Cold King - L. M. Dalgleish - E-Book

Cold King E-Book

L. M. Dalgleish

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

WEIL EINE NACHT NIEMALS GENUG IST

Cole King bekommt immer, was er will. Als COO der millionenschweren King Group mangelt es dem gut aussehenden Geschäftsmann an nichts - bis er Delilah kennenlernt. Die Frau mit den funkelnden grünen Augen löst Gefühle in Cole aus, die er so bisher nicht kannte. Sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander, und auch wenn es eine einmalige Sache sein sollte, kann er Delilah einfach nicht vergessen. Und dann stehen sie sich plötzlich auf der Arbeit gegenüber! Denn Delilah ist Mitglied von Elite Architecture, einem Architekturteam, das gerade frisch von der King Group für ein Projekt engagiert wurde. Und obwohl sich Cole und Delilah vornehmen, professionell zu bleiben und ihren One-Night-Stand hinter sich zu lassen, dauert es nicht lange, bis die Erinnerungen an jene Nacht ihre guten Vorsätze ins Wanken bringen ...

»Dieses Buch ist fesselnd, intensiv und aufregend. Es zieht einen von Anfang an in seinen Bann und lässt einen bis zum Ende nicht mehr los!« AIREONA

Der Auftakt einer neuen sexy CEO-Trilogie bei LYX

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 562

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


INHALT

Titel

Zu diesem Buch

Leser:innenhinweis

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

Epilog

Danksagung

Die Autorin

Die Romane von L. M. Dalgleish bei LYX

Impressum

L. M. DALGLEISH

Cold King

Roman

Ins Deutsche übertragen von Wanda Martin

ZU DIESEM BUCH

Cole King ist COO der millionenschweren King Group und bekommt immer, was er will. Er genießt die Vorteile seiner Position in vollen Zügen, und es mangelt ihm weder an Geld noch an weiblicher Aufmerksamkeit. Umso größer ist die Überraschung also, als er eines Abends in einer Bar Delilah kennenlernt und sie Gefühle in ihm auslöst, die Cole so noch nie erlebt hat. Er will eine Nacht mit ihr, doch Delilah hat im Moment genug von Männern, schließlich versucht sie über die plötzliche Trennung von ihrem Freund hinwegzukommen. Sie hat nicht vor, sich auf das Angebot des attraktiven Fremden einzulassen, doch sie kann der Anziehungskraft von Cole King nicht lange widerstehen. Ihre gemeinsame Nacht ist leidenschaftlich, und obwohl es eine einmalige Sache sein sollte, können weder Delilah noch Cole einander vergessen. Und dann stehen sie sich plötzlich auf der Arbeit gegenüber! Delilah ist das jüngste Teammitglied von Elite Architecture, und eine aufstrebende Architektin, die frisch von der King Group für ein Projekt engagiert wurde. Cole und Delilah bleibt nichts anderes übrig, als professionell zu sein und ihren One-Night-Stand hinter sich zu lassen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn jeder Blick und jede noch so harmlose Berührung bringen Erinnerungen an jene Nacht zurück und wecken schon bald den Wunsch nach einer Wiederholung …

Liebe Leser*innen,

Cold King enthält Elemente, die triggern können.

Deshalb findet ihr hier eine Triggerwarnung.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.

Euer LYX-Verlag

1

Cole

Ich lehne an der Brüstung des Hotelbalkons, die Unterarme locker auf das Geländer gestützt. Eine milde Brise kühlt meine schweißfeuchte Haut, die – genau wie die zerwühlten Laken des Kingsize-Betts hinter mir – von der Aktivität zeugt, mit der ich die letzten paar Stunden beschäftigt war. So hoch oben sind die üblichen Geräusche von New York City – Musik, Rufe, gelegentliche Sirenen, Autogehupe – gedämpft. Ganz ähnlich wie die Sterne, die man durch den Dunst der Großstadtbeleuchtung unten kaum sieht.

Von hier aus kann ich King Plaza sehen, den dreiundfünfzig Stockwerke hohen Büroturm, in dem sich der globale Hauptsitz der King Group befindet. Das Licht, das hinter den Fenstern schimmert, verrät, dass viele unserer Angestellten noch arbeiten, selbst so spät an einem Freitagabend. Auch das im Eckbüro im obersten Stockwerk leuchtet, was zeigt, dass Roman, mein fünf Jahre älterer Bruder – sechsunddreißig gegenüber meinen einunddreißig – auch da ist.

Wenig überraschend.

»Hey«, schnurrt eine weibliche Stimme leise hinter mir. Weiche Brüste drücken gegen meinen nackten Rücken, während sich schlanke Arme um meine Brust legen. »Wie wär’s, wenn du wieder ins Bett kommst, damit ich dich von dem ablenken kann, was immer dir durch den Kopf geht.«

Ich mache mir nicht die Mühe, mich umzudrehen. »Ich dachte, du wärst gegangen.«

Die Anspannung in Jessicas Körper verrät mir, dass sie sich nicht darüber freut, was ich gesagt habe. Aber sie lässt nicht locker, fährt mit den Fingern an meinem Bauch hinab zum Bund meiner schwarzen engen Boxershorts, die ich mir vor einer Viertelstunde angezogen habe, nachdem ich aus dem Bett gestiegen bin.

Mein Schwanz zuckt, ich bin jedoch heute Nacht schon zweimal gekommen, weshalb ich meine körperliche Reaktion auf die Berührungen einer nackten Frau leicht ignorieren kann. Und es nervt mich, dass sie noch da ist, denn sie weiß, wie das hier läuft.

Ich lasse den Blick auf King Plaza gerichtet. »Ich ruf dich an, wenn ich wieder eine Begleitung brauche.«

Jessica krümmt die Finger, sodass sich ihre Nägel in meine Haut bohren. »Du bist ein Arschloch.«

Ihr Ton ist abgekühlt, doch sie hält die Wut zurück, die sie ganz offensichtlich empfindet. Daran bin ich gewöhnt. Da ich einer der reichsten Männer des Landes bin, neigen die Menschen dazu, ihre wahren Empfindungen vor mir zu verbergen.

Wobei Jessica selbst vermögend ist. Was sie davon abhält, ihre Wut herauszulassen, ist die Tatsache, dass sie sich ein bisschen zu gern von mir durchvögeln lässt, um mich zu verärgern.

Sie lässt ihre Arme sinken und tritt zurück. Daraufhin drehe ich mich um und betrachte sie. Sie schmollt, ist splitternackt und es ist ihr egal, dass sie entblößt auf dem Balkon steht. Wir sind in einer der Suiten unterhalb der Penthouse-Etage, die das Hotelmanagement für die Kings reserviert – der Vorteil für uns als Besitzer –, und befinden uns hoch oben. Gelegentlich schaffen es die Paparazzi aber dennoch, ein Foto von uns hier oben zu schießen. Manchmal allein, manchmal nicht.

Ich bin sicher, dass es Jessica nicht stören würde, wenn ein Foto von ihr in ein, zwei Boulevardzeitungen auftaucht, auch wenn ihr Vater davon alles andere als beeindruckt wäre. Sie ist auf eine Art wunderschön, wie es nur Geld bewirken kann – durch und durch gepflegt, gestylt und zur Perfektion optimiert. Das geht so weit, dass ich mir nicht mal mehr sicher bin, ob ihr Charakter echt ist. Nicht, dass ich mich beschweren will. Sie hat als meine Begleitung zu der Preisverleihung heute Abend ein sehr hübsches Bild abgegeben und sogar ein noch hübscheres, als sie während der letzten Stunden auf meinem Schoß wippte.

Aber jetzt sind wir fertig, und dass sie noch hier ist, passt mir überhaupt nicht in meinen Kram.

Sie muss weg.

Als ich einen Schritt nach vorn mache, denkt sie wohl, ich würde auf den rehäugigen Blick anspringen, den sie mir zuwirft, denn auf ihre vollen Lippen legt sich ein zufriedenes Grinsen. Es verschwindet, als ich nach dem Whiskeytumbler auf dem Tisch hinter ihr greife.

»Ich muss noch arbeiten.«

Für einen Sekundenbruchteil verunziert ein Stirnrunzeln ihr perfektes Gesicht, ehe sie gelassen mit den Schultern zuckt und ein falsches Lächeln aufsetzt. »Klar. Ich gehe wieder nach unten und suche mir jemand anderen, der weiterfeiern möchte.«

Es ist ein Versuch, mich eifersüchtig zu machen, sie sollte es besser wissen. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie eifersüchtig wegen einer Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, warum irgendwer es sein sollte. Damit meine ich nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Vielleicht bedeutet das, dass meiner Psyche etwas Wesentliches fehlt, irgendein fundamentaler Aspekt der menschlichen Natur, den ich nicht ganz kapiere. Oder vielleicht neigen manche Menschen nur eher zu Eifersucht als andere.

»Tu das. Die Nacht ist noch jung.« Als ich an ihr vorbeigehe, sehe ich ihren roten Spitzentanga über einer Lampe hängen und gebe ihn ihr.

Ich bin kein totales Arschloch.

Endlich kapiert Jessica, dass ich mich nicht umstimmen lassen werde. Sie nimmt ihren Slip und zieht ihn an ihren langen Beinen hinauf. Ihre Bewegungen sind ruckartig, doch sie schaltet schnell auf elegant und verführerisch um, als sie merkt, dass ich sie beobachte. Ich will vielleicht nicht, dass sie bleibt, aber nichtsdestotrotz genieße ich die Show.

Schnell ist sie fertig angezogen und kämmt sich mit den Fingern durch ihr langes blondes Haar, während ich sie zur Tür bringe. Ich halte sie ihr auf, und sie rauscht an mir vorbei, ihr Parfum ist nach unseren gemeinsamen Stunden schwächer geworden, jedoch noch immer intensiv genug, dass es mir in der Nase kitzelt. Als sie im Flur vor dem Privataufzug angekommen ist, dreht sie sich um.

»Ruf mich an, wenn du wieder mal eine Begleitung brauchst oder … was auch immer.«

Ich nicke. »Werde ich.«

Sobald sie weg ist, schließe ich die Tür, strecke mich, lasse den Nacken knacken und gehe duschen. Unter dem heißen Wasserstrahl spüle ich mir den Schweiß und Jessicas Parfum ab. Meine Gedanken wandern zu dem morgigen Meeting mit meinem Vater und meinen Brüdern. Wir bauen unser Imperium noch weiter aus. Nach monatelangen Vorbereitungen haben wir vor Kurzem unser neuestes Projekt öffentlich gemacht. Wir sind weltweit für unsere großflächigen Gewerbeimmobilien und Luxushotels bekannt, und jetzt steigen wir in den härter umkämpften Sektor der mittelpreisigen Unterkünfte ein. Als Chief Investment Officer der King Group treibe ich das schon einige Jahre voran.

Als ich aus der Dusche komme, klingelt mein Handy. Es ist Roman. Mit einer Hand nehme ich den Anruf an, während ich mir mit der anderen ein Handtuch schnappe. »Womit habe ich denn das Vergnügen verdient?«

Ich rubble mir mit dem Handtuch das nasse Haar, während ich abwarte zu erfahren, um was für einen Notfall es sich handelt. Es muss einen geben. Ich kann mir nicht vorstellen, warum er mich sonst anrufen sollte, denn unser Kontakt beschränkt sich größtenteils aufs Büro.

»Dad wurde verhaftet«, sagt er ohne Umschweife mit einer Stimme so kalt und unbeteiligt, wie er in der letzten Zeit immer ist.

Es dauert einen Augenblick, bis die Bedeutung bei mir durchsackt. Ich höre auf, mich abzutrocknen. »Was für einen Scheiß hat er angestellt?« Sofort kommt mir Fahrerflucht in den Sinn. Dad trinkt gern mal einen bis zehn. Aber er hat einen Chauffeur. Warum sollte er sich selbst ans Steuer setzen?

»Insiderhandel.«

Ein Schauder durchflutet mich. »Was zur Hölle …?« Dad ging schon immer gern auf Risiko, im Geschäfts- wie im Privatleben; das weiß ich nur zu gut. Aber Insiderhandel? Das ist ein ganz neues Maß an Regelbruch.

»Ich habe mit den Anwälten gesprochen. Mutmaßlich hat er Informationen einer seiner Kontakte aus der Regierung genutzt, um mit Aktien zu handeln und den Gewinn bei einer Bank auf den Caymans angelegt. Man hat ihn in Gewahrsam genommen, und er wird bis zur Kautionsverhandlung morgen festgehalten. Die Anwälte meinen allerdings, Kaution zu stellen wird ihm wahrscheinlich verwehrt, weil bei ihm Fluchtrisiko besteht.«

Ergibt Sinn, wenn man bedenkt, dass er eine Flotte von Privatjets besitzt. »Hat er’s getan?«

»Er plädiert auf nicht schuldig. Aber wenn du meine Meinung wissen willst, dann sagen wir mal, zutrauen würde ich es ihm.«

»Fuck.« Ich werfe das Handtuch in den Wäschekorb. »Wir müssen das regeln, bevor es öffentlich wird.«

»Genau.« Roman schnaubt. »Die Börsenaufsicht wird eine Untersuchung einleiten und die King Group genau unter die Lupe nehmen, bis sie rausgefunden haben, ob Dad Firmengelder veruntreut hat und ob noch irgendwer daran beteiligt war. Ich rufe gleich hiernach Tate an. Ich will, dass ihr beide sofort ins Büro kommt. Wir müssen eine Notfallvorstandssitzung einberufen. Wir drei sind Hauptanteilseigner, somit können wir die Kontrolle übernehmen und den Schaden begrenzen … aber wir müssen sofort handeln.«

Ich verlasse das Badezimmer, suche meine Klamotten zusammen und stelle das Handy auf Lautsprecher, während ich mich anziehe. Im Kopf gehe ich die Folgen durch. Die King Group wird unter Beschuss stehen, und die Presse wird uns auseinandernehmen. Unser Ruf wird einen schweren Schlag abbekommen, und unser Aktienkurs könnte auf Talfahrt gehen, wenn wir dem nicht zuvorkommen.

»Wir lassen die Anwälte sämtliche Dokumente aufsetzen, um den Führungswechsel offiziell zu machen«, fährt Roman fort. »Ich übernehme als CEO, und du musst auf meinen Posten als COO nachrücken. Ich habe vor, Peters seinen Posten zu entziehen und stattdessen Tate zum Chief Marketing Officer zu machen, damit wir von jetzt an das Narrativ lenken.«

»Ergibt Sinn«, sage ich, während ich mein Hemd zuknöpfe. Sobald die Nachricht von Dads Verhaftung öffentlich wird, geht es die kommenden Wochen maßgeblich darum, die Stabilität des Unternehmens zu sichern und das Vertrauen der Investoren zu wahren.

»Die Anwälte sind schon unterwegs, also schwing ASAP deinen Arsch hierher und mach dich auf eine lange Nacht gefasst. Wir müssen dafür sorgen, dass bis morgen früh alles geregelt ist.« Ohne ein weiteres Wort legt er auf.

Ich starre mein Spiegelbild an, während ich das Jackett anziehe, das ich erst vor wenigen Stunden ausgezogen und über einen Stuhl geworfen habe. Um das Unternehmen unbeschadet hier durchzubringen, werden meine Brüder und ich so eng zusammenarbeiten müssen wie lange nicht. In Anbetracht dessen, wie angespannt die Beziehung zwischen uns dreien mit den Jahren geworden ist, hoffe ich nur, dass wir es hinkriegen.

Ich schnappe mir mein Handy und gehe zur Tür. Es ist Zeit, unsere Meinungsverschiedenheiten beizulegen und sich darauf zu konzentrieren, das Unternehmen zu schützen, koste es, was es wolle. Die King Group ist das Einzige, was zählt. Und gegenwärtig hält allein unser gemeinsamer Einsatz dafür diese Familie zusammen.

2

Delilah

Meine Gabel landet klirrend auf dem Teller. »Was willst du damit sagen?«

Paul zuckt zusammen, sein dunkeläugiger Blick huscht durch das intime, kleine Restaurant, um sicherzugehen, dass ich keine Aufmerksamkeit erregt habe. Als er merkt, dass niemand hersieht, greift er über dem Tisch meine Hand. »Ich mag dich, Delilah. Sehr sogar. Aber die Lage hat sich geändert, und ich finde einfach nicht, dass unsere Beziehung an einem Punkt ist, von dem aus wir sie fortsetzen sollten.«

»Mit ›die Lage hat sich geändert‹ meinst du, dass ich jetzt in deinem Team bin? Als du Projektmanager wurdest, hattest du mir nämlich erzählt, es würde sich nichts ändern.«

Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. »Das dachte ich ja auch. Eigentlich dachte ich sogar, es wäre gut, weil wir so noch mehr Zeit miteinander verbringen. Aber es hat sich anders ergeben. Ich sehe, wie hart du arbeitest, Delilah, und ich weiß, wie ehrgeizig du bist. Aber obwohl wir tagtäglich Seite an Seite arbeiten, hat sich unsere Beziehung nicht so entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe.«

»Geht es darum, dass wir noch keinen Sex hatten?«, frage ich mit leiser Stimme, die nur ein wenig zittert. »Als ich dir nämlich gesagt habe, dass ich warten möchte, meintest du, das wäre okay für dich.«

Frustration huscht über Pauls Gesicht, doch er glättet seine Miene. »Das stimmte auch. Ich verstehe ja, was deiner Mutter passiert ist, aber es sind jetzt drei Monate, und ich kapiere nicht, was du noch von mir erwartest, bevor wir diesen Schritt gehen. Du bist vierundzwanzig. Und kein Teenager wie sie damals, verdammt noch mal.« Seine Stimme ist immer lauter geworden, und es drehen sich Köpfe nach uns um. Er atmet langsam einmal durch, ehe er weiterredet. »Wenn dir was an unserer Beziehung läge, wären wir längst intim miteinander. So denke ich manchmal, du bringst mehr Leidenschaft für deine Karriere auf als für mich.«

»Das ist nicht …« Ich schüttele den Kopf, während sich Schuldgefühle in meiner Brust melden, denn was er da andeutet, kann ich nicht abstreiten. Mom wurde mit achtzehn mit mir schwanger, und das hat mich vorsichtig werden lassen. Auf die andere Bemerkung von ihm gehe ich jedoch ein. »Ich muss hart arbeiten, Paul. Ich werde im Büro von allen Seiten skeptisch beäugt. Ich muss doppelt so viel Einsatz zeigen wie alle anderen, weil sich keiner sicher ist, ob er darauf vertrauen will, dass ich die Arbeit auch hinkriege, da ich so jung schon meine Berufszulassung habe.«

»Das verstehe ich.« Sein Tonfall ist jetzt schärfer. »Und ich bewundere deine Hingabe für Architektur, wirklich. Aber ich will mehr. An diesem Punkt unserer Beziehung brauche ich mehr. Und ich bin nicht sicher, ob du mir mehr geben kannst. So gern ich dich auch habe, ich finde es besser, wenn wir uns jetzt trennen, wo wir uns gefühlsmäßig noch nicht so weit eingelassen haben, dass kein freundschaftlicher Umgang auf der Arbeit mehr möglich wäre. Besonders angesichts meiner Beförderung und dessen, wie wichtig das aktuelle Projekt ist.«

Tränen brennen hinter meinen Augen. »Schön zu wissen, dass du dich gefühlsmäßig noch nicht so weit eingelassen hast, als dass dir unsere Trennung etwas ausmachen würde.«

Paul lehnt sich vor, um meine Hand zu nehmen. »So habe ich das nicht gemeint. Hör zu, ich habe mir wirklich gewünscht, dass etwas aus unserer Beziehung wird. Das weißt du. Ich habe sogar abgewartet, bis du deine Zulassung hattest, bevor ich dich nach einem Date gefragt habe, weil ich wusste, dass dein ganzer Fokus darauf lag.« Er drückt meine Finger. »Ich bin genauso enttäuscht wie du, dass es nicht geklappt hat.«

Ein Teil von mir bezweifelt das. Paul ist – war, muss es jetzt wohl heißen – meine erste richtige Beziehung. Was sich verrückt anhört, wenn man bedenkt, wie alt ich bin. Aber schon mit vierundzwanzig zugelassene Architektin zu werden, war nicht leicht. Jahrelang habe ich mich nur aufs Studium konzentriert und in jeder freien Minute Praktika absolviert, dann setzte ich es mir zum Ziel, direkt nach meinem Abschluss die Berufszulassungsprüfungen anzugehen. Ich hatte keine Zeit für einen Freund.

Als ich nur zehn Monate nach meinem Studienabschluss meine Berufszulassung erhielt, dachte ich, ich könnte lockerlassen. Ich dachte, ich könnte anfangen, wie andere Frauen in meinem Alter Spaß zu haben, zum Beispiel auszugehen, zu daten und, ja, endlich Sex zu haben. Aber abgesehen davon, dass ich immer noch das Gefühl habe, mich tagtäglich gegenüber meinen älteren, überwiegend männlichen Kollegen beweisen zu müssen, ist mir das Lockerlassen schwerer gefallen als erwartet. Mich so weit zu entspannen, um die selbst antrainierte Komfortzone zu verlassen und mit Paul zu schlafen, war … schwierig.

Die frisch gekauften, petrolblauen Dessous, die ich gerade unter meinem schönsten kleinen Schwarzen trage, schneiden mit einem Mal unangenehm in meinen sorgsam gepflegten Körper. Heute sollte der Abend werden, an dem ich endlich aufhöre, mir zu viele Gedanken zu machen, aber das werde ich Paul gegenüber jetzt nie und nimmer eingestehen.

Ich begegne dem Blick der Frau am Tisch neben uns. Als sie mich mitleidig ansieht, schaue ich weg. Merkt etwa jeder im Restaurant, was gerade hier an dem kleinen Tisch für zwei vor sich geht? Eine Mischung aus Schmerz und Scham schwappt durch meinen Bauch, und ich blinzele gegen Tränen an, während ich auf die halb aufgegessene Pasta vor mir starre. »Ich fasse es nicht, dass du beschlossen hast, in einem Restaurant mit mir Schluss zu machen. Dachtest du, ich mache dir eine Szene? Wolltest du auf die Art sichergehen, dass ich es bleiben lasse?«

Pauls Blick schnellt durch den Raum, ehe er widerwillig wieder mich ansieht. »Nein, nicht deshalb. Ich hatte das nicht geplant. Aber als du von deinen Ideen für das Projekt sprachst, wirktest du dermaßen leidenschaftlich, dass mir klar wurde, es ist nicht okay für mich, darauf zu warten, dass du solche Leidenschaft auch mit mir teilst.«

Ich schlucke gegen den harten Kloß in meinem Hals an. »Verstehe«, flüstere ich.

»Es tut mir leid, Delilah. Lass uns aufessen und dann bringe ich dich nach Hause. Am Montag können wir zwei wie Erwachsene damit umgehen und zusammen unseren Entwurfsvorschlag fertigstellen.«

Das Gefühl, das in meiner Brust hochbrodelt, besteht hauptsächlich aus Enttäuschung und Wut – auf Paul und auf mich. »Mir ist der Appetit vergangen. Bleib du sitzen und iss auf. Ich rufe mir einen Fahrdienst.«

»Ach, komm, Delilah. Sei nicht so. Wir können doch wohl weiter Freunde bleiben und zusammen etwas essen.«

»Irgendwann vielleicht, aber nicht heute Abend. Ich möchte einfach nur nach Hause.«

Er schnauft auf eine Art, die mir das Gefühl gibt, ich benehme mich kindisch. »Na gut. Aber wenigstens nach Hause fahren kann ich dich.«

Mit ihm in ein Auto gepfercht zu sein, ist das Letzte, was ich will. »Nein, danke. Ich möchte jetzt lieber allein sein. Ich hab mein Handy dabei, ich bestelle mir ein Taxi.« Ehe Paul herumdiskutieren kann, rücke ich mit meinem Stuhl zurück und stehe auf.

Mit pochender Ader an der Schläfe steht er ebenfalls auf, doch ich drehe mich um und eile vom Tisch weg, ehe er noch etwas sagen kann. Beim Aufstoßen der Restauranttür frage ich mich, ob ich erst noch hätte zahlen sollen. Doch das ist nur eine flüchtige Sorge. Angesichts dessen, was gerade passiert ist, ist es das Mindeste, was Paul tun kann.

Meine Absätze klappern in einem schnellen Rhythmus, als ich mit dem Smartphone in der Hand die Straße hinuntergehe und dabei entgegenkommenden Passanten ausweiche. Ich will weg vom Restaurant, damit ich nicht Gefahr laufe, dass mich Paul draußen antrifft, während ich auf meine Fahrgelegenheit warte. Als ich glaube, weit genug entfernt zu sein, um ihn nicht zu begegnen, wenn er geht, hebe ich das Handy und will die App öffnen. Neben mir schwingt eine dunkle Holztür auf, ein Paar kommt heraus und zieht meinen Blick auf sich. Sie lachen, und bevor die Tür wieder zufällt, dringen Musik und Stimmgemurmel nach draußen. Ich luge durch die dunkel abgetönten Fenster.

Eine Bar.

Wie ich so in meinem sexy Kleid, in den geschnürten High Heels und meinen schönen Dessous dastehe, soeben abserviert, möchte ich mit einem Mal nicht mehr wie ein Hund mit eingezogenem Schwanz nach Hause schleichen. Ich möchte einen Drink. Wäre meine Mitbewohnerin Alex zu Hause, würde ich eine Flasche Wein besorgen, um in unserer gemütlichen kleinen Wohnung meine Sorgen mit ihr zusammen zu ertränken. Aber sie ist mit ihrem Freund auf einem Konzert, und mir gefällt der Gedanke, allein zu sein, nicht mehr.

In dem Versuch, nicht alles zu zerdenken, drücke ich die Tür auf und betrete den schummrigen Laden. Als Erstes schlägt mir der ausgeprägte Geruch von Bier und Whiskey entgegen, mit einem Hauch von Holzpolitur und Leder darunter. Als sich meine Augen an das wenige Licht gewöhnt haben, nehme ich verschiedene Personen an den Tischen und entlang des langen Holztresens der Bar wahr. Und diese steuere ich geradewegs an.

Nachdem ich einen freien Barhocker neben einem dunkelhaarigen Mann im weißen Hemd ausgemacht habe, schmeiße ich mich darauf, während ich gegen die Tränen ankämpfe.

Es hat mir nicht das Herz gebrochen – Paul und ich haben nicht lange genug gedatet, als dass ich mich hätte in ihn verlieben können –, aber ich mochte ihn und dachte, es würde irgendwann mehr daraus werden. Dass einander mögen erst einmal reichen würde.

Aber ich lag falsch.

Der Barkeeper bemerkt mich sofort und kommt auf mich zugeeilt, vielleicht, weil er meinen Gesichtsausdruck gesehen hat. Gerade als ich mir wie gewohnt ein Glas Weißwein bestellen will, halte ich inne. Die Situation verlangt nach etwas Stärkerem. »Einen Whiskey. Auf Eis.«

Eine seiner Augenbrauen zuckt nach oben. Wahrscheinlich, weil ich nicht wie der Typ Frau aussehe, der harten Alkohol trinkt. Bin ich auch nicht. Aber was soll’s, verdammt? Vorsicht und zu viel überlegen haben mich hierhergebracht. Statt meine Entscheidungsfähigkeit infrage zu stellen, nickt der Mann bloß, nimmt eine halb volle Flasche mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit von einem der Regale hinter sich und gießt gut zwei Fingerbreit in einen Tumbler. Er stellt ihn vor mich hin, woraufhin ich zum Dank lächle, ihn nehme und in einem Zug austrinke.

Oh Gott, das brennt. Ich schnappe nach Luft, schüttle mich und huste dann ein bisschen. Der amüsierte Blick des Barkeepers kommt überraschend, aber mir ist egal, dass er mich auslacht.

»Noch einen, bitte.«

Diesmal schießen seine beiden Augenbrauen nach oben. »Ganz sicher?«

»Sicher bin ich sicher«, sage ich und lache daraufhin. Mist, bin ich etwa schon angetrunken? Ich habe beim Essen ein Glas Wein getrunken, bevor Paul beschloss, dass wir besser daran tun … Freunde zu bleiben? Kollegen? Wer weiß.

Der Barkeeper verkneift sich ein Grinsen und schenkt mir ein. »Soll ich es auf Ihre Rechnung setzen?«

Gerade will ich ihm antworten, das sei eine super Idee, da ertönt neben mir eine weiche, tiefe Stimme. »Nicht, wenn sie allein hier ist.«

3

Cole

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sie sich zur Seite dreht und mich anstarrt, mache mir jedoch nicht die Mühe, ihren Blick zu erwidern. Ich weiß nicht mal so recht, warum ich etwas gesagt habe. Es geht mich nichts an, ob sich eine Frau allein in einer Bar betrinken will. Schließlich trinke ich selbst allein.

Meine Gedanken springen zurück zu meinem heutigen Besuch bei Dad im Gefängnis – dem Grund, warum ich mich hier befinde und Whiskey in der Hand habe. Roman, Tate und ich waren zusammen mit dem Chefanwalt der King Group dort, um ihn über den Führungswechsel im Unternehmen zu informieren. Ihn in seinem orangefarbenen Einteiler am Tischende sitzen zu sehen, war ein Schock, jedoch ist jegliches Mitgefühl, das ich für ihn besessen haben mag, letzte Woche verflogen, als ich das Ausmaß dessen erfuhr, was er getan hat. Und warum.

Schlimm genug, dass er mit Insiderinformationen von seinen Kontakten in der Rüstungsindustrie Geld gemacht hat, von seinen Gewinnen hat er auch noch mindestens drei Geliebte ausgehalten. Außerdem hat er seine heißen Tipps an einige seiner Kumpel weitergegeben. Die Dummheit – und Selbstsüchtigkeit – seiner Taten hat uns alle sprachlos gemacht, besonders wenn man bedenkt, dass er uns, als wir herangewachsen sind, eingehämmert hat, dass Loyalität gegenüber dem Familiennamen und dem Unternehmen das Einzige sei, was zählt.

Aber alles, was er uns beigebracht hatte, erleichterte es uns auch, das zu tun, wozu wir gekommen waren. Zu behaupten, er sei unglücklich darüber gewesen, was wir ihm mitzuteilen hatten, wäre eine Untertreibung. Aber angesichts seiner derzeitigen Lage konnte er nichts dagegen ausrichten.

Gleich nach unserer Besprechung mit unserem Anwaltsteam fuhr ich nach Hause. Nur dass mir die Vorstellung, allein in meinem riesigen Penthouse zu sein, zum allerersten Mal nicht passte.

Stattdessen kam ich hierher und habe die vergangene Stunde damit zugebracht, mir ein paar Gläser ihres teuersten Whiskeys einzuverleiben und darüber nachzugrübeln, warum zur Hölle mein Vater tat, was er tat. Ich drehte mich gedanklich im Kreis und wollte gerade gehen, als diese Frau sich auf den Barhocker neben mir setzte.

Jetzt störe ich sie dabei, ihre Sorgen zu ertränken – welche es auch immer sind –, und anstatt sich wie ein jedes Arschloch mit Selbstachtung zurückzuhalten, setze ich noch eins drauf und wende mich an den Barkeeper. »Das nächste Glas, das Sie ihr servieren, sollte eins voll Wasser sein.«

Ich kann die von ihr ausgehende Wut beinahe spüren.

»Wie bitte?«, sagt sie. »Ich kenne Sie nicht und Sie mich nicht, somit bin ich ziemlich sicher, dass Sie keine Mitbestimmung haben, was ich bestelle und wie viel ich davon trinke.«

Nun wende ich den Kopf in ihre Richtung, um sie richtig anzusehen, und verdammt, sie ist umwerfend. Ein enges schwarzes Kleid umhüllt einen zierlichen Körper mit perfekten Rundungen. Ihr Haar, das fast so dunkel ist wie meines, fällt ihr in weichen Wellen um die Schultern. Doch wovon ich den Blick nicht losreißen kann, ist ihr Gesicht. Das auffällige Grün ihrer Iriden und ihre schräg gestellten Augen verleihen ihr etwas beinahe Katzenhaftes. Ihre Nase ist klein und gerade, und ihr Mund lässt mich nur an eines denken: wie diese vollen rosa Lippen um meinen Schwanz geschmiegt aussehen würden.

Wenn sich eine Frau wie sie neben mich setzt, weiß ich für gewöhnlich sofort, wie die Nacht enden wird, doch sie hat einen glasigen Blick, der nicht nur von dem Whiskey herrührt, den sie geext hat.

Mit ihren Katzenaugen blinzelt sie mich an, dreht sich dann weg und blickt auf ihren Drink. Ich muss beinahe lachen, als sie sich sichtlich wappnet, ihn nimmt und herunterstürzt. Sie reagiert genauso wie beim ersten Mal: nach Luft schnappend und erschaudernd. Eine heiße Welle der Lust durchfährt mich, als ich mir vorstelle, sie würde denselben Laut von sich geben, wenn ich mich in ihr versenke.

Sie schaut auf zu dem offensichtlich völlig hingerissenen Barkeeper. »Noch einen, bitte.«

Sein Blick schnellt zu mir, doch ehe ich mit dem Kopf schütteln kann, klopft sie mit den Fingerknöcheln auf den Tresen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. »He! Nicht er bestellt hier, sondern ich.«

»Noch so einer und Sie kippen um wie ein Schwerlaster«, sage ich, dabei weiß ich immer noch nicht, warum ich mich überhaupt einmische. Es liegt mir fern, jemanden davon abzuhalten, die eigenen Sorgen zu ertränken. Sie hat jedoch etwas an sich, das einen Beschützerinstinkt in mir zu wecken scheint, von dem ich noch gar nichts wusste. Was lächerlich ist. Sie wirkt zwar jung, aber sie ist erwachsen und kann tun, was immer sie will.

Und doch mache ich weiter: »Ich rate mal, dass der Grund für Ihr plötzliches Bedürfnis nach Hochprozentigem ein Mann ist. Vermutlich einer, der Ihnen kürzlich das Herz gebrochen hat. Wenn ich das erkennen kann, tut das auch jeder andere Mann hier. Und das bedeutet: Noch einen Whiskey und jeder Scheißtyp, der Sie gerade beobachtet, wird versuchen, Sie anzubaggern – in dem Outfit umso mehr.«

Ich lasse den Blick über ihr Kleid und wieder nach oben wandern. Ich weiß, was die anderen Männer hier denken, weil ich genau das Gleiche denke. Zu ihrem Glück ist es nicht so mein Ding, junge, angetrunkene Frauen mit Liebeskummer auszunutzen, daher lasse ich mir meine Belustigung anhören, um meinen Punkt zu unterstreichen. »Aber hey, wenn Sie auf schnellen Rachesex aus sind, dann nur zu, betrinken Sie sich.«

Als sie mich anstarrt, den Schmollmund vor Schreck leicht geöffnet, habe ich fast ein schlechtes Gewissen.

Fast.

»Wow«, sagt sie, und ihre schönen Augen verengen sich. »Erstens dachte ich, ich hätte schon schlechte Laune, aber Sie sind noch das i-Tüpfelchen. Und zweitens ist es egal, wie viel ich trinke und wie viele Kerle mich anzubaggern versuchen, ich war noch nie eine für schnellen Rachesex.«

Wahrscheinlich nicht, der wäre allerdings besser für sie, als sich mit Whiskey abzuschießen.

»Sollten Sie aber vielleicht«, erwidere ich, ehe ich es mir verkneifen kann. Wollte ich das denn überhaupt? Diese Unterhaltung hier bietet Ablenkung, und die kann ich nach letzter Woche gebrauchen. Eine attraktive wie sie umso mehr.

Sie dreht sich zu mir. »Wieso? Meinen Sie, dann fühle ich mich morgen besser, wenn ich den Walk of Shame mache?«

»Wieso denn Shame? Beim Sex geht’s darum, sich hier und jetzt gut zu fühlen. Die Gedanken abzustellen, indem man sich für ein paar Stunden voll und ganz auf jemandes anderen Körper einlässt. Es muss keine tiefe, bedeutsame Verbindung sein. Sie fühlen sich mies, Sex fühlt sich gut an. Warum nicht welchen haben?«

Ihr Blick entgleitet mir, kehrt jedoch Sekunden später zurück. Ihre Zähne drücken sich in ihre Unterlippe, und ich kann beinahe sehen, wie es in ihrem Hirn rattert.

Ich grinse. »Sie denken drüber nach, stimmt’s?«

Selbst im Schummerlicht der Bar ist die Röte auf ihren Wangen zu erkennen. »Ich glaube, das geht Sie nichts an.«

Als sie sich wegdreht, lache ich leise in mich hinein. Ich sollte heimgehen. Morgen früh habe ich eine Videokonferenz mit den Chefs unserer Europa-Standorte. Stattdessen bedeute ich dem Barkeeper, dass ich noch einen Whiskey möchte. Als mir der gebracht wird, trinke ich einen Schluck und wende mich dann ihr zu. »Und, was hat er angestellt?«

Sie legt den Kopf schief und runzelt die Stirn. »Wer?«

Ja, sie hatte definitiv zu viel Whiskey, wenn sie schon vergessen hat, wer ihr den Abend versaut hat.

»Ihr Freund«, erkläre ich.

Sie schaut hinunter auf ihr leeres Glas. »Ex-Freund.«

»Tja, das scheint offensichtlich, aber ich wollte nichts unterstellen.«

Sie wedelt einen Tick zu ausufernd mit der Hand. »Unterstellen Sie nur.«

»Sie haben mir immer noch nicht verraten, was er angestellt hat.« Wieder winke ich dem Barkeeper, und er versteht, was ich möchte. Er gießt Wasser aus einer Karaffe ein, gibt eine Scheibe Limette ins Glas und stellt es ihr hin. Diesmal protestiert sie nicht, sondern nimmt es nur und trinkt einen Schluck.

Aus den Augenwinkeln sieht sie zu mir herüber. »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie meine Jammerstory tatsächlich interessiert.«

»Normalerweise nicht. Aber gerade brauche ich Ablenkung, und die sind Sie.«

Als sie sich richtig zu mir dreht, tritt in ihre ausdrucksstarken Augen so etwas wie Mitgefühl. »Sorry. Wir reden die ganze Zeit nur über mich. Sind Sie okay?«

Überraschung durchzuckt mich. Wann hat mich das letzte Mal jemand gefragt, ob ich okay bin? Ich ignoriere die Frage. Auf keinen Fall werde ich irgendeiner Fremden erzählen, was für eine Scheiße die King Group gerade wegen meines lieben, alten Dads abkriegt. »Verraten Sie mir, was dieses Arschloch Ihnen angetan hat, dass Sie überlegen, heute Abend mit jemandem schnellen Rachesex zu haben.«

»Das habe ich gar nicht gesagt.«

»Stimmt. Ich bitte um Verzeihung.« Ich halte die Hände hoch, während ich mir ein Lächeln verkneifen muss.

Sie runzelt die Stirn. »Machen Sie sich etwa über mich lustig?«

»Das würde ich nicht wagen.«

Kurz starrt sie mich an, dann entsteigt ein Lachen ihrer Kehle. »Doch, na klar.«

Wenn sie lacht, ist sie sogar noch umwerfender.

Über ihren Kopf hinweg ertappe ich ein paar Geschäftsmänner in Anzügen dabei, wie sie sie vom anderen Ende des Tresens her beobachten. Kaum verhohlene Begierde blitzt wie ein Warnsignal in deren Augen, sodass ich das Lächeln einstelle und ihnen einen gewichtigen bösen Blick schenke, der schon viel einflussreichere Männer als sie eingeschüchtert hat. Sie entwickeln plötzlich reges Interesse an den Bieren vor sich, und ich wende meine Aufmerksamkeit wieder der neben mir sitzenden Frau zu.

»Wollen Sie’s wirklich wissen?«, fragt sie, woraufhin ich einen Moment brauche, um zu kapieren, dass sie auf meine Frage nach ihrem Ex antwortet.

Ich brenne nicht unbedingt darauf zu hören, womit dieser Kerl sie enttäuscht hat. »Enttäuschend« fasst die meisten Beziehungen zusammen, wenn man mich fragt. Aber ich will, dass sie weiterredet, und wenn nur, bis diese zwei Arschlöcher zahlen und gehen. Ganz zu schweigen von den anderen Männern hier, die sie beäugen, seit sie sich hingesetzt hat. Also nicke ich.

»Reden Sie es sich doch von der Brust.« Wundersamerweise schaffe ich es, bei dieser Aussage nicht auf ihren Ausschnitt zu gucken.

Sie trinkt noch einen Schluck Wasser. »Na gut. Also, wir sind Arbeitskollegen.«

Als ich eine Augenbraue hochziehe, verzieht sie das Gesicht.

»Ich weiß. Nicht gerade smart. Aber wir haben uns kennengelernt, als ich im letzten Studienjahr ein Praktikum dort gemacht habe. Er flirtete mit mir, und ich war geschmeichelt, weil er gut aussieht. Und älter ist.«

»Da stehen Sie drauf?«, frage ich mit einem Grinsen.

Zwischen ihren Brauen erscheint eine kleine Falte, und sie lässt langsam den Blick über mein Gesicht wandern. »Vielleicht.«

Mit der Antwort habe ich nicht gerechnet. Hitze durchflutet mich, vor Erregung beginnt es drängend in meinen Adern zu pochen. Das zu unterdrücken, kostet mich mehr Mühe als sonst. Ich bin nicht hergekommen, um eine Frau aufzureißen, sondern in einem Laden was zu trinken, wo mich wahrscheinlich niemand erkennt. Nicht, dass ich denke, sie will abgeschleppt werden – jedenfalls nicht ernsthaft. Sie ist bloß eine Frau, die sexy ist, ohne sich extra anzustrengen.

Sie senkt den Blick und fährt mit einem Finger über das mit Kondenswasser beschlagene Glas vor sich. »Wie dem auch sei, als mein Praktikum vorbei war, hat mich Paul auf ein Getränk eingeladen, eins führte zum anderen, und wir haben uns geküsst.«

»Nur geküsst?«, frage ich. »Wie überaus romantisch.«

Diesmal wirft sie mir einen bösen Blick zu. »Ja, nur geküsst. Es war … schön. Ich mochte ihn, wollte mich aber auf meinen Abschluss konzentrieren, deswegen beließen wir es dabei. Nach dem Studium wurde mir ein Job in der Firma angeboten. Als ich dort anfing, arbeitete Paul für einige Zeit in unserem Büro in London, aber kurz nach seiner Rückkehr fingen wir an zu daten.«

»Wie lange ist das denn her?«, frage ich.

»Drei Monate.«

»Dann ist aus Ihrer schillernden Liebesbeziehung schon nach drei Monaten die Luft raus?«

Sie macht ein süßes Schmollgesicht. Ich sollte mich nicht über sie lustig machen, doch es gefällt mir, wie es in ihren grünen Augen funkelt, wenn sie sauer wird. Sie erinnert mich ein bisschen an eine Katze, der man das Fell gegen den Strich streichelt – klein, aufgeplustert und fauchend, als könnte mich ihre Wut tatsächlich verjagen.

Ich wette, wenn ich sie auf die richtige Weise streichle, schnurrt sie auch wie ein Kätzchen.

»Ich habe nie behauptet, dass sie schillernd war.«

»Also war der Typ langweilig.«

»Das habe ich auch nicht gesagt.« Sie schüttelt den Kopf und lacht dann auf, ihre Verärgerung ist bereits verflogen.

Faszinierend, wie wechselhaft ihre Gefühle sind. Und wie offen sie sie zeigt. Das sagt etwas über die Welt aus, in der ich lebe. Aufrichtige Gefühle erlebt man selten. »Was lief dann schief?«

Auf ihr Wasserglas blickend schweigt sie kurz. »Er meinte, es läuft einfach nicht wie gedacht.«

»Klingt ziemlich abgedroschen«, stelle ich fest.

Diesmal ist ihr Lachen humorlos. »Schätze schon. An mir und meiner Geschichte ist nichts Besonderes.«

Ich lasse den Blick über ihre Kurven wandern. »Das würde ich nicht sagen.«

Ein scharfes Lufteinziehen zeigt, dass sie nicht unempfänglich für mich ist.

Ich stütze einen Ellbogen auf den Tresen. »Und, was machen Sie jetzt?«

Sie reißt den Blick von mir los. »Nichts, schätze ich. Mein Job ist toll, ich arbeite total gern in dieser Firma, kündigen steht also nicht zur Debatte. Ich mag nur nicht, wie ich mich gerade fühle. Ich möchte nicht denken, dass ich etwas falsch gemacht habe. Dass ich mich mehr hätte bemühen sollen. Dass, wenn ich nur …« Sie verstummt, dann trinkt sie noch einen Schluck Wasser.

Ich lehne mich zurück und betrachte sie. Das Wassertrinken hat ihre vom Alkohol glasigen Augen wieder klar werden lassen. Als mein Blick auf ihren nackten Oberschenkeln in ihrem kurzen Kleid verweilt, treffe ich eine Entscheidung und lasse die gespielte Höflichkeit sein. »Dann solltest du den schnellen Rachesex vergessen.«

»Ach ja?« Nach meiner eingehenden Inspektion klingt sie ganz atemlos, ich kann es nicht erwarten, sie mich in derselben hauchigen Stimme anbetteln zu hören, dass ich sie vögeln soll.

Unfähig den Blick von ihr zu lösen, nicke ich. Alkohol allein konnte mich nicht ablenken. Vielleicht ist sie genau, was ich brauche, um zu vergessen, was gerade alles abgeht, und ihr verhilft es auch zur Ablenkung. »Ich finde, du solltest stundenlangen, total versauten Rachesex haben. Und ich finde, ich sollte derjenige sein, mit dem du ihn hast.«

Hitze steigt ihr in die Wangen, und ich werde schon fast hart, als ich mir vorstelle, die Lippen auf ihre warme Haut zu pressen, während ich mich in ihr bewege.

»Wa-Warum du?«, fragt sie.

Ich beuge den Kopf zu ihr, wobei ein Hauch ihres Dufts zu mir dringt – eine betörende Mischung aus Wildblumen und etwas noch Sinnlicherem. »Weil ich dir garantieren kann, dass es gut wird. Weil ich glaube, dass wir es heute Nacht beide gut gebrauchen könnten, den Kopf abzuschalten. Und weil ich mir seit dem Moment, als du dich hingesetzt hast, permanent ausmale, wie ich dir dieses Kleid ausziehe.«

Als sie sich regelrecht auf ihrem Hocker windet, werde ich vollends hart. Wie feucht sie wohl gerade ist? Verdammt, ich kann’s nicht erwarten, es rauszufinden.

Sie klemmt sich das Haar hinter die Ohren und versucht sich zusammenzunehmen. »Wow, bei dir geht’s schnell, was?«

»Wenn’s sein muss, kann ich auch langsam machen.« Ich verschränke die Arme vor der Brust und lehne mich auf dem Barhocker zurück, während ich ihre Antwort abwarte.

»Tja«, sagt sie, wobei ihr Blick auf meine Unterarme fällt, wo ich die Hemdsärmel hochgekrempelt habe. »Eventuell musst du für mich gerade noch mal einen Gang zurückschalten.«

Das ist kein Ja. Aber auch kein Nein.

Ich könnte einfach weitertrinken. Ich könnte eine der anderen Frauen hier abschleppen, die sich neben mich gestellt haben, während sie auf ihre bestellten Getränke warteten, und mir hoffnungsvolle Blicke zugeworfen haben. Ich könnte sogar Jessica anrufen, auch wenn ich ihr auf gar keinen Fall den Eindruck vermitteln will, dass ich unser beider Arrangement ausweiten möchte. Aber wenn ich ehrlich bin, hat diese Frau hier ein Interesse bei mir geweckt, wie es dieser Tage nur wenige schaffen. Und nach dem beschissenen Tag heute ist die Vorstellung, mich in ihrem Körper zu verlieren, eine Verlockung, der ich nicht widerstehen kann.

»Dann machen wir langsam«, sage ich.

Sie schweigt kurz, dann legt sich ein entschlossener Zug um ihre zarte Kieferpartie. »Ich hab’s mir anders überlegt.«

Mich überkommt heftigere Enttäuschung als gedacht, doch ehe ich etwas antworten kann, überrascht sie mich erneut.

»Ich hab’s satt, langsam zu machen. Einmal möchte ich nicht alles zerdenken.«

»Willst du damit sagen …«

Sie atmet tief durch. »Ich sage Ja.«

4

Delilah

Ich bekomme zittrige Hände, als ein lustvoller Ausdruck in seine blauen Augen tritt. Doch obwohl es sich anfühlt, als wäre sein großer Körper mit einem Mal zum Äußersten gespannt, rührt er sich nicht. Vielleicht spürt er meine Nervosität.

»Ja? Hast du gar keine Fragen mehr an mich? Willst du nichts über den Mann wissen, mit dem du mitgehen willst? Wer ich bin, was ich mache?«

Ich befeuchte meine Lippen. Stimmt, alles so was sollte ich eigentlich wissen wollen, bevor ich irgendwas mit diesem Kerl anfange. Aber sofern er mir nicht gesteht, dass er ein Serienkiller ist, macht irgendwas von alldem dann einen Unterschied? Gerade habe ich das Nachdenken satt. Ich will einfach bloß Sex mit diesem Mann haben, der seinen Aussagen und seinem Benehmen nach zu urteilen genau zu wissen scheint, was er tut. Dann habe ich diese Hürde hinter mir und kann mit meinem Leben weitermachen.

»Tun wir doch gar nicht erst so, als würden wir uns nach heute Abend jemals wiedersehen. Du kommst mir nicht wie der Typ für mehr als eine Nacht vor.«

Er senkt den Kopf. Als er unter seinen dunklen Wimpern hervor zu mir hochschaut, liegt ein beinahe schelmisches Funkeln in seinen Augen. »Stört dich das?«

»Nein.« Ich atme zittrig aus. »Doch. Ich weiß nicht.« Ich bin wohl doch nicht so unbekümmert, wie ich dachte. »Sorry, ich hab in so was keine Übung.«

Einer seiner Mundwinkel geht nach oben. »Das merke ich.« Ein verführerisches Lächeln breitet sich gemächlich auf seinem Gesicht aus. »Soll ich dich überzeugen?«

Seine raue Stimme lässt mich am ganzen Körper erschauern. Ich lecke mir über die Unterlippe und nicke, denn vielleicht beruhigt es meine Nerven, wenn ich höre, was genau er mit mir vorhat.

»Soll ich dir erzählen, warum du jetzt gleich mit auf mein Hotelzimmer kommen sollst?«

»Ja.« Es ist ein atemloses Wispern.

Ich schnappe nach Luft, als er nach meinem Hocker greift und ihn zu sich heranzieht, bis sich meine Knie zwischen seinen Oberschenkeln befinden. Dann beugt er sich vor, klemmt mir die Haare hinters Ohr und flüstert hinein, sodass sein heißer Atem mir Gänsehaut bereitet. »Weil, wenn wir allein sind, nachdem ich dich schon zweimal zum Höhepunkt gebracht habe, einmal mit den Fingern und einmal mit der Zunge, wenn ich tief in dir bin und dich auf deinen dritten Orgasmus zubefördere, weil ich dir dann ganz genau sagen werde, wie sexy du bist, wie hart ich deinetwegen bin und wie unfassbar heiß du dich anfühlst, wenn ich in dir bin. Du wirst vergessen, dass jemals ein anderer Mann in dir war, und wenn ich es dann schließlich zulasse, wirst du vor Lust schreiend auf meinem Schwanz kommen.«

Als er sich zurücklehnt, damit er mir in die Augen sehen kann, nehme ich an, meine Pupillen sind so stark geweitet, dass zu erkennen ist, wie sehr seine Worte auf mich wirken.

Lächelnd streicht er mit den Fingerknöcheln über meine brennenden Wangen und sagt: »Überzeugend genug?«

Mein Mund ist dermaßen trocken, dass ich kaum sprechen kann, und mein Herz wirft sich regelrecht gegen meinen Brustkorb. Das ist das Verrückteste und Leichtsinnigste, was ich je in meinem Leben in Erwägung gezogen habe. Ich könnte es darauf schieben, dass ich zu viel getrunken habe, doch daran liegt es nicht. Inzwischen bin ich wieder absolut klar im Kopf. Aber ich habe genug davon, mich verantwortungsbewusst zu benehmen und stets das Richtige zu tun. Ich habe es satt, das hier zu zerdenken. Mom hat mir immer geraten, mich auf mein Studium zu konzentrieren und mir einen guten Job zu suchen, statt mich in eine Beziehung zu stürzen oder einen Mann meiner Zukunft in die Quere kommen zu lassen. Na ja, ich habe ihren Rat mehr als beherzigt. Ich bin eine der jüngsten zugelassenen Architektinnen der USA, was schon Beweis genug ist, aber ich will noch vieles erreichen. Da kann ich es nicht auch noch gebrauchen, entscheiden zu müssen, welchem Mann ich mich das erste Mal körperlich hingebe. Ich könnte es einfach tun, es hinter mich bringen und weiterleben, ohne dass es länger über mir schwebt.

Also ja, heute Nacht werde ich einmal im Leben leichtsinnig sein. Ich werde mich gehen lassen, das Denken einstellen und diesem Mann, diesem Fremden, geben, worauf Paul offenbar nicht zu warten bereit war.

Und mein Gefühl sagt mir, er wird dafür sorgen, dass ich jede einzelne Sekunde genieße.

Ich schaue ihm in die Augen. »Sehr überzeugend.«

Helle Zufriedenheit flackert in seinen eisblauen Augen auf.

»Wie heißt du?«, fragt er und streckt die Hand aus, um mir noch eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr zu streichen. Er lässt die Finger an meiner Halsbeuge hinabwandern, sodass in meinem Bauch Schmetterlinge losbrechen.

»Delilah. Und du?«

»Cole«, sagt er und betrachtet mich dabei merkwürdig intensiv, so als könne ich meine Meinung ändern, nachdem ich seinen Namen erfahren habe.

Komischerweise widerstrebt es mir, unseren Small Talk fortzusetzen, nachdem ich eingewilligt habe, Sex mit ihm zu haben. Wie meist in meinem Leben: Wenn ich etwas beschlossen habe, will ich es so schnell wie möglich durchziehen. Zwar bin ich nach wie vor nervös, doch die zunehmend in mir aufkommende Vorfreude kann ich nicht ignorieren. Ich muss einen Teil von mir ausleben, den ich bis jetzt zurückgehalten habe.

Als er also fragt, ob wir gehen sollen, nicke ich, trinke noch einen letzten Schluck Wasser, um meine trockene Kehle zu befeuchten, und rutsche von meinem Hocker.

Während Cole mich mit einer Hand auf meinem Kreuz Richtung Ausgang führt, werde ich den Gedanken nicht los, was seine Hände bald sonst noch alles mit mir anstellen werden. Ich werde das Bild nicht los, wie sich sein vor Schweiß glänzender Körper über mir bewegt.

Abrupt bleibe ich stehen und kann nicht weitergehen, ohne ihm die Wahrheit gestanden zu haben. Womöglich übersteigt sie das, womit er rechnet. Meine Jungfräulichkeit könnte ein Dealbreaker für ihn sein, er hat ein Recht zu wissen, worauf er sich einlässt. »Warte. Ich muss dir erst noch etwas sagen.«

Ein wachsamer Ausdruck strafft seine Züge, und seine Brauen wandern nach oben, während er darauf wartet, dass ich mein Zögern erkläre.

»Ich … ähm … Ich habe das tatsächlich noch nie gemacht.«

»Ich find’s ziemlich offensichtlich, dass es untypisch für dich ist, mit einem Mann mitzugehen, den du eben erst in einer Bar kennengelernt hast.«

Ich senke die Stimme. »Nein. Ich meine, ich habe … es … noch nie gemacht. Überhaupt noch nie.«

Eine Furche erscheint zwischen seinen Brauen.

»Ich bin noch Jungfrau«, zische ich, als er nicht reagiert.

Überraschung flackert in seinen Augen auf. »Was meintest du noch mal, wie alt du bist?«

Seine offenkundige Ungläubigkeit lässt mich das Kinn recken. »So selten ist das ja wohl auch wieder nicht.« Ich halte den Atem an, während ich mich frage, ob er es sich jetzt anders überlegt.

Als er den Blick über mich wandern lässt, schimmert etwas darin, das ich nicht einordnen kann. Ein leises Lächeln umspielt seine Lippen. »Selten genug.« Noch immer halb lächelnd schüttelt er den Kopf, dann nimmt er meine Hand. »Lass uns gehen.«

* * *

Es ist nur ein kurzes Stück zu Fuß bis zu seinem Hotel, einem der Luxuskette King International. Ich bin zu nervös, um sämtliche architektonischen Details in dem weiten Foyer zu erfassen, wie ich es sonst tun würde, aber als er mich zum Fahrstuhl führt, eine Zimmerkarte vorhält und auf den Knopf für das oberste Stockwerk drückt, trifft mich der Schlag. »Eine Suite?«

Seine Lippen biegen sich nach oben. »Vorteil meines Jobs.«

»Was machst du denn?«

»Ich bin im … Gastgewerbe tätig.«

Ich lächle ihn an. »Wow, dann hätte ich wohl doch beim Kellnern bleiben sollen.«

Ich warte darauf, dass er mich fragt, was ich beruflich mache, doch er lässt es bleiben. Er betrachtet mich nur mit seinen umwerfenden, von dunklen Wimpern umrahmten blauen Augen, denn schließlich sind wir nur aus einem Grund hier. Einander kennenzulernen, gehört nicht dazu.

Als mir mein Fehler bewusst wird, lache ich über mich selbst. »Ach«, sage ich. »Ich kriege schon noch den Dreh raus, wie so was hier läuft.«

Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen schüttelt er den Kopf, als amüsierte er sich über mich. Wahrscheinlich ist es so. Bestimmt ist er sonst mit viel erfahreneren Frauen als mir zusammen. Der Gedanke verunsichert mich mehr als gedacht. Bevor ich zu lange darüber nachsinnen kann, gelangt der Fahrstuhl mit einem Plingen auf seiner Etage an und die Türen gehen auf.

Cole führt mich einen kurzen Flur entlang, der so aussieht, als wäre er mit Marmor gefliest. Er hält seine Karte an die Tür, drückt sie auf und tritt zur Seite, damit ich zuerst hineingehe.

»Du meine Güte.« Meine Füße rühren sich nicht mehr vom Fleck, als ich den riesigen Raum betrachte. In einem so luxuriösen Hotelzimmer war ich noch nie. Es lässt sich nur als opulent beschreiben, mit den hohen Decken, dem Parkettboden und den teuer aussehenden Möbeln. Es hängt sogar ein Kristallkronleuchter über dem Esstisch. Woran mein Blick aber hängen bleibt, ist die unverstellte Aussicht auf die Skyline von New York City.

»Wow«, flüstere ich. Die bodentiefen Fenster ziehen mich an, und ich bleibe davor stehen, berühre mit den Fingerspitzen leicht das kalte Glas, während ich auf die sich unter mir ausbreitende Stadt schaue.

Unwohlsein regt sich in meinem Bauch. Zwar mag Coles Arbeitgeber für die Hotelsuite aufkommen, aber er ist ganz offensichtlich selbst reich. Und ich weiß, wie reiche Männer sind: Wenn sie etwas wollen, ob Besitztümer oder einen Menschen, sind sie gnadenlos dahinter her, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen ihrer Selbstsucht.

Mache ich einen Fehler?

Ich schüttele den Kopf. Ich zerdenke es schon wieder. Nach heute Nacht werde ich Cole nie wiedersehen, und ich habe alle Vorkehrungen getroffen, um mich vor ungewollten Konsequenzen zu schützen. Sobald ich anfing, Paul zu daten, habe ich mir ein Verhütungsstäbchen einsetzen lassen. In der Annahme, dass ich es heute Abend mit ihm tun würde, habe ich sogar ein Kondom eingepackt. Falls ein Mann wie Cole aus irgendeinem Grund keins zur Hand haben sollte, bin ich also vorbereitet.

»Möchtest du was trinken?«, fragt Cole hinter mir.

Ich löse mich von der Aussicht und schaue ihn an, der vor einer ausladenden Hausbar steht. So verlockend es ist, mir mit einem großen Glas Wein Mut anzutrinken, möchte ich alles ganz genau mitbekommen, was zwischen uns passiert.

»Ich hatte heute Abend wohl schon genug Alkohol. Ich nehme bloß ein Wasser, danke.«

Er öffnet eine Flasche, schenkt mir ein Glas ein, gibt eine Scheibe Zitrone hinein und kommt zu mir. Als ich das Glas entgegennehme und sich unsere Finger streifen, huscht mein Blick zu ihm, während mein Herzschlag in die Höhe schießt.

Ich trinke einen Schluck, dann noch einen. Cole hat sich nicht die Mühe gemacht, sich selbst etwas einzuschenken. Stattdessen beobachtet er mich, und sein Blick verdunkelt sich, als ich mir einen verirrten Wassertropfen von den Lippen lecke.

Ohne abzuwarten, bis ich ausgetrunken habe, nimmt er mir das Glas ab. »Du bist doch nicht hier, um deinen Flüssigkeitshaushalt auszugleichen und den Ausblick zu bewundern, oder?

Mir schlägt das Herz bis zum Hals. »Ich – äh, nein, bin ich nicht.«

Wieder landet sein Blick auf meinem Mund, und er hebt die Hand, um mit dem Daumen über meine Unterlippe zu fahren. Wird er mich jetzt küssen?

»Dreh dich um«, sagt er mit tiefer, fester Stimme.

Ich blinzele, stoße einen zittrigen Atemstoß aus und tue, was er sagt. Ich zucke nur ganz leicht zusammen, als er an den Reißverschluss meines Kleids fasst und ihn aufzieht. Er lässt sich Zeit, als genieße er die Vorfreude, dann streift er die Träger über meine Schultern. Der Stoff gleitet an meinem Körper hinab und landet als Häufchen am Boden.

Du meine Güte, das hier geschieht wirklich.

»Geh ins Schlafzimmer. Schön langsam«, verlangt er, und als ich über die Schulter zu ihm schaue, schenkt er mir ein heißes Grinsen. »Komm schon, Kätzchen. Wenn du das hier willst, dann machen wir’s auf meine Art. Und ich will dich ansehen.«

Kätzchen? Echt jetzt? Ich hinterfrage es jedoch nicht weiter. Ich habe Wichtigeres im Kopf. »So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.«

Er lässt die Fingerknöchel an meiner Wirbelsäule hinabgleiten, und seine Berührung hinterlässt bei mir eine Gänsehaut. Sein Blick ist eindringlich. »Du hast dir mich nicht ohne Grund ausgesucht«, sagt er, »und der ist nicht, dass du dachtest, ich wäre sanft und zärtlich. Bestimmt hast du schon jede Menge richtig nette Männer kennengelernt, die dich zu gern mit Süßholzgeraspel aus den Klamotten und in ihr Bett gequatscht hätten, aber die wolltest du alle nicht, stimmt’s? Du willst mich. Und zwar, weil ein Teil von dir genau weiß, wie das hier ablaufen wird. Du hast genug vom Denken, jetzt willst du loslassen und fühlen. Aber es kann sein, dass ich mich irre. Vielleicht willst du tatsächlich Süßholzgeraspel hören und hinterher kuscheln. Wenn das der Fall ist, tu dir keinen Zwang an und geh wieder zur Tür hinaus. Ich lasse dich sogar von einem Fahrer nach Hause bringen.«

Vielleicht sollte ich gehen. Vielleicht sollte ich sein Angebot annehmen und diesen Abend als einen Moment des Leichtsinns verbuchen. Aber wie ich hier so in meinen Dessous vor einem im Grunde völlig fremden Mann stehe, will ich nicht gehen. Ich muss Vertrauen in mich und meine Urteilsfähigkeit haben. Lernen, meinem Instinkt zu vertrauen, statt zu viel zu analysieren. Und jetzt gerade sagt mir mein Instinkt, dass ich brauche, was dieser Mann mir zu bieten hat. Er soll die Kontrolle übernehmen, damit ich loslassen kann.

Ich stoße den Atem aus, lockere meine angespannten Muskeln, dann steige ich aus meinem abgestreiften Kleid und gehe Richtung Schlafzimmer.

5

Cole

Verdammt. Delilah ist eine totale Augenweide. Sie mag zierlich sein, aber ihre zarten Schultern und die schmale Taille gehen über in kurvige Hüften und einen prallen Po, den ich liebend gern über die Sofalehne gebeugt sehen würde.

So sehr mich die Vorstellung reizt, ich bin kein derartiges Arschloch, dass ich ihr die Jungfräulichkeit auf die Art nehmen würde. Heißt aber nicht, dass ich es mir nicht trotzdem ausmale.

Sie wiegt ihren Körper verführerisch, und ich folge ihr, wobei ich im Gehen meine Krawatte lockere. Ich reibe die Seide zwischen meinen Fingern, während ich mir vorstelle, wie ich sie ihr um die Handgelenke binde und über den Kopf strecke. Aber nein. Nicht bei ihrem ersten Mal. Fuck. Es gibt so vieles, was ich mit ihr anstellen will, dabei werde ich nie Gelegenheit dazu haben. Nicht wenn die nächsten paar gemeinsamen Stunden alles sind, was wir haben.

Sie gelangt beim Bett an und sieht über die Schulter hinweg erneut zu mir. Sie dreht sich nicht um, wartet nur auf meine nächste Anweisung – und scheiße, wenn mich das mal nicht anmacht.

Ein letzter Schritt, dann stehe ich hinter ihr, so dicht, dass mein schmerzhaft harter Schwanz ihren Po berührt. Sie zieht scharf die Luft ein, als ich den Verschluss ihres BHs aufschnippen lasse, die Träger über ihre Schultern schiebe und den spitzenbesetzten Stoff zu Boden fallen lasse. Mit einer Hand beuge ich ihren Kopf zur Seite, damit ich die Lippen über ihren Hals gleiten lassen kann und mit der Zunge über die Stelle fahren, unter der ihr Puls heftig pocht. Sie wankt gegen mich, woraufhin ich lächeln muss.

»Dreh dich um.« Meine Stimme ist ein raues Flüstern, und als sie sich mir zuwendet, wandert mein Blick sofort zu ihren vollen Brüsten und den blassrosa Brustwarzen, die langsam hart werden. Ich kann’s verdammt noch mal nicht erwarten, sie zu kosten.

Meine Geduld ist vorbei, ich lege einen Arm um ihre Taille, umfasse eine dieser herrlichen Brüste und neige den Kopf, um sie in den Mund zu nehmen.

Instinktiv landen ihre Hände an meinem Kopf, sie fasst mir ins Haar und stöhnt auf, als ich die Zunge um ihre Brustwarze kreisen lassen. Ich wende meine Aufmerksamkeit ihrer anderen Brust zu, kratze mit den Zähnen darüber und beiße sanft in die empfindliche Haut.

»Cole«, keucht sie. »Ich … Ich brauch …«

Ich richte mich auf. »Ich weiß, was du brauchst, und das geb ich dir auch bald, aber zuerst will ich, dass du aufs Bett steigst, ganz bis nach oben krabbelst und dich dann ans Kopfteil gelehnt hinsetzt.«

Erneut zögert sie, aber ich trete einen Schritt zurück und verschränke abwartend die Arme, gebe weitaus mehr Selbstbeherrschung vor, als ich besitze.

Als sie sich darauf einlässt und zum Kopfende krabbelt, bekomme ich wieder ihren üppigen Hintern präsentiert – der von nicht mehr als dem winzigen Streifen Stoff zwischen ihren Beinen bedeckt wird –, und ich muss eine Hand auf meine Erektion pressen, damit der schmerzhafte Druck etwas nachlässt.

Sobald sie gegen das Kopfteil aus schwarzem Leder gelehnt dasitzt und mich mit einer Mischung aus Nervosität und Verlangen ansieht, lasse ich die Hand sinken. »Jetzt will ich, dass du deinen kleinen Slip zur Seite ziehst und dich selbst berührst.«

Ihre Wangen röten sich und sie schüttelt leicht den Kopf. »Ich glaub, damit fühle ich mich nicht wohl.«

Ich knöpfe langsam mein Hemd auf. »Wenn es dein erstes Mal ist, soll es so gut wie möglich für dich werden. Zu sehen, wie du dich selbst gern anfasst, verrät mir, wie ich dafür sorgen kann.« Das stimmt, wenn auch nicht ganz. Ich weiß nicht recht, ob sie so gut darauf reagieren würde, wenn ich sage, dass es mich total anmacht, zuzugucken, wie sie sich berührt. »Oder willst du mir erzählen, du bist so unschuldig, dass du es dir noch nicht mal selbst gemacht hast?«

Sie verfolgt jede meiner Bewegungen, als ich mein Hemd ausziehe. Wie sich ihr Blick beim Betrachten meiner Brust verdunkelt, verrät mir, dass sie die viele Zeit zu schätzen weiß, die ich im Fitnessstudio verbracht habe.

Aber als sie registriert, was ich eben gesagt habe, schnellt ihr Blick wieder hoch zu meinem Gesicht. »Doch, natürlich.«

Ich erlaube mir, über den in ihren Augen aufflammenden Ärger zu grinsen, und kann es mir nicht verkneifen, sie noch mehr zu provozieren. »Vielleicht sollte ich wissen, wie unschuldig du tatsächlich bist. Wie weit bist du schon gegangen? Hast du schon mal irgendwas eingeführt? Oder hat das ein Mann übernommen? Hat’s dir jemand mit dem Mund besorgt? Womit habe ich es hier zu tun?«

Die Verärgerung flammt noch heißer auf. »Ja, ja und ja. Und damit du’s weißt: Ich hab zu Hause eine Schublade voller Toys, du brauchst dir also keine Sorgen über Blut auf dem Laken zu machen. Genau genommen weiß ich gar nicht, ob deine Ausstattung mit meinem Lieblingsteil mithalten kann. Es ist groß.«

Ich lache auf. Ich kann nicht anders. Diese Miezekatze zeigt Krallen. »Wenn ich nicht wüsste, dass meine Ausstattung dich ganz bald dazu bringen wird, dass du meinen Namen stöhnst, wäre ich vielleicht nervös. Aber sofern du nicht gerade einen von diesen Riesenteilen hast, werd ich alles übertreffen. Und da du ja so erfahren in Selbstliebe bist«, ich grinse, als sie rote Wangen bekommt, weil ihr klar wird, was sie da eingestanden hat, »sollte es dir doch nichts ausmachen, mir zu zeigen, wie du es machst.«

Ich lege eine Hand in meinen Schritt und beobachte, wie sie angesichts der Erektion in meiner Hose große Augen macht. »Wenn du dich dann wohler fühlst, zeige ich dir gleichzeitig, wie sehr du mich damit anmachst.«

Sie beißt sich kurz auf die Unterlippe. »Okay«, flüstert sie dann.

»Braves Mädchen«, raune ich.

Wie ihr Blick zu meinem Gesicht zuckt und sie kurz die Zunge hervorschnellen lässt, um ihre Lippen zu befeuchten, ist fesselnd. Es gefällt ihr, wenn ich das sage.

Den Blick fest auf sie gerichtet, öffne ich den Reißverschluss meiner Jeans, hole meinen pulsierenden Schwanz hervor und umschließe ihn. Delilahs Augen weiten sich, während sie beobachtet, wie sich meine Finger langsam auf und ab bewegen. »Du bist dran«, sage ich.

Unter einem hörbaren Schlucken lässt sie die Hände hinabwandern. Mit einer Hand zieht sie den Spitzenslip beiseite und enthüllt das Schönste, was ich je gesehen habe. Mit den Fingern der anderen berührt sie zaghaft ihre Klitoris, bevor sie sie kreisend massiert.

Verdammt.

Ich verstärke meinen Griff. »Richtig so, Kätzchen. Ich würde ja vorschlagen, dass du weitermachst, bis du bereit für mich bist, aber so feucht, wie du schon bist, scheinst du kurz davor zu sein.«

Ihre Lider flattern, sie schnappt nach Luft, macht aber schön brav weiter.

Ich verlangsame meine Handbewegung, denn zuzuschauen, wie sie sich befriedigt, bringt mich zu schnell zu kurz davor. Vor lauter Drang, zwischen ihren Schenkeln zu liegen und in ihre für mich bestimmt einmalige Enge vorzudringen, durchfährt mich ein heißer Schauer der Lust. »Eigentlich wollte ich dich ausprobieren lassen, wie viele Finger reinpassen, aber ich bin mal gierig und übernehm das selbst.«

Die Matratze gibt unter meinem Gewicht nach, als ich daraufsteige und mich zwischen ihre gespreizten Beine bringe. Ich kann nicht aufhören, ihre schon feuchte rosa Haut anzustarren, und der Drang, hineinzutauchen, ist so groß, dass ich die Augen schließen und einmal tief durchatmen muss. Solche Vorfreude auf den Sex mit einer Frau habe ich nicht empfunden seit … keine Ahnung.