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Zwei ereignisreiche Jahrhunderte liegen zwischen der Geburt der modernen Chemie um das Jahr 1800 und der Chemie des dritten Jahrtausends. Während dieser Zeitspanne ist die Chemie von einem Kuriosum für wenige Eingeweihte zu einem unverzichtbaren Motor der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung geworden. Die Chemie hat Hungernöte abgewendet (so in Japan in den 1950er Jahren) und Umweltkatastrophen ausgelöst (wie nach der Freisetzung von Dioxin im italienischen Seveso 1976). Der Autor des vorliegenden Buches, selbst ein promovierter Chemiker, hat unvoreingenommen und mit einem Blick für die historische Dimension die Entwicklung dieser faszinierenden Wissenschaft protokolliert. Ob es um die erste wissenschaftlich exakte Darstellung der alkoholischen Gärung, die Entdeckung des Aspirins, der Azofarbstoffe oder der Hochtemperatur-Supraleitung geht - die epochemachenden Entdeckungen und Entwicklungen aus der gesamten Chemie sind hier in 1000 kurzen Artikeln zusammengefasst, chronologisch geordnet und mit den Namen der jeweils beteiligten Männer und Frauen verknüpft. Zu jeden Eintrag sind zusätzlich die wichtigsten Zitate aus der chemischen Originalliteratur angegeben, als Ausgangspunkt für eigene Recherchen. Wer nach verlässlichen und gut aufbereiteten Informationen über die Geschichte der Chemie sucht, kommt an diesem Werk nicht vorbei. "nicht nur eine Zusammenfassung wichtiger chemischer Fakten, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
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Seitenzahl: 852
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Literatur zur Chemiegeschichte bei WILEY-VCH
Titelseite
Impressum
Vorwort zur ersten Auflage
Vorwort zur zweiten Auflage
Vorwort zur dritten Auflage
Chronologie 1800–1899
1800
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Chronologie 1900–2000
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1904
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1906
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Anhang I: Die Laureaten des Nobelpreises für Physik, Chemie und Medizin
Aus dem Testament Alfred Nobels vom 27. November 1895
Zusammenstellung der im Preisträger-Verzeichnis verwendeten Abkürzungen
Die Laureaten des Nobelpreises für Physik
Die Laureaten des Nobelpreises für Medizin oder Physiologie
Anhang II: Die Träger des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Künste
Auszug von Naturwissenschaftlern aus dem amtlichen Gesamtverzeichnis
1952 lebten noch 3 Ordensritter, die 27 neue Mitglieder zuzuwählen hatten:
Anhang III: Wichtige Schritte in der Entwicklung der chemischen Nomenklatur
Anorganische Chemie
Organische Chemie
Allgemeine Literatur zur Nomenklatur der Chemie
Anhang IV: Chronologisches Verzeichnis einer Auswahl der ältesten naturwissenschaftlichen Zeitschriften (bis 1900)
Referierende Zeitschriften
Wissenschaftliche Originalzeitschriften
Literatur zum chronologischen Zeitschriften-Verzeichnis
Anhang V: Eine Auswahl chemiegeschichtlicher Literatur
Anhang VI: Stör- und Unfälle mit Beteiligung von Chemikalien
Stör- und Unfälle in Kernkraftwerken
Autorenregister
Sachwortregister
End User License Agreement
Chronologie 1800–1899
Tabelle II.
Chronologie 1800–1899
Die berühmte erste Atomgewichtstabelle von Dalton.
Daltons „eigene Symbole für die verschiedenen chemischen Elemente oder deren kleinste Teilchen“. Für Verbindungen werden diese geometrischen Zeichen zu symmetrischen Figuren zusammengesetzt. Dalton hat aber auch schon mit Buchstaben-Symbolen gearbeitet, wie man bei den Zeichen 13–19 erkennen kann. Entnommen aus „A New System of Chemical Philosophy I, Plate 4, 219 (1808)“.
Chemische Formelsymbole und Atomgewichte, wie sie Berzelius verwendet hat.
Textseite der berühmten Arbeit „Über künstliche Bildung des Harnstoffs“ mit einer Harnstoff- und einer Aluminium-Probe aus Wöhlers Nachlaß.
Fig. 1.
Hier verwendet Kekulé den hexagonalen Rindals Strukturformel für Benzol. In seiner Publikation von 1865 findel sich noch eine 6-gliedrige Kettenformel.
„Erste künstliche Alizarinfärbung H. Caro 1879“
Dieses Tetraeder ist eines von mehreren Modellen, die van’t Hoff selbst gebastelt und später dem Deutschen Museum überlassen hat.
Die erste Durchleuchtung einer menschlichen Hand mit Röntgenstrahlen. Röntgen hat sie von der Hand seiner Frau angefertigt (22.11.1895), und zwar 4 Wochen bevor er die erste Publikation über seine neuen „X-Strahlen“ einreichte (28.12.1895).
Schwärzung einer Photoplatte durch die Radioaktivität von Uransalzen. Man kann hier auch von einem Uran-Autoradiogramm sprechen.
Chronologie 1900–2000
Habers Versuchsapparatur zur Herstellung von Ammoniak, die aus 3 Säulen besteht. Von rechts: Trockenturm, Kontaktraum und Verflüssiger. Ganz rechts ist noch ein Rohr mit Platinasbest vorgeschaltet, worin Spuren von Sauerstoff im zugeführten Gasgemisch (N
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+ 3 H
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) in Wasser verwandelt werden.
„Die erste Röntgen-Durchleuchtung eines Krystalls. M. v. Laue“Dies sind die ersten Beugungsfiguren, die von einem Kupfervitriol-Kristall in einem polychromatischen Röntgenstrahl auf einer Photoplatte gewonnen werden können.
Arbeitstisch, an dem O. Hahn und F. Strassmann vom 16.–18.12.1938 die entscheidenden Versuche vornahmen, die zur Entdeckung der Atomkernspaltung führten. Man erkennt rechts den runden Paraffinblock, in dessen Mitte die Neutronenquelle (Ra/Be) sitzt und worin exzentrisch auch die bestrahlte Uranprobe (15,5 g) steckt. Die elektrische Hilfseinrichtung besteht aus 2 Zählrohren, 2 Zählwerken und 3 Röhrenverstärkern.
Die erste Reinisolierung eines künstlich geschaffenen Elements ergibt 2,77 μg PuO
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.Unten im Platinschiffchen, das von einer Pinzette gehalten wird, erkennt man die winzige Menge des verkrusteten Oxids.
Die Geburtsurkunde des Zeitalters der Atomkernenergie. Bei A zeichnet ein Galvanometer eine exponentiell ansteigende Neutronenintensität auf. Sie bedeutet die erste selbsterhaltende Kernkettenreaktion und sie beweist, daß der Betrieb von Kernreaktionen möglich ist.
Mit diesem Denkmal wollten die Japaner Dank abstatten für die Errettung vor einem katastrophalen Reisernte-Ausfall. Das 1953 gelieferte Folidol rettete nicht nur die erwartete Reisernte, sondern verhalf danach auch dem Volksnahrungsmittel Reis zu erheblich besseren Ernten.
Das Insulin-Molekül besteht aus zwei Aminosäure-Ketten, die durch zwei Schwefelbrücken miteinander verknüpft sind. Eine dritte Schwefelbrücke verbindert zwei Aminosäuren der A-Kette miteinander. Auf der Zeichnung ist das Molekül des Rinder-Insulins dargestellt.
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U. DeichmannFlüchten, Mitmachen, VergessenChemiker und Biochemiker in der NS-ZeitISBN 3-527-30264-6
F. Kreißl, O. KrätzFeuer und Flamme, Schall und RauchSchauexperimente und ChemiehistorischesISBN 3-527-29818-5
G. SchwedtChemische Experimente in Schlössern, Klöstern und MuseenAus Hexenküche und ZauberlaborISBN 3-527-30669-2
C. Djerassi, R. HoffmanOxygenEin Stück in zwei AktenISBN 3-527-30460-6
Sieghard Neufeldt
Dritte, überarbeitete und ergänzte Auflage
Dr. Sieghard NeufeldtDelpstraße 969469 [email protected]
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung.
1. Auflage 19772. Auflage 19873. Auflage 2003
Bibliografische Information Der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
ISBN 3-527-29424-4
© 2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Gedruckt auf säurefreiem Papier
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Satz: Manuela Treindl, LaaberDruck: strauss offsetdruck GmbH, MörlenbachBindung: J. Schäffer GmbH + Co. KG, GrünstadtUmschlaggestaltung: G. Schulz, FußgönheimPrinted in the Federal Republic of Germany
Verständlicherweise können Lehrbücher der Chemie die Angaben zu historischen Entwicklungen und Zusammenhängen des Faches nur flüchtig streifen. Das ist bedauerlich, weil dadurch auf Informationen verzichtet werden muß, die oft entscheidend zum Verständnis eines Vorgangs oder einer Entwicklung beitragen könnten. Einige Lehrbücher haben diesen Mangel dadurch gemildert, daß sie chemiehistorische Tabellen in ihren Anhang aufgenommen haben. Sucht man nun nach breiter angelegten Nachschlagewerken der Chemiehistorie, so gibt es im deutschen Sprachraum nur zwei nennenswerte Broschüren älteren Datums, die nur noch antiquarisch erhältlich sind:
E. O. v. Lippmann „Zeittafeln zur Geschichte der Organischen Chemie“ (1500–1890), Berlin 1921;
P. Walden „Chronologische Übersichtstabellen zur Geschichte der Chemie“ (Altertum – 1950), Berlin – Göttingen – Heidelberg 1952.
Die Idee zu der hier vorgelegten Zusammenstellung bedeutender Ereignisse aus der Chemie und ihren angrenzenden Randgebieten ist aus der Arbeit für eine chemiegeschichtliche Zeittabelle eines Lehrbuchs entstanden. Durch das vorliegende Buch soll die erwähnte Lücke bei den Nachschlagewerken in der chemischen Fachliteratur geschlossen werden. Die Konzeption sah vor, einen repräsentativen Überblick über die wichtigsten Arbeiten aus allen Teilbereichen der Chemie zu vermitteln. Dieses Vorhaben wäre mit einer chronologischen Aufzählung bloßer Begriffe zu oberflächlich geblieben. Daher sind die aufgenommenen Ereignisse ihrem Inhalt und Wesen nach charakterisiert worden, sie wurden mit Hinweisen auf ihre Vorgeschichte und ihre Bedeutung versehen, Gesetze und Regeln wurden formuliert, Formeln und Gleichungen wurden möglichst ausgeschrieben und Synthesewege wurden angedeutet. Dadurch konnte diesem Buch ein lexikalischer Charakter vermittelt werden.
Alle Ereignisse wurden anhand ihrer Erstpublikation chronologisch eingeordnet. Neben diesen Primärzitaten sind noch weitere wichtige Publikationen angeführt worden, vor allem Nobelvorträge () und Übersichtsartikel (*). Patente sind häufig die Erstpublikationen bei technischen Verfahren, während in der Report-Literatur viele bedeutende Arbeiten aus dem Gebiet der Radiochemie und der Kerntechnik erstmalig niedergelegt worden sind. Alle diese verschiedenen Literaturzweige wurden weitgehend berücksichtigt. Monographien wurden dagegen – von wichtigen Ausnahmen abgesehen – nicht aufgeführt, weil ihre Aufzählung den Umfang des Buches über die Maßen erweitert hätte und weil man sie in den Sachwort-Karteien der Bibliotheken schnell finden kann. Gute einschlägige Fachaufsätze sind dagegen ungleich schwieriger zu finden.
Erfahrungsgemäß entstehen Fehler in den Literaturangaben dadurch, daß sie aus Quellen zweiten Grades allzu sorglos abgeschrieben werden. Um vererbte Druckfehler und falsche Zitate zu vermeiden, sollte es sich einbürgern, Literaturzitate anhand der Originalliteratur daraufhin zu prüfen, ob Stelle und Inhalt mit den vorhandenen Angaben übereinstimmen. Dieses Ziel wurde hier so weit verfolgt, wie es überhaupt möglich war, um für die aufgeführten Zitate einen hohen Grad an Zuverlässigkeit garantieren zu können. Für die Abkürzungen von Zeitschriftennamen haben die „List of Periodicals“ und der „Source Index“ (CASSI) als Vorlage gedient.
Einige „highlights“ waren von so grundlegender Bedeutung, daß sie im Anhang I etwas ausführlicher beschrieben und mit einer Abbildung versehen wurden. Hier lag die Absicht zugrunde, epochemachende Dokumente vorzuführen, die teilweise viel zu wenig bekannt sind, und auf diese Weise die lexikalische Strenge des Buches ein wenig aufzulockern. In den weiteren Kapiteln des Anhangs wurden Themen aufgenommen, die im Hauptteil nicht verstreut behandelt werden sollten, weil sie nach einer Darbietung in gestraffter Form verlangten (Nomenklatur etc.).
Die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war gekennzeichnet durch Entdeckungen und Erkenntnisse, die der Chemie eine Wandlung von einer beschreibenden zu einer erkennenden naturwissenschaftlichen Disziplin brachten. Daltons Atomtheorie (1805), Gay-Lussacs und Humboldts Volumengesetz (1808), Avogadros Hypothese (1811), Berzelius’ Formelschreibweise (1814) und weitere sehr bedeutsame Ereignisse lagen am Beginn des 19. Jahrhunderts, „in dem die Chemie in steilem Aufstieg zu einem tragenden Pfeiler der modernen Naturwissenschaft und Medizin wurde und bereits einen guten Teil der ihr zugewiesenen Aufgabe, die Wandlungen der toten und lebenden Materie zu ergründen, erfüllte“ (Robert Schwarz). In diese Zäsur wurde der Beginn dieser Chronologie gelegt, um sie dann – entgegen allgemeinen chemiehistorischen Gepflogenheiten – bis an die Gegenwart heranzuführen.
Während der jahrelangen Arbeit an diesem Manuskript ist mir vielfältige Hilfe zuteil geworden. Einige Institute und Bibliotheken gestatteten mir in unbürokratischer Weise freien Zugang zu ihren kostbaren Archiven. Die langwierige Literaturarbeit und besonders die Prüfung der Literaturzitate wurden hauptsächlich in der Hauptbibliothek der BASF AG in Ludwigshafen/Rh. durchgeführt. Hier habe ich Frau Glomme und Herrn Löwer für stets hilfsbereites Entgegenkommen besonders zu danken. Daneben wurden die Bibliotheken des MPI für Physik und für Medizinische Forschung in Heidelberg, des chemischen Instituts und des GMELIN-Instituts in Frankfurt in Anspruch genommen. Hier habe ich insbesondere Herrn Dr. K. Rumpf vom GMELIN-Institut vielen Dank zu sagen. Mit Lieferungen oder leihweiser Überlassung von Unterlagen waren unter anderem behilflich: die Nobelstiftung in Stockholm, das Innenministerium in Bonn, die Gesellschaft Deutscher Chemiker in Frankfurt, die US Atomic Energy Commission in Washington, das Argonne National Laboratory in Chicago, hier vor allem Dr. W. T. Carnall, das Röntgen-Museum in Remscheid, das Deutsche Museum in München, hier vor allem Dr. O. Krätz, die Science Museum Library in London sowie die Zentralstelle für Atomenergie-Dokumentation in Karlsruhe. Für die kritische Durchsicht einzelner Abschnitte möchte ich mich herzlich bedanken bei den Herren Prof. Dr. E. O. Fischer (München), Prof. Dr. E. Fluck (Stuttgart), Dr. Kemmler (Heidelberg), Prof. Dr. F. Lynen (München), Dr. O. Krätz (München), Dr. K. Rumpf (Frankfurt), Prof. Dr. W. Ruske (Berlin), Prof. Dr. M. Schmidt (Würzburg) und Dr. J. Weyer (Hamburg).
Dem Lektorat des Verlags Chemie in Weinheim, den Herren Dr. G. Giesler und Priv.-Doz. Dr. H. F. Ebel, möchte ich herzlichen Dank sagen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in allen Stadien der Manuskriptgestaltung und der Satzherstellung und schließlich meiner Frau für die mühevolle Anfertigung des umfangreichen Registers.
Mannheim, im Mai 1976
Sieghard Neufeldt
Nachschlagewerke leben davon, daß man sie von Zeit zu Zeit überarbeitet und auf den neuesten Stand bringt. Für die Chronologie Chemie war der Zeitpunkt gekommen, eine neue Dekade (1970…1980) hinzuzufügen. Zur Beurteilung dieses Zeitraums war der zeitliche Abstand gegeben, um in der Rückschau wenigstens einigermaßen zuverlässig die wichtigen Ereignisse aussuchen zu können. Ob die getroffene Auswahl stets ausgewogen und umfassend ausgefallen ist, darüber wird es sicherlich unterschiedliche Auffassungen geben. Sollte es Ergänzungsvorschläge geben, werden sie dankbar entgegengenommen.
Wir nennen das neue Buch Chronologie Chemie 1800–1980, es kann gedanklich (wenn auch nicht bibliographisch) als zweite Auflage der 1977 erschienenen Chronologie Chemie 1800–1970, aufgefaßt werden.
Der Bestand der ersten Auflage wurde überarbeitet und erweitert. Zu den schon vorhandenen 824 Abschnitten wurden 15 im 19. Jahrhundert, 62 in der Zeitspanne von 1900…1970 und 48 in der jüngsten Dekade neu hinzugenommen. Von den 4634 Literaturzitaten der ersten Auflage waren seinerzeit 95,2 % an der Originalliteratur überprüft und bestätigt worden. Nur mit diesem Aufwand war es möglich gewesen, fehlerhafte Angaben richtigzustellen und ganz falsche Zitate gar nicht erst aufzunehmen. So konnte ein hohes Maß an Zuverlässigkeit bei diesen weiterführenden Hinweisen sichergestellt werden. Diese Mühe wurde natürlich auch bei den 276 Zitaten der neuen Dekade investiert.
Bei der Schreibweise von Begriffen wie „Ether“, „Ethanol“ bin ich jetzt dazu übergegangen, sie an die angelsächsische anzulehnen. Da es mitunter Verdruß bereitet, wenn man im Namensregister nur abgekürzte Vornamen antrifft, wurden die Vornamen der Autoren ermittelt und ausgeschrieben, soweit das überhaupt möglich war. Die Übersicht im Sachwortregister ist dadurch erhöht worden, daß die Stichwörter großer Sachgebiete jetzt unter einem Leitwort zusammengefaßt werden (Antibiotica, Arzneimittel usw.). Damit ist man der Mühe enthoben, die Stichwörter eines Fachgebietes einzeln zusammensuchen zu müssen.
Auch dieses Mal ist mir so vielfältige Unterstützung zuteil geworden, daß hier nicht alle freundlichen Helfer namentlich aufgeführt werden können. Besonders erwähnt seien hier die Damen und Herren der Hauptbibliothek der BASF, wo der überwiegende Teil der Literaturarbeit bewältigt worden ist, dann auch die Damen und Herren des Deutschen Patentamts (München) und der Bibliothek der Universität Basel. Wertvolle Informationen und Unterlagen wurden mir von Frau Helga Hennemann (Frankfurt), Frau Dr. Gremm (Ludwigshafen), von den Herren Prof. Dr. Karl-Heinz Büchel (Leverkusen), Dr. Friedrich Wilhelm Kremer und Dr. Jürgen Fröhlich (beide Monheim), Dr. Hartmut Heyn (Frankfurt), Dr. Boy Cornils (Oberhausen/Frankfurt), Gottfried Weidauer (Düsseldorf) und Dipl.-Ing. Johann Walter (Ludwigshafen) zur Verfügung gestellt. Ihnen allen – auch den vielen ungenannten Helfern – sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Herrn Dr. Hans F. Ebel vom Lektorat des Verlags danke ich sehr für die verständnisvolle Zusammenarbeit.
Weinheim, im Februar 1987
Sieghard Neufeldt
Während zwischen der 1. und der 2. Auflage ein zeitlicher Zwischenraum von 10 Jahren gelegen hatte (1970–1980), waren es zwischen der 2. und der 3. Auflage zwei Dekaden (1980–2000). Dadurch wurde eine umfangreiche Erweiterung notwendig, die sich auch auf die angehängten Kapitel erstreckte. Im Zeitraum bis 1980 wurden 23 neue Abschnitte eingerückt, nach 1980 waren es 46 Abschnitte.
Bei den Highlights, die früher im Anhang I zusammengefaßt waren, wurde eine neue Anordnung vorgenommen. Sie wurden chronologisch im Hauptteil angesiedelt, wobei die Abbildungen natürlich erhalten geblieben sind.
Die abgekürzten Patentbezeichnungen sind durchweg verändert worden. So wird ein deutsches Bundespatent nicht mehr mit „D. B. P.“ angegeben, sondern mit dem Kürzel „D. B. Pat.“ Wenig geübten Lesern soll dadurch die richtige Deutung der Abkürzungen erleichtert werden.
Im Autorenregister hat es auch eine Änderung gegeben. Diejenigen Seitenzahlen, die auf die Preisträger-Verzeichnisse (Nobelpreise und Orden Pour le mérite für Kunst und Wissenschaft) verweisen, wurden in Klammern gesetzt. So kann man sofort erkennen, ob auf einer angegebenen Seite eine wissenschaftliche Leistung erläutert oder eine Preisverleihung bzw. die Aufnahme in einen Orden angegeben wird.
Wenn man in einem Buch die wichtigsten Ereignisse aus der Chemie und ihren Randgebieten zusammenträgt, kommt man unweigerlich an den Punkt, bei dem man sich fragt, ob es denn in der Chemie nur große Erfolge gegeben haben könnte. Natürlich nicht! Es hat auch Stör- und Unfälle gegeben. Es wurde nun diskutiert, ob man diese negativen Vorgänge, soweit sie gravierend waren, nicht auch aufnehmen müßte. Verlag und Autor kamen zu dem Ergebnis, der Vollständigkeit und vor allem der Ehrlichkeit den Vorzug zu geben und die Unfälle zu registrieren (siehe Anhang VI). Dabei habe ich zwei Gruppen unterschieden: 1. Stör- und Unfälle mit Beteiligung von Chemikalien; 2. Unfälle in Kernkraftwerken. Diese Unterteilung bot sich an, um die beiden verschiedenen Kategorien klar voneinander abzugrenzen. Bei jedem Unfall wurden die Ursachen herausgearbeitet. Schaut man sich die Gründe für die Unfälle an, dann wird deutlich, daß weder die Chemie noch die dazu gehörende Technik bösartig sind. Vielmehr ist es so, daß die Menschen im Umgang mit Chemikalien und den vielen, vielen Apparaturen und Reaktoren Fehler machen. Die Chemie reagiert dann so, wie sie es tun muß und wie es vorhersehbar ist. Moderne Prozeßautomation einerseits und Reaktionskalorimeter zur Bestimmung des Gefahrenpotentials von Reaktionen bei außergewöhnlichen Zuständen andererseits haben dazu geführt, daß Arbeitsunfälle in der Industrie erheblich zurückgegangen sind. Die Unfallstatistik in der ganzen Chemischen Industrie, und das muß hier deutlich herausgestellt werden, rangiert auf einem erfreulich niederen Niveau. Auf diese Weise ist es der Chemischen Industrie gelungen, ihr Image wieder erheblich aufzubessern.
Bei der langwierigen Arbeit an dieser 3. Auflage ist mir wiederum vielfältige Hilfe zuteil geworden. Bibliotheken und Fachleute haben mich hervorragend unterstützt. Bei allen, die mir geholfen haben, möchte ich mich herzlich bedanken. Da wäre zuerst die Hauptbibliothek der BASF AG in Ludwigshafen (Herr Häußler, Frau Fuß und Frau Schönflug) zu nennen, wo die umfangreiche Literaturarbeit getätigt worden ist, dann die Presseabteilung und das Archiv der BAYER AG in Leverkusen (Frau B. Gaube und Frau J. N. Rostock), die große Bibliothek der ROCHE AG in Mannheim (Frau J. Klockner). Bei der kritischen Durchsicht und Korrektur von einzelnen Abschnitten waren behilflich Herr Prof. Dr. W. Krätschmer (MPI Heidelberg), Herr Prof. Dr. W. Spiess (MPI für Polymerforschung in Mainz), Herr Prof. Dr. H. Feldmann (U München), Herr Kh. Hill (COGNIS GMBH in Düsseldorf), die Herren Prof. Dr. Dr. h. c. S. Hofmann, Dr. G. Münzenberg und Dr. I. Siegert (GSI Darmstadt). Darüber hinaus habe ich mit vielen Damen und Herren interessante und hilfreiche Diskussionen über wichtige Sachfragen führen können. Auch Ihnen gilt mein herzlicher Dank für ihr Entgegenkommen.
Herr F. Weinreich und Herr H.-J. Schmitt von WILEY-VCH in Weinheim haben viel Geduld mit mir gehabt. Ihnen möchte ich sehr danken für die verständnisvolle Zusammenarbeit.
Weinheim, im Juli 2003
Sieghard Neufeldt
Volta, A.
Seine Untersuchungen über den Galvanismus führen ihn zur Konstruktion der ersten künstlichen elektrischen Spannungsquelle. Sie besteht aus 30 bis 40 Zink-Kupfer-Plattenpaaren, die durch getränkte Tücher voneinander getrennt sind: Voltasche Säule. Dieses Hilfsmittel ist die Grundlage für die Entwicklung der Elektrolyse.
Phil. Trans. Roy. Soc. (London) 403–431 (1800/II) – A. Volta
Ann. Physik 10, 421 (1802) – A. Volta
Ann. Physik 12, 497, 14, 257 (1803) – A. Volta
* Ostwalds Klassiker Nr. 118 (1900) – A. v. Oettingen
* Chemiker-Ztg. 90, 628 (1966) – V. Broglia
Ritter, J. W., Cruickshank, W.
Beim Experimentieren mit der Voltaschen Säule findet Ritter, daß man Wasser und Lösungen durch den elektrischen Strom zersetzen kann. Cruickshank entdeckt die kathodische Abscheidung der Metalle bei der .
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