Corporate Psychopaths. Psychopathie am Arbeitsplatz - Patrick Schwalie - E-Book

Corporate Psychopaths. Psychopathie am Arbeitsplatz E-Book

Patrick Schwalie

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Beschreibung

"Snakes in suits" oder anders gesagt, Führungspersonen mit psychopathischen Zügen gelten gemeinhin als kalt, durchtrieben und manipulativ. Doch wer sind diese Psychopathen und was macht sie genau aus? Sind diese Eigenschaften grundsätzlich verwerflich? Diese Arbeit untersucht das Phänomen des "Corporate Psychopath" mit einem Fokus auf einen proaktiven Umgang mit Psychopathie in der Arbeitswelt. Befinden sich Personen mit psychopathischen Zügen tatsächlich öfter in Führungspositionen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Psychopathie und Burnout? Spiegelt sich Psychopathie in einem "Laisser-faire"-Führungsstil und einem häufigen Wechsel des Arbeitsplatzes wider? Patrick Schwalie erforscht mithilfe seiner empirisch ausgelegten Studie das Konstrukt der Psychopathie und das Verhalten von Psychopathen. Er nutzt statistische Verfahren zusammen mit Interviews, um Missverständnisse aufzudecken und Aufklärung zu betreiben. Dabei unterstreicht er, dass psychopathische Merkmale nicht durchweg maladaptiv sind, sondern sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft von Nutzen sein können. Aus dem Inhalt: - Intervention; - Mitarbeiterführung; - Handlungsempfehlungen; - prominente Beispiele; - Mitarbeiterbindung

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Seitenzahl: 96

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Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Kurzfassung (Deutsch)

Abstract (English)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Theoretischer Hintergrund

2.1 Psychopathie

2.2 Corporate Psychopaths

2.3 Interventionen und Umgang mit psychopathischen Mitarbeitern und Führungskräften

2.4 Möglichkeiten des Selbstschutzes vor missbräuchlichen Verhalten der psychopathischen Mitarbeiter und Führungskräften

2.5 Prominente Beispiele

3 Empirischer Teil

3.1 Hypothesen

3.2 Methoden der Datenerhebung

3.3 Aufbau des Online-Fragebogens

3.4 Zielgruppe

3.5 Ablauf der Untersuchung

3.6 Auswertung

3.7 Ergebnisse

4 Diskussion

4.1 Verteilung des Fragebogens und Durchführung der Studie

4.2 Hypothesen und Messinstrumente

4.3 Anregungen und Ideen zu weiterführenden Studien im Kontext der Psychopathie und der dunklen Triade

5 Zusammenfassendes Schlussfazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mich während der Anfertigung dieser Bachelorarbeit unterstützt und motiviert haben.

Zuerst gebührt mein Dank Herrn Dr. Arito Rüdiger Sakai, der meine Bachelorarbeit sehr intensiv betreut und begutachtet hat. Für die hilfreichen Anregungen und die konstruktive Kritik bei der Erstellung dieser Arbeit möchte ich mich herzlich bedanken.

Ein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen meiner Befragung, ohne die diese Arbeit nicht hätte entstehen können. Mein Dank gilt ihrer Informationsbereitschaft und ihren interessanten Beiträgen und Antworten auf meine Fragen.

Ebenfalls möchte ich mich bei meinen Freunden Stefan Spieß, Daniel Besold und Laura Slysz bedanken, die mir mit viel Interesse und Hilfsbereitschaft zur Seite standen. Bedanken möchte ich mich zudem bei Herrn Gerd Michels und Herrn Dr. Matthias Brokmeier für die medizinische und psychologische Unterstützung.

Außerdem möchte ich mich bei Julia Drexler für das Korrekturlesen meiner Bachelorarbeit danken.

Abschließend möchte ich mich bei meiner Familie bedanken, die mir mein Studium durch ihre Unterstützung ermöglicht haben und stets ein offenes Ohr für mich hatten.

Patrick Schwalie

Berlin, 20.09.2020

Kurzfassung (Deutsch)

Die folgende Arbeit hat zur Aufgabe, das Konstrukt der Psychopathie zu erforschen und zu entdämonisieren und das Verhalten von Psychopathen in der Arbeitswelt zu studieren. Es soll dem Leser, ein Wissen in Theorie und Praxis vermitteln, damit er am Ende klare Vorstellungen hat, wie sich Psychopathie definiert, woran sie erkennbar und messbar ist und welches Verhalten sie im Unternehmenskontext üblicherweise an den Tag legen. Zudem soll der Leser lernen, dass jeder Mensch ein gewisses Maß an Psychopathie in sich trägt, und manche Persönlichkeitsmerkmale davon, auch vorteilhaft sind zum Weiterkommen in der Arbeitswelt. Außerdem soll auch das Bewusstsein für arbeitsschädigendes Verhalten von Psychopathen geschärft werden, um diese Art von Problemen in Zukunft schneller zu erkennen und dadurch Schaden von dem Unternehmen abwenden zu können. Des Weiteren ist diese Arbeit empirisch angelegt und soll deshalb, unter Verwendung statistischer Verfahren, während der Entstehung der Arbeit herausgearbeitete Hypothesen auf ihre Signifikanz überprüfen. Folgende Hypothese werden untersucht:

1. Je stärker die Ausprägung der individuellen Psychopathie-Werte, desto häufiger finden sich Menschen in Führungspositionen wieder

2. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Psychopathie-Werten und dem Burnout-Risiko

3. Führungskräfte mit hohen Psychopathie-Werten zeichnen sich durch einen "Laisser-faire" Führungsstil aus

4. Je höher die individuellen Psychopathie-Werte, desto häufiger findet ein Arbeitsplatzwechsel statt

Abstract (English)

The following work aims to explore and demonise the construct of psychopathy and to study the behaviour of psychopaths in the world of work. It is intended to provide the reader with a knowledge in theory and practice, so that in the end he or she will have a clear idea of how psychopathy is defined, how it can be recognised and measured, and what kind of behaviour they usually display in a corporate context. In addition, the reader should learn that every person carries a certain amount of psychopathy within him or herself, and that some personality traits of it are also advantageous for advancement in the working world. Furthermore, the awareness of psychopaths' behaviour that is harmful to work should also be raised in order to be able to recognise these kinds of problems more quickly in the future and thus prevent damage to the company. Furthermore, this work is empirically based and should therefore, using statistical methods, test hypotheses developed during the development of the work for their significance. The following hypothesis is examined:

5. the more pronounced the individual psychopathy values are, the more often people find themselves in management positions

6. there is a connection between psychopathy values and the risk of burnout

7. managers with high psychopathic values are characterised by a "laisser-faire" management style

8. the higher the individual psychopathy values, the more often there is a change of job

The results of the analyses of the hypotheses are then interpreted and discussed in an evaluation and discussion section before the work ends with a final conclusion.

Abkürzungsverzeichnis

α                                    Signifikanzniveau

APS                              Antisoziale Persönlichkeitsstörung

CEO                              Chief Executional Officer

CIT                               Critical Incident-Technik

cov                               Kovarianz

d                                   Maß von Mittelwertsunterschieden

df                                  Freiheitsgrade

H0                                  Nullhypothese

H1                                  Alternativhypothese

HMKW                         Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft

HRM                             Human Resource Management

ICD-10                         International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems-10

LSRP                            Levenson Self-Report Psychopathy Scale

n                                    Anzahl

n.z.                                nicht zuordenbar

P                                    Psychopathie

PBS                               Possnigg Burnout Selbsttest

PCL-R                          Psychopathy Checklist-Revised

PPI                                Psychopathic Personality Inventory

pw                                 Psychopathie-Wert

p                                    Kritischer Wert

R                                   Reversal

r                                   Pearsonscher Korrelationskoeffizient

RIASEC-Typologie      Realistic-Investigate-Artistic-Social-Enterprising-Conventional-Typologie

SD                                 Standartabweichung

SD3                               Short Dark Triad

SGB III                      Sozialgesetzbuch Drittes Buch

t                                    

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Die dunkle Triade der Persönlichkeit

Abbildung 2 Berufsgruppen mit besonders hoher bzw. niedriger Ausprägung psychopathischer Merkmale

Abbildung 3 RIASEC-Typologie

Abbildung 4 Formen von Management Derailment

Abbildung 5 Trimodaler Ansatz in der Eignungsdiagnostik

Abbildung 6 Der autoritäre oder hierarchische Führungsstil

Abbildung 7 Der demokratische oder kooperative Führungsstil

Abbildung 8 Der Laisser-faire-Führungsstil

Abbildung 9 Possnigg Burnout Selbsttest (PBS)

Abbildung 10 Alter der Probanden

Abbildung 11 Verteilung der höchsten Bildungsabschlüsse

Abbildung 12 Einordnung der Berufe der Probanden in die RIASEC-Typologie

Abbildung 13 Formel zur Berechnung der Kovarianz

Abbildung 14 Formel zur Berechnung des Pearsonschen Korrelationskoeffizienten r

Abbildung 15 Verteilung der Psychopathie-Werte

Abbildung 16 Verteilung der Häufigkeiten der Psychopathie-Werte

Abbildung 17 "Bist du in einer oder warst du jemals in einer Führungsposition?"

Abbildung 18 Verteilung der Burnout-Risiko-Werte

Abbildung 19 Verteilung der potenziellen Führungsstile

Abbildung 20 Verteilung der Anzahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze

Abbildung 21 Übersicht über statistische Tests

Abbildung 22 Formel zur Berechnung der Prüfgröße t

Abbildung 23 Interpretation von r nach Cohen (1988)

Abbildung 24 Streudiagramm Psychopathie/Burnout-Risiko mit Trendlinie

Abbildung 25 Streudiagramm Psychopathie/sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze pro potenzielle Berufsjahre

Abbildung 26 Streudiagramm Psychopathie/Anzahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze

Abbildung 27 Übersicht über Verfahren zur Diagnostik bzw. wissenschaftlichen Untersuchungen von Psychopathie

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Weiche und harte Taktiken

Tabelle 2 höchster Bildungsabschluss

Tabelle 3 RIASEC-Typologie/Anzahl Probanden

Tabelle 4 Berechnete Werte für Korrelationsanalyse und Signifikanzprüfung

Tabelle 5 Berechnete Werte für den Test der zweiten Hypothes

Tabelle 6 Berechnete Werte für den Test der dritten Hypothese

Tabelle 7 Durchschnittalter der höchsten Bildungsabschlüsse

Tabelle 8 Berechnete Werte für den Test der vierten Hypothese (unter Berücksichtigung der potenziellen Arbeitsjahre)

Tabelle 9 Berechnete Werte für den Test der vierten Hypothese (ohne Berücksichtigung der potenziellen Arbeitsjahre)

1 Einleitung

"Wenn sie gebildet sind, wissen wie man sich gut kleidet, sich gut ausdrücken können, in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen sind, rauben sie keine Bank aus, dann werden sie Bankdirektor. Sind sie halbwegs attraktiv, öffnet das ihnen alle Türen, erst recht, wenn sie zudem intelligent sind. Die Kombination aus gutem Aussehen, Intelligenz und fehlendem Gewissen ist dann tödlich."

Dieses Zitat stammt von dem kanadischen Psychologen Robert D. Hare (2012, 14:50-15:15), der sich zeitlebens mit einer ganz bestimmten Gruppe von Personen beschäftigt. Wer diese sind und was sie ausmacht, darüber sollte das nächste Zitat des britischen Psychologie Professors Kevin Dutton (2013) Aufschluss geben:

"Sympathie ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Mir liegt es fern, kriminelle Psychopathen zu glorifizieren. Wir wissen alle, dass diese Leute das Leben anderer komplett verwüsten können und fürchterliche Verbrechen begehen. Aber es gibt psychopathische Merkmale, wie Skrupellosigkeit, Charme, mangelnde Emotionalität, die im passenden Kontext und in der richtigen Ausprägung, einen Menschen für Erfolg prädisponieren. Psychopathen sind durchsetzungsfähig, sie zaudern nicht, sie konzentrieren sich auf das Positive, sie machen sich nicht fertig, wenn Dinge falsch laufen, und sie bleiben unter Druck cool. Diese Dinge sind extrem hilfreich für jeden von uns, ob in der Liebesbeziehung oder im Büro" (Dutton, 2013).

Offensichtlich handelt es sich bei besagter Gruppe um Psychopathen. Doch wer sind diese Psychopathen und was macht sie genau aus? In Kevin Duttons Zitat wird deutlich, dass diese bisher sehr gefürchtete und als durchweg negativ angesehene Gruppe von Menschen, auch Eigenschaften besitzen, die einen Menschen für eine erfolgreiche Karriere im Job oder in Liebesbeziehungen prädisponieren, ohne der Gesellschaft all zu großen Schaden anzurichten. Die wissenschaftliche Forschung dunkler Persönlichkeitsmerkmale wie der Psychopathie, hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und will einen Beitrag zur Entmystifizierung dieser nicht ganz einfach zu entschlüsselnden Personengruppe leisten. So auch diese Arbeit, die aufzeigen soll, dass psychopathische Merkmale nicht durchweg maladaptiv sind, sondern sowohl einem selbst als auch der Gesellschaft von Nutzen sein können, wenn man nur richtig damit umgeht. Da diese Arbeit auch einen empirischen Teil erhält und über reines Informationsmaterial hinausgeht, sollen Behauptungen, die während der Recherche aufgefallen sind, durch eine quantitative Datenerhebung erforscht und mit Hilfe statistischer Methoden überprüft werden. Die Ergebnisse der ausgewerteten Daten sollen dann zuletzt im Bezug zum theoretischen Teil diskutiert werden.

2 Theoretischer Hintergrund

2.1 Psychopathie

2.1.1 Psychopathie als Teil der dunklen Triade

Unter dem Begriff der "Dunklen Triade der Persönlichkeit" werden die Eigenschaften Narzissmus, Machiavellismus sowie (subklinische) Psychopathie zusammengefasst. Alle bis auf den Machiavellismus werden als schwere Persönlichkeitsstörung verstanden. Eine Persönlichkeits-Störung ist laut Dobmeier (2018) dadurch charakterisiert, dass Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung "Charakterzüge und Verhaltensweisen (zeigen), die wesentlich von den gesellschaftlichen Normen abweichen. Die Betroffen sind nicht in der Lage, ihr Verhalten anzupassen und geraten in Konflikte mit ihrem sozialen Umfeld."

Narzissmus geht mit einer stark überzogenen Selbstwertschätzung und einem Gefühl der Überlegenheit einher. Narzissten möchten um jeden Preis bewundert werden und neigen zu dominanten Interaktionsverhalten. Des Weiteren legen sie ein hohes Anspruchsdenken an den Tag und verhalten sich anderen Menschen gegenüber ausbeuterisch (Dunkle Triade im Job: Risiken erkennen und abwenden, 2020).

Machiavellismus wird mit einer manipulativen Persönlichkeit assoziiert. Machiavellisten haben wenig Empathie und sind moralisch und ideologisch sehr flexibel, wenn es darum geht ihre Ziele zu erreichen. Ihr Menschenbild ist sehr zynisch und sie scheuen sich nicht, sich sehr hart und durchsetzungsfähig zu verhalten (Dunkle Triade im Job: Risiken erkennen und abwenden, 2020). Der Begriff Machiavellist geht auf den italienischen Staatsphilosophen Niccolo Machiavelli zurück, der im 15. Jahrhundert das Thema "Macht" analysierte und untersuchte.