Carlas schwere Wahl - Heide Philip - E-Book

Carlas schwere Wahl E-Book

Heide Philip

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Beschreibung

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Die dicken, grauen Regenwolken vom Morgen hatten sich verzogen. Nun strahlte die Sonne groß und gelb am wolkenlosen blauen Himmel und machte aus dem Apriltag einen wahren Sommertag. Erleichtert schaute Carla Hansen nach oben und freute sich über die eben im Radio gehörten Wetteraussichten für die nächsten zwei Wochen. Heute war der letzte Schultag vor den Osterferien und Carla hatte mit ihrem Sohn Simon einen Wanderurlaub in den Bergen geplant. Sie freuten sich schon sehr darauf, denn Mutter und Sohn liebten die Natur und verbrachten so viel Zeit wie möglich draußen. Die junge Frau nahm die letzten Stufen der breiten Steintreppe mit schnellen Schritten, denn sie wollte heute unbedingt noch die restlichen offenen Sachen auf ihrem Schreibtisch erledigen, bevor ihr Urlaub begann. Carla betrat das alte, ehrwürdige Steingebäude, in dem die Naturschutzbehörde untergebracht war, durch die hohen und schweren Holztüren des Haupteinganges und grüßte den Pförtner mit einem Kopfnicken und einem fröhlich klingenden »Guten Morgen«. Der Mann, der in einer schicken Uniform hinter dem Empfangstresen saß, lächelte freundlich zurück und hob die Hand zum Gruß. »Es scheint jetzt schon Sommer zu werden. Das passt sehr gut zu den Schulferien, die vor der Tür stehen. Sie fahren sicher mit Ihrem Sohn in die Berge?«, sagte er und grüßte im selben Moment schon den nächsten Besucher, der durch die Eingangstür trat. Carla nickte ein paar Mal bestätigend mit dem Kopf und lief zur innen liegenden Treppe, um in den zweiten Stock zu gelangen. Dort war ihre Abteilung untergebracht und sie hatte ein schönes und geräumiges Büro mit hohen Fenstern zum freundlich begrünten Innenhof. Sie liebte diesen Blick auf die alten hochgewachsenen Bäume, die jeden Tag ein anderes Aussehen hatten. Carla betrat gut gelaunt ihr Büro und ging direkt zu ihrem Schreibtisch, um den Computer zu starten. Und noch während sie das tat und gleichzeitig die Umleitung zur Zentrale aus ihrem Telefon nahm, sah sie das Bündel Unterlagen quer auf ihrer Tastatur liegen. Sie wusste sofort, noch bevor sie in die Papiere geschaut hatte, dass es um ein eigentlich erfolgreich abgeschlossenes Projekt ging. Sie wusste auch, dass wenn wieder Unterlagen dazu auf ihren Schreibtisch gelangt waren, es Schwierigkeiten geben würde. Da war sie sich sicher, auch weil der Eingangsstempel auf dem obersten Schreiben den gestrigen Tag aufwies.

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Sophienlust - Die nächste Generation – 109 –

Carlas schwere Wahl

Unveröffentlichter Roman

Heide Philip

Die dicken, grauen Regenwolken vom Morgen hatten sich verzogen. Nun strahlte die Sonne groß und gelb am wolkenlosen blauen Himmel und machte aus dem Apriltag einen wahren Sommertag. Erleichtert schaute Carla Hansen nach oben und freute sich über die eben im Radio gehörten Wetteraussichten für die nächsten zwei Wochen.

Heute war der letzte Schultag vor den Osterferien und Carla hatte mit ihrem Sohn Simon einen Wanderurlaub in den Bergen geplant. Sie freuten sich schon sehr darauf, denn Mutter und Sohn liebten die Natur und verbrachten so viel Zeit wie möglich draußen.

Die junge Frau nahm die letzten Stufen der breiten Steintreppe mit schnellen Schritten, denn sie wollte heute unbedingt noch die restlichen offenen Sachen auf ihrem Schreibtisch erledigen, bevor ihr Urlaub begann.

Carla betrat das alte, ehrwürdige Steingebäude, in dem die Naturschutzbehörde untergebracht war, durch die hohen und schweren Holztüren des Haupteinganges und grüßte den Pförtner mit einem Kopfnicken und einem fröhlich klingenden »Guten Morgen«.

Der Mann, der in einer schicken Uniform hinter dem Empfangstresen saß, lächelte freundlich zurück und hob die Hand zum Gruß.

»Es scheint jetzt schon Sommer zu werden. Das passt sehr gut zu den Schulferien, die vor der Tür stehen. Sie fahren sicher mit Ihrem Sohn in die Berge?«, sagte er und grüßte im selben Moment schon den nächsten Besucher, der durch die Eingangstür trat.

Carla nickte ein paar Mal bestätigend mit dem Kopf und lief zur innen liegenden Treppe, um in den zweiten Stock zu gelangen. Dort war ihre Abteilung untergebracht und sie hatte ein schönes und geräumiges Büro mit hohen Fenstern zum freundlich begrünten Innenhof. Sie liebte diesen Blick auf die alten hochgewachsenen Bäume, die jeden Tag ein anderes Aussehen hatten.

Carla betrat gut gelaunt ihr Büro und ging direkt zu ihrem Schreibtisch, um den Computer zu starten. Und noch während sie das tat und gleichzeitig die Umleitung zur Zentrale aus ihrem Telefon nahm, sah sie das Bündel Unterlagen quer auf ihrer Tastatur liegen. Sie wusste sofort, noch bevor sie in die Papiere geschaut hatte, dass es um ein eigentlich erfolgreich abgeschlossenes Projekt ging. Sie wusste auch, dass wenn wieder Unterlagen dazu auf ihren Schreibtisch gelangt waren, es Schwierigkeiten geben würde. Da war sie sich sicher, auch weil der Eingangsstempel auf dem obersten Schreiben den gestrigen Tag aufwies.

»Das ist natürlich nicht gut«, dachte Carla, schüttelte den Kopf, nahm die Papiere und überflog das Schreiben. »Ach nein, das muss doch jetzt nicht sein!«, rief sie aus und warf verärgert die Unterlagen zurück auf den Schreibtisch.

»Guten Morgen liebe Carla!« Die freundliche Stimme ihrer Chefin Margot Wieser ließ sie zusammenzucken.

»Der Morgen ist ganz und gar nicht gut«, rief Carla aus und nahm wieder die Papiere in die Hand. »Hast Du das hier gelesen? Unser Maibacher Projekt wurde mit nur vier Sätzen zunichtegemacht! Das ist nicht gut! Das ist unverschämt und ich ärgere mich wahnsinnig über dieses freche Schreiben der Kanzlei!«

Margot Wieser war zu Carla getreten und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern.

»Carla, meine liebe Carla. Reg dich nicht auf. Du weißt doch, dass es manchmal mit unserer Kundschaft nicht rund läuft. Wer gibt heutzutage noch guten Grund und Boden für die Jugend, den Naturschutz und die Nachhaltigkeit auf? Du hast das Maibacher Projekt von Anfang an betreut und es ist alles auffällig gut und einfach gelaufen. Zu gut und einfach eben! Irgendwas musste noch kommen. Das hatten wir doch beide im Gefühl. Unser Gefühl hat uns noch nie getäuscht. Wir müssen jetzt einen anderen Weg finden, um aus der alten Villa mit großem Grundstück die geplante Jugendherberge mit Naturwerkstatt zu machen und eben nicht ein Grandhotel mit Golfplatz, wie der neue Anwalt vom Eigentümer fordert. Warum sich der Eigentümer Erich Müller allerdings so kurzfristig anders entschieden hat und mit einer neuen Anwaltskanzlei zusammenarbeitet, ist auch mir nicht so ganz klar«, sagte Margot Wieser mit sanfter Stimme und seufzte tief.

Carla merkte deutlich, dass diese Angelegenheit auch ihrer Chefin naheging.

Margot fuhr sachlich fort: »Ich habe mich schon mit den neuen Gegebenheiten auseinandergesetzt und Folgendes in Erfahrung gebracht: Es wird einen ersten Gesprächstermin mit Herrn Müller und dem neuen Anwalt geben. Den Termin hat die Kanzlei gesetzt und der ist schon Anfang nächster Woche. Sollte da keine Einigung erzielt werden, wird es in den darauffolgenden Tagen noch weitere persönliche Verhandlungsmöglichkeiten geben«, erklärte Margot Wieser in ruhiger Stimme. »Ich weiß natürlich, dass Du mit Simon Urlaub in den Bergen geplant hast, aber vielleicht ist es möglich, dass ihr einfach ein paar Tage später in die Berge fahrt. Oder ihr fahrt zusammen nach Maibach, führt die Verhandlung und brecht von dort aus in die Ferien auf.«

Margot Wieser schaute Carla jetzt direkt an und erklärte mit nachdrücklicher Stimme: »Trotz allem wäre es jetzt das Beste, Du fährst nach Maibach und klärst die Angelegenheit. Du bist im Thema drin und kennst alle Einzelheiten. Du kennst die Gebäude, die Pläne und auch Herrn Müller persönlich.«

Die Angesprochene hatte ihren Kopf gehoben und schaute mit ihren auffällig tiefblauen Augen zu Margot. Sie schüttelte ihre blonden Haare und zog die Augenbrauen zusammen, dann überkreuzte sie ihre Arme vor der Brust und stampfte leicht mit dem rechten Fuß auf den Boden.

»Natürlich fahre ich nach Maibach und kläre das. Das wäre ja noch schöner, dass wir den feinen Herrn Eigentümer Müller in seiner plötzlichen Sinneswandlung sich lieber das Bankkonto vollzumachen als an die Jugend und die Zukunft zu denken unterstützen. Ich werde ihn damit nicht durchkommen lassen! Schließlich haben wir Verträge gemacht und die gelten auch für die neue schicke Anwaltskanzlei!«

Carla schielte von ihrer Position auf ihren Schreibtisch, um den Namen der Kanzlei auf dem Schreiben zu lesen, konnte es aber nicht. Sie rümpfte die Nase und schnaubte: »Kanzlei Möchtegern und Kompagnon. So schnell werden wir uns nicht geschlagen geben! Wir nehmen den Kampf mit dir auf!« Jetzt ballte sie die Faust und streckte sie siegessicher in die Höhe.

Margot Wieser lachte: »Kanzlei Möchtegern und Kompagnon! Seht her, wir schicken unsere Beste, um die Gerechtigkeit siegen zu lassen!«

Nun lachten beide Frauen und kurz darauf waren alle Details besprochen und einem kurzen Zwischenaufenthalt in Maibach stand nichts im Wege.

»Nur mit Simon werde ich das noch klären müssen«, dachte Carla und wusste aber schon, dass ihr Sohn gegen diese kleine Änderung nichts einzuwenden hatte. Er war einfach ein wunderbares Kind und ein großartiger Wegbegleiter in ihrem Leben.

*

Am frühen Montagmorgen machten sich Carla und ihr Sohn Simon auf den Weg nach Maibach. Für sie hatte die Behörde ein Zimmer im Hotel Adler in Maibach gebucht und Simon sollte in dem Kinderheim Sophienlust untergebracht werden. Carla war in den vergangenen Monaten oft an den verschiedenen und auffälligen Hinweisschildern der Einrichtung vorbeigefahren, sodass es sich schon fast vertraut anfühlte, als sie noch am vergangenen Freitagabend dort anrief, um zu fragen, ob Simon für ein paar Tage dortbleiben konnte. Natürlich war er herzlich willkommen, erklärte ihr der sehr sympathisch klingende Nick von Wellentin-Schoenecker am Telefon.

Jetzt waren Mutter und Sohn gespannt, was sie dort erwarten würde, denn mit einem Kinderheim hatten beide noch keinen Kontakt gehabt. Simons Hoffnungen erfüllten sich aber schon, als sie von der Straße abbogen und den privaten Weg nach Sophienlust fuhren.

»Hier ist es großartig! Die Natur ist schon super und das Haus liegt mitten im Grünen. Es ist ein altes Herrenhaus weißt du?«, erklärte Simon seiner Mutter aufgeregt und voller Vorfreude, dann erzählte er alles, was er bei seiner ausgiebigen Recherche im Internet über das Kinderheim Sophienlust erfahren hatte.

Natürlich liebte er das Wandern in den Bergen mit seiner Mutter, aber jetzt diese Gelegenheit zu haben mit vielen anderen Kindern und Jugendlichen ein paar Tage zu verbringen, machte ihn glücklich. Es würde eine spannende Erfahrung werden, da war er sich sicher.

»Die haben da sogar Pferde und andere Tiere. Ich werde also gut beschäftigt sein und du musst dir keine Sorgen um mich machen. Ich werde mich sicher nicht langweilen! Mach du nur deine Arbeit und gewinne diese Verhandlung und dann können wir in die Berge fahren«, sagte Simon zu seiner Mutter. Er wollte sie ein wenig trösten, denn er wusste, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten.

Carla legte kurz ihre rechte Hand auf Simons Arm und lächelte sanft: »Danke, dass du mir diese Situation so einfach machst. Du bist wirklich ein toller Junge und ich bin unendlich stolz auf dich!« Mit einer kurzen zärtlichen Handbewegung strich sie ihm über seinen lockigen Haarschopf.

Dann rollte der Wagen die letzten Meter auf den Parkplatz vor dem alten ehrwürdigen Herrenhaus. Auf der großen Steintreppe, die zum Eingang führte, saßen einige Kinder und zwei Erwachsene machten sich jetzt auf, um Carla und ihren Sohn am Auto abzuholen.

»Das ist aber freundlich!«, dachte Carla und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Dann öffnete sie die Tür, stieg aus und wurde gleich von einem großen hellen Hund begrüßt, der ihr neugierig seinen großen Kopf mit einer nassen schwarzen Nase entgegenstreckte. Carla schob ihre Hand nach vorne und ließ den Hund daran riechen. Nachdem er ruhig stehen blieb, sie mit treuen Augen anschaute und freudig mit dem Schwanz wedelte, begann sie den Kopf des Hundes zu streicheln.

»Du bist ja ein ganz feiner!«, rief sie aus. »Was eine nette Begrüßung von dir.«

Nick von Wellentin-Schoenecker war neben Carla getreten und hielt ihr seine rechte Hand zur Begrüßung hin und mit der linken Hand schob er den großen Hund zur Seite.

»So, so, Anglos. Jetzt hast du Hallo gesagt, jetzt dürfen wir die Gäste auch begrüßen. Also, mach mal Platz!«

Der Hund schaute Nick an, bellte einmal ganz zart und machte dann Platz. Jetzt mussten alle lachen und das erste Eis war gebrochen.

Simon war schon um den Wagen gegangen, hatte die Kofferraumklappe geöffnet und seine Tasche herausgehoben. Jetzt stellte er sie auf den Boden und schloss den Kofferraum wieder. Das Gepäck seiner Mutter hatte er drin gelassen, denn sie würde im Hotel wohnen.

Denise von Schoenecker war dazu getreten und hatte sich vorgestellt.

»Es wird uns eine Freude sein, Simon eine gute Zeit bei uns in Sophienlust zu geben. Wir haben eine große Auswahl an Freizeitangeboten und da jetzt Ferien sind, kann er sicher einige davon nutzen.«

Carla nickte und lächelte: »Ja, es ist gut zu wissen, dass mein Junge eine schöne Zeit hier haben wird. Es gibt andere Kinder und das ist wichtig für Simon. Immer mit Erwachsenen in den Ferien zusammen zu sein ist nicht so spannend für einen 14-jährigen.«

Simon stand jetzt neben seiner Mutter und hatte seine Tasche in der Hand.

»Willst du noch mit reinkommen oder fährst du gleich weiter?«

»Wenn es in Ordnung ist, fahre ich gleich in das Hotel und beziehe mein Zimmer.« Carla schaute auf die Uhr und zuckte mit den Schultern. »Schon in einer Stunde habe ich das erste Treffen mit dem Eigentümer der Villa und seinem neuen Anwalt. Da bleibt mir jetzt gar nicht viel Zeit. Aber ich komme heute Nachmittag und schaue mir alles an. Dann kannst du mich sicher schon rumführen. Ist das in Ordnung?«, fragte sie und schaute ihren Sohn direkt an.

Simon nickte und sagte: »Klar, fahr du mal zu deinem Treffen. Wir sehen uns später.«

Auch Nick und Denise von Schoenecker nickten bestätigend. »Wir kümmern uns um Simon und die anderen Kinder werden ihm alles zeigen. Das ist schon in Ordnung. Sie kommen dann einfach später wieder nach Sophienlust.«

Ein paar Minuten später saß Carla in ihrem Wagen und steuerte ihn in Richtung Landstraße, die nach Maibach führte. Sie hatte sich anders entschieden und würde direkt zu der alten Villa fahren. Vielleicht war der Eigentümer schon da und sie konnte ein paar Worte mit ihm wechseln, ohne dass der Anwalt dabei war. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl bei der ganzen Sache und war sichtlich nervös.

*

Der Blick auf seine schicke Armbanduhr verriet Peter Winter, dass er noch Zeit hatte, bis er zu seinem Termin aufbrechen musste. Der Mann stand vor dem großen Spiegel, der an der Schranktür im Hotelzimmer angebracht war und schaute zufrieden hinein. Er hatte einen dunklen Anzug mit farblich passendem Hemd und Krawatte gewählt.

»Es ist immer wichtig, beim ersten Kontakt mit der gegnerischen Partei gleich zu zeigen, dass man ein ernst zu nehmender Gegner ist. Und dazu gehört ein natürlich ein entsprechendes Outfit!«, sagte er laut und lächelte dann zufrieden seinem Spiegelbild zu. »Der Anzug war eine gute Wahl und steht mir super. Ich werde einen beeindruckenden ersten Eindruck hinterlassen!«

Noch einmal drehte er sich von rechts nach links und beobachtet sich im Spiegel. Dann strich er sich mit beiden Händen durch sein volles braunes Haar. Er hatte Locken, aber durch die Kurzhaarfrisur waren diese nur zu erahnen.

Ein letzter zufriedener Blick, dann nahm er seine Aktentasche aus dunklem Leder und den danebenliegenden, mit einem Band ordentlich verschnürten Stapel verschiedener Papiere und Unterlagen und verließ das Hotelzimmer des noblen Hotels.