Das Geheimnis der Bestnote - Vlad Kaufman - E-Book

Das Geheimnis der Bestnote E-Book

Vlad Kaufman

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Warum gibt es immer wieder Schüler und Studenten, die wenig lernen und dennoch Klassenbeste Bleiben? Wie kann es sein, dass einige Schüler und Studenten jahrelang die Überflieger schlechthin bleiben, während andere nach 3 Jahren Studium versagen, die Schule abbrechen und mit dem Lernen nicht mehr klarkommen? Geht es beim Lernen nur um Intelligenz? Oder gibt is irgendwas, das wir völlig außer Acht gelassen haben? Auf alle diese Fragen gibt es nun eine Antwort. Und du wirst überrascht sein, denn: Es ist nicht das, was du denkst. Die Lösungen in diesem Buch sind neu und vereinen das Feld der Tiefenpsychologie mit der Welt des Lernens. Mache dich also auf eine wilde Achterbahnfahrt gefasst, in der du mit hoher Geschwindigkeit an dein Ziel kommst. Dieses Buch ist alles, was du brauchen wirst, um an deine Bestnote zu kommen. Ganz egal, wie gut deine Noten verher waren. Es ist deine Lösung, um: - In weniger Zeit mehr zu lernen und gleichzeitig bessere Noten zu schreiben - Prokrastination für immer zu überwinden - Nie endende Motivation aufzubauen

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Vlad Kaufman

Das Geheimnis der Bestnote

Wie du deine Lernzeit verkürzt, deinen Schnitt verbesserst und deine Freizeit verdoppelst

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Übersicht

Das Geheimnis der Bestnote

Wie du deine Lernzeit verkürzt, deinen Schnitt verbesserst und deine Freizeit verdoppelst

Vlad Kaufman

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Erstausgabe 2019

© Copyright 2019 Vlad Kaufman

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung bedarf der ausschließlichen Zustimmung des Autors.

Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Verwertung, Übersetzung

und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Covergestaltung: Richard Van Winkle, Marie-Katharina Wölk

Satz und Layout: Wolkenart – Marie-Katharina Wölk,

www.wolkenart.com

Lektorat/Korrektorat: Alexander Kaufman

ISBN: 9781688362970

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Was du von diesem Buch erwarten kannst.

Geheimnis #1: Warum so viele am Lernen scheitern. 

Die eigenen Gefühle: Der Schlüssel, um Motivation und Prokrastination zu verstehen.

Wie Prokrastination entsteht. 

Wie du Prokrastination für immer überwindest. 

Schritt: Entdecke, wann, wie und wo du etwas aufschiebst. Schritt: Verstehe den wahren Grund, weshalb du aufschiebst.

Zusammenfassung: Wie du den Aufschieber in dir für immer überwindest.

Wie du eine natürliche Motivation erzeugst, die niemals enden wird. 

Wie du deine Motivation in die richtige Richtung lenkst. 

Zusammenfassung: Wie du deine Lernmotivation steigerst. 

Prüfungsangst: Wie du Prüfungsangst verstehst und überwindest. 

Geheimnis #2: Wie du in kürzerer Zeit das Maximum an Produktivität herausholst. 

Die größten Feinde des produktiven Lernens. 

Konzentration: Das höchste Gut für maximalen Lernerfolg. 

Wie du mit Pausen mehr aus deiner Zeit rausholen kannst. 

Was du genau tun musst, um mit Pausen deine Lernzeit zu verkürzen. 

Wie du mit größeren Pausen deine Effizienz steigerst. 

Wie das richtige Schlafverhalten dich produktiver machen wird. 

Wie du beim Lernen Spaß hast und deine Motivation steigerst. 

Aufgaben strukturieren und nie wieder vergessen mit To-do-Listen. 

Noch mehr Zeiteffizienz beim Lernen durch den Einsatz von Kalendern. 

In Gruppen lernen: Ja oder nein? 

Die Wahrheit über Aufputschmittel. 

Geheimtipp: Wie du auch an faulen Tagen produktiv sein kannst. 

Warum lernen mit jeder Session immer einfacher wird. 

Wie du in den Ferien zum Einser-Kandidaten wirst. 

Zusammenfassung: Wie du in kürzerer Zeit das Maximum an Produktivität herausholst. 

Geheimnis #3: Für Prüfungen richtig lernen. 

Altprüfungen: Das beste Lernmittel überhaupt. 

Wie du alternativ herausfindest, worauf es in der Prüfung wirklich ankommt. 

Zusammenfassung: Für Prüfungen richtig lernen. 

Geheimnis #4: Die besten Lerntechniken. Zusammenhänge verstehen und auswendig lernen wie die Weltmeister! 

Unser Gehirn – ein ganzheitliches Netzwerk.

Wie das Filtersystem unseres Gehirns funktioniert und wie du es beim Lernen richtig einsetzt.

Die Pegging-Methode – wie du verdammt viel in verdammt kurzer Zeit auswendig lernen kannst.

Warum Visualisierungstechniken besser sind und wie du sie erfolgreich anwendest.

Zahlen, Daten und Fakten in einer bestimmten Reihenfolge auswendig lernen.

Den Lernstoff verstehen und Schwächen erkennen mit der Feynman-Technik.

Zusammenfassung: Die besten Lerntechniken für deine Bestnote.

Mit diesem Buch zu deiner Bestnote.

Wie gut hat dir dieses Buch gefallen?

Literaturverzeichnis.

Einleitung: Was du von diesem Buch erwarten kannst

 

Dieses Buch ist nicht für jeden geeignet. Es kann gut sein, dass du beim Lesen vor allem im ersten Kapitel, emotionale Turbulenzen erleben wirst, denn du wirst von Grund auf den Zusammenhang zwischen dem Lernen und unseren Emotionen verstehen. Beide sind untrennbar miteinander verbunden und wenn du dies verstehst, dann hast du das erste Geheimnis der Bestnote aufgedeckt. Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit neue Energie spüren und mit neuer Motivation an das Lernen herangehen.

 

Mit dieser Motivation wirst du lernen, wie du diese produktiv einsetzt, denn die beste Motivation nützt dir nicht viel, wenn du nicht weißt, wie du sie richtig einzusetzen hast. Du wirst im 2. Geheimnis lernen, wie unser Gehirn funktioniert und was du beim Lernen zu beachten hast, um das Maximum aus deiner begrenzten Zeit und vor allem aus deiner Konzentration herauszuholen.

 

Sobald du weißt, wie du deine Konzentration richtig einsetzt, werde ich dich an die Hand nehmen und dir das 3. Geheimnis der Bestnote zeigen: Wie du deine Konzentration auf das lenkst, was für dich und deinen Lernerfolg wirklich wichtig ist. Du wirst lernen, wie du Prüfungen angehst und was du lernen musst, um deinen Notenschnitt zu verbessern.

 

Das 4. Geheimnis widmet sich der Frage, wie du in minimaler Zeit das Maximum an Informationen in deinen Kopf bekommst. Egal, ob es darum geht, Vokabeln zu lernen, Dinge zu verstehen oder komplexe Formeln zu lernen: Nach diesem Kapitel wirst du lernen wie die Weltmeister.

 

Ich muss dich an dieser Stelle auch warnen: Das hier ist ein Praxisbuch. Wenn du mit der Erwartung herangehst, dieses Buch einfach zu lesen, und dir vom Lesen alleine eine bessere Note versprichst, ohne deine alten Lerngewohnheiten zu verändern, dann brauchst du an dieser Stelle erst gar nicht weiterzulesen. Dann ist dieses Buch für dich nicht geeignet, denn Bestnoten erhalten nur diejenigen, die bereit sind, etwas Neues auszuprobieren und Dinge in ihrem Leben zu verändern.

 

Dieses Buch ist also nur dann für dich perfekt, wenn du aufrichtig bereit dazu bist, an dir zu arbeiten, dir Schwächen einzugestehen und offen zu sein, denn gerade im ersten Kapitel wird es turbulent: Du wirst lernen, warum wir Menschen uns beim Lernen sabotieren, warum wir „faul“ sind und warum unsere Gefühle so viel mit Schule, Studium und Prüfungen zu tun haben.

 

Aber habe keine Angst: Dieses Buch ist alles, was du brauchst, um erfolgreich zu lernen. Und da du es gekauft hast und es gerade liest, hast du bereits den ersten und wichtigsten Schritt getan: Du hast den Willen gezeigt, dass du etwas verändern möchtest.

 

Versuche, während des Lesens diesen Willen zur Veränderung beizubehalten, und übe so viele in diesem Buch beschriebene Dinge, wie du nur kannst. Es kann gut sein, dass du durch die vier Geheimnisse der Bestnote deine Prokrastination für immer überwindest, wie ein Gedächtnisweltmeister 100 Dinge an einem einzigen Tag auswendig lernen kannst und selbst den schwersten Lernstoff schneller verstehst, weil du weißt, wie du ihn zu lernen hast.

 

Du wirst hier keine 08/15 Mindmap-Techniken, farbige Ordner, schnelleres Lesen oder Techniken zum Notizenmachen bekommen. Das ist was für Anfänger! Hier erfährst du Geheimnisse, durch die du deine Welt des Lernens revolutionieren kannst.

 

Also: Sei offen, habe Spaß und mache so viel mit, wie du nur kannst!

 

Geheimnis #1: Warum so viele am Lernen scheitern

 

Damals zu Beginn meines Logistik-Ingenieurstudiums im Oktober 2013 habe ich mit etwa 80 Kommilitonen angefangen. Laut einer Statistik meiner Hochschule haben lediglich 45 Absolventen das Studium beendet, das sind nur 56 %! Wie kann es sein, dass fast die Hälfte meiner Mitstudenten es nicht geschafft haben, und einige sogar teilweise drei bis vier Jahre studiert haben, um anschließend abzubrechen?

 

Es handelt sich zwar um einen Ingenieurstudiengang, aber meiner Meinung nach nicht um einen besonders schweren, zumindest nicht nachdem ich die eine oder andere Horrorstory von meinen Maschinenbau-Kollegen gehört habe, die sich am Fach Thermodynamik erfreuen durften. Dort lag die Durchfallquote bei gut 80 %. Wenn du jetzt im Studium lediglich drei Versuche hast, dann kannst du dir schon mal ausrechnen, wie viele im Fach Maschinenbau aufgrund einer nicht bestandenen Thermodynamikprüfung durchrasseln.

 

Die Abbrecherquoten für Maschinenbau sind ähnlich zu meinem Logistikstudium. Natürlich ist der Schwierigkeitsgrad des Studiengangs auch von der Hochschule abhängig, jedoch brauche ich mit dir nicht darüber zu streiten, dass das Fach Maschinenbau anspruchsvoller ist als Logistik: Wir hatten keine Klausuren mit einer Durchfallquote von 80 %. Im Durchschnitt waren es etwa 20 %, was für eine Uniklausur völlig normal ist.

 

Dennoch haben in Logistik etwa genauso viele Studenten abgebrochen, wie im deutlich schwereren Studiengang Maschinenbau. Wie ist das möglich? Der Schwierigkeitsgrad allein kann es also nicht sein.

 

Es gibt selbstverständlich Korrelationen zwischen bestimmten Studiengängen, Schwierigkeitsgraden und Abbrecherquoten. Diese Durchschnitte sind für Ingenieurstudiengänge typisch. Dennoch bleibt die Frage offen, warum in einem Studiengang, welcher nur einen mittelmäßigen Anspruch hat, so viele Studenten versagen?

 

Vielleicht wirst du jetzt denken „viele sind einfach zu faul“ oder etwa „nicht intelligent genug“. Genau an dieser Stelle beginnt das Problem, warum so viele Schüler und Studenten am Lernen scheitern. Und es ist ganz und gar nicht das, was du denkst.

 

Menschen sind von Natur aus motiviert und wollen voranschreiten. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen gesehen, der per se faul ist. Das Problem ist, dass das, was wir als Faulheit oder auch als Prokrastination bezeichnen, selten das eigentliche Problem im Kern ist, sondern ein Anzeichen dafür, dass etwas im Leben dieser Person nicht stimmt.

 

Faulheit und Prokrastination sind kein Problem, sondern ein Symptom eines Problems.

 

Oder anders ausgedrückt: Wenn wir nicht motiviert sind, dann liegt das daran, dass es etwas in uns gibt, das wir noch nicht verstanden haben.

 

Bevor wir dieser Sache auf den Grund gehen und verstehen, warum wir manchmal unmotiviert sind und warum wir das Lernen vor uns herschieben, lass mich dir bitte an dieser Stelle einen ernst gemeinten Ratschlag geben, falls du unter diesen Problemen leidest: Es ist egal, welche Lern- oder Produktivitätstechniken, Organisationsmethoden und Last-Minute Gehirnjogging-Strategien du in diesem Buch lernen wirst – wenn du nicht das folgende Prinzip verstehen, annehmen und praktisch anwenden kannst, dann werden dir alle nachfolgenden Techniken, die ich dir zeigen werde, nicht viel bringen, egal, wie konsequent du es versuchst.

 

Stelle dir einen Herrn Einstein vor, der zwar genau weiß, wie er Mathematik zu lernen hat. Wenn er aber nie die Motivation dazu aufbringen kann, sich hinzusetzen und loszulegen, dann bringt ihm selbst ein IQ von 200 nichts mehr.

 

Die eigenen Gefühle: Der Schlüssel, um Motivation und Prokrastination zu verstehen!

 

Bevor es nun ans Eingemachte geht, bitte ich dich, die folgenden Zeilen besonders aufmerksam zu lesen. Ich werde dir eine Reihe von Beispielen geben und möchte, dass du bei jedem einzelnen Beispiel probierst, dich genau in diese Situation hineinzuversetzen und nachzufühlen, ob du dich manchmal auch so verhältst oder nicht. Je mehr du hier für dich selbst gewinnen und über dich selbst herausfinden kannst, desto leichter wird es für dich, Motivation aufzubauen und deine Prokrastination zu überwinden. Je ehrlicher du hier gegenüber dir selbst sein kannst, desto schneller kommst du an das Ziel deiner Bestnote.

 

Vielleicht hast du dich gerade bei dieser Überschrift gefragt, was die eigenen Gefühle mit dem Lernen zu tun haben sollen? Sehr viel! Sei es nun Angst, die durch Prüfungen entsteht, Schuldgefühle, die durch das Aufschieben von Lerneinheiten entstehen oder Langeweile, weil das zu lernende Fach als belanglos wahrgenommen wird. Aber auch viel Wut, die auf den Lehrer oder auf sich selbst entstehen kann, z. B. wenn die Prüfung nicht bestanden wurde oder die Lerninhalte zu kompliziert sind.

 

Das Lernen hat also viel mit Gefühlen zu tun, es wird geradezu von Gefühlen dominiert.

 

Wenn du verstehen möchtest, wie Motivation entsteht, warum sie bei vielen Menschen ein Problem darstellt und weshalb so viele Menschen prokrastinieren, musst du deine eigenen Gefühle verstehen.

 

Was genau meine ich damit?

 

Wir Menschen sind – auch wenn wir es nicht gerne zugeben – emotionsgesteuerte Wesen. Wenn wir uns ein neues Handy kaufen möchten oder die nächste Party am Samstag besuchen wollen, dann treffen wir diese Entscheidung, weil wir damit ein bestimmtes Gefühl assoziieren. In diesem Fall ist es Freude, Aufregung oder einfach nur Spaß, den wir durch den Kauf des Handys oder durch den Besuch der Party erwarten. Genau dasselbe entsteht beim Lernen: Wenn du in eine Vorlesung gehen musst oder wenn du weißt, dass du noch 150 Seiten Skript auswendig lernen musst, dann entsteht ein Gefühl (z. B. Ohnmacht, Überforderung, Angst, etc.). Falls du unter Motivationsproblemen leiden solltest und demzufolge diese Aufgabe vor dir herschiebst, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass bei dir eine gewisse Panik, Angst, Druck und Stress entsteht, sobald du an die 150 Seiten Skript denkst.

 

Und genau an diesem Punkt entsteht das eigentliche Problem der Prokrastination: Weil dir diese Gefühle nicht gefallen und weil du dich vor ihnen fürchtest, läufst du vor ihnen weg. Das Problem sind also nicht die 150 Seiten Skript, sondern das Gefühl, welches du damit verbindest.

 

Dieses Weglaufen vor den Gefühlen wird in der klinischen Psychologie bzw. der Psychoanalyse als Abwehrmechanismus bezeichnet. Abwehrmechanismen sind nichts anderes als Schutzmechanismen deines Unterbewusstseins, die das Ziel haben, unerwünschte Gefühle beiseitezuschieben, die als störend wahrgenommen werden. Wichtig ist: Die Abwehr von Gefühlen findet vor allem dann statt, wenn sich der Mensch nicht dazu imstande fühlt, diese Gefühle zu verarbeiten bzw. sie zu konfrontieren.

 

Warum genau benutzen wir Abwehrmechanismen und was macht sie für das Lernen so wichtig?

 

Stell dir dazu vor, du wärst in der Steinzeit und lebst zusammen in einer Gruppe mit 10 Menschen. Damit du weiterhin überleben kannst, ist es absolut essenziell, dass du bei deiner Gruppe bleibst, denn allein kannst du keine Tiere jagen und nach Beeren und Früchten Ausschau halten. Damit die gesamte Gruppe in Takt bleiben kann, ist es wichtig, untereinander ein gewisses Level an Harmonie und Gegenseitigkeit zu gewährleisten und Feindseligkeit zu vermeiden.

 

Jetzt ist es aber leider so, dass du den Anführer deiner Gruppe – Siegfried – auf den Tod nicht leiden kannst, weil er dich regelmäßig vor der gesamten Gruppe mobbt und dich als Einzigen schlecht behandelt. Du hasst ihn richtig, würdest ihm am liebsten eine verpassen und ihn aus der Gruppe jagen. Dieser Siegfried ist dir jedoch körperlich überlegen. Er wird von den anderen Mitgliedern in deiner Gruppe verehrt und geachtet. Wenn du ihn zum Kampf herausfordern würdest, droht dir der Rausschmiss aus der Gruppe und damit der sichere Tod, weil du allein in der Savanne nicht lange überleben wirst.

 

Dein Unterbewusstsein ist sich dessen bewusst. Gleichzeitig weiß es aber, wie sehr du diesem Siegfried verachtest und dass dieser Hass früher oder später zur Eskalation führen wird. Und an genau dieser Stelle wird ein Abwehrmechanismus deines Unterbewusstseins eingesetzt, um dein Überleben zu sichern. In diesem Fall lautet der Abwehrmechanismus Verdrängung. Die drohende Eskalation aufgrund deiner Wut und deines Hasses gegenüber Siegfried wird verdrängt (das Gefühl wird abgewehrt). Nachdem du diesen Hass verdrängt hast, kannst du nun in Ruhe mit Siegfried weiterleben, ohne den halben Tag damit zu verbringen, Pläne zu schmieden, wie du ihn mit Gewalt aus der Gruppe jagst.

 

Es wird also ein starkes Gefühl beiseitegeschoben, denn das Nachgehen dieses Gefühls (also der Ausdruck dessen in Form von Gewalt) könnte eine Gefahr für dich und dein Leben bedeuten. Das Verdrängen von Gefühlen hat jedoch einen Haken: Je stärker das Gefühl ist, das verdrängt wird, desto stärker sind die Nebenwirkungen:

 

Das Verdrängen von Gefühlen kostet eine Menge mentaler Energie, die dann an anderer Stelle fehlen wird.

Verdrängte Gefühle bleiben in anderer Form bestehen bis zu dem Moment, in dem sie verarbeitet werden.

Kurz gesagt: Wenn das Gefühl nicht konfrontiert wird, raubt es dir jeden Tag konstant Energie, denn das dauerhafte Verdrängen kostet dich Konzentration. Zusätzlich wird sich das verdrängte Gefühl auf unterschiedlichste Art und Weise wieder bei dir zeigen, z. B. durch schlaflose Nächte, Angst oder sogar Depressionen. Wird dir allmählich klar, worauf ich hinaus möchte?

 

Wie Prokrastination entsteht

 

Was genau haben also verdrängte Gefühle und die Steinzeit mit dem Lernen, Prokrastination und Motivation zu tun?

 

Lass mich dir dazu ein Beispiel aus dem Kontext des Lernens geben: Du bist in der 12. Klasse und schreibst in zwei Wochen eine Matheklausur. Mathe ist mit Abstand dein schwächstes Fach. Ein Teil von dir weiß zwar, dass du eigentlich seit Beginn des Halbjahres täglich dafür lernen müsstest, weil dir noch so viel Grundwissen beim Umstellen von Formeln fehlt. Jedoch ist das Problem, dass du, sobald du nur daran denkst, dich hinzusetzen und für Mathe etwas zu lernen, du eine extreme Angst bekommst. Diese Angst entsteht bei dir einerseits, weil du weißt, wie schwer dir Mathe fällt und andererseits, weil die Zeit bis zum Klausurtermin immer näher rückt.

 

Jetzt stehst du (unbewusst) vor der Wahl: Konfrontierst du diese Angst, indem du dich hinsetzt und am eigenen Leib und mit 100 % Bewusstsein erfährst, wie viele Lücken du in Mathe hast und wie schwer dir dieser Lernstoff fällt? Da die emotionale Ladung, die dieses Gefühl mitbringt, zu stark ist, entscheidest du dich stattdessen dazu, an der Playstation ein paar Stunden lang GTA zu spielen. Du fühlst dich diesen Gefühlen einfach nicht gewachsen und lenkst dich stattdessen ab, um dieses Gefühl nicht konfrontieren zu müssen.