Controlling mit SAP S/4HANA® – Customizing Produktkosten-Controlling - Grit Drünert - E-Book

Controlling mit SAP S/4HANA® – Customizing Produktkosten-Controlling E-Book

Grit Drünert

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Beschreibung

Mit der engen Verflechtung von externem und internem Rechnungswesen sowie der Reorganisation der Datenstruktur in SAP S/4HANA bieten sich im Produktkosten-Controlling ganz neue Möglichkeiten. Doch erst mit den richtigen Systemeinstellungen können Unternehmen die Vorteile der Komponente CO-PC voll nutzen.

Auf Basis der Grundeinstellungen für das Produktkosten-Controlling bringt Ihnen das Autorenduo die Produktkostenplanung nahe und macht Sie mit den drei wesentlichen Szenarien der Kostenträgerrechnung vertraut: dem periodischen Produktkosten-Controlling für die Massenfertigung, dem auftragsbezogenen Produktkosten-Controlling in der Werkstatt- oder Einzelfertigung und schließlich dem Kundenauftrags-Controlling, das es Ihnen erlaubt, einzelne Aufträge gesondert unter die Lupe zu nehmen. Ein eigenes Kapitel ist dem Material-Ledger gewidmet, das es Ihnen ermöglicht, Materialien zu parallelen Währungen bzw. Bewertungen zu führen und über die Istkostenrechnung einen periodischen Verrechnungspreis zu ermitteln. Schritt für Schritt lernen Sie, wie Sie das Material-Ledger implementieren, aktiv setzen und die Voraussetzungen für eine korrekte Istkalkulation schaffen.


  • Grundeinstellungen für das Produktkosten-Controlling
  • Wegweiser durch die Bestandteile der Materialkalkulation
  • Periodenabschluss: WIP, Abweichungsermittlung, Abrechnung
  • Material-Ledger und Istkalkulation produktiv setzen


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 179

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Martin MunzelGrit Drünert

Controlling mit SAP S/4HANA® – Customizing Produktkosten-Controlling

Martin Munzel, Grit DrünertControlling in SAP S/4HANA® – Customizing Produktkosten-Controlling

ISBN:978-3-960123-87-3 (E-Book)

Lektorat:Bernhard Edlmann

Korrektorat:Die Korrekturstube – Lektorat & Korrektorat

Coverdesign:Philip Esch

Coverfoto:iStockphoto.com | Denis_prof No. 930157982

Satz & Layout:Johann-Christian Hanke

 

Alle Rechte vorbehalten

1. Aufl. 2025

© Espresso Tutorials GmbH, Gleichen 2025

URL:www.espresso-tutorials.de

Das vorliegende Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion und der Vervielfältigung. Espresso Tutorials GmbH, Bahnhofstr. 2, 37130 Gleichen, Deutschland.

Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text und Abbildungen verwendet wurde, können weder der Verlag noch die Autoren oder Herausgeber für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder Haftung übernehmen.

Feedback:Wir freuen uns über Fragen und Anmerkungen jeglicher Art. Bitte senden Sie diese an: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelseite
Copyright/Impressum
Vorwort
1 Grundlagen und Überblick
1.1 Organisationsstrukturen
1.2 Allgemeine Grundeinstellungen im Controlling
1.3 Grundeinstellungen für das Produktkosten-Controlling
1.4 Überblick Produktkosten-Controlling
2 Produktkostenplanung
2.1 Überblick
2.2 Grundeinstellungen für die Materialkalkulation
2.3 Materialkalkulation
2.4 Preisfortschreibung
2.5 Ausgewählte Funktionen in der Materialkalkulation
2.6 Ad-hoc-Kalkulation
3 Kostenträgerrechnung
3.1 Überblick
3.2 Periodisches Produktkosten-Controlling
3.3 Auftragsbezogenes Produktkosten-Controlling
3.4 Kundenauftrags-Controlling
4 Istkalkulation/Material-Ledger
4.1 Vorbereitungen und Aktivierung des Material-Ledgers
4.2 Produktivstart für das Material-Ledger
4.3 Materialfortschreibung
4.4 Istkalkulation
5 Zusammenfassung
A Die Autoren
B Disclaimer
Weitere Bücher von Espresso Tutorials

Willkommen bei Espresso Tutorials!

Unser Ziel ist es, SAP-Wissen wie einen Espresso zu servieren: Auf das Wesentliche verdichtete Informationen anstelle langatmiger Kompendien – für ein effektives Lernen an konkreten Fallbeispielen. Viele unserer Bücher enthalten zusätzlich Videos, mit denen Sie Schritt für Schritt die vermittelten Inhalte nachvollziehen können. Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal mit einer umfangreichen Auswahl frei zugänglicher Videos: https://www.youtube.com/user/EspressoTutorials.

Kennen Sie schon unser Forum? Hier erhalten Sie stets aktuelle Informationen zu Entwicklungen der SAP-Software, Hilfe zu Ihren Fragen und die Gelegenheit, mit anderen Anwendern zu diskutieren: https://forum.espresso-tutorials.com/.

Eine Auswahl weiterer Bücher von Espresso Tutorials:

Tom King:

Materialbewertung und das Material-Ledger in SAP S/4HANA

®

Nora Voigt:

Schnelleinstieg in SAP Margin Analysis (CO-PA) in SAP S/4HANA

®

Rudolf Poppenberger:

Konzernbewertung mit SAP S/4HANA

®

Material-Ledger

Andreas Unkelbach, Martin Munzel:

Controlling mit SAP S/4HANA

®

– Customizing Kostenstellenrechnung

Stefan Eifler:

Schnelleinstieg in die SAP

®

-Ergebnisrechnung (CO-PA)

– 2., erweiterte Auflage

Christian Sterlepper, Martin Munzel:

Innenaufträge in SAP S/4HANA

®

– Customizing

Vorwort

Mit S/4HANA hat die SAP eine neue Generation der ERP-Software geschaffen. Die HANA-Datenbank ist durch ihren spaltenbasierten Lesezugriff deutlich performanter als zeilenbasierte Datenbanken. Im Accounting wurde die Datenstruktur mit der Einführung des Universal Journal komplett reorganisiert. Externes und internes Rechnungswesen sind weiter zusammengewachsen und bieten dadurch wesentlich mehr Möglichkeiten als noch in SAP ECC.

Diese Neuerungen greifen auch im Customizing des Produktkosten-Controllings, das wir Ihnen in unserem Buch erläutern wollen. Wir sprechen damit Key-User, SAP-Berater und Controller an, die etwas über die der Anwendung zugrunde liegenden Einstellungen erfahren möchten – sei es, um diese selbst zu implementieren oder um die fachlichen Prozesse besser zu verstehen.

Bereits vorhandene SAP-Kenntnisse oder sogar ein tiefergehendes Wissen über das Customizing der Kostenstellenrechnung erleichtern es Ihnen, die Inhalte unseres Buches nachzuvollziehen.

Das Produktkosten-Controlling hat den Zweck, den Wert von Materialien zu bestimmen und die Kosten zu analysieren, die im Produktionsprozess entstehen. Auf Basis verschiedener Kostenträgerarten vergleichen Sie Plan-, Ist- und Sollkosten und ermitteln Abweichungen zwischen diesen.

Wir werden Ihnen zunächst einen Überblick darüber geben, welche Voraussetzungen Sie in Ihrem SAP-S/4HANA-System schaffen müssen, um das Produktkosten-Controlling überhaupt einsetzen zu können. Dabei klären wir auch die grundlegenden Begriffe, die im weiteren Verlauf dieses Buches immer wieder aufgegriffen werden.

Wir zeigen Ihnen beispielsweise die Grundeinstellungen, die Sie im Rahmen der Produktkostenplanung vornehmen müssen und die für das gesamte Produktkosten-Controlling von Relevanz sind, erklären, wie ein Elementeschema aufgebaut ist, welche Bestandteile eine Kalkulationsvariante enthält oder welche Besonderheiten bei Mischkalkulationen sowie bei der Kuppelproduktion bestehen.

Die Kostenträgerrechnung umfasst drei Teilabschnitte, die sich jeweils auf unterschiedliche Fertigungsszenarien konzentrieren. Beim periodischen Produktkosten-Controlling betrachten Sie aus der Sicht eines Massenfertigers die Kosten und Abweichungen anhand von Produktkostensammlern. Das auftragsbezogene Produktkosten-Controlling wiederum unterstützt Sie im Rahmen einer Werkstatt- oder Einzelfertigung dabei, individuelle Fertigungsaufträge auszuwerten. Das Kundenauftrags-Controlling setzen Sie in der Regel in Kombination mit periodischem oder auftragsbezogenem Produktkosten-Controlling ein, um den Erfolg von einzelnen Kundenaufträgen zu ermitteln.

Zum Thema Material-Ledger und Istkalkulation erläutern wir ausführlich, welche Einstellungen Sie vornehmen müssen, um mit parallelen Währungen arbeiten zu können, und was beim Produktivstart zu beachten ist. Wir stellen außerdem alle notwendigen Customizing-Einstellungen vor, anhand derer Sie die Istkalkulation konfigurieren.

Damit versetzen wir Sie in die Lage, die Steuerung der bereits genutzten Prozesse und Werteflüsse zu verstehen, für Ihr Unternehmen anzupassen und/oder weitere Komponenten einzuführen. Anhand von Screenshots und deren Erläuterung können Sie die notwendigen Schritte einfach nachvollziehen und selbst gestalten.

Bevor Sie mit dem Arbeiten am System starten, empfehlen wir Ihnen, konkret zu definieren, welche Informationen und welchen Nutzen Sie aus den Funktionen des Produktkosten-Controllings für Ihr Unternehmen ziehen möchten. Dies hilft Ihnen, gezielt Ihre Einstellungen darauf auszurichten.

Dank

Ein Buch zu schreiben, war schwieriger, als ich es mir zu Anfang vorgestellt hatte. Ich danke daher besonders meinem Mann und meinen beiden Töchtern für ihr Verständnis für die notwendige Zeit am Schreibtisch sowie für ihre Unterstützung und Motivation bei diesem Projekt. Zudem danke ich meinem Arbeitgeber, der serv.it Gesellschaft für IT Services mbH und der heristo ag, dass ich neben meinem Beruf auch als Autorin tätig sein konnte. Ein ebenso herzlicher Dank geht an Martin Munzel für die Möglichkeit, dieses Buch als Co-Autorin mit ihm zusammen zu erarbeiten.

Grit Drünert

 

Das Produktkosten-Controlling ist mir im Laufe meiner Beraterlaufbahn wirklich ans Herz gewachsen, da es abhängig von Kundenprozessen immer neue Herausforderungen bietet. Ich möchte mich bei Marianne Hennies für die wunderbare Zusammenarbeit bedanken, bei der wir einige Produktkalkulationen gebaut haben, die auf Jahre Bestand hatten.

Den Dank an meine Co-Autorin Grit Drünert möchte ich gerne erwidern: Alleine hätte ich es nicht geschafft, dieses Buch zu schreiben!

Martin Munzel

Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:

Hinweis

Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.

Beispiel

Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.

Achtung

Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.

Die Form der Anrede

Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen Personen weiblichen und diversen Geschlechts.

Hinweis zum Urheberrecht

Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.

1   Grundlagen und Überblick

Die Organisationseinheiten der Finanzbuchhaltung, des Controllings sowie der Logistik bilden die Grundlage für alle Einstellungen im Produktkosten-Controlling. Die allgemeinen Grundeinstellungen betreffen alle Untermodule des Controllings.

In diesem Kapitel stellen wir Ihnen die zentralen Organisationsstrukturen vor, die Sie für das Produktkosten-Controlling benötigen.

Anschließend zeigen wir Ihnen, welche Grundeinstellungen Sie im Controlling allgemein vornehmen müssen. Wir erläutern dabei die Konzepte der Nummernkreise und Versionen und zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie bei der Pflege der Nachrichtensteuerung und der Planung haben. Im Anschluss beschäftigen wir uns mit den Einstellungen zur parallelen Bewertung, die Sie vornehmen müssen, falls Sie parallele Wertansätze im Controlling fahren wollen. Des Weiteren erhalten Sie einige Hinweise zum Transportwesen im Controlling.

Schließlich stellen wir Ihnen die für das Produktkosten-Controlling notwendigen Grundeinstellungen wie die Festlegung der Bewertungsebene, die Freischaltung für die Materialwirtschaft (MM) und die Fortschreibung der Materialarten vor und geben Ihnen einen Überblick über die Teilbereiche des Produktkosten-Controllings.

1.1   Organisationsstrukturen

Die Finanzbuchhaltung (Modul FI) bildet den Kern des SAP-S/4HANA-Systems, da ein Großteil der Vorgänge, die im System gebucht werden, einen Beleg in der Finanzbuchhaltung nach sich zieht. Es ist nicht möglich, SAP S/4HANA produktiv zu betreiben, ohne mindestens einen Buchungskreis definiert zu haben, der mit einem Kontenplan und einer Geschäftsjahresvariante verknüpft ist. Wie Sie später sehen werden, ist der Kostenrechnungskreis, die grundlegende Organisationseinheit im Controlling, eng mit den genannten Elementen verzahnt. Sie lernen in diesem Abschnitt außerdem den Ergebnisbereich kennen, der die Grundlage für die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung bildet. Zum Abschluss stellen wir Ihnen die Einheiten Werk und Bewertungsklasse vor, die zur Materialwirtschaft gehören und notwendig für das Produktkosten-Controlling sind.

1.1.1   Buchungskreis

Ein Buchungskreis bildet in SAP S/4HANA eine selbstständige bilanzierende Einheit ab und ist damit die kleinste organisatorische Einheit des externen Rechnungswesens. Für jeden Buchungskreis können Sie einen gesetzlichen Einzelabschluss (Monatsabschluss und Jahresabschluss) inklusive vollständiger Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erstellen. Wie bereits erwähnt, bildet der Buchungskreis auch die Grundlage für alle weiteren Organisationseinheiten in den verschiedenen SAP-Modulen.

Sie definieren einen Buchungskreis im Customizing über Unternehmensstruktur • Definition • Finanzwesen • Buchungskreis bearbeiten, kopieren, löschen, prüfen. Wählen Sie hier die Aktivität Buchungskreis kopieren, löschen, prüfen (Transaktion EC01).

Sie haben die Möglichkeit, einen existierenden Buchungskreis zu kopieren und im Nachhinein die Buchungskreiseinstellungen anzupassen. Wir empfehlen Ihnen, Ihren eigenen Buchungskreis aus einem vorhandenen unter Berücksichtigung eines Landes-Templates zu erstellen, z.B. sollten Sie für einen deutschen Buchungskreis den Buchungskreis DE01 (Country Template DE) als Kopiervorlage nutzen. Damit werden bestimmte Landeseinstellungen mit übernommen. Passen Sie auf keinen Fall den Buchungskreis 0001 als eigenen Buchungskreis an, da dieser von SAP für verschiedene Buchungskreisupdates verwendet wird und diese Ihre Einstellungen überschreiben könnten.

Nachdem Sie den Buchungskreis kopiert haben, passen Sie die kopierten Daten über den Customizing-Pfad Unternehmensstruktur • Definition • Finanzwesen • Buchungskreis bearbeiten, kopieren, löschen, prüfen an. Wählen Sie hier die Aktivität Buchungskreisdaten bearbeiten (siehe Abbildung 1.1).

Abbildung 1.1: Buchungskreis anlegen

Über das Symbol springen Sie in die Pflege der Adressdaten des Buchungskreises.

Alle kopierten Einstellungen zum Buchungskreis erreichen Sie über das Customizing-Menü Finanzwesen • Grundeinstellungen Finanzwesen • Globale Parameter prüfen und ergänzen zur Ansicht und Änderung (siehe Abbildung 1.2).

Abbildung 1.2: Buchungskreis – globale Parameter

1.1.2   Kontenplan

Der Kontenplan bildet das strukturierte Verzeichnis aller Sachkonten (Hauptbuchkonten) und gibt damit den Rahmen für eine ordnungsgemäße Darstellung von Buchhaltungsdaten vor. Jedem Buchungskreis muss zwingend ein Kontenplan zugeordnet werden. Der zugeordnete Kontenplan wird als operativer Kontenplan bezeichnet, d.h., auf den Konten des operativen Kontenplans werden die Buchungen im Tagesgeschäft durchgeführt. Der operative Kontenplan wird sowohl von der Buchhaltung als auch vom Controlling verwendet. Bei der Definition des Kontenplans entscheiden Sie, wie viele Stellen die Sachkontennummer haben und ob eine Zuordnung zu einem Konzernkontenplan erfolgen soll. Die Einstellungen zum Kontenplan nehmen Sie über den Menüpfad Finanzwesen • Grundeinstellungen Finanzwesen • Hauptbuchhaltung • Stammdaten • Sachkonten • Vorarbeiten • Kontenplanverzeichnis bearbeiten (Transaktion OB13) vor (siehe Abbildung 1.3).

Abbildung 1.3: Kontenplanverzeichnis bearbeiten

Ein Kontenplan kann mehreren Buchungskreisen zugeordnet werden. Falls Sie Änderungen an einem Kontenplan vornehmen, beachten Sie bitte, dass die Änderungen auch für alle anderen Buchungskreise gelten, die den gleichen Kontenplan nutzen.

Kontenplan zum Buchungskreis zuordnen

Dem Buchungskreis OBDE wurde durch die Buchungskreiskopie der Kontenplan OTTO zugeordnet (siehe Abbildung 1.4). Sie verknüpfen den Kontenplan mit einem Buchungskreis über den Pfad Finanzwesen • Grundeinstellungen Finanzwesen • Hauptbuchhaltung • Stammdaten • Sachkonten • Vorarbeiten • Buchungskreis einem Kontenplan zuordnen (Transaktion OB62).

Abbildung 1.4: Kontenplan zum Buchungskreis zuordnen

1.1.3   Geschäftsjahresvariante

Damit Geschäftsvorgänge bestimmten Zeiträumen zugeordnet werden können, muss ein Geschäftsjahr mit Buchungsperioden festgelegt werden. Hierfür definieren Sie eine Geschäftsjahresvariante. Jeder Buchungskreis muss einer Geschäftsjahresvariante zugeordnet sein.

Das Geschäftsjahr kann sich mit dem Kalenderjahr decken, muss es aber nicht. Zum Beispiel kann ein Geschäftsjahr von Oktober bis September dauern, damit die Jahresabschlussarbeiten nicht mit den Feiertagen Ende Dezember zusammenfallen.

Die Geschäftsjahresvarianten können jahresunabhängig oder jahresabhängig definiert werden. Jahresunabhängig bedeutet, dass in jedem Jahr die Periodenanzahl sowie das Start- und Enddatum der Perioden gleich sind.

Bei einer jahresabhängigen Geschäftsjahresvariante können die Perioden von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein (z.B. finden Sie in britischen Unternehmen oft Geschäftsjahre, in denen die Perioden Kalenderwochen oder vier Kalenderwochen entsprechen). In der Regel empfiehlt es sich, jahresunabhängige Geschäftsjahresvarianten zu verwenden.

Die Einstellungen zu den Geschäftsjahresvarianten nehmen Sie über Finanzwesen • Grundeinstellungen Finanzwesen • Bücher • Geschäftsjahr und Buchungsperioden • Geschäftsjahresvariante pflegen vor (Transaktion OB29, siehe Abbildung 1.5).

Abbildung 1.5: Geschäftsjahresvariante pflegen

Damit haben wir Ihnen die wichtigsten Organisationseinheiten in der Finanzbuchhaltung vorgestellt. Wir fahren nun fort mit den Strukturen im Controlling.

1.1.4   Kostenrechnungskreis

Der Kostenrechnungskreis ist die zentrale Organisationseinheit im Controlling, von der alle weiteren Stammdaten und Einstellungen abhängig sind. Wie beim Buchungskreis in der Finanzbuchhaltung müssen Sie zunächst einen Kostenrechnungskreis anlegen, um überhaupt das Customizing im CO einstellen zu können. Ein Kostenrechnungskreis ist als Organisationseinheit definiert, für die eine vollständige, in sich geschlossene Kostenrechnung durchgeführt werden kann.

Sie erstellen einen Kostenrechnungskreis über folgenden Pfad im Customizing: Unternehmensstruktur • Definition • Controlling • Kostenrechnungskreis pflegen. Im anschließend erscheinenden Pop-up-Fenster wählen Sie erneut Kostenrechnungskreis pflegen. Wenn Sie nun auf die Schaltfläche Neue Einträge klicken, können Sie einen neuen Kostenrechnungskreis anlegen (Transaktion OX06, siehe Abbildung 1.6).

Abbildung 1.6: Kostenrechnungskreis anlegen

Sie müssen jeden Buchungskreis einem Kostenrechnungskreis zuordnen, wobei Sie auch mehrere Buchungskreise mit demselben Kostenrechnungskreis verknüpfen können. Dazu müssen aber der bzw. die betroffenen Buchungskreis(e) und der Kostenrechnungskreis denselben Kontenplan und dieselbe Anzahl an Buchungsperioden verwenden. Die Währungen hingegen dürfen unterschiedlich sind.

Über den Parameter Bukrs->Kokrs im Block Zuordnungssteuerung legen Sie fest, ob Sie dem Kostenrechnungskreis einen oder mehrere Buchungskreise zuordnen wollen (in unserem Beispiel haben wir den KostenrechnungskreisOBEU auf Buchungskreisübergreifende Kostenrechnung eingestellt, d.h., wir können ihn mit mehreren Buchungskreisen verknüpfen).

Entscheiden Sie sich beim Anlegen für den Button , ist der Schlüssel des Kostenrechnungskreises nicht mehr frei wählbar, sondern wird mit allen Parametern, wie dem Kontenplan oder der Geschäftsjahresvariante, vom Buchungskreis in den Kostenrechnungskreis übernommen.

Die Parameter im Block Währungseinstellung erläutern wir weiter unten in Abschnitt 1.2.5.

Aufbau der Organisationsstruktur

Es gibt eine klare Empfehlung der SAP, für das gesamte Unternehmen nur einen Kostenrechnungskreis zu führen. Das bedeutet, Sie ordnen alle Buchungskreise diesem einen Kostenrechnungskreis zu. Dies bietet Ihnen folgende Vorteile:

Ein Buchungskreis darf einem Kostenrechnungskreis nur dann zugeordnet werden, wenn beide dieselbe Geschäftsjahresvariante und denselben Kontenplan verwenden. Damit können Sie gewährleisten, dass alle Buchungskreise denselben Kontenplan verwenden, und auf diese Weise eine grundlegende Standardisierung sicherstellen.Stammdaten wie Kostenarten, Kostenstellen und Profitcenter müssen für jeden Kostenrechnungskreis angelegt werden. Bei nur einem Kostenrechnungskreis verringern Sie den Aufwand für die Stammdatenpflege erheblich.Sie können buchungskreisübergreifende Auswertungen im Controlling fahren. Es ist in SAP S/4HANA nicht möglich, Daten aus unterschiedlichen Kostenrechnungskreisen in ein und demselben Bericht anzuzeigen.Grundlegende Funktionen im Controlling sind nur innerhalb eines Kostenrechnungskreises möglich, etwa buchungskreisübergreifender Verkauf, Transferpreise, Verrechnungen im Controlling oder werksübergreifende Kalkulation.

Buchungskreis zum Kostenrechnungskreis zuordnen

Im nächsten Schritt müssen Sie dem Kostenrechnungskreis mindestens einen Buchungskreis zuordnen, sofern Sie dies nicht bereits beim Anlegen des Kostenrechnungskreises getan haben. Über den Pfad Unternehmensstruktur • Zuordnung • Controlling • Buchungskreis – Kostenrechnungskreis zuordnen gelangen Sie auf das Einstiegsbild zur Zuordnungspflege. Markieren Sie Ihren Kostenrechnungskreis, und doppelklicken Sie im linken Bildschirmteil auf Zuordnung Buchungskreis(e). Klicken Sie auf Neue Einträge, und fügen Sie einen oder mehrere Buchungskreise hinzu (siehe Abbildung 1.7). In unserem Beispiel wurde der Buchungskreis OBDE dem Kostenrechnungskreis OBEU zugeordnet.

Abbildung 1.7: Buchungskreis zum Kostenrechnungskreis zuordnen

Zum Kostenrechnungskreis müssen Sie noch weitere Einstellungen vornehmen, indem Sie etwa die verschiedenen Teilmodule wie Innenaufträge oder die Prozesskostenrechnung aktivieren oder die Standardhierarchie für die Kostenstellen festlegen. Die entsprechenden Einstellungen erläutern wir in den folgenden Abschnitten.

1.1.5   Ergebnisbereich

Der Ergebnisbereich ist die höchste organisatorische Einheit in der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA). Es gibt zwei Arten der Ergebnisrechnung, die kalkulatorische Ergebnisrechnung und die Margenanalyse (Margin Analysis). Die SAP empfiehlt, in S/4HANA On-Premise die Margenanalyse zu nutzen, in der SAP S/4HANA Cloud Public Edition ist nur noch diese Art der Ergebnisrechnung verfügbar.

In beiden Arten definieren Sie innerhalb eines Ergebnisbereichs Merkmale, anhand derer Sie Ihre CO-Analysen strukturieren und auswerten.

In der kalkulatorischen CO-PA ergänzen Sie den Ergebnisbereich um Wertfelder, in denen Sie Ihre Kosten und Erlöse speichern. In der Margenanalyse arbeiten Sie mit Sachkonten, die im FI bzw. CO im Kontenplan definiert werden. Damit ist die Margenanalyse permanent mit dem FI abgestimmt.

Die Ergebnisrechnung können Sie z.B. zur Deckungsbeitragsrechnung verwenden. Ein Ergebnisbereich ist mit einem oder mehreren Kostenrechnungskreisen verknüpfbar, sie müssen jedoch derselben Geschäftsjahresvariante zugeordnet sein.

Lesetipp

Ausführliche Informationen zu Funktion und Customizing finden Sie in dem Buch »Schnelleinstieg in die SAP-Ergebnisrechnung (CO-PA)« (Eifler, 2., erw. Auflage, Espresso Tutorials, 2023): https://es-tu.de/WAuw52.

1.1.6   Werk

Das Werk ist die grundlegende Organisationseinheit der Logistik. Auf Basis eines Werks können Sie die Grundeinstellungen für Materialwirtschaft, Produktion, Instandhaltung etc. aufbauen.

Sie definieren ein Werk über den Menüpfad Unternehmensstruktur • Definition • Logistik Allgemein • Werk definieren, kopieren, löschen, prüfen (Transaktion EC02).

Anschließend müssen Sie das Werk dem Buchungskreis zuordnen. Das geschieht über den Menüpfad Unternehmensstruktur • Zuordnung • Logistik Allgemein • Werk – Buchungskreis zuordnen (Transaktion OX18). Sie können einem Buchungskreis mehrere Werke zuordnen.

1.1.7   Bewertungsklasse

Die Bewertungsklasse ist ein Schlüssel in der Materialwirtschaft, mit dem Sie die Kontenfindung steuern. Falls z.B. die Bestände für unterschiedliche Materialien auf verschiedenen Sachkonten ausgewiesen werden sollen, müssen Sie den Materialien unterschiedliche Bewertungsklassen zuordnen (weitere Informationen dazu finden Sie in Abschnitt 2.2). Welche Bewertungsklassen für welche Materialien zugelassen sind, legen Sie über die Kombination Bewertungsklasse/Materialart fest. Die Bewertungsklassen definieren Sie über den Menüpfad Materialwirtschaft • Bewertung und Kontierung • Kontenfindung • Kontenfindung ohne Assistent • Bewertungsklassen festlegen (Transaktion OMSK). Die Bewertungsklassen können Sie unabhängig vom Werk bzw. Buchungskreis verwenden.

Wir haben Ihnen damit alle wichtigen Organisationseinheiten vorgestellt, die Sie als Grundlage für das weitere Customizing des Produktkosten-Controllings benötigen. Wir fahren nun fort mit den Grundeinstellungen, die Sie für alle Untermodule des CO-Moduls festlegen müssen.

1.2   Allgemeine Grundeinstellungen im Controlling

In diesem Abschnitt fassen wir alle grundlegenden Einstellungen zusammen, die Sie bearbeiten müssen, bevor Sie die einzelnen Module von CO produktiv verwenden können. Wir stellen Ihnen dazu die Nummernkreise vor, ohne die eine Belegbuchung nicht möglich ist. Auch Versionen sind eine Grundvoraussetzung dafür, Plan- und Istdaten fortschreiben zu können. Die Nachrichtensteuerung ist ein nützliches Werkzeug für den Produktivbetrieb; so können Sie Fehlermeldungen in Warnmeldungen umwandeln und umgekehrt. Für die Plandatenerfassung sind Basiseinstellungen erforderlich. Zudem müssen Sie für die Führung von parallelen Wertansätzen einige Festlegungen zum Währungs- und Bewertungsprofil vornehmen. Wenn Sie das Customizing fertiggestellt haben, folgt der Transport Ihrer Einstellungen. Wir zeigen Ihnen zum Abschluss dieses Abschnitts, was Sie dabei beachten müssen.

1.2.1   Nummernkreise

Über Nummernkreise steuern Sie, wie die Belegnummern für Belege im Controlling vergeben werden. Durch den Vorgang, der den betriebswirtschaftlichen Zweck des Belegs widerspiegelt, werden diese klassifiziert. Beispiele für Vorgänge sind etwa CO-Durchbuchung aus FI, Anzahlung oder Abrechnung Plan. Jeden der Vorgänge, die Sie in Ihrem System verwenden wollen, ordnen Sie dann einer Gruppe zu, die Sie wiederum mit einem Nummernintervall verknüpfen. Somit erhalten alle Vorgänge in derselben Gruppe Belegnummern aus demselben Intervall. Sie sind bei der Definition der Nummernkreise vollkommen frei und können für jeden Vorgang eine eigene Gruppe mit Nummernkreis anlegen oder aber alle Vorgänge derselben Gruppe zuordnen.

Sie definieren Nummernkreise im Customizing über Controlling • Controlling Allgemein • Organisation • Nummernkreise für CO-Belege pflegen (Transaktion KANK). Wählen Sie dann zunächst den Kostenrechnungskreis aus (siehe Abbildung 1.8). Falls Sie mehrere Kostenrechnungskreise im Einsatz haben, können Sie über den Button ganz einfach alle Nummernkreise inklusive Gruppen von einem anderen Kostenrechnungskreis kopieren. Möchten Sie jedoch eine neue Zuordnung festlegen, klicken Sie auf den Button , um die Gruppen zu ändern.

Abbildung 1.8: Nummernkreispflege – Einstiegsbild

Sie sehen dann eine Übersicht über die bestehenden Gruppen inklusive der zugeordneten Vorgänge (siehe Abbildung 1.9). Eine neue Gruppe legen Sie über den Button an.

Abbildung 1.9: Übersicht über die Gruppen

Sie können nun eine neue Gruppe einfügen (siehe Abbildung 1.10). Tragen Sie zunächst eine Bezeichnung ein, und geben Sie dann das Nummernintervall an, in dem Belege zu dieser Gruppe gebucht werden sollen. Indem Sie den Parameter Extern aktivieren, legen Sie fest, dass die Nummern für das entsprechende Intervall vom Anwender manuell vergeben werden.

Abbildung 1.10: Gruppe einfügen

Nummernkreise werden nicht nur für Belege, sondern auch für Stammdaten wie etwa Innenaufträge eingesetzt. Eine externe Nummernvergabe kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn Sie die Nummerierung Ihrer Aufträge nach einer bestimmten Logik vornehmen wollen. Bei Belegnummern sollten Sie die externe Vergabe nur dann einsetzen, wenn Sie die Nummern über eine Erweiterung nach Ihrer eigenen Logik definieren wollen.

Wenn Sie die Gruppe erstellt haben, ordnen Sie ihr Vorgänge zu (siehe Abbildung 1.11). Stellen Sie den Cursor auf den gewünschten Vorgang und klicken Sie auf das Icon Element einer Gruppe zuordnen. Im anschließend erscheinenden Pop-up doppelklicken Sie auf die Gruppe, der Sie den Vorgang zuordnen wollen . Sichern Sie zum Schluss Ihre Einträge.

Abbildung 1.11: Vorgänge einer Gruppe zuordnen

1.2.2   Versionen

Versionen dienen dazu, Datenbestände parallel zueinander zu führen. Bei der Planung setzen Sie Versionen ein, um unterschiedliche Planungsstände vorzuhalten; die Version 0 ist dabei immer die aktuelle Planung, die Sie z.B. auch für die Ermittlung von Tarifen in der Kostenstellenrechnung heranziehen.

Versionen im Plan

Sie führen eine Jahresplanung für das Geschäftsjahr 2024 durch. Ist das Jahr 2024 angebrochen, aktualisieren Sie Ihre Planung jedes Quartal. Um die jeweiligen Planungsstände vorhalten und auswerten zu können, gehen Sie dabei wie folgt vor:

Sie definieren die Versionen 0 (aktuelle Planung), 1 (Jahresplanung), 2 (erstes Quartal), 3 (zweites Quartal), 4 (drittes Quartal) und 5 (viertes Quartal).Zunächst hinterlegen Sie die Jahresplanung für 2024 in Version 0; damit ist diese Planung Ihre aktuelle Version. Außerdem kopieren Sie diese Planung in Version 1, um diesen Planungsstand »einzufrieren«.Zum Ende des ersten Quartals 2024 passen Sie Ihre aktuelle Planung in Version 0 an, um diese wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Diese aktuelle Fassung kopieren Sie in Version 2, um die Plandaten später noch auswerten zu können.Zum jeweiligen Ende des zweiten, dritten und vierten Quartals verfahren Sie analog zum ersten Quartal: Sie passen die Planung in Version 0 an und kopieren den jeweils aktuellen Stand in die entsprechende Planversion, die dem Quartal zugeordnet ist.