Dark Escort - Cato - E.L. Todd - E-Book

Dark Escort - Cato E-Book

E.L. Todd

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Beschreibung

Ich habe sie vor zwei Jahren in der Silvesternacht geküsst. Aber sie erinnert sich nicht an mich ...

Cato ist ein professioneller Escort. Je nach Wunsch seiner Kundinnen gibt er sich als Partner oder Ehemann aus. Und mit seinem Charme und seinem guten Aussehen kommt er einfach immer gut an. Und weil die Frauen auch außerhalb seines Jobs bei ihm Schlange stehen, hat er mit den strengen Regeln des Begleitservice kein Problem:

1. Keine Küsse.
2. Keine Gefühle.
3. Kein Sex. Absolut keinen Sex.

Bis eine alte Flamme in der Agentur auftaucht und seine Dienste buchen will. Auch wenn sie ihn nicht wiederzuerkennen scheint: Cato hat sie nie vergessen können. Und er hat nicht vor, sich seine zweite Chance von irgendwelchen Regeln verbauen zu lassen ...

Ein prickelndes Lesevergnügen! Band 1 der Liebesroman-Reihe DARK ESCORT von New York Times Bestsellerautorin E.L. Todd. Verlieb dich in die heißen Typen von »Beautiful Entourage«: einer Agentur, die weiß, was Frauen wollen. Alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.

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Seitenzahl: 325

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Inhalt

CoverÜber dieses BuchÜber den AutorTitelImpressumPrologKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12In der nächsten Folge

Dark Escort – Die Serie

Die Begleiter des Escort Services Beautiful Entourage sind ihr Geld absolut wert. Viele Frauen finden die gutaussehenden, durchtrainierten jungen Männer schlichtweg unwiderstehlich. Doch sie arbeiten hoch professionell und haben strenge Regeln aufgestellt, die nicht gebrochen werden dürfen. Niemals.

1. Keine Küsse.

2. Keine Gefühle.

3. Kein Sex. Absolut keinen Sex.

Über diese Folge

Cato ist ein hochprofessioneller Escort. Die strengen Regeln des Begleitservice zu befolgen war für ihn daher nie schwer. Je nach Bedarf gibt er sich als Partner oder Ehemann aus, und mit seinem Charme und seinem guten Aussehen kommt er einfach immer gut an.

Auch außerhalb seines Jobs stehen die Frauen regelrecht Schlange – so ist er noch nie in Versuchung gekommen. Ein wohlwollender Blick von ihm genügt und sie liegen ihm zu Füßen. Und sobald er am nächsten Morgen die Tür hinter ihnen geschlossen hat, kann er sich nicht mal mehr an ihre Namen erinnern. Als jedoch eine alte Flamme, die er nie vergessen konnte, seine neue Klientin wird, ist alles anders. Wird er widerstehen können? Oder einknicken?

Über die Autorin

USA-Today-Bestsellerautorin E. L. Todd lebt im sonnigen Kalifornien und hat bereits über einhundert Bücher veröffentlicht. Sie schreibt Liebesromane in verschiedenen Genres über Contemporary Romance, New Adult Romance bis Romantic Fantasy.

Die Reihe um den Escortservice ist allerdings die erste, die ins Deutsche übersetzt wurde.

Neben Büchern liebt E. L. Todd Kaffee, Eis und eigentlich alles mit viel Zucker.

E. L. Todd

Dark Escort

Cato

Aus dem amerikanischen Englisch von Anita Nirschl

beHEARTBEAT

Digitale Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Mona Gabriel

Covergestaltung: Jeannine Schmelzer unter Verwendung von Motiven © shutterstock | Happy MIA | RoyStudioEU; © iStock.com | Georgijevic

eBook-Erstellung: hanseatenSatz-bremen, Bremen

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2015 by E. L. Todd

Titel der amerikanischen Originalausgabe: Dark Escort

ISBN 978-3-7325-3281-0

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

Prolog

Cato

New York City ist der absolut beste Ort der Welt.

Das Essen ist fantastisch, die Bars sind stets geöffnet und die Frauen heiß. Ich würde nirgendwo anders wohnen wollen, nicht solange ich lebe. Und Manhattan war der Ort für mich an meinem Lieblingsfeiertag. Genau genommen war es gar kein richtiger Feiertag, aber für mich schon.

Silvester.

Die Straßen waren voller Leute. Konfetti regnete durch die Luft, obwohl die Kugel auf dem Times Square noch nicht herabgelassen worden war, Menschen vergruben sich gegen die klirrende Kälte in ihren Schals und Mänteln, und die meisten von ihnen waren bereits betrunken.

Das Beste an diesem Feiertag sind jedoch die guten Vorsätze. Frauen zweifelten ständig an sich und ihrem Leben. Manche machten sogar mit ihrem Freund Schluss, weil sie richtig ins neue Jahr starten wollten. An Silvester waren sie abenteuerlustig und bereit, Dinge zu tun, die sie noch nie getan hatten.

Im Grunde genommen war es der beste Tag des Jahres, um Frauen flachzulegen.

Jett, River und ich schlängelten uns durch die Menge, um einen guten Platz zu finden.

»Ich frier mir hier gleich den Schwanz ab«, brummte Jett. Er trug Handschuhe, und sein Atem kam in weißen Wolken über seine Lippen.

»Stell dich nicht so an.« River boxte ihn in den Arm. »Kaum zu glauben, dass Tyler und Rhett gekniffen haben.«

»Zu Hause rumzusitzen und sich den Ball Drop im Fernsehen anzusehen ist ziemlich erbärmlich«, stimmte ich ihm zu. Der Union Square war gleich bei ihnen um die Ecke, und sie wussten es nicht mal zu schätzen. Warum hörten die Leute eigentlich auf, Spaß zu haben, sobald sie sesshaft geworden waren? Ich würde jedenfalls nie so enden.

»Also, welche hübschen Mädels werden wir heute Abend glücklich machen?« River musterte die Menge.

»Genau«, sagte Jett grinsend. »Welche schleppen wir ab und schicken sie dann gleich als Erstes morgen früh wieder in die Wüste?«

Ich sah mich um und versuchte, ein Mädchen zu finden, das nicht völlig in einer riesigen Jacke und dicken Stiefeln versank. Mir fiel eine Dreiergruppe ins Auge. Ich kann nicht sagen, ob sie alle hübsch waren, da eine von ihnen meine Aufmerksamkeit komplett auf sich zog.

Die Brünette war klein, nur knapp über eins fünfzig, aber sie war nicht zu übersehen – denn sie war wirklich schön. Ihre Haltung war selbstbewusst, und ihre Augen funkelten wie Eiszapfen in der Sonne, als sie staunend auf das fallende Konfetti und über die glitzernden Lichter an den Dächern zum Himmel hochschaute

Sie war definitiv ein Hingucker.

Auf dem Kopf hatte sie eine graue Beanie-Mütze, unter der ihr lockiges Haar links und rechts hervorlugte. Sie trug eine blutrote Caban-Jacke, und ihre Wangen waren rosig von der Kälte.

Ich war so in ihren Anblick versunken, dass ich den Lärm der Menge völlig ausblendete. Sogar die Stimmen meiner Jungs trafen auf taube Ohren.

»Schaut euch mal das Frischfleisch an«, sagte River. »Die sind echt süß.«

»Ich nehme die Brünette«, sagte Jett sofort.

»Ich nehme die in der roten Jacke!«, rief ich.

»Nein, die hab ich schon«, protestierte er.

»Vergiss es!«, widersprach ich. »Nimm du die Blondine.«

»Ich mag aber keine Blondinen.«

»Hey!« River legte uns die Arme um die Schultern. »Sobald das Licht aus ist und man sowieso nichts mehr sieht, macht das doch keinen Unterschied mehr, oder?« Ein selbstgefälliges Grinsen lag auf seinem Gesicht, und seine Augen funkelten übermütig.

Jett und ich sahen uns an.

»Ich bekomm sie trotzdem«, erklärte ich.

»Sei kein Arsch«, blaffte Jett.

»Ich lass es drauf ankommen.« Unbeeindruckt setzte ich mich in Bewegung und ging hinüber.

»Idiot«, kam Jetts Stimme hinter mir her.

»Ich nehm irgendeine von ihnen«, meinte River. »Die sind alle süß.«

Ich ging auf die rote Jacke zu und gab mir dabei Mühe, es unauffällig aussehen zu lassen. Wenn ich direkt auf sie zulaufen würde, um Jett zuvorzukommen, würde sie das ziemlich sicher erschrecken. Ich trug ein langärmeliges Hemd und eine Jacke, aber keine Mütze oder Kappe. Schließlich wollte ich, dass mein Gesicht deutlich zu sehen war.

Rote Jacke drehte sich um, als sie mich bemerkte. Ihre Lippen hoben sich zu einem leichten Lächeln, als wäre sie amüsiert, doch ihr Blick blieb wachsam. Kein Wunder, schließlich war ich ein völlig Fremder, der einfach auf sie zugegangen war.

»Was ist dein guter Vorsatz fürs neue Jahr?«, fragte ich. »Und bitte sag mir nicht, dass du abnehmen willst.«

Das Zögern verschwand aus ihren Augen, sobald sie meinen Charme bemerkte. Eindeutig gefiel ihr, was sie sah, als sie in meine blauen Augen schaute, und ein wunderschönes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. »Jede einzelne Sorte Oreo-Kekse zu probieren.«

Ich hatte ja schon viele Neujahrsvorsätze gehört, zum Beispiel mehr Zeit mit Freunden zu verbringen, etwas Neues zu lernen, mehr Fotos zu machen, was auch immer. Aber den hier hatte ich noch nie gehört. »Wow, das war so ziemlich der beste Vorsatz, den ich je gehört habe.«

»Wirklich?« Sie wirkte ein wenig überrascht.

»Definitiv.«

»Was ist denn deiner?«, fragte sie.

»Äh … Das behalte ich lieber für mich.« Ich senkte den Blick und scharrte mit dem Fuß über den Boden, als wäre ich verlegen.

»Warum?«

»Wie soll ich das denn toppen?«, fragte ich ernst.

Jett erreichte die Gruppe und warf mir einen eindeutigen und unmissverständlich finsteren Blick zu.

Ich lächelte dramatisch, da ich wusste, dass ich ihm ordentlich die Tour vermasselt hatte, dann wandte ich mich wieder der roten Jacke zu. »Wenn du so was vorlegst, wie soll ich das dann noch toppen?«

»Das ist doch kein Wettkampf.«

»Das ganze Leben ist ein Wettkampf«, erwiderte ich. »Ob wir es zugeben wollen oder nicht.«

In ihren Augen spiegelten sich die Lichter über uns. »Sag’s mir einfach. Ich werde mich nicht über dich lustig machen.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Abzunehmen.«

Sie kapierte den Witz und lachte laut.

Ich musste lächeln, als ich es hörte. Es war so ein süßes Lachen. Schallend und trotzdem kontrolliert. Sie grunzte dabei sogar ein bisschen durch die Nase.

»Jetzt mal im Ernst, was ist es?«

»Den Boston-Marathon zu laufen.«

Sie musterte meinen Körper von Kopf bis Fuß, und das nicht gerade diskret. Dann sah sie mir wieder ins Gesicht. »Du siehst mir nicht wie ein Läufer aus …«

»Weil …?«

»Du bist so … muskulös.«

»Hey, danke! Aber laufen tue ich genauso gern wie Baumstämme und Bulldozer stemmen.«

Sie nickte offenkundig amüsiert. »Mir war gar nicht bewusst, dass du der unglaubliche Hulk bist.«

»Na ja, ich bin nicht der Original-Hulk. Aber irgendwann musste der ja mal in Rente gehen.«

Wieder lachte sie, und ich freute mich, dass meine Masche so gut bei ihr ankam.

Die Jungs redeten mit den anderen Mädchen und schienen sich mindestens genauso gut zu verstehen. Natürlich. Es war immer schon so gewesen. Wir waren reich und gut aussehend. Wenn wir alle Frauen zusammenzählten, mit denen wir geschlafen hatten, würden wir locker einigen Callboys Konkurrenz machen.

»Wie heißt du?«, fragte ich.

Sie antwortete nicht, weil sie auf etwas über meine Schulter hinweg schaute. »Gleich lassen sie die Kugel runter.«

Ich drehte mich um und sah auf die große Uhr. Es war noch eine Minute bis Mitternacht. Dann wandte ich mich wieder zu ihr um. »Haben deine Lippen schon ein Date für die nächste Minute?«

Sie schenkte mir ein spielerisches Lächeln. »Da muss ich erst mal in meinem Kalender nachsehen.«

»Da ist wohl jemand ziemlich gefragt …«

Schuldbewusst zuckte sie die Schultern.

»Nun, kannst du deine Pläne absagen? Weil meine Lippen es sowieso versuchen werden.«

Einen Finger nachdenklich ans Kinn gelegt schwankte sie leicht hin und her. »Hmm …«

»Die Spannung bringt mich um.«

Endlich traf sie eine Entscheidung. »Du bist wirklich süß, also okay.«

»Du bist auch süß«, flüsterte ich ihr ins Ohr und machte mich für den Ball Drop bereit.

Die anderen Jungs schienen ihre Mädels auch um Mitternacht küssen zu wollen. Ich küsste jedes Jahr an Silvester ein anderes fremdes Mädchen. Das war irgendwie eine komische Tradition von mir geworden.

»Zehn …« Gespannt schaute sie auf die große Uhr.

»Neun …«, zählte ich.

Ihre Schulter drängte sich an meine, und sie sah mich aufgeregt an, als könnte sie es nicht erwarten, mich an ihre Lippen zu bekommen.

»Bist du bereit?«, fragte ich neckend.

»Die Frage ist, bist du bereit für mich?« Ihr Blick war selbstbewusst.

»Schätze, das werde ich gleich rausfinden.«

Endlich war die Kugel gefallen, und das neue Jahr begann. Die Menge jubelte und warf ihre Mützen in die Luft. Konfetti regnete funkelnd um uns herum. Es war eisig kalt, aber einen Augenblick lang schien jeder das zu vergessen.

Ich legte eine Hand um ihre Taille, und mir fiel auf, wie zierlich sie war. Sie war an die fünfzehn Zentimeter kleiner als ich, deshalb musste ich mich zu ihr hinunterbeugen, um an ihre Lippen zu kommen. Sofort schlang sie mir die Arme um den Hals und kam mir eifrig entgegen.

Ich küsste sie mit geschlossenen Lippen, um nicht zu aufdringlich zu wirken. Ihre Lippen waren weich, wie ich es erwartet hatte, und obwohl ich eine völlig Fremde küsste, fühlte es sich nicht fremd an. Genau genommen fühlte es sich vertraut an.

Als sie sich nicht wieder zurückzog, küsste ich sie fordernder und massierte ihre Lippen mit meinen. Es verwandelte sich in heftiges Geknutsche, aber da sie damit einverstanden war, machte ich weiter. Ihre Lippen tanzten über meine, als wäre sie ein Profi, und langsam bahnte sich ihre Zunge ihren Weg in meinen Mund.

Ich zog sie fester an meine Brust, dann umfasste ich ihren Nacken, vertiefte den Kuss und ließ mich in ihre Umarmung fallen. Ich war ein wenig altmodisch, wenn es ums Küssen ging. Es machte mir wirklich Spaß, und manchmal konnte es heißer sein als Sex.

Sie konnte definitiv gut küssen.

Ich wollte weitermachen, doch sie löste sich von mir. »Wir werden noch die ganze Nacht hier draußen stehen …« Mit einer verlegenen Geste strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr, doch in ihren Augen blitzte es verspielt.

Ich starrte auf ihre Lippen, weil ich sie wieder küssen wollte. »Das wäre eine Schande.« In meiner Stimme schwang eine Spur Ironie mit, und ich war mir sicher, dass sie es bemerkte.

Als ich über ihre Schulter sah, fiel mir auf, dass meine Jungs verschwunden waren. Offensichtlich hatten sie ihre Ladys klargemacht. Es war okay, einen Freund stehen zu lassen, wenn die Chance bestand, jemanden flachzulegen. »Deine Freundinnen sind weg.«

Sie drehte sich um und sah nach. »Warum überrascht mich das nicht?«

»Na ja, ich habe für den Rest des Abends noch nichts vor.« Ich schenkte ihr meinen besten glühenden Blick.

»Du willst ihn mit mir verbringen?«

»Nach diesem Kuss? Na und ob!«

Ihre Wangen färbten sich rosa. »Woran hattest du denn gedacht?«

Ich dachte nur an eine einzige Sache. »Lass uns erst mal etwas zu trinken besorgen. Und dann fangen wir mit diesem Neujahrsvorsatz an. Du musst jede einzelne Sorte Oreo-Kekse probieren.«

Sie lachte, und die Freude reichte bis in ihre Augen. »Jetzt gleich?«

»Wenn nicht jetzt, wann dann?«

***

Wir suchten uns einen kleinen Lebensmittelladen und gingen zu den Keksregalen. Als wir die Oreos gefunden hatten, war ich erstaunt, dass es sie in so vielen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gab. »Ich wusste gar nicht, dass es da so viele verschiedene gibt. Ich nehme immer nur die normalen.«

Sie stand neben mir und betrachtete die Regale. »Du siehst auch nicht aus, als würdest du den ganzen Tag Kekse mampfen.«

Unwillkürlich legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. »Alles mit Maß und Ziel.«

Sie nahm welche mit Minze-, Vanille- und Root-Beer-Geschmack.

»Root Beer?«, fragte ich. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das schmeckt.«

»Das werden wir gleich herausfinden.«

Nachdem wir die Kekse bezahlt hatten, gingen wir hinaus und blieben auf dem Bürgersteig stehen. Sie öffnete die Packung mit Minzgeschmack und nahm einen Oreo heraus, dann biss sie davon ab und kaute langsam mit einem konzentrierten Ausdruck in den Augen. »Hmm … Ziemlich gut.«

Ich nahm auch einen und schob ihn mir in den Mund. »Nicht schlecht. Erinnert mich an Schoko-Pfefferminz-Eiscreme.«

Dann öffnete sie die Vanille-Packung und probierte einen davon. »Ganz okay.«

Ich tat es ihr gleich. »Nicht meine Lieblingssorte.«

Nun öffnete sie die Packung mit Root-Beer-Geschmack. »Bei denen hier hab ich wirklich Bedenken.«

Ich musterte zuerst die Packung und dann sie. »Dito.«

»Du zuerst.« Sie reichte mir die Packung.

»Was, wenn sie vergiftet sind?«

Sie zuckte die Achseln. »Dann rufe ich den Notarzt.«

Ich lachte. »Wie lieb von dir.« Ich riss die Plastikfolie auf und steckte mir einen Keks in den Mund. Dann verzog ich genüsslich das Gesicht und stöhnte auf. »Wow, die sind echt gut!«

»Wirklich?« Sie klang ungläubig.

»Die sind meine Favoriten.« Ich reichte ihr die Packung.

Sofort nahm sie einen Keks heraus und biss ab. Dann verzog sie angewidert das Gesicht und spuckte ihn aus.

»Drangekriegt!«

Sie wischte sich den Mund ab und schüttelte mit gespitzten Lippen den Kopf. »Widerlich …«

Ich lachte. »Du hättest mich eben nicht als Erster probieren lassen sollen.«

Spielerisch schlug sie mir auf den Arm. »Du bist so ein Blödmann.«

»Hey, probieren musstest du ihn doch sowieso, oder etwa nicht?«

»Trotzdem …« Sie warf die ganze Packung in einen Mülleimer. »So schnell habe ich noch nie einen Neujahrsvorsatz erfüllt.«

»Meiner wird eine Weile dauern.«

»Na ja, wir könnten jetzt laufen gehen …« Sie verzog das Gesicht, als wäre der Gedanke schon im Ansatz kaum denkbar.

»Da habe ich eine bessere Idee.« Ich schob sie gegen das Schaufenster und versiegelte ihren Mund mit meinem. Kaum trafen sich unsere Lippen, umklammerte sie meine Oberarme und hielt sich begeistert über das, was ich mit ihr tat, an mir fest. Unsere Zungen tanzten miteinander, und alles andere schien im Hintergrund zu verblassen. Nur wenige Schritte von uns entfernt saß ein Obdachloser, aber der hatte wahrscheinlich schon Schlimmeres gesehen.

Ich grub meine Hand in ihr Haar und zog ihren Kopf in den Nacken, um ihre Lippen noch besser erreichen zu können. Tief atmete ich in ihren Mund, dann wanderten meine Lippen an ihrem Kiefer entlang zu ihrem Ohr. Meine leichten Küsse ließen sie aufstöhnen, als ich mich weiter an ihrem Hals hinunterarbeitete. Dann kehrte ich zu ihrem Mund zurück, während meine Hand unter ihre Jacke und das Shirt glitt und über dem BH ihre Brüste umfasste.

Die Berührung verstärkte ihr Verlangen, und sie rieb sich genüsslich an dem harten Umriss in meiner Jeans.

Ich ließ meine Finger unter ihren BH gleiten und kniff leicht ihre Brustwarze, dann strich ich mit dem Daumen darüber, worauf sie sich aufrichtete. Sie keuchte in meinen Mund und grub mir die Nägel in die Haut.

Abrupt beendete sie den Kuss, und ihre Augen glänzten. »Wollen wir zu dir gehen?«

Ich nahm nicht gern Frauen in meine Wohnung mit, weil ich mich dann am nächsten Morgen nicht rausschleichen konnte, während sie noch schliefen. Aber dieses Mädchen hier mochte ich wirklich. Sie konnte wahnsinnig gut küssen und schien eine coole Person zu sein. Ich hatte schon mit vielen fremden Leuten aus dem Nichts eine Unterhaltung angefangen, aber noch nie so fließend. Sie und ich verstanden uns einfach auf Anhieb. Sobald ich einmal mit ihr geschlafen hätte, würde ich wahrscheinlich noch mal mit ihr schlafen wollen. Ich hatte nicht grundsätzlich etwas gegen Beziehungen. Ich hatte einfach nur noch nie ein Mädchen getroffen, mit dem ich eine Beziehung haben wollte. Aber vielleicht war sie anders. Bis jetzt gefiel mir, was ich sah. »Gute Idee. Sonst bekommt der Penner da noch eine Gratisvorstellung.«

***

Die Klamotten fielen, sobald wir meine Wohnung betraten. Ich schob sie an die Wand, während ich sie küsste und befummelte. Irgendwie schafften wir es bis zur Couch, meine Jeans hing bereits um meine Knöchel. Je mehr Kleidungsstücke ich ihr auszog, desto härter wurde ich. Unter dieser roten Jacke war sie nichts als Kurven.

Als sie nur noch ihre Spitzenunterwäsche und ich meine engen Boxershorts trug, schob ich sie in Richtung Schlafzimmer und stieß dabei einen Tisch um.

»Oh Scheiße«, kicherte sie.

»Der war spottbillig, wen interessiert’s?« Ich küsste sie weiter und drängte sie ins Schlafzimmer. Ihre Haut fühlte sich weich unter meinen Händen an, und sie roch nach einer Mischung aus Schnee und Vanille. Jeder Zentimeter von ihr schmeckte wunderbar.

Ich legte sie aufs Bett und riss ihr dann den String herunter.

Mit Verlangen in den Augen schaute sie zu mir hoch. Sie legte die Hände auf meine Oberschenkel und drückte sie, um mich zu ihr zu ziehen.

Ich wusste, wir sollten auf das Vorspiel nicht verzichten, aber ich war schon zu sehr in Fahrt. Ich wollte in ihr sein, so heftig in sie stoßen, dass das Bett zusammenkrachte. Ich wollte, dass sie mich blutig kratzte.

Ich kniete mich ans Fußende des Bettes und zog ihre Hüften zu mir, um sie saugend und leckend mit meinen Küssen zu kosten. Sie grub ihre Finger in mein Haar und stöhnte, leise Lustschreie, die diesem kleinen Mund entschlüpften.

Ich brachte sie bis an den Rand eines Orgasmus, bevor ich aufstand und meine Boxershorts herunterzog.

Sofort kniete sie sich auf den Boden und öffnete weit den Mund, um meine ganze Länge tief in sich aufzunehmen. Dann saugte sie an meiner Eichel, bevor sie mich wieder tief in sich aufnahm.

Scheiße, konnte sie gut blasen!

Ich grub meine Hände in ihr Haar und zog sie stärker zu mir. Sie machte es so gut, dass ich nicht wollte, dass sie aufhörte. Zu sehen, wie sie vor mir kniete und versuchte, so viel von mir zu schlucken, wie sie konnte, ließ sinnliche Schauer über meinen Rücken laufen. Klar wollte ich Sex, aber wenn sie so gut blies, wollte ich nicht damit aufhören.

Als sie sich mit einem sanften Kuss auf meine Eichel zurückzog und zu mir hochsah, kam ein Stöhnen tief aus meiner Kehle.

Dann legte sie sich zurück aufs Bett.

Bei dem Anblick wurde ich sogar noch härter. Ich glitt über sie, und sofort ging meine Hand zum Nachttisch, wo ich mehr Kondome hatte, als ich je brauchen würde. Ich nahm eines davon heraus und riss die Folie auf.

Sie nahm mir das Kondom ab und erwies mir die Ehre, indem sie es an der Spitze zusammendrückte und bis zur Wurzel abrollte. Dabei leckte sie sich die Lippen, als wäre sie ebenso begierig darauf, ihn zwischen ihren Beinen zu haben wie in ihrem Mund.

Ich wusste, dass mich etwas ganz Besonderes erwartete.

Manchmal verliefen One-Night-Stands ein wenig unbeholfen, weil beide Partner betrunken und einander fremd waren. Aber mit ihr war es nicht so. Es kam mir so vor, als hätte ich Sex mit einer langjährigen Freundin.

Ich spreizte ihre Beine mit meinen und drückte sie in Richtung Matratze, während ich mich über sie beugte. Meine Lippen fanden die ihren im selben Moment, in dem mein praller Schaft in sie hineinglitt. Sie war triefnass und eng, und mein Schwanz liebte es. »Gott …« Ich drang ein, bis ich vollständig in ihr war, dann küsste ich sie weiter.

Ihre Finger fuhren über meinen Rücken zu meinen Schultern, und sie grub ihre Nägel in meine Haut, genau so, wie ich es mochte. Sie stieß ein lautes Stöhnen aus, das beinahe als Schrei herauskam. Ich liebte es, wenn Frauen beim Sex laut waren.

Ich stieß so heftig in sie, dass ich sie in die Matratze drückte und das Kopfteil des Bettes gegen die Wand schlug. Falls meine Nachbarn es hörten, würden sie mich hassen. Aber bisher hatten sie sich noch nie beschwert. Ich schwitzte bereits, weil ich mit aller Kraft in sie stieß, und sie klammerte sich Halt suchend an mich, um meinen Stößen besser entgegenkommen zu können.

Scheiße, war sie heiß!

Wir vögelten wie Tiere, versuchten, gleichzeitig selbst auf unsere Kosten zu kommen und den anderen auf seine Kosten kommen zu lassen. Sie lag nicht einfach nur da wie die meisten Frauen. Sie war mit ebenso großem Einsatz dabei und schob sich auf meinen Schaft, während ich in sie hämmerte.

Ihr Kopf fiel in den Nacken, und sie stieß ein tiefes Stöhnen aus. »Gott, ja …«

Schweiß tropfte von meiner Brust auf ihre Brüste, und der Anblick war unglaublich scharf. Zwischen ihren Brüsten stand bereits ein leichter Schweißfilm, und es gefiel mir, wie ihre Haut glänzte.

Schließlich zog sie sich um mich herum zusammen. Schreie kamen aus ihrer Kehle, und sie grub heftig die Nägel in meine Haut. »Ja … ja!« Sie blieb eng um mein Glied, bis der Orgasmus allmählich verebbte. Ihre Wangen waren rosig und ihre Brustwarzen hart.

Dann packte sie mich an den Schultern und drehte mich auf den Rücken. Das Gewicht auf den Fußballen und die Hände auf meiner Brust hockte sie sich auf mich und begann auf und ab zu wippen. Sie hatte eine unglaubliche Ausdauer und machte auch noch weiter, als ihr bereits der Schweiß ausbrach. Ich lehnte mich zurück und genoss es. Als ich das tiefe Brennen in meinem Inneren spürte, packte ich ihre Hüften. Ich war kurz davor zu explodieren, und ich wusste, es würde sich fantastisch anfühlen.

»Komm für mich«, keuchte sie.

Diese Worte, mit sinnlicher Stimme hervorgestoßen, ließen mich explodieren. Mein ganzer Körper spannte sich an, während ich ihre Hüften fester packte und mich in sie ergoss. Sie machte weiter, ließ das fantastische Gefühl bis zum allerletzten Tropfen anhalten. Ein Stöhnen kam tief aus meiner Kehle, und mein Körper entspannte sich befriedigt.

Sie stieg von mir herunter und legte sich neben mich aufs Bett.

Ich starrte zur Decke, während ich mich von meinem Höhenflug erholte. »Scheiße, bist du gut!«

»Du aber auch.« Nach Atem ringend lag sie neben mir.

Ich nahm die Taschentücher vom Nachttisch, um uns zu säubern, bevor ich das Licht ausschaltete und mich eng an sie schmiegte. Mir war immer noch warm, aber gleichzeitig wollte ich ihr nahe sein. Ich legte den Arm um ihre Taille und spürte, wie sich ihr Rücken an meiner Brust bei jedem Atemzug ausdehnte. »Wo hast du gelernt, so zu vögeln?«, flüsterte ich ihr ins Ohr.

»Pornos.«

Ich schmunzelte. »Ich wusste gleich, dass du mein Typ bist.«

»Nur allein durchs Ansehen?«, fragte sie neckend.

»Nein. Als du gesagt hast, dein Neujahrsvorsatz wäre Oreos essen.«

»Und das hat dir alles verraten, was du wissen musst?«, kicherte sie.

Ich küsste ihre Schulter. »Genau.«

»Interessant …«

»Also, bist du aus New York?« Mir wurde bewusst, dass ich sie vorher gar nichts Wichtiges gefragt hatte.

Sie gähnte laut und übertrieben, dabei presste sich ihr Rücken an meine Brust. »Nein. Ich komme aus Kalifornien.« Ihre Stimme war leise, als bemühte sie sich, nicht einzuschlafen.

»Über die Feiertage hier?« Ich war ein wenig enttäuscht, dass sie nicht aus New York war. Aber irgendwie konnten wir das schon hinkriegen. Sie würde wahrscheinlich noch eine Woche oder so hier sein.

»Meine Familie lebt hier …« Ihre Stimme verebbte noch mehr.

Wieder küsste ich ihre Schulter und genoss es, wie ihre Haut schmeckte, wenn sie von Schweiß überzogen war. »Wie heißt du?« Das hatte ich sie vorher gar nicht gefragt.

Sie antwortete nicht.

Ich setzte mich auf und musterte ihr Gesicht.

Ihre Augen waren geschlossen und ihre Züge entspannt. Sie war eindeutig eingeschlafen.

Ich frage sie einfach morgen früh.

***

Meine Augen waren geschlossen, aber ich konnte die Sonne auf meinem Gesicht spüren. Es war warm und weckte mich aus meinem tiefen Schlaf. Automatisch streckte ich die Hand nach Roter Jacke aus und fuhr tastend über das Laken, fand sie jedoch nicht.

Ich öffnete die Lider einen Spalt und suchte mit zusammengekniffenen Augen das Bett ab, damit nur wenig Licht hereinfiel. Sie war nirgends zu sehen. Ich war allein. Vielleicht war sie in der Küche oder im Bad. Ich machte den Mund auf, um ihren Namen zu rufen, doch dann fiel mir ein, dass ich ihn nicht kannte. »Äh … Baby?« Das war eine gute Lösung.

Keine Antwort.

»Baby?«, rief ich erneut.

Seufzend stieg ich aus dem Bett. Dann bemerkte ich den Zettel auf meinem Nachttisch. Ich nahm ihn in die Hand und las:

Frohes neues Jahr! Wann immer ich Oreos mit Root-Beer-Geschmack esse, werde ich an dich denken.

–K–

Ich las die Nachricht zweimal, obwohl mir das keine neuen Informationen lieferte. Das Papier stammte von einem Briefumschlag auf meinem Nachttisch. Ich betastete es mit den Händen, als könnte es mir mehr verraten.

Ein Gefühl entstand in meinem Bauch, doch ich konnte nicht identifizieren, was es war. Ich war enttäuscht, sogar verletzt. Sie war gegangen, ohne mir Auf Wiedersehen zu sagen, ohne mir eine Telefonnummer zu geben.

Sie hat mir nicht einmal ihren Namen gesagt.

War es das, was Frauen fühlten, wenn ich mich am nächsten Morgen heimlich davonschlich? Fühlten sie sich immer so? Oder fühlte ich mich nur so, weil ich dieses Mädchen wirklich mochte? Jetzt würde ich sie niemals finden, selbst wenn ich es versuchte. Sie lebte in Kalifornien, und ich hatte nicht einmal einen Namen, um mit meiner Suche zu beginnen. Aber eindeutig wollte sie ohnehin nicht gefunden werden.

Ich legte mich zurück aufs Bett und hatte keine Energie, irgendetwas zu tun. Ich erinnerte mich deutlich an meine Nacht mir ihr, daran, wie es bei unserem ersten Kuss um Mitternacht auf dem Times Square geknistert hatte. Wie wir vor dem Lebensmittelladen gestanden und verschiedene Oreos probiert und dann vor den Augen dieses Penners rumgemacht hatten. Dann hatte ich mit ihr den besten Sex meines Lebens gehabt. Eine solche Verbundenheit erlebte ich nicht oft. Es brauchte eine Menge, damit ein Mädchen mich beeindruckte. Und jetzt, da ich endlich ein Mädchen gefunden hatte, das ich besser kennenlernen wollte, ließ sie mich sitzen. Vielleicht hatte ich das verdient. Vielleicht war es Karma.

Ich fühlte mich beschissen.

Kapitel 1

Zwei Jahre später …

Cato

Ich kam ins Büro und ging zuerst zu Danielles Schreibtisch. »Hey, Schönheit!« Ich nahm die Mappe, die auf ihrem Schreibtisch lag, ließ mich dann in den Sessel ihr gegenüber fallen und zwinkerte ihr zu, bevor ich die Mappe öffnete.

Danielle verdrehte die Augen, aber nur halbherzig. Es gefiel ihr, wenn ich sie anmachte, obwohl sie immer so tat, als wäre es nicht so. Ihre Wangen waren eindeutig gerötet, und sie wurde selbstbewusst und angriffslustig. »Ach, hör schon auf damit, Cato!« Ihre Stimme war nicht so streng wie sonst, wenn sie wirklich wegen etwas aufgebracht war. Ich kannte sie lange genug, um den Unterschied zu bemerken.

»Was denn?«, fragte ich unschuldig. »Darf ein Mann denn einer Frau nicht mehr sagen, dass sie schön ist?«

»Wir arbeiten zusammen.«

»Na und?« Ich schenkte ihr einen herablassenden Blick. »Ich kann schließlich sagen, was immer ich will.«

Sie wandte sich wieder ihrem Computer zu, konnte sich das Schmunzeln auf ihren Lippen aber nicht verkneifen. Sie hatte vor ungefähr drei Monaten mit ihrem Freund Schluss gemacht, und seitdem war sie ziemlich niedergeschlagen – bei allem, was sie tat. Ich versuchte nur, sie aufzuheitern, ohne dass sie es merkte.

»Hast du dich mit deinem Auftrag vertraut gemacht?«, fragte sie, ohne mich anzusehen.

»Du tust so, als wäre ich ein CIA-Agent.«

»Irgendwie bist du das auch«, erwiderte sie in neckendem Tonfall.

Ich blätterte durch die Seiten. »Braucht einen Freund, um sich ihre Familie vom Hals zu halten …« Ich überflog die Zeilen. »Ziemlich typisch. Das wird einfach, wie immer.«

»Du bist ein Profi, Cato«, meinte sie ausweichend.

»Wann treffe ich sie?«

»Morgen Mittag. Üblicher Ort.«

Ich öffnete die Mappe und warf einen Blick auf den Namen. »Katarina … Ziemlich heißer Name.«

Sie verdrehte die Augen.

»Danielle ist auch ein heißer Name«, fügte ich schnell hinzu.

Sie lachte. »Das war’s nicht, warum ich die Augen verdreht habe. Mich interessiert es nicht, was du heiß findest.«

»Und ob’s dich interessiert …«, zwinkerte ich ihr zu.

Wieder rollte sie theatralisch mit den Augen. »Mach schon, dass du hier rauskommst, Cato!«

»Ja, Ma’am.«

***

Ich traf mich mit River in der Bar.

»Hast du deinen nächsten Auftrag bekommen?«, fragte er, während er einen Schluck von seinem Bier nahm.

»Ja. Katarina …« Ich hob anzüglich die Augenbrauen. »Hört sich heiß an.«

»Hoffen wir für dich, dass sie es nicht ist.«

»Ich kann meine Hose anbehalten … Im Gegensatz zu dir.«

River verdrehte die Augen. »Das ist ein einziges Mal passiert. Ihr müsst endlich damit aufhören, mir das ständig unter die Nase zu reiben.«

»Lass mich kurz drüber nachdenken.« Ich rieb mir das Kinn. »Nö. Macht zu viel Spaß.«

Er sah mich an, als würde er mir am liebsten eine reinhauen, konnte sich aber zurückhalten. »Ich hatte gestern Nacht einen Dreier.«

»Cool. Wie war’s?«

Er zuckte mit den Schultern. »Ganz okay.«

Ich zog eine Augenbraue hoch und warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Ein Dreier sollte nie nur ganz okay sein. Hast du was falsch gemacht?«

»Natürlich hab ich nichts falsch gemacht«, widersprach er. »Es wird mir einfach allmählich langweilig.«

»Was zum Teufel ist los mit dir?«, platzte ich heraus. »Zwei Frauen gleichzeitig sollten nie langweilig sein.«

Er zuckte die Achseln. »Vielleicht sollte ich mal einen Vierer draus machen oder so was …«

»Könntest du machen.«

»Aber irgendwie will ich mal was anderes ausprobieren …« Er bedachte mich mit einem bedeutsamen Blick.

»Auf gar keinen Fall«, schnauzte ich. »Ich mache keinen Dreier mit einem anderen Kerl.«

Er warf mir einen gereizten Blick zu. »Nein, du Idiot. Was wär mit Gruppensex? Zwei Männer und zwei Frauen? Das wär ziemlich scharf.«

»Du willst mir zusehen, wie ich Sex mit einem Mädchen habe?«

»Ich werde dich ja nicht die ganze Zeit über anstarren. Aber es wär mal was anderes. Wir könnten die Mädels auch tauschen.«

»Ich weiß nicht, Mann … Das könnte irgendwie komisch werden.«

»Nur wenn wir es komisch werden lassen.« Wieder trank er von seinem Bier.

»Ich dachte ohnehin, du suchst ein Mädchen, mit dem du sesshaft werden kannst.«

River zuckte die Schultern. »Und hab ich je eins gefunden?« Er leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch. »Ich gebe offiziell auf. Die Richtige gibt es nicht. Es gibt nur … andere Mädchen.«

»Nun, vielleicht solltest du die Richtige nicht in einer Bar suchen«, schlug ich vor. »Versuchs mal in einer Buchhandlung oder so was.«

»Ich lese doch nicht, Cato.«

»Aber du kannst dir doch Bilderbücher ansehen«, zog ich ihn auf.

»Ja, ich bin sicher, die Ladys lieben das.« Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Also was ist, willst du es jetzt tun oder was?«

»Ich weiß nicht, Mann.«

»Komm schon, riskier mal was!«

Ich spürte das Glas unter meinen Fingerspitzen. »Falls ich da mitmache, dürfen wir es niemandem erzählen.«

»Warum nicht?«, wollte er wissen. »Die Jungs würden es cool finden.«

»Das ist meine Bedingung.«

»Na schön«, sagte er und stieß einen Seufzer aus. »Wie du meinst.«

»Jetzt müssen wir nur noch die Mädchen finden.«

River zwinkerte mir zu. »Überlass das ruhig mir!«

***

Als ich das Café erreichte, holte ich das Blatt Papier mit Katarinas Daten hervor. Ich hatte mir ihren Führerschein noch nicht angesehen, deshalb hatte ich keine Ahnung, wie sie aussah. Ich würde sie unmöglich finden, wenn ich nur ihren Namen kannte.

Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich ihr Foto. Sie war ein hübsches Mädchen mit braunem Haar und strahlend blauen Augen. Irgendwie kam sie mir bekannt vor, aber ich kam nicht drauf, woher. Das Foto dürfte vor fünf Jahren gemacht worden sein, vielleicht konnte ich sie deshalb nicht zuordnen. Ich steckte das Blatt wieder in die Tasche, dann betrat ich das Café.

Der Duft frisch gemahlener Bohnen stieg mir in die Nase, und an meine Ohren drang das Geräusch leiser Unterhaltungen. In meinen Stoffhosen und dem Hemd sah ich schick und professionell aus. Ich suchte den Raum nach meiner nächsten Kundin ab, und mein Blick fiel auf eine Brünette in der Nähe des Fensters. Vor ihr stand eine Tasse Kaffee, zusammen mit einem Blaubeermuffin, von dem nur ein paar Bissen fehlten.

Sie trug Jeans und ein türkisfarbenes Oberteil, das ihren Teint und ihre Augen betonte. Als sie sich in meine Richtung wandte, erstarrte ich. Diese Lippen hatten sich für immer in mein Gedächtnis eingeprägt. Ich erinnerte mich daran, wie sie sich auf meinen angefühlt hatten, und ich erinnerte mich an diese Augen, wie sie geglüht hatten, als ich sie auf meinem Bett genommen hatte.

Ich konnte nicht glauben, dass sie es wirklich war.

Es war das Mädchen, das ich an Silvester vor zwei Jahren getroffen hatte. Jene Nacht fiel mir wieder ein, und ich erinnerte mich an ihren ungewöhnlichen Vorsatz, verschiedene Oreos zu probieren. Sie war gegangen, ohne sich zu verabschieden, und ich hatte mich beschissen gefühlt, als ich allein aufgewacht war.

Wie groß war die Chance, dass das passierte?

Die einzige Information, die ich über sie hatte, war die Tatsache, dass sie in Kalifornien lebte.

Was machte sie also hier?

Ich stand wie erstarrt, während ich überlegte, ob ich einfach abhauen sollte, so wie sie damals. Ich könnte sie von einem der anderen Jungs übernehmen lassen. Die meisten von ihnen schuldeten mir ohnehin etwas. Aber ich bewegte mich nicht, weil sie mich direkt anstarrte.

Es wirkte nicht so, als wüsste sie, wer ich war. Kein Aufblitzen des Wiedererkennens in ihren Augen. Aber wie konnte sie sich nicht an mich erinnern? Wenn ich ehrlich war, schmerzte das sogar noch mehr.

Dann lächelte sie mich leicht an und winkte zögernd, als wäre sie nicht ganz sicher, ob ich der Mann war, auf den sie wartete.

Sei kein Weichei!

Ich straffte die Schultern und ging zu ihrem Tisch. »Hi!« Ich war nicht so höflich und freundlich wie sonst. Vermutlich hatte ich die Tatsache, dass sie mich einfach sitzen gelassen hatte, noch nicht überwunden. War es das, was die meisten Mädchen mir gegenüber empfanden?

»Hi!« Lächelnd schaute sie zu mir hoch.

Erkannte sie mich wirklich nicht?

»Cato.« Ich streckte ihr die Hand entgegen, um die ihre zu schütteln. Es fühlte sich merkwürdig an, da ich sie schon geküsst und im Arm gehalten hatte. Jetzt war es so, als wäre das nie passiert.

»Katarina«, sagte sie. »Aber nenn mich Kat.«

»Ich bleibe lieber bei Katarina.« Ich weigerte mich, ihr bei dieser Unterhaltung die Macht zu überlassen. Lässig setzte ich mich auf den Stuhl ihr gegenüber und legte den Knöchel auf mein Knie, doch Rücken und Schultern blieben angespannt. Als ich sie ansah, blitzte in meinem Kopf die Erinnerung daran auf, wie sie mich geritten hatte. Der Sex war verdammt noch mal unglaublich gewesen.

»Danke, dass du dich heute mit mir triffst«, sagte sie höflich. Das Türkis ihrer Bluse betonte ihre Augen, und sie sahen genauso aus wie in jener Nacht auf dem Times Square. Sie funkelten, obwohl keine Lichter da waren.

Sie war süß, genau wie damals. Aber das gefiel mir nicht. »Ich mache nur meinen Job.«

Mein leicht feindseliges Verhalten schien sie nicht zu stören. Entweder hatte sie es nicht bemerkt, oder sie ignorierte es einfach. »Also … Ich habe so was hier noch nie gemacht, und ich bin mir nicht sicher, wie es funktioniert.« Hilfe suchend sah sie mich an.

Ich setzte meine professionelle Maske auf. »Sag mir, was ich für dich tun soll.«

»Nun ja …« Sie schaute auf ihre Hände in ihrem Schoß. »Das ist eine lange Geschichte.«

»Ich habe den ganzen Tag Zeit.« Eindringlich starrte ich ihr ins Gesicht, während sie mich ansah, und wartete darauf, dass sie mich erkannte, dass sie endlich die Verbindung herstellte, dass ich der One-Night-Stand war, den sie vor zwei Jahren an Silvester gehabt hatte. Wie konnte sie sich nicht an mich erinnern? Und was noch wichtiger war, wie konnte sie mich verlassen, ohne mich wiedersehen zu wollen? Hatte sie nicht dasselbe empfunden wie ich? Das machte mich verrückt, und ich war mir nicht sicher, warum. Mein Selbstbewusstsein war deutlich erschüttert, und das war vorher noch keinem Mädchen gelungen.

»Im Grunde genommen sind meine Eltern die besten Freunde eines anderen Paares, das sie schon ewig kennen. Sie haben einen Sohn namens Joey. Er ist ein wirklich netter Kerl, und er sieht sehr gut aus, aber … Er ist einfach nicht der Richtige für mich. Meine Eltern drängen ihn mir regelrecht auf, obwohl ich sie schon oft gebeten habe, damit aufzuhören. Der Grund dafür ist, dass meiner Familie ein großes Weingut gehört, und seine Familie besitzt ein großes Transportunternehmen. Falls wir heiraten, könnten wir beide Welten miteinander vereinen. Ein weiteres Problem ist, dass Joey nicht damit aufhört, mich anzubaggern. Ich glaube, seine Gefühle sind mehr als nur taktischer Natur. Und hier kommst du ins Spiel.«

Ich hatte unterschiedliche Versionen dieser Geschichte schon unzählige Male gehört.

»Ich brauche dich, um auf unbestimmte Zeit meinen festen Freund zu spielen. Vielleicht würden sie auch so eines Tages akzeptieren, dass aus Joey und mir wirklich nichts werden wird. Aber die beste Möglichkeit, das zu erreichen, ist, ihnen zu zeigen, dass ich in einen anderen verliebt bin.«

Ich nickte verständnisvoll. »Warum suchst du dir nicht einfach einen Freund?« Das war eine persönliche Frage, aber ich hatte ein Recht auf die Antwort, da ihr Privatleben mein Job war.

»Weil ich keinen Freund will«, sagte sie schlicht. »Falls ich einmal den Richtigen finden sollte, werde ich darüber nachdenken. Aber für den Moment bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben.«

Es steckte mehr hinter dieser Geschichte, aber ich drängte sie nicht. »Ich verstehe.«

»Also, meinst du, du kannst mir helfen?«

»Definitiv.«

»Meine Familie ist wohlhabend, deshalb sind sie ein bisschen versnobt, nur so als Warnung.«

»Ich kann auch versnobt sein«, entgegnete ich. »Problem gelöst.«

»Okay«, sagte sie. »Gibt es noch etwas, was du wissen musst?«

Ja, warum zum Teufel erinnerst du dich nicht an mich? »Nein.«