Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Chiemgau - Michael Pröttel - E-Book

Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Chiemgau E-Book

Michael Pröttel

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Beschreibung

40 ausgewählte und aussichtsreiche Touren für jeden Anspruch. 5 x 5-Top-Touren führen Sie zu den stillsten Wegen, tollsten Aussichten und leckersten Hütten. GPS-Tracks zu allen Touren zum Download erleichtern die Planung und die Orientierung auf der Tour. Mit vielen Tipps für Pfade abseits des Trubels, gemütlichen Einkehr- und erfrischende Bademöglichkeiten. Im Chiemgau ist Bayern wie auf der Postkarte: ursprünglich, gemütlich und mit atemberaubenden Ausblicken. Lassen Sie sich inspirieren von den 40 Touren in diesem Wanderführer und entdecken Sie das Gebiet rund um Waginger See, Chiemsee und die Chiemgauer Berge. Wandern Sie zu Kranzhorn, Karspitze und Hochfelln, über Almen, an rauschenden Bächen und in donnernde Schluchten. Das Alpenglühen am bayerischen Meer wird Sie verzaubern.

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Zeit zum Wandern

CHIEMGAU

40 Wanderungen und Bergtouren – glitzernde Seen, wunderschöne Hochmoore und spektakuläre Felsgrate – Ausflugsziele in der Region – GPS-Tracks zum Download

MICHAEL PRÖTTEL

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

Inhalt

Unterwegs im Chiemgau

Das Chiemgau in Zahlen

Tipps und Infos für unterwegs

1Rundtour beim Kloster Seeon

2 Std. · 6 km

2Um die Eggstätter Seenplatte

2:45 Std. · 8 km

3Auf die Ratzinger Höhe

2:45 Std. · 9 km

4Am Chiemseeufer nach Gstadt

3:45 Std. · 15 km

5Rundtour auf Herrenchiemsee

3 Std. · 6 km

6Rundtour auf das Kranzhorn

3:15 Std. · 8 km

Top 5 Gipfel

7Rundtour zur Zifferalm

1:20 Std. · 3,6 km

8Von Samerberg auf den Heuberg

3:30 Std. · 8,9 km

9Rundtour über Feichteck und Karkopf

4:15 Std. · 8,7 km

10Auf die Hochries

6 Std. · 14 km

11Von Sachrang auf den Spitzstein

4 Std. · 9,5 km

12Spritztour auf die Karspitze

3 Std. · 6 km

13Auf den Geigelstein

6:15 Std. · 14,5 km

14Auf die Kampenwand

2:30 Std. · 5 km

Top 5 Berghütten

15Im Kendlmühlfilz

4 Std. · 12 km

16Rundtour um den Schwarzenberg

4:15 Std. · 12 km

17Auf die Gedererwand

4 Std. · 7,7 km

18Rundtour zur Hefteralm

3 Std. · 7 km

19Von Mühlau auf die Hochplatte

4:45 Std. · 9 km

20Auf den Hochgern

6 Std. · 14 km

21Rundtour auf den Brennkopf

4 Std. · 9 km

Top 5 Almen

22Auf das Lochner Horn

4:30 Std. · 11 km

23Auf die Rudersburg

5 Std. · 10 km

24Entenlochklamm und Klobenstein

3 Std. · 6 km

25Zum und um den Taubensee

4:40 Std. · 12 km

26Beim Acherdelta

2:30 Std. · 6 km

27Auf den Hochfelln

5:30 Std. · 12 km

28Rundtour auf die Hörndlwand

5:30 Std. · 15 km

Top 5 Orte

29Von Schmelz auf den Streicher

5:30 Std. · 13 km

30Auf das Fellhorn

5:45 Std. · 15 km

31Vom Heutal auf das Dürrnbachhorn

4:15 Std. · 9 km

32Auf das Sonntagshorn

5 Std. · 12 km

33Thumsee und Weißbachschlucht

4:15 Std. · 10,5 km

34Auf das Rabensteinhorn

5 Std. · 10 km

35Durch die Aschauer Klamm

2:50 Std. · 7 km

Top 5 Wasser

36Dem Hochstaufen aufs Haupt

6:30 Std. · 13 km

37Von Nußdorf nach Hohenaschau

7:20 Std. · 14,5 km

38Vom Priental ins Achertal

7:30 Std. · 15 km

39Über Hochfelln nach Ruhpolding

10 Std. · 19 km

40Nach Bad Reichenhall

7 Std. · 21 km

Mehr entdecken

Register

Impressum

Mehr entdecken

Alte Saline Bad Reichenhall

Museum Salz & Moor

Erlebnisbad Prienavera

Holzknechtmuseum Ruhpolding

Naturkunde- und Mammutmuseum in Siegsdorf

Römermuseum Bedaium

Falknerei Schloss Hohenaschau

Im Chiemgau gibt es wunderschöne Almen (Tour 25).

Von der Gedererwand bieten sich tolle Blicke zur Kampenwand (Tour 17).

Beim Anstieg zur Gedererwand muss man auch mal Hand anlegen (Tour 17).

Fliegenpilze auf dem Weg zur Hefteralm (Tour 18)

Unterhalb des Kranzhorns geht es vorbei an der Bubenaualm (Tour 6).

Unterwegs im Chiemgau

Glitzernde Seen und wunderschöne Hochmoore, freie Almwiesen und grüne Gipfelkuppen, spektakuläre Felsgrate und Panoaramgipfel mit Blick bis zum Alpenhauptkamm: Das Chiemgauer Alpenvorland und die Chiemgauer Alpen sind eine wunderschöne und extrem abwechslungsreiche Wanderregion. Einsteiger, alte Hasen und aktive Familien finden hier ein weites Tourenspektrum.

Geografie

Die Chiemgauer Berge bilden den Übergang zwischen den flacheren Moränenlandschaften von Inn, Chiemsee und Salzach im Norden und den hohen Felsgipfeln der Nördlichen Kalkalpen des Wilden Kaisers und der Loferer Steinberge im Süden. Im Westen grenzt der Inn die Chiemgauer Alpen vom Wendelsteingebiet ab. Im Osten übernimmt diese Rolle die Saalach, welche unser Gebirge von den Berchtesgadener Alpen abteilt. Gegliedert werden die Chiemgauer Berge durch drei von Süden nach Norden strömende Flüsse. Von Westen nach Osten sind das Prien, Tiroler Achen sowie Weiße und Rote Traun. Das Nebeneinander von steilen Felszacken und weichen Gipfelformen lässt auf einen geologisch vielfältigen Unterbau der Chiemgauer Alpen schließen. Und tatsächlich findet man je nach Entstehungsverhältnissen sehr unterschiedlich feste Schichtgesteine aus dem alpinen Mesozoikum. Diese vor etwa 285 Millionen Jahren im urzeitlichen Mittelmeer abgelagerten Gesteine wurden vor etwa 140 Millionen Jahren durch den Zusammenprall von eurasischer und afrikanischer Kontinentalplatte nach Norden verlagert, übereinander geschoben und aufgefaltet. Dieser Prozess der Gebirgsbildung führte in den relativ dünnen Schichtpaketen der Voralpen zu einer besonderen Stauchung und Zerrissenheit. Der ungeschichtete, weiß-gelbliche Wettersteinkalk bildet den vom Hochscharten über Gurnwandkopf und Rauschberg zum Hochstaufen ziehenden Gebirgszug. Die nordwestlich vorgelagerten, besonders markanten Felszacken der Kampenwand bestehen ebenfalls aus festem Wettersteinkalk. Doch bereits in der östlichen Verlängerung der Kampenwand von der Hochplatte über den Hochgern zum Hochfelln finden wir weniger felsige Gipfelformen. Diese werden ebenso wie der im Süden angrenzende Geigelstein von den erosionsanfälligeren Schichten des Hauptdolomits gebildet. Auch die teilweise pyramidenförmigen Gipfel von Dürrnbachhorn und Sonntagshorn bestehen aus diesem recht brüchigen Gestein.

Das Kranzhorn – nur eine von mehreren Touren in diesem Buch, die Kindern Spaß machen.

Für die sanft modellierten Formen der Täler und des Vorlandes sind geomorphologische Prozesse während und nach der Eiszeit verantwortlich. Annähernd der gesamte Chiemgau wurde von dem Chiemseegletscher eingenommen. Dieser schuf als Zungenbecken den Chiemsee, der nach Ende der Eiszeiten etwa viermal so groß war, wie die vielen Moore und Verlandungszonen, besonders im Süden des Sees, erkennen lassen. Der Chiemseegletscher wurde von den mächtigeren und weiter ins Vorland stoßenden Gletschern des Inns und der Salzach regelrecht in die Zange genommen. Die Folge war, dass der Chiemseegletscher an seinen Flanken gebremst wurde und sein Geschiebe auf engem Raum ablagern musste. Dazu kam, dass am Ende der Eiszeiten in diesen Randzonen Gletschereismassen isoliert liegen blieben (Toteis) und nach ihrem Abschmelzen Hohlformen hinterließen, die sich später mit Wasser füllten. Die Eggstätt-Hemhofer und die Seeoner Seenplatte sind Beispiele der daraus entstandenen, kleinräumig gegliederten seenreichen Landschaft. An den Stirnseiten der großen und kleinen Gletscher blieben riesige Schuttmassen als so genannte Moränenwälle liegen. Südlich des Chiemsees breitet sich westlich und östlich des Naturschutzgebiets Kendlmühlfilz eine sehr große, moorreiche Verlandungszone aus. Aus dieser Ebene ragen lediglich einige Molassehügel (Ablagerungen aus der Zeit der Alpenentstehung), die in historischer Zeit, als der Chiemsee noch eine größere Ausdehnung hatte, sichere Siedlungsgebiete bildeten (z. B. Westerbuchberg). Nicht nur entlang von Inn und Saalach schufen die Eismassen breite Talformen, auch das Tal der Prien war einst von einem Seitenarm, dem so genannten Aschauer Gletscher, bedeckt. Mit dem Abschmelzen des Eises nahm die Wasserführung der Flüsse enorm zu. So schuf sich die Prien ein breites Trogtal, dessen terrassenförmige Ufer bei Bach zu bestaunen sind. Die Tiroler Achen schnitt südlich von Schleching die enge Entenlochklamm in den felsigen Untergrund. Die Wanderung zur Klamm sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

Die Almwirtschaft hat in den Chiemgauer Bergen einen hohen Stellenwert.

Flora & Fauna

Dichte Bergwälder und freie Almwiesen prägen das Landschaftsbild der Chiemgauer Alpen. Während kalkreicher Untergrund, der zu lehmiger bis sandiger Feinerde verwittern kann, von Laubbäumen bevorzugt wird, sind Mergel- und Flyschlagen, welche tonig verwittern und zu Staunässe neigen, Standorte der Nadelbäume. Ganz im Gegensatz zu den wenig vielfältigen Fichtenwäldern besitzen die Buchenmischwälder eine große Artenvielfalt. Sie bestehen aus Rotbuche, Bergahorn, zuweilen auch Birken und Tannen. An Sträuchern sind Vogelbeere, Schneeball-Hasel und an sonnigen Standorten die Felsenbirne zu nennen. Die schönsten Vertreter der am Waldrand angesiedelten Krautflora sind Akelei, Türkenbund, Frauenschuh und Gelber Fingerhut. Zwischen und vor allem oberhalb des Bergwaldes findet man wunderschöne Wiesenflächen, die einen großen Blütenreichtum besitzen. Als wahrer Blumenberg gilt zu Recht der Geigelstein. Im Mai blüht vom Roßalmplateau bis zu den Hängen am Roßalmsattel ein wahres Blumenmeer auf. Anemone, Enzian, Alpenlattich, Arnika und Siegswurz sind sehr schöne Vertreter.

Dort, wo an wasserstauenden Schichten die Nässe vorherrscht, wächst das seltene Breitblättrige Wollgras, das Alpenfettkraut und der Sibirische Lauch. In der Tierwelt dominieren die Vögel. Über 90 verschiedene Arten sind im Chiemgau heimisch. Auf ihrer Jagd nach Beute trifft man Habicht und Bussard auf den Wiesen des Alpenvorlandes an. Im Bergwald halten sich Spechte, Kuckuck, Blaukehlchen und Waldschnepfe auf. An der oberen Waldgrenze tummeln sich bevorzugt Auerhahn, Schneehuhn und Birkhuhn. Die felsigen Regionen sind in erster Linie den Bergdohlen vorbehalten. Und wenn man Glück hat, erblickt man auch einmal einen Steinadler, der von den Loferer Steinbergen herkommend über den Chiemgauer Bergen seine weiten Kreise zieht. Weitere klassische Alpentiere wie Murmeltiere und Gämsen sind in diesem vergleichsweise niedrigen Gebirge nicht so häufig wie in den Kalkalpen. Sie leben am Geigelstein, der Kampenwand, dem Hochgern und rund um den Hochkienberg. Scheue Säugetiere wie Reh, Fuchs, Marder, Schneehasen, Dachs und Iltis wird man kaum zu Gesicht bekommen. Kriechtiere wie Eidechsen, Ringelnattern, Blindschleichen und – nach Regen – Alpensalamander zu entdecken ist hingegen keineswegs selten.

Seenland Chiemgau

Der Chiemsee hat eine Fläche von etwa 80 km2 und ist damit der größte bayerische See. Seine größte Tiefe liegt bei vergleichsweise niedrigen 75 m. Am Chiemsee liegen meines Erachtens die schönsten Badeplätze am Nordufer. Hier kann man dank des hervorragenden Bergblicks im Anschluss an die Wanderungen auf Kampenwand, Hochplatte und Hochgern den bestiegenen Gipfeln sogar zuwinken. Daneben gibt es im Chiemgau eine Fülle an wunderschönen kleinen Badeseen. Für den Geografen ein Musterbeispiel einer so genannten Eiszerfallslandschaft sind die Seeoner und Eggstätter Seenplatten. Bei den jweiligen Touren sollte man im Sommer unbedingt Badesachen mitnehmen. Auch im Gebirge selbst laden schöne Bergseen zum Baden ein. Oberhalb von Kössen liegt der bezaubernde Taubensee. Westlich von Bad Reichenhall glitzern die Wellen des türkisfarbenen Thumsees. Besonders schöne Liegewiesen besitzt der Walchsee – und zwar an seinem Südufer. Diese sind zwar gebührenpflichtig, dafür bieten sie außer dem Wasservergnügen zusätzlich Blicke auf Brennkopf und Lochner Horn sowie im Süden auf den Zahmen Kaiser. Zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding gelegen, bilden Weitsee, Mittersee und Lodensee mit ihren bezaubernden Moor- und Wiesenflächen das schönste Wasserensemble in den Chiemgauer Alpen.

Auf vielen Bergtouren wechseln sich Waldgelände und freie Almflächen ab.

Chiemgau in Zahlen

Die Kampenwand (Tour 14).

50 Das Chiemgau dehnt sich jeweils etwa 50 Kilometer in Nord-Süd- sowie in West-Ost-Richtung um den Chiemsee aus.

1961 Dem höchsten Gipfel in den Chiemgauer Alpen, dem Sonntagshorn, fehlen nur 30 Meter zum echten Zweitausender.

8 Am Ende des 8. Jahrhunderts taucht der Begriff Chiemgau erstmals in Urkunden als »Chimingaoe« auf und bezeichnete damals das Gebiet um das Dorf Chieming.

80 Mit exakt 79,9 Quadratkilometern Fläche ist der Chiemsee der größte See Bayerns und das drittgrößte Gewässer Deutschlands.

180.000 Pro Jahr spült die Tiroler Ache 180.000 m3 Feststoffe in den Chiemsee, weswegen das »Bayerische Meer« in etwa 8000 Jahren verlanden wird.

31 Über 30 Kilometer lang war die ehemalige Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein. Die ineinandergesteckten, ausgehöhlten Baumstämme überwanden dabei einen Höhenunterschied von 340 Metern.

17 Fast 20 größere und kleinere Seen hinterließ der eiszeitliche Inn-Chiemsee-Gletscher im Gebiet der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte.

1681 Auf fast 1700 Metern liegt unweit des Geigelsteins mit der Roßalm die höchste Alm der Chiemgauer Alpen.

1000 Mit einer Eis-Mächtigkeit von über einem Kilometer drang der Inntal-Chiemsee-Gletscher zur Mindel-Eiszeit aus dem Inntal ins Alpenvorland.

Tipps und Infos für unterwegs

Ausrüstung

Bei so gut wie allen Touren reicht eine normale Wanderausrüstung bestehend aus Wanderschuhen und wetterfester Kleidung aus. Ein bequemer Rucksack mit ausreichend Getränken und Proviant gehört ebenfalls zur Grundausstattung wie auch Sonnencreme, Sonnenbrille, ein Erste-Hilfe-Set und im Sommer bei einigen Touren Badezeug. Bei den Bergtouren sind Teleskopstöcke und im Herbst auch Mütze und Handschuhe empfehlenswert.

Wanderkarten

Als Wanderkarten sind die topografischen Karten vom bayerischen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung im Maßstab 1:50 000 zu empfehlen. Das Blatt »UK50-54 Chiemsee – Chiemgauer Alpen« bildet den Großteil des Gebiets ab. Für die Südostecke der Chiemgauer Alpen muss man sich außerdem das Blatt »UK50-55 Berchtesgadener Alpen« besorgen. Wer es genauer mag, kann auch auf die Karten des Alpenvereins BY 17 Chiemgau West – Hochries, Geigelstein, BY 18 Chiemgau Mitte – Hochgern, Hochfelln und BY 19 Chiemgau Ost – Sonntagshorn im Maßstab 1:25 000 zurückgreifen.

Beste Jahreszeit

Die Wandersaison dauert im Chiemgau sehr lange und reicht in der Regel von Mitte April bis Anfang November. Gerade im Frühjahr und im Herbst haben die Moor- und Seenwanderungen des Vorlands ihren ganz besonderen Reiz. In die höheren Regionen wird man je nach Schneelage erst im Laufe des Mais aufsteigen. Doch auch im Gebirge können südexponierte Wiesenrücken schon im späten Frühjahr schneefrei sein. Der Sommer hat den Vorteil, dass die vielen Seen der Region bereits warm sind und nach der Tour zum Baden einladen. Für freie, südexponierte Touren wie die Besteigung des Sonntagshorns sollte man aber bei großer Hitze nicht zu spät aufbrechen. Wie das Wetter genau wird, erfährt man am besten über den alpinen Wetterbericht: www.alpernverein.de.

Die Schwierigkeitsgrade der Touren

Leicht: Technisch und konditionell einfache Wanderungen auf guten Wegen und Pfaden mit kleineren Anstiegen

Mittel: Technisch und/oder konditionell mittelschwierige Wanderungen, die einen sicheren Tritt und abschnittsweise Schwindelfreiheit erfordern

Schwer: Technisch und/oder konditionell anspruchsvolle Wanderungen, die aufgrund ihrer Länge oder Wegbeschaffenheit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition benötigen; streckenweise auch Felspfade mit Seilsicherung

Das sollte jeder mit auf die Wanderung nehmen

Wanderschuhe

Jacke oder Pullover

Regenschutzkleidung

Taschentücher

Rucksack

Wasserflasche

Proviant

Tüte für den Abfall

Taschenmesser

Sonnenschutz

Geld

Ausweis

Das sollte mindestens einmal in der Wandergruppe vorhanden sein

Kartenmaterial

Erste-Hilfe-Set

Notizpapier

Schreibstift

Lampe

Smartphone

Uhr

Kompass

Anreise

Mit dem Auto reist man von Norden kommend zunächst nach München und von dort weiter über die Salzburger Autobahn A 8, die direkt zum Chiemsee führt. Um zum südwestlichen Teil der Chiemgauer Alpen zu gelangen, biegt man am Inntaldreieck auf die Inntalautobahn ab. Wer ganz im Osten wandert, fährt bis Reichenhall weiter. Mit Zug und Bus bieten sich folgende Möglichkeiten: Nach Prien und Traunstein gibt es von Dortmund, Frankfurt, Hamburg und Hannover täglich Direktverbindungen. Für die umweltfreundliche Anreise von München steigt man am besten in die Züge des Meridian Richtung Salzburg oder Kufstein. Von Prien aus geht es mit dem Zug nach Aschau, von dort mit Buslinie 9502 nach Sachrang. Von Traunstein verkehren zwei Buslinien nach Grassau und Schleching oder nach Ruhpolding und Inzell. www.meridian-bob-brb.de, www.bahn.de und www.rvo-bus.de.

Auf geht’s

Blick von der Wasserwand auf die Daffnerwaldalm (Tour 8)

1

Rundtour beim Kloster Seeon

Die Rundwanderung zu den eiszeitlichen Seen am Kloster Seeon ist ein wunderschöner Einstieg in die landschaftlich so abwechslungsreiche Welt des Chiemgaus. Im Sommer keinesfalls Badezeug vergessen!

Wegbeschaffenheit

Zumeist gute, breite Fußwege

Ausgangspunkt

Parkplatz beim Kloster Seeon; GPS 47.973862, 12.445004

Anfahrt

Auto: Auf der A 8 bis Ausfahrt Bernau und über Prien nach Rimsting. Hier rechts abbiegen und über Breitbrunn nach Seebruck. Von dort zum Kloster Seeon

Einkehr

Klostergaststätte Kloster Seeon, nur Donnerstag bis Sonntag, sowie Kiosk am Griessee

Info

Tourist-Information Seeon-Seebruck, Tel. 08667 7139, www.seeon-seebruck.de

Blick auf Kloster Seeon vom Beginn der Wanderung aus

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz aus gehen wir auf das wunderschöne Kloster Seeon zu, das man natürlich vor oder nach der Tour zusätzlich besichtigen sollte (siehe: Tipp). An der davor gelegenen Brücke wendet man sich nach links. Auf einem schönen Kiesweg geht es parallel zum Ufer nach Westen, wobei wir besonders schöne Blicke zurück auf das malerische Kloster genießen können. Wir stoßen auf eine Teerstraße und folgen dieser nach links (Schild: »Rundweg Nr.1«) Die Straße führt nun in den Wald hinein. Hier verlassen wir sie, indem wir an einer Kurve einem Fahrweg geradeaus folgen (Schild: »Reiten geduldet«). Zunächst geht es geradeaus und an der folgenden Gabelung halbrechts. Kurz darauf werden anhand einer Tafel die Grenzen und Wege des Naturschutzgebietes erklärt.

Die Seeoner Seen entstanden wahrscheinlich vor mehr als 10 000 Jahren am Ende der Würmeiszeit als typische Eiszerfallslandschaft. Beim langsamen Rückzug der Gletscher brachen größere Eisblöcke ab und blieben inmitten von Geröllhalden liegen. Nach ihrem Abschmelzen hinterließen die Eisblöcke Toteislöcher, tiefe wassergefüllte Kessel. Aus mehreren dieser Kessel entstanden die heutigen Seeoner Seen.

Der Griessee stellt im Sommer eine tolle Bademöglichkeit dar.

Der weitaus größte ist der Klostersee (auch Seeoner See genannt), in dessen westlichem Teil sich die rund 2,1 Hektar große Klosterinsel mit dem bekannten Kloster Seeon befindet. Der Klostersee besteht aus drei miteinander verbundenen Toteisbecken. Die Klosterinsel ragt als Halbinsel von Westen her in den See. Gegenüberliegend am Ostufer ist der Ortsteil Seeon (früher Niederseeon genannt). Besonders deutlich abgesetzt ist das nördliche Becken des Weinbergsees, sodass eine Holzbrücke über die Bräuhauser Seeenge das Kloster auch an das Nordufer (Ortsteil Weinberg) anbindet. Sechs der Seen sind durch den Seeoner Bach miteinander verbunden, der im Griessee seinen Ursprung hat. Er verlässt den Klostersee im Osten und führt mit sehr geringem Gefälle hin zur Alz.

Der weiter südlich gelegene Bansee sowie die Eglharter Seen im Osten, die im weiteren Sinn auch noch zu den Seeoner Seen gerechnet werden, entwässern dagegen – ebenso wie die rund sieben Kilometer südwestlich gelegenen Eggstätter Seen – über die Ischler Achen zur Alz.

Wir gehen über einen Steg und gerade (fast weglos) einen Hang hinauf, um auf einen Fahrweg zu stoßen. Hier folgen wir links dem Schild »Rundweg«. Bei der Gabelung gehen wir halblinks und verlassen bald weiter geradeaus gehend den breiten Weg. Wir folgen nun einem schönen Pfad. An der ersten Gabelung geht es geradeaus, an der zweiten nach links (Schild »Brunnensee Rundweg«). Zwischen Schilf und Wald entlang wandern wir parallel zum Brunnensee nach Norden. Auf wieder breiterem Weg erreichen wir eine Wiesenfläche und überqueren diese nach Norden. Am Ende der Wiese stoßen wir auf einen Parkplatz. Hier wenden wir uns nach rechts und stehen auch schon an der wunderschönen, am Griessee gelegenen Badewiese(1:00 Std.). Im Sommer sollte man auf dieser Rundwanderung also unbedingt Badesachen mit in den Rucksack stecken. Die Badewiese ist allerdings gebührenpflichtig.

Nach dem Baden geht es zurück zum Parkplatz. An der Nordseite führt ein Weg in den Wald hinein. Hier gehen wir durch eine Schranke und kommen entlang des Sees nach Osten zu zwei Bootshütten und einem weiteren Badeplatz. Der Weg führt schließlich vom Griessee weg. An einer Gabelung folgen wir dem Wegweiser nach Engering. Wieder im Wald geht es ein Stück bergan. Wir stoßen auf einen Querweg, folgen diesem nach links und gehen an der nächsten Gabelung halbrechts. Sobald wir aus dem Wald herauskommen, sehen wir rechts von uns und gerade vor uns Bauernhöfe liegen. Hier wenden wir uns gleich nach rechts und gehen weglos südlich des rechten Hofes vorbei. Dahinter beginnt ein landwirtschaftlicher Weg, dem wir weiter nach Osten folgen. (Diese weglose Variante empfehle ich, da mir auf dem normalen Fahrweg ein bellender Schäferhund beim rechten Hof den Durchgang ziemlich spannend machte!) Wir stoßen bald auf einen breiten Wirtschaftsweg und folgen diesem nach rechts (Schild: »Seeon«). Nach dem Erreichen der ersten Häuser von Seeon (1:45 Std.) folgen wir der Teerstraße hinunter zum See. Kurz vor dem See geht es nach rechts und hinter der Kirche wieder nach links. Zuletzt wandern wir über eine schöne Holzbrücke hinüber zum Kloster Seeon, wo man sich in der Klosterwirtschaft stärken kann.

Kloster Seeon

Der Bezirk Oberbayern hat die alte Klosterruine 1986 erworben und mit einem Kostenaufwand von 30 Mio. Euro von Grund auf renoviert. Mitte 1993 wurde das Kultur- und Bildungszentrum eröffnet. Im Kloster Seeon sind zum Übernachten Einzel- und Doppelzimmer vorhanden. Man kann die Wanderung mit einer Veranstaltung im Kloster Seeon kombinieren: Neben dem liebevoll zusammengestellten Kulturprogramm (vor allem Klassik, Jazz und Volksmusik) ist der jährliche Christkindlmarkt im Kloster Seeon einen Ausflug wert. Diese Rundtour ist auch im Winter sehr schön, wenn nicht zu viel Schnee liegt. Weitere Infos unter www.klosterseeon.de

Ausgangs- und Endpunkt ist das traditionsreiche Kloster Seeon.

2

Um die Eggstätter Seenplatte

Die Eggstätter Seen bieten waldreiche Rundwege und im Sommer eine schöne Bademöglichkeit. Für Fotografen ist natürlich der Herbst sehr zu empfehlen.

Wegbeschaffenheit

Gute Wald- und Fußwege, teils Fahrwege

Ausgangspunkt

Parkplatz Hartmannsberg; GPS 47.910782, 12.349008

Anfahrt

Auto: A 8 bis Ausfahrt Bernau. Über Prien und Bad Endorf nach Hemhof/Hartmannsberg. Parkplatz östlich der Schlossgaststätte. Zug: Mit dem Meridian bis Bad Endorf. Bus 9511 nach Hartmannsberg

Einkehr

Hartseestüberl, Dienstag Ruhetag, www.hartseestueberl.de

Info

Tourismusbüro Prien a. Chiemsee, Tel. 08051 6905-0, www.tourismus.prien.de

Der Wegverlauf

Direkt beim Parkplatz sehen wir eine verrostete Schranke und daneben ein Schild »Wanderweg zur Seenplatte«. Dem breiten Fußweg folgen wir nach Norden und wandern am ersten kleinen Weiher vorbei.