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In diesem Buch tauchen wir tief in die Pferdepsychologie und in das Pferdeverhalten ein. Wenn Du schon immer wissen wolltest, wie Dein Pferd tickt, dann ist dieses Buch genau das richtige für Dich. Die Bodenarbeit ist das Fundament für jede Pferdeausbildung. Hier finden Bindung und Vertrauen statt. Ich nehme Dich hierbei an die Hand und zeige Dir Schritt für Schritt, wie Du wichtige Übungen ausführen sollst, und noch wichtiger, warum Du sie machen sollst. Ich erkläre Dir, wie das Pferd lernt und warum viele Pferde nicht so reagieren, wie der Mensch es will. Die Ursachen für Fehlverhalten liegen nämlich ganz woanders. In diesem Buch weise ich auch auf die Fehler hin, die viele Menschen bei ihren Pferden im Training machen. Die solltest Du unbedingt vermeiden, wenn Du Dir wünscht, dass Dein Pferd Dich versteht. Das Pferd soll nicht die Sprache der Menschen erlernen, sondern die Menschen sollen seine Sprache lernen: die nonverbale Kommunikation. Das Ziel ist es, ein gewaltfreies Miteinander zu schaffen. Das Pferd soll nicht merken, dass er sich im Training befindet, denn Du sollst Deine Idee zur Idee Deines Pferdes machen. Nur dann wird es freiwillig bei Dir bleiben wollen und Dir folgen, ohne Deinen Führungsanspruch infrage zu stellen. Lass Dich mitnehmen in die Welt der Pferde und sehe die Dinge aus ihrer Perspektive. Du kannst so lange keinen Spaß mit Deinem Pferd haben, solange Du Angst vor ihm hast oder verunsichert bist und nicht weißt, was Du tun wenn die Situation außer Kontrolle gerät.
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Seitenzahl: 107
Veröffentlichungsjahr: 2022
Sanja Panea
Pferdeverhaltenstherapeut
BODENARBEIT Das Fundament
Schritt für Schritt zur Seele Deines Pferdes
Copyright: © 2020 Sanja Panea
Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net
Satz: Erik Kinting
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
Softcover 978-3-347-68348-8
Hardcover 978-3-347-68354-9
E-Book 978-3-347-68358-7
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Dieses Buch soll eine Hilfeleistung dabei sein, eine neue Sichtweise zu vermitteln. Es besteht aus Methoden, Techniken und Strategien. Es versteht sich, dass der Autor zu keinem Zeitpunkt für Interpretationen und Ausführung dieser Methoden, Konzepte und Praktiken verantwortlich ist. Verantwortlich für die Aktionen ist ausschließlich die Person, deren Hände die Zügel halten.
Sollten Sie manche Ausführungen nicht vollständig verstehen, dann beauftragen Sie bitte einen Profi, der Ihnen hilft und Ihnen zur Seite steht.
Es ist der Autorin ein dringendes Anliegen, den Leser darin zu bestärken, sich so viele Informationen wie möglich über die Ausbildung von Pferden ohne Schmerz und Zwang zu verschaffen. Ferner rät der Autor dazu, ein Seminar oder einen Kurs zu diesem Thema zu besuchen, bevor man sich selbst daran macht, diese Methoden in die Praxis umzusetzen. Das Buch ist als Lehrmittel gedacht.
Für Schäden und Verluste, die direkt oder indirekt durch das Buch verursacht wurden, übernehmen der Autor und seine Rechtsnachfolger sowie der Verlag keine Haftung und Verantwortung gegenüber Menschen, Pferden oder anderen Lebewesen.
Mein Traum für alle Tiere
Das keines mehr von Menschenhand,
gequält, gefoltert und verbrannt,
dass niemals mehr ein Tier erfriert,
und keines Hoffnungje verliert.
Dass keines einsam und verlassen
als NO NAME stirbt – allein gelassen,
dass keines muss Schmerz und Leid ertragen,
und angstvoll ist, mit leerem Magen.
Dass Menschen sie endlich mit dem Herzen verstehen,
sie als Freunde und nie mehr als Sache sehn.
Dieses Buch ist mit Liebe meinem Ehemann Dr. med. Adrian Panea gewidmet. Ohne ihn gäbe es dieses Buch nicht, genauso wenig wie das von ihm gegründete Heaven’s Gate Ranch Academy Horse & Human Psychology Center. Er war derjenige, der immer hinter mir stand und immer großen Wert auf meine Weiterentwicklung legte. Er wusste, dass dieser Wunsch, mit Pferden zu arbeiten und das Verhalten und die Psychologie dieser großartigen Tiere zu studieren, alles für mich bedeutete. Aus diesem Grund verzichtete er auf alles und setzte alle Hebel in Bewegung, um mir das zu ermöglichen. Er baute die Stallungen für unsere Pferde und die Seminarräume für die Workshops und Seminare, damit die Tiere und auch die Menschen ein tolles Umfeld zum Lernen haben.
INHALT
VORWORT
WAS IST HORSEMANSHIP?
WISSEN IST MACHT
Frustration beginnt da, wo Wissen aufhört
Ziel
Warum
ÜBERLEBENSPRINZIP
NONVERBALE KOMMUNIKATION
AGGRESSION VS. KONSEQUENZ
BEHAGEN UND UNBEHAGEN
KOMFORTZONE
DIE SECHS ZONEN DES PFERDES
Die Wichtigkeit der Zoneology
Die Drive line
Das Energiefeld des Pferdes
DAS ENERGIEFELD
DIE DRIVE LINE
PERSONAL SPACE
ENERGIELEVEL
EQUIPMENT
Die Ausrüstung
Hinweise
DER PERFEKTE ROUNDPEN
GRÜNDE FÜR DAS ROUNDPENNING
DIE ORIENTIERUNG IM ROUNDPEN
WICHTIGEN RICHTLINIEN IM ROUNDPEN:……
JOIN-UP
Definition
DESENSIBILISIERUNG
DIE VIER CHARAKTERTYPEN DER PFERDE…
Die typischen Charaktereigenschaften des links extrovertierten Pferdes
Eigenschaften des links introvertierten Pferdes
Eigenschaften des rechts extrovertierten Pferdes
Eigenschaften des rechts introvertierten Pferdes
Was ist das Wichtigste für jeden Charaktertyp?
VERHALTEN DES MENSCHEN
Selbstverleugnungsphase
Beschuldigungsphase
Wutphase
Chaosphase
DAS RÜCKWÄRTSRICHTEN
ÜBUNGEN ZUR
DESENSIBILISIERUNG
Step 1
Step 2
Step 3
Step 4
Step 5
Step 6
Step 7
Step 8
Step 9
Step 10
Step 11
Wiederhole alle Übungen auf beiden Seiten
Das Druckaufbauen
DIE VERSCHIEBUNG DER HINTERHAND DURCH STETIGEN DRUCK
VERSCHIEBUNG DER HINTERHAND DURCH MOBILEN DRUCK
DESENSIBILISIERUNG MIT STICK & STRING.
FEHLER, DIE DU BEI DEN ÜBUNGEN MACHEN KANNST
PROBLEME, DIE DIE PFERDE BEI DEN ÜBUNGEN HABEN
FEHLER, DIE DU MIT STICK & STRING MACHEN KANNST
DER LERNPROZESS
WANN IST DEIN PFERD BEREIT?
Checkliste: Bist Du richtig vorbereitet?
Was bedeutet es, vorbereitet zu sein?
VORWORT
Liebe Pferdefreunde,
es ist mir eine absolute Ehre, dieses Buch zu schreiben, denn ich bin mir ganz sicher, das ich einigen von Euch damit helfen kann, viele Probleme im Alltag mit Eurem Pferd zu lösen.
Als ich vor vielen Jahren angefangen habe, mich intensiver mit dem Thema Pferd zu beschäftigen, hatte ich niemanden, der mich an die Hand nahm und mich darauf hinwies, was ich tun oder besser nicht tun sollte. Ich wollte von den besten Pferdemenschen auf diesem Planeten lernen wie z. B. Pat Parelli, Monty Roberts, Clinton Anderson, Ray Hunt und anderen. Also fing ich an, ihre Biografien zu studieren, dann Bücher über Pferdepsychologie und Pferdeverhalten. Ich ließ nichts außer Acht, wollte einfach verstehen, warum es so viele verschiedene Methoden gibt, wo die Unterschiede liegen und wie diese Methoden sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Welche Techniken und Trainingseinheiten wurden weggelassen und warum? Ich wollte den ganzen Zusammenhang verstehen, nicht nur Bruchstücke.
Je intensiver ich mich mit Pferden beschäftigte, desto stärker fesselten mich diese Tiere. Hierbei geht es um weitaus mehr, als um das Reiten selbst. Dieses Buch hat absolut nichts mit dem Reiten zu tun. Es wurde von mir geschrieben, um die absolute Freundschaft und Bindung zum Pferd aufzubauen und ein tiefes Verständnis für diese fabelhaften großen Tiere zu vermitteln: Wie sie denken, wie sie fühlen, warum sie so reagieren, wie sie halt eben oft reagieren, und wie man eine perfekte Bindung zu seinem Freund, dem Pferd aufbaut; eine Bindung, wie sie das Fohlen zur Mutter hat. Sie hat auch kein Halfter und keinen Strick, ihr Fohlen versteht trotzdem genau, was die Mutter von ihm will.
Wie machen die Pferde das, wie geht das?
Der Schlüssel dazu ist die Körpersprache, die nonverbale Kommunikation. Wir Menschen müssen uns in die Welt der Pferde begeben, müssen versuchen, die Dinge aus ihrer Sicht zu sehen, uns in das Fluchttier Pferd hineinversetzten. Du möchtest Dein Pferd verstehen? Dann erlerne seine Sprache. Dieses Buch zeigt Dir verschiedene Strategien und Methoden, die Du im täglichen Training anwenden kannst. Dadurch wird Dein Pferd nicht einmal bemerken, dass es sich überhaupt im Training befindet. Durch diese Art Beschäftigung mit dem Pferd wirst Du in der Lage sein, eine tiefe Bindung und Vertrauen zu Deinem Pferd zu schaffen.
WAS IST HORSEMANSHIP?
In diesem Kapitel befassen wir uns mit der Frage, was Horsemanship ist. Viele benutzen den Begriff, doch was ist denn seine eigentliche Bedeutung?
Ich beschäftige mich schon viele Jahre mit dieser Thematik und musste weit zurückgehen, um richtig zu verstehen, was dieser Begriff wirklich bedeutet, nämlich eine Pferd-Mensch-Beziehung, die einzigartig sein sollte; gebildet durch Respekt, Liebe, Verständnis und Vertrauen.
Wie kann man einen Horseman beschreiben? Nun, ein Horseman denkt wie ein Pferd, versteht die Sichtweise eines Pferdes und bestraft es nicht dafür, dass er sich wie ein Fluchttier verhält. Ein Horseman weiß, wie man eine spezielle Beziehung zu Pferden aufbaut, durch Liebe, Vertrauen und Führung. Ein Horseman ist ein Lehrer für Pferde mit unendlicher Geduld und er hat echtes Verständnis für diese Fluchttiere.
Wenn Du diese Reise antreten und ein Horseman werden möchtest, dann wird das eine enorme Herausforderung und gleichzeitig die schönste Erfahrung, die ein Mensch auf dieser Welt machen kann, denn du gewinnst das Vertrauen und das Herz Deines Pferdes. Du wirst mehr über dich selbst erfahren, mental und emotional wachsen und Du wirst der Mensch werden, den Dein Pferd respektieren und bewundern wird. Wenn sie einmal dazu gebracht werden, Vertrauen zu bekommen, und anfangen können, selbst mitzudenken, dann werden sie erst richtig lebhaft, dann scheint ihre Charaktereigenschaft durch und sie haben so viel Spaß mit Dir zusammen zu sein wie Du mit ihnen. Statt zu trainieren, solltest du beginnen zu kommunizieren. Wenn du erst einmal den Bezug und die richtige Sprache gefunden hast, mit Deinem Pferd zu kommunizieren, dann wird Dein Pferd fast alles für Dich tun, ohne dass Du es ihm antrainieren musst.
Pferde sind wundervolle Lehrer. Sie sind wirklich toll, wenn man die Eigenschaften und Strategien in der nonverbalen Kommunikation erlernen möchte. Diese werden auch Auswirkung auf Dein privates und geschäftliches Leben haben.
Um ein guter Lehrer für Dein Pferd zu sein, musst Du anfangen, zu denken wie ein Pferd, nur so kannst Du ihm etwas beibringen, was es dann auch verstehen und umsetzen kann. Es werden mit Sicherheit Zeiten kommen, in denen Du nicht weiterkommst, Du frustriert bist, Dich ärgerst und ans Aufgeben denkst, weil Du keinen Fortschritt siehst. Doch all das sind Dinge, die Dich wachsen lassen. Du musst sie sehen und erleben, und Du musst auch die Erfahrung in Dir selber machen, um fähig zu sein, diese negativen Gefühle einfach zu durchbrechen.
Viele Menschen kommen zu meinen Workshops und Seminaren, weil sie von ihrem Pferd frustriert sind und wollen, dass es sich ändert. Aber der größte emotionale Durchbruch ist der Moment, wenn sie während der Ausbildung bemerken, dass sie selbst sich ändern müssen, damit sich ihr Pferd ändern kann. Das ist einer der größten Momente. – Du musst bereit sein, Dich zu verändern.
Wenn Du möchtest, dass sich Dein Pferd verändert, musst Du bereit sein, Dich selbst zuerst zu verändern. Das ist eines der wichtigsten Konzepte, wenn es darum geht, Pferde zu verstehen. – Und wenn Du Dein Leben ändern willst, musst Du zuerst Deine Einstellung verändern.
Wenn Du mit einem Pferd interagierst, in einer Sprache und auf eine Weise, die es versteht, dann bekommst Du auch Resultate. Aber wenn Du immer dasselbe machst, was Du schon immer getan hast, bekommst Du genau das, was Du schon immer hattest.
Wenn Du eine andere Reaktion von Deinem Pferd bekommen und Fortschritte erzielen möchtest, dann musst Du die Art ändern, wie Du im täglichen Leben mit ihm umgehst, und anfangen, die Dinge aus seiner Perspektive zu sehen. Es gibt in der Pferdewelt leider ein Mindset, das diesen Umstand komplett ignoriert. Viele Menschen möchten, dass sich ihr Pferd ändert, und beschweren sich ständig: »Mein Pferd tut dies, mein Pferd tut das, ich mag jenes nicht …« Das mag ja sein, aber es liegt nicht am Pferd. Das Verhalten Deines Pferdes ist vielmehr das direkte Resultat davon, wie Du mit ihm umgehst. Das ist etwas, was Menschen nicht gerne hören. Wenn Du Pferde verstehen möchtest, solltest Du Dein Ego loslassen können und auch das Wort Sollte, weg von dem Mein Pferd sollte dieses oder jenes tun. Du musst Verantwortung dafür übernehmen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie Du sie gerne hättest. Entweder warst Du nicht klar genug oder hast Dein Pferd nicht genügend auf die Situation vorbereitet oder etwas von ihm verlangt, wozu es noch nicht bereit war. Das zu realisieren, ist eines der schwierigsten Dinge. Es ist viel einfacher, das Pferd zu beschuldigen, aber das bringt Dich nicht weiter.
Unsere Körpersprache ist das wichtigste Werkzeug, das wir haben. Wir haben die Pferde in unsere Welt geholt, also sollten wir ihre Sprache erlernen, nicht umgekehrt. Sie kommunizieren in ihrer Körpersprache miteinander. Es wurden bereits über 170 verschiedenen Gesten identifiziert, die einer Verständigung zwischen Mensch und Pferd dienen können. Manchmal benutzen Pferde auch ihre Stimme, diese spielt aber keine zentrale Rolle in der Kommunikation. In freier Wildbahn beispielsweise können die Lautäußerungen, die die Pferde abgeben, sie sogar das Leben kosten, denn dadurch könnten sie Raubtiere auf sich aufmerksam machen. Mustangs können sogar in Panik geraten, wenn sie domestizierte Pferde wiehern hören. Bevorzugt ist also die stille Kommunikation über die Körpersprache. Man hört schon mal einen Hengst wiehern oder ein Fohlen, das nach seiner Mutter ruft, weil es sie aus den Augen verloren hat, aber im Grunde ist alles still.
Die Stute, die ihr Fohlen bei Fuß hat, hat kein Halfter und keinen Strick dafür, sie signalisiert ihrem Fohlen einfach durch ihre Körpersprache, was es tun soll. Dazu benutzt sie meistens ihren Hals und ihren Kopf, um die Richtung anzuzeigen. Auch ihre Energie und Dynamik setzt sie gezielt ein, um dem Fohlen zu signalisieren, dass er ihr folgen soll.