Bemerkungen auf seiner Reise durch die Welt - Georg Forster - E-Book

Bemerkungen auf seiner Reise durch die Welt E-Book

Georg Forster

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Beschreibung

Forsters 1778/80 erschienenes Werk machte den jungen Autor sofort berühmt. Es wurde von Christoph Martin Wieland als das bemerkenswerteste Buch seiner Zeit gepriesen und gilt bis heute als eine der bedeutendsten Reisebeschreibungen, die je geschrieben wurden. Das Werk markiert den Beginn der Geschichte der modernen deutschen Reiseliteratur und übte starken Einfluss auf Alexander von Humboldt aus, der Forster als sein Vorbild bezeichnete und ihn auf mehreren Reisen begleitete, prägte aber auch viele Ethnologen späterer Zeiten.

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Bemerkungen auf seiner Reise um die Welt

Georg Forster

Inhalt:

Georg Forster – Biografie und Bibliografie

Bemerkungen auf seiner Reise um die Welt

Einleitung.

Verbesserung einiger geringfügiger Druckfehler, von denen nur die vier mit * bezeichneten vor Durchlesung des Buches abzuändern seyn dürften.

Erstes Hauptstück.

Erster Abschnitt. Große Länder.

Zweyter Abschnitt. Inseln.

Dritter Abschnitt. Schichten

Vierter Abschnitt.Berge.

Fünfter Abschnitt.Entstehung des Erdreichs.

Zweytes Hauptstück.

Erster Abschnitt.Quellen.

Zweyter Abschnitt.Bäche.

Dritter Abschnitt.Weltmeer.

Vierter Abschnitt.Eis, und dessen Entstehung.

Drittes Hauptstück.

Erster Abschnitt.Wässerige Erscheinungen.

Zweyter Abschnitt.Lufterscheinungen.

Dritter Abschnitt.Feurige Erscheinungen.

Vierter Abschnitt.Winde.

Viertes Hauptstück.

Erster Abschnitt.Regelmäßige Veränderungen.

Zweyter Abschnitt.Zufällige Veränderungen.

Dritter Abschnitt.Abnahme der See und des Wassers überhaupt.

Vierter AbschnittLehrgebäude über die Entstehung der Inseln

Fünftes Hauptstück.

Erster Abschnitt.Pflanzenreich.

Zweyter Abschnitt.Thierreich.

Sechstes Hauptstück.

Erster Abschnitt.Bevölkerung der Inseln im Südmeere.

Zweyter Abschnitt.Abarten der Menschengattung in Betracht der Farbe, Größe, Bildung, des Temperaments und Gemüthscharakters, unter diesen Insulanern.

Dritter Abschnitt.Ursachen der Verschiedenheiten der Menschengattung in den Südlandern; ihre Abkunft; ihre Wanderungen.

Vierter Abschnitt.Fortgang der verschiedenen von uns beobachteten Völker von der Wildheit zur Kultur.

Fünfter Abschnitt.Unterhalt; Mittel ihn zu erlangen: Fischerey, Jagd, wilde Früchte. – Wilde oder barbarische Verfassung kleiner Gesellschaften. – Ursprung des Menschenfressens. – Gang der Vorsehung zur Vervollkommung menschlicher Gesellschaften. –

Sechster Abschnitt.Allgemeine Grundbegriffe der Volksglückseligkeit – – Zunehmende Bevölkerung – Veranlassung zur Vereinigung – Anbau – Eigenthum,– Gesellschaft, – Staatsverfassung.

Siebenter Abschnitt.Grundsätze, sittliche Begriffe, Sitten, Verfeinerung, Luxus, Schicksal der Weiber bey den Völkern im Südmeere.

Achter Abschnitt.Oeffentlicher und Privat-Unterricht. Ursprung und Fortgang der Manufakturen, Künste und Wissenschaften.

Neunter Abschnitt.Religion, Mythologie, Kosmogenie, Ursprung des Menschengeschlechts, künftiges Leben; – Gebräuche bey der Geburt, Hochzeit und Begräbnis.

Zehnter Abschnitt.Rekapitulation. Allgemeine Uebersicht des Glücks der Insulaner im Südmeere. Kurze Vergleichung ihrer Sitten und Gebräuche mit denen anderer Völker.

Eilfter Abschnitt.Mittel, die Gesundheit auf langen Seereisen zu erhalten. Nachricht von den auf unserer Reise vorgefallenen Krankheiten, nebst den dagegen angewandten Heil- und Vorbauungsmitteln.

Bemerkungen auf seiner Reise um die Welt, G. Forster

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

ISBN:9783849613891

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

Georg Forster – Biografie und Bibliografie

Reisender und Reiseschriftsteller, geb. 27. Nov. 1754 in Nassenhuben bei Danzig, gest. 10. Jan. 1794 in Paris, folgte seinem Vater nach Saratow und nach England. Mit 17 Jahren begleitete er ihn als Botaniker 1772 auf der zweiten Reise Cooks. Hierauf lebte er eine Zeitlang in England, war 1778–84 Lehrer der Naturgeschichte an der Ritterakademie in Kassel, folgte dann einem Ruf nach Wilna, worauf er sich mit Therese Heyne, der Tochter des Göttinger Professors Heyne, vermählte. Von dem Leben in Wilna nicht befriedigt, übernahm er 1788 das Amt eines Bibliothekars beim Kurfürsten von Mainz, war aber auch mit den dort herrschenden Zuständen unzufrieden und schloß sich 1792 an die Mainzer Klubbisten an. 1793 nach Paris gesandt, um die Vereinigung des linken Rheinufers mit Frankreich zu erwirken, sah sich F. nach der im Sommer 1793 erfolgten Eroberung von Mainz durch die deutschen Heere heimatlos, während ihm zugleich der Anblick der Pariser Zustände seine republikanischen Ideale zerstörte. In die Reichsacht erklärt und von Weib und Kindern verlassen, wollte F. nach Indien gehen und betrieb das Studium der morgenländischen Sprachen, als ihn der Tod ereilte. Er veröffentlichte: »A voyage round the world« (Lond. 1777, 2 Bde.; deutsch u. d. T.: »Beschreibung einer Reise um die Welt in den Jahren 1772–1775«, Berl. 1778–80, 2 Bde.); »Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich im April, Mai und Juni 1790« (das. 1791–1794, 3 Bde.; neu hrsg. von Büchner, Leipz. 1868, und, mit Forsters Briefen, von Leitzmann, Halle 1893); »Kleine Schriften, ein Beitrag zur Länder- und Völkerkunde, Naturgeschichte und Philosophie des Lebens« (Berl. 1789–97, 6 Bde.). Auch übersetzte F. die »Sakuntala« des Kalidasa (nach der englischen Übersetzung von Jones) und zahlreiche andre Werke. F. gehört zu den klassischen Schriftstellern Deutschlands; namentlich in den »Ansichten vom Niederrhein« prägt sich sein musterhafter Stil, seine geist- und gemütvolle Auffassung von Kunst, Literatur, Politik und Leben am deutlichsten aus, aber auch seine andern Schriften bekunden überall den scharfen Beobachter von Natur- und Völkerleben. Peschel nennt F. den ersten Schriftsteller, der Sinn und Gefühl für landschaftliche Schönheiten erweckt hat, wie er auch überaus anregend auf Alex. v. Humboldt wirkte. Seine Gattin Therese, später mit Forsters Freund Huber verheiratet (s. Huber 4), gab seinen »Briefwechsel, nebst Nachrichten von seinem Leben« (Leipz. 1829, 2 Bde.) heraus; seinen »Briefwechsel mit S. Th. Sömmerring« veröffentlichte Hettner (Braunschw. 1877). Forsters »Sämtliche Schriften«, herausgegeben von seiner Tochter, mit einer Charakteristik Forsters von Gervinus, erschienen in 9 Bänden (Leipz. 1843). Eine Auswahl seiner kleinern Schriften gab Leitzmann (Stuttg. 1894), »Lichtstrahlen aus Forsters Briefen« Elisa Maier (Leipz. 1856) heraus. Vgl. Leitzmann, Georg F. (Halle 1893); Moleschott, Georg F., der Naturforscher des Volkes (3. Ausg., das. 1874); H. Klein, Georg F. in Mainz (Gotha 1863). Heinrich König (s.d.) behandelte Forsters Leben in dem Roman »Die Klubbisten in Mainz« und in »Forsters Leben in Haus und Welt«.

Bemerkungen auf seiner Reise um die Welt

Einleitung.

Ich liefre in gegenwärtigem Werke diejenigen Bemerkungen, welche ich, auf meiner Reise um die südliche Halbkugel, über verschiedene Gegenstände der Natur, zu sammlen Gelegenheit gefunden habe. Ohne nach dem Leisten einer besonderen Methode zugeschniten, ohne den Meynungen und Systemen irgend eines Gelehrten angepaßt zu seyn, übergebe ich sie dem Leser als ein blosses Verzeichniß von Thatsachen. Zu meinem Zwecke bedurfte es keiner künstlichern Anordnung und Verbindung; denn bey dieser konnte ich, aus Erfahrungssätzen, die meiner Ueberzeugung gemäße Folgerungen herleiten, und das genügte mir. Indeß durfte ich doch bey mir allein nicht stehen bleiben, sondern mußte das was ältere und neuere Schriftsteller über ähnliche Gegenstände gedacht haben, bey gegenwärtiger Arbeit prüfen; daher wird man die Meynungen verschiedener Weltweisen und Naturforscher, nach Maasgabe der Veranlassung, theils bestätigt, theils entkräftet und wiederlegt finden, besonders aber wird man, bey dem Kampfe mit verjährten Vorurtheilen und bey dem Versuche etwas befriedigenderes an ihre Stelle zu setzen, die Hauptabsicht des Verfassers nicht verkennen. Natur im weitumfassendsten Wortverstande: Erde, Meer und Luft, organische und belebte Körper, hauptsächlich aber das Menschengeschlecht,– war sein Gegenstand. Soviel auch bereits über den Menschen gesagt worden ist, so wenig scheint gleichwohl dessen physische Geschichte, im Ganzen betrachtet, eine vollstaändige Bearbeitung erhalten zu haben. Bruchstücke, flüchtige Umrisse, Schilderungen einzelner Sitten und Charaktere, Systeme die im Büchersaale und höchstens in Beziehung auf gesittete Völker sich entsponnen; – dergleichen allenfalls besaßen wir bisher über eine so wichtige Kenntniß, aber, meines Wissens, noch keine Beobachtungen über ganze Nationen, welche noch in ursprünglicher Einfalt ohne alles Verkehr mit verfeinerten Menschen leben. Meine große Reise verschafte mir die Gelegenheit unsere Mitbrüder auf den verschiedenen Stufen zu betrachten, welche, zwischen dem elendesten Wilden, der sich nur umeinenGrad über die thierische Natur erhebt, und zwischen den gesitteten Bewohnern der Societats - und freundschaftlichen Eilande, mitten inne liegen und beyde miteinander verbinden. Diesem erhabensten und wichtigsten Theile der Naturgeschichte habe ich viele Zeit gewidmet, wiewohl ich mir schmeichle, daß der Leser, auch an der Bearbeitung der übrigen Zweige, eben keine Vernachläßigung wahrnehmen werde. Der Plan und die Anordnung meines Werks ist größtentheils aus der bisher gehörigen bekannten Schrift des Herrn Ritter Bergmann entlehnt. Viele wichtige Sätze eines Büffon, und eines menschenfreundlichen Iselin, nebst verschiedenen anatomischen Faktis aus Herrn Professor Blumenbachs des jüngern, und Herrn D. Johann Hunters Abhandlungen, haben mir dabey öfters zum Leitfaden gedient, und diejenige Belehrung ertheilt, die ich mit Dank von einem jeden anzunehmen bereit bin. Kennern in diesem Fache wird es ein leichtes seyn, die erborgten Gedanken von meinen Erläuterungen und Zusätzen zu unterscheiden; und ihrem Urtheile unterwerfe ich nunmehr das Resultat dreyjähriger Beobachtungen mit desto größerem Verttauen, da ich mir des Eifers um Wahrheit und des anhaltendsten Fleißes in meinen Nachforschungen bewußt bin.

London, den 1. Julius 1780. D. Johann Reinhold Forster.

Tagebuch der Reise um die Welt.

1772.

Julius.

am 13. segelten die königlichen Schiffe, Resolution und Adventure, von Plymouth ab.

am 20. sahen wir die Küste von Gallizien in Spanien, zwischen Cap Prior und Cap Ortiguera.

am 22. kam uns der Leuchtthurm von Corunna zu Gesicht.

am 23. liefen drey spanische Kriegsschiffe vorbey, deren eines die brittische Flagge insultirte.

am 28. sahen wir die Inseln Porto Santo und Madera. Abends kamen wir ans der Rhede von Funchal vor Ancker.

August.

am 1. Abends verließen wir Madeira.

am 4. sahen wir Palma, eine der canarischen Inseln.

am 5. erblickten wir Ferro, eine andere canarische Insel.

am 11. passirten wir Bonavista, eine der Inseln des grünen Vorgebürges.

am 12. Morgens sahen wir Mayo und San-Jago, zwo andre Capverde-Inseln. Nachmittags ankerten wir auf der letztern in Porto Praya.

am 14. segelten wir von St. Jago ab.

September.

am 9. die Linie passirt.

October.

am 29. entdeckten wir das Vorgebürge der guten Hofnung.

am 30. ankerten wir in der Tafelbay daselbst.

November.

am 22. Nachmittags giengen wir vom Cap wiederum in See und steuerten südwärts.

December.

am 10. kam uns im Weltmeer das erste Eis zu Gesicht; wir waren damals auf 51 Gr. ± südl. Breite und 21 Gr. ± östl. Länge von der Sternwarte zu Greenwich.

am 14. sahe man bereits große Eisfelder, ohngefähr im 55° südl. Br. und zwischen 22° und 24° östl. Länge.

1773

Januar.

am 2. In 59° südl. Br. und 9° 30´ östl. Länge, richteten wir unsern Lauf wieder nach Osten.

am 17. passirten wir den südlichen oder antarktischen Polkreis zum erstenmal, und erreichten eine Polhöhe von 67° 10´ S. im 39° 40´ östl. Länge.

Februar.

am 2. Mißlungener Versuch des Herrn von Kerguelens Eiland, in 48° 36´ südl. Breite und 60° ± östl. Länge aufzusuchen.

am 8. die Adventure trennte sich, während eines Nebels, zum erstenmal, von uns.

am 24. wurden Eisfelder, in 62° südl. Breite und 95° östl. Länge, gesehen.

März.

am 25. erblickten wir die neuseeländische Küste, südwärts vom Cap West.

am 26. Um Mittag ankerten wir in der Duskybay.

am 27. brachten wir das Schiff in Pickersgills Hafen.

April.

am 29. verliessen wir diesen Hafen.

May.

am 11. liefen wir, durch die nördliche Mündung von Duskybay, in See.

am 17. sahen wir Wasserhosen in Cookstraße.

am 18. kamen wir in Königin-Charlotten-Sund an, und fanden dort die Adventure wieder.

Junius.

am 7. verließen wir Neuseeland.

Julius.

am 9. befanden wir uns im 43° ± südl. Br. und 146° ± westl. Länge.

August.

am 11. entdeckten wir ein neues flaches Eiland welches wir Resolution nannten, in 17°24´ S.Br. und 141°39' W. L. - Abends ward noch eines gesehn, welches Doubtfull (zweifelhaftes) Eiland genannt ward und im 17°2o´ S. Br. und 142°38´ W. L. liegt.

am 12. ward ein flaches Eiland entdeckt, und Furneaux Eiland genannt, auf 17°5' S.Br, und 143°16´ W. L. gelegen.

am 13. passirten wir ein viertes Eiland, welches den Namen Adventure bekam; es liegt in 17°4' S. Br. und 144°30' W. L. - Nachmittags passirten wir Chain-Eiland.

am 15. Morgens sahen wir Mäatea, eine Insel, welche Capt. Wallis Osnabrück nennt, im 17°48' S.Br. und 148°48' W. L. - Abends erblickten wir Taheiti.

am 16. Mittags stieß die Resolution auf das dortige Rief von Corallenfelsen, sie ward aber bald wieder flott gemacht.

am 17. ankerten beide Schiffe im Hafen Aitepiha, auf der kleinern tahitischen Halbinsel, Tiarrabu genannt.

am 18. liefen wir von Aitepiha aus.

am 25. ankerten wir in Matavaibay, auf der größern Halbinsel oder Tobreonu, deren nördlichste Spitze, Point Venus, unter 17°29',5'' S.Br. und 149°35' W.L. liegt.

September.

am 1. segelten wir von Taheiti ab.

am 2. sahen wir Huaheine, eine der Societätsinseln.

am 3. erblickten wir die drey Societätsinseln Raietea, Taha und Borabora, und ankerten im Hafen Wharre auf Huaheine, 16°44' S.Br. und 151°7' W.L.

am 7. verließen wir Huaheine.

am 8. ankerten wir im Hafen Hamaneno auf der Insel Raietea, 16°45' S.Br. u. 151° 34 1/2' W.L.

am 14. wurden zwey Boote nach der Insel Tahà gesandt,

am 17. segelten wir von Raietea ab, bey Borabora im 16°27' S.Br. u. 151°50' W.L. vorüber, und ließen Maurua 16°27' S.Br. und 152°8' W.L. nordwärts liegen.

am 23. ward ein flaches Eiland entdeckt, welches wir Herveys Eiland nannten, 19°18' S.Br. und 156°54' W.L.

October.

am 2. Abends erblickten wir Eauhwe, von Tasmann Middelburg Eiland genannt, ohngefähr vier Seemeilen lang, und dessen Mitte auf 21°22' S.Br. und 174°42' W.L. belegen.

am 3. legten wir uns auf der Rhede dieser Insel vor Anker.

am 4. Giengen die Schiffe wieder unter Segel, und kamen gegen Abend auf van Diemens Rheede, an der Nordwestlichen Spitze von Tongatabbu, (Tasmans Amsterdam-Eiland) vor Anker. Diese Insel hat beinah zwanzig Seemeilen im Umkreise, und liegt die Mitte derselben in 21°11' S.Br. u. 175° W.L.

am 7. segelten wir von Tongatabbu ab.

am 8.-10. sahen wir Pylstaerten-Eiland in 22°16' S.Br. und 175°59' W.L.

am 21. erblickte man die Küste Neuseelands, unweit Portland-Eiland.

am 29. verlor sich die Adventure zum andernmal aus unserer Gesellschaft, und wir bekamen sie nachher die ganze Reise über nicht mehr zu sehen.

November.

am 2. ankerten wir, an der Nordseite von Cooks Meerenge, in einer Bucht unter dem Vorgebirge Tea-Whitti

am 3. ankerten wir zum zweiten mal in Königin Charlottens Sund.

am 25. verliessen wir Neuseeland.

December

am 6. Abends befanden wir uns im Punkte der Antipoden von London.

am 12. ward auf dieser Fahrt das erste Eis im 62° S.Br. zwischen dem 172° und 173° W.L. entdeckt.

am 15. Eisfelder im 66° S.Br. und 158° W.L.

am 20. passirten wir den antarktischen Polkreis und befanden uns zum zweiten male im kalten Erdgürtel, im 147°30' W.L.

am 25. verließen wir diesen kalten Erdgürtel im 135° W.L. nachdem wir denselben an 12° der Länge durchschifft hatten.

1774.

Januar.

am 11. erreichten wir 47°51' S.Br. u. 122°30' W.L.

am 26. passirten wir abermal den südlichen Polkreis, und kamen zum drittenmal in den kalten Erdgürtel im 109°40' W.L.

am 30. im 71°10'30'' S.Br. und 107° W.L. ward unser Lauf weiter gen Süden durch unabsehlige Eisfelder gehemmt; und mußten wir folglich nordwärts umkehren, nachdem wir, weiter als je zuvor geschehen, gegen den Südpol vorgedrungen waren.

Februar.

vom 22. - 25. suchten wir das angebliche feste Land des Juan Fernande;, ohne es zu finden, zwischen dem 36° u. 38° S.Br. und zwischen 94° u. 101° W.L.

März.

am 11. sahen wir die Osterinsel, oder Waihu, 27°5'30'' S.Br. und 109°46'45'' W.L.

am 14. ließen wir an ihrer S.W. Seite die Anker fallen.

am 16. segelten wir von Oster-Eiland ab.

April.

am 6. entdeckten wir Hoods Eiland, einen bisher unbekannten Felsen, zur Marquesas Inselgruppe gehörig.

am 7. sahen wir Hiwaroa (la Dominica,) Onateyo (St. Pedro,) und Waitahu (St. Christina,) drey Marquesasinseln.Abends ankerten wir an Waitahu im Haven Madre-de-dios, sonst Resolutions-Bay genannt, 9°55'30'' S.Br. und 139°8'40'' W. Länge.

am 10. verließen wir die Marquesas sahen die von Byron benannten König Georgs Eilande, und landeten auf Teaukea, der östlichsten derselben, unter 14°28' S.Br. und 144°56' W.L. belegen. trafen auch vier flache Eilande an, die den Namen Pallisers-Eilande erhielten, deren Mitte 15°56' S.Br. u. 146°30' W.L. liegt.

am 21. erblickten wir die Insel Taheiti zum zweyten mahle.

am 21. ankerten wir in Matavai-Bay.

May

am 14. verließen wir Taheiti.

am 15. Nachmittags ankerten wir im Hafen Hwarre auf der Insel Huaheine.

am 23. segelten wir von Huaheine nach Raietea.

am 24. kamen wir im Hafen Hamaneno vor Anker.

Junius.

am 4. verließen wir die Societätsinseln.

am 6. passirten wir Howes Eiland oder Mopihá, 16°46' S.Br. und 154°8' W.L.

am 16. segelten wir an einem zuvor unentdeckten Eiland vorüber, welches den Namen Palmerston-Eiland bekam, 18°4' S.Br. und 163°10' W.L.

am 20. entdeckten wir eine Insel in 19°1' S.Br. und 169°37' W.L.

am 21. landeten wir auf selbiger, und verließen sie wieder. Ihr wurde der Name Savage-Eiland (die wilde Insel) zu Theil.

am 25. sahen wir einige, zum Archipelagus von Namocka gehörige Eilande.

am 26. ankerten wir unter dem Winde von der Insel Namoka, bey Tasmann Rotterdam-Eiland genannt, welches ohngefähr 5 Seemeilen im Umkreise hat, u. in 20°17' S.Br. u. 174°32' W.L. liegt.

am 29. segelten wir von Namoka ab, und an den nahgelegenen übrigen freundschaftlichen Eilanden vorüber.

am 30. giengen wir durch die enge Strasse, zwischen zwo bergigten kleinen Inseln, deren eine D-Ghao, die andre Tofua heißt: letztere hat einen Volkan, u. liegt in 19°45' S.Br. und 174°48' W.L.

Julius.

am 2. erblickten wir eine Insel, und segelten darauf zu.

am 3. segelten wir an selbiger vorbey, und nannten sie Turtle-Island, die Schildkröteninsel, sie liegt im 19°48' S.Br. und 178°2' W.L.

am 16. sahen wir die von Quiros entdeckten, und nachher von Bougainville besuchten Pfingst und Auroren-Inseln.

am 18. liefen wir, zwischen Bougainville's Pik de l'Averdi, (oder Pik de l'Etoile) und der Auroreninsel, hindurch. Letztere ist ohngefähr 12 Seemeilen lang, und 4 bis 5 kleine Meilen breit: die Mitte derselben liegt in 15°6' S.Br. und 168°24' oestl. Länge. Darauf bekamen wir die von Bougainville sogenante Insel der Aussätzigen (Isle aux lépreux) zu Gesicht.

am 20. liefen wir, zwischen letzterer und der Auroreninsel, nach der Pfingsiinsel hin. Die Insel der Aussätzigen (Isle aux lépreux) fanden wir ohngefähr 20 Seemeilen im Umfange haltend, und deren Mitte in 15°20' S.Br. und 168°3' östl.L. Die Pfingstinsel, ist ohngefähr 12 Seemeilen lang, und an ihrer breitesten Stelle 6 kleine Meilen breit, ihre Mitte liegt unter 15°45' S.Br. und 168°28' O.L.

am 21. erblickten wir eine Insel südwärts von der Pfingstinsel, die von den Einwohnern (wie wir hernachmals erfuhren) Ambrym genannt wird. Sie liegt beynahe von Osten nach Westen, hat eine Länge von 7 und einen Umfang von beynahe 20 Seemeilen. Die Mitte liegt in 16°15´ S.Br. u. 168°2' östl.L.

– – bald darauf entdeckten wir, in Westen, eine andere Insel von beträchtlicher Größe, welche Mallikollo heißt, nebst zwo andern gen Südosten, welche Pauhm und Apih, desgleichen einer gen Süden, welche Three-hills-island; die Insil mit drey Hügeln, genannt wurden. Nachmittag ankerten wir auf Mallikolo, im Hafen Sandwich.

am 23. des Morgens verließen wir Mallikollo, welche sich von N.N.W. gen S.S.O. 20 Seemeilen in der Länge und an 55 im Umkreise erstreckt. Ihre Nordspitze liegt unter 15°50´ S.Br. u. 167°23´ O.L. - Port Sandwich aber unweit der Südspitze im 16°28´ S.Br.u. 167°56' östl.L. Wir ließen Nachmittags Pa-uhm Nordostwärts liegen, und blieben zweifelhaft, ob sie nicht aus zwo Insel besteht,deren östlichste ein hoher Pik in 16°25' S.Br. und 168°30' O.L. ist. Der ganze Umkreis der Insel hat nicht über 5 Seemeilen. Das etwas mehr Südwärts gelegene Apih ist ohngefähr 7 Seemeilen lang und dessen Mitte in 16°42' S.Br. u. 168°36' O.L. gelegen.

am 24. Morgens kamen wir der Insel mit drey Hügeln, (Three-hills-island) ganz nahe; sie ist nicht über zwo Seemeilen lang, und liegt in 17°4' S.Br. und 168°32' O.L. Nachmittags untersuchten wir etliche kleine Eilande Südostwärts von Apih, welche den Nahmen Shepherds-Eilande bekamen.

am 25. Südwärts von der Insel mit drey Hügeln, passirten wir eine mit zween Hügeln (Two-hills-island) und sahen einen Felsen daneben, der das Monument genannt wurde. Abends hatten wir, nahe an einer schon Tags zuvor entdeckten Insel, Windstille.

am 26. Diese neue Insel wurde die Sandwichsinsel genannt; sie liegt ohngefähr von S.O. nach N.W. und hat an 25 Seemeilen im Umfange. Die Mitte hat 17°45' S.Br. und 168°30' O.L. Wir segelten Nachmittags vorüber, und nannten zwo kleine Inseln, eine ostwärts, die andere nordwärts von jener, Montagu und Hinchingbroock.

am 27, mit der Morgenröthe, entdeckten wir ein anderes neues Eiland gen S.S.O.

am 28. entdeckten wir noch eine andere Insel mehr S. Ostwärts, in einer weit größern Entfernung.

August.

am 1. segelten wir an den westlichen Ufern der am 27. Julius entdeckten Insel, und sahen daselbst einen Hafen.

am 3. ankerten wir auf der Nordseite derselben Insel, deren Mitte in 18°48' S.Br. und 169°20' O.L. liegt. Sie scheint über 30 Seemeilen im Umfange zu haben.

am 4. verließen wir diese Insel, welche (wie wir hernach erfuhren) in der Landessprache der Einwohner Irromanga genannt wird, und naheten uns der etwas südlicher gelegenen.

am 5. ankerten wir in einem Hafen auf dieser neuen Insel, welche in der Landessprache Tanna heißt, und einen Volkan hat; sie liegt in 19°30' S.Br. und 169°38' O.L. und scheint ohngefehr 24 Seemeilen im Umfange zu haben.

am 20. segelten wir von Tanna ab. Ein kleines flaches Eiland, Immer genannt, liegt einige Meilen weit davon gen Norden; ohngefähr 12 Seemeilen ostwärts liegt Irronan eine hohe Insel, und südostwärts eine andere, Anattom genannt. Letztere liegt in 20°3' S.B. und 170°5' O.L. Wir richteten unsern Lauf Nordwestwärts und liefen unter dem Winde (an den westlichen Küsten) der Inselgruppe hin, die wir bisher entdeckt hatten, und die jetzt die Neuen Hebriden genannt wurden.

am 24. nachdem wir längst der Westküste von Mallikollo hinab gefahren, erreichten wir die Nordspitze dieser Insel, und liefen durch eine Straße, die bereits Hr.v. Bougainville entdeckt hatte, und welche von einer andern gegen Norden gelegenen großen Insel gebildet wird, an deren südlichen und östlichen Küsten wir verschiedene kleine Eilande erblickten.

am 25. kamen wir in eine sehr große Bucht, die ohngefähr acht Seemeilen landeinwärts geht, und an der Nordspitze der großen Insel liegt. Sie schien dem Capitain Cook die von Quiros entdeckte S. Philips und S. Jakobs-Bay zu seyn; ihre westliche Spitze, welche wir Cap Cumberland nannten, hat 14°38' S.Br. und 166°52' O.L. und die östliche Spitze, oder Cap Quiros, 14°55' S.Br. und 167°14' O.L.

am 27. verließen wir die S. Philippi-Jakobi-Bay, auf dem von Quiros sogenannten H. Geistlande.(Tierra del Espiritù santo.)

am 31. verließen wir das H. Geistland; nachdem wir dessen Westküste bis wieder zu Bougainvilles Durchfahrt verfolgt hatten. Die S.W. Spitze dieses Landes, oder Cap Lisburne liegt in 15°35' S.Br. u. 167° O.L.

September.

am 4. entdeckten wir ein ansehnliches Land, welches wir Neu Caledonien nannten.

am 5. ankerten wir in einem Hafen an der nördlichen Küste desselben. Ein kleines Eiland in diesem Hafen, welches Observatory-Eiland genannt wurde, liegt in 20°15' S.Br. und 164°40' O.L.

am 13. giengen wir unter Segel, und liefen Nordwestwärts an den Küsten hin. Die Spitze, welche wir zuerst entdeckten, Cap Collnet genannt, liegt in 20°30' S.Br. und 165°2' O.L. Eine Insel gegen Westen, welche die Einwohner Balabea nannten, hat ohngefähr 12 Seemeilen im Umkreise, und liegt in 20°6' S.Br. u. 164°18' O.L.

am 16. das nördlichste Land, welches wir hier erblickten, hat das Ansehen einer Inselgruppe, und liegt in 19°37' S.Br. und 163°40' O.L. Jetzt wendeten wir uns wieder S.O. längst der Küste hinauf.

am 24. erblickten wir die S.O. Spitze Neu Caledoniens, das Vorgebirge der Königin Charlotte genannt, in 22°15' S.Br. u. 167°15' O.L.

– – Abends entdeckten wir noch eine Insel, welche wir die Fichten-Insel (Isle of Pines) nannten. Sie hat 15 bis 18 Seemeilen im Umfange, und liegt in 22°40' S.Br. und 167°40' O.L.

September.

am 29. ankerten wir an einer kleinen Insel, welche Capit. Cook Botany-Eiland nannte, in 22° 28' S. Br. und 167° 16' O. L. Die Südspitze Neu-Caledoniens, oder des Prinzen von Wallis Vorgebürge, liegt in 22° 30' S. Br. u. 166° 58' O. L.

October.

am 1. Hatten wir, bey Tages Anbruch, alle um Neu-Caledonien hergelegene Felsen-Riefe passirt, und setzten unsern Lauf nach Süden fort.

am 10. entdeckten wir eine kleine Insel, auf welcher wir Nachmittags landeten, und sie Abends wiederum verließen. Sie erhielt den Namen Norfolk-Eiland, und liegt in 29° 21/2' S. Br. und 168° 16' O. L.

am 16. Abends, sahen wir die Küsten von Neuseeland in in der Gegend des Berges Egmont.

am 18. ankerten wir zum dritten mal in Ship - Cove, in Königin Charlotten Sund. Dieser Haven liegt in 41° 6' S. Br. u. 174° 25' 30'' O. L.

November.

am 10. segelten wir von Königin Charlottens-Sund ab.

December.

am 18. sahen wir, bald nach Mitternacht, die Küsten des Feuerlandes, in der Nähe des Cap Deseado.

am 20. ankerten wir in einer sehr weitläuftigen Bucht, die Christmeß-Sund genannt wurde, und dessen am Eingang gelegene westliche Landspitze, die York-Münster genannt wurde, in 55° 30' S. Br. und 70° 28' W. L. liegt.

am 28. segelten wir aus Christmeß-Sund ab.

am 29. Morgens passirten wir das Cap Horn, welches wir in 55° 58' S. Br. u. 67° 46' W. L. fanden.

am 31. ankerten wir an einigen kleinen Eilanden, auf der Nordseite von Statenland, nachdem wir durch Le-Maires Straße gelaufen waren. Diese erhielten den Namen Neu-Jahrs-Eilande, und liegen in 54° 46' S. B. und 64° 30' W. L.

1775.

Januar.

am 3. mit Tagesanbruch, giengen wir unter Segel und richteten unsern Lauf nach Süden.

am 14. Morgens sahen wir, in sehr großer Entfernung, Land.

am 16. liefen wir zwischen zwo kleinen Inseln an der N.W. Spitze dieses Landes, die kaum eine Seemeile breit von einander entfernt waren, hindurch. Die südlichste ward Bird-Eiland (die Vogelinsel) und die nördliche Williseiland genannt. Letztere liegt in 54° 15' W.L.

am 17. landeten wir in einem Hafen, welchen wir Possession-Bay nannten, 54° 15' S. Br. u. 37° 15' W. L.

am 19. erreichten wir die S. O. Spitze des neuentdeckten Landes, welches nunmehr die Insel Georgien genannt wurde. Eine kleine Insel an der S. Spitze, 54° 52' S. Br. und 35° 50' W. L. heißt Coopers-Eiland. Einige Felsen S. Ostwärts ohngefähr 15 Seemeilen weit davon, wurden Clerkes Felsen genannt; sie liegen in 55° S. Br. und 34° 50' W. L.

am 23. wären wir beynahe auf Clerkes Felsen verunglückt.

am 28. nachdem wir über den 6o° S.Br. gekommen, ward unser Lauf südwärts durch Eisfelder unterbrochen.

am 31. entdeckten wir nahe bey uns, im Nebel, sehr hohes Land.

Februar.

am 2. sahen wir die Nordspitze dieses Landes, welches Sandwich-Land benannt wurde. Dessen Südspitze, oder das südliche Thule, liegt in 59°30' S.Br. und 27°30' W.L. Freezeland Pik, die zuerst entdeckte Spitze desselben, in 58°55' S.Br. u. 27° W.L. Eine Bucht an der Küste zwischen diesen beiden Spitzen, ward Forsters-Bay genannt. Eine im 57°48' S.Br. und 26°35' W.L. belegene Insel, ward Saunders-Insel, und zwo andere, im 57°10' S.Br. und 27°6' W.L. belegen, wurden die Lichtmeß-Inseln (Candlemass-Islands) benannt.

am 18. liefen wir über die Stelle, wo Herr de Lozier-Bouvet Land gesehen haben will, welches er das Vorgebirge der Beschneidung (Cap de la Circoncision) nennet.

am 23. liefen wir über die Stelle die wir im December 1772 mit Eisfeldern bedeckt gefunden hatten.

März.

am 18. erreichten wir die Afrikanische Küste ohnweit Mossel- Bay.

am 22. kamen wir am Vorgebirge der guten Hoffnung, in der Tafelbay vor Anker.

April.

am 27. segelten wir vom Cap.

May.

am 15. erblickten wir die Insel S. Helena, und kamen um Mitternacht in Jamesbay vor Anker.

am 21. giengen wir in Gesellschaft des Dutton, eines englischen Ostindienfahrers,von dort wieder unter Segel.

am 28. sahen wir die Ascensions- (Himmelfahrts) Insel, und giengen in Kreuzbay vor Anker.

am 31. Nachmittags verließen wir die Insel Ascension.

Junius.

am 9. sahen wir die Insel Fernando Noronha, und segelten vorüber.

Julius.

am 13. sahen wir die Azorischen oder Westlichen Eilande.

am 14. ankerten wir auf der Rheede von Fayal.

am 20. verließen wir die Azorischen Inseln.

am 29. paßirten wir die Spitze Lizard in Cornwall, sahen die Landspitze Start, und den Leuchtthurm Eddistone.

am 30. ankerten wir zu Spithead.

Verbesserung einiger geringfügiger Druckfehler, von denen nur die vier mit * bezeichneten vor Durchlesung des Buches abzuändern seyn dürften.

* Seite 16. in der zweyten Note † Zeile 3. statt: Boden Thon,

            lies, Thon-Boden.

   - -  60. in der zwölften Zeile von oben, statt: Eismasse, lies,

            Eismassen.

   - -  83. in der neunten Zeile von oben statt: unternehmen, lies,

            unternahmen.

   - -  89. Ausgangs der eilften Zeile von unten, statt: Thamswurzeln

            ignaures, lies, Yamswurzeln ignames.

   - - 103. in der vierten Zeile von oben, statt: stunden, l. standen.

   - - 107. in der siebenten Zeile von unten, statt: Neukaladonien,

            lies, Neukaledonien.

*  - - 160. Ausgangs der 15ten Zeile von oben, statt: auf jedem

            Fruchtarten, lies, auf jedem Fruchtknoten.

   - - 170. in der siebenten Zeile von unten, statt: de, lies, die.

   - - 196. in der sechzehnten Zeile von oben ist vor der Zahl 43,56o

            das Wort von einzuschalten.

   - - 199. in der sechsten Zeile von oben statt: umgezäunt, l. eingezäunt

            (oder umzäunt.)

   - - ebendas. in der sechsten Zeile des zweyten Absatzes, statt: Ambreym,

            lies, Ambrrym.

   - - 200. in der zweyten Zeile statt: Anottom, lies, Anattom.

   - - ebendaselbst bey der Summe der Einwohner ist das Wort

            auf wegzulöschen.

   - - 202. in der dritten Zeile des zweyten Abschnitts, statt: zeichnete,

            lies, zeichnet.

   - - 212. zu Anfang der vierzehnten Zeile statt: ermüdende, lies,

            ermüdenden.

   - - 233. in der sechsten Zeile statt: feinerne, lies, feineren.

   - - 236. in der zweyten Zeile,  statt: auch hingen diese Abweichungen,

            lies, auch diese Abweichungen hängen etc.

   - - 237. in der Note, in der vierten Zeile statt: nun, lies, um -

statt la Mair, lies, le Maire.

*  - - 238. in der sechsten Zeile statt: unmerkbar, lies, unerklärbar,

*  - - 240. in der eilften Zeile von unten, statt: angedruckt, lies,

            eingedrückt.

   - - 248. in der sechsten Zeile des zweyten Absatzes, statt: Societätsinsel,

            lies, Societätsinseln.

Auf der Erdkugel sind uns drey große Landmassen bekannt. Die erste ist die in der östlichen Halbkugel belegene sogenannte alte Welt, welche die drey festen Länder oder Continente, Europa, Asien und Afrika enthält. Auf diese folgt, an Größe und in der Reihe der Entdeckungen, die zwote Masse, Amerika, in der westlichen Halbkugel. Eine dritte liegt in der südöstlichen Gegend der ersteren. Schon im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts (1616 u.f.) da die Befehlshaber der holländischen Besitzungen in Ostindien noch Forschbegier äusserten, wurden die westlichen und nördlichen Küsten dieses Landes von holländischen Seefahrern entdeckt, darauf, bald von Engländern bald von Holländern besucht, bis Cook, der große unermüdete Seemann, erst im Jahr 1770 die östlichen Küsten dieses Landes berichtigte, welches, seinen ersten Entdeckern zu Ehren, bereits 1644, den Namen Neu-Holland erhalten hatte. Sollte man wol anstehen können, es mit mir ein Continent zu nennen, da es unserm Europa, dem niemand diese Benennung streitig macht, an Größe wenig oder gar nichts nachgiebt? Zwar ist kein Continent so unbevölkert und den Europäern so unwichtig wie Neuholland: Allein dieser Einwurf thut nichts zur Sache, da es in Zukunft noch immer eben so volkreich und nützlich als die andern Welttheile werden, und Europa für den Verlust seiner anderweitigen Pflanzvölker dereinst entschädigen dürfte. Unsre Kenntniß dieses Landes ist noch unvollkommen, und alle Seefahrer führen einerley Klage, daß es Mangel an frischem Wasser und großen Strömen hat. Vielleicht hätten sie aber bey sorgfältigerer Untersuchung des ganzen Umfanges, und vorzüglich der noch unbeschiften Südwestküsten, dergleichen angetroffen; wahrscheinlich ist es wenigstens, daß im Innern eines so großen Landes ansehnliche Gebirge vorhanden sind, welche nie ohne Flüße zu seyn pflegen. Hier könnten sich also, fern von der Gewalt des in Europa überhandnehmenden Despotismus, neue Pflanzer eine glückliche Freystätte wählen, und so würde auch Neuholland einst der Sitz der Wissenschaften und Künste, durch den Anbau, durch den Reichthum seiner Produkte, und durch die Zahl seiner Bewohner glücklich werden.

Alle übrigen Lande, welche nicht unter den erwähnten begriffen sind, werden nur für Inseln gerechnet. Von vorgedachten beyden ersten Continenten berührten wir auf unserer Fahrt blos das Vorgebirge der guten Hofnung in Afrika, und die Küste des Feuerlandes, oder die letzten abgebrochenen Stücke von Amerika: Von diesen Welttheilen können wir folglich, im allgemeinen, keine neue Bemerkungen anführen, eine einzige ausgenommen, welche Neuholland betrift, wo unsere Reisegefährten auf dem Schiff Adventure, im Jahr 1773, hingeriethen. Die südliche Spitze dieses Continents hat nemlich mit allen Südspitzen andrer Welttheile den großen Charakter gemein, daß sie felsigt, und von ansehnlicher Höhe ist, da doch das Land weiter nordwärts ebener wird und, wenigstens an den Küsten, keine hohen Berge hat.

Ohne irgend eine Hypothese über die Entstehung der Länder vertheidigen zu wollen, veranlaßt mich diese Uebereinstimmung, einen Blick auf beide Halbkugeln zu werfen, und da finde ich noch einige andere, der allgemeinen Aufmerksamkeit würdige Nebenumstände.

Alle südwärts gerichtete beträchtliche Landspitzen auf unserm Erdboden, haben untereinander die auffallendste Aehnlichkeit. Erhaben und aus Felsen gebildet, scheint jede das äusserste Glied einer nordwärts laufenden Gebirgskette zu seyn; ostwärts von jeder erblickt man eine oder mehrere Inseln, und an den westlichen Küsten eines jeden Continents macht das Meer, nach Norden zu, einen großen Busen. So viele zusammenstimmende Bezeichnungen scheinen nicht blos zufällig, sondern vielmehr Folgen einer allgemeinwürkenden einigen Ursach zu seyn. Diese Ursach getraue ich mir nicht mit Gewißheit anzugeben; nur muthmaßen möchte ich, daß jene Ähnlichkeiten in der Gestalt der Länder einer gewaltigen Überschwemmung von Südwesten her ihr Daseyn zu verdanken haben, wenn gleich der Zeit punkt dieser mächtigen Veränderung, und die nähere Bestimmung ihrer Art zu würken, unerforschlich bleiben müssen.

Amerika hat seine Andes, welche von Norden nach Süden laufen, und sich im Cap Froward endigen, oder noch über die Magellanische Meerenge hinaus gehen. Der Busen an der westlichen Küste wird um den Wendekreis des Steinbocks sehr merklich. Ostwärts von der Südspitze ab, liegt das Feuerland, nebst Staatenland und den Falklandsinseln.

Afrika bildet nordwärts vom Aequator einen ansehnlichen Busen. Die hohen Felsen am Vorgebirge der guten Hofnung machen den südlichen Schluß einer langen Gebirgskette, welche von da an nordostwärts fortstreicht. Madagaskar nebst andern kleineren Inseln liegt ostwärts oder nordostwärts von der südlichen Spitze.

Asien endigt sich nach Süden im Cap Comorin, einer hohen Felsenspitze, welche das äusserste Glied der Gebirge von Gatté ist. Jenseits Cambaya gegen den Sindstrom oder Indus liegt ein Busen, der dem vorigen ähnlich sieht, und östlich vom Cap Comorin liegt die Insel Ceylon.

Neuholland läuft, nach Tasmans und unserer Reisegefährten bereits erwähnten Nachrichten, in eine hohe felsigte Südspitze aus, welche das Ende einer langen Reihe weit ins Norden streichender Gebirge zu seyn scheint. Die merkwürdige Ähnlichkeit Neuhollands mit Africa im äussern Umriß wird man übrigens beym ersten Anblick gewahr, indem der westliche Meerbusen an beyden so sichtbar ist. Ostwärts von Neuholland sieht man die zwo großen Inseln, aus welchen Neuseeland besteht.

Zweyter Abschnitt. Inseln.

Die Inseln, welche wir auf unserer Reise gesehen haben, liegen theils im heißen, theils im gemäßigten Erdstrich. Die ersteren können füglich in hohe, und in niedrige oder flache Inseln abgetheilt werden.

Die hohen Inseln innerhalb der Wendekreise sind entweder mit Ebenen begränzt und in Riefe eingeschlossen, als: O-Taheiti, nebst Mäatea und allen Societätsinseln; desgleichen die höheren Freundschaftlichen Inseln: Tongatabbu, Ea-Uhwe und Namoka; endlich auch Turtle-Eiland (die Schildkröteninsel) und Neukaledonien - oder, es fehlen ihnen diese Riefe, als: den Marquesasinseln, allen neuen Hebriden, Savage-Eiland, und, unter den Freundschaftlichen Eilanden, den Inseln Tofua und O-Ghao.

Die niedrigen Eilande die wir kennen, sind Chain-Eiland (die Ketteninsel) nebst vier andern, die der Herr von Bougainville vielleicht gesehen hat; ferner Tedhuroa, Teaukéa, die vier Palliserseilande, Tupay, Howeseiland, Mopiha, Palmerstoneiland, Immer, eine der neuen Hebriden, und der ganze Archipelagus der niedrigen Freundschaftlichen Inseln.

Gleich auf den ersten Blick entdeckt man den Unterschied dieser von grundaus unähnlichen Inseln. Die sogenannten niedrigen Eilande sind schmale, ganz flache Korallenklippen, welche einen Kreis bilden, und innerhalb desselben eine Lagune oder eine Art von kleinem See einschließen. Mehrentheils sieht man in ihrem Umkreise hie und dort kleine sandige Stellen, um ein geringes über den höchsten Standpunkt der Fluth erhöht, woselbst Kokospalmen und eine geringe Anzahl anderer Pflanzen fortkommen. Alles übrige dieses Felsenringes ist so niedrig, daß die Wellen fast beständig, auch selbst zur Ebbezeit, darüber in die Lagune gehen. Von den größern Eilanden dieser Art, sind einige das ganze Jahr hindurch bewohnt; andre werden nur bisweilen, von den Einwohnern nahgelegener höherer Inseln, wegen der Fischerey, des Vogel- und des Schildkrötenfangs besucht, noch andre aber, die gleichwol mit Kokosbäumen bewachsen sind, haben, ausser häufigen Fregattenvögeln, Tölpeln, Meeven, Meerschwalben und Sturmvögeln, gar keine Bewohner.

Die hohen Inseln beyder Art sieht man in der Ferne wie Berge aus dem Meere hervorragen; sie sind zum Theil so hoch, daß ihre Gipfel selten unbewölkt erscheinen. Wenn sie mit Riefen und, am Strande her, mit fruchtbaren Ebenen umgeben sind, ist der Abhang der Berge mehrentheils sanfter, als wo jene nicht vorhanden sind. Doch findet man Ausnahmen hievon in Ambrrym, Sandwicheiland und Tanna, wo, hin und wieder, die Anhöhen ganz gemach sich erheben.

Unter dem gemäßigten südlichen Himmelsstrich haben wir Neuseeland, die Osterinsel und Norfolkinsel im Südmeere besucht. Alle diese Inseln sind bergigt, und mit keinem Riefe umgeben; jedoch liegt die letztere auf einer Sandbank, welche sich zehn bis zwölf Seemeilen (leagues, jede von 3',) im Kreise erstreckt. Neuseeland besteht, so weit wir es untersuchen konnten, aus hohen Gebirgen, deren Gipfel im innersten des Landes fast beständig in Wolken verhüllet sind. Bey klarem Wetter sieht man die mit Schnee bedeckten Spitzen derselben auf dreyßig Seemeilen in die Runde. Eine zwote Reihe von niedrigern Bergen, ist fast gänzlich mit Waldung bedeckt, und blos an den höchsten Stellen, unfruchtbar.

Das Feuerland scheint, unserm Bedünken nach, eine Inselgruppe zu seyn, welche von mehreren tiefen Armen der See durchschnitten wird. Es besteht aus schroffen, steilen, nackten Felsen, deren Koppen, vorzüglich im inneren Theil, wohin die feuchte mildere Seeluft nicht so leicht wirken kann, die Ruhestätte des bleibenden Schnees sind. Die östliche Küste des Feuerlandes hat einen sanftem Abhang gegen le Mairens Meerenge, und ist an einigen Stellen mit Waldung bedeckt. Staatenland hingegen gleicht dem öden Theil des Feuerlandes, und auf den Gebirgen desselben war noch im Jenner, oder in der Mitte des dortigen Sommers, überall Schnee vorhanden.

Südgeorgien, eine Insel deren Länge ohngefähr achtzig Seemeilen (= 240') beträgt, ist ein Klumpen hoher Berge, von denen, in der Mitte des Jenners, kein einziger von Schnee entblößt war. Sogar alle Häven waren mit Eis angefüllt, und blos längst der Seeküste gab es einige nackte von Schnee entblößte Felsen.

Am weitsten gegen Süden sahen wir zuletzt in dieser schauerlichen kalten Gegend das Sandwichland, und dessen Südspitze, das südliche Thule. Diese Inselgruppe ist ganz mit Eis und ewigem Schnee bedeckt.

Pigris ubi nulla campis Arbor aestiva recreatur aura: Quod latus mundi nebulae malusque Iupiter urguet. HOR. Lib.I. Od. 22

Dritter Abschnitt. Schichten

Auf Süd-Georgien findet man gar keine Erde, ausgenommen in einigen Felsenklüften; alles besteht sonst aus einem schweren Schiefer, welcher Eisentheilchen hält, und in meist wagrechten Lagen bricht, die hin und wieder von senkrechten Quarzadern durchschnitten werden.

Von eben dieser Art sind die felsigten Küsten des Feuerlandes, auf deren höchsten Gipfeln auch ein grobspeisigter Granit (saxum) zum Vorschein kommt.

In der südlichen Hälfte von Neu-Seeland, welche wir an zween verschiedenen Orten besucht haben, besteht die Oberfläche aus einer Schicht schöner leichter Gartenerde, (humus daedalea et ruralis Linn.) von schwarzer Farbe, die aus verwestem Moos, abgefallnen Blättern, und erstorbenen Bäumen entstanden ist. Die Dicke dieser Lage beträgt an einigen Stellen zehn bis zwölf Zoll, im Durchschnitt aber ist sie etwas geringer. Gleich darunter fand sich eine thonartige Substanz, welche mit den Talksteinen nahe verwandt ist, und an der Sonne, oder von der Wirkung des Regens, der Luft, und der Hitze, in eine Erdart verwittert. Etwas tiefer ist eben diese Materie bereits zu Stein verhärtet, und bricht in Lagen, welche mehrentheils nach Süden fallen. Die Härte der verschiedenen Lagen ist sehr ungleich, denn es giebt sogar einige die mit dem Stahle Feuer geben. Gewöhnlich sind sie von blaßgelber, und zuweilen von etwas grünlicher Farbe. In einer meist senkrechten Richtung durchschneiden einige weiße Quarzadern (quarzum lacteum Linn.) dieses Gestein. Es enthält aber auch bisweilen einen grünen, blättrigen, talkartigen Stein.

Am Strande, unter Schiefergeschieben, fand ich, wiewol sehr selten, einige schwarze glatte Feuersteine, und große Stücke einer derben, schweren graugesprengten oder auch schwarzgrünen Lava, welche die Einwohner zu Imittis, oder kurzen Streitäxten fürs Handgemenge, verarbeiten. Auch wurden einige Bimssteine (pumex vulcani Linn.) in Neuseeland eingesammelt; ob aber der Volkan, von welchem sie herstammten, in der Nähe gelegen, oder ob sie von entfernten Ländern angeschwemmt worden, kann ich nicht entscheiden. Noch gehört unter die Foßilien dieser Insel, ein grüner, bald undurchsichtiger bald ganz durchsichtiger, Stein, welchen ich in das Geschlecht der Nierensteine setze (talcum nephriticum Linn.). Die Einwohner fertigen daraus Aexte, Meissel, und allerley Zierrathen, und holen ihn aus den Gegenden, welche jenseits der innersten Vertiefungen des Charlotten-Sundes, nach Südwesten zu liegen, wohin sie auch allemal deuteten, so oft wir sie darum befragten. Den Stein selbst nannten sie Poenammu, und wahrscheinlicherweise hat die ganze Gegend wo er bricht, davon den Namen Tavai-Poenammu erhalten. Aus dem kleinen Eilande, welches mit dem Motu-aro zusammenhängt, und woselbst ehedem ein Hippa, oder neuseeländisches Vestungswerk belegen war, fand ich diesen Stein theils in senkrechten theils in etwas schiefen Gängen, etwa zwey Zoll im Durchschnitt, in einem Gebirge von dem ebenerwähnten grauen talkartigen Gestein. Selten ist der Nierenstein derb und in großen Stücken; die größten die mir vorgekommen sind, hatten nicht über fünfzehn Zoll in der Breite, und waren ohngefähr zwey Zoll dick. Am Strande fand sich noch gemeiniglich bläulicht-grauer, blättriger Thonschiefer, welcher an der Luft sehr leicht verwitterte; bisweilen war er dunkler von Farbe, fester, und alsdann, vermuthlich von beygemischten Eisentheilchen, auch schwerer.

InNorfolk-Eilandfanden wir fast die nämlichen Bergarten wie in Neuseeland, nebst etlichen rothen und gelben Laven. Ueberhaupt enthält diese kleine Insel auch lauter Neuseeländische Vögel und Pflanzen.

AufOster-Eilanderblickt man deutliche Spuren einer neuerlichen gewaltsamen Veränderung, welche durch unterirrdische Feuer hervorgebracht worden ist. Alle dortige Felsen und Steine sind schwarz, durchlöchert, ausgebrannt, und völlig schlackenähnlich. Den Boden deckt eine braunrothe, dem Anschein nach verbrannte Stauberde, welche man zu den Puzzolanen zählen muß. Alles ist daselbst mit Bruchstücken von Tras gleichsam besäet. Auch finden sich Klumpen darunter, welche aus röthlich-ocherigten volkanischem Tuffe, (tophus tubalcaini Linn.) bestehen, ganz durchlöchert, und mit Eisentheilen angemischt sind. Die Riesenbilder, welche man in Oster-Eiland antrift, sind aus diesem Steine gehauen, dessen Zerstörbarkeit an der Luft zugleich ein hinlänglicher Beweis ist, daß diese Denkmäler noch nicht seit gar langer Zeit errichtet seyn können. Die Südspitze der Insel bestehet gegen die See hin aus einer Felsenstrecke, welche über eine Viertelmeile lang, und durchaus eine derbe, schwere, löcherichte Lava oder Schlacke von muthmaßlichem Eisengehalte ist. Ueberdies giebt es noch verschiedene schwarze glasartige Steine, welche unter dem Namen isländischer oder schwarzer Achate, (pumex vitreus) bekannt, und in dieser Insel, so wie am Vesuv in Italien, am Mongibello in Sicilien und überhaupt in volkanischen Gegenden häufig anzutreffen sind. Endlich findet sich hier auch eine leichte, schwammigte Steinlava, von weißgrauer Farbe.

Die Marquesas haben Felsenufer aus folgenden Bergarten: Erstlich, ein erhärteter Thon; zweytens, schwerer, dichter, blaulicht-grauer, etwas eisenhaltiger Schiefer; endlich drittens, eine steinigte Lava, welche, bald mit braunen oder grünlichten, blätterigen, fünf bis sechseckigen, glasartigen Schörl eingesprengt, grau und schwammigt, bald wiederum, mit braunem oder weissen Strahlenschörl durchschossen, schwärzlich ist. Der Boden ist thonigt, mit Gartenerde vermischt, und wird mit Muscheln gedüngt. Darunter liegt eine andre Thonerde, mit Tras und Puzzolane vermengt. Die höhern Gegenden der Insel konnten wir, wegen der Kürze unsers Aufenthalts, nicht erforschen.

O-Taheitihat unstreitig mit den übrigenSocietäts-Inselneinerley Beschaffenheit. An ihren Küsten liegen Korallenklippen, welche sich von dem in einiger Entfernung gelegenenRiefbis an den Standort der höchsten Fluth erstrecken. Daselbst fängt sich das Gebiet des Sandes an, welcher entweder aus zermalmten Muscheln und Korallien, oder aus einer dunkelen Mischung dieser Theile mit schwarzen, öfters glänzenden, Theilchen eines groben Glimmers (mica) und einiger armen Eisenerze wie z. B. Eisenmann und Wolfram besteht. Von diesen Ufern bis an den Fuß der Berge sind die Ebenen mit einer tiefen Schicht fetter schwarzer Gartenerde bedeckt, worunter der jetzt beschriebene Sand gemengt ist. Doch wird auch dieser reiche Boden noch öfters mit Muscheln gedüngt, um das Wachsthum der berauschenden Pftfferstaude (piper methysticum F.) und des Papiermaulbeerbaums (morus papyrifera Linn) zu vervollkommnen. Die vordersten niedrigern Anhöhen bestehen mehrentheils ans gemeiner Ochererde (ochra martis Linn.) von hochrother Farbe, womit die Einwohner ihre Kähne und Zeuge anstreichen. In dieser Erde fand ich hie und dort einige Stücke Beinbruch (tophus osteocolla Linn.) Die Masse der höheren Berge ist von aussen her eine harte, dichte, zähe Thonart, welche in den untern Schichten, die der Sonne, Luft und Regen unzugänglich sind, zu Stein verhärtet ist. In den Thälern, welche sich zwischen den Bergen tief ins Land erstrecken, findet man, längst den Bächen, große Granitmassen (saxum,) von verschiedener, jedoch grober Mischung. Unweit eines Wasserfalls aber, welcher sich in den Matavaifluß ergießt, stehen in einer ähnlichen Lage eine Menge grauer, fester Basaltsäulen (nitrum basaltinum Linn.) Ein schöner schwarzer dichter Basalt oder Probierstein (paragone) wird ebenfalls, jedoch nur in Bruchstücken, angetroffen, und ist die Materie, aus welcher die Einwohner ihre Aexte, Meißel, Stampfkeulen, und allerley Schneidewerkzeuge verfertigen. InO-Aitepihabrachten mir die Einwohner ein Stück Pyrit oder Schwefelkies, welcher genau die Gestalt eines Tropfsteins, oder einer im Herabfließen geronnenen Substanz hatte; daß aber auch derber Schwefel in Taheiti gefunden worden, hat mir HerrJ. Casimir Gomez Ortega, ein berühmter spanischer Kräuterforscher und Aufseher des königl. botanischen Gartens zu Madrid, versichert. Eine daselbst gefundene ansehnliche Stufe des schönsten krystallinischen, durchsichtigen, gediegenen Schwefels ist auf den spanischen Kriegsschiffen nach Europa gebracht worden, und wird in der königlichen Naturaliensammlung aufbewahrt. Ungeheure Massen, schwarzer durchlöcherter Felsen, voll weißer und verschiedentlich gefärbter Schörle, mit einem Worte, ächte ungezweifelte Laven beschliessen die entferntesten Thäler, welche diese gebirgigten Inseln durchschneiden. Dort giebt es ebenfalls graue, tropfsteinartige und schwammigte Laven, welche schwarzen Schörl enthalten, und endlich noch einen blättrigen thonartigen Eisenstein von schmutziger rothbrauner Farbe.

DieFreundschaftlichen Eilandescheinen mir mit den Societätsinseln fast einerley Boden zu haben, jedoch mit dem Unterschiede, daß die letztern weit höher und felsigter sind. Im Jahr 1774, als wir bey der InselNamockavor Anker lagen, konnten wir des Morgens auf der benachbartenInsel Tofuaeinen Rauch aufsteigen sehen, welcher des Nachts vom Feuer erleuchtet war. Da wir bald darauf zwischen der ebengenannten Insel undO-Gahodurchhinschiften, brachen, mitten aus jener, große Rauchwolken hervor, wobey sich ein Geruch wie von brennendem Torf spüren ließ; die Luft war mit seinen Theilchen angefüllt, welche auf das Schiff herabfielen, und in unsern Augen eine schmerzhafte Empfindung verursachten. Auch erblickten wir auf der Nordküste derselben Insel eine große Strecke, welche augenscheinlich erst seit kurzem abgebrannt seyn mußte. AufA-Namockafanden wir Bimssteine, welche die See dort häufig anschwemmt. Die Einwohner aller freundschaftlichen Eilande besitzen ebenfalls, so wie jene in den Söcietätsinseln, Aexte und andere Werkzeuge von schwarzem feinem Basalt. Unter ihrem Fischergeräth fand sich oft ein kegelförmiges Stück Kalkstein, welches ich zwar für eine Spathgattung halte, aber gleichwol nicht entscheiden kann, ob es aus wirklichem Kalkspat oder aus einer Art Korallien geschnitzt werde.

Auch in denNeuen Hebridenscheint das Erdreich ziemlich genau mit den Bergarten der beyden vorigen Inselgruppen übereinzukommen.

InMallicollobestand es, dem Ansehen nach, mehrentheils aus gelblichem Tbon mit Sand gemischt. Längst dem Strande lagen Madreporen und andre Korallien, und tiefer landeinwärts fand sich verhärteter Thon.

DieInsel Ambrymmhat unstreitig einen, und vielleicht zween Vulkane, daher wir denn auch, ihr gegenüber, auf dem Strande von Mallicollo, Bimssteine fanden.

Irromangasahen wir nur von fern, indessen schien der Boden ziemlich einerley Beschaffenheit mit dem vorigen zu haben.

Die Küsten der Insel Tanna sind mit Madreporen und Korallenklippen besetzt. Der Strand ist mit schwarzem Sande, einer Mischung von ganz feinem Schörl und Bimssteintheilchen, bedeckt, welches eigentlich volkanische Asche (pumex cinerarius Linn.) ist. Der Wind verbreitet sie über die ganze Insel, so daß die Oberfläche derselben überall aus solchem Bimssteinsand besteht, der mit einer reichen schwarzen Gartenerde, aus vermoderten Pflanzen, gemengt ist. Der Volkan wirft dergleichen Asche so häufig aus, daß oft, in einem Bezirke von mehreren Meilen rund um den Volkan, ein jedes Blatt an Bäumen und Pflanzen, und jedes Gräsgen, so klein es immer seyn mag, gänzlich damit beladen ist. Dieser Auswurf macht aber den fettesten Boden, in welchem alle Gewächsarten mit ungewöhnlicher Kraft aufschießen und gedeihen. Noch fanden wir hier einige abgebrochene Stücke Felsstein, ein Gemisch von Quarz und schwarzem Glimmer, und zuletzt auch ein Stückgen aufgelöseten oder verwitterten groben Granit, welcher mit einem schwarzen drusigten Glaskopf übersintert war. Die allgemeinste Bergart dieser Insel besteht, soweit sich von der Uebersicht der Gegend am Haven urtheilen ließ, in Thonschichten, welche mit Alaunerde gemischt sind, und reine Kreide klumpenweis enthalten. Diese Lagen betragen sechs Zoll mehr oder weniger in der Dicke, und liegen beynahe waagerecht. An einigen wenigen Stellen fand ich noch einen schwarzen weichen Sandstein, welcher ein Gemisch von Thon und volkanischer Asche war. Hin und wieder bricht auch eine braune thonartige Trippelerde von der Gattung, die in England gewöhnlich Faulstein (rottenstone) heißt. Zwischen dieser und dem obigen Sandstein findet sich eine Schicht, welche aus einer Mischung von beiden besteht. Auf den Bergen, welche zwischen dem Haven und dem Volkan belegen sind, giebt es an mehreren Stellen eine weisse Thonart, durch welche, vermöge der Nähe des Volkans, beständig wässerige und schwefeligte Dünste emporsteigen. Diese Stellen werden von den Dämpfen unleidlich erhitzt. Der Thon hat einen zusammenziehenden, und wie mich dünkt, alaunartigen Geschmack, und man bemerkt darinn angeflogenen gediegenen Schwefel, nebst einigen grünen Kupferflecken. Unter diesen Solfatarren, aus welchen bey jedem Auswurf des Volkans die Dünste häufiger hervordringen, giebt es, unten am Strande, (in gleicher Höhe mit dem höchsten Standorte der Fluth,) etliche Heisse Quellen, welche aber nicht im mindesten geschwefelt zu seyn scheinen. In der Nähe dieser Solfatarren oder Dampflöcher, findet, man noch eine rothe Ocher- oder Vitriolerde, die dem Colcothar Vitrioli ähnlich sieht, und von den Einwohnern als Schminke gebraucht wird, mit welcher sie sich das Gesicht bemalen. Violette, schwarze und weisse Bimssteine von ungleicher Schwere sind überall auf der ganzen Insel ausgestreut. An der Südseite ist eine Felsenklippe vorhanden, in welcher ich verschiedene Stücken Lava, einige schwarz und dicht, andere durchlöchert und mit grünen und weissen Schörlkrystallen, und noch andere, grau und schwammigt, mit gelben und schwarzen Schörlen, fand. Ausser diesen Sorten gab es noch eine röthliche Lave, oder Tras, der so leicht wie ein Bimsstein war. Kalkartiger Tuff (tophus) mit vielen Pholadennestern angefüllt, wird längst dem Strande angetroffen.

Vermuthlich enthält die nahgelegene Insel Anattom ebenfalls volkanische Materien; wenigstens versicherten die Einwohner von Tanna, daß ihre aus dichtem schwarzem Paragon, oder Basalt, verfertigten Aexte dorther geholt würden. Sie nannten diese Art Aexte: Pahà-Bittaf, um sie von Pahà-Bùschan, einer andern Art, zu unterscheiden, welche aus einem Stück einer weissen Muschel, von der Insel Immer, gemacht werden. Den erstern Namen gaben sie auch unsern eisernen Beilen.

Neukaledonien, nebst den anliegenden Eilanden, wird von Madrepor- und Korallenriefen eingeschlossen. Muschelsand, mit Quartztheilchen vermengt, bedeckt den Strand. Auf der Ebene findet man eben diesen Sand mit schwarzer Gartenerde gemischt, welche durch Düngung und Wässerung urbar gemacht wird. Die Anhöhen bestehen, wo ich sie in Augenschein nahm, aus gelbem ocherigen Thon, mit reichlich eingesprengtem Glimmer und Katzensilber (mica argentea). Die höheren Gegenden bestehen ganz aus einer Art von Gestellstein, der aus Quarz und großen Klumpen Katzensilbers gemischt ist (saxum quartzo et mica argentea compositum). Das Katzensilber ist bisweilen hochroth oder orangegelb, welches von einem Eisenocher herrührt. Westwärts von unserm Ankerplatze, liegen nahe am Strande einige große Massen eines sehr harten, schwarzgrünen Hornsteins (talcum corneus Linn.), voll kleiner Granaten, wie Nadelköpfe groß (saxum corneum, granatis mixtum.) An mehrern Stellen trift man große Stücke von weissem, durchsichtigem Quarz, dessen Ritzen zuweilen rothgefärbt sind. Mit der Schärfe, welche dieser Quarz im Bruche bekommt, schneiden die Einwohner sich das Haar. Diese Leute führen auch beständig eine Art Schleudersteine in kleinen Taschen bey sich; die Figur dieser Steine ist länglich- rund und an beyden Enden etwas zugespitzt. Sie werden aus einer Art Seifenstein (sinectites) verfertigt. Endlich so bricht hier eine faserige, grüne Asbest-Art.

Wenn man nicht die Korallien und Madreporen rechnen will, welche den Küsten so vieler Inseln zur Einfassung dienen, so habe ich in allen Ländern, welche wir auf dieser großen Reise besuchten, keine einzigeVersteinerunggefunden. Aus allem obigen erhellet nun, wie mich dünkt, ganz deutlich, daß alle hohe bergigte Inseln im Südmeere, zwischen den Wendekreisen, von Volkanen einige Veränderung erlitten haben: und die noch würksamen feuerspeyenden Berge auf Tofua, Ambrrym und Tanna bekräftigen dieses noch mehr.

Kies und schwefelartige Materien, nebst einigen Eisen- und Kupfertheilchen, sind auf mehrern dieser Inseln unstreitig vorhanden: reiche Erzgänge aber am wahrscheinlichsten in den Gebirgen von Neukaledonien, und vermuthlich auch in den Neuseeländischen, anzutreffen; dahingegen in allen volkanischen Eilanden die metallischen Theile schon längst durch die Gewalt des unterirrdischen Feuers zerstört und verschlackt seyn mögen. In Neukaledonien und Neuseeland ruhen sie noch ungestört in Bergarten, welche bisher immer zu den ursprünglichsten gezählt worden sind, und worin man jederzeit ausschliessungsweise Erzadern angetroffen hat. Dieser ganz allgemeinen, aber wahrscheinlichen Vermuthung kann ich nichts ferneres hinzufügen, indem eine nähere Berichtigung der Oryktologie eines jeden Landes, welches wir besuchten, bey der Kürze unseres Aufenthalts, bey der Mannigfaltigkeit unsrer Beschäftigungen, und bey dem Mangel an nöthigen Hülfsmitteln, nicht ins Werk zu stellen war.

Vierter Abschnitt.Berge.

Alle Inseln in den verschiedenen Meeren, welche wir durchschifft haben, können füglich als unter Wasser liegende Gebirgsketten, deren Gipfel hervorragen, betrachtet werden. Die größte Tiefe des Meeres ist die Fläche, auf welcher diese Erhöhungen, theils einzeln theils aneinandergereihet und oft in einerley Richtung liegen. Ich begnüge mich vorjetzt, verschiedene dieser umflossenen Gebirgsreihen anzuzeigen.

Am Vorgebirge der guten Hoffnung erzählte man uns, im November 1772, daß einige französische Seefahrer in dem südlichen indianischen Weltmeere, ohngefähr auf dem Meridian der Moritzinsel (Isle de France) und im 48° der südlichen Breite, ein neues Land entdeckt hätten. Wir suchten dem zufolge, als wir zum erstenmal den antarktischen Polkreis überschritten hatten, in der angegebenen Meeresgegend nach diesem Lande, waren aber, ohngeachtet vieler Merkmale welche uns dessen Nähe wahrscheinlich machten, nicht so glücklich, es zu finden. Bey unsrer Rückkunft ans Vorgebirge der guten Hoffnung, im März 1775, fanden wir daselbst den französischen Capitain Crozet, welcher mit seinem unglücklichen Freunde Marion eine Entdeckungsreise gethan, und ebenfalls im südlich-indianischen Meere einige kleine nebst einer größern Insel gefunden hatte. Diese Inseln, welche alle in der Richtung von West nach Osten liegen, und die obigen, von dem Hrn. von Kerguelen gesehenen, findet man zuerst auf der, unter Aufsicht des Herzogs von Croy herausgekommenen, Charte der südlichen Halbkugel, von Robert de Vaugondy. Vermuthlich wird Capitain Cook auf seiner jetzigen Reise ihre Lage berichtigen, und dadurch unsern mißlungenen Versuch, sie aufzufinden, ersetzen. Sie bilden also eine von West nach Osten streichende Gebirgskette unter dem Wasser. Fast in der nämlichen Richtung erstreckt sich jene andre Reihe von Gebirgen, im südatlantischen Meere, welche aus dem Sandwichland, Südgeorgien, den Falklandsinseln, Staatenland, und den vielen Eilanden des Feuerlandes besteht, und theils auf unserer Reise, theils von andern Seefahrern besucht worden ist. – Eine dritte Reihe bilden die niedrigen Inseln ostwärts von Taheiti, die Societätsinseln, die freundschaftlichen Inseln, die Neuen Hebriden, Neukaledonien, und die dazwischen eingestreuten Eilande: Scilly, Howe, Palliser, Palmerston, Savage-Eiland und Turtle Eiland, ferner die Hoffnungs- (hope) und Kokosinseln, des Capitain Carterets Charlotteninseln, nebst vielen andern, welche bis an Neuirrland, Neubritannien und Neuguinea den ungeheuren Raum von mehr als zwey Drittheilen des großen Südmeeres einnehmen.

Als ein Zweig dieser großen Bergkette scheint Norfolk-Eiland und Neuseeland von Nord nach Süden auszugehen; und so gereicht die verschiedene Richtung der Gebirge unter dem Ocean, wie der Knochenbau im Körper, vielleicht zur mehrern Festigkeit und Stärke unserer Erdkugel.

Die Höhe dieser Gebirge kommt zunächst in Betrachtung. Der Berg Egmont im nördlichen Theile von Neuseeland ist, meines Urtheils, der höchste, den wir auf dieser Reise gesehen haben. Sein Gipfel war sehr weit herabwärts mit Schnee bedeckt, und fast beständig in Wolken gehüllt, so daß wir ihn nur selten deutlich sehen konnten.

Im südlichen Frankreich, unter dem 46°. nördlicher Breite, schmilzt der Schnee nicht mehr in einer Höhe von 3280 bis 3400 englischen Yards (zu 3 Fuß) über der Oberfläche des Meeres). Im 28°. nördlicher Breite, auf dem Pik de Teyde, in der Insel Teneriffa, findet man nicht eher beständigen Schnee, als in einer senkrechten Höhe von 4472 englischen Yards (13416 englischen Schuhen) über der Wasserwaage. Nun liegt zwar der Egmontsberg im 39°. südlicher Breite, allein da wir durchgehends die südliche Halbkugel auf gleichen Graden der Breite ungleich kälter als die nördliche befunden haben, so nehme ich an, daß das Klima des Egmonts dem vorerwähnten französischen völlig gleich, folglich die Schneelinie auf 3280 Yards (9840 Fuß) festzusetzen sey. Der Theil des Berges, welcher in der Mitte des Oktobers mit Schnee bedeckt war, schien ohngefähr ein Drittheil der ganzen Höhe zu betragen, mithin beläuft sich dessen ganze Höhe auf 4920 englische Yards oder 14720 engl. Fuß. Nach den Messungen des verstorbnen Dr. Heberden ist also der Pik von Teneriffa nur um ein geringes höher als der Egmontsberg). Auch die Gipfel anderer hoher Gebirge im Innern von Neuseeland, beydes in der Gegend von Charlottensund und um Dustybay, sind ziemlich weit herab mit ewigem Schnee bedeckt. Im May 1773 bemerkten wir alle diese Schneekuppen zwischen den beyden benannten Häven; und noch desselben Jahrs im Oktober, da uns der Sturm, an der südöstlichen Küste, beynah bis Banks-Eiland herauf verschlug, erblickten wir sie wiederum auf der südlichen Insel. Es ist also ziemlich gewiß, daß eine ununterbrochene Gebirgskette die ganze südliche Insel gleichsam durchstreicht, deren Gipfel zwischen zwölf und vierzehntausend Fuß hoch sind. In einer so langen Reihe von Bergen lassen sich mit vieler Wahrscheinlichkeit die reichsten und nützlichsten Metalladern vermuthen.

Die Gebirge im Feuerlande, Staatenlande, Südgeorgien und Sandwichland sind beständig mit Schnee bedeckt, mit dem Unterschiede, daß auf den beyden ersteren blos die Gipfel der Berge, auf den letzteren hingegen alles, bis an die Meeresfläche, und zwar mitten im Sommer verschneyet ist. Hier läuft also die beständige Schneelinie ganz niedrig an der Oberfläche des Meeres fort, und bezeichnet die Rauhigkeit dieses Himmelsstriches zur Genüge. Aeusserst merkwürdig ist es, daß beydes, Südgeorgien und Sandwichland, Inseln sind, welche die nasse und mildere Seeluft umgiebt und bestreicht, mithin, sollte man denken, wird daselbst immer noch etwas zur Milderung der Kälte und der rohen Witterung gewirkt.

Unter den Inseln des Südmeeres innerhalb der Wendekreise, hat O-Taheiti so viel ich weiß, den höchsten Berg, und zwar ist es derjenige, welcher im Mittelpunkt der größern Halbinsel, oder Tobreonu liegt. Eine große Anzahl sehr tiefer Thäler durchschneidet ihn auf allen Seiten; ihre Richtung ist gerade von dem Mittelpunkte ab, wo die höchste Spitze emporragt, fast wie Strahlen eines Zirkels nach der Küste hin. An vielen Orten steigt man bequem auf einer sanften Anhöhe hinan zur höchsten Spitze, welche nach einer ziemlich genauen Berechnung ohngefähr sieben englische Meilen von der Landzunge Venus, oder der nördlichsten flachen Spitze der Insel entfernt ist. Cooks Charte giebt zwar die Distanz von 9 Meilen an; allein ich finde diese Angabe, nach zwey verschiedenen Reisen auf den Berg, um so mehr übertrieben, da das Thal, in welchem der Matavaistrom fließt, kaum sechs Meilen lang, und demohngeachtet beynah eben so weit, als der Gipfel dieses Berges von der See entfernt ist, landeinwärts dringt. Der Sternkundige am Bord unsers Schiffs, Herr Wales, maß den Winkel, welchen der Berg mit der Meeresfläche macht, in seiner Sternwarte auf der Landspitze Venus, und fand ihn genau 15°. Läßt sich nun auf diese beyden gegebenen Größen hinlänglich fußen, so giebt die gewöhnliche trigonometrische Berechnung dem Berge eine Höhe von 9565 Engl. Fuß. Auch die kleinere taheitische Halbinsel, oder Tiarrabu, ist im Mittelpunkte eine große Felsenmasse, deren Gipfel aber so steil, schroff und an einigen Orten so seltsam aufgethürmt sind, daß man ihnen eine heftige Erschütterung und Veränderung durchs Feuer oder durch andere gewaltsam würkende Mittel ansehen muß.