Das Erwachen - Simon Kernick - E-Book
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Das Erwachen E-Book

Simon Kernick

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Beschreibung

Bin ich ein Cop - oder ein Killer?

Nach einem Autounfall hat Nick Barron das Gedächtnis verloren. Er weiß nur, dass er in seinem vorigen Leben ein Cop war. Jetzt wohnt Barron bei seiner Schwester in einem einsamen Landhaus. Doch schnell kommt ihm der Verdacht, dass die Menschen um ihn herum ihn belügen. Als eine Bande maskierter Killer das Haus überfällt, bricht für Barron die Hölle los. Offensichtlich verfügt er über ein gefährliches Wissen – doch er kann sich an nichts erinnern. Es beginnt eine furiose Hetzjagd …

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ZUM BUCH

Nach einem Autounfall hat Nick Barron das Gedächtnis verloren. Er weiß nur, dass er in seinem vorigen Leben ein Cop war. Jetzt wohnt Barron bei seiner Schwester in einem einsamen Landhaus. Doch schnell kommt ihm der Verdacht, dass die Menschen um ihn herum ihn belügen. Als eine Bande maskierter Killer das Haus überfällt, bricht für Barron die Hölle los. Offensichtlich verfügt er über ein gefährliches Wissen – doch er kann sich an nichts erinnern. Es beginnt eine furiose Hetzjagd …

ZUM AUTOR

Simon Kernick, 1966 geboren, lebt in der Nähe von London und hat zwei Kinder. Die Authentizität seiner Romane ist seiner intensiven Recherche zu verdanken. Im Laufe der Jahre hat er eine außergewöhnlich lange Liste von Kontakten zur Polizei aufgebaut. Sie umfasst erfahrene Beamte der Special Branch, der National Crime Squad (heute SOCA) und der Anti-Terror-Abteilung. Mit Gnadenlos(Relentless) gelang ihm international der Durchbruch, mittlerweile zählt er in Großbritannien zu den erfolgreichsten Thrillerautoren und wurde für mehrere Awards nominiert. Seine Bücher sind in dreizehn Sprachen erschienen. Mehr Infos zum Autor unter www.simonkernick.com.

Ebenfalls erhältlich sind folgende exklusive E-Book-Novellen von Simon Kernick:

Racheblut

Todeszeit Teil 1–3

Mordtage

SIMON KERNICK

DAS ERWACHEN

Thriller

Aus dem Englischen

von Anke und Eberhard Kreutzer

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

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Die Originalausgabe THE FINAL MINUTE

erschien 2015 bei Century, London

Vollständige deutsche Erstausgabe 01/2016

Copyright © 2015 by Simon Kernick

Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe

by Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Redaktion: Ulrike Nikel

Umschlagillustration: Nele Schütz Design unter

Verwendung von © Arcangel/Nik Keevil

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN: 978-3-641-17645-7V001

www.heyne.de

Für Nick. Hier, bitte sehr!

1

Seit einer Weile hatte ich das dumpfe Gefühl, jemand anders zu sein, als alle behaupteten.

Das fing vor einer Woche an. Ich wollte eine Flasche Rotwein aus dem Keller holen, kam ins Stolpern, stürzte die Treppe hinunter und schlug mit dem Kopf auf dem Steinboden auf. Wegen einer leichten Gehirnerschütterung behielten sie mich zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus, und seit meiner Entlassung wurde ich den Verdacht nicht mehr los, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging.

Das Ganze hier kam mir spanisch vor. Zum Beispiel meine Schwester: Sie hatte mich, behauptete sie, nach dem Unfall in ihrem Haus aufgenommen und sorgte nun schon seit über zwei Monaten für mich, was möglicherweise stimmte, möglicherweise aber auch nicht, da in meinem Kopf die Tage wie in einem Nebeldunst fließend ineinander übergehen. Ums Verrecken konnte ich nicht sagen, ob ich einfach nur paranoid war oder mit meinem Bauchgefühl richtiglag. Ohne Langzeitgedächtnis bist du aufgeschmissen, und dir bleibt nichts anderes übrig, als denen zu vertrauen, die sich um dich kümmern, erst recht einem Fachmann, der dir dabei helfen soll, dein Gedächtnis wiederzuerlangen, genauer gesagt, dem Mann, der mir gerade im Zimmer gegenübersaß: Dr. Bronson, Psychiater, groß, gepflegte Erscheinung, schwarze Mähne mit Silbersträhnen, schmales, einfühlsames Gesicht. Vor ein paar Jahren wohl noch markant und gut aussehend, steuerte er schätzungsweise auf die sechzig zu und hatte den Kampf mit der Schwerkraft schon halb verloren. Alleinstehende Damen ohne Alter standen wahrscheinlich auf den Typ. Bei allem gravitätischen Ernst kehrte er gerne den schrägen Vogel heraus – zum Beispiel mit seinen gewagten modischen Akzenten, dem Tweedanzug mit Weste zur roten Fliege, farblich auf die Brille abgestimmt, als i-Tüpfelchen grellrosa Socken zu ausgelatschten braunen Schuhen.

»Wie ist es denn die letzten Tage so gelaufen, Matt?«, fragte der Doktor mit leiser, doch sonorer Stimme. Seit er einmal die Woche zu unseren Sitzungen ins Haus meiner Schwester kommt, eröffnet er das Gespräch mit den immer gleichen Worten.

»Wie ist es uns denn seit dem letzten Mal ergangen, Matt?«

»Was soll ich sagen? Nicht viel anders als sonst.« Was bis vor wenigen Tagen der Wahrheit entsprochen hätte. Inzwischen sah die Sache etwas anders aus.

»Sie wirken heute ein wenig bedrückt«, stellte Dr. Bronson fest. »Kopf hoch, Matt. Es braucht nun einmal seine Zeit, sich von einem derart schweren Gehirntrauma zu erholen. Manchmal Monate. In seltenen Fällen Jahre. Wir müssen uns in Geduld fassen. Auch wenn es nur millimeterweise vorangeht.«

Das Gehirntrauma verdankte ich dem Autounfall. Vor einigen Monaten war ich in den frühen Morgenstunden auf einer einsamen Landstraße in Hampshire von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gerast. Aus irgendeinem Grund war ich dabei nicht angeschnallt, was mir wahrscheinlich das Leben rettete, denn ich wurde durch die Windschutzscheibe sechs bis sieben Meter weit durch die Luft geschleudert – und lag in sicherer Entfernung im Gestrüpp, als der Wagen in Flammen aufging. Als ich drei Monate später aus dem Koma erwachte, fand ich mich in diesem Leben wieder.

Ein unbeschriebenes Blatt.

Ohne jeden Zweifel das einsamste Gefühl der Welt.

»Ich weiß, ich weiß«, sagte ich gereizter als beabsichtigt. »Ich habe nur den Eindruck, dass wir auf der Stelle treten.«

»Nein, das stimmt nicht«, widersprach mir Bronson mit allem Nachdruck. »Wir haben schon eine Menge erreicht. Sie können sich wieder erinnern, wie Sie mit Ihrer Schwester aufgewachsen sind; Sie wissen, dass Sie des Öfteren mit Ihrer Familie zum Camping gefahren sind. Wir sind gerade dabei, die Puzzleteile Ihrer Kindheit Stück für Stück zusammenzufügen, Matt. Das ist ein solider Grundstock, um uns als Nächstes an Ihre späteren Jahre heranzutasten und aus einzelnen Momentaufnahmen Ihren Lebenslauf zu rekonstruieren. Am Ende haben Sie Ihr Gedächtnis vollständig wiederhergestellt. Bei einer derart schweren Amnesie, wie sie bei Ihnen vorliegt, kommen die Erinnerungen oft nur sehr langsam an die Oberfläche, und meistens die frühesten zuerst. Kann sein, dass wir auf die Frage, was Sie in jener Nacht dort auf der Landstraße zu suchen hatten, niemals eine Antwort finden. Vielleicht bleiben auch die letzten Monate vor dem Unfall für immer verschüttet, aber darüber hinaus gebe ich Ihnen Ihr Leben zurück, Matt. Daran dürfen Sie keinen Moment lang zweifeln. Es ist wie eine Kiste, die wir zentimeterweise aufstemmen müssen.«

Ich seufzte. »Ich gebe mir ja Mühe.«

»Demnach ist Ihnen seit unserer letzten Sitzung nichts mehr eingefallen?«

Ich schwieg. Sollte ich es ihm sagen oder nicht? »Alles, was wir hier besprechen ist vertraulich, ja? Ich meine, das alles hier bleibt unter uns?«

Er lächelte. »Selbstverständlich«, versicherte er mir. »Ich unterliege der strengsten Schweigepflicht. Nichts, was zwischen uns zur Sprache kommt, dringt nach draußen. Dann ist Ihnen also doch etwas eingefallen?«

Wieder kämpfte ich mit mir. Die Sache war nämlich die: Ich traute Dr. Bronson nicht ganz über den Weg. Ich hätte keine Gründe nennen können. Er wirkte ganz und gar echt, und genau das machte mich stutzig. Er wirkte ungefähr so echt wie ein Schauspieler, der ganz in seiner Rolle aufgeht. Aber vielleicht zeigte sich gerade darin seine Professionalität, und alle Therapeuten verhielten sich gegenüber ihren Patienten mehr oder weniger so wie er. Am Ende biss ich in den sauren Apfel und tröstete mich damit, dass ich ohnehin nichts zu verlieren hatte. Was schadete es also, ihm davon zu erzählen. »Ich hatte einen Traum.« Gütiger Himmel, dieser Traum. Ich holte tief Luft. »Haargenau den gleichen Traum zweimal, innerhalb von vier Nächten.«

»Haben Sie meinen Rat befolgt und alles aufgeschrieben?« Dr. Bronson gab keine Anweisungen, er erteilte grundsätzlich nur Rat.

»Nicht nötig. Ich erinnere mich an jede Einzelheit. Und wie gesagt, es war zweimal genau derselbe Traum. So etwas ist mir noch nie passiert. Eigentlich träume ich überhaupt nicht. Aber diesmal …«

Dr. Bronsons war plötzlich ganz Ohr. Er schrieb etwas auf seinen Notizblock. »Nur zu, erzählen Sie mir den Traum. Von Anfang an und in allen Einzelheiten. Möglicherweise stehen wir vor einem Durchbruch, Matt.«

Genau davor hatte ich Angst. Wieso, in Gottes Namen? Ich holte tief Luft und fing an.

»Also, ich bin in einem fremden Haus. Es ist Nacht, und überall brennt Licht. Zu Beginn des Traums stehe ich vor einer Tür. Sie ist nur angelehnt, ich öffne sie und trete ein. Erst jetzt sehe ich, dass ich Handschuhe trage. Auch drinnen ist das Licht an, und als ich langsam weitergehe, befällt mich eine grauenhafte Ahnung.

Im Zimmer herrscht Chaos. Eine Lampe ist umgestürzt, auf dem Teppich streift mein Blick ein umgekipptes Weinglas und einen roten Fleck. Und dann sehe ich nur noch diese nackte Frau, die mit dem Gesicht nach oben auf einem riesigen Doppelbett liegt. Sie ist tot und die Bettwäsche rings um ihren Kopf blutgetränkt. Als ich näher komme, sehe ich ihren zertrümmerten Schädel und die aufgeschlitzte Kehle. Sie ist jung, vielleicht Anfang zwanzig, brünett und mit einer tollen Figur. Ihr Anblick versetzt mir einen fürchterlichen Stich, ein unerträgliches Gefühl. Da ist mehr als nur Mitleid oder Abscheu im Spiel, als wäre ich in das, was dort passiert ist, persönlich verwickelt, aber ich habe keine Schuldgefühle. Ohne den Handschuh auszuziehen, lege ich ihr den Finger an den Hals, um ihren Puls zu fühlen, obwohl sie offensichtlich tot ist, ich meine, sie rührt sich nicht, und da liegt dieser widerwärtige Gestank in der Luft. Sie hat die Augen geschlossen, als ob sie nur schliefe, doch als ich ihr die Hand vor den Mund halte, spüre ich keinen Atem.

Mir schnürt es so die Brust zu, dass ich mich kaum auf den Beinen halten kann. Ich reiße mich zusammen und verlasse den Raum. Dann befinde ich mich wieder im Flur. Es ist übrigens ein großes, protziges Haus, mit Marmorböden, Pseudokunst an den Wänden – Sie wissen schon, grellbunte, abstrakte Gemälde. Es stinkt nach Geld, von allem das Teuerste und Beste.

Als ich weiterlaufe, höre ich plötzlich ein Geräusch hinter mir. Ich bekomme es mit der Angst, das weiß ich noch genau, und ich drehe mich um.«

Ich musste eine Pause einlegen, weil mir bei dem, was jetzt kam, das Herz im Halse pochte.

»Ich erblicke eine zweite junge Frau. Sie ist blond, trägt schwarze Spitzenunterwäsche – BH und Slip, sonst nichts – und sitzt, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, auf dem Boden. Ich frage mich, was sie da zu suchen hat. In dem Moment wendet sie mir das Gesicht zu. Und wissen Sie was? Sie ist unglaublich schön, die schönste Frau, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Erregend schön. Aber da gibt es ein Riesenproblem. Sie ist verletzt. An ihrer Schläfe klafft eine Wunde, aus der ihr das Blut ins Haar sickert und auf die Schulter rieselt. Sie hat die Augen aufgerissen und starrt ins Leere.«

An dieser Stelle stockte ich wieder, denn bei der Erinnerung an das blonde Mädchen war ich so aufgewühlt, dass ich kaum Luft bekam. Außerdem trat mir der Schweiß auf die Stirn. Dabei hätte ich nicht sagen können, ob ich es nur so packend fand, mich lebhaft an jede Einzelheit erinnern zu können, oder ob es dieselbe Erregung war wie im Traum. Ich kniff die Augen zu, um die Szene festzuhalten, bevor sie wieder im Nebeldunst verschwand.

»Lassen Sie sich Zeit«, sagte Dr. Bronson. Er fügte noch etwas hinzu, was ich nicht mitbekam, weil ich mich mit aller Kraft auf die Erinnerung konzentrierte.

Ich atmete ein paarmal tief ein und aus. »Dann, dann sieht mich das Mädchen zum ersten Mal richtig an, und ihr Gesichtsausdruck verändert sich. Zuerst ist es Staunen, dann Schock. Und dann noch etwas anderes.«

Mir zog es den Magen zusammen. Aus diesem Grunde war es mir so schwergefallen, ihm von der Sache zu erzählen, doch es musste wohl sein. »Angst. Sie sieht mich an und bekommt Angst. Nein, das trifft es nicht. Sie ist in heller Panik. Ich erkenne es in ihren Augen. Sie hat panische Angst vor mir, auch wenn ich nicht weiß, wieso.« Ich schluckte schwer. »Dann drehe ich mich um und erblicke mich in einem hohen Spiegel. Ich sehe anders aus. Das bin zwar ich, aber gleichzeitig jemand anders. Mein Gesicht ist dünner, ich habe höhere Wangenknochen. Und mein Haar ist deutlich kürzer als jetzt. Doch was mir vor allem auffällt, ist der Ausdruck in meinem Gesicht. Er ist kalt. Hart. Ohne jede menschliche Regung. Obwohl ich innerlich Höllenqualen leide.«

»Können Sie Ihre Gefühle näher beschreiben?«

»Schwer zu sagen. Ich weiß, dass ich aus irgendeinem Grund unglaublich wütend bin. Gleichzeitig selber in Panik, als wäre ich in etwas Fürchterliches hineingeraten. Aber da ist noch mehr.« Ich schwieg für einen Moment, um zu überlegen und mich ganz in meinen Traum zurückzuversetzen. Erneut beschwor ich das Mädchen herauf. Ihre strahlend blauen Augen, die zart geschwungenen Lippen. Und mir wurde schlagartig klar, was es war. »Ich bin verliebt«, platzte ich heraus. Es gab keinen Zweifel. »Ich bin in diese Frau verliebt. Und zwar nicht nur im Traum. Ich bin ihr begegnet. Ich kenne sie.« Die letzten drei Worte brachen mit einer Überzeugung aus mir heraus, die keinen Widerspruch duldete.

»Überlegen Sie ganz genau, Matt«, sagte Bronson beschwichtigend. »Woher kennen Sie die Frau?«

Ich nahm meine ganze Willenskraft zusammen, um aus dem Dämmer am Rande meines Bewusstseins weitere Erinnerungsfetzen hervorzuholen. Doch es passierte nichts. Frustriert und erschöpft schüttelte ich nur den Kopf, griff zu dem Glas Wasser auf dem Tisch neben mir und nahm einen großen Schluck. »Im Moment ist das alles, was ich Ihnen sagen kann.«

»Wir sehen es nicht selten, dass Menschen bei Gedächtnisverlust besonders lebhafte, realistische Träume haben, gerade weil sie über so wenig Erinnerungen verfügen«, sagte Dr. Bronson.

»Es fühlte sich zum Greifen real an.«

»Gab es zwischen den beiden Träumen irgendwelche Unterschiede? Irgendwelche Einzelheiten, die das eine Mal vorkamen und das andere Mal nicht? Wissen Sie, Matt, genau dasselbe mehrfach hintereinander zu träumen, das hat man äußerst selten.«

»Es war haargenau gleich«, beharrte ich. »Bis ins letzte Detail. War ja auch das erste Mal, sonst träume ich so gut wie gar nicht, ich meine, wovon denn auch? Mein Unterbewusstsein ist leergefegt, da gibt es herzlich wenig Stoff. Aber das hier … so was habe ich noch nie erlebt.«

»Also, wir wissen immerhin, dass Sie vor Ihrem Unfall eine Zeit lang in London Polizist gewesen sind«, unternahm Dr. Bronson einen weiteren Vorstoß. »Halten Sie es für möglich, dass der Traum mit einem Fall zusammenhängt, an dem Sie mal gearbeitet haben?«

»Da muss ich wirklich passen«, sagte ich, diesmal in aller Aufrichtigkeit. Hinsichtlich meiner Tätigkeit bei Scotland Yard fischte ich im Trüben. Von Jane, der Kronzeugin meiner Vergangenheit, wusste ich nur, dass ich den Lehrerberuf an den Nagel gehängt und fünf Jahre lang in London als Freund und Helfer gearbeitet hatte. Ich war ledig, hatte keine feste Freundin, und als ich in jener schicksalhaften Nacht vor fünf Monaten ins Schleudern kam, wusste niemand, woher ich kam, wohin ich wollte und wieso ich keine Ausweispapiere bei mir hatte.

Äußerlich wie innerlich ohne Identität. Alles, was ich je gewusst hatte, von der Festplatte gelöscht.

»An einem solchen Punkt kann uns die Hypnotherapie überaus wertvolle Dienste leisten«, sagte Dr. Bronson und beugte sich zu mir vor. »Wir sollten jetzt sofort eine Hypnotherapie anschließen und schauen, ob wir nicht ein bisschen mehr von diesem Traum hervorholen können. Vielleicht weist er uns eine neue Richtung.«

Die Hypnotherapie war fester Bestandteil unserer Sitzungen. Dr. Bronson versetzte mich in Trance. Ich selbst behielt davon keinerlei Erinnerung, sondern ein ums andere Mal nur weitere blinde Flecken in meiner löchrigen Erinnerungslandschaft. Wie Dr. Bronson nicht müde wurde zu betonen, diente die Maßnahme dazu, Gedächtnisfetzen aus den Tiefen meines Unterbewusstseins zu heben. Nur dass er bisher nichts Nennenswertes gehoben hatte. Die spärlichen, diffusen Eindrücke aus meiner Kindheit, von denen er mir hinterher erzählte, blieben mir seltsam fremd.

Ich war in einem Zwiespalt. Einerseits wollte ich mit seiner Hilfe herausfinden, ob sich der Traum in größere Zusammenhänge einordnen ließ. Andererseits fragte ich mich mit einem mulmigen Gefühl, was dabei zutage treten würde. Denn falls er auf realen Ereignissen beruhte, war ich direkt oder indirekt in diese Morde verwickelt. Schließlich gewann die Vorsicht die Oberhand. Ich fühlte mich zunehmend unbehaglich dabei, mich Dr. Bronson auszuliefern.

»Tut mir leid, Doc, aber ich glaube, heute packe ich das nicht«, sagte ich und unterdrückte ein gespieltes Gähnen. »Ehrlich gesagt bin ich ziemlich fertig. Am besten lege ich mich hin und ruhe mich ein bisschen aus.«

»Es würde Ihnen mit Sicherheit helfen, Matt, noch eine halbe Stunde durchzuhalten. Das alles ist wirklich nur zu Ihrem Besten.«

Jetzt beäugte er mich mit einem misstrauischen Blick. Vielleicht lag ich ja vollkommen falsch, und ich wollte ihn auch nicht vergraulen, denn vorerst war er der einzige Schlüssel zu meinem alten Leben.

»Geben Sie sich einen Ruck«, redete er mir gut zu. »Wir haben hier eine echte Chance, und Sie wissen ja, wie sehr ich es an Ihnen schätze, dass Sie so aktiv an Ihrer Genesung mitarbeiten. Das hier könnte unser Durchbruch sein.«

Er rückte mir noch näher auf den Leib, nahm behutsam mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte mein Gesicht sacht zu sich herum. Als ich ihm durch die rot geränderte Brille in die Augen blickte, befahl mir eine eindringliche innere Stimme, ich sollte bloß zusehen, aus dem Zimmer zu verschwinden.

Ich verließ mich auf meinen Instinkt. Er war das Einzige, was mir geblieben war.

»Tut mir wirklich leid, Doc«, sagte ich, während ich auf Abstand ging und mich an die Rücklehne drückte. »Mir geht es wirklich richtig mies.«

»Es wird Ihnen besser gehen, wenn ich Sie hypnotisiere.«

Sein Ton war so insistierend wie sein angespanntes Gesicht, und beides bereitete mir Unbehagen. Das vertraute onkelhafte Wohlwollen war verflogen. Aus seinem krampfhaften Lächeln sprach verbissener Eifer.

»Nein.« Ich schüttelte den Kopf und machte ein klägliches Gesicht. »Für heute lieber nicht.«

Sein Eifer wich unverhohlener Missbilligung, wohl die letzte Waffe in seinem Arsenal gegen widerspenstige Patienten. »Sie nehmen doch noch Ihre Medikamente?«, fragte er.

»Selbstverständlich«, beteuerte ich, was nicht gelogen war, denn mir blieb kaum eine Wahl. Als die ganze Tragweite meiner Amnesie offen zutage trat, hatte Jane zu ihrer Entlastung einen Pfleger namens Tom ins Haus geholt, und Tom verabreichte mir meine Tabletten. Dabei sah er jedes Mal zu, wenn ich mir die Pillen einwarf, und wartete, bis ich sie mit einem Glas Wasser heruntergespült hatte. Anschließend musste ich den Mund weit öffnen, und er überprüfte, ob sie nicht noch irgendwo hinter den Backenzähnen steckten. Bei der ganzen Prozedur war er immer freundlich und zu einem Lachen aufgelegt, als seien wir eher Kumpel als Patient und Betreuer, doch in letzter Zeit hatte ich ihn, natürlich möglichst unauffällig, um keinen Verdacht zu erregen, genauer beobachtet, und je mehr ich von ihm sah, desto weniger überzeugte er mich in seiner Rolle. Der Kerl war groß und stämmig, Anfang bis Mitte dreißig, mit einem harten, verlebten Gesicht, einem kräftigen Nussknackerkinn und einer markanten Narbe. Er ähnelte den muskelbepackten Schauspielern in den Kriegsfilmen, die ich mir seit Wochen serienweise reinzog. Außerdem hatte er etwas mit meiner Schwester angefangen – in manchen Nächten hörte ich sie vögeln – was sicher gegen das Berufsethos verstieß und sich in meinen Augen für eine Pflegekraft nicht gehörte. Aber was wusste ich schon? Jedenfalls hatte ich vor einer Woche den Beschluss gefasst, die Pillen abzusetzen, da mir dasselbe Bauchgefühl, das mich eben vor der üblichen Hypnose-Sitzung gewarnt hatte, beharrlich sagte, dass die Medikamente mir nicht halfen, sondern schadeten. Dabei war mir die Entscheidung nicht leicht gefallen. In meiner Situation war ich ganz und gar auf Jane, Tom und Dr. Bronson angewiesen. Sie waren mein ganzer Halt, mein Bollwerk gegen eine dunkle, bedrohliche Welt da draußen, in der ich mich alleine nicht zurechtfand, kurz gesagt, alles, was ich hatte.

Aber halfen sie mir auch? Ich wusste es einfach nicht.

Daher hatte ich vor einer Woche einen Plan gefasst. Solange Tom in voller Lebensgröße vor mir stand, blieb mir nichts anderes übrig, als die Pillen einzunehmen, doch so oft wie möglich schob ich sie mir zwischen Backe und Zahnfleisch und spuckte sie später aus. Da das nur selten gelang, musste ich sie in den meisten Fällen herunterschlucken, mich, sobald Tom weg war, heimlich zur Toilette schleichen und so leise wie möglich erbrechen. Dann spülte ich mir Mund und Gesicht, versprühte ein wenig Raumspray und kehrte in mein Zimmer zurück, ohne dass es jemand merkte.

Im Großen und Ganzen ließ mich mein Gedächtnis nach wie vor im Stich, doch immerhin schimmerten gespenstisch diffus Bilder aus meiner Kindheit auf – wie ich ein Mädchen küsse; wie ich Fahrrad fahre und dergleichen – um sofort wieder zu verblassen. Und sie kamen öfter.

Nachdem jetzt auch noch die Träume angefangen hatten, hegte ich die leise Hoffnung, zwischen ihnen und den Momentaufnahmen Zusammenhänge zu entdecken.

Dr. Bronson erklärte mir eindringlich, wie wichtig es für mich sei, meine Medikamente zu nehmen, doch ich hörte nicht mehr hin. In seiner Anwesenheit fühlte ich mich zunehmend bedroht.

Etwas wackelig auf den Beinen stand ich auf und schluckte schwer. »Du liebe Güte, ich glaube, ich muss mich übergeben.«

Für einen so kräftigen Mann reagierte Dr. Bronson blitzschnell und rückte mit seinem Stuhl zurück, um nichts abzubekommen. Ich wandte mich zur Tür und tappte mit betont schwerfälligen Schritten in den Flur.

In der Küche redeten Jane und Tom leise miteinander. Sie mussten mich gehört haben, denn Jane steckte den Kopf durch den Türspalt und musterte mich mit einem besorgten Lächeln.

»Fehlt dir was, Matt?«, fragte sie.

Ich redete mich wie bei Dr. Bronson heraus und eilte die Treppe hoch zum Bad.

»Ach, du Armer«, rief sie mir hinterher. »Tom kann dir etwas zur Beruhigung geben.«

»Geht schon«, antwortete ich, ohne mich umzudrehen. »Ich hau’ mich gleich aufs Bett.« Noch während ich sprach, gingen mir zwei Dinge durch den Kopf. Erstens: Meine Schwester hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit mir. Sie hat rotes Haar, ich braunes; sie hat einen hellen Teint mit Sommersprossen, ich bin eher der mediterraneTyp; im Gegensatz zu meiner Körpergröße und meinem kräftigen Knochenbau ist sie klein und zierlich. Wir hätten nicht unterschiedlicher sein können. Der zweite Gedanke machte mir noch mehr zu schaffen: Ich war scharf auf sie. Richtig scharf, und zwar von dem Moment an, als ich aus dem Koma erwachte und die Augen aufbekam. Als sie mir sagte, wer sie sei, traf es mich wie ein Schock. Ungelogen. Später ging ich davon aus, dass meine Gefühle von selbst verschwinden würden, aber Fehlanzeige. Sie war die einzige Frau, zu der ich Zugang hatte, und es wurde nur noch schlimmer. Ich wünschte mir, sie würde aus meinem Gesichtsfeld verschwinden. Und auf Tom war ich höllisch eifersüchtig.

Als ich nach meiner Zwischenstation im Badezimmer mein Zimmer erreichte, öffnete ich die Tür und schlug sie laut vernehmlich wieder zu, ohne hineinzugehen. Dann wartete ich eine Minute, bevor ich mich zum Treppenabsatz zurückschlich und die leisen Stimmen unten im Flur belauschte. Alle drei sprachen gedämpft miteinander, doch ich schnappte ein paar Satzfetzen auf und registrierte den veränderten, angespannten und – geschäftsmäßigen Ton. »Wie lange noch?«, zischte meine Schwester eine Spur zu laut und gereizt, was in deutlichem Kontrast zu ihrer freundlichen, fürsorglichen Art mir gegenüberstand. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu begreifen, dass sie wissen wollte, wie lange sie sich noch um mich kümmern sollte. Ich zuckte zusammen, weil ich mich die ganze Zeit auf sie verlassen hatte und ihre wahren Gefühle wenig schmeichelhaft fand.

Wenn ich mich nicht irrte, sagte der Doktor, sie seien nah dran, oder so etwas in der Art; dann gingen sie in die Küche, und ich konnte sie nicht mehr hören.

Ich blieb wie angewurzelt stehen. Was dachte ich mir eigentlich dabei, ihnen so aufzulauern? Ich fühlte mich wie ein ungezogenes Kind, das ein Gespräch der Erwachsenen belauscht.

Doch genau in diesem Moment stieg eine neue Erinnerung auf: Glasklar sehe ich vor mir, wie ich mich als Junge hinter einer halb geöffneten Tür verstecke und Zeuge eines Streits zwischen meinen Eltern werde: Vor allem aber steht da jemand neben mir, ein Junge, älter und größer. Als ich mich zu ihm umdrehe, kann ich zwar sein Gesicht nicht erkennen, doch das macht nichts. Mit absoluter Sicherheit weiß ich, dass es mein Bruder ist.

Die Sache hatte nur einen Haken: Angeblich besaß ich keinen Bruder.

2

Das Haus meiner Schwester war groß und geräumig; es stammte aus der Zeit um 1900, als man noch solide und nachhaltig für mehrere Generationen baute. Es stand auf einer abgelegenen Halbinsel an der Küste von Wales. Mein Schlafzimmer befand sich weit vom Schuss an der Rückseite des Gebäudes, wohl möglichst weit von Janes Zimmer entfernt, damit ich sie und Tom nachts nicht hörte. Leider ging ihre Rechnung nicht auf. Der Raum, wohl ein ehemaliges Kinderzimmer, war mit einem Einzelbett, ein paar Bildern an der Wand und einem alten Foto von meinen Eltern auf dem Nachttisch spartanisch eingerichtet. Beide Eltern waren vor Jahren gestorben: mein Vater 1997 am Herzinfarkt, meine Mutter fünf Jahre später an Brustkrebs. Dr. Bronson schärfte mir ein, mich jeden Tag in das Foto zu vertiefen, um weitere Erinnerungen auszulösen – ich musste es sogar mehrmals zu den Sitzungen mitbringen – doch bis jetzt starrten mir immer noch zwei Fremde entgegen. Bis jetzt. Als ich mich auf die Bettkante setzte und hilflos registrierte, wie sich das Bild meines Bruders verflüchtigte, starrte ich einmal wieder auf das Foto, und mit einem Mal flackerte der leiseste Anflug des Wiedererkennens auf – nur das unbestimmte Gefühl, sie schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Nichts Konkretes, aber immerhin.

Es klopfte an der Tür. Jane.

Ich legte mich aufs Bett, setzte eine elende Miene auf und bat sie herein.

Sie kam mit einer Tasse Tee und einem teilnahmsvollen Lächeln. »Geht’s wieder?«

Auf den Ellbogen gestützt, entgegnete ich mit schwachem Lächeln: »Ein bisschen besser.« Mir lag schon der Vorwand auf der Zunge, ich könnte etwas frische Luft gebrauchen, doch im letzten Moment überlegte ich es mir anders. Wenn ich ihr erzählte, dass ich einen Spaziergang machen wollte, würde sie darauf bestehen, entweder selbst mitzukommen oder Tom als Begleiter abzuordnen, damit ich mich nicht irgendwo in den Wäldern rings ums Haus verirrte, ihre übliche Erklärung, als sei ich ein hilfloses, kleines Kind.

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