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Sprichwörter sind Erfahrungen, die das Leben schrieb oder auch von weisen Personen festgehalten wurden. Sich zu ihnen Humorzeichnungen einfallen zu lassen, übt einen besonderen Reiz für Zeichner aus, dem ich nicht widerstehen konnte. Dabei bleibt die Zeichnung mitunter nicht vor einer Zweideutigkeit verschont. Sprichwörter und Cartoons sind in 11 Kapitel eingeteilt, um eine grobe Zuordnung zu erleichtern.
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Seitenzahl: 16
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sprichwörter als traditionell-volkstümliche Aussagen, die ein Verhalten, eine Verhaltensfolge oder einen Zustand betreffen stellen zumeist eine Lebenserfahrung dar. Sprichwörter sind wie die Redewendungen ein wichtiger Teil des Wortschatzes in fast jeder Sprache.
Selbst die Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit den Sprichwörtern, ihrer Herkunft, Klassifikation sowie ihrer Bedeutung. Nach dem griechischen Begriff „paroimia“ für Sprichwort heißt diese Wissenschaft „Parömiologie“.
Schon der holländische Maler Pieter Bruegel der Ältere (1525-1569) brachte 1559 über 100 niederländische Sprichwörter und Redewendungen auf seine 117 × 163 cm große Leinwand. Bruegels Gemälde knüpft in seiner Weltbetrachtung an die Vorstellung seiner Zeitan, die Welt als sündhaft, böse und närrisch zu begreifen. Betrug und Selbstbetrug, Bosheit und Schwäche gehen Hand in Hand.
Der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes (1547-1616) definierte das Sprichwort als einen kurzen Satz, der auf lange Erfahrung gründet.
Dem folgt das Lexikon sprachwissenschaftlicher Termini (Leipzig, 1985) auf der Seite 227: Sprichwort knapp und treffend formulierte Lebensweisheit, oft von volkstümlicher Bildhaftigkeit, die bestimmte gesellschaftliche Erfahrungen in hohem Grade verallgemeinert. Ihr Autor ist unbekannt.
Die Abgrenzung vom Sprichwort mit seinem unbekannten Autor zum Zitat und zum „geflügelten Wort“, deren Herkunft nachweisbar ist, ist nicht immer eindeutig.
Ein Sprichwort hebt sich von der Redewendung dadurch ab, dass es als ganzerSatz zitiert wird während die Redewendung nur ein Bestandteil eines Satzes darstellt.
Zwar gilt es als Merkmal des echten Sprichwortes, dass sein Autor unbekannt ist, doch beruhen manche vermeintliche Sprichwörter nicht auf verallgemeinerten gesellschaftlichen Erfahrungen, sondern haben ihren Ursprung aus der Zeit der lateinisch schreibenden Autoren oder aus der Bibel, wie viele Sprichwörter aus Martin Luthers (1483-1546) Bibel-Übersetzung in die deutsche Sprache Eingang gefunden haben.
Auch manche kernigen Sätze aus der Literatur wurden so populär, dass sie später vielfach als Sprichwörter gelten, obwohl sich ihre Herkunft nachweisen lässt, wie zum Beispiel: „Die Axt im Hause erspart den Zimmermann!“ aus Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“.