Büro ist besser als richtig arbeiten. STROMBERG - Ralf Husmann - E-Book

Büro ist besser als richtig arbeiten. STROMBERG E-Book

Ralf Husmann

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Beschreibung

DER PAPA IST ZURÜCK! In einer von Work-Life-Blending, Genderdebatten und Chatbots bestimmten Welt kehrt der Chef der Schadensregulierung bei der CAPITOL-Versicherung zurück, um ordentlich aufzuräumen.  Wo früher am Nachbartisch noch der dicke Kollege im karierten Hemd saß oder die Kollegin mit den Tupperdosen, da stehen heute zwei Hydrokulturen. Wo früher Arbeit und Leben zusammenhingen, wie siamesische Zwillinge auf einer Gartenparty, sind Arbeit und Leben heute wie ein geschiedenes Pärchen im Kampf um das Sorgerecht für Leute wie Sie. Vieles hat sich verändert, manches hat sich verbessert. Aber was es in den Büros unausrottbar immer noch gibt, ist Arbeit. Und Vorgesetzte jeglichen Geschlechts. Auch in modernen Büros lauern Fettnäpfe in der Größe von Infinitypools, auch wenn Ihr Arbeitsplatz jetzt in einem Co-Working-Dingsbums liegt, besteht Ihr Arbeitsalltag nicht nur aus Nasepopeln und Wuppdidu. Durch den ganzen Desk-Sharing-Self-Improvement-Teambuilding-Dschungel müssen Sie sich mit einer scharfen Machete durchkämpfen. Dieses Buch ist so eine scharfe Machete. Hier zeigt Ihnen jemand, wie Sie in der modernen Arbeitswelt klarkommen! Lesen Sie dieses Buch, lernen Sie es auswendig und wenden Sie es an! Wenn Ihnen die Sozialen Netzwerke und das Internet noch ein paar Restsynapsen übriggelassen haben, dann finden Sie hier womöglich wertvolle Tipps, wie Sie eines fernen Tages das Jammertal der Arbeit verlassen können, um selbst Chef zu werden. Oder sogar Chefin. »Zehn Jahre nach dem ersten Film fragen mich immer noch so viele Leute nach dem Bernd, dass ich irgendwann auch wissen wollte, was aus ihm geworden ist, in der neuen Arbeitswelt. Und aus den ganzen anderen Graupen. Vielleicht ist Chef ja wie Corona: Die neuen Varianten sind angeblich harmloser. Nur eben nicht für alle.« Ralf Husmann 

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ralf Husmann | Christian Martin

Büro ist besser als richtig arbeiten. STROMBERG

Tipps von A wie Homeoffice bis Z wie Soft Skills

 

 

Über dieses Buch

 

 

Bernd Stromberg ist zurück! In einer von Work-Life-Blending, Genderdebatten und Chatbots bestimmten Welt kehrt der Chef der Schadensregulierung bei der CAPITOL-Versicherung zurück, um ordentlich aufzuräumen. 

 

»Zehn Jahre nach dem ersten Film fragen mich immer noch so viele Leute nach dem Bernd, dass ich irgendwann auch wissen wollte, was aus ihm geworden ist, in der neuen Arbeitswelt. Und aus den ganzen anderen Graupen. Vielleicht ist Chef ja wie Corona: Die neuen Varianten sind angeblich harmloser. Nur eben nicht für alle.« Ralf Husmann

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Biografie

 

 

Ralf Husmann ist Erfinder und Autor von »Stromberg«, wurde mehrfach mit dem Deutschen Comedy-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis sowie dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Neben seinen Romanen »Nicht mein Tag«, verfilmt mit Moritz Bleibtreu, und »Vorsicht vor Leuten«, verfilmt mit Charly Hübner erschienen von ihm »Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel« und das ultimative Büro-Buch »Stromberg – Die goldenen Job-Regeln«.

 

Christian Martin schrieb für »Merz gegen Merz« mit Christoph Maria Herbst, »Last One Laughing« und die „heute Show« – und natürlich für »Stromberg«. Zusammen mit Ralf Husmann erschien von ihm außerdem »Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel«.

 

Impressum

 

 

Erschienen bei FISCHER E-Books

 

© 2025 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, 60596 Frankfurt

 

Covergestaltung: www.buerosued.de

Coverabbildung: © 2025 MadeFor Film/ Stephan Rabold

ISBN 978-3-10-492363-5

 

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Inhalt

Vorwort

1. Kapitel: Wie alles anfing

Bernd Stromberg

Berthold »Ernie« Heisterkamp

Jennifer Schirrmann

Ulf Steinke

Tanja Steinke geb. Seifert

Die letzten 20 Jahre im Büro

2. Kapitel: Wie alles weiterging

Bernd Stromberg

Berthold »Ernie« Heisterkamp

Ulf Steinke

Bernd Stromberg

Jennifer Schirrmann

Tanja & Ulf

Ulf

Marvin

Tanja

Ulf

Marvin

Die nächsten zehn Jahre im Büro

3. Kapitel: Im Büro

Das Büro früher, heute und morgen

Das Büro damals vs. heute

Einzelbüro vs. Großraum

Schreibtisch vs. Desksharing

Anzeigen schalten vs. Recruiting

Stechuhr vs. Hybride Arbeitszeiten

Arbeiten vs. Fortbildungen

Führung vs. Selbstoptimierung

Old Work vs. New Work

Das digitale Büro

Homeoffice

Bernd Stromberg

Tanja Steinke

Bernd Stromberg

Videokonferenzen

Bernd Stromberg

Ulf Steinke

Intranet

Bernd Stromberg

Ulf Steinke

Cloud

Bernd Stromberg

Chats

Bernd Stromberg

Einer der ersten erhaltenen Chats in der CAPITOL, ca.2010

KI

Bernd Stromberg

IT-Sicherheit

Blick in Bernd Strombergs Mailbox

Welche Apps haben Sie auf Ihrem Smartphone ...

Büro-Deutsch/Deutsch-Büro

4-Tage-Woche

B2B

Bullshit-Jobs

Change Management

Compliance

Diversity

Feedbackkultur

Inklusion

Networking

Onboarding

Top-down Kommunikation

Mental Health

Berthold Heisterkamp

Bernd Stromberg

Nachhaltigkeit

Bernd Stromberg

Ulf Steinke

Berthold Heisterkamp

4. Kapitel: Der Chef

Das große Chef-Interview

Was macht einen guten Chef aus?

Ulf Steinke

Tanja Steinke

Berthold Heisterkamp

Jennifer Schirrmann

Bernd Stromberg

Chef-Typologie

Der Beliebte

Der Choleriker

Der Inkompetente

Der Unsichere

Der Unberechenbare

Der Unersetzliche

Die größten Fallstricke für Chefs im Büro

Frauen

Politik

Außenwirkung (nach innen)

»Deutsch« für Chefs – Zwanzig Floskeln für jede Gelegenheit

5. Kapitel: Die Angestellten

1. Wie heißt die Graupe?

2. Was soll die Graupe machen? Was macht sie tatsächlich?

3. Womit kann man der Graupe an den Karren fahren?

4. Was weiß die Graupe über die anderen Graupen?

5. Hat die Graupe was zu mosern?

6. Schließen Sie diese Unterlagen gut weg.

Angestellten-Typologie

Der/die Mitläufer(in)

Der/die Meckerliese

Der/die Ehrgeizige

Der/die Arbeiter/in

Der/die Flirtige

Der/die Kreative

6. Kapitel: Tipps & Tricks für Chefs und Angestellte

Affären

Einstellungsgespräche

Geburtstage/Feiern

Gehaltsverhandlungen

Meetings

Ordnung

Streit

Weihnachtsfeiern

Frag den Bernd

Kollege begeht Diebstahl

Meine Chefs sind unfähig!

Überforderung durch Homeoffice

Kollege will befreundet sein

Drinks mit dem Chef

Wann fliegt Krankfeiern auf?

Bin ich noch im richtigen Job?

7. Kapitel: How to be Chef in the future

Die fünf größten Herausforderungen fürs moderne Büro

5. Social Media – Marketing

4. Kommunikation

3. Fakten und Wahrheit

2. Älter werden

1. Technologie

Am Ende

Nachruf auf Bernd Stromberg – verfasst von Bernd Stromberg

Anhang

Bildnachweis

Vorwort

Arbeiten

Das machst Du jetzt, bis du alt bist.

Und dann stirbst du.

Liebe Leser, Leser*:innen, Lesende und so weiter,

Sie sehen schon an der Anrede: Es hat sich viel getan seit meinem letzten Buch. In der Welt und im Büro. Büros sind heute wie Innenstädte – deutlich leerer als vor zehn Jahren. Beide wegen Internet. Wer heute noch selbst in ein Geschäft geht, ist entweder Ladendieb oder zu alt und zu stur für Onlineshopping.

Wer immer noch im Büro sitzt statt im Homeoffice, hat entweder keine Lust auf zuhause oder einen schlechten Arbeitsvertrag. Wo früher in den Citys noch ein Metzger neben einer Boutique für Übergrößen und einer Videothek war, ist heute ein Wettbüro neben zwei leeren Läden. Wo früher am Nachbartisch noch der dicke Kollege im karierten Hemd saß oder die Kollegin mit den Tupperdosen, da stehen heute zwei Hydrokulturen.

Wo früher Arbeit und Leben zusammenhingen, wie siamesische Zwillinge auf einer Gartenparty, sind Arbeit und Leben heute wie ein geschiedenes Pärchen im Kampf um das Sorgerecht für Leute wie Sie.

Vieles hat sich verändert, manches hat sich verbessert. Aber was es in den Büros unausrottbar immer noch gibt, ist Arbeit. Und Chefs. Und manchmal auch Chefinnen.

Auch in modernen Büros lauern Fettnäpfe in der Größe von Infinitypools, auch wenn Ihr Arbeitsplatz jetzt in einem Co-Working-Dingsbums liegt, besteht Ihr Arbeitsalltag nicht nur aus Nasepopeln und Wuppdidu. Durch den ganzen Desk-Sharing-Self-Improvement-Teambuilding-Dschungel müssen Sie sich mit einer scharfen Machete durchkämpfen.

Dieses Buch ist so eine scharfe Machete. Hier zeigt Ihnen jemand, wie Sie in der modernen Arbeitswelt klarkommen beziehungsweise warum Sie bislang da eben nicht klarkommen beziehungsweise was Sie machen können, wenn die moderne Arbeitswelt Sie auffrisst und unzerkaut wieder ausspuckt.

Klar, Bücher sind wie Tabakpfeifen. Man sieht sie kaum noch in der Öffentlichkeit und wenn, dann nur in der Hand von alten Leuten. Männer im Fall der Pfeifen, Frauen im Fall der Bücher. Aber: Bücher und Pfeifen können Ihr Leben verändern. Wer raucht kann es verkürzen, wer liest, kann es verlängern. Allein das, was auf den nächsten Seiten steht, ist gedrucktes Gold. Ich, Bernd Stromberg, bin Ihr menschgewordenes GPS durch die große, neue Büro-Welt.

Dieses Buch ist der Beipackzettel zu Ihrem Job, die Gebrauchsanleitung zu Ihrem Arbeitsleben, auf den Sie vermutlich schon lange warten.

Lesen Sie dieses Buch, lernen Sie es auswendig und wenden Sie es an! Wenn Ihnen die Sozialen Netzwerke und das Internet noch ein paar Restsynapsen übriggelassen haben, dann finden Sie hier womöglich wertvolle Tipps, wie Sie eines fernen Tages das Jammertal der Arbeit verlassen können, um selbst Chef zu werden. Oder sogar Chefin. Gut, bis es so weit ist, macht vermutlich längst irgendein Roboter Ihren Job, aber, und das ist gleich der erste Tipp: Verlieren Sie nie die Hoffnung! Denken Sie immer daran, es könnte alles noch schlimmer sein, denn Büro ist auf jeden Fall besser als richtig arbeiten. In diesem Sinne, viel Spaß wünscht Ihnen

Ihr

Bernd Stromberg

1. Kapitel:Wie alles anfing

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Nur hier nicht. Hier wohnen nur Akten, Leute und geplatzte Träume.

Bernd Stromberg

Schon als Kind wollte ich Chef sein. Nicht Lokführer (wer will schon denICE»Helmut Kohl« von Ludwigshafen nach Mannheim fahren?), nicht Astronaut, (der Mond ist ja genauso unbewohnbar wie Mannheim) und erst recht nicht Feuerwehrmann (zu viel Tamtam und Tatütata). Ich habe schon sehr früh Arbeit delegiert. Hausaufgaben zum Beispiel an den dicken Winfried oder diese Streber-Gaby mit der komischen Brille. Ich wollte auch schon sehr früh andere Kinder entlassen. Das kam in der Schule nicht immer gut an, zeigt aber, dass mein Weg von Anfang an vorgezeichnet war. Andere haben Vater-Mutter-Kind gespielt. Ich nicht. Ich habe Papa gespielt, im Sinne von: »Wenn der Papa das sagt, wird’s auch gemacht, und zwar zügig!« Dadurch habe ich früh gelernt, Unbeliebtheit auszuhalten. Wer beliebt sein will, soll Fußball spielen, gut aussehen oder hinter der Sporthalle Marihuana verkaufen. Ich dagegen war oft unbeliebt, aber durchsetzungsstark. Unsere Klassenfahrt ging deswegen auch nicht in ausgelutschte Städte wie London, Paris oder Rom, wie die anderen wollten, sondern nach Bonn, damals noch unsere Bundeshauptstadt. Da war natürlich nichts los, was aus meiner Sicht aber ein erstrebenswerter Zustand ist. Ich denke, die anderen haben das mittlerweile eingesehen. Oder auch nicht. Ist mir egal. Egalheit war, ist und bleibt eine der wichtigsten Eigenschaften als Chef!

Entsprechend hab ich auch auf ein Studium verzichtet, allein schon, weil man dafür eins dieser lächerlichen Abiture gebraucht hätte. Nicht mein Ding. Ich war schon als Kind ein Mann der Praxis. Und auch während meiner Ausbildung hat sich schnell gezeigt, dass mir Chef-sein in die Wiege gelegt wurde. Die Autorität und ich, wir sind praktisch eineiige Zwillinge. So was ist eben angeboren, wie die Augenfarbe oder die Brustgröße bei Frauen. Deswegen bin ich damals auch Azubi-Sprecher geworden. Also wäre ich, wenn es mit rechten Dingen zugegangen wäre. Man wollte aber »von ganz oben« da unbedingt eine Frau hinsetzen. Melanie Dingsbums. Von einer fairen Wahl konnte anschließend nicht mehr die Rede sein. Entsprechend ist diese Melanie dann auch nach der ersten Schwangerschaft in Teilzeit gegangen und nach der zweiten war karrieretechnisch bei ihr dann endgültig Sackbahnhof. Nun gut. Ich bin nicht nachtragend, nur unversöhnlich.

Für mich ging es nach der Ausbildung dagegen steil nach oben. Ratzofatzo in knapp zehn, vierzehn Jahren bis zur Bereichsleitung. Die Kombination aus Ehrgeiz, Talent und Personalmangel hat sich ausgezahlt.

Und dann: Fernsehen.

Nennen Sie es Karma, Kismet oder Zufall. Jedenfalls wollte man damals einen realistischen Arbeitsalltag im Büro zeigen und ist entsprechend schnell bei mir gelandet. Wenn du ein Loch in den Sand buddelst und plötzlich Spargel findest, Erdöl oder eben mich, dann weißt du, du kannst aufhören zu suchen. Der Rest ist Geschichte.

Berthold »Ernie« Heisterkamp

Man sagt ja oft: »Der oder die ist nicht auf den Kopf gefallen.« Ich dagegen bin auf den Kopf gefallen. Mehrfach. Das muss man wissen. Ich bin zwei, drei Mal vom Wickeltisch gerollt. Hat meine Mutter gesagt. Damals war ich ja wahrscheinlich noch klein, deswegen weiß ich das selbst nicht mehr so. Und später dann auch noch mal im Schwimmbad, als mein Vater mir Köpper vom Ein-Meter-Brett beibringen wollte. Da war ich schon älter. Und dann gab es auch noch ein paar Episoden mit dem Hochbett, das ich hatte. Wobei man heute weiß, dass Schlafwandeln bei Jugendlichen ein ganz normaler Vorgang ist. Und heute passiert mir das eben ja auch kaum noch. Außerdem hab ich kein Hochbett mehr. Jedenfalls erklärt das vielleicht, wieso ich schon ganz früh ganz besonders war. Meine Umgebung hat das aber nicht immer in dem Maße so wahrgenommen, bloß das war ja die Schuld von denen, nicht von mir. Weiß ich heute. Wusste ich damals nicht. Posttraumatische Belastung. Das kennt man von Soldaten im Krieg oder Tieren im Zoo. Und Leuten im Büro. Leuten wie mir. Es hat sehr lange gebraucht, bis ich die überwunden habe, die Belastung. Heute kann ich darüber lachen. Mobbing ist keine Stadt in China, oder Mobbing Dick heißt das Buch mit dem Wal, wo ... ah, da weiß ich jetzt nicht mehr ganz genau, wie der Witz geht. Aber wenn man das Thema ernst nimmt, kann man ihm auch mit Humor begegnen. Lachen ist ja die beste Medizin. Außer bei Sachen wie Krebs und so weiter. Da ist oft eine Chemo die beste Medizin. Aber sonst eben Lachen.

Ich wollte als Kind ganz viel werden. Priester zum Beispiel. Ich war auch Messdiener, bin dann aber ein paar Mal ungünstig im Hochamt eingeschlafen. Und auch sonst muss ich sagen, dass ich zwar an Gott geglaubt habe, umgekehrt war’s aber oft nicht so der Fall.