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Sein Name ist Ratamo. Arto Ratamo.
In Helsinki wird ein namhafter Kernphysiker ermordet. Der Killer tötet perfekt. Er nennt sich "Engel des Zorns". Arto Ratamo muss all seinen Spürsinn aufbieten, um dem bestialischen Rächer zuvorzukommen. Dessen Spur führt nach Washington. Dort taucht ein zweiter Mörder auf. Er ist sehr mächtig und gewissenlos ...
Taavi Soininvaara ist der Meister des finnischen Krimis. Seine Romane um den scharfsinnigen und sympathischen Ermittler Arto Ratamo stehen ganz oben auf den Bestsellerlisten, sie wurden verfilmt und vielfach ausgezeichnet.
"Soininvaara zählt zu den derzeit politischsten und internationalsten Krimiautoren." ECHO.
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Seitenzahl: 501
Taavi Soininvaara
Finnisches Quartett
Kriminalroman
Aus dem Finnischen von Peter Uhlmann
Titel der Originalausgabe
Vihan enkeli
ISBN 978-3-8412-0195-9
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, März 2012
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die deutsche Erstausgabe erschien 2006 bei Gustav Kiepenheuer,
einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Copyright © 2004 Taavi Soininvaara
Published by agreement with Tammi Publishers, Helsinki
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
Umschlaggestaltung gold, Kai Dieterich
unter Verwendung eines Fotos von Paul C. Pet/zefa/Corbis
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,
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DONNERSTAG
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FREITAG
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EPILOG
Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn,
daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird.
Und wenn du lange in einen Abgrund blickst,
blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Friedrich Nietzsche
Maifeiertag
Jorge Oliveira riß die Tür des Versorgungseingangs auf, die er vom Alarmsystem abgetrennt hatte. Der Elektronikexperte ging mit glühendem Enthusiasmus zu Werke: Dieser Anschlag würde die Welt verändern. In Den Haag war es genau drei Uhr nachts. Ein Regenguß rauschte in der Dunkelheit herab, die Tropfen tanzten auf dem Asphalt, als das Terroristentrio in schwarzen Kevlar-Overalls und Gesichtsmasken die Zentrale betrat. Das Schwierigste stand ihnen noch bevor.
In dem dunklen Flur leuchteten hier und da rote Punkte. Trotz seiner Fähigkeiten vermochte auch Oliveira die Bewegungsmelder nicht auszuschalten, aber mit einer präzisen Choreographie konnte man ihre leblosen, rot glühenden Augen umgehen. Lasse Nordman, Jorge Oliveira und Ulrike Berger bewegten sich in dem stockfinsteren Flur wie Meister des modernen Tanzes: erst auf dem Bauch, dann an die Wand gedrückt und schließlich in der Hocke.
Lasse Nordman, der voranging, blieb stehen, um ruhig durchzuatmen. Er sah in dem stockfinsteren Flur keinen einzigen Lichtschimmer. Sein Mund war ausgetrocknet. Er ging seitwärts weiter, den Rücken an der Wand, plötzlich stieß er mit der Armbanduhr irgendwo an; es krachte, und dann fiel etwas zu Boden. Ihm stockte der Atem, und sein Puls raste. Eine Sekunde verging, eine zweite – kein Alarm. Wütend biß Nordman die Zähne zusammen: Sie hatten diese Bewegungen Dutzende Male geübt, aber gegen den Zufall war man nie gefeit.
Dann endlich erreichten die Ökoterroristen den Treppenflur. Genau wie die unterirdischen Stockwerke wurde dieser nur mit Kameras überwacht, so daß sie jetzt schneller voran kamen. Sie stiegen hinunter ins zweite Kellergeschoß und rannten dann im Lichtkegel der Taschenlampen die endlosen Flure entlang. Oliveira kannte den Grundriß des Gebäudes auswendig. Die Bilder der Überwachungskameras auf dem Weg, den er gewählt hatte, waren auf den Bildschirmen in der Kontrollzentrale des Gebäudes nicht ununterbrochen zu sehen. Schließlich blieb das Trio vor der gläsernen Schiebetür der EDV-Zentrale von Dutch Oil stehen. Oliveira holte aus seinem Rucksack einen kleinen Palm-Computer, steckte die daran befestigte Keycard in den Kartenleser der Tür und tippte einen Code ein. Mit einem Rauschen öffnete sich die Schiebetür. Ein Alarmsignal war nicht zu hören.
Oliveira stürzte zum Zentralserver der Firma, Ulrike Berger stellte sich neben ihn, und Lasse Nordman blieb an der Tür stehen, um den Flur zu beobachten. Als der Portugiese die Tastatur einige Minuten lang heftig bearbeitet hatte, riß er sich die Maske vom Gesicht. »Ihr könnt die Masken abnehmen, die Überwachungskameras sind ausgeschaltet«, flüsterte er auf englisch. Dann holte er aus der Schenkeltasche seines Overalls eine CD, steckte sie in den Computer und hämmerte auf die Tastatur ein wie ein Pianist kurz vor dem furiosen Finale. Im fahlen Licht des Bildschirms leuchtete er wie ein phosphoreszierendes Gespenst, und der kühle Luftzug aus der Klimaanlage ließ die Haare auf seinen Handrücken zu Berge stehen. Oliveiras Aufgabe bestand darin, die Datensysteme des größten europäischen Ölkonzerns zu zerstören. Wenn ihm das gelang, wäre Dutch Oil völlig lahmgelegt.
Lasse Nordman, der den Flur überwachte, zog die Maske vom Kopf, fuhr sich durch sein blondes, kurzgeschnittenes Haar und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Bisher verlief alles nach Plan. Das mußte auch so sein, schließlich hatte die Zelle ihren Anschlag monatelang vorbereitet. Nordman lächelte, als Ulrike Berger neben ihn trat und tief Luft holte. »Drei Stunden lang warten?« flüsterte Lasse. So viel Zeit blieb ihnen: Um sechs Uhr elf ging die Sonne auf, und gegen sieben Uhr würden die ersten Mitarbeiter im Hauptgebäude von Dutch Oil eintreffen. Ulrike berührte mit den Lippen fast das Ohr ihres Geliebten. »Die neue Weltordnung entsteht nicht innerhalb eines Augenblicks«, sagte sie leise, leckte sein Ohr und machte auf dem Absatz kehrt.
Lasse betrachtete die blonde Österreicherin, die auf ihren Platz an Jorges Seite zurückkehrte. Ulrike wirkte auch jetzt ruhig und entschlossen; in ihrer unerschütterlichen Überzeugung lag etwas Kaltes. Die Tochter eines Pfarrers, die das Studium der internationalen Politik aufgegeben hatte, um sich den Ökoterroristen anzuschließen, wollte voller Enthusiasmus eine gerechtere Welt schaffen.
Für den Finnen war dies der stolzeste Augenblick seines Lebens; er hatte also doch seinen Weg gefunden. Auch er würde seinen Platz in der langen Reihe der Nordman-Männer einnehmen und die Familientradition auf neue Art und neuem Niveau fortsetzen. Das hier war der Beginn der tatsächlichen Veränderung: Final Action würde die Weltordnung erschüttern genau wie die schlimmsten Terroranschläge der letzten Jahre, jedoch auf zivilisierte Weise, ohne Menschenopfer. Ihre Anschläge würden ein solches Klima der Angst schaffen, daß selbst jene Konzerne, die den Erdball am rücksichtslosesten zerstörten, ihre schwerwiegenden Verbrechen freiwillig beenden würden.
»Final Action – zwingt zur Änderung«, Lasse ließ sich den Slogan der Organisation auf der Zunge zergehen; er hatte sich die Losung selbst ausgedacht. In der neuen Weltordnung würde der Kapitalismus akzeptiert, aber gezwungen werden, die Regeln einzuhalten, die Final Action diktierte: Ein beträchtlicher Teil der Gewinne müßte für den Umweltschutz, die Verbesserung der Verhältnisse in den Entwicklungsländern und erneuerbare Energiequellen eingesetzt werden. Die Ausbeutung der Entwicklungsländer und die Zerstörung der Umwelt würden überall eingestellt werden. Wenn die Unternehmen gegen die Regeln verstießen, würden sie zwangsweise zur Räson gebracht werden. Dank den Regeln von Final Action könnte sogar die Globalisierung zu guten Resultaten führen. Für alle. Die Erreichung des Ziels rückte näher. Und das war erst der Anfang.
Jorge Oliveira unterbrach seine Arbeit, ließ die Fingergelenke knacken und dehnte die Hände. »Hier findet man alles: Marketing, Vertrieb, Produktentwicklung, Forschung, die Ölfelder, Produktionsbetriebe, Raffinerien, Kunden … In Kürze wird diese Firma nirgendwo in der Welt mehr Geschäfte machen können, und das für Wochen.«
Die Minuten krochen langsam dahin, aber Ulrike wurde nicht ungeduldig. In ihr perlte die Freude: Sie war dabei, wenn die Aorta im Herzen von Dutch Oil aufgeschnitten wurde; im Herzen eines Unternehmens, das den Lebensraum und die Umwelt der Entwicklungsländer zerstörte und überall in der Welt die natürlichen Ressourcen der Ureinwohner ausbeutete: in den Deltaregionen des Niger, in der russischen Tundra, im Regenwald des Amazonas … Es gab für diesen Anschlag kein besseres Ziel.
»Nur noch ein paar Minuten«, flüsterte Jorge.
Lasse und Ulrike holten aus ihren Rucksäcken Spraydosen, schüttelten sie einen Augenblick und sprühten in meterhohen blutroten Buchstaben an die Wände der EDV-Zentrale: FINAL ACTION. Dann filmte Lasse den Ort des Anschlags mit einem Camcorder, und Ulrike fotografierte mit ihrer Digitalkamera, bis der Speicher voll war.
Urplötzlich gingen die Lichter in der EDV-Zentrale an, die drei Terroristen erstarrten. Alarmsirenen waren jedoch nicht zu hören. Die Computer und die anderen elektrischen Geräte sprangen an, es knackte und rauschte, und dann kam Leben auf die Bildschirme. Auf einem von ihnen tauchte ein Verhandlungstisch auf, an dem Männer in dunklen Anzügen und mit ernster Miene saßen. Wörter strömten aus den Lautsprechern des Computers, jemand redete.
Jorge regulierte die Bildschärfe und die Lautstärke. Die Öko-Aktivisten erkannten den Vorstandsvorsitzenden von Dutch Oil, Jaap van der Waal. Der offensichtlich gutgelaunte dicke Holländer sprach mit ruhiger Stimme und streichelte einen Papillon mit großen Ohren, der auf seinem Schoß lag und gähnte.
Je mehr Versammlungsteilnehmer die drei erkannten, um so mehr wuchs ihr Erstaunen: An dem Tisch, dessen Oberfläche glänzte, saßen in trauter Eintracht die führenden Männer von vier Ölkonzernen, einem britischen, einem französischen, einem russischen und einem amerikanischen.
»Wer zum Teufel hat das auf den Monitor geschaltet?« sagte Jorge verwundert.
»Ist das eine Aufzeichnung?« fragte Ulrike.
Jorge zeigte mit dem Finger auf die Uhrzeit, die unten am Bildrand lief. »Das ist live. Was zum Henker wird da geplant – mitten in der Nacht?«
Lasse schaute unverwandt auf einen kleinen dunkelhaarigen Mann, der schweigend den anderen zuhörte. Das war keiner der Ölkönige, aber Lasse hatte das Gesicht schon irgendwann gesehen. Aber wo?
Jaap van der Waal saß im Beratungsraum des Vorstands von Dutch Oil unter einem Ölgemälde von Peter Paul Rubens mit einem biblischen Motiv. Er räusperte sich, und die Konzernchefs verstummten. »Unsere nordirische Assistentin, Fräulein Cash, hat mitgeteilt, daß die Liquidierung der Physiker heute fortgesetzt wird.«
»Der Engel des Zorns fliegt nach Norden«, sagte der Boß des russischen Ölkonzerns mit einem unsicheren Lächeln und starrte auf den Busen der Gräfin, die auf dem Gemälde an der gegenüberliegenden Wand posierte.
»Heute ist ein Finne an der Reihe …«, van der Waal holte einen Zettel aus der Tasche. »… Dr. Elvas.« Er sprach den Namen langsam aus und betonte die letzte Silbe.
Die Beratung der Ölmagnaten wurde unterbrochen, als Pieter, van der Waals Sicherheitschef, laut in sein Sprechfunkgerät fluchte. Dann beugte er sich vor und berichtete seinem Arbeitgeber leise, was geschehen war. Van der Waals Gesicht wurde rot, als er von dem Trio hörte, das in die EDV-Zentrale eingedrungen war und dort gerade die Beratung des Konsortiums auf einem der Monitore verfolgte.
»Wieviel haben sie gehört?« Van der Waals weiche Stimme stieg ins Falsett. Die Mienen seiner einflußreichen Gäste wurden immer angespannter.
Pieter schüttelte den Kopf. »Das läßt sich unmöglich sagen.«
Van der Waal wies mit einer Bewegung zur anderen Seite des Beratungsraums, Pieter folgte seinem Arbeitgeber, der langsam in seinem watschelnden Gang bis ans andere Ende des Raums lief, wo man sie nicht mehr hören konnte. »Niemand darf etwas von dem Konsortium erfahren«, sagte er, und Pieter wußte, was er zu tun hatte.
Die Alarmsirenen heulten auf, der Lärm war ohrenbetäubend, auch die restlichen Leuchtstoffröhren gingen flackernd an, und die Glasschiebetüren rauschten zu. Panik befiel die Ökoterroristen. Alle drei wußten, wenn sie erwischt wurden, dann bedeutete das, eine lange Zeit im Knast abzusitzen. Durch ihren Anschlag würden Dutch Oil gewaltige wirtschaftliche Schäden entstehen. Die Überwachungskameras surrten leise und richteten sich auf sie.
»Masken auf!« befahl Lasse. »Jorge, öffne die Schiebetür.« Zwanzig Sekunden später rannten sie schon den unterirdischen Flur entlang; jetzt brauchten sie die Überwachungskameras und die Bewegungsmelder nicht mehr zu beachten.
Durch den Versorgungseingang stürzten die drei hinaus auf den asphaltierten Hinterhof, exakt im selben Augenblick verwandelten sich die Wände des Hauptgebäudes von Dutch Oil in ein Lichtermeer. Sowohl hinter ihnen im Flur als auch vor ihnen auf dem Hof waren Rufe in niederländischer Sprache zu hören. Auf den wenigen Metern bis zu ihrem VW-Transporter wurde das Trio vom strömenden Regen völlig durchnäßt. Lasse gab Gas und lenkte den Wagen auf die Carel-van-Bylandt-Laan, noch bevor die zuletzt eingestiegene Ulrike die Tür schließen konnte.
Die Dunkelheit, der heftige Regen und der schwarze Asphalt verschlangen fast das ganze Licht der Straßenbeleuchtung. Ulrike mußte sich zur Windschutzscheibe vorbeugen und die Augen zusammenkneifen, um zu sehen, was auf den Straßenschildern stand. Lasse wartete nicht auf ihre Anweisungen, er glaubte zu wissen, in welcher Richtung das Naturschutzgebiet von Meijendel und die Küste lagen. Der Transporter raste nach Nordwesten.
»Sie folgen uns«, stieß Ulrike hervor. Sie schaute in den Rückspiegel und fluchte auf deutsch. Dann erkannte sie das erste große Hinweisschild, auf dem »Wassenaar« zu lesen war, die Straße hieß »Benoordenhoutseweg«. Also stimmte die Richtung. Lasse schaltete in einen höheren Gang und trat das Gaspedal bis zum Boden durch.
Ulrikes Angst wuchs, je näher die Verfolger kamen. Der Pkw der Sicherheitsleute beschleunigte und schnitt die Kurven, auf einer Strecke von wenigen Kilometern erreichten die Holländer fast die Stoßstange des Transporters. Der Regen bombardierte die Frontscheibe mit solcher Wucht, daß die Scheibenwischer nichts ausrichten konnten, obwohl sie auf Hochtouren liefen.
Das Licht der Straßenlaternen wurde noch schummriger, als der Transporter das Zentrum von Den Haag hinter sich ließ. Die Straße hatte nun viele Kurven, in denen sich der Wagen bedrohlich neigte. Dann hörte man Schüsse, und die Heckscheibe zerbarst. Der Transporter schwankte hin und her, geriet auf der nassen Fahrbahn ins Rutschen und schlidderte wie ein Bleigewicht auf dem Eis über den feuchten, teflonglatten Asphalt auf den Randstreifen zu.
Der Aufprall brachte alles zum Stehen, nur nicht die Scheibenwischer. Lasse spürte einen brennenden Schmerz in der Brust unter dem Sicherheitsgurt, er hob den Kopf und sah Blut auf der zu einem Mosaik zersprungenen Frontscheibe. Das Genick schmerzte, als er sich nach seinen Gefährten umschaute: Jorge war kaum noch bei Bewußtsein, er ächzte und hielt sich den Arm, aber Ulrike schien zum Glück den Aufprall ohne Verletzungen überstanden zu haben.
»Kannst du dich bewegen?« fragte er Jorge und erhielt als Antwort ein undeutliches Murmeln.
Schon drang das Licht der Autoscheinwerfer ihrer Verfolger in die Fahrerkabine. Lasse gab knurrend ein paar Befehle und sprang hinaus in den Regen. Sein Herz hämmerte. Er ging nach hinten zur Hecktür, holte drei Rucksäcke mit ihrer Ausrüstung heraus und ging wieder nach vorn, um Ulrike zu helfen, die Jorge stützte. Sie besaßen einen kleinen Vorsprung vor ihren Verfolgern, im Naturschutzgebiet von Meijendel war es stockdunkel, der heftige Regen übertönte alle Geräusche, und Lasse Nordman wußte, wie man nachts im Wald untertaucht.
»Es bringt der Zornengel Ezrael Männer und Weiber und wirft sie an einen Ort der Finsternis, die Hölle der Männer. Sie stehen bis zur Mitte ihres Leibes in Flammen, und ein Geist des Zornes peitscht sie mit jeglicher Züchtigung …« Der blonde junge Mann sprach voller Genuß die Worte aus der Offenbarung des Petrus vor sich hin, als er den Schauplatz der bevorstehenden RACHE verließ. Nun war alles bereit, er hatte sich jede Einzelheit des Ortes der Rache und der umliegenden Häuserblocks eingeprägt, genau wie die Verstecke und die Überwachungskameras auf dem Fluchtweg. Mit den Innenräumen und dem Grundriß des Gebäudes hatte er sich schon am Vortag vertraut gemacht. Die Kraft wirkte befreiend: Er war Ezrael, der Engel des Zorns, und bald würde er die BESTIE füttern.
Ezrael ging in aller Ruhe durch das Zentrum Helsinkis, ohne darüber verwundert zu sein, warum in einer nordeuropäischen Hauptstadt am Morgen eines warmen und schönen Maifeiertags Dutzende Menschen in zügelloser Trunkenheit durch die Straßen schwankten. Der Geruch der Sünde stieg ihm in die Nase, er war dunkel wie Kloakenschlamm, drang überallhin und begrub alles unter sich. Das Gefühl war fast schwarz, aber doch nicht ganz. Das Schwarz beherrschte alles, selbst die Bestie, es war eine Kraft, die verband und alles Böse in sich aufsaugte.
Auf der Mannerheimintie wurde ihm klar, daß er an seinem Hotel vorbeigelaufen war. Er blieb stehen und zuckte zusammen, als ein junges Mädchen, das aus dem Nichts auftauchte, nach dem Kragen seiner Jacke faßte. »Eh, Alter … haste mal ’ne Zigarette«, stammelte das Mädchen; Schnapsgeruch schlug Ezrael ins Gesicht.
Er erwiderte auf englisch, er sei Tourist, und drückte ihr einen Fünf-Euro-Schein in die Hand, um sie wieder loszuwerden. Dann deutete er kurz sein strahlendes Lächeln an, drehte sich um, ging weiter und bemühte sich, Mitleid für das Kind zu empfinden. »Und weil du gesehen hast die Klage, welche die Sünder treffen wird in den letzten Tagen, darum ist dein Herz betrübt.«
Natürlich hätte er das Mädchen gern gewarnt, aber er durfte nicht. Wenn man sich unter Sündern befand, mußte man sich wie ein Sünder verhalten, die Regeln der Sünder befolgen und so aussehen wie einer von ihnen. Sonst wurde man gefaßt. Also mußte man alle irreführen, das war wegen seines AUFTRAGS notwendig. Und es war so einfach. Er kannte die Welt des Bösen durch und durch, obwohl er schon seit Jahren nicht mehr in ihr lebte. Deswegen fiel es ihm so leicht, seine Rolle unter den Sündern zu spielen. Aber er vergaß niemals auch nur für einen Augenblick, daß die Wahrheit woanders lag.
In seinem Zimmer im Hotel Torni zog sich Ezrael nackt aus und stellte eine kleine Kopie des Freskos »Die Verkündigung an Maria« auf den Schreibtisch. Wie durch einen Zauber verwandelte das auf verwirrende Weise eindrucksvolle Werk Fra Angelicos das Hotelzimmer in jene Mönchszelle des Klosters San Marco in Florenz, an deren Wand der Renaissance-Künstler das Originalfresko vor fast sechshundert Jahren gemalt hatte. Der Engel auf der »Verkündigung an Maria« war so gekonnt und vollkommen dargestellt, daß es anderen Malern nie gelungen war, mehr als nur einen blassen Schimmer seiner auf das Wesentliche reduzierten Schönheit zu erreichen.
Die Flamme der Kerze zögerte, ehe sie richtig aufleuchtete. Ihr Geruch beschwor eine Spur von Weiß herauf, der Farbe des Glaubens, die er einst sehen würde. Vom Glanz der Verklärung träumte er nur, den sahen allein die Erlösten. Der Geruch des Stearins drang in seine Nase, und der Duft einer jahrhundertealten Tradition beruhigte ihn. Der Geruchssinn war das, was in der Welt am meisten unterschätzt wurde. Es war Ezraels stärkste Sinneswahrnehmung, er konnte den Schmerz, die Bedrohung, das Blut riechen. Und den Sieg … Und wenn die Bilder der ERSCHEINUNGEN über ihn herfielen, spürte er auch den schweißigen, von Kohle und Bier gewürzten Geruch des SOLDATEN. Den Geruch des Hasses und des Zorns. Und der Bestie.
Die Bestie, die schon immer in ihm wohnte, lebte vom Haß und war nur im Zaum zu halten, wenn sie Rache üben durfte. Vor langer Zeit, als sich die Bestie noch mit Feuer zufriedengab, hatte er, um sie zu besänftigen, zunächst leerstehende Lagerräume, dann Garagen und Geschäfte und schließlich Wohnhäuser in Brand gesteckt. Aber die Bestie war stärker geworden, bis ihr das Feuer nicht mehr genügte. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel tauchte vor ihm das schmerzverzerrte Gesicht des Mädchens auf, das in der Shankill Road gestorben war; die Welt des Bösen schickte zuweilen Erscheinungen. Die hatte er nicht unter Kontrolle: Es waren Bilder von dem Finger, vom Soldaten, von sechsundsechzigeinhalb Penny …
Die Bestie riß und zerrte an ihm, und die Bilder der Erscheinungen durchliefen ihn heiß, quälend, einladend: die helle Haut des Mädchens, das blitzende Messer, das in das Fleisch eindrang … Ezrael griff nach der Peitsche. Man mußte die Bestie im Zaum halten, ansonsten würde sie sich aus ihm herausfressen, bis sie frei war, und dann konnte sie nichts mehr aufhalten. Er schlug sich kräftig auf den Rücken, ein zweites Mal, Dutzende Male. Die Lederriemen klatschten schmerzhaft auf die Haut, zerrissen sie aber nicht. Die Bestie war schnell gezähmt, sie wußte, daß der nächste Augenblick der Rache unmittelbar bevorstand.
Ezrael ging ins Bad, trat vor den Spiegel und strich sich die schweißnassen strohblonden Haare aus der Stirn. Das runde Gesicht, die großen Augen und die roten Wangen ließen ihn jünger aussehen, als er war. Seine Gesichtszüge waren schön, kindlich und vollendet, das hatte ihm der BOTE einmal vor langer Zeit gesagt. Nach Meinung des Boten sah er aus wie ein Engel. Nur der verkrüppelte Fingerstumpf an der linken Hand erinnerte daran, daß auch er nicht vollkommen war. Auch ihn hatte man auf die Probe gestellt wie Hiob, das war das Schicksal der AUSERWÄHLTEN, »… denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.«
Der Augenblick der Rache rückte näher, es war an der Zeit, daß er seinen Auftrag noch einmal durchging. Auf dem kleinen Tisch lag ein Buch; die goldgelben Fransen des ausgefaserten Leineneinbands schaukelten, als Ezrael sein Evangelium aufschlug. Seit seiner Kindheit hatte er alle Wunder und OFFENBARUNGEN aufgeschrieben, in der Hoffnung, daß man sein Buch eines Tages als »Ezraels Evangelium« bezeichnen würde. Er nannte es jetzt schon so.
Ezrael hatte immer gewußt, daß er anders, daß er etwas Besonderes war. Bereits vor langer Zeit, schon in der Kindheit, als er noch in der Welt des Bösen lebte, hatte er seine Suche begonnen. Viele endlose, graue Jahre hatte er vergeblich einen Auftrag gesucht, erbeten. Geändert hatte sich alles erst dann, als er zum erstenmal betete, der Soldat solle aufhören, ihn zu schlagen, und der hatte wirklich aufgehört. Danach war ihm der Gottesdienst jeden Sonntag nicht mehr als Zwang erschienen – er hatte einen Verbündeten gefunden.
Ezrael blätterte in seinem Evangelium, bis er bei den abgegriffenen Seiten mit den Eintragungen aus seiner Kindheit anlangte. »Ich bin AUSERWÄHLT worden«, hatte er mit zehn Jahren geschrieben. Die Eintragung stammte aus der Zeit, bevor er den Auftrag erhalten hatte, aus seiner Zeit der Heimsuchung. In deren Verlauf hatte man ihn mit Offenbarungen vorbereitet. Im nachhinein erschien es nur natürlich, daß es drei gewesen waren: Denn auch Jonas verbrachte seinerzeit drei Tage und drei Nächte im Bauch des Wals; der MEISTER sagte, er habe den Tempel innerhalb von drei Tagen neu errichtet, Petrus verleugnete den Meister dreimal, der Allerhöchste ist dreifaltig, die Wiederauferstehung des Meisters geschah am dritten Tag …
Er las die Berichte über seine drei Offenbarungen, als wäre es das erste Mal, obwohl er sogar ihre kleinsten Details auswendig kannte. Die erste Offenbarung hatte er gehabt, nachdem er den mit Ölfarben selbstgemalten Engel »Boten« genannt hatte. Die zweite, nachdem er um eine Offenbarung gebeten hatte, als er die Bibel an einer zufälligen Stelle aufschlug und die ersten Sätze las, die ihm ins Auge fielen: »Siehe, ich sende meinen Boten, daß er mir den Weg bereite.« Die dritte folgte Jahre später, als der Bote selbst zu ihm kam und sagte: »Ich bin der Bote, und du bist Ezrael, der Engel des Zorns.« Da war er vollkommen überzeugt gewesen, daß er nun ein Auserwählter war.
Nur ein Verrückter würde sich einbilden, daß all das zufällig geschehen war. Und er war nicht verrückt, ganz im Gegenteil. Nachdem er die Gewißheit erlangt hatte, öffnete er sein Herz, und da drang das Licht mit der gleichen Kraft, die alles erschütterte, in ihn ein wie der Schwefel in Gomorra; eine solche Erfahrung konnte sich niemand einbilden. Sie änderte alles: »Wenn dir nun diese Zeichen kommen, so tue, was dir unter die Hand kommt; denn Gott ist mit dir.«
Der Bote hatte ihm den Auftrag überbracht: Die Nachricht, worum es bei alldem ging und was er tun mußte. Ezrael spürte eine Welle der Wärme, als er an den Boten dachte. Der hatte die Aufgabe erhalten, ihn hinzuführen zur Veränderung – ihn zum Engel des Zorns zu machen. Es war der Bote gewesen, der ihm den Inhalt des dritten Geheimnisses von Fatima verraten hatte: die Verschwörung der katholischen Kirche, durch die den Gläubigen die Wahrheit über zwei heilige apokryphe Schriften – die Petrus-Offenbarung und das Thomas-Evangelium – vorenthalten wurde. Die VERRÄTER, die im Auftrag der katholischen Kirche handelten, verheimlichten den Gläubigen die Wahrheit, aber der Bote wußte, wer die Verräter waren. An ihnen allen mußte Rache genommen werden, und das würde der Engel des Zorns tun. Das war sein Auftrag, und dieser Auftrag hielt die Bestie in Schach.
Nichts würde ihn aufhalten, jedenfalls nicht das Gesetz der Sünder, er war nur an das Gesetz des Allerhöchsten gebunden. Alles war klar und logisch, für alles gab es eine Ursache und eine Erklärung. »Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit macht euch frei.«
Ezrael klappte das Evangelium zu, daß es krachte, ihm wurde klar, daß sein Magen vor Hunger knurrte. Er ließ das Wasser im Bad laufen, bis es so kalt war, daß ihm die Finger schmerzten, dann füllte er einen Becher mit dem Wasser des Lebens. Die Einweckgläser fanden sich in seinem Gepäck; er aß das, was auch der Mönch Coemgen lange vor ihm gegessen hatte – Honig und Gras. Er war wie Johannes – die Stimme eines Predigers in der Wüste. Auch er würde dem Herrn den Weg bereiten. Die heiligen Worte strömten ihm zu wie das Wasser aus einer Quelle. »Wer hat euch denn gewiesen, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?«
Voller Stolz dachte Ezrael daran, welche Ehre ihm zuteil wurde. Man hatte ihn als Dreißigjährigen auserwählt wie den Meister, und sicher würde auch er mit dreiunddreißig Jahren sterben. Deswegen mußte der Auftrag schnell ausgeführt werden, noch vor dem 24. Juni, dem Tag Johannis, an dem er vierunddreißig Jahre alt werden würde. Er war an Johannis geboren und der Meister zu Weihnachten, ihre Geburtstage teilten das Jahr in zwei Hälften. Die Bestie und das Lamm.
Heute würde der Engel des Zorns seine Flügel zum viertenmal ausbreiten. Er hatte schon die brennende Haut des italienischen Physikers gerochen, die Panik des ertrinkenden Franzosen durch die dunkle, schmutzige Wasseroberfläche gesehen und beobachtet, wie der Deutsche zwischen zwei Autos zerschmettert wurde. Welche Erinnerung würde die nächste Rache beim Engel des Zorns hinterlassen?
Arto Ratamos Sicherung brannte endgültig durch, als in der Wohnung über ihm morgens um halb zehn eine Motorsäge in Gang gesetzt wurde. Das Aufheulen schallte durch die Räume des Mehrfamilienhauses wie der Ruf des Polartauchers über den See. Die Maifeier in der WG der Chemiestudenten nahm nun solch erschreckende Formen an, daß man irgend etwas unternehmen mußte. In der letzten Nacht hatte sich Ratamo zähneknirschend die Hälfte der Titel des Popsängers Frederik und irgendein entfernt an ein Didjeridoo erinnerndes Geheul anhören müssen, wobei er schließlich zu der Vermutung gelangt war, daß es nicht aus der Stereoanlage kam, sondern aus den Lungen eines Chemiestudenten. Jetzt hätte er am liebsten im Gegenzug die Regler voll aufgezogen und den Titel »Der König zieht um nach Puumala« von den Rehtorit erdröhnen lassen, aber er wollte nicht der ganzen Nachbarschaft den Krieg erklären. Der Deckel der Kautabakdose schnappte auf, erbost schob sich Ratamo einen Priem unter die Oberlippe.
Würde er sich wirklich nicht scheuen, die Studententruppe anzuschwärzen? War er schon so alt, daß er nicht mehr wußte, welche Dummheiten er selbst während seines Medizinstudiums angestellt hatte? Ungewollt mußte er lächeln, als ihm der Vorabend eines Maifeiertags vor vielen Jahren einfiel. Damals hatte er einen Blechharnisch, die Werbung für eine Biermarke, die nun schon das Zeitliche gesegnet hatte, an der Tür einer Kneipe in Punavuori geklaut und zur Maifeier in die Clubräume der Medizinstudenten geschleppt. Bei der Polizei war eine Flut von Anrufen zu dem Harnischdieb eingegangen. Daraufhin traf die Obrigkeit in den Clubräumen ein, und seine Kommilitonen versteckten ihn mitsamt dem Harnisch im Kühlraum. Die Polizisten wurden sie wieder los, aber dann mußte man in den Kneipen der Umgebung den Clubchef und die Schlüssel für den Kühlraum suchen. Der Harnischdieb in seinen Sommersachen war inzwischen fast erfroren. Als er den fünf Grad kühlen Raum endlich verlassen konnte, taute er den inneren Frost mit Schnaps auf und betrank sich dabei bis zur totalen Besinnungslosigkeit. Davon erholte er sich geistig erst, nachdem er den ganzen Mai keinen Alkohol angerührt hatte. Dieser Maifeiertag zählte für ihn wahrhaftig nicht zu den gelungensten, wohl aber zu den unvergeßlichen.
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