Bildbearbeitung mit GIMP –  Die 101 wichtigsten Tipps - Wilber Gimper - E-Book

Bildbearbeitung mit GIMP – Die 101 wichtigsten Tipps E-Book

Wilber Gimper

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Beschreibung

GIMP, das freie Programm zur Bildbearbeitung, wartet mit einer Vielzahl von Features auf. Dieses Buch wendet sich an Einsteiger in diese fantastische Software. In 101 Tipps erfahren Sie das Allerwichtigste zu diesem Programm. Die anderen EBooks dieser Reihe erklären weitere Eigenschaften von GIMP und vermitteln fortgeschrittene Fähigkeiten in der Bildbearbeitung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Bildbearbeitung mit GIMP –– Die 101 wichtigsten Tipps –– Grundlegende Funktionen

Vorwort

Immer wenn von Bildbearbeitung im Zusammenhang mit freier Software – OpenSource Software – die Rede ist, fällt als ein zentraler Begriff der Name "GIMP". Das hat gute Gründe:

GIMP, das "GNU IMage Processing" Programm, bietet Ihnen alles, was Sie (vermutlich) von einer Bildverarbeitung erwarten oder benötigen, und wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr.

Keine Geheimnisse: Mit GIMP als freier Software können Sie sicher sein, dass keine Firma auf irgendeine Weise Unfug mit Ihren Daten, sprich: Bildern oder deren Metadaten, treibt, wenn Sie das nicht explizit selbst initiieren, indem Sie diese auf fremde Server laden.

Community: Weiterhin bietet die Offenheit der Quelltexte allen interessierten (und ambitionierten) Programmierern eine unmittelbare Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen und weitere Funktionen hinzuzufügen. Da natürlich auch die Schnittstellen offen sind, ist es relativ einfach möglich, Plugins und Scripte zu entwickeln, die neue Features bereitstellen oder bestehende kombinieren.

Vielfalt: Weiterhin bietet Ihnen GIMP wirklich viele und weitreichende Funktionen, um Ihre Bilder zu verbesseren, zu verfremden oder um ganz neue Bilder zu erzeugen. Durch die lange Entwicklungsgeschichte von mehr als 15 – inzwischen sind es fast 20 – Jahren und die Verfügbarkeit der Quelltexte haben sich schon viele Menschen mitgeholfen, GIMP zu verbessern und erweitern. Heute stehen Ihnen wirklich viele, oft recht einfache, Funktionen zur Verfügung, die Sie frei kombinieren können.

Tipps: Hier setzt dieses EBook an. Die Erfahrungen der letzten Jahre und viele abgehaltene Kurse haben uns gezeigt, dass es oft nur eines kleinen Tipps oder Anstoßes bedarf, um ein "großes Problem" zu beseitigen oder eine Aufgabe zu lösen.

EBook: In mehreren Teilen – von Grundlagen über Beispiele, immer wiederkehrende Aufgaben und Methode bis hin zu speziellen Filtern und wichtigen Erweiterungen – fassen wir in diesem EBook eine kleine Auswahl von Informationen zusammen, die sowohl Anfängern als auch schon routinierteren Anwendern die Arbeit erleichtern sollen. Ihre Hilfe ist uns dabei sehr wichtig – bitte teilen Sie uns Ihre Meinung und Anregungen zu diesem Buch mit.

Mitmachen: Wir, die Autoren und Verleger dieses Buchs, laden Sie ein, unser Projekt zu unterstützen. Bitte schicken Sie Ihre Kritik und Anregungen an diese Adresse:

[email protected]

Happy GIMPing!

Die GIMPer

PS: Dieses EBook ist der erste Teil einer mehrteiligen Buchreihe zum Thema GIMP. Schwerpunkt dieses Teils sind die grundlegenden Funktionen dieser Software. Weitere Teile der Reihe werden sich u.a. mit verschiedenen weiteren Werkzeugen und Filtern sowie speziellen Techniken beschäftigen.

P.PS: Sie können eine gedruckte Version der Titel dieser Buchserie erhalten, wenn Sie ein EMail an oben genannte Adresse senden.

P.PPS: Ein Bonus-Tipp: Verwenden Sie für Ihre Arbeiten die unter http://www.gimp.org zur Verfügung gestellten Versionen von GIMP, insbesondere unter Windows. Erfahrungen zeigen, dass die von anderen Anbietern verteilten Versionen oft fehlerhaft oder nicht sehr aktuell sind.

Grundlagen

Für die effektive Arbeit mit GIMP benötigen Sie einige, relativ wenige, grundlegende Kenntnisse. Das erste Kapitel vermittelt dieses Wissen, ohne allzu weit in die Details zu gehen.

Jeder Anwender sollte alles, was Sie in diesem Kapitel zusammengefasst finden, parat haben, um effektiv mit GIMP arbeiten zu können.

Tipp 1: Goldene Regeln für die Arbeit mit GIMP

Bevor hier die Oberfläche von GIMP erklärt wird, sollen einige "goldene Regeln" vorgestellt werden, die Ihnen die Arbeit mit GIMP sicherlich erleichtern werden.

Alle Aktionen, die Sie mit GIMP durchgeführt haben, lassen sich durch die Tastenkombination [Strg][z] schrittweise rückgängig machen (Undo). Haben Sie einen Schritt zuviel rückgängig gemacht, hebt [Strg][y] dies wieder auf (Redo). Eine begonnene Aktion können Sie meistens mit der [ESC]-Taste abbrechen. Falls eine Aktion keine Wirkung zeigt – Sie radieren etwas weg und es verschwindet nicht – prüfen Sie immer zuerst, ob Sie auf der richtigen Ebene arbeiten. Besteht eine schwebende Auswahl? In diesem Fall können Sie ausschließlich diese bearbeiten. Prüfen Sie dann, ob eine andere sichtbare Ebene die aktive Ebene überlagert und Sie daher das Ergebnis nicht sehen können. Ebenen, die in einem anderen Ebenenmodus als Normal dargestellt werden, "verschwinden" manchmal, wenn unter ihnen keine sichtbare Ebene mehr existiert. Seit der Einführung von Ebenengruppen kommt es vor, dass Anwender versuchen, auf den Ebenengruppen – statt den dort enthaltenen Ebenen – zu arbeiten. GIMP unterstützt dies nicht. Eine Besonderheit weist GIMP auf, wenn Sie im Kanaldock die Kanäle manipuliert haben. Anschließend ist keine Ebene mehr aktiviert, so dass Sie dies explizit vor der nächsten Aktion im Ebenendock machen müssen. Genauso wichtig ist es, festzustellen, ob eine Auswahl besteht. Ist dies der Fall, können Sie nur innerhalb der Auswahl Veränderungen vornehmen. [Strg][Umschalt][a] entfernt die Auswahl, das entspricht dem Auswählen des gesamten Bildes (mit [Strg][a]) und erlaubt die Bearbeitung im gesamten Bild. Bei den Werkzeugen überprüfen Sie, ob hier möglicherweise Optionen eingestellt sind, die keine oder falsche Ergebnisse erzeugen.

Die Oberfläche

GIMP verfügt über zwei Varianten der Oberfläche. Beim ersten Start sehen Sie normalerweise die klassische Oberfläche.

Abbildung 1. Die "klassische" Oberfläche von GIMP besteht aus drei Fenstern.

In diesem klassischen Modus gibt es je ein Fenster für den Werkzeugkasten, das Bearbeitungsfenster und das Dock. Für jedes geladene Bild öffnet GIMP ein separates Bildfenster, was bei großen Bildschirmen recht nützlich sein kann, da sich dann mehrere Bilder nebeneinander darstellen lassen. Alle Fenster lassen sich in diesem Modus getrennt verschieben und gegebenenfalls schließen.

ImFenster-Menü befindet sich die Funktion zum Wechsel in den Einzelfenstermodus ("Single Window Mode").

Abbildung 2. Ein Wechsel der Oberflächendarstellung erfolgt im Fenster-Menü.

Abbildung 3. Der "Einzelfenstermodus" von GIMP fasst die geöffneten Fenster in einem zusammen.

Über diesen zweiten Modus verfügt GIMP erst seit der Version 2.8. Heute ist dieser Modus bei den Anwendern besonders beliebt, weil er oft als übersichtlicher empfunden wird.

Auch im Einzelfenstermodus stehen die gleichen drei Fenster, die im klassischen Modus noch getrennt erscheinen, zur Verfügung:

der Werkzeugkasten: hier finden sich wichtige und oft benötige Funktionen, das Bearbeitungsfenster: in diesem Fenster findet die Bildbearbeitung statt und das "Dock": zeigt unterschiedliche Informationen zum aktuellen Bild an.

Tipp 2: Den Werkzeugkasten verstehen

Im Werkzeugkasten versammelt GIMP voreingestellt eine Anzahl von Werkzeugen, von denen die Entwickler der Meinung sind, dass sie besonders oft benötigt werden und daher direkt zur Verfügung stehen sollten.

Abbildung 4. GIMPs Werkzeugkasten besteht aus zwei Teilen: Im oberen Bereich wählen Sie Werkzeuge aus, im unteren stellen Sie deren Eigenschaften ein.

Über jedes der angezeigten Werkzeuge erhalten Sie eine Kurzinformation, wenn Sie den Mauszeiger (ohne eine Maustaste zu betätigen) eine kleine Weile darüber verweilen lassen.

Für jedes im Werkzeugkasten aktivierte Werkzeug gibt es Einstellungen (oder "Optionen"), die bestimmen, wie das Werkzeug genau arbeitet.

Wichtig

Es ist wichtig zu wissen, dass vor der Verwendung eines Werkzeugs seine Einstellungen erfolgen müssen. Später vorgenommene Veränderungen in den Einstellungen beeinflussen das erzeugte Resultat nicht mehr, sondern beziehen sich immer erst auf die folgenden Anwendungen des Werkzeugs.

Anmerkung 1: Sie können in einem gewissen Umfang bestimmen, welche Werkzeuge im Werkzeugkasten erscheinen sollen (Den Werkzeugkasten einstellen). Weiterhin lassen sich zusätzliche Informationen, wie beispielsweise der aktuelle Farbverlauf oder die aktuelle Pinselspitze, hier darstellen.

Anmerkung 2: Der Werkzeugkasten ist durch eine unsichtbare vertikale Linie vom Bildfenster getrennt.

Abbildung 5. Auf der unsichtbaren Trennlinie zwischen Bildfenster und Werkzeugkasten ändert der Mauszeiger seine Form. Sie können hier die Breite des Werkzeugkastens verändern.

Tipp 3: Kurzinformation (Tooltips)

Kurzhilfen oder "Tooltips" erscheinen, wenn der Mauszeiger über einem aktiven Element der Oberfläche eine kurze Zeit verweilt, ohne dass Sie eine Maustaste betätigen.

Abbildung 6. Steht die Maus über einem aktiven Element, zeigt GIMP eine kurze Hilfe an.

Die Tooltips im Werkzeugkasten bestehen aus drei Teilen:

dem Namen des Werkzeugs ("Rechteckige Auswahl") einer kurzen Funktionsbeschreibung ("Einen rechteckigen Bereich auswählen") und einem Tastenkürzel, in fetter Schrift dargestellt ("R")

Mit dem angezeigten Tastenkürzel können Sie das entsprechende Werkzeug direkt aufrufen, ohne dazu die Maus bewegen zu müssen, oder die Funktion in einem Menü zu aktivieren. Tastenkürzel vereinfachen und beschleunigen die Arbeit mit GIMP ganz erheblich. Sie lassen sich den eigenen Wünschen entsprechend anpassen (Tastenkombinationen für beliebige Funktionen).

Die Werkzeuggruppen

GIMPs Werkzeuge lassen sich grob in diese Gruppen unterteilen:

Auswahlwerkzeuge: Werkzeuge, um Bildteile zur Bearbeitung auszuwählen Messwerkzeuge: Werkzeuge zum Messen von Farben, Abständen, Winkeln Translationswerkzeuge: Werkzeuge zum Verschieben (und Spiegeln) von Bildern und Bildteilen (Details zu diesen Werkzeugen finden Sie im zweiten Teil dieser Buchreihe) Transformationswerkzeuge: Werkzeuge zum Drehen, Skalieren und Verzerren von Bildern und Bildteilen Textwerkzeug: Werkzeug, um Text in Bildern anzubringen (siehe auch Logos) Malwerkzeuge: Werkzeuge, um verschiedene Manipulationen manuell vorzunehmen

Jede Gruppe von Werkzeugen hat spezielle Einstellungen, die sich bei den einzelnen Werkzeugen der Gruppe im Detail nochmals unterscheiden.

Tipp 4: Das Bearbeitungsfenster (Hauptfenster) verstehen

In GIMPs Bearbeitungs- oder "Bildfenster" erfolgt die eigentliche Bearbeitung der geladenen Bilder.

Es gibt eine Reihe wichtiger Tipps, wie in diesem Fenster besonders effektiv gearbeitet werden kann. Die nächsten Abschnitte fassen sie zusammen.

Anmerkung 1: In unseren GIMP-Kursen stellen wir immer wieder fest, dass viele Anwender mit einem kleinen, nicht Bildschirm füllenden (Bearbeitungs-) Fenster arbeiten. Das führt dazu, dass Sie eine schlechtere Übersicht haben, als es möglich wäre… Also: Maximieren Sie als ersten Schritt das GIMP-Fenster (im Einzelfenstermodus) oder das Bearbeitungsfenster im klassischen Modus.

Anmerkung 2: Bei manchen Bearbeitungen stören die beiden neben dem Bearbeitungsfenster vorhandenen Fenster (der Werkzeugkasten und das Dock). GIMP verfügt daher über eine ganz einfache Möglichkeit, diese Fenster zu schließen bzw. wieder darzustellen: die [Tab]-Taste (Tabulator).

Zoomen und Bewegen im Bearbeitungsfenster

Bei der Bildbearbeitung treten immer wieder zwei sich widersprechende Anforderungen auf:

Sie müssen den Überblick über das gesamte Bild haben. Sie wollen oder müssen Teile des Bildes besonders genau – im Detail – sehen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen widersprechenden Anforderungen gerecht zu werden. Zum einen können Sie jederzeit die Größe der Darstellung im Bildfenster – nicht die "reale" Bildgröße – verändern, also die "Ansicht zoomen". Anschließend lässt sich der dargestellte Bildausschnitt verschieben (Bewegen im Bearbeitungsfenster).

Zum anderen können Sie sich ein Bild in mehreren Fenstern ("Ansichten") mit unterschiedlichen Auflösungen darstellen lassen und zwischen diesen Ansichten umschalten.

Stehen Ihnen mehrere Monitore oder ein sehr großer, hochauflösenden Monitor zur Verfügung, können Sie diese Fenster so platzieren, dass sie gleichzeitig sichtbar sind.

Tipp 5: Die Ansicht zoomen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Ansichtsgröße von Bildern bei der Bearbeitung anzupassen:

Die Tasten [+] und [-] – sowohl im Haupttastenfeld, als auch im numerischen Tastenfeld – vergrößern und verkleinern die Ansichtsgröße des aktuellen Bildes. Zusammen mit der [Ctrl]-Taste kann die Ansichtsgröße direkt mit dem Mausrad angepasst werden. Am unteren Rand des Bearbeitungsfensters findet sich auf der linken Seite ein Feld, in dem GIMP die aktuellen Skalierung der Ansicht anzeigt. Dort lassen sich auch andere Werte eingeben.

Abbildung 7. Die Ansicht können Sie mit der Maus oder durch Eingabe eines Wertes skalieren.

Bewegen im Bearbeitungsfenster

Immer, wenn die Ansicht des Bildes größer als das Bearbeitungsfenster ist, müssen Sie eine einfache Möglichkeit haben, schnell andere Positionen innerhalb des Bildes zu erreichen. GIMP bietet Ihnen dafür mehrere Möglichkeiten an.

Tipp 6: Das Bild mit der Maus bewegen

Die einfachste Methode, den angezeigten Bildausschnitt zu verschieben, haben Sie, indem Sie die mittlere Maustaste drücken und die Maus dann bewegen. Der Bildausschnitt bewegt sich gleichermaßen.

Das geht auch, wenn Sie keine mittlere Maustaste haben. In diesem Fall halten Sie die [Leerzeichen]-Taste gedrückt und bewegen Sie dann die Maus.

Tipp 7: Den Bildausschnitt mit dem Navigator verschieben

In der rechten unteren Ecke des Bearbeitungsfensters befindet sich der sogenannte "Navigator".

Abbildung 8. Der Navigator zeigt Ihnen sowohl eine Übersicht und erlaubt gleichzeitig den dargestellten Bereich zu verschieben.

Ein Klick auf dieses Symbol bewirkt, dass GIMP Ihnen eine Übersicht des aktuellen Bildes zeigt, in dem der momentan dargestellte Ausschnitt markiert ist. Sie können ihn mit der Maus im Navigatorfenster verschieben.

Tipp 8: Den Bildausschnitt mit Tasten und Rollbalken verschieben

An den Rändern des Bearbeitungsfensters finden Sie Rollbalken, mit denen Sie den dargestellten Bildausschnitt verschieben können. Diese Methode ist allerdings oft umständlicher als die anderen Möglichkeiten mit der Maus.

Auch mit den Tasten und dem Mausrad lässt sich der dargestellte Ausschnitt verschieben. Ohne zusätzliche Taste verschiebt das Mausrad den Ausschnitt nach oben bzw. unten, zusammen mit der [Umschalt]-Taste nach links und rechts.

Tipp 9: Funktionen in den Ecken des Bearbeitungsfensters kennen

Die vier Ecken des Bearbeitungsfensters haben diese Funktionen:

oben links : Das (normale) Menü als Kontextmenü anzeigen. oben rechts : Die Bildgröße bei Größenänderungen an das Bearbeitungsfenster anpassen. Bei zwei Klicks passt GIMP das Bild in das Bearbeitungsfenster ein, sofern es klein genug ist. unten links : Die Schnellmaske umschalten. unten rechts : Der Navigator.

Abbildung 9. In den vier Ecken des Bildfensters verbergen sich spezielle Funktionen.

Tipp 10: Menüs im Bearbeitungsfenster nutzen

Eine oft übersehene, nützliche Funktion finden Sie noch im Bearbeitungsfenster. Sie können dort jederzeit mit der rechten Maustaste das normale Menü in einer besonderen Weise aufrufen.

Sie erhalten dann das sogenannte Kontextmenü. Es entspricht vollständig dem normalen Menü des Bildfensters, ist allerdings um eine wesentliche Eigenschaft erweitert. Am oberen jeder der dargestellten Menüs zeigt GIMP eine "Abreißkante". Ein Mausklick auf diese Linie verwandelt das Menü in ein separates Fenster, das sich beliebig auf dem Desktop platzieren lässt.

Abbildung 10. Das Kontextmenü im Bildfenster erlaubt einzelne Menüs in Form von separaten Fenster darzustellen.

Bei großen Bildschirmen haben Sie so eine ganz einfache Möglichkeit, besonders wichtige Menüs immer direkt zugreifbar zu machen.

Anmerkung:  Viele Fenster von GIMP verfügen über Kontextmenüs, so beispielsweise die Infofenster im Dock. Diese sind so konstruiert, dass sie die wichtigsten Funktionen für den jeweiligen Kontext leicht erreichbar machen.

GIMPs Menüs kennen und verstehen

Die Menüs von GIMP sind ähnlich organisiert wie bei anderen Bildbearbeitungsprogrammen:

Das Datei-Menü enthält Funktionen zum Laden und Speichern von Bildern. Weiterhin finden Sie hier die Funktionen zum Drucken, um EXIF-Tags zu verändern und zum Erzeugen von Logos. Im Bearbeiten-Menü versammelt GIMP allgemeine Funktionen für die Bearbeitung von Bildern. Hier finden Sie beispielsweise die Undo-Funktionen sowie Funktionen zum Kopieren und Einfügen und für die Programmeinstellungen. Auswahl-Menü enthält die Funktionen zur Manipulation von Auswahlen. Im Menü Ansicht sammelt GIMP Funktionen, um die Darstellung von Bildern zu verändern, ohne dass dies Auswirkungen auf die Bilder selbst hat. Besonders wichtig: Mit Punkt für Punkt stellt GIMP Bildpunkte (Pixel) durch Vielfache der Bildschirmpixel dar. Bild-Menü: Funktionen für die Bearbeitung ganzer Bilder (mit mehreren Ebenen). Ebenen-Menü: Funktionen für die Arbeit mit Ebenen. Das Werkzeug-Menü listet die Werkzeuge sortiert in Gruppen auf. Im Filter-Menü sammelt GIMP die vielfältigen Filter. Die ersten beiden Punkte sind besonders interessant: Filter wiederholen ([Strg][f]) und Filter erneut anzeigen ([Strg][Umschalt][f]). Fenster-Menü: Hier finden Sie die Funktion zum Umschalten der Darstellung zwischen klassischem und Einzelfenstermodus. Das Hilfe-Menü enthält die Online-Hilfe.

Tipp 11: Die Statuszeile verstehen

Die Statuszeile am unteren Rand des Bearbeitungsfensters gibt Aufschluss über den momentanen "Zustand" der aktuellen Ebene im Bild. Sobald sich die Maus über dem Bild befindet, wird ihre Position am linken Rand in der für die Lineale ausgewählten Einheit (voreingestellt: Pixel) angezeigt. Erscheint diese Angabe in hellgrauer Schrift, befindet sich die Maus außerhalb des Bildes.

Abbildung 11. Die Statuszeile gibt Informationen über die Mausposition (ganz links), die Einheiten für die Lineale, die momentane Skalierung der Ansicht und die aktive Ebene (rechts).

Tipp 12: Die Titelzeile des Bearbeitungsfensters interpretieren

In der Titelzeile finden Sie Informationen über das aktuelle Bild: Den Namen (links), eine (interne) Referenznummer, (bald auch: den Farbraum des Bildes, die verwendete Rechengenauigkeit bzw. "Farbtiefe"), die Anzahl der Ebenen und die Bildgröße in Pixel. Ein Sternchen ganz links markiert Bilder mit ungesicherten Änderungen, "exportiert" weist auf mindestens eine exportierte Version dieses Bildes hin.

Abbildung 12. Die Titelzeile fasst wichtige Informationen über das aktuelle Bild zusammen. Zukünftige GIMP-Versionen werden dort noch wesentlich mehr Informationen anzeigen (unten).

Die dort dargestellten Informationen können Sie über den Einstellungsdialog (Bearbeiten | Einstellungen | Bildfenster | Titel und Status) anpassen.

Abbildung 13. Die in der Titel- und Statuszeile angezeigten Informationen lassen sich einstellen.

Tipp 13: Die Lineale kennen

An den Seiten des Bearbeitungsfensters finden sich links und oben zwei sogenannte "Lineale". Diese Lineale zeigen zum einem die Bildgröße in der – in der Statuszeile – gewählten Einheit an, zum anderen markieren sie die aktuelle Mausposition durch kleine, dreieckige schwarze Pfeile.

Abbildung 14. Die Lineale zeigen die Mausposition und verwenden die in der Statuszeile definierten Einheiten.

Anmerkung: Eine weitere Funktion verbirgt sich noch in den Linealen: Klicken Sie mit der Maus in eines der Lineale und halten die Maustaste dabei fest, so können Sie Hilfslinien aus dem Lineal heraus in das Bildfenster ziehen. Dabei aktivieren Sie automatisch das Verschiebewerkzeug.

Hilfslinien und Kontrollpunkte

Tipp 14: Hilfslinien einsetzen

Hilfslinien lassen sich in verschiedenen Situationen nutzen:

Sie können Ihnen beim Drehen eine Orientierung geben. Sie können diese zum Ausrichten von Objekten verwenden. Sie erlauben Bildbereiche beim Zuschneiden abzugrenzen (Guillotine …).

Hilfslinien entfernen Sie wieder, indem Sie sie in die Bildfensterränder ziehen.

Tipp 15: Kontrollpunkte kennen

Kontrollpunkte ("Prüfpunkte") entstehen, wenn Sie bei gehaltener [Strg]-Taste in ein Lineal klicken. Den so erzeugten Kontrollpunkt verschieben Sie an die gewünschte Position im Bildfenster.

Die Farben eines Kontrollpunktes können Sie sich in einem [Infofenster] vom Typ Prüfpunkte anzeigen lassen und so Farbbearbeitungen des Bildes überwachen. Dort sehen Sie, wie sich die Farben bzw. deren Helligkeiten (als RGB-Tripel) verändern, wenn Sie beispielsweise das Kurvenwerkzeug anwenden oder die Ebenenmodi manipulieren.

Abbildung 15. Das Infofenster Prüfpunkte zeigt Informationen zu den Farben an den Kontrollpunkten. Die Einheiten lassen sich für jeden Kontrollpunkt wählen.

Anmerkung: Tatsächlich lässt GIMP Sie beliebig viele Kontrollpunkte definieren. Allerdings gehen deren Informationen dann verloren, da das Infofenster nur über vier Positionen verfügt.

Tipp 16: Das "Dock" verstehen

Das dritte wichtige Fenster von GIMP ist das sogenannte "Dock". In ihm versammeln sich viele kleine Fenster, die spezielle Informationen über das Bild, die aktuelle Ebene und vieles weitere darstellen. Einige dieser Fenster sind auch als Dialoge konzipiert. Weitere dieser Infofenster lassen sich durch den Anwender "andocken".

In der Grundkonfiguration – nach einer frischen Installation von GIMP – ist das Dock mit nur relativ wenigen Komponenten bestückt.

Abbildung 16. Zwei Varianten des Docks nach der Installation im klassischen Modus. Das linke Dock enthält zwei Fenster, das rechte drei.

Das Dock besteht aus zwei gleichwertigen Teilen. In jedem sind in Form von Reitern unterschiedliche Infofenster vorhanden. Oben enthält das Dock voreingestellt die Reiter für die Anzeige von Ebenen, die Anzeige von Kanälen, die Anzeige von Pfaden und das Journal.

Im unteren Dock sind voreingestellt diese Infofenster vorhanden: Das sogenannte "Pinseldock", das "Musterdock" und das "Verlaufsdock".

Es gibt im klassischen Modus zwei Varianten dieses Docks. Sie unterscheiden sich durch ein kleines drittes Fenster, ganz am oberen Rand des Docks. Dieses Fenster erlaubt beim gleichzeitigen Öffnen mehrerer Bilder festzulegen, für welches Bild GIMP die Informationen im Dock anzeigt. Durch den Modus Auto beziehen sich die im Dock gezeigten Informationen immer auf das aktuelle Bild.

Im Einzelfenstermodus ist dieses dritte Fenster nicht mehr vorhanden. GIMP zeigt im Dock immer die Informationen zum aktuellen Bild an.

Tipp 17: Ebenen anzeigen

Im sogenannten "Ebenendock" zeigt GIMP die im aktuellen Bild vorhanden Ebenen in Form einesEbenenstapels an.

Wichtig

Es ist besonders wichtig zu verstehen, dass in diesem Dock GIMP die aktuelle Ebene festlegt. Es ist die durch einen farbigen Hintergrund hervorgehobene Ebene. Alle Aktionen im Bearbeitungsfenster beziehen sich auf diese Ebene, selbst dann, wenn die Ebene momentan nicht sichtbar ist.

Der Papierstapel symbolisiert bei den Reitern das Ebenendock.

Abbildung 17. Das Ebenendock zeigt und bearbeitet Ebenen im Ebenenstapel. Ein farbiger Hintergrund kennzeichnet die "aktuelle Ebene".

Es besteht aus mehreren Teilen:

Modus definiert, wie die aktuelle Ebene mit der oder den darunterliegenden sichtbaren Ebenen interagiert. Ebenenmodi beschreibt dies im Detail.

In dem SchiebereglerDeckkraft stellen Sie ein, wie stark die Sichtbarkeit der aktuellen Ebene ist. Eine Sichtbarkeit von Null macht sie unsichtbar bzw. durchsichtig. Ein Wert zwischen Null und 100 Prozent steuert ihre Sichtbarkeit beliebig.

Im Bereich Sperre können Sie verschiedene Aspekte der aktuellen Ebene so blockieren, dass sie nicht unbeabsichtigt verändert werden.

Der Pinsel symbolisiert die Pixel in der aktuellen Ebene. Ihre Manipulation lässt sich hier verhindern. Die vier Pfeile erlauben, das Verschieben der Ebene zu sperren. Dieses Feature wird erst in der kommenden GIMP-Version zur Verfügung stehen. Das Schachbrettmuster symbolisiert die transparenten Pixel in der aktuellen Ebene, deren Veränderung hier gesperrt wird.

Im darunterliegenden Bereich des Ebenendocks sind die Ebenen des aktuellen Bildes als Ebenenstapel aufgeführt. Oben dargestellte Ebenen liegen über den darunter angezeigten und verdecken diese dort, wo sie nicht transparent sind.

Tipp 18: Symbole im Ebenendock kennen

Zwei spezielle Symbole vor den Ebenennamen zeigen den "Zustand" von Ebenen an.

legt fest, ob eine Ebene momentan im Bildfenster angezeigt wird, also sichtbar ist. Dieses Symbol verkettet mehrere Ebenen miteinander, so dass diese gemeinsam bewegt oder modifiziert werden.

Sie können die Ebenennamen beliebig wählen und bei Bedarf auch noch verändern. Ein Doppelklick auf den Ebenennamen erlaubt, ihn zu editieren. Schließen Sie diese Aktion mit der Eingabetaste ab, damit GIMP sie übernimmt.

Bei gleichnamigen Ebenennamen hängt GIMP automatisch eine Nummerierung in der Form #1… an, um sie eindeutig zu machen.

Es ist eine gute Idee, Ebenennamen systematisch zu benennen. Das ermöglicht später, schnell zu erkennen, welche Bearbeitungen an einer Ebene vorgenommen wurden. Eine Möglichkeit ist diese:

Ebenennamen enthalten die Parameter und Namen der Filter, die sie bearbeiteten bzw. erzeugten. Namen von Ebenengruppen bestehen aus Großbuchstaben.

Anmerkung 1: Anhand der Schrift von den Ebenennamen erkennen Sie, ob eine Ebene über Transparenz verfügt oder nicht. Fett dargestellte Ebenennamen kennzeichnen nicht transparente Ebenen, in Normalschrift angezeigte Ebenennamen verfügen über Transparenz.

Anmerkung 2: Bei [Animationen] erhalten die Ebenennamen eine zusätzliche Funktion. Sie definieren dort, wie und wie lange eine Ebene angezeigt wird.

Anmerkung 3: Einige Filter benennen neue Ebenen mit den Parametern, die beim Erzeugen der Ebene eingestellt waren.

Tipp 19: Buttons im Ebenendock verwenden

Unterhalb des Ebenenstapels finden Sie im Ebenendock eine Reihe von Buttons , die besonders wichtige Funktionen bereitstellen. Diese Funktionen verstecken sich hinter den Buttons:

: Eine neue Ebene anlegen, oder die schwebende Auswahl in eine normale Ebene umwandeln. : Eine neue Ebenengruppe anlegen. : Die aktuelle Ebene eine Position nach oben im Ebenenstapel verschieben. : Die aktuelle Ebene eine Position nach unten im Ebenenstapel verschieben. : Die aktuelle Ebene duplizieren. : Die aktuelle Ebene verankern. : Die aktuelle Ebene löschen.

Anmerkung: Die von GIMP verwendeten Symbole können in unterschiedlichen Programmversionen, Betriebssystemen und Distributionen, variieren. Oft beeinflusst das aktuell gewählte "Theme" diese Darstellung.

Tipp 20: Kanäle anzeigen

Bilder speichert und bearbeitet GIMP intern als RGB-Bilder. In dieser Form gibt es für die Grundfarben Rot, Grün und Blau jeweils einen eigenen Kanal. Das sogenannte "Kanaldock" macht diese analog zu den Ebenen (im Ebenendock) sicht- und bearbeitbar.

Abbildung 18. Das Kanaldock stellt die Kanäle und Funktionen zu deren Bearbeitung bereit. Achten Sie darauf, dass für alle Kanäle die Sichtbarkeit gewährleistet ist (das Augensymbol wird angezeigt).

Im unteren Bereich des Kanaldocks können zusätzliche Kanäle aufgeführt werden, beispielsweise, wenn Sie Auswahlen(als Kanal) gespeichert haben.

Am unteren Rand des Kanaldocks finden Sie fast die gleichen – und analog wirkenden – Buttons, wie sie im Ebenendock vorhanden sind.

Der zweite Button von rechts wandelt einen zusätzlichen, aktivierten Kanal in eine Auswahl um. Weiterhin befindet sich dort ganz links ein Button, um die zusätzlich angelegten Kanäle zu bearbeiten.

Abbildung 19. Zusätzliche Kanäle lassen sich in engen Grenzen verändern.

Im Kanaldock gibt es kein Kontextmenü mit zusätzlichen Funktionen.

Wichtig

Wenn Sie mit Kanälen gearbeitet haben, deaktiviert GIMP die zuvor aktivierten Ebenen (im Ebenendock). Es kann also sein, dass sie anschließend keine Aktionen mehr durchführen können, bis Sie manuell eine Ebene für die weitere Bearbeitung aktiviert haben.

Tipp 21: Pfade anzeigen

Pfade sind (gerichtete) Linien, an denen GIMP Objekte ausrichten kann, die sich nachzeichnen lassen und einiges mehr. Pfade verwaltet GIMP analog zu Ebenen und Kanälen in einem Dock, dem "Pfaddock".

Abbildung 20. Pfade erscheinen im Pfaddock, wo sie sich auch bearbeiten lassen.

Normalerweise ist das Pfaddock leer. Pfade legen Anwender selbst an. Sie können mit dem Pfadwerkzeug manuell erzeugt und modifiziert werden oder beispielsweise aus einer Auswahl entlang der 50%-Linie entstehen.

Am unteren Rand des Pfaddocks befinden sich Buttons für die wichtigsten Funktionen (die von GIMP verwendeten Symbole können in unterschiedliche Programmversionen, Betriebssystemen und Distributionen variieren):

: Einen neuen (leeren) Pfad anlegen. : Den aktuellen Pfad eine Position nach oben im Stapel verschieben. : Den aktuellen Pfad eine Position nach unten im Stapel verschieben. : Den aktuellen Pfad duplizieren. : Aus dem aktuellen Pfad eine Auswahl erzeugen. : Der aktuellen Auswahl einen Pfad erzeugen. : Den aktuellen Pfad nachzeichnen. : Den aktuellen Pfad löschen.

Zusätzlich bietet GIMP Ihnen im Kontextmenü des Pfaddocks viele wichtige Funktionen an.

Abbildung 21. Das Kontextmenü des Pfaddocks enthält die wichtigsten Funktionen für die Bearbeitung von Pfaden. (Einige Erweiterungen von GIMP ergänzen dieses Menü um zusätzliche Einträge, wie dies hier im unteren Bereich geschah.)

Anmerkung 1: Eine wesentliche Funktion von Pfaden ist die Möglichkeit, sie als (Hilfs-) Linien zu nutzen, an denen entlang GIMP Malwerkzeuge verwendet. Diese Funktion wird als Nachzeichnen bezeichnet.

GIMP fährt dabei den Pfad von seinem ersten bis zum letzten Punkt entlang und malt entweder eine voreingestellte Linie in der aktuellen Vordergrundfarbe oder wendet eines der Malwerkzeuge, mit den dafür zuvor eingestellten Optionen, an.

Abbildung 22. Das Nachzeichnen von Pfaden steuert dieser Dialog.

Anmerkung 2: Diese Funktion entspricht im wesentlichen dem Nachziehen von Auswahlen.

Mehr Informationen zu den Pfaden finden Sie hier: Pfade und das Pfadwerkzeug.

Tipp 22: Das Journal kennen