Politik in Aspik - Wolfgang Hasenpusch - E-Book

Politik in Aspik E-Book

Wolfgang Hasenpusch

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Beschreibung

Viele Teilbereiche von Wirtschafts- und Partei-Politik erfahren eine lyrische Kommentierung, untermalt mit zahlreichen Humorzeichnungen des Autors. Es geht um die Arbeit und Auswahl der Politiker und Führungskräfte, Ressourcen, Bildung, Spionage, Angst, Nachhaltigkeit, Freiheit und Zukunft - ein Kaleidoskop an Themen, die uns alle bewegen.

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INHALT:

Politik in Aspik, Einleitung

Staatsformen

Berufung zum Politiker

Rede- und Meinungsfreiheit

Politik und Kunst

Wahlen

„Brexit“

Sabotage an Gasleitungen

Sabotage an Stromleitungen

Sabotage an Wasserleitungen

Kriege

Auf der Flucht

Unqualifizierte Minister

Politiker

Der Sozialstaat hat seinen Preis

Unsere knappen Ressourcen

Intellektuelle Ressourcen

Ungereimtes auf der Welt

Die Erderwärmung

Der Druck der Opposition

Einwanderungspolitik

The German Angst

Korruption

Kartelle

Subventionen

Steuern

Bildungs-Politik

Nachhaltigkeit

Verkehrs-Politik

Sicherheits-Politik

Wie sieht die Welt auf Deutschland?

Was uns die Zukunft bringt

POLITIK IN ASPIK

Politik sollte zumindest in seinen Resultaten transparent und nachvollziehbar sein. Das ist sie den Bürgern und Wählern schuldig.

Aber wie in einer Gallerte bleiben viele Details der Entscheidungs-Prozesse sowie ganzheitliche Betrachtungen politischer Resultate im Nebulösen verborgen.

Die schlagfertigsten Journalisten vermögen den Politikern nur sehr selten zu entlocken, was Schatten auf ihre Arbeiten werfen könnte.

Dabei sind die Präsentationen von inländischer und internationaler Politik in qualitativer und quantitativer Weise derart unübersichtlich geworden, dass sie den meisten ernsthaft am Weltgeschehen interessierten Menschen wie ein Hering in Aspik vorkommen.

Dabei beschränkt sich der Fokus des Interesses in den wenigsten Fällen nur auf die Innen- und Außenpolitik eines Heimatlandes, sondern richtet seine Scheinwerfer beispielsweise auf soziale, umweltpolitische, finanzielle, rechtliche oder Sicherheits-Aspekte, Bereiche die zudem eng miteinander verzahnt und verwoben sind.

Oft dringen gezeichnete Karikaturen tiefgründiger in politische Aktionsfelder ein, als es Berichte, Interviews und Statements trotz aller Mühen und Professionalität vermögen.

Vielleicht schenken auch Verse in ihrer reimenden Struktur eine neue Sicht zahlreicher politischer Zusammenhänge.

Beides zusammen sorgt auf jeden Fall für eine abwechslungsreiche Unterhaltung, auf die Sie sich gerne einlassen mögen.

Das jedenfalls wünscht Ihnen

Wolfgang Hasenpusch

Hanau, 2023

Staatsformen

Nach Barbarei, Tyrannei und Monarchie

verbreitet sich in der westlichen Welt die Demokratie,

mitunter auch nur scheinbar, als Utopie.

Der Reichtum der adligen Monarchien,

als machtvolle, pompöse Oligarchien,

entstand durch Ausbeutung der Kolonien.

Trotz ihrer stark reduzierten Macht,

hat es Adlige nicht zum Verschwinden gebracht,

weil mancher glamouröse Schlagzeilen entfacht.

Demokratie beschreibt das Volk als Souverän,

mit Bürgern die ab und an zur Wahlurne geh´n,

ihre Stimmen denen geben, die zur Wahl steh´n.

Bei zwei Parteien ist der Wahlausgang klar,

bei dreien nehmen die Wähler Koalitionen wahr,

und der Verlierer mutiert zum Koalitions-Star.

Bei mehreren Parteien folgen Kompromisse,

Grabenkämpfe und obskure Verhältnisse,

mitunter sogar schwere Vertrauensrisse.

Aber immer werden die Wähler manipuliert,

verwirrt und mit falschen Versprechen hofiert.

Nicht selten ist er durch die Resultate irritiert.

Aber in ein paar Jahren hat er wieder die Wahl.

Derzeit entziehen sich aber immer mehr der Qual

und meiden den Gang zum Wählersaal.

Dabei sind die meisten Wähler desinteressiert,

weil kaum einer die Zusammenhänge kapiert,

die Lust an den vielen Informationen verliert.

So wurde die optimale Staatform der Demokratie

zu einer enttäuschten Schicksals-Ironie,

einer egozentrischen Politiker-Partie.

Überall fehlt es an nachhaltigen Kontrollen,

weil alle Mächtigen nur selbst ihr Bestes wollen

und allen Anstand und Regeln umrollen!

Die Polis

„Polis“ wurde im alten Griechenland,

das Gemeinwesen der Stadt genannt,

im Lateinischen als „res publica“ bekannt.

Aristoteles, der Philosoph, definierte die Politik

in seinem Hauptwerk mit scharfem Blick,

und beschwor damit des Volkes Glück.

Das jeweilige politische Wesen

lässt sich aus der betreffenden Verfassung lesen,

an deren getreue Umsetzung die Bürger genesen.

Durch die Zeiten hinweg

hatte Politik unterschiedlichen Zweck:

Lange galt der Tyrannei das Sakrileg.

Nach Machiavelli steht im Zentrum die Macht,

mit der der Herr nützlichen Gebrauch entfacht.

Meist jedoch hält er Gegner brutal in Schacht.

Nach Niklas Luhmann besteht Politik aus sozialen Prozessen,

an denen sich administrative Entscheidungen messen,

ohne das Wohl der Menschen zu vergessen.

Politik ist der Weg zu Frieden und Freiheit

mit abgestimmter Aktivitäten-Gesamtheit

in gesamtgesellschaftlicher Einhelligkeit.

Als Verwirklichung sozialökonomischer Ziele

sehen Soziologen im Klassenkampf viele:

die politischen Veränderungen und das Mobile.

Die gesamte Politik in ihren drei Dimensionen,

in denen Strukturen, Prozesse, Inhalte wohnen,

muss sich für alle Staatsbürger letztlich lohnen!

Es beginnt bei einer umsichtigen Legislative,

deren Umsetzung obliegt einer starken Exekutive,

gefolgt von einer unabhängigen Judikative.

Nur im Vertrauen auf die Politiker im Staat,

wachsen brauchbare Früchte aus ihrer Saat,

denn wir verehren jeden Gewinner als Akrobat.

Berufung zum Politiker

Willst Du in die Politik gehen,

Hintergründe aus erster Hand verstehen

oder am ganz großen Rad drehen?

Willst Du in der Politik mitbestimmen,

Probleme der Öffentlichkeit zum Rechten trimmen,

oder einfach nur im Background mit schwimmen?

Willst Du Menschen vertreten,

die Dich um Engagement gebeten?

Oder geht es Dir nur um Sitzungs-Diäten?

Du stehst als Politiker im Mittelpunkt,

wirst eingeladen, wo es prunkt.

Musst aber auch bleiben, wenn es mal funkt!

Deine Worte werden nie vergessen.

Nur am Erfolg wirst Du gemessen.

Nicht alle Wähler vergessen unterdessen!

Du schreibst Reden oder sie werden vorgesetzt.

Wehe, wenn Du eine der Regeln verletzt,

die Dich bis zum bitteren Eklat fetzt!

Du wirst Sklave zahlreicher Termine,

musst funktionieren wie eine Maschine,

stets mit gut gelaunter, hoffnungsvoller Miene.

Worte werden Dir auf die Goldwaage gelegt,

Dein Äußeres von Assistenten gehegt.

Nichts darf sein, was Dich fürchterlich aufregt.

Deine Familie lebt mit Bildern von Dir,

selten erscheinst Du in der eigenen Haustür,

denn die Welt offeriert so manches Pläsir.

Bei Erfolg und Anerkennung

hörst Du oft Deine Nennung,

bei Versagen folgt die bittere Rechnung.

Halte gute und glaubhafte Reden!

Dein Erfolg erfreut aber nicht jeden:

So mancher gönnt Dir erhebliche Schäden.

Die Eitelkeit der Politiker

Aber es gibt auch Kollateral-Gewinne,

ganz in Deinem beruflichen Sinne,

wenn auch das Blut vor Wut oft gerinne.

Einfluss eröffnet ungeahnte Karrieren,

die Dein Ansehen noch weiter vermehren,

Dir aber stets die Vorsicht lehren.

Vor Wahlen spielst Du den Auerhahn,

denn Du stehst in des Wählers Bann,

in diesen Wochen strengst Du Dich besonders an.

An Privates ist kaum zu denken,

weil dich Partei-Sekretäre pausenlos lenken,

Dir keine freie Minute schenken.

Hast Du die Wahl schließlich glücklich gewonnen,

sind Deine Existenz-Ängste zunächst zerronnen.

Auf fauler Haut kannst Du dich aber selten sonnen.

Wenn Du dann ganz oben stehst,

auf der ganzen Welt Deine Runden drehst,

sind Deine familiären Beziehungen längst verwest!

Von der ersten oder zweiten Frau getrennt,

keines der Kinder, das Dich noch anerkennt,

während man Dich den Karriere-Star nennt.

Menschen, die Deinen Interessenshorizont weit übersteigen,

umgeben Dich in dichtem Reigen,

und wollen sich mit Dir auf Selfies zeigen.

Sind Dir Status-Symbole bedeutender

als Familie, Freunde oder Mitarbeiter,

werde Politiker, Golfer und Turnierreiter!

Du kannst nicht mehr Dein Wunschleben leben,

weil andere Interessen Dich umweben,

und Du fühlst Dich an einer Fliegenfalle kleben.

Bist Du erst unter den Ministern,

mit all Deinen Regierungs-Geschwistern,

hörst Du überall die Kameras knistern!

Wirst eingeladen auf Galas und Bällen,

verkehrst mit den einflussreichsten Gesellen,

leistest auch Hilfestellung in einigen Fällen.

Und wirst Du dann einmal abgewählt,

weil sich Dein Ruf immer mehr in Grenzen hält,

ist es vielleicht der eine oder andere Aufsichtsrats-

Posten, der Dir gefällt.

Rede- und Meinungsfreiheit

Jeglicher Gedanke bleibt frei,

solange er im Verborgenen sei.

Artikuliert ist er nicht mehr einerlei!

Verletzung, Empörung,

bei misslungener Anhörung

durch eine verletzende Meinung.

Machst Du einen zotigen Witz,

und er fällt auf den falschen Sitz,

hat Dein Ruf einen gewaltigen Ritz.

Äußerst Du Dich extrem rechts oder links,

immer gibt es Leute, denen stinkt´s.

Überhaupt aus Überzeugung äußern? – Was bringt´s?

Ein falsches Wort: Politiker müssen gehen!

Sie sahen die Fahnen der Meinungsfreiheit vergeblich wehen,

konnten der Artikulation aber nicht widerstehen.

Holocaust-Gegner stellen sich zwar dumm.

Aber warum nimmt man ihre Aussagen krumm?!

Wäre es besser, sie blieben stumm?

Verbotene Zeichen, verbotene Reden,

bestimmte Fahnen hat man sich verbeten.

Erzeugen deren Nutzer wirklich große Schäden?

Rechts-gesinnte Polizisten und Soldaten

waren in dieser Zeit extrem schlecht beraten,

dass sie ihre Meinung öffentlich vertraten.

Haben Politiker mal etwas Unschickliches gesagt,

etwas unverblümt privat zu äußern gewagt,

werden sie gleich von den Medien angeklagt.

So ein Politiker einmal ehrlich artikuliert,

was ihm seine Überzeugung instruiert,

ist er in seiner Partei für lange Zeit blamiert.

Kein Wunder, wenn aus des Politikers Mund,

nur Phrasen-Gebell fließt, wie aus einem Hund.

Hauptsache, das politische Image bleibt gesund!

So wird dann pauschal und stereotyp gesagt:

„Wir haben wieder sehr erfolgreich getagt!“,

selbst wenn man fehlende Ergebnisse beklagt.

Paparazzis, Reporter, Berichterstatter

vollführen um Politiker ein grausames Geflatter.

Daher werden ihre Kommentare immer matter.

Reden werden überprüft, kontrolliert,

damit der Politiker kein falsches Wort verliert

und seine Partei stets umfangreich hofiert.

In problematischen Situationen

durchlaufen Manuskripte juristische Stationen,

die harte Statements in weiche Musik vertonen.

„Wir sind im Gespräch!“ hört man oft,

eine typisch diplomatische Antwort in extra-soft.

Dabei hätte man gerne auf die Wahrheit gehofft.

Was also ist aus der freien Meinungsäußerung geworden?

Ein argwöhnisches Lauern und Image-Morden

von Oppositions-Kollegen und Medien-Horden.

Zielorientiert abgestimmt in den Fraktionen,

verliert die Meinungsfreiheit ihre Aktionszonen.

Nur Akzeptanz kann sich für Politiker lohnen.

„Wenn Du geschwiegen hättest nach Belieben,

währest Du ein Philosoph geblieben!“

hatte schon Boethius im 6. Jh. geschrieben.

„Gegenüber meiner Vaginal-Raute kommt mir Ihr Phallus-Symbol recht mickerig vor!“

Politik und Kunst

Wo blieb die Kunst bei der DOCUMENTA,

in ihrer Auflage „dezi penta“,

bei den vielen „Antisemitismus-Lamenta“?

Erstmals verantwortete sie ein Kollektiv.

Vorbereitungen verliefen lange und intensiv.

Aber dann lief Vieles, allzu Vieles, schief!

Die Künstlergruppe „Ruangrupa“ aus Indonesien

kam zwar ohne fertiges Konzept aus Asien,

aber mit großem Missmut auf Israelien.

Wenn Kulturpolitiker nichts von Kunst verstehen,

sollten sie dieses Amt nicht pro forma versehen!

Zunächst zeigte der „Taring Padi“-Künstlerrat

ein riesengroßes, farbiges, altes Stoff-Plakat,

das auf sich judenfeindliches Motiv versteckt hat.

Es wurde schnell verdeckt, dann abgehängt.

Das hatte die freie Kunst sehr eingeschränkt,

als hätte es nur auf einen Judenhass gelenkt.

Dann folgte noch palestinensische Propaganda.

Politik-Experten verneinten einen schweren Eklat,

aber die düstere Documenta-Stimmung war da.

Die „Entkunstung“ zeitgenössischer Kunst

geriet nicht gerade in die Besucher-Gunst.

Sie hatte die Stimmung gründlich verhunzt.

Kultur-Politik griff ein in das Geschehen,

Kontroll-Gremien bemühten sich ums Verstehen,