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Dörte Müller

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Beschreibung

Nicht alles ist so, wie es scheint ... Der Duft nach gebrannten Mandeln, fröhliches Kinderlachen, Jahrmarktsmusik und mittendrin das heruntergekommene Zelt einer schrulligen Wahrsagerin. Gehst du hinein und lässt dir die Zukunft voraussagen? Die Freundinnen Sarah und Rita wagen diesen Schritt mit verheerenden Folgen ...

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Dörte Müller

Crazy Lilli

Für SabineBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Crazy Lilli

 

 

 

 

Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen.

(Arthur Schopenhauer)

 

 Ich stand an der Tafel und schrieb einen Satz an. Plötzlich spürte ich etwas Hartes an meinen Hinterkopf knallen.Vermutlich ein Radiergummi.Wütend drehte ich mich zu der Klasse um und schrie:"Wer war das?" Freche Gesichter grinsten mich hämisch an und dann hatte ich das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und ich immer tiefer fiel. Tiefer und tiefer. Ich schrie laut um Hilfe.

 

Mit einem Ruck wachte ich auf. Mein Herz raste - wo war ich? Alles war stockdunkel, aber ich erkannte die Umrisse meines Schlafzimmers. Der Blick auf die Leuchtziffern meines Weckers sagte mir, dass es erst drei Uhr morgens war. Erleichtert drehte ich mich auf die andere Seite. Noch drei Stunden schlafen - herrlich. Doch dann fing das entsetzliche Grübeln wieder an. Warum hassten mich alle? Meine fünfte Klasse war aufmüpfig und rebellisch. Die Kinder riefen ohne gefragt zu werden in den Unterricht und machten schon vom ersten Tag an keine Hausaufgaben. In der neuen Schule gefiel es mir nicht.

 

Zuerst hatte ich mich über die Zusage der Bezirksregierung für die feste Anstellung als Lehrerin gefreut, doch kaum war ich in diese möblierte Wohnung gezogen, fühlte ich mich wie auf einem Abstellgleis. Vielleicht lag es auch daran, dass die Wohnung gegenüber des örtlichen Friedhofs genau zwischen Bestattungsinstitut und Altersheim lag. Unter mir wohnte eine verhärmte alte Frau, die jeden Mittag Essen auf Rädern bekam. Nichts passierte hier. Diese Ruhe war einfach zu viel für mich. Ich mochte Trubel und Menschengewimmel, vielleicht war ich deshalb hier in Bad Pyrmont so unglücklich?

 

Ich stand auf und ging zum Fenster hinüber. Im Altersheim gegenüber konnte auch jemand nicht schlafen. Ich seufzte und dachte an Olaf, meinen Freund. Ich hatte ihn vor einigen Jahren in der Bonner Mensa kennen gelernt. Zurzeit reiste er für drei Monate durch Australien. Ich vermisste ihn sehr, es verging kein Tag, an dem ich nicht an ihn dachte.

 

Zum Glück würde morgen meine Freundin Rita zu Besuch kommen. Auch sie war Lehrerin geworden. Ich konnte es kaum abwarten, sie endlich wiederzusehen. Außerdem war in Bad Pyrmont ein Schützenfest und dahin wollte ich mit ihr gehen.

 

Ich legte mich wieder in mein Bett, zog mir die Decke bis über die Ohren und fiel in einen traumlosen Schlaf bis morgens um sechs.