Café Hannah - Teil 8 - Ann E. Hacker - E-Book

Café Hannah - Teil 8 E-Book

Ann E. Hacker

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Beschreibung

Halim, neuer Betreiber des Café Hannah, bemerkt eher durch Zufall, dass in 2025 das zehnjährige Jubiläum des Cafés ansteht. Darüber hinaus haben sowohl Hannah als auch Edi runde Geburtstage. Das muss unbedingt gefeiert werden! Gab es früher nicht schon mal Sommerfeste in der Blumengasse? Wären die Jubiläen nicht eine gute Gelegenheit, diese Tradition wiederzubeleben? Während sich Halim mit Bassams und Andys Unterstützung in die Planung stürzt, muss Illy einen sehr guten Freund zu Grabe tragen. Susanne findet überraschend eine neue Wohnung samt Atelier. Robert und Theo stehen kurz vor der Eröffnung ihrer Kulturscheune. Ben und Svenja, durch den Tod ihres Sohnes aus der Bahn geworfen, müssen neuen Lebensmut finden. Und Hannah? Ist immer noch der Mittelpunkt der Blumengasse!

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Seitenzahl: 356

Veröffentlichungsjahr: 2025

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DIESES BUCH IST FÜR HANNAH JENSEN, DIE MICH IN DEN LETZTEN ZEHN JAHREN BEGLEITET, MIR MANCHE SCHLAFLOSE NACHT, ABER AUCH SEHR VIEL FREUDE BEREITET HAT. ICH WERDE SIE VERMISSEN!

Alle Bände der Café Hannah Reihe:

1 - Alles auf Anfang

2 - Überraschungen

3 - Rettet das Café!

4 - Vertraut anders

5 - Wir müssen reden

6 - Familienbande

7 - Mann Mann Mann!

8 - Es gibt viel zu feiern

Marilyn - Kurzroman

Brigid - Kurzroman

Cover: Christine Spindler, Foto © Pangerandesign, stock.adobe.com

Charakterskizzen: Karin Schliehe. Illustration Tasse: Karl-Heinz-Gutmann (charlygutmann/Pixabay). Foto Ann E. Hacker: Thomas Endl

Lektorat: Christine Spindler

Erste Auflage, München 2025

ISBN 978-3-949181-21-4

© Feather & Owl

Ute Hacker, Adamstr. 1, 80636 München

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Werk wurde ohne KI erstellt, es ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische und sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Die automatisierte Analyse des Werkes gemäß §44b U(»Text und Data-Mining«) ist untersagt.

ÜBER DIESES BUCH

Halim, neuer Betreiber des Café Hannah, bemerkt eher durch Zufall, dass das Café zehnjähriges Jubiläum feiert. Darüber hinaus haben sowohl Hannah als auch Edi runde Geburtstage. Das muss unbedingt gefeiert werden! Gab es früher nicht schon mal Sommerfeste in der Blumengasse? Wären die Jubiläen nicht eine gute Gelegenheit, diese Tradition wiederzubeleben?

Während sich Halim mit Bassams und Andys Unterstützung in die Planung stürzt, muss Illy einen sehr guten Freund zu Grabe tragen. Susanne findet überraschend eine neue Wohnung samt Atelier. Robert und Theo stehen kurz vor der Eröffnung ihrer Kulturscheune. Ben und Svenja, durch den Tod ihres Sohnes aus der Bahn geworfen, und müssen neuen Lebensmut finden.

Und Hannah? Ist immer noch der Mittelpunkt der Blumengasse!

INHALT

1 – Das Leben ist gut (Halim Yakul)

2 – Wer ist Maria? (Zoi Lazaridis aka Maria Marchetti)

3 – Adiós, mi amor (Ilse-Marie – Illy – Rohstetter)

4 – Wo eine Tür zugeht … (Andrzej – Andy – Nowak)

5 – No risk, no fun (Susanne Simon – Sue Gardener)

6 – Melancholie (Jonathan »JJ« Jensen)

7 – Alte Liebe rostet nicht? (Robert Gantner)

8 – Ein sauberer Schnitt (Edeltraut – Edi – Mayerhofer)

9 – So kann es nicht weitergehen! (Benjamin – Ben – Häusgen)

10 – Es geht nicht ohne Drama! (Hannah Jensen)

Nachwort

Die Autorin

Reihenübersicht

1 – DAS LEBEN IST GUT (HALIM YAKUL)

Halim nahm sich einen Moment und ließ den Blick durch den Raum schweifen.

Vor ihm stand die Theke, die leise summte und – von den Gästen aus gesehen rechts – Torten und Kuchen kühlte. Daneben wechselten sich Sandwiches (morgens) mit arabisch-bayerisch-italienischen Vorspeisen (mittags) und wieder belegten Brote (abends) ab.

Aurora kam hinter die Theke, um die nächste Getränkebestellung einzutippen, und strich ihm im Vorbeigehen sanft über den Rücken. Obwohl sie seit fast zwei Jahren ein Paar waren, konnte Halim sein Glück immer noch nicht fassen. Diese wunderbare Frau gehörte zu ihm. Wahnsinn!

Ein Messer fiel klirrend zu Boden und holte Halim aus seinen Gedanken. Ein zufriedenes Summen hing über dem Café. Die letzten Mittagsgäste würden bald den älteren Herrschaften Platz machen für Kaffee und Kuchen, bevor gegen Abend die arbeitende Bevölkerung vorbeischaute, um die Reste vom Mittag oder die frisch zubereiteten Sandwiches mitzunehmen.

Er zog den Zettel aus dem Drucker und bereitete die Getränke vor, die Aurora zuvor eingetippt hatte. Er hoffte, der neue Computer käme bald, damit die Papierverschwendung endlich ein Ende hätte. Es reichte schon, dass sie für jeden Gast eine Rechnung ausdrucken mussten, die in der Regel im Müll landete. Natürlich war es nachvollziehbar, dass der Staat nicht auf Steuereinnahmen verzichten wollte, aber deshalb ganze Wälder zu opfern, konnte nicht die Lösung des Problems sein.

Vor einigen Monaten hatten er und Aurora – nach Rücksprache mit Hannah – beschlossen, das Café mittelfristig auf Bio umzustellen. Das Einzugsgebiet war dank der beiden Tech-Konzerne gut situiert; das Publikum hatte sich in den letzten beiden Jahren entsprechend stark verändert. War das Café vorher vor allem ein Treffpunkt für Freunde gewesen, wurde es mehr und mehr zum Arbeitsplatz oder einem Ort für Geschäftsessen.

Zum Glück hatten sie mit Hannah als ehemaliger Bankerin eine erfahrene Beraterin an der Seite. Zunächst hatten sie in ein leistungsstarkes WLAN investiert und eine Ecke mit Steckdosen und USB-Buchsen ausgestattet. Die vorhandenen Tische waren stabil, die Stühle bequem genug, um weiterhin ihre Dienste zu tun.

Lilya war sofort Feuer und Flamme von ihrer Idee gewesen, auf Bio umzustellen.

»Damit können wir Werbung machen«, hatte sie gesagt. »Das ist ein Alleinstellungsmerkmal.«

Das Speisenangebot musste nur minimal angepasst werden. Nach wie vor boten sie drei verschiedene Mittagsgerichte an, die dank des zivilen Preises heiß begehrt waren. Einzig die frisch zubereiteten Sandwiches am späten Nachmittag waren eine Neuerung. Manchmal stellte Halim sich noch einmal in die Küche und kochte eine Kleinigkeit, wenn vom Mittag keine Reste übrig waren. Allerdings nie etwas Arabisches, da er Bassam keinesfalls Konkurrenz machen wollte.

Edi hatte wie üblich die Rolle der Skeptikerin übernommen.

»Wie soll das funktionieren? Dann sitzen die Leute stundenlang bei einer Tasse Kaffee und blockieren den Tisch.«

Doch Hannah, Halim, Aurora und Lilya waren fest davon überzeugt, dass ihre Gäste das nicht tun würden. Tatsächlich erwies sich die neue Strategie als Vorteil, weil das Café nun auch zu den vorher schwächeren Zeiten gut besucht war.

 So sehr Halim Edi mochte, so dankbar war er, dass sie Hannahs Angebot abgelehnt hatte, einen Anteil am Café zu übernehmen. Sie hätte damit zwar keine Veränderungen verhindern können – er, Aurora und Lilya hielten zusammen fünfzig Prozent, die andere Hälfte gehörte immer noch Hannah –, aber sie hätte ihnen das Leben durchaus schwer machen können.

Ihm war klar, dass man ab einem gewissen Alter Scheu vor Veränderungen hatte; andererseits war Edi nach dem Tod ihres Ex-Mannes zusammen mit Xaver von allen unerwartet zu einer mehrwöchigen Weltreise aufgebrochen.

Nach ihrer Rückkehr hatte Edi verkündet, nicht mehr Vollzeit arbeiten zu wollen. Sie würde weiterhin Torten und Kuchen liefern, aber nur noch stundenweise im Café bedienen.

»Meine Beine machen das nicht mehr mit«, hatte sie gesagt.

Halim war angesichts der Tatsache, dass auch Hannah sich zurückziehen wollte, kurz in Panik verfallen, aber dank Lilya und Theo, der weiterhin stundenweise aushalf, gab es keine größeren Probleme.

Vor einem halben Jahr hatte Aurora schließlich überraschend bekannt gegeben, dass sie ihren Job kündigen und ihn im Café unterstützen würde. Halim war zunächst dagegen gewesen.

»Wir brauchen dein Gehalt. Was, wenn mit dem Café was schiefläuft?«

Aurora hatte ihn nur angelächelt. »Was soll bitte im Café schieflaufen? Du kochst, Edi backt, Lilya bedient und zur Not ist auch noch Hannah da.«

Sie plante langfristig, Edis Part zu übernehmen.

Wer mit einer italienischen Mutter aufwuchs, die als Pasticciere arbeitete, hasste oder liebte Süßkram. Aurora aß zwar kaum Süßes, backte aber leidenschaftlich gern. Immer wieder schmuggelte sie eine Torte oder einen Kuchen zwischen die von Edi; ihnen war allerdings klar, dass sie der alten Dame irgendwann reinen Wein einschenken mussten.

Doch zunächst stand am Abend eine weitere Wohnungsbesichtigung an. Seit knapp einem Jahr wollten sie zusammenziehen, der Münchner Wohnungsmarkt war jedoch leergefegt, schon gar in der Maxvorstadt und in Neuhausen.

Halims WG-Zimmer war viel zu klein für zwei Erwachsene, davon abgesehen, dass sie nicht in einer Wohnung übernachten wollten, wo vier testosterongesteuerte Männer nur darauf warteten, eine anzügliche Bemerkung fallen zu lassen. Aurora wohnte in einem Einzimmerapartment in Bogenhausen. Dort hatten sie zwar ihre Ruhe, gingen sich aber nach spätestens zwei Tagen auf die Nerven.

Halim hatte gehofft, dass im Haus, in dem das Café lag, eine Wohnung frei werden würde, aber verständlicherweise zog niemand aus. Wer gab schon freiwillig eine Wohnung auf, deren Miete sich seit Jahren nicht erhöht hatte?

Er hatte nur am Rande mitbekommen, dass vor einigen Jahren zwei Häuser in der Blumengasse verkauft werden sollten. Es wäre das Ende des Cafés gewesen. Dank diverser Aktionen der Nachbarn und vor allem von Andy war es gelungen, den Verkauf zu verhindern. Seither schien der Besitzer jegliches Interesse daran verloren zu haben.

Zu Beginn ihrer Wohnungssuche hatten Aurora und er sich in die endlosen Schlangen der Interessenten eingereiht. Oftmals waren sie nicht einmal bis zur Wohnung gelangt. Entnervt hatten sie einen Makler engagiert, der ihnen jedoch vollkommen ungeeignete Objekte anbot.

Hannah hatte sie schließlich auf einen ihrer Stammgäste aufmerksam gemacht.

»Robert Gantner hat früher für den Besitzer des Hauses gearbeitet. Er verfügt garantiert noch über Kontakte zur Branche.«

Robert war nicht nur Stammgast, sondern seit fast zwei Jahren auch Theos Partner. Allerdings hatten sich seine Besuche im Café drastisch reduziert, seit er den Umbau eines alten Bauernhofs außerhalb Münchens in eine Kultur- und Begegnungsstätte betreute. Er hatte versprochen, ihnen zu helfen, und sie gleichzeitig um Geduld gebeten. An diesem Abend war es nun endlich so weit: Sie würden eine Wohnung ganz in der Nähe des Cafés besichtigen.

Gegen siebzehn Uhr schickte Robert ihm eine Nachricht, dass er es leider nicht zum vereinbarten Termin schaffen würde, es gebe Komplikationen auf der Baustelle. Aber er könne Theo den Schlüssel geben und alle Daten.

Halim schrieb zurück, dass das in Ordnung sei, Hauptsache, es kam wieder Bewegung in die Wohnungssuche.

Theo, der an diesem Tag keinen Dienst gehabt hatte, stand pünktlich um neunzehn Uhr vor der Tür. Als Halim und Aurora das Café verließen, hielt er grinsend die Schlüssel hoch.

»Was zahlt ihr?«

Halim lachte. »Vergiss es. Wir verhandeln sowieso nur mit Robert. Du bist hier nur der Laufbursche.«

Theo wandte sich gespielt-entsetzt an Aurora. »Darf der das? Und woher kennt er solche Ausdrücke?«

Lachend machten sie sich auf den Weg in den nahen Arnulfpark.

»Es ist nur eine Zweizimmerwohnung«, erklärte Theo. »Aber laut Robert ist sie so gut geschnitten, dass sie viel größer wirkt als sie ist. Sie soll sehr hell sein, es gibt einen kleinen Balkon, außerdem liegt sie zur Parkseite hin. Da ist zwar ein Spielplatz, aber tagsüber seid ihr eh kaum zuhause.«

Nach knapp zehn Minuten waren sie am Ziel. Die Wohnung lag im zweiten Stock. Theo schloss auf und ließ ihnen den Vortritt.

Als sie den großen, lichtdurchfluteten Wohnraum betraten, ergriff Aurora seine Hand und drückte sie.

»Das ist es«, flüsterte sie, als könne ein lauter Ton die Magie zerstören.

Robert hatte nicht zu viel versprochen: Dass die Wohnung nur fünfundfünfzig Quadratmeter hatte, sah man ihr nicht an. Okay, Bad und Küche waren winzig, zu zweit stand man sich permanent im Weg. Aber im kleineren Raum würden ein breites Bett und ein Kleiderschrank Platz finden, das größere Zimmer war ein absoluter Traum.

»Was kostet sie?« Mit dieser Frage holte Aurora Halim in die Realität zurück.

Theo konsultierte einen Zettel, auf dem alle wichtigen Details notiert waren. »Die Warmmiete liegt bei eintausendvierhundertachtzig Euro.«

Halim und Aurora schauten sich an und nickten.

»Wo ist der Haken?«, wollte Aurora wissen.

Theo schüttelte den Kopf. »Kein Haken, soweit ich weiß. Auf Robert könnt ihr euch verlassen.«

»Wir nehmen sie«, sagte Halim.

»Ich kann es nicht fassen, dass es eine bezahlbare Wohnung gibt, die auch noch so wunderschön ist.« Aurora strahlte. »Wann können wir einziehen?«

Theo schaute wieder auf den Zettel. »Hier steht was von Juli. Ich vermute mal, damit ist der Erste gemeint. Ich werde Robert fragen.«

»Danke.« Halim legte ihm eine Hand auf den Rücken. »Und sag ihm bitte, wir sind unendlich dankbar für seine Hilfe. Er bekommt kostenlosen Cappuccino bis an sein Lebensende.«

Theo lachte. »Biete ihm lieber heißen Kakao. Er hat mir mal verraten, dass er entschieden hat, die Häuser in der Blumengasse zu retten, nachdem er eine heiße Schokolade im Café getrunken hatte. Die hat offensichtlich Erinnerungen an seine Kindheit geweckt, obwohl die kein Zuckerschlecken gewesen sein kann. Seine Eltern kamen bei einem Verkehrsunfall ums Leben.«

»Ach du lieber Himmel.« Aurora hielt sich die Hand vor den Mund. »Das ist ja furchtbar. Wie alt war er?«

Theo zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Er redet so gut wie nie darüber. Er hat nur erwähnt, dass er zuhause bleiben musste, weil er frech gewesen war. Seine Schwester hat den Unfall überlebt, seine Eltern nicht.«

»Seine Schwester ist die Malerin, richtig?«, vergewisserte sich Aurora.

Theo nickte. »Susanne alias Sue Gardener. Sie wird bei uns eine Ausstellung haben.« Er machte eine kreisende Handbewegung. »Wollt ihr noch etwas anschauen?«

Halim und Aurora verneinten. Sie verließen die Wohnung und liefen zurück in die Blumengasse.

»Wie läuft’s denn mit dem Kulturprojekt?«, fragte Halim. »Robert erwähnte etwas von Problemen.«

Theo seufzte. »An sich geht es voran, Robert hat alles gut im Griff. Ich denke, es spielt auch eine große Rolle, dass sein Ex-Boss die Finger im Spiel hat. Bluhm ist eine große Nummer in der Immobilienbranche. Mit dem will sich keiner anlegen.«

»Klingt eher nach Mafiaboss«, murmelte Aurora.

Theo lachte. »Nein, so schlimm ist er nicht. Zumindest hoffe ich das. Er ist ein knallharter Geschäftsmann, der nur eine einzige Schwachstelle hat: seine Frau. Robert konnte ihn von dem Kulturprojekt überzeugen, er ist mit eingestiegen und seither läuft es. Klar, es gibt immer mal wieder kleinere Probleme, aber nichts, was die Eröffnung im Juli verhindern würde.«

»Der Juli scheint ein Glücksmonat für uns alle zu werden.« Sie waren am Café angelangt, Halim sperrte auf. »Willst du noch einen Schlummertrunk?«, fragte er Theo.

Der zögerte, wollte offensichtlich zunächst ablehnen, nickte dann aber doch. Gerade als sie das Café betraten, kamen Hannah und Andy aus dem Haus.

»Nanu, was ist denn hier los?«, fragte Hannah. »Konspiratives Treffen?«

»Wir haben eine Wohnung!«, rief Halim. »Das wollten wir mit einem Gläschen feiern. Kommt doch auch mit rein.«

Hannah wandte sich zu Andy um. »Eigentlich wollten wir eine Runde drehen, aber …«

Andy nickte grinsend. »Ein Gläschen in Ehren oder wie immer das auf Deutsch heißt«, sagte er.

»Hereinspaziert.« Halim hielt ihnen die Tür auf, während Aurora für Licht sorgte. Halim holte die Flasche Champagner, die stets für besondere Gelegenheiten in der Kühlung steckte, und schenkte allen ein.

»Auf unsere neue Wohnung«, sagte er und hob sein Glas. »Und natürlich auf Robert.«

* * *

Halim war nervös und es war nicht hilfreich, dass Aurora immer wieder seine Hand tätschelte. Frustriert schaute er sich um, ob es nicht irgendetwas zu tun gäbe, das ihn ablenken würde, aber es war alles erledigt. Die Spülmaschine brummte, die Theke summte, die Küche blitzte, alle Tische waren geputzt, die Stühle standen ordentlich darum herum. Sogar die Tafel mit den Mittagsgerichten für den nächsten Tag war bereits beschriftet.

Er seufzte.

»Sie wird uns nicht gleich fressen«, sagte Aurora beruhigend.

»Aber vielleicht ist sie böse auf uns.«

»Ach was. Edi weiß auch, dass man etwas tun muss.« Aurora lächelte ihn liebevoll an. »Ich weiß, du hast ein besonderes Verhältnis zu ihr, wahrscheinlich ist sie so etwas wie deine Ersatzmutter. Aber vergiss nicht, dass es um unser Geschäft geht. Wir …« Sie stoppte, als sich die Ladentür öffnete und Edi hereinkam.

»Hier bin ich.« Sie stellte ihre Handtasche auf einen der beiden leeren Stühle und nahm auf dem anderen Platz. »Was gibt es?«

Halim räusperte sich ausführlich. »Also, wir planen ein paar Veränderungen im Café«, begann er.

»Ist mir aufgefallen.« Edis Stimme klang spitz.

»Ja, ähm, also …«

»Wir möchten so bald wie möglich auf Vollkorn und Bio umsteigen«, sagte Aurora. »Und wir wollten dich bitten, für deine Kuchen und Torten vollwertige Zutaten zu verwenden. Nach und nach und wo es möglich ist, versteht sich«, fügte Aurora hastig hinzu, als Edis Miene immer frostiger wurde.

»Vollwertig. Bio. Für Kuchen und Torten.« Edi schaute sie ungläubig an. »Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr damit die Welt rettet, oder?«

»Irgendjemand muss anfangen, oder?«, fragte Aurora ruhig zurück. »Wenn alle so weitermachen wie bisher, gibt es bald keine Erde mehr, wie wir sie kennen.«

Edi öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder, ohne etwas zu sagen.

»Wo soll ich die Zutaten herbekommen?«, fragte sie schließlich.

»Wir kümmern uns selbstverständlich darum«, erwiderte Halim. »Hannah hat bereits einige Lieferanten an der Hand.«

Dass Hannah dem Plan offenbar zustimmte, schien Edi ein wenig zu besänftigen.

»Na gut, ich kann es versuchen.« Sie griff nach ihrer Tasche. »Oder gibt es sonst noch etwas?«

Aurora warf Halim einen fragenden Blick zu, er zuckte mit den Schultern.

»Na ja«, sagte sie, »wenn wir schon mal dabei sind. Ich plane, langfristig deine Position einzunehmen.« Sie hob die Hand, als Edi aufbrausen wollte. »Lass mich bitte kurz erklären. Wir wollen dich keinesfalls rausdrängen, ganz im Gegenteil. Du bist sehr wertvoll für das Café, ohne deine Kuchen und Torten liefe der Laden nur halb so gut. Das weißt du. Aber –«, Aurora beugte sich vor und legte eine Hand auf Edis Rechte, »du weißt auch, dass du nicht mehr die Jüngste bist. Ich wünsche es uns allen nicht, dennoch müssen wir damit rechnen, dass dir etwas passiert und du eine Zeitlang nicht für uns backen kannst.« Sie zögerte, atmete tief durch, sagte: »Für diesen Fall müssen wir gewappnet sein.« Sie zog ihre Hand zurück.

Edi starrte so lange schweigend zu Boden, dass Halim befürchtete, sie könne beleidigt sein. Er und Aurora hatten lange darüber diskutiert, wie sie es der alten Dame am besten beibringen sollten. Aurora war für Klartext gewesen. »Es tut vielleicht im ersten Moment weh, aber es hat keinen Zweck, um den heißen Brei herumzureden.«

Schließlich hob Edi den Kopf und schaute sie an. »Ich verstehe«, sagte sie. »Und es ist wirklich an der Zeit, dass ich den Tatsachen offen ins Auge schaue. Ich werde im August siebzig. Ich muss mir das selbst immer wieder sagen, denn ich fühle mich absolut nicht so alt. Schon gar nicht, seit ich mit Xaver zusammenlebe.« Sie lächelte versonnen. »Aber auch wenn die Menschen heutzutage älter denn je werden und die Medizin ständig Fortschritte macht, ist klar, dass ab einem gewissen Alter mit Krankheiten oder Unfällen zu rechnen ist.« Sie schaute zu Aurora. »Wie wäre es, wenn wir die Umstellung gemeinsam vornehmen? Du lernst dabei meine Rezepte – und Geheimnisse – und ich habe jemanden, auf den ich es schieben kann, wenn die Kuchen nicht so werden wie gehabt.« Sie kicherte.

Halim brach in erleichtertes Lachen aus. »Wie Aurora schon sagte – wir wollen dich unbedingt mit an Bord haben. Du bist ein wichtiger Bestandteil des Cafés und wir …«

Edi beugte sich vor und tätschelte sein Knie. »Ist gut, ich weiß, was du sagen willst. Danke.« Sie erhob sich und nahm ihre Tasche. »Es ist vielleicht wirklich an der Zeit, dass ich mich zurückziehe und meinen – wie sagt man so schön? – Lebensabend genieße. Die letzten zehn Jahre habe ich dem Café gewidmet, jetzt sollte ich mich mehr um Xaver kümmern.« Wieder kicherte sie. »Hoffentlich sieht er das genauso.«

Sie umarmten sich und begleiteten Edi zur Tür.

Als Edi bereits auf der Straße stand, rief Halim ihr nach.

»Edi?«

»Ja?«

»Wir kochen aber weiterhin bayerisch-arabisch, oder?«

Edi lächelte. »Aber natürlich, aber natürlich. Ich würde niemals auf unsere gemeinsamen Kochstunden verzichten. Gute Nacht, ihr beiden.«

»Gute Nacht, Edi. Grüße an Xaver.«

Halim schloss nachdenklich die Tür.

»Geht es dir gut?«, fragte Aurora leise und legte den Arm um ihn.

»Ja, es geht mir gut. Ich bin ein bisschen traurig, das ist alles. Es fühlt sich wie ein Abschied an.«

»Es ist kein Abschied, nur eine kleine Veränderung.« Sie drehte ihn zu sich und küsste ihn.

Halim erwiderte den Kuss, fühlte sich dennoch nur halb getröstet.

»Na komm, lass uns nach Hause fahren«, sagte Aurora und löschte das Licht.

Hand in Hand gingen sie zur U-Bahn und fuhren nach Bogenhausen. Während Aurora innerhalb von Minuten eingeschlafen war, wälzte Halim sich von Seite zu Seite. Schließlich stand er auf und tigerte in dem Apartment auf und ab, soweit das möglich war. Eine halbe Stunde später war er immer noch nicht müde genug, legte sich trotzdem neben Aurora. Er musste schlafen!

Offensichtlich hatte ihn der Schlaf tatsächlich übermannt, denn plötzlich schoss er hoch. »Das Café wird zehn!«, rief er.

»Was ist los?«, murmelte Aurora schlaftrunken.

»Das Café wird in diesem Jahr zehn«, sagte Halim. »Das hat Edi gesagt.«

»Schön, dann können wir ja feiern.« Aurora drehte sich um und schlief weiter.

Der Wecker zeigte fünf Uhr vierundzwanzig, er hätte noch gut eineinhalb Stunden. Halim war zu wach, um es im Bett auszuhalten. Leise stand er auf, obwohl neben Aurora eine Bombe einschlagen könnte, ohne sie aufzuwecken.

War es möglich, dass das Café tatsächlich schon zehn Jahre auf dem Buckel hatte? Er dachte nach. Er war Ende 2015 nach Deutschland gekommen, hatte im Dezember Bassam kennengelernt und war Anfang 2016 zum ersten Mal in dessen Restaurant Litani gewesen. Damals hatte es das Café definitiv schon gegeben.

Wahnsinn! Zehn Jahre Café Hannah. Das musste unbedingt gefeiert werden. Die Frage war: Sollte er Hannah einweihen oder ihr eine Überraschung bereiten? Am besten fragte er Andy, der kannte Hannah am besten.

Als der Wecker klingelte und Aurora verschlafen die Augen öffnete, stand Halim frisch geduscht und angezogen neben dem Bett.

»Guten Morgen, Schlafmütze.« Lachend stellte er ihr eine Tasse mit frischem, heißen Kaffee auf den Nachttisch. Während sie daran nippte, erzählte er ihr von seinem Plan.

Auch Aurora fand es eine gute Idee, zunächst Andy zu fragen. Plötzlich stockte sie.

»Was ist?«

»Hat Edi gestern nicht gesagt, dass sie siebzig wird?« Aurora schaute ihn fragend an.

Halim versuchte, sich zu erinnern. »Ich weiß es nicht mehr. Kann sein, kann auch nicht sein. Das mit den zehn Jahren weiß ich auf jeden Fall sicher.«

»Wer könnte das wissen?«

»Xaver natürlich. Und Hannah. Sie sollte alle Daten haben.«

Halim hüpfte hoch. »Okay, ich frage Andy wegen des Cafés. Kannst du Hannah wegen Edi fragen?«

Aurora lachte. »Na klar, mache ich. Ich vermute mal, du willst schon los, oder?«

Halim nickte. »Ich habe Bienen im Hinterteil.«

»Es sind Hummeln. Oder Ameisen«, erklärte Aurora ihm lachend.

Halim zog eine Grimasse. »Manchmal ist Deutsch sehr kompliziert.«

»Wichtig ist nur, dass man dich versteht. Ob nun Ameisen, Bienen oder Hummeln – jeder weiß, was du meinst.«

Halim beugte sich hinunter und küsste sie. »Ich liebe dich.«

»Ich liebe dich auch.«

Halim fuhr ins Café und machte sich gutgelaunt an die Arbeit. Um neun Uhr wählte er Andys Handynummer.

»Guten Morgen, mein Lieber. Was kann ich für dich tun?«, meldete der sich.

Halim erklärte ihm sein Anliegen. »Weißt du sicher, wann das Café eröffnet wurde?«

Andy lachte. »Oh ja, dieses Jahr werde ich nie mehr vergessen. Ich hatte diesen seltsamen Brief einer fremden Frau aus München erhalten. Ich hatte ihn zur Hochzeit meiner Nichte mitgenommen. Hannah hatte mir eine Einladung geschickt, die aus Versehen in einem Brief an sie gelandet war.«

Halim kratzte sich am Kopf. »Hä?«

Andy lachte erneut. »Vergiss es, es ist kompliziert. Fakt ist, dass wir uns daraufhin ein paar Mails hin- und herschickten und sie mich zur Eröffnung des Cafés im September einlud. Keine Ahnung, ob es ernstgemeint war oder nur so dahingeschrieben. Aber wer fliegt schon von Dublin nach München, um an der Eröffnung eines Cafés teilzunehmen?«

Halim gab ein grunzendes Geräusch von sich, das alles bedeuten konnte.

»Ein paar Wochen später entschied ich mich um. Ich wollte diese Frau kennenlernen und flog nach München. Es war ihr fünfzigster Geburtstag, sie hatte viele Gäste und ich platzte mittenrein. Es war der peinlichste Moment meines Lebens. Wie gesagt – ich werde das nie vergessen.«

Halim, der nur noch mit halbem Ohr zugehört hatte, wurde schlagartig hellhörig. »Moment mal. Du sagst, es war ihr fünfzigster Geburtstag?«

»Ja, definitiv.«

»Das heißt, Hannah wird dieses Jahr sechzig?«

»Ähm, ja, das bedeutet es wohl«, sagte Andy langsam.

»Uff.«

«Was ist los?«, wollte Andy wissen. »Mir wird gerade klar«, sagte Halim, »dass wir drei Jubiläen haben: Das Café wird zehn, Hannah sechzig und Edi siebzig.«

»Oh, ihr Bruder, Rasmus, du kennst ihn von der Trauerfeier, wird ebenfalls siebzig. Das hat Hannah neulich erwähnt. Und äh, lass mich überlegen … ja, JJ wird im Juli vierzig.«

»Okay, es reicht!«, rief Halim. »Ich komme nicht mehr mit! Wenn wir das Café mal außen vor lassen, haben wir vier Jubilare, richtig?«

»Hannah, Rasmus, JJ und Edi – richtig.«

»Das schreit geradezu nach einer fetten Party«, sagte Halim leise.

»Hannah hat erst im November Geburtstag, JJ bereits im Juli. Wie willst du das unter einen Hut bringen?«, fragte Andy.

Halim überlegte. »Wir machen ein Fest für alle, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag haben. Anlass könnte das Zehnjährige des Cafés werden. Rasmus ist der Vater von Svenja, oder?«

Andy bestätigte.

»Weißt du, ob er mal nach München kommt?«

»Nein, aber ich kann Ben fragen.«

»Apropos Ben. Wie geht es Svenja?«

Andy zögerte mit der Antwort und Halim fragte sich, ob er zu direkt gewesen war.

»Physisch geht es ihr gut. Sie kann wieder fast normal gehen, nur, wenn man ganz genau hinschaut, sieht man ein leichtes Hinken. Die Psyche ist eine andere Geschichte.«

»Hannah hat etwas von einer Therapeutin gesagt.«

»Ja, sie geht regelmäßig zur Therapie, aber bisher ist der Knoten noch nicht geplatzt. Sie macht sich immer noch Vorwürfe wegen Max, obwohl eindeutig bewiesen ist, dass sie absolut keine Schuld trifft.« Andy seufzte. »Ich hoffe, dass der Prozess gegen dieses Arschloch – entschuldige bitte, aber ich kann ihn nicht anders bezeichnen – dass der Prozess bald beginnt. Ich finde es unglaublich, dass es so lange dauert. Kein Wunder, dass die Menschen nicht abschließen können.«

Halim wusste, wie sehr Andy in Svenjas Leidensgeschichte involviert gewesen war. Ben war sein bester Freund, er hatte Svenja nach dem schrecklichen Unfall therapiert.

»Es tut mir leid«, sagte er. »Wenn wir irgendwie helfen können …«

»Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Moment mal …« Halim hörte ihn im Hintergrund mit einer Frau reden. »Ich muss Schluss machen. Ich komme später im Café vorbei, dann können wir noch mal reden, okay?«

»Sehr gerne. Hab einen schönen Tag.«

»Danke, du auch. Grüße an deinen Sonnenaufgang.« Andy lachte und legte auf.

Halim musste die Neuigkeiten erst einmal verdauen. Hannah, ihr Sohn JJ, ihr Bruder Rasmus, Edi und das Café – lauter runde Geburtstage! Dafür reichte eine normale Party kaum aus.

Ungeduldig wartete er auf Aurora, die sich ausgerechnet heute verspätete. Als Lilya in die Küche kam, um ihm einen Sonderwunsch eines Gastes mitzuteilen, fragte er geradeheraus: »Lilya, wie alt bist du?«

Sie schaute ihn mit gerunzelter Stirn an. »Du weißt schon, dass man das eine Frau nicht fragt.«

Halim fühlte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Verdammt, da hatte er nicht nachgedacht. Zu seiner Erleichterung begann Lilya zu lachen.

»Lass dich nicht auf den Arm nehmen«, sagte sie. »Ich habe kein Problem damit. Ich bin fünfundvierzig.« Sie schaute ihn fragend an. »Aber warum interessiert dich das?«

Halim erklärte es ihr. »So viele runde Geburtstage. Da müssen wir etwas organisieren.«

»Ein Sommerfest«, sagte Lilya.

»Ein Sommerfest«, wiederholte Halim.

Lilya lachte. »Eigentlich ist es ein Straßenfest. Zumindest hat mir das ein Gast vor einiger Zeit erzählt. In den zweitausender Jahren gab es offensichtlich einmal im Jahr ein Sommerfest in der Blumengasse, das von allen Läden gemeinsam veranstaltet wurde. Wegen Corona ist es wahrscheinlich eingeschlafen.«

Halim dachte nach. Ein Straßenfest in der Blumengasse? Das klang verlockend. Es wäre eine Menge Arbeit, aber bis Sommer hatten sie auch noch ausreichend Zeit.

»Wer könnte darüber etwas wissen?«, fragte er.

»Hannah natürlich. Und Herr von Waldhausen. Er wohnt hier am längsten, denke ich.« Lilya deutete nach draußen. »Ich muss mich um die Gäste kümmern. Machst du das Sandwich?«

Halim nickte. »Ich bringe es dir gleich.« Während er das Brot nach den Wünschen des Gastes belegte, dachte er über Lilyas Idee nach und fand mehr und mehr Gefallen daran. Es wäre zumindest eine würdige Veranstaltung für so viele Jubiläen.

Auch Aurora war sehr angetan von der Idee. »Du kannst Andy fragen, wenn ihr noch einmal über Hannahs Geburtstag redet. Wenn es vor Corona war, müsste er es eigentlich wissen.«

»Gute Idee.« Halim gab ihr einen Kuss und scheuchte sie aus der Küche, da er sich auf die Mittagsgerichte konzentrieren musste.

Als er ein paar Vorräte aus dem Lager im Keller holte, begegnete er im Treppenhaus Hubertus von Waldhausen. Nach den Begrüßungsfloskeln holte Halim tief Luft. Der Maler war bekannt für seine chronisch schlechte Laune; wen er nicht leiden konnte, schnauzte er gnadenlos an. Halim hatte zwar bisher noch keine besonders schlimme Begegnung mit ihm gehabt, dennoch war ihm der Mann nicht ganz geheuer.

»Kann ich Sie etwas fragen?«

Von Waldhausen blieb stehen. »Natürlich«, brummte er.

»Ich habe von einem Gast gehört, dass es früher in der Blumengasse ein Sommerfest gab«, sagte Halim. »Können Sie mir dazu eventuell etwas sagen?«

Der Maler, der bisher abgewandt von ihm gestanden hatte, drehte sich zu ihm um. »Sie meinen die Straßenfeste?«

Halim nickte.

»Ja, die hat es früher regelmäßig gegeben. Alle Läden der Straße haben sich zusammengetan und das organisiert. Es gab zu essen und zu trinken und meistens eine Liveband.« Er schaute Halim fragend an. »Haben Sie etwa vor, das wieder ins Leben zu rufen? Der Dank aller Nachbarn wäre Ihnen gewiss.«

Halim schluckte. »Wissen Sie noch, wann das letzte Fest stattgefunden hat?«

Von Waldhausen schloss die Augen. »Wenn ich mich recht erinnere«, sagte er langsam, »war das letzte das zur Rettung des Cafés. Das hat Andy organisiert, Hannah war zu dem Zeitpunkt noch in Irland.« Er nickte und öffnete die Augen. »Ja, ich denke, das kommt hin. Das muss 2016, nein, warten Sie, 2017 gewesen sein.«

»Seither gab es kein Fest mehr?« Halim mochte es kaum glauben.

Der Maler schüttelte den Kopf. »Nicht, soweit ich mich erinnern kann. Vermutlich hatte niemand Lust, noch einmal eines zu organisieren.« Er zeigte zur Haustür. »Ich müsste dann mal …«

Halim folgte mit den Augen seiner ausgestreckten Hand und brauchte einen Moment, bis er verstand. »Oh ja, natürlich. Entschuldigung, dass ich Sie so lange aufgehalten habe. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«

»Gern geschehen.« Von Waldhausen wandte sich ab und verließ das Haus. Halim glaubt, ihn »Gute Idee« murmeln zu hören. Er lief zurück ins Café, um Aurora die Neuigkeiten mitzuteilen. Da sie beschäftigt war, ging er in die Küche, nur um dort festzustellen, dass er die benötigten Zutaten noch immer nicht aus dem Keller geholt hatte.

Während er sich wieder auf das Kochen konzentrierte, schwirrten ihm tausend Gedanken im Kopf herum. Wenn alle Läden der Straße mit von der Partie gewesen waren, müsste auch Bassam Bescheid wissen. Er beschloss, den Freund später zu besuchen.

Am Nachmittag betrat überraschend Robert Gantner das Café.

»Passt es gerade? Ich habe den Mietvertrag dabei und wollte die restlichen Details mit euch besprechen.«

Halim fragte Lilya, ob sie vorübergehend übernehmen könnte, was selbstredend kein Problem war. Sie nahmen in der Sitzecke auf der Empore Platz, während Lilya sie mit Getränken versorgte.

Robert verblüffte sie mit der Aussage, dass einem baldigen Einzug nichts im Wege stand, da der Vormieter bereits vor einigen Wochen ausgezogen war.

»Der offizielle Stichtag ist der 1. Juli.« Er schmunzelte. »Aber niemand wird etwas dagegen haben, wenn ihr schon mal die ersten Möbel reinstellt.«

»Wer ist der Besitzer der Wohnung?«, wollte Aurora wissen.

Robert zögerte zunächst. »Es ist mein früherer Chef. Ihm gehören einige Wohnungen dort.«

»Ihm gehört auch dieses Haus, oder?«, hakte Halim nach.

Robert nickte. »Und das Nachbarhaus.« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich denke nur ungern daran. Es war kein einfaches Jahr für mich.«

Halim erinnerte sich an von Waldhausens Aussage bezüglich des letzten Sommerfestes.

»Stimmt es, dass es in diesem Jahr auch ein Straßenfest in der Blumengasse gab?«

Robert schaute ihn nachdenklich an. »Lass mich überlegen. Ja, das könnte hinkommen. Es war das Jahr, in dem Susanne sich von ihrem Mann getrennt hat und wieder mit dem Malen begann.« Er nickte. »Andy hatte mich gebeten, ein paar ihrer Bilder zu organisieren, um sie hier auszustellen.« Er schaute sich um. »Derzeit hängen keine von ihr an der Wand.«

»Das ist nicht unsere Schuld«, sagte Aurora. »Wir würden liebend gern welche von ihr nehmen, aber sie bringt keine vorbei. Nicht mal Herr von Waldhausen kann sie offensichtlich dazu bewegen.«

Robert seufzte. »Ich weiß, meine Schwester ist ein schwieriger Fall. Ich hatte ihr angeboten, die Eröffnung der Kulturscheune mit einer Ausstellung ihrer Bilder zu kombinieren. Anfangs war sie Feuer und Flamme, doch je näher wir der Eröffnung kommen, desto verzagter wird sie. Leider war das schon immer so bei ihr. Sie braucht stets jemanden, der ihr einen Tritt in den Hintern gibt.« Er lächelte. »Bildlich gesprochen, versteht sich. Dabei läuft es seit einigen Jahren wirklich gut bei ihr. Ich fürchte, sie hat eine Art Midlife-Crisis. Sie wird im Juni fünfzig, das macht offensichtlich etwas mit ihr.«

»Oh nein!« Halim stöhnte. Auf Roberts erstaunten Blick hin erzählte er ihm von den anderen Jubilaren. »Wir überlegen, ob wir ein Sommerfest ausrichten sollen, um alle gebührend zu feiern.«

»Das ist eine fabelhafte Idee«, erwiderte Robert. »Das letzte Fest war ein voller Erfolg. Fragt am besten Andy, er hat das meines Wissens organisiert.« Er trank den letzten Schluck Cappuccino und erhob sich.

»Ich muss los, ein Bauernhof renoviert sich nicht von selbst. Schaut euch den Vertrag in aller Ruhe an. Er stammt von mir, ihr werdet keine Fallen darin finden. Wenn ihr damit einverstanden seid, unterschreibt ihn und gebt mir Bescheid, ich hole ihn bei Gelegenheit ab. Und bringe die Schlüssel mit. Am Ende des Vertrags hängt ein maßstabsgetreuer Grundriss der Wohnung, danach könnt ihr eure Einrichtung entwerfen.«

Sie umarmten sich zum Abschied und Robert verließ das Café, nur um wenige Augenblicke später zurückzukehren.

»Ich werde wohl langsam alt«, sagte er grinsend. »Das Wichtigste habe ich glatt vergessen. Ich wollte euch fragen, ob ihr mir das Catering für die Eröffnung liefern würdet?«

Halim und Aurora schauten sich überrascht an.

»Woran denkst du? Vorspeisen oder warmes Essen? Kuchen und Torten?«, fragte Halim.

»Vor allem eure genialen Vorspeisen«, erwiderte Robert. »Selbst, falls alles den Bach runtergeht, werden sich die Leute noch Jahre danach an das grandiose Essen erinnern.« Er lachte.

»Wann soll die Eröffnung stattfinden?« Aurora war wie immer praktisch orientiert.

»Geplant ist der 13. Juli. Das ist ein Sonntag, damit alle Zeit haben.«

Aurora schaute Halim an. »Was meinst du? Wir kriegen das hin, oder?«

Halim fühlte sich gerade etwas erschlagen von den vielen Ereignissen. Ein Sommerfest und das Catering für die Eröffnung eines Kultur-Bauernhofs? Wie sollten sie das alles bewerkstelligen?

»Können wir uns das bitte erst einmal überlegen?«, bat er Robert. »Ich muss mit ein paar Leuten sprechen, bevor ich zusage.«

»Natürlich. Wir haben noch fast drei Monate Zeit. Ich wollte rechtzeitig anfragen, eben genau deshalb.«

»Mit wie vielen Gästen rechnest du?«, fragte Halim.

»Das ist eine sehr schwierige Frage.« Robert wiegte den Kopf hin und her. »Kann sein, dass hundert kommen, kann sein, dass keiner kommt.« Er fuhr sich mit der Linken durch die grauen Locken. »Das Interesse vor Ort ist groß, aber das muss nichts heißen.«

Aurora legte ihm die Hand auf seinen Arm. »Alle werden kommen, davon bin ich überzeugt.« Sie lachte. »Schon allein, weil sie neugierig sind. Wir sollten euch bei Gelegenheit besuchen, damit wir uns das Ganze anschauen können.«

Robert schaute sie überrascht an. »Eine sehr gute Idee! Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?«

»Weil sich deine Gedanken gerade um ganz andere Dinge drehen.« Aurora lachte. »Lass uns den Vertrag in Ruhe anschauen und überlegen, wie wir das mit dem Catering auf die Reihe bringen. Wir melden uns bei dir und vereinbaren einen Besuch auf dem Lande. Okay?«

»So machen wir das. Jetzt bin ich aber wirklich weg.« Robert winkte zum Abschied und verließ das Café erneut.

»Es gibt Tage, da läuft’s«, sagte Aurora und gab Halim einen Kuss.

»Ehrlich gesagt, fühle ich mich gerade wie überfahren.« Er stellte das benutzte Geschirr zusammen, trug es zur Theke und räumte es in die Spülmaschine. Aurora folgte ihm.

»Ich verstehe das. Es klingt im Moment nach sehr viel Arbeit. Aber wenn wir die anderen Läden für das Sommerfest mit ins Boot holen, bleibt nicht so viel an uns hängen. Und das Catering machen wir mit links.« Sie lächelte ihn an. »Edi wird uns bei den Vorbereitungen helfen, sicher auch Hannah. Für das Bedienen muss Robert eben jemanden engagieren.«

Halim senkte ergeben den Kopf. »Na gut, wenn du meinst. Dennoch werde ich später zu Bassam gehen und ihn wegen des Straßenfests fragen.«

Aurora drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. »Mach das, wenn du dich damit besser fühlst. Jetzt sollten wir uns schleunigst wieder um unsere Gäste kümmern.«

Halim ließ den Blick über das Café schweifen, aber niemand schien ungeduldig oder genervt zu sein. Lilya hatte alles im Griff. Sie kam in diesem Moment hinter die Theke, um bestellte Getränke zuzubereiten.

»Hab ich dir schon mal gesagt, dass du einfach grandios bist?«, sagte Halim zu ihr.

Sie schaute ihn überrascht an. »Nein. Ich bin froh, dass du das so siehst. Danke.«

Halim beschrieb das Café mit einer Handbewegung. »Ohne dich würden wir das alles nicht schaffen. Es ist gut, dich als Teil des Teams zu haben.«

Lilya lächelte kokett. »Jetzt übertreibst du aber. Ich bin dankbar, dass ich hier sein darf und Arbeit habe.«

»Hast du etwas von deinem Mann gehört?«, wollte Halim wissen.

Sie schüttelte traurig den Kopf. »Die letzte Information ist schon wieder drei Wochen alt. Angeblich sollte er von der Front nach Charkiw zurückkehren, aber er war bei den letzten Transporten nicht dabei. Seine Schwester – sie lebt noch immer dort – versucht, etwas herauszufinden.« Sie wandte sich ab, allerdings nicht schnell genug. Halim hatte die Tränen in ihren Augen gesehen.

»Es tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun«, sagte er leise.

Sie wischte sich über die Augen und drehte sich wieder zu ihm. »Das weiß ich. Ich weiß auch, dass ich damit rechnen muss, dass er nicht zurückkommt, dass er ein Opfer dieses verdammten Kriegs wird.« Sie nahm ein Glas vom Regal und füllte Mineralwasser hinein. »Ich muss weitermachen, die Gäste sollen nicht warten müssen.«

»Lass mich das machen.«

Lilya schüttelte den Kopf. »Es geht schon, es lenkt mich ab. Aber danke.«

Halim zog sich in die Küche zurück und haderte mit sich selbst. Er wusste schließlich, welche Wunden aufgerissen werden konnten. Bei ihm war es der Bruder. Beim Ehemann war es garantiert schlimmer. Er nahm sich vor, Lilya gegenüber künftig sensibler zu sein.

Das nach wie vor unbekannte Schicksal seines Bruders Jussuf belastete ihn sehr. So sehr er auch nachforschen und suchen ließ – in Serbien verlor sich die Spur und war bis zu diesem Tag nicht auffindbar. Wie gern wäre er mit ihm zusammen nach Syrien gereist, jetzt, wo sich alles zum Besseren zu wenden schien.

* * *

Am späten Nachmittag nutzte Halim eine ruhige Phase, um seinen Freund Bassam im Litani zu besuchen.

Als er aus dem Café trat, blieb er stehen und schaute sich um. Die Blumengasse hatte sich in den letzten Jahren stark verändert. Ob zum Vorteil, würde man sehen.

Der Laden zwischen Café und Litani wurde alle paar Monate neu vermietet. Die Gerüchte, dass es sich um eine Geldwäscherei für die Mafia handelte, hielten sich hartnäckig.

Neben Mehmets Dönerbude gegenüber war nach einigen Wechseln ein Billigfriseur eingezogen. Petér hatte zunächst Angst gehabt um sein Geschäft, aber sein vor allem weiblicher Kundenstamm war ihm treu ergeben. Christines Blumenladen neben dem neuen Salon gab der kleinen Straße wie immer einen fröhlichen und bunten Touch, mit all den Pflanzen vor dem Laden und im Schaufenster.

Im ehemaligen Nagelstudio befand sich eine Änderungsschneiderei. Nicht einmal Hannah wusste, was mit Zoi geschehen war. Von einem Tag auf den anderen war sie verschwunden, die Gerüchte reichten von Mafia bis Mord.

Halim wusste, dass Illys Schmuckladen nicht den gewünschten und notwendigen Umsatz abwarf, obwohl die Schmuckstücke wirklich entzückend waren. Aber sie hatten eben auch ihren Preis.

Gegenüber war die Apotheke, die fast alle Blumengassenbewohner mieden, da der Besitzer ein »arroganter Schnösel ist, den niemand leiden kann«. Hannahs Aussage. Daneben gab es seit knapp zwei Jahren einen Fahrradverleih. Zumindest stand das auf dem Schaufenster. Tatsächlich befanden sich im Laden Fahrräder und Anhänger in allen Varianten, aber kaum jemand hatte ihn offen gesehen. Geschweige denn jemanden, der sich kümmerte.

Petérs Friseurladen und das Café gehörten inzwischen zu den alteingesessenen Läden. Halim hoffte, dass das noch lange so bleiben würde. Ein gemeinsames Sommerfest würde hoffentlich dabei helfen, sich gegenseitig besser kennenzulernen und die Gemeinschaft zu stärken.

Das würde aber nichts werden, wenn er hier herumstand, anstatt endlich zu Bassam zu gehen.

Sie hatten sich im Flüchtlingsheim kennengelernt, wo Bassam 2015 als Übersetzer ausgeholfen hatte. Sie hatten sich sofort gut verstanden und Bassam hatte ihn in seinem Lokal kochen lassen, obwohl das nicht zulässig war.

Überhaupt war seit seiner Flucht so viel Positives passiert, das er die vielen schrecklichen Erlebnisse beinahe vergessen hatte: Neben Bassam war es vor allem Edi gewesen, die ihn in ihrer Wohnung aufgenommen hatte; Samir, der ihn später gefragt hatte, ob er zusammen mit ihm und den anderen Jungs eine WG gründen würde; Aurora, die wie eine himmlische Erscheinung in sein Leben getreten war. Und natürlich Hannah, die ihm ihr Café anvertraut hatte.

Ohne diese wunderbaren Menschen hätte sein Leben womöglich eine vollkommen andere Wendung genommen.

»Bassam, bist du da?«, rief Halim, als er das Litani betrat.

»Hier, in der Küche«, kam die Antwort. »Wo sonst?«

Halim ging durch das leere Lokal und betrat die Küche. Bassam stand, wie erwartet, an der Arbeitsplatte und schnippelte Gemüse.

»Du kannst gleich mithelfen.« Bassam grinste.

»Nein danke. Ich habe heute genug gearbeitet.« Halim gab dem Freund einen Klaps auf den Rücken.

Sie tauschten die neuesten Neuigkeiten aus, was Halim die Gelegenheit gab, das Thema Sommerfest anzusprechen.

»Wie habt ihr das damals gemacht?«

Bassam überlegte. »Soweit ich mich erinnern kann, hatte Hannah die Idee. Wer sonst?« Er lachte. »Sie kam zu mir und fragte mich, was ich davon hielte. Ich kenne die alten Zeiten nicht, als es offensichtlich jährlich ein Straßenfest gab, habe aber davon gehört. Hannah holte fast alle Ladenbesitzer mit ins Boot, wir trafen uns meistens im Café zur Planung.« Er schaute Halim an. »Du warst bereits hier, kannst du dich nicht daran erinnern?«

Halim zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, dass ihr euch regelmäßig getroffen habt, aber ich weiß nicht mehr, warum. Klar, an das Fest selbst erinnere ich mich. Ich weiß noch, dass wir sehr viele arabische Vorspeisen vorbereitet haben.«

Bassam nickte. »Genau. Das Fest war ein voller Erfolg, obwohl Hannah zuletzt gar nicht da war.« Er dachte nach. »Wer hat das damals organisiert?«

»Soweit ich weiß, war das Andy.«

»Richtig! Es gehörte irgendwie zur Café-Rettungs-Aktion.« Er schaute Halim ernst an. »Und du willst dir das ernsthaft antun?«

»Na ja, ich dachte, wenn wir alle zusammen helfen, ist es für den Einzelnen nicht so viel Arbeit.«

»Hast du die anderen schon gefragt?«

Halim schüttelte den Kopf. »Ich wollte zuerst deine Meinung hören.«

Bassam konzentrierte sich eine Zeitlang auf die rote Beete, die er gerade zerkleinerte. »Ich rede mit Petra und geb dir Beschied, okay? Frag in der Zwischenzeit die anderen Ladenbesitzer. Ich mache nur mit, wenn sie auch mitziehen.«

Halim nickte. »Lass es uns so machen.« Er gab Bassam einen erneuten Klaps auf den Rücken. »Fröhliches Schneiden.« Er war bereits im Restaurant, als Bassam rief.

»Halim?«

»Ja?«

»Ich vermisse unsere gemeinsame Zeit.«

Halim wandte sich um und ging zurück zur Küche. »Das tue ich auch.« Er zögerte. »Grüß Petra von mir.«

»Mach ich.«