leicht in die Selbstabwertung und den Selbsthass hinein...

Das Streben nach intellektuellem Wissen und die damit verbundene Anstrengung sind charakteristisch für den „männlichen“ Weg zu Erkenntnis und Erleuchtung. Ich muss da für die heutige Zeit auch ganz stark an den Amerikaner Drunvalo Melchizedek denken, der seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts sich auf diesem Wege sehr intensiv u.a. mit der Heiligen Geometrie befasste. Erst später, in den Nuller Jahren dieses Jahrhunderts, kam er auf den Weg des Herzens. Der Weg des Herzens aber, der Weg über die Intuition, ist der „weibliche“ Pfad hin zu Erkenntnis und Erleuchtung. Das Wissen, das auf diesem Wege erworben wird, ist aber genau das tiefe Wissen um die Einheit von Allem und Allen, ist das Wissen um die eigene ursprüngliche Göttlichkeit. Der Weg des Herzens, der weibliche Weg, ist der Weg der Leichtigkeit und der Einfachheit, ist der Weg des Vertrauens und Selbstvertrauens. Ich möchte nun diese beiden Wege nicht gegeneinander ausspielen und behaupten, dass