Buchsatz-Kompass - Gabi Schmid - E-Book

Buchsatz-Kompass E-Book

Gabi Schmid

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Beschreibung

Für alle, die schöne Bücher lieben. Träumen Sie von einem eigenen Buch, das auf den ersten Blick durch die gelungene Kombination aus Cover, Layout und Text überzeugt? Buchsatz-Kompass hilft Ihnen, diesen Traum zu verwirklichen. Schritt für Schritt führt Sie der KOMPASS durch den Herstellungsprozess des Buchsatzes. Autor:innen und Lektor:innen lernen, wie sie ein Manuskript strukturieren und Schriftarten auswählen, wie sie Absatz- und Zeichenformate einsetzen und zuweisen und wie sie Bilder und Grafiken optimal für den Buchsatz vorbereiten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg

© 2024 Gabi Schmid · Büchermacherei · buechermacherei.de Friederica-Kocher-Straße 18, 70825 Korntal-Münchingen

Lektorat: Ursula Hahnenberg · Büchermacherei · buechermacherei.de; Gisela Lehmeier · lektoratlehmeier.de Satz und Layout / E-Book: Rebekka Redwitz · fraeuleinkorrekt.com Covergestaltung: OOOGrafik · ooografik.de Bildquellen: #42675859, #43051807, #46136692, #83805528, #135950999, #222218111 | Adobe Stock; Screenshots | Autorin

ISBN Softcover: 978-3-347-96549-2 ISBN Hardcover: 978-3-347-96550-8 ISBN E-Book: 978-3-759-20384-7 (Vers. 1.2)

Inhalt

Einstimmung

Manuskript – Aufbau und Grundlagen

1 Alles Wissenswerte zum Manuskript

1.1 Grundlegende Struktur eines Manuskripts

1.2 Formale Aspekte / Normseiten

1.3 Basiswissen Text

1.4 Erweiterte, auf die Herstellung optimierte Textbearbeitung (auf Basis von Normseiten)

1.5 Formatierungen von Überschriften und Text mithilfe von Absatz- und Zeichenformaten

1.5.1 Absatzformate

1.5.2 Zeichenformate

1.6 Einzüge

1.7 Inhaltsverzeichnis

2 Autorensoftware und was sie auszeichnet

2.1 DramaQueen

2.2 Papyrus Autor

2.3 Patchwork

3 Manuskripte optimal auf den Buchsatz und Herstellungsprozess vorbereiten

3.1 Textbearbeitung/-vorbereitung

3.1.1 Belletristik

3.1.2 Sach-/Fachbücher

3.2 Basiswissen Bilder / Grafiken / Charts

3.2.1 Bilder / Grafiken

3.2.2 Charts / Diagramme

3.2.3 Shutterstock, Adobe Stock und andere Quellen für Bilder

3.3 Basiswissen Typografie

3.4 Typografisch richtige Zeichen, Sonderzeichen und Zwischenräume, die im Buchsatz wichtig sind

3.4.1 Leerraumzeichen

3.4.2 Anführungszeichen

3.4.3 Apostroph / Hochkomma

3.4.4 Ellipse / Auslassungspunkte

3.4.5 Bindestrich versus Gedankenstrich

3.4.6 Plus-, Minus- und Multiplikationszeichen

3.4.7 Gradzeichen

3.4.8 Abkürzungen

3.4.9 Auszeichnungen / Hervorhebungen

4 Exkurs: Hin und her – eigentlich gar nicht so schwer

Buchsatz als Vorbereitung auf das Druckprodukt

5 Der Aufbau eines Buches

5.1 Struktur eines gedruckten Buches

5.1.1 Einband / Cover

5.1.2 Schmutztitel

5.1.3. Titelseite / Haupttitel

5.1.4 Titelrückseite / Impressum

5.1.5 Die nächsten Seiten

5.1.6. Eigentlicher Text / Inhalt

5.1.7 Anhang

5.1.8 Seitennummerierung / Paginierung

5.2 Aufbau und Erstellung eines E-Books

5.2.1 E-Book-Erstellung

6 Programme für den Buchsatz

7 Buchsatz, Buchlayout

7.1 Allgemeines zur Produktion

7.2 Import in die Satzdatei

7.3 Korrekturfahnen Layout

7.4 Druckfahnen

7.5 Freigabefassung

7.6 Export als PDF

7.7 Ein Plädoyer für einen professionellen Buchsatz

8 Herausforderungen im Buchsatz

8.1 Registerhaltigkeit (Grundlinienraster)

8.2 Weißräume im Blocksatz

8.3 Optischer Randausgleich

9 Schriften

9.1 Geschichte

9.2 Allgemeines und Schriftschnitte

9.3 Schriftlizenzen

Druck und Veröffentlichung

10 Herstellung

11 Buchdruck

11.1 Export der Printdatei als PDF/X-4

11.2 Buchausstattung

11.2.1 Belletristik

11.2.2 Fach-/Sachbuch

11.2.3 Kinder-/Bilderbücher, Bildbände

11.3 Sonderformen beim Cover

11.4 Druckverfahren

11.4.1 Offsetdruck

12 Veröffentlichung im Selfpublishing

Anhang

Codes für Suchen/Ersetzen in Word

Weitere hilfreiche Tastaturcodes

Fachtermini

Auflösung des Quiz in Kapitel 3

Quellen

Einstimmung

Meistens stellt sich die Autorin am Ende des Buches vor. In meinem Fachbuch möchte ich andere – kreativere – Wege gehen, so wie ich dies auch mit den Büchern mache, die auf meinem Schreibtisch landen.

Hallo an alle, die dieses Buch in Händen halten. Ich bin Gabi Schmid, seit 2013 betreibe ich mit Ursula Hahnenberg die Büchermacherei. Wir begleiten Schreibende von der Idee bis zur Buch-Veröffentlichung. Ursula kümmert sich mehr um das Entstehen der Texte, ich übernehme, sobald es um die geplante Veröffentlichung und das Drucklayout der Bücher und / oder die Erstellung von E-Books geht.

Was treibt mich an, dieses Buch zu veröffentlichen? Ich kenne kein Fachbuch, das all die Informationen vereint, die für die Vorbereitung von Manuskripten und den sich anschließenden Herstellungsprozess essenziell sind. Und: Ich brenne für ein kreatives und lebendiges Layout in Büchern und E-Books. Diese Leidenschaft möchte ich teilen. Denn Buchsatz kann so viel mehr sein als nur Überschrift, Text und Seitenzahlen. Ich lasse mich dabei seit jeher von meinem eigenen Grundsatz leiten:

Die Story ist die Seele. Der Buchsatz ist das Herz eines Buches. Das Cover schmiegt sich an das Buch, schützt es und weckt die Lust zum Lesen.

In meiner Layout-Schmiede versuche ich – dieses Motto vor Augen –, bei den mir übertragenen Projekten das Layout so zu gestalten, dass es so außergewöhnlich wie die jeweilige Geschichte ist. Das Endergebnis soll so individuell sein wie der Entstehungsprozess. Schreibende wollen mit ihren Geschichten die Lesenden auf eine besondere Art und Weise berühren, und es ist mein Anliegen, dass ein Layout dies widerspiegelt.

Am Anfang eines Buchprojekts steht immer eine Idee, die man zu einem Manuskript formt, das nach Lektorat1 und Korrektorat in den Herstellungsprozess gelangt.

Damit die Herstellung und vor allem der Buchsatz so effizient wie möglich durchgeführt werden können, sollte das Manuskript vor der Veröffentlichung, das heißt, noch vor dem Übergang in den Herstellungsprozess, aufmerksam überarbeitet werden. Der Fokus liegt dabei auf korrekt verwendeten typografischen Zeichen, Mikro-/Makrotypografie, korrektem Aufbau sowie gefälliger Absatzgestaltung.

Wie überall gelten für das Schreiben von Manuskripten und später für den Buchsatz Regeln, an die man sich halten sollte. Zu einer lesefreundlichen Gestaltung des Endprodukts gedrucktes Buch oder E-Book gehört das Wissen um die richtige Typografie und den Aufbau eines Buches / E-Books. Wie heißt es so schön: »Das Auge liest mit.«

Eines ist für den Buchsatz unabdingbar: fundiertes Wissen in Typografie (Mikro- und Makrotypografie), das betrifft die korrekte Zeichenanwendung sowie den Buchaufbau. Essenziell ist auch die Liebe zum Detail, zudem benötigt man Kenntnisse in sogenannten DTP-Programmen (Desktop-Publishing-Programmen) sowie in deren Bedienung. Ohne profundes Wissen um die Anwendung kann kein professioneller, qualitativ hochwertiger Buchsatz gewährleistet werden. Denn vieles, was im Buchsatz zur Lesefreundlichkeit beiträgt, lässt sich mit Schreibprogrammen nicht realisieren. Zahlreiche Kunden / Kundinnen wollten den Buchsatz in Eigenregie machen, scheiterten an der Komplexität dieser Arbeit und kamen letztlich zu mir.

Eines zeichnet sich im globalen Buchmarkt immer mehr ab: Ein Buch muss zum Veröffentlichungszeitpunkt aus der Masse der anderen Bücher herausstechen und neben einer guten Geschichte und einem großartigen Cover auch layouttechnisch Lust aufs Lesen machen und vor allem zum Kauf animieren.

Als im Jahr 2010 das Selfpublishing in Deutschland seinen Anfang nahm und in großen Mengen Microsoft-Word-Dokumente oder Ähnliches über Print-on-Demand als Buch oder als E-Book veröffentlicht wurden, wurden Selfpublisher / Selfpublisherinnen noch belächelt. Doch bald zeigte sich, dass gute Geschichten auch im Selfpublishing das Potenzial haben, ein großes Lesepublikum zu gewinnen. Viele der Autorinnen / Autoren schafften es, in den Bestseller-Listen zu erscheinen, sich dort längere Zeit zu halten und nicht zuletzt Geld mit ihren Büchern zu verdienen.

Nach und nach stellte sich Professionalität in diesem Bereich ein. Professionalität bedingt nicht nur ein Lektorat (oder wenigstens Korrektorat), sondern umfasst neben einem professionellen Cover auch das eigentliche Layout des Buches, den Buchsatz. Die Qualität der Veröffentlichungen hält heute dem Vergleich mit Verlagspublikationen meist stand. Der Qualitätsanspruch von Autoren / Autorinnen an das eigene Endprodukt ist gestiegen und dem wird Rechnung getragen.

So wie im Verlag Fachleute in den jeweiligen Abteilungen sitzen, so arbeiten heutzutage auch die meisten Selfpublisher / Selfpublisherinnen mit Fachpersonen in den für die Buchherstellung notwendigen Bereichen zusammen.

Für Natascha Birovljev, eine in Kanada lebende deutsche Autorin, waren Lektorat und ein professionelles Cover (in der ersten Ausgabe noch ein Premade-Cover) selbstverständlich, als sie ins Selfpublishing einstieg. Über den Buchsatz, sagt sie, machte sie sich nur wenige Gedanken. Mit herkömmlichen Office-Programmen gestaltete sie ihr Buch und veröffentlichte es über Amazon KDP.

Die Rezensionen waren durchweg gut, doch ihr Blick in Bücher anderer bekannter Selfpublisher / Selfpublisherinnen ließ sie an der Qualität der Veröffentlichung zweifeln. Als wir uns 2019 auf der Leipziger Buchmesse trafen, sprach sie mich direkt auf das Layout an. Ich machte Vorschläge und sie beauftragte mich, die Willow-Ranch-Reihe komplett umzugestalten. Dieses neue Layout übernahmen wir auch ins E-Book und die Verkaufszahlen stiegen.

2023 war ich auch für die layouttechnische Umsetzung der englischen Übersetzungen der Willow-Ranch-Reihe für die Veröffentlichung als Print und E-Book zuständig.

Das, was Natascha Birovljev in die Buchproduktion investierte, ließ sich über die gestiegenen Verkaufszahlen amortisieren. Es soll aber erwähnt werden, dass sie ihre Manuskripte immer sehr professionell vorbereitet.

Die Kosten für den Buchsatz lassen sich reduzieren, wenn man das Manuskript sorgfältig dafür vorbereitet. Dadurch kommen zum Buchsatz – der streng genommen nur die Gestaltung des Textes umfasst – nicht noch zusätzlich Textarbeiten, Umbruchkorrekturen und Nachbesserungen von typografischen Zeichen. Als Buchsetzende kann ich mich so auf die gestalterischen Elemente konzentrieren und der Kreativität mehr Raum lassen. Im Zeitalter der digitalen Mediengestaltung sind der Kreativität im Layout kaum noch Grenzen gesetzt; vieles, was vor Jahren noch unmöglich schien, ist heute grafisch umsetzbar.

In diesem Handbuch erkläre ich, wie Manuskripte optimal auf den Herstellungsprozess von gedruckten Büchern und E-Books vorbereitet werden. Außerdem gebe ich Tipps und Anleitungen, die dabei helfen, das Manuskript korrekt aufzubauen und es schon während des Schreibprozesses so aufzubereiten, dass ein effizienter und kreativer Herstellungsprozess gesichert ist. Zudem vermittele ich Wissen und Verständnis für den Druck oder die E-Book-Konvertierung.

Dieses Wissen ist nicht nur hilfreich für Lektorinnen / Lektoren, die den Prozess der Vorbereitung von Manuskripten in ihre Arbeit integrieren, sondern auch für Autorinnen / Autoren, die ihre Projekte Agenturen oder Verlagen vorstellen und mit einem sorgfältig vorbereiteten Manuskript einen professionellen Eindruck hinterlassen wollen. Denn: »Der erste Eindruck zählt.«

Dieses Buch ist in die Teile Manuskript, Buchsatz und Druck gegliedert. In Teil 1 Manuskript – Aufbau und Grundlagen erfahren Sie alles Wissenswerte zur Manuskripterstellung. Dieser Teil enthält hilfreiche Tipps und Links, wie man ein Manuskript so erstellt, dass es die Normen einhält. Vertiefend werden auch die Feinheiten der optimalen Vorbereitung für den Buchsatz vorgestellt, inklusive der richtig anzuwendenden Zeichen.

Es werden kurz die gängigsten Autorenprogramme beschrieben und schließlich wird erklärt, warum es sich lohnt, das Manuskript sorgfältig auf den Buchsatz vorzubereiten.

Teil 2 Buchsatz als Vorbereitung auf das Druckprodukt widmet sich dem Themengebiet Aufbau eines Buches/E-Books und Sie erfahren Grundsätzliches zu Layout und Typografie. Es wird auf die Herausforderungen eines professionellen Buchsatzes eingegangen und die einzelnen Prozessabschnitte für ein druckfähiges PDF werden aufgelistet. Zudem enthält dieser Abschnitt Wissenswertes rund um Schriften und Systemlösungen von DTP-Programmen.

In Teil 3 Druck und Veröffentlichung geht es um die Herstellung eines Buches. Hier werden Sie erfahren, wie Sie eine Printdatei erstellen und es werden die unterschiedlichen Druckverfahren erklärt. Ich gehe auf Sonderformen beim Cover ein und Begriffe wie Print-on-Demand oder Distributoren (Verteiler / Verteilung in den Handel) werden im Gesamtkontext Druck verständlich. Abschließend folgt ein kurzer Einblick in die Welt des Selfpublishings.

1 Eine Übersicht über Profis jedes Genres und jeder Fachrichtung bietet: https://lektoren.de (Abruf 21.2.2023)

Manuskript – Aufbau und Grundlagen

1 Alles Wissenswerte zum Manuskript

2 Autorensoftware und was sie auszeichnet

3 Manuskripte optimal auf den Buchsatz und Herstellungsprozess vorbereiten

4 Exkurs: Hin und her – eigentlich gar nicht so schwer

1 Alles Wissenswerte zum Manuskript

Das Manuskript, in früheren Zeiten auf der Schreibmaschine geschrieben oder diktiert und dann auf Papier transkribiert, wird heutzutage digital an den Verlag beziehungsweise die Herstellung übermittelt und in allen weiteren Prozessen digital bearbeitet.

Die Vorgaben zum Aufbau eines Manuskripts betreffen Texterfassung, Formatierung, Verwendung von Sonderzeichen und gegebenenfalls von Schreibweisen. Von Verlag zu Verlag können die Vorgaben variieren.

Auch wenn man beschließt, im Selfpublishing zu veröffentlichen, ist eine Prozesskette an Arbeitsabläufen zu beachten: Nach dem Schreiben folgen das Lektorat und Korrektorat, die Herstellung (Buchsatz und Druck) sowie der Vertrieb. Anders als im Verlag ist man im Selfpublishing für diese Prozesse selbst verantwortlich und muss sich nicht nur Wissen, sondern auch die erforderlichen Techniken aneignen oder externe Dienstleister / Dienstleisterinnen mit den einzelnen Schritten beauftragen.

Im Folgenden wird der grundsätzliche Manuskriptaufbau vorgestellt. Beachten Sie diese Leitlinien von Anfang an, werden die Arbeitsabläufe im Lektorat und der späteren Herstellung vereinfacht.

Tipps aus der Layout-Schmiede

Oft versuchen Autorinnen / Autoren, ihr Manuskript mit vielen Formatierungen in eine buchähnliche Form zu bringen. Das ist nicht nötig, es führt sogar zu Mehrarbeit im Herstellungsprozess. Deshalb:

Widmen Sie sich im ersten Teil des Entstehungsprozesses dem eigentlichen Schreiben.Verwenden Sie nur die Formatierungen, die wirklich notwendig sind.Auch wenn ein Buch nur als E-Book veröffentlicht werden soll, sollten Sie es wie ein normales Manuskript behandeln und dem gewöhnlichen Aufbau folgen.

1.1 Grundlegende Struktur eines Manuskripts

Die Bestandteile (Titelei, Vorwort, Textteile und Anhang) eines Manuskripts ähneln in der Seitenanordnung dem späteren Buchaufbau.

Das Manuskript beginnt immer mit einer Titelseite. Dort können neben Titel / Untertitel, dem Namen des Verfassers / der Verfasserin zusätzlich auch die Kontaktdaten für die Einreichung bei einer Agentur / einem Verlag integriert werden.Es folgt – falls geplant oder vorhanden – das Inhaltsverzeichnis. Ein Inhaltsverzeichnis kann zur Kapitelkontrolle erstellt werden, es muss aber nicht im späteren Buch enthalten sein.Eventuell kommt nun eine Widmung.Ist ein Prolog integriert, geht es mit diesem los. Es folgt der eigentliche Text (in Kapitel / Abschnitte strukturiert oder auch nicht), der dann gegebenenfalls mit dem Epilog endet.Den Abschluss eines Manuskripts bildet in der Regel die Seite mit der Vita der Autorin / des Autors und bei Sach-/Fachbüchern oder Ratgebern das Literaturverzeichnis, das Glossar / der Index, das Abbildungsverzeichnis usw.

1.2 Formale Aspekte / Normseiten

Es empfiehlt sich, das Manuskript in sogenannten Normseiten anzulegen.

Eine Normseite definiert die Menge des Texts, der auf einer einzelnen Seite abgedruckt wird. Die Textmenge kann deutlich variieren durch Absatzstruktur, Überschriften, Leerzeilen oder Ähnliches. Man geht von 1500 bis 1800 Anschlägen inklusive Leerzeichen bei einer Normseite aus. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat zusammen mit dem Verband Deutscher Schriftsteller*innen (VS in ver.di) im Jahr 1992 diese Empfehlung für den Manuskriptaufbau und nicht zuletzt als Berechnungsgrundlage des Honorars von freiberuflichen Lektoren / Lektorinnen sowie von Übersetzern / Übersetzerinnen festgelegt.2

In den als »Autorenprogramme« bezeichneten Softwarelösungen (DramaQueen, Papyrus Autor und Patchwork, siehe Kapitel 2) sind Normseiten als Dokumentvorlagen integriert, bei Microsoft Word kann man die entsprechende Vorlage selbst erstellen und als dotx-Dokument im Vorlagenverzeichnis abspeichern. Im Internet finden sich auf zahlreichen Seiten Muster für Word-Vorlagen. Auch im WritersWiki der Büchermacherei gibt es einen Link, über den man sich eine Word-Normseite herunterladen kann.

Eine Normseite definiert sich durch:

Papierformat: DIN A4durchgängige Seitennummerierung1,5facher oder zweifacher Zeilenabstandlinksbündige Textausrichtung (Flattersatz); Blocksatz ist zu vermeiden.Schrift: Courier New, 12 Pt. (Punkt)maximal 30 Zeilen pro Seitemaximal 60 Zeichen pro Zeilekeine Silbentrennung

Diese Punkte sind die Minimalausstattung für ein Manuskript im Normseitenaufbau. Die Seitenzahl des Manuskripts ist nur eine Orientierung dafür, wie viele Seiten das Buch im späteren Herstellungsprozess haben wird, die finale Seitenzahl variiert je nach letztlich gewählter Schriftart, Schriftgröße und Zeilenhöhe.

Zudem dient diese Seitenzahl, noch besser allerdings die Gesamtzeichenanzahl des Dokuments, als Leitlinie, um die Kosten im Lektorat, Buchsatz und Druck abschätzen zu können.

Eine Statistik des Manuskripts und die oben genannte Gesamtzeichenanzahl erhält man in Word über die Funktion Überprüfen – Wörter zählen (Windows) beziehungsweise Überprüfen – Wortanzahl (Mac).

In DramaQueen (siehe Kapitel 2.1) über Extras – Statistiken – Texte.

In Papyrus Autor (siehe Kapitel 2.2) über Dokument – Dokumentstatistik – Textstatistik.

Tipp aus der Layout-Schmiede

Arbeiten Sie an einem Verlagsmanuskript oder möchten Ihr Manuskript bei Verlagen einreichen, sind immer die Vorgaben des Verlags, bei dem Sie veröffentlichen möchten, maßgeblich.

1.3 Basiswissen Text

Beim Schreiben des Manuskripts ist es angeraten, auf folgende Punkte zu achten:

Verwenden Sie keine mehrfachen Leerzeichen sowie keine mehrfachen Tabulatoren.Beenden Sie die Absätze mit der Enter-Taste, vermeiden Sie manuelle Zeilenumbrüche (Strg + Enter).Erstellen Sie Tabellen ausschließlich mit der Tabellenfunktion.Berücksichtigen Sie einen breiten Korrekturrand (ca. 3,5 cm).

1.4 Erweiterte, auf die Herstellung optimierte Textbearbeitung (auf Basis von Normseiten)

Um ein Manuskript für eine effiziente Herstellung vorzubereiten, sollten Sie darauf achten, dass

alle Textteile mit Absatzformaten undalle Auszeichnungen (Fett, Kursiv, Großbuchstaben, Kapitälchen usw.) zusätzlich mit Zeichenformaten definiert sind.

Weitere Schritte bei der Vorbereitung eines Manuskripts für die Herstellung sind:

Sie erzeugen das Inhaltsverzeichnis über die jeweilige Programmfunktion, siehe hierzu Kapitel 1.7.Sie überarbeiten das Manuskript typografisch, indem Sie korrekte Zeichen anwenden, siehe hierzu Kapitel 3.

Tipp aus der Layout-Schmiede

Eine Anleitung zur Anlage von Absatz- und Zeichenformatvorlagen finden Sie im Büchermacherei WritersWiki und in unserem Blog.

All diese Bearbeitungsschritte haben sich in der langjährigen Zusammenarbeit mit Autorinnen / Autoren (Fach- und Sachbuch, Belletristik, Kinderbücher, Lyrik und mehr) bewährt und sind etabliert.

Am besten erfragen Sie beim Verlag oder, wenn Sie im Selfpublishing veröffentlichen möchten, bei den ausgewählten Dienstleistenden, welche Vorarbeiten sie anraten, da es unterschiedliche Vorgehensweisen gibt.

In jedem Fall gilt: Je besser die Daten sind, die man zum Buchsatz abliefert, umso schneller und kostengünstiger gelingt der Herstellungsprozess.

Iris H. Green,3 Autorin der Irish-Romance-Reihe, arbeitete 2020 und 2021 mit mir zusammen und gibt einen Einblick in den Herstellungs- und Veröffentlichungsprozess:

Es begann damit, dass ich Bilder für ein möglichst passendes Cover zum ersten Band suchte, und wir uns gemeinsam für eines entschieden, das von Gabi noch intensiv bearbeitet wurde. Für den zweiten Band stimmte ich einem ihrer Vorschläge zu und wir mussten uns nur noch auf die Hintergrundfarbe einigen.

---ENDE DER LESEPROBE---