Chancen, Risiken, Folgen Band 1 - Sissi Kaipurgay - E-Book

Chancen, Risiken, Folgen Band 1 E-Book

Sissi Kaipurgay

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Beschreibung

Schiffbruch Das Schiff bekommt Schlagseite und ich finde nur noch den verschlafenen Koch, den ich eilig in das verbliebene Rettungsboot bugsiere. Danach blubbert die Yacht auch schon unter. Das Abenteuer beginnt. ... Urlaub: Schon auf dem Flug nach Sandakan beginnen Joshua und ich zu streiten. Auf der Insel angekommen, auf der wir vier Wochen miteinander verbringen wollen, wird es besser. Jeder hat seine Aufgaben und Joshua ist glücklich, mit Holz arbeiten zu dürfen, bis er sich den Finger verstaucht.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Chancen, Risiken, Folgen 1: Schiffbruch

Schiffbruch – Tomaso erzählt

Chancen, Risiken, Folgen 2 - Urlaub

Urlaub – Joshuas Sicht

Chancen, Risiken, Folgen

Band 1

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig.

Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Covermodels aus. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin. Ebooks sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben eine legale Kopie. Danke!

Text: Sissi Kaiserlos/Kaipurgay

Bilder: shutterstock_85950235, Strand mit Palmen: IStock KI Generator

Kontakt:https://www.sissikaipurgay.de/

Sissi Kaiserlos/Kaipurgay

c/o Autorenservice Karin Rogmann

Kohlmeisenstieg 19

22399 Hamburg

Chancen, Risiken, Folgen 1: Schiffbruch

Das Schiff bekommt Schlagseite und ich finde nur noch den verschlafenen Koch, den ich eilig in das verbliebene Rettungsboot bugsiere. Danach blubbert die Yacht auch schon unter. Das Abenteuer beginnt ...

„Verflixt. Mein ganzes Make-up ist futsch“, jammert Tomaso und guckt mit Triefaugen rüber zu dem sinkenden Schiff, das wir gerade mit einem der Rettungsboote verlassen haben.

„Ein echtes Problem“, murmele ich ironisch und lege mich weiter in die Riemen.

Es handelt sich um eines dieser altmodischen Boote, keine der modernen Rettungsinseln. Was mit dem Rest der Besatzung geschehen ist, weiß ich nicht. Als ich merkte, dass das Schiff Schlagseite bekam, fand ich nur noch Tomaso in einer Koje, alle anderen waren leer und das zweite Rettungsboot war verschwunden. Da ich gelernt habe, mit solchen Situationen umzugehen, und dazu auch einen kühlen Kopf bewahren kann, habe ich Tomaso befohlen, seine nötigsten Sachen zusammenzuraffen und mir an Deck zu folgen.

Der kleine Kerl hat meinen Befehl tatsächlich befolgt und kam einige Sekunden nach mir am Rettungsboot an. Es blieb gerade noch Zeit, das Boot loszumachen und hineinzuspringen, da gurgelte auch schon Wasser von unten durch die Luke, aus der gerade noch Tomaso gekommen war.

Nun schwimmt diese Nussschale irgendwo im Pazifik zwischen Borneo und tausenden kleiner Inseln, von denen im Augenblick leider keine in Sicht ist. Es dämmert und die ersten Sonnenstrahlen schleichen sich über die spiegelglatte Meeresoberfläche. Wenn ich nicht gerade schwitzend wie ein Schwein am Rudern wäre, ich würde den Anblick genießen. Wenigstens kann ich jetzt unsere Umgebung besser sehen und meine, dort hinten ein Inselchen ausgemacht zu haben, auf das ich jetzt zuhalte.

„Das Rudern steht dir“, meint Tomaso süffisant und leckt sich über die Lippen.

Er hat aus seinem Status nie ein Geheimnis gemacht und trägt seine sexuelle Ausrichtung wie ein Schild vor sich her. Die Klamotten sind tuckig und seine Sprache auch. Ich verabscheue ihn nicht, es ist eher Mitleid, das ich für ihn empfinde. Er ist ganz in Ordnung, und solange er mir vom Leib bleibt, kann ich mit ihm auskommen.

Die Sonne steht schon hoch am Himmel, als wir die Insel endlich erreicht haben. Ich schätze das Eiland auf ungefähr einen Kilometer in der Breite, die Tiefe muss ich erst noch erforschen. Tomaso hilft mir, das Boot weit auf den Strand hinaufzuziehen, damit es nicht von den Wellen davongetragen werden kann.

„Nett hier“, meint er nach einem Rundumblick.

Seine Gelassenheit gefällt mir, da ich eigentlich mit einem hysterischen Ausbruch gerechnet habe. Doch Tomaso inspiziert seelenruhig die Vorräte, die in jedem Rettungsboot untergebracht sind, und beginnt, das Zeug in einen Rucksack zu stopfen.

„Was hast du vor?“, frage ich neugierig.

„Na – die Insel erkunden“, sagt Tomaso und hebt erstaunt die gezupften Augenbrauen.

„Ooookay.“ Ich schnappe mir meine Tasche und packe den Kram ein, der nicht mehr in Tomasos Rucksack passt. Auch ein Sender ist unter den Sachen, mit dem wir ein Notsignal generieren können, wenn denn die Batterien noch frisch sind.

„Auf geht’s“, ruft Tomaso, schultert den Rucksack und stapft durch den Sand auf die Palmen zu.

Das Innere der Insel ist paradiesisch. Außer den allgegenwärtigen Palmen finden sich Sträucher mit Beeren, ein Süßwasserfluss und eine Stelle, die geeignet für den Bau eines Unterstandes ist. Tomaso wirft den Rucksack ab und holt ein Beil heraus. Verlegen grinsend hält er es mir entgegen und murmelt dabei: „Ist wohl eher was für dich.“

Logbuch Tag 1: Ich habe ein Buch und ein paar Stifte unter der Notfallausrüstung gefunden. Heute haben wir eine einfache Hütte errichtet, bestehend aus ein paar Stämmen und Palmwedeln als Dach. Das Plätschern des Flusses macht schläfrig und Tomasos Gesumme auch. Ob der Kerl mal ruhig sein kann? Wenigstens quatscht er nicht die ganze Zeit, wie sonst an Bord. Eigentlich ist er eine angenehme Gesellschaft, ich hätte es schlimmer treffen können.

Tomaso hat unweit unserer Lagerstelle ein paar Kornähren gefunden und redet jetzt die ganze Zeit von einem Kornfeld, das er anlegen will. Soll er doch mit der Gabel oder der Axt den Boden roden und das Zeug säen. Ich hab den Sender angemacht und erleichtert festgestellt, dass die Batterien frisch sind. Nun wird also alle paar Stunden ein Signal gesendet und wir werden sicher bald gefunden.

Logbuch Tag 2: Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel. Tomaso hat sich mit meiner Hilfe einen Sonnenschirm gebastelt und ist fröhlich damit davonstolziert. Der Kleine ist eine echte Frohnatur und es ist schön, dass er bei mir ist. Allein wäre ich wohl schon verzweifelt. Das Dosenfutter aus dem Rettungsboot ist ekelhaft und allein Tomasos Kochkünsten ist es zu verdanken, dass es einigermaßen genießbar wird.

Ich habe uns eine Kochstelle aus Steinen gebastelt und versuche mich nun an einer Bettkonstruktion. Die letzte Nacht haben wir, in Decken eingewickelt, auf dem weichen Gras verbracht, doch was, wenn es mal regnet? Aus Baumstämmen zimmere ich ein rohes Gestell, versehe es mit einem provisorischen Lattenrost, den ich mit Palmblättern polstere. Erst als ich fertig bin, fällt mir auf, dass ich ein Doppelbett gebaut habe. Okay, zwei Betten wären zu viel Aufwand gewesen und Tomaso hat bisher keine Anstalten gemacht, sich mir zu nähern.

Logbuch Tag 3: Tomaso hat sich wahnsinnig über das Bett gefreut. In der Nacht ist er immer näher gerückt, doch das war okay, denn es kühlt hier schon sehr ab. Gerade wäscht er sich am Fluss und mein Blick huscht immer wieder rüber zu ihm. Er ist ganz hübsch für einen Mann und ohne die kosmetischen Hilfsmittel um vieles anziehender als… Mein Gott, was schreibe ich hier?

Logbuch Tag 4: Mein täglicher Rundgang einmal um die Insel hat wieder kein Ergebnis gebracht. Kein Schiff am Horizont, kein Flugzeug, wir sind ganz allein hier. Ob der Sender noch Signale liefert? Ich überprüfe das, nachdem ich zurückgekehrt bin. Ja, das Gerät funktioniert. Tomaso hat sich wirklich mit Gabel und Messer daran gemacht, eine kleine Fläche von Gras zu befreien, um dort ein Feld anzulegen. Er richtet sich offensichtlich auf einen längeren Aufenthalt ein. Bei der Arbeit trägt er nur eine Shorts, sodass ich seinen kleinen Hintern deutlich sehen kann, was meinen Blick für eine Weile fesselt. Werde ich schwul, aus der Not heraus?

Logbuch Tag 10: Es passiert hier nicht viel, weshalb ich die letzten Tage nichts geschrieben habe. Tomaso und ich haben einen festen Tagesablauf. Morgens machen wir gemeinsam Frühstück, das aus Beeren und Bananen besteht, die wir gesammelt haben. Diese Insel ist wirklich ein Paradies. Es mangelt nicht an Früchten und noch sind unsere Nahrungsreserven aus dem Rettungsboot üppig. Tomaso wässert täglich das Kornfeld, irgendwie niedlich.

Logbuch Tag 11: Ich habe es heute getan. Dafür sollte ich mich schämen, aber irgendwie ist es einfach über mich gekommen und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich habe gespannt, als sich Tomaso im unteren Flussbereich gebadet hat. Der Anblick seines schmalen, sehnigen Körpers hat mich erregt und ich habe mir darauf einen runtergeholt. Ob er was gemerkt hat? Mit einer Hand habe ich mir den Mund zugehalten, damit er mein Stöhnen nicht hört. Verdammt, ich muss dieses Buch unbedingt gut verstecken, damit mein Geheimnis niemals ans Tageslicht kommt. Tomaso ist ein netter Kerl, aber Sex mit einem Mann… Nein, das könnte ich niemals.

Logbuch Tag 13: Ich hab’s schon wieder getan und heute Nacht wurde ich steif, als sich Tomaso an mich kuschelte. Es wird Zeit, dass wir gefunden werden und…

„Was schreibst du da?“, ertönt in diesem Moment hinter mir seine Stimme.

Mist. Ich klappe schnell das Buch zu und schiebe es unters Bett, ein blödes Versteck, ich weiß, aber ein anderes fällt mir auf die Schnelle nicht ein.

„Das Tagebuch eines Schiffbrüchigen“, murmele ich und schiebe den Stift in meine Gesäßtasche.

„Klingt spannend.“ Tomaso lacht und wandert langsam zum Fluss, wobei er tuckig sein Schirmchen dreht. Er wackelt mit dem Hintern und schon wieder passiert es: Mein Schwengel schwillt an. Verdammt!

Logbuch Tag 15: Jetzt tu ich es jedes Mal und zwischendurch könnte ich auch noch. Erst die zwanzig Tage auf See ohne Sex, jetzt noch die Zeit hier. Mein Spermareservoir scheint unerschöpflich und meine Geilheit nimmt mit jedem Tag zu. Tomaso hat sich ein Röckchen aus ein paar Blättern gebastelt und zusammen mit seinem Körper, der eine sanfte Bräune angenommen hat, und den blonden Haaren sieht er aus wie ein schönes Südseemädchen. Fast jedenfalls, wenn nicht bei jedem Schritt sein Schwanz aus dem Röckchen hüpfen würde. Ich werde noch irre.

„Zieh dir eine verdammte Hose an!“, pflaume ich ihn an, als er den zweiten Tag mit diesem verflixten Blätterding vor mir herumwackelt.

„Wieso? Das spart Wäsche und ich finde, es steht mir“, flötet der kleine Kerl und lässt das Becken kreisen.

Mir wird immer heißer, als dabei sein Biskuitstängchen häufig hervorblitzt. Ich dreh ihm den Rücken zu.

Logbuch Tag 16: Heute Nacht ist es passiert: Tomaso hat mir das Bäumchen geschüttelt. Einfach so hat er zugepackt und es mir richtig besorgt. Ich habe natürlich so getan, als wenn ich schlafe, was ganz schön schwer war. Offenbar habe ich meinen Part aber gut hinbekommen, denn er ist fröhlich wie immer und wirkt nicht die Spur verlegen. Oder habe ich alles nur geträumt? Wie immer nach meinem Rundgang am Strand habe ich den Sender überprüft. Noch zeigt er keine Ermüdungserscheinungen, was mich ein wenig stutzig macht, denn die Batterien müssten langsam leer sein, doch daran will ich lieber nicht denken.

„Du brauchst dich im Übrigen nicht mehr zu verstecken, wenn ich gerade bade“, erklärt Tomaso vom Fluss her, wo er gerade unsere Wäsche einweicht. „Ich weiß, dass du mir zuguckst.“

Mir fällt der Stift aus der Hand und ich verstecke das Gesicht in meinen Händen.

„Ist schon okay, mir macht es nichts aus.“ Tomaso lacht hell auf. „Bin nicht das erste Mal begafft worden.“

Begafft! Ich stöhne entsetzt auf bei diesem Wort. Enttarnt als Spanner und Lügner. Blut schießt mir in die Wangen und mein Kopf sinkt noch tiefer.

„Hey, Daniel, nicht so wild“, sagt Tomaso direkt vor mir. Er kniet sich hin und zieht mir die Hände weg, sodass ich ihn ansehen muss. „Ist doch normal. Du bist ein gesunder Mann und ich die einzig verfügbare Frau – mit leichten Makeln, wie einem Penis.“ Er grinst schief. „Wenn du dir das Teil wegdenkst, würdest du mich dann ficken wollen?“

Entgegen allem, was ich jetzt als Reaktion von mir erwartet hätte, ist es mein Schwanz, der eifrig ein ‚Ja‘ nickt. Nun habe ich es amtlich: Ich bin genauso schwul wie Tomaso.

„Willst du mich ficken?“, wiederholt er und neigt dabei den Kopf allerliebst zur Seite.

„Ich – weiß nicht – gib mir Zeit“, würge ich hervor und presse das Logbuch gegen meinen Schritt.

Heute Abend sitzen wir - wie immer - an einem kleinen Feuer und sehen zu, wie die Sonne untergeht und die Sterne aufblinken. Hier bricht die Dämmerung früh herein, heute schon gegen kurz nach sechs. Tomaso hat uns aus einer Konserve mit Linsensuppe ein exotisches Mahl gezaubert, von dem ich nicht wissen will, was er alles hineingetan hat. Geschmeckt hat es jedenfalls gut und nun bin ich zufrieden und lege mich auf den Rücken.

Erste Sterne blitzen auf und schon bald ist der ganze Himmel bedeckt von den leuchtenden Punkten. Ein lauer Wind streift mich, der sich nachts zu einer kalten Brise entwickeln wird, so, wie bisher jeden Abend. Ich merke, dass ich mich darauf freue, Tomaso später in meinen Armen zu halten.

„Was wird, wenn wir gerettet werden?“, fragt er leise und rupft spielerisch einen Grashalm aus.

„Hm? Was soll schon sein? Wir kehren zurück und nehmen unser Leben wieder auf.“ Ich gucke zu ihm rüber.

Er knickt den Halm und wirft ihn über die Schulter. Heute trägt er wieder dieses Röckchen und ich bin versucht, ihn auch um eines zu bitten, denn es muss schön sein, den ganzen Tag mit schwingendem Schwengel herumzulaufen. Warum ich mich nicht ausziehe und es einfach tue? Muss wohl ein Rest Schamgefühl sein…

„Wirst du mich dann noch kennen, oder…“ Tomasos Stimme klingt ernst und er hält den Kopf gesenkt.

„Klar kenne ich dich dann noch, warum sollte ich nicht? Vielleicht heuern wir ja zufällig wieder irgendwo auf dem gleichen Schiff an, wer weiß?“

Der Kleine seufzt.

Wir haben uns in den letzten Tagen schon gegenseitig unsere Lebensgeschichten erzählt. Während meine normal verlaufen ist, weist Tomasos einige grauenhafte Details auf. Durch Drogenbesitz einmal ins Gefängnis gekommen, wurde er dort missbraucht und hat erst spät einen Weg gefunden, sein Leben zu meistern. Nach einer Kochlehre heuerte er auf verschiedenen Schiffen an, da die ständige Reiserei ihm gefiel.

Tomaso hat mir gestanden, dass er irgendwie immer noch auf der Flucht vor sich selber sei, obwohl er äußerlich einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Beziehungen haben nie lang gehalten, allein schon wegen seiner Jobs. Auf die Frage hin, ob er einen festen Partner suche, hat er inbrünstig genickt.

Natürlich hat er mich auch gefragt, ob ich eine Frau hätte, die auf mich warten würde. Ich konnte verneinen, denn auch ich habe bislang nur Gelegenheitsficks gehabt, nie etwas Festes. Inzwischen bin ich mir noch nicht einmal mehr darüber im Klaren, ob ich eine Frau will, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte. Tomaso bringt alle meine bisherigen Werte durcheinander.

„Ich geh schlafen“, sagt er und steht auf.

„Gute Nacht“, murmele ich und gucke noch eine ganze Weile ins Feuer, bevor ich es sorgfältig lösche und mich zu ihm geselle.

Wie jede Nacht kuschelt sich Tomaso an mich und ich lege einen Arm um ihn. Seit wir hier sind, bin ich abends so müde, dass ich keine Probleme mit dem Einschlafen habe.

Ein tosendes Rauschen mit Blitz und Donner weckt mich wenige Stunden später. Tomaso liegt halb auf mir und umklammert mich mit Armen und Beinen. Er zittert und bei jedem Donnerschlag zuckt er zusammen. Ich lege beide Arme um seinen schmächtigen Körper und drücke meine Lippen auf seinen Scheitel, bis der Regen nachlässt und sich das Gewitter verzogen hat. Das Dach hat standgehalten, Gott sei Dank.

„Tschuldige“, flüstert er erstickt an meiner Haut.

Die Bewegung seiner Lippen fühlt sich an wie ein Kuss und Gänsehaut überläuft mich. Sofort brodelt das Blut in meinen Lenden und – schwupps – steht mein kleiner Kamerad, stünde, wenn nicht Tomaso auf ihm liegen würde.

„Darf ich dir einen blasen?“

Seine Stimme klingt so flehend, dass ich lachen muss. Als wenn es sich hier um eine Köstlichkeit handeln würde, die er sich dringend einverleiben will. Beim besten Willen kann ich meinen Schwanz so nicht betrachten, auch wenn ich schon sehr zufrieden mit dem Teil bin. Anscheinend nimmt Tomaso meine Heiterkeit als Zustimmung, denn schon rutscht er runter und schiebt die Shorts beiseite.

Ruckzuck befindet sich mein Sahnestück in Tomasos Mund, seine Zunge flattert wild über die Eichel und zupft am Bändchen. Mein lieber Schwan! So bin ich noch nie – mein Gott! Wo hat er nur…? War es schon jemals so…? Wahnsinn! Es geht so schnell – viel zu schnell.

Schon hebe ich ab und mein Becken an, damit der Kleine mich ganz schlucken kann. Blitze und ein bunter Sternenregen begleiten meinen Flug und werfen mich als erschöpftes Bündel zurück auf die Erde.

Tomaso brummt genüsslich und leckt meinen Schwanz sauber. Danach rutscht er wieder hoch und streicht mir zaghaft mit den Fingerknöcheln über die Wange.

„Geht’s dir gut?“, wispert er.

„Oh ja“, flüstere ich heiser und bin so entspannt, dass meine Lider bleischwer werden.

Bevor mich der Schlaf holt, merke ich noch, dass Tomaso mir den Rücken zuwendet und sich sein Arm hektisch bewegt.

Logbuch Tag 30: Seit jenem Abend hat mir Tomaso nicht nur jede Nacht einen geilen Blowjob verpasst, sondern mir auch tagsüber – je nach Bedarf – mehrfach einen runtergeholt. Ich bin also stets tiefenentspannt und trage inzwischen auch so ein Blätterröckchen wie der Kleine, wenn ich nicht gerade nackt herumrenne.

Auch Tomaso hat jede Zurückhaltung aufgegeben und läuft nackig und braungebrannt wie ein blondes Äffchen umher. Ungeniert bearbeitet er sein Zuckerstängchen, wenn ihm gerade danach ist. Ich habe mich noch nicht dazu überwinden können, auch wenn mich das hübsche Stück magisch anzieht. Irgendetwas tief in mir drinnen wehrt sich noch.

Die Dosen sind inzwischen aufgebraucht, doch Tomaso versorgt uns mit allerlei Früchten und ich kümmere mich um Bananen, die ich mittels einer selbstgebauten Vorrichtung von den hohen Palmen pflücke.

Bei jeder Überprüfung ist der Sender noch immer an, die Batterien funktionieren einwandfrei. Merkwürdig, dass noch niemand reagiert hat. Doch eigentlich will ich gar nicht mehr weg, denn der Kleine hat mich in seinen Bann gezogen.

„Was hältst du von meiner neuen Kreation?“, lenkt Tomaso mich vom Schreiben ab.

Ich schaue auf und mein Kiefer klappt runter.

---ENDE DER LESEPROBE---