Charterführer Griechenland: Ionisches Meer - Andreas Fritsch - E-Book

Charterführer Griechenland: Ionisches Meer E-Book

Andreas Fritsch

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Beschreibung

Inselhüpfen im Ionischen Meer Segeln Sie los: vom grünen Korfu bis nach Zakynthos, der »Blume der Levante«, vom Stadthafen Gaios auf Paxos nach Ithaka, der Heimat von Odysseus. Mit dem Charterführer: Ionisches Meer fällt die Planung des nächsten Segelurlaubs leicht. Neben Routenvorschlägen und touristischen Highlights bietet er Ihnen alle wichtigen Informationen zu Häfen und Ankerplätzen sowie Versorgungsmöglichkeiten unterwegs. Kleine Anekdoten und Tipps für den Landgang sorgen für Abwechslung und Unterhaltung. Autor Andreas Fritsch, langjähriger Reise- und Charterredakteur der Zeitschrift YACHT, ist jedes Jahr auf Törns im Mittelmeer unterwegs. Er stellt Ihnen in der dritten Auflage des Charterführers folgende Segel-Reviere und Inseln vor: • Korfu • Paxos und Antipaxos • Lefkas und Meganisi • Kalamos und Kastos • Ithaka und Atokos • Kefalonia • Zakynthos Segeln in Griechenland: felsige Steilküsten, einsame Buchten, quirlige Hafenstädte Die griechischen Segelreviere gelten als anspruchsvoll, doch das Ionische Meer lädt zu entspanntem Segeln ein und ist daher optimal für Yachtcharterurlaub geeignet – auch dann, wenn man nur eine oder zwei Wochen Zeit hat. Handlich und übersichtlich, mit Fotos und detaillierten Plänen gelingt Ihnen mit diesem Ratgeber eine umfassende Urlaubsplanung von der Route bis zu Freizeitaktivitäten. Auch vor Ort können Sie sich mit dem Charterführer: Ionisches Meer - Korfu – Zakynthos schnell und einfach orientieren – so bleibt mehr Zeit für Urlaub und Mittelmeer-Genuss!

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CHARTERFÜHRER GRIECHENLAND: IONISCHES MEER

ANDREAS FRITSCH

Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt und von ihm sowie vom Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen. Die hier zur Verfügung gestellten Pläne dienen lediglich zur Orientierung und nicht zur Navigation; sie ersetzen also keine See- bzw. Sportbootkarten oder andere offizielle nautische Unterlagen, deren Mitführung in aktueller Fassung wir dringend empfehlen.

Wir hoffen, dass Ihnen dieses Buch viel Freude bereitet. Falls Sie Anregungen haben sollten, was wirin Zukunft noch besser machen können, schreiben Sie uns bitte an [email protected]. Korrekturen veröffentlichen wir im Interesse aller Leser unter www.delius-klasing.de auf der jeweiligen Produktseite.

Dieses Buch wurde zuvor unter der ISBN 978-3-667-11513-3 (Print) angeboten.

4., aktualisierte Auflage 2023

© Edition Maritim in der Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-11944-5 (Print)

ISBN 978-3-667-12726-6 (Epub)

Lektorat: Antje Poeschmann, Christine Siedle

Fotos (inkl. Umschlagfotos): Andreas Fritsch mit Ausnahme von

Elmarine/Moody Yachts France, Golfe-Juan: S. 67; Felix Keßler: S. 52, 124, 126/127, 129, 134; Focas-Cosmetatos Foundation, Argostoli/Kefalonia: S. 87; Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Frankfurt/M.: S. 133; Medmarinas: S. 31 o.; Region of Preveza: S. 54 o.

Karten und Pläne: Planstelle Jens Rademacher, Hamburg, nach Vorlagen von Andreas Fritsch

Illustrationen: Ilka Kohlhase, Buxtehude: S. 37; Helmut Seltmann/YACHT: Hamburg, S. 20

Umschlaggestaltung: Felix Kempf, fx68.de

Lithografie: Mohn Media, Gütersloh

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire - Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

Inhalt

Einführung

Revierinfos

Chartern

Anreise

Wind und Wetter

Häfen und Ankerplätze

Navigation und Seemannschaft

Bootspapiere und Formalitäten

Seekarten und Literatur

Reisezeiten

Kurze Historie des Reviers

Der Norden: Von Korfu bis Lefkas

Gouvia Marina

Korfu-Stadt

Petriti

Mourtos/Syvota

Lakka

Loggos

Gaios

Antipaxos

Parga

Preveza

Die Mitte: Unterwegs zwischen Lefkas und dem Festland

Lefkas

Nidri

Skorpios

Spartochorion

Vathi/Meganisi

Die Nordostbuchten von Meganisi

Ormos Syvota

Port Leone/Kalamos

Kalamos

Kastos

Der Süden: Unterwegs zwischen Kefalonia, Ithaka und Zakynthos

Fiskardo

Kioni

Frikes

One House Bay/Insel Atokos

Assos

Vathi/Ithaka

Pera Pigadi

Sami

Efimia

Poros

Wreck Bay

Agios Nikolaos

Zakynthos-Stadt

Der Inselsüden: Bucht von Laganas bis Keri

Register

EXKURSE

Umwelt-Anker-Etikette

Auswüchse des Regulierungswahnsinns

Zeichen des Klimawandels? Medicanes

Das mysteriöse Knacken

Ambrakischer Golf

Ein Golf als letzter Rückzugsort

Zurück auf die Insel: eine Erfolgsgeschichte

Skorpios – Onassis’ Insel und seine Yacht

Ein inflationärer Ortsname

Das große Beben

Die Geschichte der »Alternatives Leben GmbH«

Odysseus’ Heimat – oder doch nicht?

Eine bedrohte Spezies

Einführung

Vor rund 20 Jahren führte mich der erste Chartertörn ins Ionische Meer. Das Revier hat mich damals begeistert und tut es auch heute noch – auch wenn sich in diesen 20 Jahren dann doch einiges verändert hat. Unvergessliche Hafenpanoramen in Orten, die zu dem Schönsten gehören, was Griechenland zu bieten hat, wie Fiskardo, Vathi auf Ithaka oder Gaios auf Paxos. Die blauen Grotten dort, Wanderungen über Inseln im würzigen Salbei- und Thymianduft der Macchia. Ouzoselige Abende mit Tavernenwirten, die ihre Lebensgeschichte erzählen. Idyllische Ankerplätze in windstiller Nacht mit einem Morgen vor begrünten, sanft gewellten Hügeln wie die von Ithakas Ostküste. Die relaxte Art der Griechen, ihre Kunst, das Leben zu genießen und Fremde willkommen zu heißen, sucht noch immer ihresgleichen.

Die Veränderungen sind aber auch nicht zu übersehen: Die Zahl der Schiffe im Revier ist stark gestiegen. Ganz deutlich wurde das, als ich für diese vierte Auflage unterwegs war. Ende September stoppten wir da in der wunderschönen Bucht von Lakka auf Paxos. 53 ankernde Yachten zählten wir dort beim Sundowner im Cockpit. In meinem Bildarchiv fand ich ein Foto derselben Bucht von vor sieben Jahren nur eine Woche später in der Saison – und es lagen ganze acht Boote dort.

Das Revier boomt also. Das sieht man an den letzten Hafenerweiterungen, etwa den neuen Charterstegen im Stadthafen von Lefkas, der nun schon ein paar Jahre alten Marina von Preveza oder den vielen Landliegeplätzen der Kleopatra-Marina daneben. Die Cafés sind stylisher geworden, man hört jetzt hie und da hippe Lounge-Musik, sitzt in gemütlichen Sitzgruppen statt auf bunten, alten Holzstühlen mit geflochtenen Sitzflächen. Die alten Papiertischdecken vieler Tavernenwirte mit den aufgedruckten Insel-Karten, auf denen Segler zwischen Ouzo und Greek Salad über den Törnverlauf diskutieren konnten, werden seltener. Man trifft mittlerweile Segler aus fast aller Welt, das Revier ist internationaler geworden. In den Häfen gibt es immer mehr Strom- und Wasseranschlüsse, mehr Hafenmeister machen in den Gemeindehäfen ihre Runde. Lag man vor fünf, sechs Jahren oft umsonst, werden jetzt auch mal um die 20 € für ein 38-Fuß-Schiff kassiert – doch noch immer ist das Revier das günstigste im Mittelmeer. Riesige, kostenpflichtige Bojenfelder wie in Kroatien? Gibt es bis heute nicht.

Noch ein Wort zum Konzept dieses Charterführers. Er entstand aus 24 Jahren Erfahrung als Leiter des Reise- und Charterressorts der YACHT, und er soll anders sein als typische Revierführer.

Typisch griechisch: Der Inselgeistliche beim Plausch mit den Alten im Kafenion. Hier im Dorf Spartochorion auf der Insel Meganisi ist das noch Alltag

.

Mit der Yacht direkt vor den Tischen der Tavernen festmachen – im Ionischen Meer ist das meist die Regel und gehört einfach zur griechischen Lebensart

.

Kein Buchten- und Hafentelefonbuch mit Anspruch auf Vollständigkeit, das Crews auf dem kurzem Chartertörn mit Informationen überflutet und dann doch bei der Routenplanung allein lässt. Solche kiloschweren Wälzer sind ohnehin auf jeder Charteryacht standardmäßig an Bord. Dieses Buch will Ihnen die Highlights nennen und eine Route empfehlen, Sie aber nicht so sklavisch darauf festnageln, wie es die mageren Törnempfehlungen vieler Vercharterer tun. Es soll aber auch die vielen kleinen Geschichten erzählen, die das Revier so spannend und liebenswert machen, und will Tipps für den Landgang geben. Sie finden sie in den Kästen: Anekdoten und Fakten übers Ionische Meer, die das Salz in der Suppe sind. Ich verdanke Freunden, Charterskippern, Eignern und Fans des Revieres viel wertvolles Feedback, besonders Felix Keßler und Maria Ramisch von Ionische Yacht Charter stehen mir immer wieder mit Rat und Tat zur Seite. Ich freue mich daher über alle Anregungen, Hinweise, Kritik oder Neuigkeiten aus dem Revier. Sie erreichen mich unter [email protected].

Glasklares Wasser, eine ruhige Bucht, Ausblick auf eine grandiose Landschaft. Perfekte Bedingungen für einen Ankerstopp findet man überall

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Abendessen in der Taverne mit Blick auf den Hafen – perfekter Ausklang eines entspannten Segeltags. Hier in Vathi auf Meganisi

.

Andreas Fritsch

Revierinfos

Chartern

Wer im Ionischen Meer segeln will, hat fünf mögliche Varianten: Start ab Gouvia Marina auf Korfu, in Lefkas auf der gleichnamigen Insel, auf dem Festland bei Palairos oder auf Kefalonia bzw. Zakynthos.

Start ab Korfu

Viele deutsche Segler bevorzugen den Start von hier, da die Insel die beste Fluganbindung nach Deutschland bietet. In der Gouvia Marina befinden sich viele etablierte Vercharterer, der Transfer dauert keine 20 Minuten. Dafür sind am Anfang die Wege weit: Korfu selbst ist arm an reizvollen Zielen, erste schöne Stopps sind Korfu-Stadt oder Petriti (17 sm), gegenüber auf dem Festland Plataria (23 sm) und Mourtous (25 sm) oder weiter südlich die Inseln Paxos (31 sm) und Antipaxos. Danach sind es weitere 35 sm zum nächsten wichtigen Ziel, dem Ort Lefkas auf der gleichnamigen Insel – zurück meist gegen die herrschende Thermik aus Nordwest.

Start ab Lefkas

Die Insel im Herzen des Archipels ist als Starthafen eigentlich ideal: Seit vier Jahren fliegen verschiedene Airlines den ehemaligen Militärflughafen Preveza an, der nur circa 30 Minuten Transfer entfernt liegt. Der Anteil deutscher Crews, die von hier starten, nimmt stetig zu. Die Wege im Revier sind kurz, ideal für Meilenmuffel, die im Abstand von zwei Segelstunden einen schönen Hafen oder Ankerplatz vorfinden wollen. Einziger kleiner Nachteil ist: Wer hier startet, lässt meist Paxos aus, ein unumstrittenes Revier-Highlight. Dafür ist es von diesem Starthafen aus leicht, zu Buchten und Häfen im südlichen Teil des Ionischen Meers zu gelangen, was von Korfu selbst in einem Zwei-Wochen-Törn knapp werden kann.

Neben Lefkas ist Nidri etwas weiter im Inselsüden ein anderer Ausgangshafen, an dem einige Vercharterer ihre Basis haben. Ähnlich wie Lefkas ein guter Startort, der Transfer dauert nur etwa 15 Minuten länger.

Start ab Palairos/Vounaki

Die beiden Häfen am Festland gegenüber der Ionischen Insel Lefkas sind ebenfalls über den Flughafen Preveza zu erreichen, der Transfer dauert etwas länger als dorthin. Odysseus Yachting nutzt die beiden Marinas, die nur wenige Kilometer auseinander liegen, als Stützpunkt. Viele der Boote sind regelmäßig in Flottillen unterwegs, die sich besonders bei englischen Gästen großer Beliebtheit erfreuen. Für die Entfernungen und Ziele gilt dasselbe wie für Lefkas.

Start ab Kefalonia

Neu sind eine kleine Basis in Sami auf Kefalonia und in Zakynthos von nur einer Charterfirma. Es sind allerdings nur eine Handvoll Boote, und die Anreise ist kompliziert: Nach Kefalonia gibt es fast keine deutschen Direktflüge. Man muss mit der Fähre anreisen. Zakynthos wird angeflogen, ein Start ist dort möglich, aber die Insel hat nur wenige sichere Ziele.

Tipp

Die ideale Möglichkeit, während nur eines Törns so viel wie möglich vom Revier zu sehen: Man gibt das Boot an einem anderen Hafen als dem Ausgangsort ab. Diese Option bieten einige Firmen, die entweder auf Korfu oder Lefkas eine Station haben, oder aber die Yachten auf Wunsch zu einem anderen Ziel- oder Starthafen bringen. Gelingt es der Firma, eine Buchung für den Rückweg zu finden, gibt es den Oneway schon mal kostenlos, meist wird jedoch ein Aufpreis von einigen Hundert Euro verlangt.

Ein weiterer Unterschied mancher Firmen: Einige Flottenbetreiber haben den klassischen »Übergabesamstag«, je nach Fluganbindung Samstag oder ein anderer Tag, abgeschafft. Anbieter wie Kiriacoulis ermöglichen an jedem Wochentag den Check-in und – was eigentlich noch wichtiger ist – entsprechend auch Zehn-Tages-Charter oder jede andere Dauer.

Das A und O für einen gelungenen Oneway ist allerdings eine gute Flugplanung, da der Transfer zwischen Lefkas und Korfu, den beiden Stationen mit Fluganbindung, per Fähre oder Auto umständlich ist. Empfehlen können wir folgende Lösung, die wir selbst ausprobiert haben: Start ab Korfu und Rückflug über Preveza oder natürlich umgekehrt.

Flottillen

Das Ionische Meer ist neben Kroatien eines der beliebtesten Reviere des Mittelmeers für das Segeln im Flottenverband. Insbesondere Einsteigerund Familienflottillen sind hier unterwegs. Boote von Sunsail, Odysseus Yachting sowie diversen rein britischen und niederländischen Anbietern sind praktisch das ganze Jahr über im Einsatz. Infos hat fast jede größere Charteragentur. Das ist für Familien oder Paare, die Gesellschaft suchen, eine ideale Art, den Segelurlaub zu verbringen.

Wer Bareboat chartert, mag sich in der Hochsaison manchmal ärgern, wenn in einigen Häfen oder Ankerbuchten schlagartig alle Plätze von den Flottillen belegt sind. Tatsächlich aber sind die segelnden Pulks besser als ihr Ruf. Lärmende Horden, die bis spät in die Nacht durchfeiern und sich über sechs Yachten hinweg laut unterhalten, sind nicht häufiger anzutreffen als unter »normalen« Chartercrews.

Gemeinsam statt einsam: Im Ionischen Meer treffen Segler häufig Flottillen an

.

Yacht in der Bucht Antisamos auf der Insel Kefalonia

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Charterfirmen

Eine der häufigsten Fragen von YACHT-Lesern ist die nach einem »guten« oder »seriösen« Charterunternehmen. Ein sensibles Thema. Über die letzten Jahrzehnte hat sich gezeigt, dass Charterstützpunkte enormen Schwankungen unterliegen können. Der Weggang eines fähigen Basisleiters kann rasend schnell den Verfall einer ganzen Flotte nach sich ziehen. Dasselbe gilt, wenn die Flottenbetreiber in Geldnöten sind, ihren Basen den Geldhahn abdrehen und notwendige Wartungsarbeiten verschleppen. In den letzten Jahren ist das Angebot an Schiffen im Ionischen Meer noch einmal sprunghaft gestiegen, die Fülle der Firmen fast unübersichtlich geworden.

Gut 20 bis 30 internationale Flottenbetreiber tummeln sich auf dem Markt. Doch wie komme ich nun an ein gut ausgerüstetes, vernünftig gewartetes Schiff, und das zu einem guten Preis? Mein Tipp: Wenden Sie sich an eine Agentur, die viele Flotten vermittelt (z. B. über den Charter-Branchenverband VDC, www.vdc.de). Die Anbieter kennen viele Betreiber seit Jahren und merken anhand ihres Kunden-Feedbacks recht schnell, wenn eine Firma nachlässt.

Und definieren Sie klar, was Sie wollen: Ist es vorrangig, dass keinerlei technische Probleme auftreten, weil Sie nur eine Woche unterwegs sind, Sie technisch wenig Erfahrung mit Yachten haben und alles möglichst neu wirken soll, sagen Sie das ausdrücklich dem Vermittler. Es wird dann vermutlich auf eine Yacht hinauslaufen, die nicht älter als drei Jahre ist, nicht die billigste, aber dafür statistisch eben weniger anfällig.

Es gibt auch Flottenbetreiber, die ältere Yachten extrem gut warten, sodass deren Alter technisch kein Problem ist. Auch danach können Sie gezielt fragen. Die Schiffe sind dann vielleicht auch vier bis sechs Jahre alt, aber dafür auch ein paar Hundert Euro billiger.

Man muss eigentlich nur die einfache Regel verinnerlichen: You get what you pay for! Nach 20 Jahren Erfahrung im Chartermarkt kann ich das nur unterschreiben.

Anreise

Flüge nach Korfu gibt es von vielen deutschen Standorten, z. B. mit Condor, Eurowings, Aegean, Tui. Auch Preveza wird mehrmals pro Woche angeflogen.

Sogenannte Splitflüge für Oneway-Törns, also etwa Hinflug nach Korfu, Rückflug ab Preveza, sind nicht mehr so teuer, wie das früher war.

Vollzeugrevier: Im Ionischen Meer dominiert im Sommer eine ideale Thermik, die sich ab Mittag aufbaut; abends schläft der Wind meist ein

.

Wind und Wetter

Allgemein gilt das Ionische Meer als ein ideales Revier für Einsteiger, da die Windverhältnisse hier wesentlich einfacher sind als in der im Hochsommer vom oft stürmischen Meltemi dominierten Ägäis. Das Inselmeer zwischen Korfu und Zakynthos im Süden gilt als klassisches Thermikrevier im Sommer. Das heißt im Klartext: Erst mit der Tageshitze entwickeln sich die Temperaturunterschiede zwischen dem sich rasch aufheizenden Land und dem kühleren Meer. Dieser Seewind setzt oft erst gegen späteren Vormittag ein und steigert sich im Laufe des Tages zu etwa Beaufort 3–4, im Hochsommer auch einmal Windstärke 5. Er weht im Sommer in der Regel aus Nordwest. Gegen Abend lässt er dann oft sehr schnell nach. Nicht selten finden Crews sich um 18, 19 Uhr plötzlich in totaler Flaute wieder. Das Erfreuliche daran: Sie hält in der Regel die ganze Nacht an, nur selten entwickelt sich ein nächtlicher Landwind, der durch Fallböen oder Ähnliches Probleme bereitet. Die Nacht vor Anker ist also oft ruhig und unproblematisch.

Wetterstatistik: Die Saison geht von Mai bis Oktober. Im Gegensatz zur Ägäis sind die Windverhältnisse im Hochsommer (Juni bis August) ideal

.

Ab etwa Mitte September und im Frühjahr wird dieser thermische Einfluss deutlich schwächer, das Wetterszenario ändert sich langsam. Der Wind weht seltener aus Nordwest, dreht öfter auf südöstliche Richtungen. Ist Letzteres der Fall, kann es auch längere Phasen, bis zu einer Woche und mehr, recht stabil und nicht selten kräftig aus dieser Richtung blasen. Zeichnet sich eine solche Wetterlage ab, ist es ratsam, die Törnplanung darauf abzustimmen. Ein längerer Schlag gegen den Wind kann dann etwas Luft für kürzere »Am Wind«-Tage verschaffen, bevor die Crew durch tagelanges Kreuzen genervt wird.

Weht nicht dieser südliche, kräftigere Wind, gibt es alternativ länger anhaltende schwachwindige Phasen, besonders im späten September/Oktober.

Ein weiteres mögliches Phänomen ist der Schirokko. Dieser heiße, mitunter recht kräftige, aus Afrika stammende süd- bis südöstliche Wind bringt viel Feuchtigkeit und Bewölkung mit – und Saharasand. Ihn findet man als feine gelbrote Staubschicht am nächsten Tag an Deck. Schirokko bedeutet eine enorme Sichtverschlechterung, es wird diesig und drückend heiß. Er hält oft um die zwei Tage an.

Mit Wind-Düsen-Effekten müssen Crews vor allem im schmalen Kanal zwischen Kefalonia und Ithaka rechnen, dort bläst es im Sommer deutlich stärker als im Mittel aus nördlicher Richtung, bei Südlagen entsprechend andersherum. Wer dort entlang weiter gen Süden segelt, sollte bei der Rücktour den Kanal östlich an Ithaka vorbei umfahren – wenn die Crew keine Lust auf eine sportliche Kreuz hat. Fallwinde sind an einigen Stellen der besonders bergigen Inseln möglich.

Eine der kräftigsten Winddüsen des Reviers entsteht im Kanal von Ithaka durch die hohen Berge auf der gleichnamigen Insel. Durch einige Einschnitte kommen Böen

.

Bekannte Phänomene sind bei entsprechenden Windbedingungen:

Die Westseite und Nordostseite von Kalamos

Die Bucht Vasiliki an der Südseite von Lefkas

Die Nordostseite von Ithaka

Die mittlere Südküste von Kefalonia auch direkt bei Argostoli

Wettervorhersagen

Gute Wettervorhersagen sind im Ionischen Meer und generell Griechenland etwas schwieriger zu bekommen als in anderen Mittelmeerrevieren. Da die Häfen einfach sind und der Hafenmeister teils selten oder gar nicht vorbeikommt, gibt es keine täglichen Aushänge mit Prognosen in Hafenbüros oder Marinarezeptionen, wie es in anderen Ländern üblich ist.