Das Buch Prediger - Martin Simon - E-Book

Das Buch Prediger E-Book

Martin Simon

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Beschreibung

Was macht das Leben aus? Was führt zu echtem Glück? Der weise Prediger aus dem alten Israel ist diesen Fragen auf der Spur. Er hat das Leben seiner Mitmenschen beobachtet, verschiedene Lebenswege erkundet und seine tiefgreifenden Erkenntnisse in einem beeindruckenden Werk festgehalten. Das Buch Prediger bietet viel mehr als die Zitate "Alles ist Eitel" und "Alles hat seine Zeit". Lassen Sie sich auf eine spannende Suche nach Weisheit ein und entdecken Sie, wie Sie die tiefen Erkenntnisse des Predigers in Ihrem eigenen Leben anwenden können.

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Seitenzahl: 75

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Martin Simon

Das Buch Prediger

anschaulich, verständlich, lebensnah

www.bibellesebund.net

Impressum

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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© 2025 Bibellesebund Verlag, Marienheide

© 2025 der E-Book-Ausgabe

Lockenfeld 2

51709 Marienheide

[email protected]

Autor: Martin Simon

Lektorat: Katharina Würden-Templin

Titelfoto: © Brankospejs – iStock.com

Titelgestaltung: Gisela Auth

Layout des E-Books: Connie Waffenschmidt

Printausgabe: ISBN 978-3-95568-570-6

E-Book: ISBN 978-3-95568-614-7

www.bibellesebund.net

Hinweise des Verlags:

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes und der Bilder kommen.

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Inhalt

Titel

Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser

Reflexion I

Einführung in das Buch Prediger

Keine Veränderung (Prediger 1,1-11)

Die Grenzen der Weisheit (Prediger 1,12-18)

Reichtum und Vergnügen (Prediger 2,1-11)

Die buckeligen Nachkommen (Prediger 2,12-26)

Es kommt, wie es kommt (Prediger 3,1-15)

Wie das Vieh (Prediger 3,16-22)

Geht es den Toten besser? (Prediger 4,1-6)

Ruhm und Reichtum (Prediger 4,7-16)

Auferstehungshoffnung im Alten Testament?

Achtsam vor Gott (Prediger 4,17–5,6)

Gier nach mehr (Prediger 5,7-19)

Verbotener Genuss (Prediger 6,1-9)

Vorherbestimmt (Prediger 6,10-12)

Was ist besser? (Prediger 7,1-14)

Die goldene Mitte (Prediger 7,15-24)

Aufrichtig geschaffen (Prediger 7,25-29)

Umgang mit mächtigen Menschen (Prediger 8,1-9)

Weisheit in Israel

Reflexion II

Was unbegreiflich ist (Prediger 8,10-17)

Gerade darum: Freude! (Prediger 9,1-10)

Verachtete Weisheit (Prediger 9,11-18)

Was Dummheit tut (Prediger 10,1-15)

Gute Führung (Prediger 10,16-20)

Handele mutig! (Prediger 11,1-6)

Goldene Jugendzeit (Prediger 11,7–12,8)

Der Weisheit letzter Schluss (Prediger 12,9-14)

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Buch Prediger (»Kohelet«) hatte es noch nie leicht. Die jüdischen Rabbinen haben sich darüber gestritten, ob es überhaupt einen Platz im Kanon der heiligen Schriften bekommen sollte. Diese sind in drei Teile gegliedert: die Tora, die Propheten und die Schriften. Prediger gehört zur letzten Gruppe. Es ist eine der fünf Schriftrollen, die im Judentum bei den hohen Jahresfesten vorgelesen werden (»Megillot«). Es hat seinen Platz beim Laubhüttenfest, weil man in dieser Zeit in einer selbst gebauten Hütte wohnt und in Freude beieinander ist. Man genießt das, was man hat.

Der Pessimismus und der Skeptizismus, die im Buch Prediger zum Ausdruck kommen, vertragen sich schlecht mit anderen Aussagen der Bibel. Wo sind die Hoffnung und das Vertrauen auf Gott? Wieso ist alles nur ein »Windhauch«? Man fand, dass das Buch im Widerspruch zu anderen Schriften stand, zum Beispiel zu dem Buch der Sprüche, das sehr stark einen Zusammenhang sieht zwischen dem Tun des Menschen und seinem Ergehen: Wer nach Gottes Geboten lebt, wird gesegnet – wer das nicht tut, muss mit Konsequenzen rechnen. Der Prediger meint, dass es keinen Unterschied macht, ob man fromm lebt oder nicht. Jeden Menschen ereilt das gleiche Schicksal – der Tod.

Doch nicht nur für die jüdischen Gelehrten war das Buch rätselhaft – auch die christliche Gemeinde tut sich bis heute schwer mit ihm. Wann haben Sie einmal eine Predigt zu einer Stelle aus Prediger gehört? Wann wird daraus zitiert? Welche Verse kennen Sie? Also erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Mut, sich mit dem Buch Prediger zu beschäftigen! Sie werden sehen: So schlimm ist es gar nicht.

Der Prediger stellt Fragen, die sich viele gläubige Menschen irgendwann stellen. Lohnt es sich, an Gott zu glauben? Lohnt sich all die Mühe? Er schaut ganz nüchtern auf das, was er beobachtet, und er stellt die Fragen, die sich daraus ergeben, ohne die Augen zu verschließen und geistliche Traumschlösser zu bauen. Das imponiert mir.

Prediger ist ein Buch für kritische Geister, für Menschen, die nicht mit schnellen Lösungen zufrieden sind. Dabei erhebt es nicht den Anspruch, auf jede Frage eine Antwort zu finden. Aber es findet einen Weg, sie in den Glauben an den lebendigen Gott zu integrieren. Für mich persönlich ist das Buch Prediger immer eine Bereicherung. Und ich hoffe, das wird es für Sie auch!

Gott segne Sie bei der Lektüre und der Arbeit mit diesem Heft.

Martin Simon

 

Anmerkung

Den Auslegungen liegen die Lutherübersetzung von 2017 (LUT) und die Gute Nachricht Bibel (GNB) zugrunde. Gelegentlich benutze ich auch die Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ).

Reflexion I

Warum wollen Sie sich mit dem Buch Prediger beschäftigen?

Was wissen Sie vielleicht schon über dieses Buch?

Was erhoffen Sie sich von der Lektüre?

Was verstehen Sie unter dem Begriff «Weisheit»?

Einführung in das Buch Prediger

Autor und Entstehung

Das Buch Prediger wird traditionell Salomo zugeschrieben. Man stützt sich dabei vor allem auf Prediger 1,1: »Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.« Dieser Sohn wird in Prediger 1,12-18 als reich und sehr weise beschrieben. Das trifft auf Salomo zu. Es kann aber auch sein, dass ein unbekannter Autor nur in die Rolle von Salomo schlüpft. Dafür spricht, dass Salomos Name gar nicht genannt wird, anders als im Buch der Sprüche oder im Hohelied. Auch bleibt unklar, wieso Salomo schreiben sollte: »Ich war König« (Prediger 1,12). Denn Salomo war König bis zu seinem Lebensende. Zudem würde die Spannung zwischen dem eher dem Leben zugewandten, optimistischen Buch der Sprüche und dem pessimistischen Prediger dann erst recht zutage treten, wenn man einen gemeinsamen Autor annimmt. Dennoch: Ausgeschlossen ist es nicht, dass Salomo das Buch geschrieben hat. Wenn es so ist, dann ist auch die Datierung des Buches zwischen 970 und 930 vor Christus eindeutig. Das Buch ist auch unter dem Namen »Kohelet« bekannt. Dieses Wort kommt vom Hebräischen »qahal« (Versammlung). Es könnte also eine Art Redner, Prediger oder allgemein ein Sprecher vor einer Versammlung damit gemeint sein.

Botschaft

Das Buch Prediger geht von der Vergänglichkeit des Menschen aus. Angesichts des Todes wird seine Mühe um das Leben und die Weisheit nichtig und ein »Haschen nach Wind«. Solange es dem Menschen möglich ist, soll er darum sein Leben genießen und dankbar das annehmen, was Gott ihm darreicht.

Obwohl der Prediger sich selbst als Weisen bezeichnet, ist die Weisheit für ihn kein sicherer Weg zu einem glücklichen Leben. Man kann ihn also nicht gerade als blühenden Optimisten bezeichnen. Andererseits ruft er immer wieder zur Leichtigkeit auf.

Weil das Leben schon kurz und mühsam ist, rät der Prediger dazu, die wenigen glücklichen und schönen Tage zu genießen und sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen.

Konzept und Gliederung

Eine sinnvolle Gliederung des Buches ist nur schwer möglich. Julius Steinberg hat folgende Gliederung vorgeschlagen:

Kapitel 1,1 Überschrift

Kapitel 1,2 Rahmender Mottovers »Es ist alles ganz eitel.«

Kapitel 1,3–3,9 Hauptteil I: Das Leben genießen angesichts der Tatsache, dass es für den Menschen keinen bleibenden Gewinn unter der Sonne gibt.

Kapitel 3,10–8,17 Hauptteil II: Das Leben genießen und Gott fürchten angesichts der Tatsache, dass der Mensch das Werk Gottes nicht ergründen kann.

Kapitel 9,1–12,7 Hauptteil III: Das Leben genießen und gestalten in den Wechselfällen des Alltags und angesichts des Todes.

Kapitel 12,8 Rahmender Mottovers: »Es ist alles ganz eitel.«

Kapitel 12,9–14 Nachwort

Keine Veränderung

Prediger 1,1-11

Erklärungen zum Text

»Kohelet« ist kein Name, sondern eine Bezeichnung für einen Prediger, Lehrer oder Leiter einer Versammlung. Sohn Davids kann natürlich jeder König aus der davidischen Dynastie sein. Dennoch passen die Angaben eher zu Salomo.

Schon direkt zu Beginn nimmt der Prediger das Ergebnis seiner Nachforschungen vorweg: Alles ist ganz eitel. Das hebräische Wort für »eitel« lautet »hevel« und bedeutet wörtlich »Dampf«, »Hauch«. Man kann es auch mit »nichtig«, »vergeblich«, »flüchtig« übersetzen. Zweimal steht es hier hintereinander, als »Dampf der Dämpfe«. Das heißt so viel wie: der Gipfel der Nichtigkeiten. Was Menschen tun und schaffen, ist letztendlich »hevel«. Das zeigt sich in der Geschichte (Vers 4): Generationen kommen und gehen, aber nur eine Handvoll Menschen hat wirklich Einfluss und prägt die Geschichte. Die meisten leben und sterben im Verborgenen. Selbst die prägenden Menschen verändern die Welt nicht grundlegend. Alles bleibt gleich – wie in der Natur (Vers 5-7): Alles ist ein ewiger Kreislauf. Auch in der menschlichen Weisheit und Philosophie wiederholt sich alles (Vers 8-9): Alles ist schon einmal gedacht worden; alles wird auch wieder vergessen werden (Vers 10-11).

Fragen zum Text

Wie lautet die Grundannahme, von der der Prediger ausgeht? Warum ist für ihn alles »hevel«?

Wie beschreibt der Prediger die Menschheit, wie die Natur? Welche Beispiele führt er an?

Übertragung ins Leben

Was ist eigentlich der Sinn? Warum mache ich das alles? Warum mühe ich mich ab? Der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau (1817–1862) hat einmal gesagt: »Die Masse der Menschen lebt ein Leben in stiller Verzweiflung.« So dramatisch sieht es der Prediger nicht. Aber er fragt sich auch, welchen Sinn das Leben ergibt, wenn doch alles auf das gleiche Ziel hinausläuft. Und wo kann man markante Fortschritte sehen? Tatsächlich würden wir ihm aus unserer heutigen Perspektive vielleicht einige Dinge nennen können, wie die Fortschritte in Forschung, Wissenschaft, Technik, aber auch im gesellschaftlichen Bewusstsein (Gleichberechtigung, Freiheit, etc.). Die Frage aber bleibt: Was ändert sich in der Tiefe?

Gesprächsimpulse

Was lässt Sie zuversichtlich in die Zukunft schauen?