Das andere Tier - Taavi Soininvaara - E-Book
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Das andere Tier E-Book

Taavi Soininvaara

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Beschreibung

In tödlicher Mission.

Bei Ratamo, dem Liebhaber schwieriger Frauen, kühlen Biers und siedender Saunagänge, scheint alles unverändert: Er macht sich Sorgen um seine 14-jährige Tochter, und sein Exchef betritt noch immer ungefragt die Wohnung. Doch etwas ist anders: Ratamo hat eine Hüfte aus Titan und ist psychisch labil. Als er mit Schmerzmitteln und eisernem Willen seinen Dienst antritt, wird er sofort degradiert. Trotzdem ist er mitten im Geschehen: eine Leiche, kriminelle Geschäfte mit illegalen Einwanderern und atomares Wettrüsten im explosiven Nahen Osten ...

„Taavi Soininvaara ist der Meister des finnischen Krimis.“ Süddeutsche Zeitung.

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Seitenzahl: 515

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Taavi Soininvaara

Das andere Tier

Ratamo ermittelt

Thriller

Aus dem Finnischenvon Peter Uhlmann

Inhaltsübersicht

Hauptfiguren sowie wichtige Institutionen

Prolog: Die Geburt des Hasses

Erster Teil: Die Titanhüfte

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

Zweiter Teil: Anreicherung

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

32. Kapitel

33. Kapitel

34. Kapitel

35. Kapitel

36. Kapitel

37. Kapitel

38. Kapitel

39. Kapitel

40. Kapitel

Dritter Teil: Die Antihelden

41. Kapitel

42. Kapitel

43. Kapitel

44. Kapitel

45. Kapitel

46. Kapitel

47. Kapitel

48. Kapitel

49. Kapitel

50. Kapitel

51. Kapitel

52. Kapitel

53. Kapitel

54. Kapitel

55. Kapitel

56. Kapitel

57. Kapitel

Informationen zum Buch

Über Taavi Soininvaara

Impressum

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Hauptfiguren sowie wichtige Institutionen

Adamski, Marek. Polnischer Kernphysiker.

Aitaoja, Jukka. Hauptkommissar, Chef der Personenschutzeinheit der Verkehrspolizei. In Finnland war der Personenschutz u. a. des Staatspräsidenten bis Ende 2013 Aufgabe einer speziellen Einheit der Verkehrspolizei.

Baranski, Richard. Commander, Special Operations Group der CIA

Botting, Gordon. Vater von Emily Jarvi.

Boyd, Claire. Kriminalkommissarin der National Crime Agency Großbritanniens.

CIA. Central Intelligence Agency der USA.

EXE International. Internationales Recruiting-Unternehmen, Headhunting-Firma.

Hirvonen, Otto. Amtierender Chef der Finnischen Sicherheitspolizei SUPO.

Jarvi, Emily. Hauptmann, Stabsoffizierin. Adjutantin der Kommandeure einer von Großbritannien geführten Division im Irakkrieg. Verheiratet mit John Jarvi.

Jarvi, John. Oberbootsmann, Angehöriger einer Gruppe für spezielle Operationen. Ehemaliger Scharfschütze einer Spezialeinheit der US-Marine. Verheiratet mit Emily Jarvi.

Ketonen, Jussi. Ehemaliger Chef der SUPO. Ehemann von Nelli Ratamos Großmutter.

Kokko, Essi. Freie Journalistin.

KRP (Keskusrikospoliisi). Eigenständige zentrale Behörde der finnischen Kriminalpolizei, deren Hauptaufgabe in der landesweiten Bekämpfung der organisierten und der besonders schweren Kriminalität besteht.

Kujala, Vesa. Leiter des Operativen Bereichs der SUPO.

Lamennais, Daniel (Pater Daniel). Kaplan der Katholischen Gemeinde der Heiligen Maria in Helsinki.

Linden, Elina. Kriminalkommissarin der Abteilung für Gewaltverbrechen der KRP.

Lukander, Arttu. Kriminalhauptkommissar, Leiter der Abteilung für Gewaltverbrechen der Helsinkier Polizei.

Navabi, Aref. Neda Navabis Sohn, illegaler Einwanderer.

Navabi, Neda. Illegale Einwanderin.

Navabi, Shirin (Siiri). Neda Navabis Tochter, Nelli Ratamos Freundin, illegale Einwanderin.

Navy SEALs. Spezialeinheit der US-Marine.

NCA (National Crime Agency). Nationales Kriminalamt Großbritanniens.

ONI. Nachrichtendienst der US-Marine.

Oravisto, Tuula. Kernphysikerin.

Oravisto, Valtteri. Tuula Oravistos Sohn.

Pentagon. Verwaltungsgebäude des US-Verteidigungsministeriums.

Piirala, Mikko. Chef der Abteilung für Informationsmanagement der SUPO.

Ratamo, Arto. Oberinspektor der SUPO.

Ratamo, Nelli. Arto Ratamos Tochter.

Roshan Ali, Serena. Consultantin bei EXE International.

Şentürk, Ercan. Killer der kriminellen Organisation Şentürk.

Siltanen, Pauliina. Kriminalpsychologin, Spezialistin der KRP.

Terpin, Michael. Generalmajor, Befehlshaber der US-Kommandozentrale Europa für Spezialeinsätze.

Toikka, Ville-Veikko. Kriminalhauptwachtmeister in der Aufklärungsabteilung der KRP.

Töre, Hakan. Helfer der kriminellen Organisation Şentürk.

Veräjä, Tiina. Ministerialrätin, Finnische Botschaft in der Türkei.

Virta, Markus. Kriminalinspektor, Chef der Abteilung für Gewaltverbrechen der KRP.

»Jetzt bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.«

Robert Oppenheimer in einem Fernsehinterview 1965.

Der Physiker war der leitende Wissenschaftler des Manhattan-Projekts, in dem die Atomwaffe der Vereinigten Staaten entwickelt wurde.

PROLOG

Die Geburt des Hasses

Irak, 3. August 2010

Die Frau öffnete die Augen, doch sooft sie auch die Lider zusammenkniff und wieder aufriss, die Dunkelheit wollte nicht weichen. Sie lauschte: Nur das Böse war da, sie spürte es um sich herum, es lag schwer wie ein Umhang aus Blei auf ihren Schultern. An den Fußgelenken war sie so straff an einen massiven Metallstuhl gefesselt, dass ihr die Füße einschliefen. Sie hatte schon alles versucht, sich heiser geschrien, an den Stricken gezerrt und sich die Haut blutig gescheuert. Diese Teufel kümmerte das nicht. Die Frau drückte ihre an den Handgelenken zusammengebundenen Hände auf ihren Bauch, obwohl sie wusste, dass sie das Wunder, das in ihr wuchs, nicht schützen konnte.

Sie wollte in die Dunkelheit fliehen, sich in Sicherheit bringen. Nie zuvor hatte sie sich etwas so sehr gewünscht, so intensiv, dass es weh tat. Lähmende Angst wogte durch ihren Körper. Aufständische hatten sie in der Nähe des Stützpunkts Camp Victory gekidnappt und in ihr staubiges Auto geschleppt. Und nun saß sie an einen Stuhl gefesselt in einem Raum, der nach Beton, Waffen und Urin stank, irgendwo im Irak. Sie war in der Gewalt ihrer Feinde, deren Vernichtung seit sechs Jahren ihr Ziel als Angehörige der britischen Armee war. Und sie wusste nur zu genau, was mit den Menschen passierte, die sie entführten.

Sie konnte nicht verhindern, dass die Videos in ihrem Bewusstsein abliefen: Die Aufständischen hatten im Laufe der über sieben Jahre anhaltenden Kämpfe viele von ihnen verschleppte Soldaten und Zivilisten enthauptet. Keiner ihrer Kameraden hatte sich die Hinrichtungsfilme anschauen wollen, und dennoch hatten sie sich die Videos angesehen. Sie alle hatten wissen wollen, was sie im schlimmsten Fall erwartete. Der Ablauf der Ereignisse war fast immer der gleiche: drei bis sechs Männer mit Sturmgewehren und Kapuze, Kommandomütze oder Kufija-Tuch, an der Wand ein Laken mit Parolen in Arabisch, das misshandelte und gefesselte Opfer sitzt auf dem Fußboden oder einem Stuhl, das Gesicht zur Kamera. Die Aufständischen stehen hinter dem Opfer, das gezwungen wird, etwas über sich selbst zu sagen. Dann liest einer von ihnen eine Erklärung vor und stellt Forderungen. Und zum Schluss die Allāhu-akbar-Rufe, ein riesiges Schwert, der Kopf wird abgeschlagen ...

Saß sie jetzt in so einem Raum? Sie und ...

Die Frau fühlte, wie sie innerlich zusammenbrach. Ihr wurde übel. Die Angst zerfraß ihre Eingeweide, zerfleischte sie von innen. Alles Schreckliche, was sie in ihren dreißig Jahren erlebt hatte, schien hier in diesem Raum zu lauern, von dem eine Bedrohung ausging, die alles erfasste.

Sie spürte den salzigen Geschmack der Tränen auf ihren Lippen. Der Kopf schmerzte von einem Schlag mit dem Gewehrkolben. Ihr Herz hämmerte. Warum ausgerechnet sie? War sie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, oder hing das mit John zusammen? Es war ihr Geburtstag, und ihr Mann hatte unbedingt gewollt, dass sie zu ihm ins Camp Victory der Yankees kam, damit er ihr sein Geschenk überreichen konnte. Sie war einverstanden gewesen, weil sie sich als Stabsoffizierin freier in Bagdad bewegen konnte als ihr Mann.

John Jarvi, der Satan von Falludscha. Was für ein grauenhafter Spitzname. Ihr Mann war still, ruhig und loyal sowohl ihr als auch der US-Marine gegenüber; es war nicht seine Schuld, dass er sich hier im Irak zu einem der besten Scharfschützen aller Zeiten entwickelt hatte.

Die Frau schaute im Dunkeln auf ihren Bauch. Zuweilen bildete sie sich ein, in ihrem Leib Bewegungen zu spüren, obwohl ihre Schwester felsenfest behauptet hatte, man könne die Bewegungen eines drei Monate alten Embryos noch nicht wahrnehmen. Die Erinnerungen brachen ungehemmt über sie herein. Sie schloss die Augen und fand sich sofort in ihrem Elternhaus wieder, im Londoner Stadtteil Shepherd’s Bush. Sie sah das Esszimmer und den Tisch, an dem sie sich, sobald es auch nur den geringsten Anlass gab, etwas zu feiern, immer versammelten: Vater, Mutter, die Großeltern und ihre Schwester Helen mit ihren drei allzu lebhaften, aber ungeheuer süßen Kindern und ihrem griesgrämigen Mann. Auf dem Tisch stand eine riesige Geburtstagstorte, und das Geburtstagskind musste die Kerzen ausblasen, obwohl es nie jemandem gelang, alle auf einmal auszupusten. Vater füllte mit der von ihm selbst gemixten Bowle die Gläser der Gäste, am eifrigsten sein eigenes, bis er übers ganze Gesicht strahlte. Sie sah die lachenden Kinder ihrer Schwester und spürte einen schneidenden Schmerz, als sie daran dachte, was ihr alles versagt bleiben würde. Sie bereute ihre Entscheidung, eine Laufbahn in der Armee zu wählen und den Kinderwunsch hinauszuschieben  ... Dann schoss ihr durch den Kopf, dass John bestimmt immer noch im Camp Victory auf sie wartete.

Im selben Moment ging die Tür auf, das Licht wurde eingeschaltet, und die Frau drückte ihre Lider noch fester zu. Sie wollte die Männer nicht sehen, sie wollte nicht ihr Schicksal daran ablesen, was sie bei sich hatten, sie wollte die auf dem Boden stehende Videokamera, die Fahne oder das Laken an der Wand nicht sehen ... In dem Raum verbreitete sich der Geruch von Waffen, Zigaretten und Aufständischen. Es waren mehrere Männer, sie redeten auf Arabisch alle durcheinander und wie immer sehr erregt.

Der Schlag mit der flachen Hand traf die Wange der Frau ohne Vorwarnung und voller Wucht, sie öffnete die Augen und sah den Tod.

Es waren drei Männer, die sich schwarzweiß gemusterte Kufija-Tücher um den Kopf gewickelt hatten, zwei trugen Sturmgewehre in der Hand und einer ein riesiges Schwert ... Alles war genau so, wie sie es befürchtet hatte.

Die Zeit. Schien. Stehen. Zu. Bleiben. Alles andere verschwand, es blieb nur das lähmende Entsetzen und das abgrundtiefe Böse im Menschen.

Jemand sprach die Frau auf Englisch an und sie hörte sich ihren Namen, ihren Dienstrang, den Namen ihrer Eltern, den Namen ihres Ehemannes, ihre Adresse zu Hause sagen  ... es schien so, als spräche jemand anders mit ihrem Mund. Ihr Herz klopfte im ganzen Körper, sie zitterte.

Die Männer stellten sich hinter sie. Sie starrte in das schwarze Auge der Videokamera, die auf einem Dreibein stand, und wünschte, sie wäre fähig, sich in bewegte Bilder zu verwandeln und die Flucht zu ergreifen ... Einer der Männer verlas mit fanatischer Stimme eine Erklärung auf Arabisch, von der sie nicht viel verstand. Geschah das alles wirklich ihr? Hing das damit zusammen, was sie ihrem Mann angetan hatte, würde John die Wahrheit erfahren?

Der Aufständische mit dem Schwert in der Hand trat vor sie hin. Die Frau sprach so leise, dass sie ihre Worte selbst kaum hörte. »Vater unser, der du bist ...«

ERSTER TEIL

Die Titanhüfte

26.–28. August, Gegenwart

1

Montag, 26. August

Ich fahre den VW-Käfer von der Vihdintie auf die Zufahrt zum Ring III und merke, wie der Regen zum Schneetreiben wird. Und das mit Sommerreifen. Bis zum Einrichtungshaus in Petikko sind es noch einige Kilometer. Ich erhöhe die Geschwindigkeit vorsichtig auf siebzig, der Asphalt wirkt glatt, ich werfe einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob der Weg frei ist, und lenke den Käfer dann von der Beschleunigungsspur auf den Ring III. Aus den Lautsprechern erklingt J. J. Cales Titel Fate of the fool von seinem fünften Album. Ein Schneeschleier legt sich auf die Straße, alles ist weiß; die Fahrbahn kann man nur erahnen. Das ist seit Jahren der schlimmste Schneesturm, in den ich geraten bin. Die Scheibenwischer laufen auf vollen Touren, der Wind ist so heftig, dass der Käfer schaukelt. Achtzig Stundenkilometer sind anscheinend zu viel, durch die Ritze zwischen Dach und Karosserie weht es eisig herein.

Plötzlich ein gewaltiger, ohrenbetäubender Knall – oh, verdammt. Das Verdeck des Käfers ist weg, der Wind schlägt mir mit voller Wucht ins Gesicht. Ich muss die Lider zusammenkneifen, damit der Schnee nicht in die Augen dringt, wo zum Teufel ist die Straße? Mir bleibt nichts anderes übrig, als auf den Standstreifen zu lenken, Blinker an und bremsen, verflucht, die Vorderräder blockieren, der Wagen gerät ins Schleudern. Fuß runter von der Bremse, gegensteuern, die Bremse pumpen, jetzt gehorcht er wieder, die Geschwindigkeit lässt nach  ... Herzrasen.

Endlich bleibt das Auto stehen, zum Glück auf dem Standstreifen und nicht auf der Fahrspur, aber die Stelle ist trotzdem gefährlich – direkt neben dem lebhaften Verkehr und bei einer Sicht gleich null. Der Käfer ist in eine Schneewehe gerutscht, wohl oder übel muss ich durch die Tür aussteigen, an der die Autos vorbeirauschen. Ich zucke zusammen, als mir nasser und eiskalter Schneematsch ins Gesicht spritzt, keiner von denen, die vorbeifahren, verringert etwa seine Geschwindigkeit, und Hilfe leistet erst recht niemand. Ich wische mir das Gesicht ab, wende mich dem Käfer zu und fluche, als ich sehe, dass die Halterungen des Stoffdachs versagt haben. Wieder eine teure Reparatur.

Jetzt muss ich den Abschleppdienst und ein Taxi anrufen. Ich stehe zwischen Auto und Straße und will hier weg, und als ich mich dem Verkehr zuwende, sehe ich vor mir eine hohe Metallwand, die mit großer Geschwindigkeit auf mich zurast  – ein Lastzug. Es bleibt keine Zeit, ich muss springen, ein Schritt, noch einer ...

Arto Ratamo wachte auf. Sein Herz schlug heftig. Den Lastzug mit fünfunddreißig Tonnen Ladung, der ihn vor knapp einem Jahr umgefahren hatte, sah er jede Nacht im Traum.

Morgens war es am schwersten. Da drangen all die schlimmen Folgen seines Unfalls stets so intensiv wie damals in sein Bewusstsein, und er war mit seinen Schatten hilflos allein. Ratamo legte die Hand auf die leere Hälfte seines Doppelbetts, dachte aber nicht an seine ehemalige Lebensgefährtin Riitta Kuurma, sondern an sein Kind, dem das Leben versagt geblieben war. Er würde nie erfahren, ob Riitta die Fehlgeburt letztlich wegen des Schocks über die Nachricht von seinem Unfall gehabt hatte. Sie waren erst einige Monate vor dem Unfall wieder zusammengekommen. Den Stolz, Vater zu werden, hatte er nur fünf Tage genießen können. Bei Riitta hatte sich ein Hormonungleichgewicht entwickelt und das Einwachsen der Plazenta verhindert.

Ratamo ächzte und verzog das Gesicht, als er sich zur Bettkante schob und aufrichtete. Er hatte Kopfschmerzen und musste an die mit Whisky hinuntergespülten Biere denken, die er sich am Vorabend zu Ehren des letzten Tages seiner Krankschreibung mit seinem Freund Timo Aalto gegönnt hatte. Sie trafen sich nur noch äußerst selten, seit Himoaalto im Ausland arbeitete und weggezogen war. An den späten Abend erinnerte sich Ratamo nur lückenhaft, leider fiel ihm auch ein, dass er seiner Kollegin Saara Lukkari von der SUPO über den Weg gelaufen war. Blieb nur zu hoffen, dass er keinen absoluten Schwachsinn geredet hatte.

Er nahm vom Nachttisch die Dose mit dem Snus und schob sich zwei Portionen Tabak unter die Oberlippe. Ein Blick auf die Uhr ließ ihn fluchen, als er die Ziffern 08:41 sah, warum zum Teufel hatte er vergessen, den Wecker zu stellen? Die Abschlussuntersuchung bei der Ärztin würde in zwanzig Minuten beginnen. Ratamo erhob sich und richtete den Rücken langsam auf, aus Angst vor einer Welle des Schmerzes. Zuweilen tat das künstliche Hüftgelenk morgens so weh, dass er auf nüchternen Magen Schmerztabletten nehmen und bewegungslos im Bett liegen bleiben musste, bis ihre Wirkung einsetzte. Nötig wäre das jetzt, aber die Zeit dafür fehlte.

Ratamo biss die Zähne zusammen und humpelte nackt zum Medizinschrank im Badezimmer.

»Zieh dir was an, verdammter Idiot!«, kreischte Nelli so laut und schrill, wie es nur ein vierzehnjähriges Mädchen kann, das von seinem Vater halbnackt überrascht wird.

Ratamo musste tief durchatmen, um nicht die Nerven zu verlieren. »So redest du hier nicht. Und auch nicht irgendwo anders.«

»Haha«, erwiderte Nelli ungehalten, sie hatte ihm den Rücken zugekehrt und zog sich ein T-Shirt über.

»Heute ist Montag, fängt die Schule nicht um acht an?«, fragte Ratamo.

»Ja.«

»Es ist gleich neun.«

»Sag bloß.«

Plötzlich durchfuhr Ratamos Hüfte ein anhaltender stechender Schmerz, der ihn fast in die Knie gehen ließ. Er murmelte ein »Entschuldigung«, schob Nelli vom Medizinschrank weg und suchte aus seiner mittlerweile stattlichen Pillensammlung das Schmerzmedikament heraus, das am schnellsten wirkte. Rasch warf er sich die Tabletten in den Mund und spülte sie mit Wasser runter. Der Mann mit kurzem Haar und unrasiertem Kinn, der ihn im Spiegel anstarrte, sah deutlich älter aus als zweiundvierzig. Er war längst nicht mehr der junge Arzt, schlank und rank, dem einst beim Praktikum in einer Poliklinik die Omas hinterhergeschaut hatten.

»Wenn man wenigstens ein eigenes Klo hätte«, murrte Nelli beim Hinausgehen.

Zum Glück kam das Mädchen nach ihm, sie beruhigte sich genauso schnell wieder, wie sie sich aufregte, dachte Ratamo, während er sich anzog. Aus Nelli war ein ganz normaler Teenager geworden, aufbrausend und rebellisch. Aber immerhin nahm sie keine Drogen und verprügelte keine alten Leute auf dem Narinkkatori im Zentrum. Das war schon ganz gut für ein Mädchen, das mit sechs Jahren seine Mutter verloren hatte und dessen Vater halt so war, wie er war. Ratamo empfand Stolz, in jedem Fall war Nelli das Beste, was er in seinem Leben zustande gebracht hatte. Das Lernen fiel ihr leicht, sie war in der Schule erfolgreich und hatte von klein auf, ohne dass man sie dazu drängen musste, viele der ungeschriebenen Regeln des Lebens verstanden. Wie zum Beispiel die, dass man keine Klamotten trug, die zwei Nummern zu klein waren, wie manche ihrer Freundinnen.

Ratamo ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Sein Blick fiel auf eine Bierflasche. Das Frühstück ist der wichtigste Drink des Tages, dachte er, begnügte sich dann jedoch mit einem Obstsaft. Er stellte einen Literkarton Joghurt auf den Tisch, legte Müsli, Käse, eine Tomate, Butter und eine Packung Aufschnitt daneben, knallte die Kühlschranktür zu und holte aus dem Brotkasten die Tüte mit Roggenbrot. Ohne seine Tochter und seine Arbeit wäre er nur eine leere Hülle, dachte Ratamo.

»Das Frühstück steht auf dem Tisch!«, rief er im Gehen.

* * *

Arto Ratamo stellte seinen Käfer im Forum-Parkhaus ab und lief, so schnell er konnte, den Verbindungsgang entlang zum Fahrstuhl, der ihn hinauf zum Kukontori bringen sollte. Er kam eine Viertelstunde zu spät und hätte rennen müssen, aber die Titanhüfte erlaubte ihm lediglich, zügig zu gehen, und auch das nur mit zusammengebissenen Zähnen. Im Fahrstuhl drückte er auf den Knopf neben dem Schild »Mehiläinen. Dienstleistungen für die Arbeitswelt. Außenstelle am Kukontori« und überlegte, wie oft er schon bei der Arbeitsmedizinerin gewesen war und seine Hüfte vorgezeigt hatte. Zum Glück befand er sich auf dem Wege der Genesung nun schon auf der Zielgeraden. Nach der Operation war er nahe daran gewesen durchzudrehen: endlos lange auf dem Rücken liegen, Gymnastikprogramme, Aufsteh- und Gehübungen, fast täglich bei der Physiotherapeutin antanzen müssen ... Auch für zu Hause hatte man ihm Übungen verordnet; vielleicht ginge es ihm schon wieder besser, wenn er sie irgendwann probiert hätte.

Ratamo traf im Empfangsbereich des Ärztezentrums in der sechsten Etage ein. Die SUPO sicherte ihre betriebliche Gesundheitsversorgung heutzutage über ein privates Unternehmen für Gesundheitsdienstleistungen ab, das dafür bezahlt wurde. Ratamo blieb am Tresen stehen, um sich bei der rothaarigen und stark geschminkten jungen Frau anzumelden, mit der er sich beim Warten auf seinen Termin ein paarmal unterhalten hatte. Die Frau lächelte schadenfroh und zeigte mit dem Finger auf eine offene Tür am Ende des Flurs.

Die Fachärztin für Orthopädie und Traumatologie Sirkka Vuori, bekannt als unverbesserlich humorlos, hob den Blick vom Bildschirm, als Ratamo das Zimmer betrat, und schaute dann verärgert auf die Wanduhr. »Du kommst zu spät.«

»Lieber zu spät als schwanger«, witzelte Ratamo.

Sirkka Vuori lächelte nicht. Sie bedeutete Ratamo, neben ihr Platz zu nehmen, und drehte den großen Bildschirm zu ihrem Patienten hin.

»Auf den Röntgenbildern deiner Hüfte von letzter Woche fanden sich keine Überraschungen. Da ist der Oberschenkelteil zu sehen, da die Gelenkpfanne und dort der auswechselbare Gelenkkopf. Alles aus einer Titanlegierung, wie du weißt.« Sie zeigte mit dem Kugelschreiber die verschiedenen Bereiche auf dem Röntgenbild.

»Ein Mann mit Titanhüfte«, murmelte Ratamo.

»Bei dir wurde eine muskelschonende Operationstechnik gewählt, das heißt, deine Hüftprothese wurde eingesetzt, ohne die Muskeln zu lösen. Eine Oberflächenprothese konnten wir nicht verwenden, weil deine Hüfte zu schwer beschädigt war. Deine Prothese ist zementfrei eingesetzt, weil die erforderliche Nutzungsdauer bei über zwanzig Jahren liegt. Ungefähr so lange wirst du ja hoffentlich noch am Arbeitsleben teilnehmen. Auch die Gleitfläche der Gelenkpfanne besteht aus Titanlegierung, sie dürfte sich also selbst bei starker Beanspruchung nicht so schnell abnutzen. Die Prothese scheint fest im Knochen zu sitzen, das heißt, der Knochen ist schon an der Oberfläche der Prothese angewachsen.«

Nur im Kopf ist noch alles wund, dachte Ratamo, sagte aber: »Das hört sich gut an.« Er fragte sich, ob Sirkka Vuori überhaupt wusste, dass er ausgebildeter Arzt war. Oder hörte sich die Frau immer so an, als würde sie einem Vorschulkind das Abc-Buch vorlesen?

»Hast du die Erkrankung der Herzkranzgefäße und den Blutdruck weiter im Griff ?«

»Die Medikamente wirken«, sagte Ratamo, und ihm wurde plötzlich auf beängstigende Weise bewusst, was für ein kranker Mann er war. »Allerdings liegen im Medikamentenschrank jetzt schon so viele Pillen, dass ich mir bald so ein Dosierding besorgen muss. Vier Fächer für jeden Tag, die Morgenmedizin, die Tagesmedizin, die Entwurmungsmedizin ...«

Sirkka Vuori unterbrach ihn: »Und du gehst weiter zur Physiotherapeutin?«

Ja, ich gehe mit der Physiotherapeutin ein Bier trinken, dachte Ratamo, sagte aber nur das erste Wort.

Sirkka Vuori zuckte die Achseln. »Gibt es mit der Hüfte irgendwelche Probleme, starke Schmerzen ...«

Ratamo schüttelte den Kopf. »Leichte Schmerzen und so ein Klopfen gehören vermutlich dazu.«

Sirkka Vuori schrieb etwas in ihre Unterlagen. »Der Prozess der Knochenbildung müsste schon abgeschlossen sein, also melde dich sofort, wenn die Schmerzen zunehmen«, sagte die Ärztin und schlug die Mappe auf ihrem Schreibtisch zu.

»Ist das alles?«

»Alles ist in Ordnung. Die nächste Kontrollaufnahme wird erst in zwei, drei Jahren gemacht, wenn alles gut verläuft, und warum sollte es das nicht. Du bist in ausreichendem Maße arbeitsfähig, um deine Aufgaben als Vorgesetzter wahrzunehmen, von mir aus kannst du auch sofort wieder zur Sicherheitspolizei zurückkehren.«

* * *

Arto Ratamo saß in einer Loge des Traditionsrestaurants Sea Horse in der Kapteeninkatu ganz in der Nähe seiner Wohnung und starrte abwesend auf die Seepferdchen des Gemäldes, das im Hauptsaal die ganze hintere Wand einnahm. Er hatte zu Mittag gegrillte Leber gegessen, weil er die nicht selbst zu Hause zubereiten konnte, und dazu ein großes Bier getrunken. In einer Hand bewegte er routiniert zwei Eisenkugeln mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern. Er konnte die schweren Kugeln nun schon so schnell drehen, ohne dass sie sich berührten. Die Chinesen verwendeten Baodingkugeln bereits seit Hunderten, wenn nicht Tausenden Jahren, um Stress abzubauen – man glaubte, dass sie die Akupunkturpunkte der Hand aktivierten. Bei dem Unfall waren zwei Knochen in Ratamos linker Hand gebrochen, und nach dem Abnehmen des Gipses wirkte die Hand schwach und wie verkümmert, deshalb hatte Riitta Kuurma ihm die Baodingkugeln geschenkt in der Hoffnung, dass die Handmuskeln gekräftigt wurden, wenn er mit ihnen hantierte. Ratamo wusste nicht, ob er sie wegen ihrer therapeutischen Wirkung in der Hosentasche mit sich herumtrug oder als Erinnerung an Riitta.

Er schaute auf seine Uhr, runzelte die Stirn, leerte sein Glas und verließ das Lokal, das auch bekannt war unter dem Namen »Schweinestall«. Bis zur Zentrale des Finnischen Roten Kreuzes in der Tehtaankatu am Kaivopuisto-Park waren es nur ein paar hundert Meter, die er zu Fuß zurücklegte. Er war auf dem Weg zu Meri Jaakkola, der Leiterin der Krisenpsychologengruppe des Finnischen Roten Kreuzes, einer Frau, die ihm vielleicht mehr geholfen hatte als jeder andere Mensch zuvor. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatten sie mehrmals stundenlang über den Unfall geredet, über sein Privatleben und die Gefühle, die damit einhergingen, und über die Methoden, mit denen er künftig alles bewältigen könnte. Meri Jaakkola nannte diese Treffen psychologische Debriefings, Ratamo nannte sie seine Rettung.

Er ging am massiven, wuchtigen Gebäude der russischen Botschaft vorbei und bemerkte erst jetzt, dass die Möwen schrien. Der Tag war heiter, im Gegensatz zu seinem Gemüt.

Als Ratamo das rote Ziegelgebäude erreichte, in dem das Finnische Rote Kreuz SPR seinen Hauptsitz hatte, drückte er auf den Knopf der Sprechanlage am Aufgang A, gelangte in die Räume des SPR-Zentralbüros und suchte sich selbst den Weg zum Arbeitszimmer der Krisenpsychologin.

Die Tür stand offen. Meri Jaakkola hielt eine lange Holzstange mit beiden Händen im Nacken und bog ihren Oberkörper nach links und nach rechts.

»Stabgymnastik ist gut für den Rücken«, erklärte die etwa fünfzigjährige, leicht übergewichtige Psychologin und lächelte verlegen. »Du kommst zu früh.«

Ratamo setzte sich. »Ich war gerade bei der Arbeitsmedizinerin. Ich will die beiden Nachuntersuchungen an einem Tag erledigt haben.«

»Das ist eine Folgesitzung. Und zwar die letzte«, erwiderte Meri Jaakkola und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie betrachtete Ratamo in aller Ruhe, als könnte sie von seiner äußeren Erscheinung seinen psychischen Zustand ablesen.

»Die SUPO wird vermutlich deine Meinung über meine Arbeitsfähigkeit hören wollen?«, sagte Ratamo.

Meri Jaakkola schnupperte hörbar, bemerkte eine leichte Bierfahne und lächelte. »Was denkst du? Bist du in Ordnung?«

Ratamo verzog den Mund. »Angstzustände habe ich noch, aber selten. Meist in Alpträumen und im Straßenverkehr.«

»Ängste beherrschen und mit ihnen umgehen kann nur, wer sich seine Ängste eingesteht und fähig ist, mit jemandem über sie zu reden. Du kannst beides. Angstzustände zu verneinen und zu unterdrücken wäre der schlimmste aller möglichen Fehler.«

Ratamo schwieg.

»Hast du angefangen, Situationen zu meiden, in denen Ängste auftreten?«

»Im Gegenteil.«

»Gut, das würde auch nur dazu führen, dass die Angstzustände zunehmen«, sagte Meri Jaakkola. »Und wie sieht es mit dem Privatleben aus, mit dem Alleinsein und ... Riittas Fehlgeburt? Wie bist du nach deinem Empfinden mit all dem fertig geworden?«

Ratamo wandte den Blick von der Krisenpsychologin ab und beobachtete eine Bachstelze, die auf dem Fensterbrett mit dem Schwanz wackelte.

Meri Jaakkola musterte Ratamo erneut. »Du willst nicht mehr so offen wie bei unseren ersten Treffen über deine Privatangelegenheiten reden. Ich kann daraus nur nicht so recht ableiten, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Kommt allmählich wieder deine alte, zurückhaltende Art zum Vorschein, oder bist du dabei, deine Traumata tief in dir drin einzukapseln?«

»Wir haben doch schon alles durchgesprochen.«

»Man würde dich, falls du es wünschst, problemlos noch weiter krankschreiben. Du hast schließlich genug Schlimmes durchgemacht. Ein fast verhängnisvoller Verkehrsunfall, eine äußerst schwere Verletzung, der Verlust deines ungeborenen Kindes, das Ende einer Partnerschaft ...«

»Ich will arbeiten«, verkündete Ratamo mit fester Stimme.

2

Montag, 26. August

Der Mann war bereit. Er fühlte eine überirdische Kraft, als das Fadenkreuz des Zielfernrohrs seiner Armbrust auf dem Herzen des Opfers lag. Mitten in der ostfinnischen Wildnis hörte man nur das Seufzen der Nadelbäume und in der Ferne das Kullern eines Birkhahns. Im Morgendunst roch es nach Harz und Heidekraut. Das Opfer stand fünfzig Meter entfernt am Rand des Sumpfes und ahnte nicht im mindesten, dass es schon sehr bald sterben würde. Der Mann, der sein Gesicht mit zerdrückten Pflanzen grün gefärbt hatte, lag gegen die Windrichtung unter Moosbüscheln zwischen zwei Steinen und atmete die drückend warme Luft des Spätsommers langsam und ruhig ein. Er fühlte sich eins mit diesem Wald, weil er schon seit drei Jahren in dessen Rhythmus lebte, sich von all dem, was er zu bieten hatte, ernährte und mit ihm den Sauerstoff teilte. Jetzt gab es nur den Mann, die Waffe und das Opfer.

Der Kohlefaserbolzen der tarnfarbenen Armbrust vom Typ Barnett Predator zischte mit einer Geschwindigkeit von hundertvierzehn Metern pro Sekunde los, durchschlug die dicke Haut des fünfhundert Kilo schweren Elchbullen und drang in den Herzmuskel ein. Das Tier zuckte zusammen wie durch einen Elektroschock und raste dann in vollem Galopp in das Gehölz zwischen Kiefern und abgestorbenen Föhren des Urwalds.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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