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Martin Krengel

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Beschreibung

Die ultimative Gebrauchsanleitung für das Gehirn!

Schluss mit Prüfungsangst und Lernschwierigkeiten! Lerncoach und Motivationspsychologe Dr. Martin Krengel präsentiert ein krisensicheres 10-Schritte-Lernsystem, das zuverlässig zur perfekten Prüfung führt. Er vermittelt clevere Merktricks und wirksame Konzentrationshilfen, ergänzt um bewährte Strategien für effizientes Zeitmanagement.

Wie lernt man, die richtigen Schwerpunkte zu setzen, Inhalte schneller zu erfassen und fest zu verankern? Wie lässt sich Prüfungsangst überwinden? Und wie entdeckt man dabei sogar noch den Spaß am Lernen? Hier findet jeder seinen persönlichen Last-Minute-Trick und eine Extraportion Motivation. Ein unentbehrlicher »Arschretter« für alle Ehrgeizigen und Chaoten, für Studenten, Schüler, Eltern und alle, die sich beruflich weiterbilden.

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Seitenzahl: 258

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Stell dir vor ....

... es ist Prüfungszeit und du triffst Freunde, treibst Sport, bist gelassen und gut gelaunt.

... du lernst nur halb so lange, hast aber mehr Erfolg.

... du gehörst plötzlich zu den Besten deines Jahrgangs!

Die ultimative Gebrauchsanleitung für dein Gehirn: Lerncoach und Motivationspsychologe Dr. Martin Krengel präsentiert ein krisensicheres 10-Schritte-Lernsystem, das zuverlässig zur perfekten Prüfung führt. Er vermittelt clevere Merktricks und wirksame Konzentrationshilfen, ergänzt um bewährte Strategien für effizientes Zeitmanagement.

Prüfungsangst und Lernstress? Schluss damit! Hier findet jeder seinen persönlichen Last-Minute-Trick und eine Extraportion Motivation. Ein unentbehrlicher »Arschretter« für Ehrgeizige und Chaoten, für Studenten, Schüler, Eltern und alle, die sich beruflich weiterbilden.

Dr. Martin Krengel

BESTNOTE

Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren

Mit den besten Techniken für

Motivation | Konzentration | Lesen

Zeitmanagement | Verständnis | Lernen

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

Es gibt viele Prüfungen …

Es fängt in der Schule an

Geschichte: Ich hasse Jahreszahlen!

Mathe: Binominalgleichungen. Bio was?

Physik Leistungskurs: Wie soll ich das schaffen?

Altgriechisch: Wer braucht das noch, außer meinem Lehrer?

Chemie-Abi: Zitonensäure? Ich bin schon sauer genug!

Der Höhepunkt folgt im Studium

Soziologie: Statistik, Statistik, Statistik.

Biochemie: Hätte ich das gewusst, hätte ich Archäologie studiert.

Philosophie: Ich habe 8 Profs und alle sagen etwas anderes.

Politik: Viele Theorien schwirren lose nebeneinander umher.

Engineering: Wir sind Versuchskaninchen im neuen Studiengang.

Mittelalterliches Englisch: Ich kann nicht mal das aktuelle Englisch.

Experimentalphysik: Es gab nur Häppchen, Hintergründe fehlten.

Pharmakologie: Viele lateinische Namen – ich bin doch kein Römer!

Phänomenologie des Geistes: … hat mich voll entgeistert.

Arabische Phonetik: Ich hatte einen Doppelknoten in der Zunge.

Wirtschaftsrecht: Recht viele Worte für so wenig Durchblick.

Dann wird es plötzlich richtig ernst

Multiple Choice: Liegt die richtige Antwort zwischen 2 Kästchen?

Jura-Staatsexamen: Wenn ich das schaffe, gebe ich einen aus.

Medizin-Vorphysikum: Ich ertrinke in Fakten und kein Land in Sicht.

Statistik-Klausur: Keiner hat etwas kapiert. Das war der Horror!

Anatomie, 3. Versuch: Klappt’s nicht, muss ich in Holland studieren!

Auch im Beruf hören die Prüfungen nicht auf

IHK-Prüfung: Ein Fehlversuch kostet mich 300 Euro.

Steuerberater-Prüfung: Der Hammer!

VHS-Kurs: Ich verstehe nur Chinesisch in Spanisch!

SAP-Training: Und ich dachte, Computer erleichtern Arbeit.

MBA nach 5 Jahren Praxis: Uff, ist Lernen anstrengend geworden!

… und noch mehr Sorgen:

Obwohl die Fächer und Prüfungsformen sehr verschieden sind, sieht man immer wieder dieselben Fragen, Probleme und Unsicherheiten: Beim Lernen vermischen sich fachliche Fragen mit Komplexität, Zeitdruck und ergeben einen Gefühlscocktail aus Stress, Unzufriedenheit und ein ständig schlechtes Gewissen, nicht genug getan zu haben.

Vorwort

„Es ist frustrierend, wenn das Gehirn die ganze Zeit über rattert, aber am Ende nur so wenig hängen bleibt.“

„Ich fühle mich vom Bildungssystem ins kalte Wasser geworfen und alleingelassen.“

Als Lerncoach und Motivationstrainer höre ich solche Aussagen immer wieder. Sie brechen mir das Herz! Motivationsflauten, Prokrastination und Konzentrationstiefs saugen Energie und schüren Prüfungsängste. Viele Schüler und Studenten haben zudem mit ADHS zu kämpfen und lassen sich allzu leicht ablenken. Dass der Lernprozess nach Corona digitaler und damit noch einsamer wird, macht die Sache nicht gerade besser.

Doch in unserer wendigen Welt ist ein effektiver Lernprozess wichtiger denn je. Das schnelle Aufnehmen, Filtern, Verarbeiten, Erinnern und Hinterfragen von Informationen ist der Schlüssel für das Leben in der Wissensgesellschaft. Wer sich Namen, Zahlen, Fakten und Argumente schnell merken kann, fühlt sich selbstsicher und wohler. Diese attraktive Gelassenheit lässt dich in Prüfungssituationen im Job, Referaten und Bewerbungen glänzen.

Unser Bildungssystem hat zweifelslos Lücken, doch es bringt nichts, darüber zu schimpfen: Dennwir können unabhängig davon erst mal für uns selbst sorgen, indem wir unsere eigene Lernfähigkeit steigern. Jeder von uns hat einen wunderbaren Hochleistungsrechner zwischen den Ohren. Was oft fehlt, ist die Gebrauchsanleitung, um das volle Potenzial unserer ca. 100 Milliarden Nervenzellen optimal zu nutzen!

Es gibt in jedem Fach Leute, die trotz äußerer und innerer Hürden relativ gelassen Bestnoten schreiben. Was machen die anders?

Genau diese Frage stellte ich mir schon im Gymnasium. Damals war ich ein ziemlicher Chaot, der schlechte Noten kassierte. Doch dann begann ich, mich mit Lernpsychologie und Zeitmanagement zu beschäftigen. Dazu habe ich unter anderem über 100 Einserkandidaten interviewt und sie gefragt, welche Lernprozesse sie bevorzugen, um leichter ans Ziel zu kommen. Obwohl ich sowohl beim Abitur wie auch bei meinen beiden Studiengängen als Quereinsteiger startete, konnte ich alle meine Abschlüsse mit Bestnoten machen.

Für mich war diese Wandlung so prägend, dass ich mich in meiner beruflichen Laufbahn ganz und gar dem Lernen und Lehren verpflichtet habe. Ich habe über 300 Seminare gegeben und habe in meiner Doktorarbeit Hunderte von psychologischen Studien ausgewertet und schließlich in dieses Buch gepackt. Ich wollte eine Schatztruhe schaffen, ein Standardwerk, mit dem du alles in der Hand hast, was du für gutes Denken brauchst!

Viele Schüler und Studis wuseln einfach drauflos – ohne klare Strategie und taktisch kluge Lernpläne. Doch was bringt es dir, wenn du mit doppeltem Tempo in die falsche Richtung läufst? Das Zauberwort heißt Orientierung, und deshalb war mir der Mix aus Strategie, Lerntricks und Motivationspsychologie besonders wichtig.

Das Lernen in Schule, Ausbildung und Studium dient einem höheren Zweck: Klausuren, Hausaufgaben, Referate und Abschlussprüfungen messen nicht nur, wie gut du den Inhalt verstanden hast, sondern vor allem, wie strukturiert du denken kannst, wie geschickt du Zeit, Motivation, Energie, Fokus und Nerven steuerst und wie gut du Prioritäten setzt. Bisher sind über 70.000 Leser mit der „Bestnote“ schneller, effektiver und fokussierter geworden. So schreibt z.B. Eduart:

„Meine Noten haben sich von 3,0 auf 1,7 verbessert, bei selben Lernaufwand – und ich bin erst zur Hälfte mit dem Buch durch.“

Was ist mit dir? Möchtest du Lernstress und Prüfungsangst ein Ende setzen? Dann komm, packen wir’s an!

Dein

Dr. Martin Krengel

Inhalt

Überblick: Der geistige 10-Kampf beim Lernen

Warum du dieses Buch lesen musst

Was hindert uns am Erfolg?

Der bisherige Lernprozess gleicht einer Sanduhr

Der optimierte Lernprozess schleift einen Diamanten

1. Der Traingsplan: Bestimme deine Lernstrategie

Warum ist der Weg nicht das Ziel?

Die vier Säulen des Prüfungserfolgs

Workshop: Die perfekte Prüfungsstrategie

Nie wieder ein schlechtes Gewissen!

2. Das Aufwärmen: Schalte in den Lernmodus

Hast du ein Motivationsproblem, bis du ein Zeitproblem hast?

Sprint oder Marathon?

So geht ein Power-Lerntag

Mythos Multitasking

Mit Spaß zur Höchstleistung

Ideen zum kreativen Lernen 2.0

So besiegst du den inneren Schweinehund

3. Die erste Hürde: Suche das Global Picture

Eine Expedition ins Ungewisse?

Der Blick ins weite Land

Der größte Leseirrtum

Schicht für Schicht zur Goldader

Schwere Texte enttarnt

4. Die nächste Disziplin: Strukturiere

Wie lerne ich 128 Vokabeln in 3 Runden?

Gedanken erkunden mit Mindmaps

Komplexität spiegeln mit Strukturkarten

Clever notieren und mitschreiben

Aufbereiten von Notizen und Skripten

5. Der Gedankenwettstreit: Verbalisiere

Warum fällt es so schwer, die passenden Worte zu finden?

Einsamkeit genießt man am besten zu dritt: Lerngruppen

Warum schreiben das Denken beflügelt

6. Gehirnakrobatik: Kodiere

Gibt es einen Geheimcode für unser Gehirn?

Merken von Namen & Fakten

Parlez-vous français? Sprachen und Vokabeln

Fachbegriffe und Fremdwörter: 3-2-1 Methode

Theorien, Argumente und Vorlesungsfolien

Jonglieren mit Formeln und Gleichungen

Zahlen: Wie Sherlock Holmes lernen würde

Definitionen und Paragrafen

Diagramme, Grafiken und Modelle

7. Die letzten Meter: Reduziere

Was tun, wenn dich dein perfektes Gedächtnis verfolgt?

Zehn Zeilen sind besser als zehn Seiten

Durch Storytelling zur Erinnerung

Schlüsselwörter als geistige Klammer

Prüfungsvorbereitung to go

Die Survival-Zusammenfassung

8. Das Krafttraining: Wiederhole

Wann und wie oft muss ich wiederholen?

Erzeuge ein Varieté im Kopf!

Wo ist dein Trumpf? Das Spiel mit Lernkarten

So geht die Rechnung auf: Mathe & Co.

Lernen ohne Aufwand – funktioniert das?

9. Im Wettkampf: Taktiere und behalte die Nerven

Was sind die häufigsten Fehler in Prüfungen?

Damit punktest du immer: Die magischen 3

Final Countdown: Steigere deine Tagesform

Last-minute-Tipps für jede Prüfungsform

Der Notfallkoffer: Arschretter-Taktiken

10. Das Gespräch mit dem Coach: Reflektiere

Zur Perfektion durch Reflexion

Die Siegerehrung

Der perfekte Lernprozess

Wie geht es weiter? Das Feintuning

Trainingscamp: Die finale Checkliste

Das Team dahinter: Ideen für Eltern, Lehrer & Dozenten

Tipps für Eltern

Eine Checkliste für Lehrer und Dozenten

10 Gedanken für die Verbesserung der Lehre

Überblick:

Der geistige 10-Kampf beim Lernen

Warum du dieses Buch lesen musst

Es war ein kühler Wintertag an der Uni – unmittelbar vor Beginn der Prüfungszeit. Ich wusste nicht, wo mir der Kopf stand: Sechs Prüfungen lagen vor mir. Ich wollte eigentlich lieber auf die Skipiste, als in meinen Ferien in der verstaubten Bibliothek zu versauern. Doch in den verbleibenden Tagen war das Pensum kaum zu schaffen. Nicht mit herkömmlichen Methoden. Ich musste meine Lernmethodik ändern … und zwar radikal.

Ich beschloss ein Experiment: Ich gab mir für eine Prüfung genau ein Wochenende Lernzeit. Das Vorlesungsskript umfasste 80 Seiten, das Buch 600. Uff. Ich musste hart priorisieren: In dem Skript sollten alle relevanten Inhalte drinstehen. Wozu brauche ich dann das Buch? Ich entschied, es nur als Nachschlagewerk zu verwenden. Dies sparte eine Woche Leseaufwand. Dann blätterte ich das Skript mit zwei Fragen im Kopf durch:

Wenn ich Dozent wäre, was würde ich wollen, dass sich meine Studenten merken?

Welche Inhalte kommen zu 80 Prozent Wahrscheinlichkeit nicht dran?

Ich markierte entsprechende Inhalte und strich Themen mit geringer Relevanz. Dann verdeutlichte ich die innere Struktur mit Farben, Trennstrichen und Überschriften und übersetzte wichtige Fakten in Lernbilder. Nach dem Wochenende kam der Prüfungstag. Ich fühlte mich unwohl, aber schrieb wie ein Wahnsinniger. Die Zeit war flugs um. Ich zögerte, gab schließlich doch ab. Schwitz! Ob das gut geht?

Sechs Wochen später bekam ich das Ergebnis und war entsetzt: Bestnote! Eine 1,0 mit zwei Tagen Aufwand?! Das war !

Kann ich in der Hälfte der Zeit eine ganze Note besser sein?

Mein mentales Modell war bis dahin „mehr Arbeit = bessere Leistung“: Nur wenn ich gründlicher läse, länger lernte und intensiver recherchierte, würde ich mehr Erfolg haben. Dachte ich. Ich quälte mich durch zähe Texte und versuchte jeden Satz zu verstehen. Ein Studienfreund ging genau andersherum an den Text heran: Er blätterte das Buch nur durch und suchte die Zusammenfassungen. Diese versuchte er zu verstehen und Anwendungen zu finden. Nur wenn ihm das nicht gelang, las er das entsprechende Kapitel intensiv. Während ich mich vier Wochen Zeile um Zeile quälte, brauchte er gerade zwei Wochen – und schnitt eine ganze Note besser ab! Während mein Hirn überfrachtet und verwirrt von den Details war, hatte er sich einen Überblick erarbeitet und die Zusammenhänge verstanden.

Mehr ist nicht zwingend besser. Im Gegenteil. Ab einem bestimmten Aufwand verschlechtern sich die Ergebnisse: immer dann, wenn wir vor Perfektionismus am falschen Ende beginnen.

Mir wurde klar, dass sich einiges im Lernprozess verbessern lässt. Ich experimentierte mit Lerntechniken und entwickelte Strategien, um die Informationsflut zu besiegen. So bringe ich heute meinen Seminarteilnehmern bei, die wichtigsten Aussagen eines Buches in nur einer Stunde zu verstehen oder sich zehn chinesische Vokabeln inklusive Schriftzeichen in acht Minuten zu merken.

Zum Buch – deine Bestnote

Es gibt unzählige Zeitmanagement-Ratgeber und Dutzende Bücher zur Lernpsychologie. Aber noch niemand ist auf die Idee gekommen, beides zu kombinieren. Dabei könnten wir unsere Lerneffizienz verdoppeln! Das ist kein leeres Versprechen, wie einschlägige Studien belegen. Ich werde sie an den passenden Stellen zitieren. Natürlich kann nicht jeder der Beste werden. Aber versuche, deine persönliche Bestnote anzustreben und über dich hinauszuwachsen.

Was mir in anderen Büchern zu kurz kam, sind konkrete Beispiele, um die Methoden lebendig werden zu lassen. Deswegen habe ich hier über 100 Erfahrungen von Studenten, Schülern und meine eigenen Experimente eingearbeitet.

Sicher kannst du dich noch an die Disney-Comics erinnern, in denen die drei Dagobert-Enkel Tick, Trick und Track in allen Lebenslagen ihr schlaues Buch zur Hand hatten. Es half ihnen stets aus der Patsche, wenn sie nicht weiter wussten. Einen solchen „Survival-Guide“ wollte ich auch für dich schaffen.

Das Buch ist als Begleiter durch den Lernprozess gedacht. Fühl dich nicht gezwungen, es auf einmal zu lesen. Lies lieber ein Kapitel und wende es sofort an. Schritt für Schritt wirst du lernen, deine Zeit besserzu nutzen, dich aufs Wesentliche zu konzentrieren und effektivere Lerntechniken anzuwenden. Damit setzt du deine Energie effizienter ein und reduzierst Prüfungsangst spürbar. Für alle, die knapp dran sind, helfen die vielen Checklisten, Tabellen und Faustregeln bei der schnellen Orientierung.

Zur Anrede: Ich finde es netter, dich mit „Du“ anzureden. Ich bin nicht steinalt und lege auch keinen Wert auf Autoritätsgehabe. Dein Lernmaterial ist sperrig genug und ich will dich direkt ansprechen, Sparringpartner sein, dich inspirieren und dir einige wichtige Fragen stellen.

Ergänzung zum Buch: Als Extra-Service habe ich ein E-Mail-Coaching für dich, das dich an wichtige Lerntechniken erinnert und dir immer mal wieder einen frischen Motivationsimpuls sendet. Du kannst dich auf Studienstrategie.de/bestnote kostenfrei anmelden und dir dann ein Mini-Lern-Poster sowie eine SOS-Lern-Checkliste runterladen.

Eltern, Lehrer und Dozenten erhalten am Ende dieses Buches Hinweise, wie sie den Lernprozess für ihre Schützlinge erleichtern können.

Was hindert uns am Erfolg?

Paukst du noch oder lernst du schon? Unsicherheit und Prüfungsangst führen leicht zu falschem Perfektionismus. Aber hart zu arbeiten ist nicht dasselbe wie effizientes Arbeiten. Susan ist fleißig und lernt 48 Stunden in der Woche.

Sie gibt 120 %

… und ist doch ineffizient:

Liest jedes Buch der Literaturliste

… doch Informationen wiederholen sich in Texten – in anderen Worten oder in einem anderen Kontext. Das verwirrt.

Liest jedes Buch von vorn bis hinten

… doch nicht jedes Kapitel ist gleich relevant. Es erfolgt keine Selektion. Susan klammert sich an alle Details und lernt so nicht, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Sie wird auch in der Klausur Probleme haben, die richtigen Schwerpunkte zu setzen.

Macht detaillierte Notizen, schreibt diese ordentlich in ganzen Sätzen

… und denkt dabei nicht gründlich nach, was sie genau notiert;

… hat damit mehr Infos als sie verarbeiten kann

… und braucht lange, um ihre Notizen zu lesen.

Arbeitet bis in die Nacht und macht kaum Pausen

… und beeinträchtigt damit ihre Konzentration und das Speichern von Lernstoff.

… und hat am nächsten Tag einen „Lernkater“, der ihre Motivation runterzieht.

… sie bekommt leichter das Gefühl, es nicht zu schaffen und steigert sich noch mehr hinein.

Hält Lerngruppen für Zeitverschwendung

… und verpasst wichtige Informationen („Der hat doch gesagt, dass das nicht drankommt“).

Sagt Treffen mit Freunden ab, streicht ihr Fitnesstraining, weil sie noch länger arbeiten will

… und kommt gar nicht mehr auf andere Gedanken.

… kann sich nicht mehr entspannen, bekommt Nackenschmerzen, ist schnell gereizt und schläft schlecht.

Der bisherige Lernprozess gleicht einer Sanduhr

Zuerst erfolgt die Informationsaufnahme. Man macht dabei Notizen (eine recht flache Verarbeitung) und wiederholt diese später. Das ist einseitig und macht wenig Spaß.

Viele Lernende lesen unheimlich lang und unsystematisch. Auch beim Wiederholen ist weniger der Stoffumfang das Problem, sondern dass die Infos nicht merk-würdig genug sind. Sicher wird man so nicht: Der Stoff hat zu wenig Struktur, Action, Farbe und Bezug zur eigenen Welt und kann so nicht nachhaltig gespeichert werden. Damit holt man sich einen unangenehmen Begleiter mit ins Boot: ständige Prüfungsangst. Man bekommt ein schlechtes Gewissen, nicht genug zu tun. Freunde, Sport und Dinge, die Aufmunterung bringen, werden gestrichen. Doch nicht die Zeit an sich ist das Problem. Meist hat Prüfungsangst nur einen Grund: Unsicherheit! Unsicherheit über die Inhalte der Prüfung und ob man das Gelernte sicher abrufen kann. Ein solider Überblick über die Anforderungen sowie eine stärkere Zuversicht durcheffektivere Lernmethoden sind daher die beste Medizin gegen Prüfungsangst.

Fazit: Lesen und Wiederholen sind übergewichtet. Der Engpassist die Informationsverarbeitung. Hier müssen wir ansetzen.

Der optimierte Lernprozess schleift einen Diamanten

Die meisten Lernbücher gehen davon aus, dass die Prüfung am Ende des Lernens steht. In einem Ratgeber nimmt dieser letzteSchritt, das Abrufen, nur einen kurzen Absatz im gesamten Buch ein. Aus dem Ziel, der Prüfung, muss sich aber der Trainingsplan ableiten! Ein Boxer trainiert doch auch das Boxen, ein Tennisspieler seine Rückhand und ein Sprinter seine Schnelligkeit.

Deswegen gleicht mein Lernprozess einem Diamanten– der Schwerpunkt liegt im Überblick, auf der Informationsverarbeitung und in der Verdichtung des Stoffes.

Die 10 Lernprozesse

Je besser der Überblick, desto sicherer wirst du. Drei grundlegende Prozesse gehören dazu:

Strategie bestimmen („Der Trainingsplan“). Ein Überblick über die Inhalte und Anforderungen der Prüfung ist in ein bis zwei Stunden erarbeitet, spart aber unzählige Tage Arbeit. In den Lernmodus schalten („Das Aufwärmen“). Zeitmanagement und Motivation sind das A und O beim Lernen. Achte auf das richtige Timing und finde zuverlässig den Anfangsschwung. Das Global Picture suchen („Die erste Hürde“). Dir sollte immer das „Wozu?“ und der Bezug zum „großen Ganzen“ klar sein. Sonst kann der Stoff nicht eingeordnet werden.

Die nun folgende Verarbeitung sollte vielseitig sein – kombiniere folgende drei zentrale Lernprozesse:

Strukturieren („Die nächste Disziplin“). Nun solltest du die wesentlichen Zusammenhänge erarbeiten und visualisieren. Somit werden die Wissensbestandteile gut vernetzt bzw. abgegrenzt. Verbalisieren („Der Gedankenwettstreit“). Gedanken sind fehleranfällig. Nur wenn sie in konkrete Worte gefasst werden, kannst du sagen, dass du etwas wirklich verstanden hast. Kodieren(„Gehirnakrobatik“). Kodieren heißt, den Stoff zu durchdringen und zu verknüpfen. Damit werden selbst Wortungetüme in kurzer Zeit sicher gespeichert. Wetten?

Das Festigen: Die Infos sind aufbereitet und verstanden. Jetzt kommt es auf den richtigen Schliff an:

Reduzieren („Die letzten Meter“). Ohne eine Verdichtung des Stoffes würden wir in der Informationsflut ertrinken. Komprimiere den Stoff, bis das Wichtigste auf nur wenige Seiten passt. Trainieren („Das Krafttraining“). Nun ist Üben angesagt: Schreiben, reden, anwenden, rechnen und wiederholen machen dich topfit für den Wettkampf.

Zu guter Letzt gilt es, das Werk in der Prüfung geschickt zu präsentieren und den Arbeitsprozess auszuwerten:

Taktieren(„Im Wettkampf“). Wähle je nach Situation die richtige Taktik und behalte durch ein paar Notfalltricks die Nerven.Reflexion & Perfektion („Das Gespräch mit dem Coach“). Nach der Prüfung ist vor der Prüfung. Perfektioniere deinen Lernprozess, um noch besser, sicherer und gelassener zu werden.

Das Ergebnis des Lernens gleicht nach diesem 10-Schritte-Prozess den Eigenschaften eines echten Diamanten:

• Wie der Diamant ist, denkst du nun: glasklar.

• Innen ist der Diamant richtig hart: Dein Wissen ist fest vernetzt.

• Die Oberfläche ist glatt: Du kannst dich gut ausdrücken.

• Der Diamant ist klein: Auch deine Zusammenfassungen sind auf den Kern reduziert.

• Du spiegelst dich darin: Das Lernen erfolgt mit deinen Stärken, eigenen Assoziationen und Beispielen.

• Der Diamant ist wertvoll: Du kannst mit dem intensiv erarbeiteten Wissen auch langfristig etwas anfangen.

Leider sind die zehn Lernprozesse meist zu schwach ausgeprägt. Du glaubst mir nicht? Wie wäre es mit einen kurzen Test?

Lern-Fitness-Test:

Bist du ein guter Lernstratege?

Vor dem Lernen schreibe ich die Erfolgsfaktoren für die Prüfung auf.

Ich versetze mich in eine positive Grundstimmung, bevor ich anfange zu lernen und versuche, den Nutzen, nicht den Aufwand zu sehen.

Ich habe mein Zeitmanagement im Griff.

Ich kann mich zuverlässig zum Lernen motivieren.

Ich kann mich gut konzentrieren.

Lernen macht mir Spaß…

… und wenn nicht, weiß ich, was zu tun ist, damit es mir leichter fällt.

Ich habe einen realistischen Lernplan, der mir Überblick verschafft.

Vorm Lesen überfliege ich den Text und bestimme, was ich im Detail lesen will und warum ausgerechnet diese Stellen bedeutsam sind.

Ich weiß, wo ich die wichtigen Passagen in einem Text finde.

Ich arbeite mit Mindmaps und Strukturkarten, um mir komplexe Sachverhalte zu erschließen.

Mit Hilfe von nützlichen Übersichten strukturiere ich meinen Lernstoff in der Form,in der er abgefragt wird.

Ich habe verlässliche Lernpartner.

Ich schreibe immer mindestens eine Probeklausur.

Ich weiß, wie ich mir abstrakte Fachwörter oder Formeln innerhalb kurzer Zeit leicht merken kann.

Ich weiß, wie ich die wichtigsten Punkte einer Theorie oder einer Vorlesungsfolie schnell und sicher speichern kann.

Ich weiß, wann die beste Zeit für Pausen und Wiederholungen ist.

Ich habe ein System für Wiederholungen etabliert.

Ich weiß, wie ich meine Mitschriften lernförderlich gestalte.

Ich bringe die wichtigsten Zusammenhänge und Details meines Fachs auf den Punkt.

Ich kenne wirksame Mittel gegen Prüfungsangst.

Ich habe eine passende Taktik für die kommende Prüfung.

Nach Prüfungen werte ich meinen Lernprozess aus.

Ich passe meinen Lernprozess flexibel an das Lernziel an.

Ich bin mit meinen Noten grundsätzlich zufrieden.

Punkte: von 25

bis 5: Kaulquappe!

bis 10: Küken!

bis 15: Oho!

bis 20: Wow!

20+: Schummler!

Arbeite nun das Buch mit Blick auf deine Verbesserungspotenziale durch und mache den Test noch einmal in ein paar Wochen.

Ein paar Bemerkungen für Zweifler

„Ich muss sehr intelligent sein, um erfolgreich zu lernen.“ Nein. Unser Gehirn besitzt über 100 Milliarden Neuronen. Sein Potenzial ist riesig. Es ist noch nicht gelungen, selbst Rechner mit gigantischen Kapazitäten so schlau zu machen wie uns. Leider wissen die meisten Leute mehr über die Kandidaten von Germany’s Next Topmodel als über die Funktion ihres Gehirns. Wenn dein Kopf ein Supercomputer ist, dann kommt nun die Software, um seine Leistung zu vervielfachen.

„Lernen kann keinen Spaß machen.“ Im Gegenteil: Nur wenn es Spaß macht, lernen wir effektiv. Unser Gehirn speichert positive Erfahrungen und versucht, diese zu replizieren. Im entspannten Zustand nehmen wir Informationen besser auf.

„Man kann nicht alle Fächer über einen Kamm scheren.“ Man muss es zunächst: Es gibt Lernbücher, die zeigen im Detail, wie individuell Lernen ist und verwirren Leser, die erst einmal Grundlagen und Sicherheit brauchen. Es gibt viele Lerntricks, die für alle funktionieren. Diese möchte ich in diesem Buch herausarbeiten. Ist das Fundament gelegt, kann jeder seine Lernstrategie individuell anpassen.

„Kann man diese Techniken auch in der Schule anwenden?“ Schüler profitieren sehr von diesem Buch. Sie können sich schneller Infos merken und Freizeit zurückgewinnen. Und je intensiver man sich bereits zu Schulzeiten mit diesen Techniken befasst, desto einfacher wird die Ausbildung bzw. das Studium.

„Bringen die Techniken im Beruf etwas oder bin ich zu alt?“ Ein Mythos! Viele Annahmen über das Gehirn sind inzwischen widerlegt: Ja, es bilden sich auch im Erwachsenenalter noch neue Neuronen. Ja, man kann aktiv etwas gegen Vergesslichkeit tun. Ja, viele Techniken helfen auch, im Job den Überblick zu bewahren und Komplexes leichter zu verstehen. Nein, Alkohol zerstört keine Gehirnzellen (die wohl beste Nachricht)!

Los geht’s ...

1

Der Trainingsplan

Bestimme deine Lernstrategie

Prüfungsangst ist ein riesiger Zeit- und Energiefresser. Erst macht sie nervös, dann raubt sie Schlaf und blockiert am Ende die Gedanken. Entspannungstechniken bringen nicht viel, wenn die Ursache nicht erkannt wird: Unsicherheit! Unsicherheit darüber, was drankommt, worauf Wert gelegt wird und ob man das Wissen im rechten Moment parat hat.

Je mehr man über eine Situation weiß, desto sicherer wird man. Schwächen können gezielt angegangen werden. Wir entwickeln deswegen nun eine auf deine nächste Prüfung angepasste Lernstrategie.

Zentrale Fragen

Wie bekomme ich heraus, welche Inhalte in der Prüfung drankommen? Was sind die Erfolgsfaktoren der nächsten Prüfung? Wie verhindere ich, dass ich mich verzettele?

Warum ist der Weg nicht das Ziel?

Sicher kennst du die buddhistische Weisheit „Der Weg ist das Ziel“. Leider trifft sie beim Lernen nicht zu – auch wenn viele Schüler und Studenten nach dieser Maxime leben und sich deshalb leicht verlaufen. Statt innezuhalten und zu fragen „Wieso?“, schieben sie Überstunden und merken nicht, dass sie in die falsche Richtung unterwegs sind.

Das kann fatale Folgen haben, wie ich selbst leidvoll erfahren musste: Ich bereitete mich einmal intensivst auf die Bewerbung an meiner Traum-Uni vor. Da die Zulassungsprüfung anspruchsvoll war, legte ich mich mächtig ins Zeug und lernte ein komplettes Buch „Volkswirtschaft“ auswendig. Zwar hatte ich theoretisch viele Mechanismen im Kopf. Praktisch war ich jedoch nicht in der Lage, das situationsbezogen anzuwenden. 400 Seiten Infos in meinem Kopf – alle wertlos! Zwei Monate hatte ich Stunde für Stunde Fakten, Diagramme, Definitionen gebüffelt. Umsonst. Ich hatte zu viel gelernt! Es wäre sinnvoller gewesen, mich mit einem Freund in den Park zu setzen und die Konzepte zu diskutieren. Mein großer Traum war geplatzt.

Es bringt nichts, doppelt so schnell zu werden, wenn wir in der falschen Richtung unterwegs sind.

Das fleißige Bienchen mit dem Hammer

Uns hindern alte Gewohnheiten. In der Schule ist Lernen nicht so komplex wie im Studium oder in der Berufsprüfung. Dort muss man „nur“ einen überschaubaren Lernstoff parat haben. Fakten sind gefragt. Man muss sich Infos sicher einprägen und genau so wieder abrufen. Später kommen ein paar Schreibfähigkeiten und mündliche Prüfungen hinzu. Der Fokus aber bleibt: Man testet, wie gut Schüler auswendig lernen können. Wer damit Erfolg hat, entscheidet sich für ein Studium. Doch nun unterscheiden sich die Struktur und Komplexität des Wissens stark nach Situation und Fach. Wer weiterhin auf dieselbe Art und Weise lernt, verschenkt Potenzial. Es gilt das „Gesetz des Hammers“: Haben wir nur einen Hammer in der Werkzeugkiste, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. Dann versuchen wir, unsere Probleme immer mit derselben Technik zu lösen und beachten nicht die speziellen Anforderungen, die eine Variation der Methode erfordern würden. So klopfen wir wild drauflos, weil wir nur das Hämmern, aber nicht Schrauben, Sägen und Malern gelernt haben. Ein solcher Handwerker würde sofort entlassen werden!

Haust du auch immer wieder in dieselbe Kerbe, ohne Dinge zu verändern?

Gab es in deiner Klasse auch Leute mit super Noten, die es im Studium plötzlich besonders schwer hatten? Meist ist es das gleiche Muster: Die fleißigen Bienchen schwirren umher. Sie haben gelernt, diszipliniert die anfallende Arbeit abzuarbeiten. Diese wird im Studium viel mehr, die Erfolgsfaktoren ändern sich. Nun gerät das fleißige Bienchen in Stress. Es schwirrt schneller und aufgeregter. Irgendwann kommt es nicht mehr mit oder verzettelt sich an verlockenden Blüten, die aber unfruchtbar sind.

Wir müssen unsere Welt auf den Kopf stellen

Lernbücher verwenden gern die Trilogie „Input – Verarbeitung – Output“ in Anlehnung an den Computer, wenn sie von Lernprozessen sprechen. Diese Metapher stammt aus den 70ern und ist überholt. Das Gehirn ist kein PC. Es ist viel komplexer. Manchmal muss man Prozesse parallel bewältigen oder die Reihenfolge umdrehen. Ich brauche z.B. den Output (erste Zeilen), um neue Ideen und Input für meine Texte zu generieren. Die Gliederung in Wissensinput – Verarbeitung – Output hat noch einen weiteren Fehler: Sie stellt das Ziel ans Ende. Wir müssen uns aber zum Anfang bereits Gedanken über die Art der Wiedergabe machen! So kann der Stoff zielgerichtet aufbereitet werden. Das macht auch das Abrufen einfacher und sicherer.

Passiv,

datengetrieben

Proaktiv,

zielbezogen

Tätig-

keiten

Pflichtbewusstes Abarbeiten des Materials, mechanisches Wiederholen des Stoffes

Aufstellen von Erfolgskriterien, Setzen von Meilensteinen, Bestimmen der wichtigen Inhalte, vielseitiges Verarbeiten

Material

Vorgegeben, wird nicht hinterfragt

Wird ergänzt oder ersetzt, wenn Ursprungsmaterial ungeeignet ist

Gefühl

Orientierungslos, überfordert

Gefühl der Kontrolle, Stoff wirkt überschaubar, man traut sich zu priorisieren

Ergebnis

Angespannt, nervös, gestresst

Gefühl, etwas geschafft zu haben, Zufriedenheit

Bisher lernen viele nach dem Motto: „Was auf den Tisch kommt, wird gelernt!“, also „datengetrieben“. Sie nehmen alles hin, stopfen das Material in sich hinein, differenzierende Denkprozesse sind auf „AUS“ gestellt. Dieses passive Lernen ist nicht effizient. Wir müssen uns pro-aktiv einen eigenen Fahrplan entwerfen, die Themen abgrenzen, einteilen und lebhaft aufbereiten.

Ein positives Beispiel ist das „Phantom“: Bei uns kannte man eigentlich alle Studenten, das Phantom aber habe ich nur ein einziges Mal im Kopierraum getroffen. Wir kamen ins Gespräch und das Phantom erklärte mir: „An dieser Uni kommt es mehr darauf an zu zeigen, dass man kritisch denken kann. Deswegen kopiere ich mir nur zentrale Texte, arbeite diese gründlich durch und diskutiere die mit einem Kumpel. Das hat bisher immer gereicht!“ Uiiihh, da stand ich mit meinen

dicken Kopierordnern. Entblößt in meinem Detailfimmel.

Ein anderes Aha-Erlebnis hatte ich bei einer Teamarbeit für eine Präsentation. Während ich gründlich gelesen hatte und mit meinem Kollegen zuerst über den Inhalt sprechen wollte, hatte dieser den Text lediglich überflogen und bestand darauf, dass wir zuerst die Präsentationsstruktur entwerfen und gezielt nur die notwendigen Infos heraussuchen. Während ich zwei Tage und zwei separate Treffen eingeplant hatte, waren wir bereits nach drei Stunden fertig.

Oft dauert es nicht lange, die Erfolgsfaktoren zu bestimmen: Stefan muss 80 Bücher für die Literaturprüfung lesen. Nach kurzer Diskussion im Seminar wird klar, dass er die Bücher gar nicht im Detail lesen, sondern einordnen muss. Er muss dafür im Groben die Inhalte kennen und verstehen, warum ein Buch für eine Epoche bedeutsam ist. Statt ein Buch zeilengenau zu lesen, muss er sich mehr mit dem Buch an sich und seinen Hintergründen beschäftigen. Zeitbedarf für das Gespräch: 15 Minuten. Ersparnis: viele schlaflose Nächte.

Die vier Säulen des Prüfungserfolgs

Doch was sind die Erfolgsfaktoren einer Prüfung? Worauf kommt es an? Frage ich das im Seminar, kommen Antworten wie:

Rechtzeitig beginnen | Zusammenfassungen machen | Wiederholen | Motivation | Mitschreiben |Lerngruppen |Interesse wecken|Selbstsicherheit |Disziplin |Ruhe |Ordnung

Das ist ein Anfang. Schaut man aber genauer hin, sind das eher Dinge des Selbstmanagements. Die Frage ist doch: „Was sind die Erfolgsfaktoren, damit ich die Prüfung bestehe?“ Ich muss also aus der Prüfungsperspektive denken. Vor einem Boxkampf analysieren Trainer und Sportler den Gegner im Detail. Dann bestimmen sie eine Strategie, um diesen zu bezwingen und arbeiten an entsprechenden Schwachstellen.

Eine gelungene Prüfung besteht nicht nur aus der Menge des Lernstoffs. Dessen Qualität, Abfrageform, Timing und gute Intuition sind ebenfalls wichtig:

Keine Frage: Solides Fachwissen ist der Kern jeder Prüfung. Doch je nach Prüfungsform muss es anders ausgedrückt und angewandt werden („Verpackung“). Gehst du zuversichtlich und entspannt in die Prüfung, sind deine Chancen höher. Ziel dieses Kapitels ist nun, ein besseres Gefühl für die Art und Verpackung des Wissens zu schaffen und den Zufallsfaktor zu reduzieren.

Erfolgsfaktor 1: Das Fachwissen

Natürlich musst du dich in den einzelnen Themen auskennen, die Fotosynthese verstehen, eine Ableitung bilden können, Paragrafen richtig rezitieren oder die Kernaussagen der großen Philosophen kennen. Doch gerade Leute, die zu gründlich auf Prüfungen lernen, werden enttäuscht – weil sie 120 Prozent geben und die berühmten ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) auswendig lernen. Dann werden sie überrascht, wenn Anwendungen, Beispiele und Interpretationen gefragt sind. Und das ist fast immer der Fall! Es ist ein großer Unterschied, ob Informationen lose nebeneinander – wie in einer Datenbank – gespeichert sind, oder ob sie im Zusammenhang stehen. Einem Maler bringen 120 einzelne Farben nichts – nur eine geschickte Komposition auf der Leinwand beeindruckt. Das unterstreicht auch ein Konzept aus der Wissenssoziologie, welches Daten, Informationen und Wissen unterscheidet:

Daten. Fakten, Statistiken, Zahlen, Wörter, Fachbegriffe, Namen sind der Grundstoff des Lernens – aber allein bedeutungslos. Das Wort „Metoprolol“ sagt uns zunächst nichts. Es fehlt der Kontext. Ohne Bezug sind Daten wertlos. Informationen. „Nehmen Sie das Medikament ‚Metoprolol‘ 3x täglich unzerkaut nach dem Essen, wenn Sie Bluthochdruck haben.“ Nun ist das Wort „Metoprolol“ in einen Bedeutungszusammenhang eingebettet. Wir wissen, dass es eine Medizin ist und wie wir sie verwenden. Informationen sind also Daten mit einer Bedeutung bzw. einem gewissen praktischen Nutzen. Wissen. Hoffentlich