Camgirl: Erotische Novelle - Lisa Vild - E-Book

Camgirl: Erotische Novelle E-Book

Lisa Vild

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

"Das hier ist so falsch, denkt sie, während ihre Finger ihre Haut erforschen, so falsch, aber so schön. Einen Augenblick lang vergisst sie ganz, dass Hunderte Augen auf ihr ruhen. Alles, was auf der Welt noch übrig ist, ist das Geräusch ihres abgehackten, keuchenden Atems und das Gefühl der Finger, die auf dem Weg nach unten zu ihrem Höschen sind."Ella braucht dringend Geld. Deshalb tut sie etwas, das sie normalerweise niemals tun würde; etwas, das sehr falsch ist. Als sich die Jalousien senken, drückt sie auf den Knopf und ihre Kleider fallen zu Boden. Stück für Stück für Stück. Sie entblößt sich selbst komplett, und obwohl das, was sie tut, so falsch ist, hat sie nie erlebt, dass sich etwas richtiger angefühlt hat.Camgirl ist der erste Teil einer dreiteiligen Serie, in der eine junge, unerfahrene Frau sich selbst und ihre Sexualität entdeckt.-

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Seitenzahl: 34

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Lisa Vild

Camgirl: Erotische Novelle

Lust

Camgirl: Erotische Novelle ÜbersetztGesa Füßle Original CamgirlCopyright © 2018, 2019 Lisa Vild und LUSTAll rights reservedISBN: 9788726122008

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Camgirl

Viele – besonders ihre Familie und nächsten Freunde – beschreiben Ella als smarte, seriöse und reife junge Frau. Sie möchte gern glauben, dass das stimmt und gibt niemandem Anlass, diese Attribute infrage zu stellen – außer sich selbst. Eine seriöse und reife Person hätte nämlich in weiser Voraussicht einen Job für die Sommerferien organisiert. Eine smarte Person würde sich nicht in Ellas Situation befinden. Als arbeitslose Studentin am Semesterende, die Hälfte vom Bafög noch auf dem Konto und den dräuenden Sommer über sich wie einen dichten, undurchdringlichen Schleier, braucht sie dringend Geld.

„Du kommst mit essen, oder? Wir müssen doch feiern!“ Josefin lächelt sie so breit an, dass die Schneidezähne zwischen den vollen Lippen hervorlugen. Es ist der letzte Tag des Sommersemesters und der Vorlesungssaal wird schnell von den nach draußen drängenden Studenten geräumt, die in den warmen Frühsommer strömen, erleichtert, endlich frei zu sein. Ella lässt sich Zeit damit, alle ihre über den Tisch verteilten Papiere und Stifte einzusammeln. Einerseits will sie nichts lieber, als mit Josefin und dem Rest der Clique Mittag zu essen. Oder Kaffee zu trinken. Oder in eine Bar zu gehen. Sie möchte mitgehen und nicht mehr an die nagende Angst denken müssen. Andererseits ist es genau das Gefühl, dass sie am Mitgehen hindert. Es ist so verdammt vermessen. Sie kann sich nichts davon leisten, weil sie nicht einmal die nächste Miete bezahlen kann.

„Nee, leider kann ich heute auch nicht“, antwortet sie.

„Aber du kannst in letzter Zeit ja nie“, klagt Josefin mit Schmollmund – aber mit einem Funkeln in den Augen. Trotzdem trifft es Ella, als sie das hört. Nein, sie kann nicht mehr mitgehen, wenn man dabei Geld ausgeben muss. Aber wie sagt man das, ohne die Fassade zum Einstürzen zu bringen?

„Ja, leider, ich habe …“, beginnt Ella, aber dann merkt sie, dass Josefin ihre Aufmerksamkeit bereits dem Rest der Clique zugewandt hat, „… was zu tun.“ Sie sieht, wie sie den Vorlesungssaal verlassen und bleibt allein zurück. Einige Sekunden vergehen und alles scheint ganz still zu sein. Das verstreute Lachen und die Stimmen werden leiser und auf einmal fühlt sie sich einsamer als je zuvor. Schnell rafft sie die mittlerweile zerknitterten Papiere in ihren militärgrünen Rucksack.

„Warte!“ Ella stößt die Tür weit auf und rennt die dunklen Marmortreppen hinunter. Ihre flachen Schuhe sind weit hörbar, wie sie die breite Wendeltreppe immer rundum herunterläuft. Am Fuß der Treppe drehen sich Josefin, Anna, Joel und Maria verwundert um, aber als sie sehen, dass es Ella ist, die angerannt kommt, lächeln sie sie warmherzig an. „Ich komme mit, die Wäsche kann warten.“

Als sie später an dem Abend nach Hause kommt, setzt sie sich in ihre enge Einzimmerwohnung und weint. Welle um Welle der niederschmetternden Angst schlägt über ihr zusammen, wenn sie an all das Geld denkt, das sie ausgegeben hat. Geld, das sie eigentlich nicht hat. Ihr Handy vibriert in ihrer Tasche. Erst, als es wieder aufhört, blickt sie auf den Bildschirm und sieht einen weiteren unbeantworteten Anruf von ihrer Mutter. Der dritte heute. Ihre Augen werden wieder feucht. Morgen muss sie anrufen und erzählen, dass sie keinen Job gefunden hat. Dass sie kein Gespartes mehr hat und sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann. Sie muss wieder zu Hause einziehen und sich bei ihren Eltern durchschnorren – sie wird die Versagerin der Familie sein.

Das Gefühl der Hoffnungslosigkeit weicht der reinen Wut. Sie wirft sich auf das quietschende Bett und öffnet den Browser. Mit großen, wütenden Bewegungen tippt sie die Worte How to make money fast