Das Gesetz der Zufriedenheit - Samer El Badawi - E-Book

Das Gesetz der Zufriedenheit E-Book

Samer El Badawi

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Beschreibung

Die Entscheidung, seine Familie hinter sich zu lassen.Zumindest so lange bis der Jugendliche Emil sich selbst gefunden hat. Doch finden eher die Gewalt und der Drogenkonsum den Jugendlichen, als dass er sich selbst findet. Ab welchem Punkt gehörte er zum Abschaum der Gesellschaft? Raub, Diebstahl, Körperverletzung, versuchter Mord?Wie tief musste das Straßenkind Emil fallen um zu realisieren, dass er fällt? Ein Loch, aus dem er nicht mehr freikommen würde, ein Loch, aus Hass und Selbstmitleid? Wollte er ein Straßenkind werden oder hatte er unbewusst diesen Weg gewählt? Hatte er überhaupt eine Wahl?Doch das Leben sollte ihm ein guter Lehrmeister sein. Denn in jedem Negativen kann eine Lektion liegen, die die Situation aus dem Lerneffekt heraus zum Positiven wendet. Selbstreflexion war der Schlüssel. Ein Schlüssel der ihm das Tor zu einer Treppe öffnete. Die Treppe zurück in ein normales Leben. In ein Leben der Wertschätzung der kleinen Dinge, während er dafür arbeiten würde etwas Größeres zu schaffen.Das Gesetz der Zufriedenheit

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Samer El Badawi

Das Gesetz der Zufriedenheit

Impressum

©NIBE Media ©Samer El Badawi

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Created by NIBE Media

Für den Inhalt des Buches ist allein der Autor verantwortlich und er muss nicht der Meinung des Verlags entsprechen.

NIBE Media

Broicher Straße 130

52146 Würselen

Telefon: +49 (0) 2405 4064447

E-Mail:[email protected]

www.nibe-media.de

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort des Autors

Akt 1: Ausbruch – Ist es das, was man Freiheit nennt?

Akt 2: Kalter Beton

Akt 3: Gleichwertig

Akt 4: Die Lehre eines Helden

Akt 5: Jede Scherbe spiegelt auch Licht

Nachwort des Autors

Vorwort des Autors

Ich sitze in meinem Zimmer und frage mich selbst, ob ich mit diesem kleinen Buch jemanden motivieren kann, ob es erfolgreich wird und ob es anderen Menschen helfen könnte. Alleine die Tatsache, dass der Leser sich hier meiner Geschichte annimmt und sich mit dem Gesetz der Zufriedenheit beschäftigt, stimmt mich zufrieden. Auf die Frage, die ich mir oft während des Schreibens stellte, ob dieses Buch jemanden erreicht, habe ich ja glücklicherweise schon in diesem Moment die Antwort erhalten. Im Leben geht man viele kleine mühsame Schritte, dass musste ich in meinen jungen Jahren auf die harte Weise lernen, dennoch empfand ich dies schon seit langem nicht mehr als Nachteil. Denn es gab mir die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln, und dem Leser diese Geschichte zu präsentieren. Irgendwann drehte ich mich nach einigen mühsamen kleinen Schritten um und sah, dass ich doch in sechs Jahren schon einen ganz schön langen Weg hinter mich gebracht habe. An dieser Stelle entschied ich mich, meine Geschichte zu dem zu machen was der Leser heute als “Das Gesetz der Zufriedenheit” in seinen Händen hält und hoffe, dass es ihm oder ihr beim Reflektieren der eigenen Situation möglicherweise eine Hilfe ist. In diesem Sinne wünsche ich jedem einzelnen meiner Leser ein Leben in Zufriedenheit und Erfolg.

Akt 1: Ausbruch – Ist es das, was man Freiheit nennt?

Ein junger Jugendlicher Anfang 14. Er trägt ein schwarzes T-Shirt und eine graue Hose, er ist sehr schlank, schon fast schlaksig und ca. 1,75 groß und hat wuschelige schwarze, nein eher dunkelbraune Haare. Er sitzt in einem Zug Richtung einer Hafenstadt an der Nordsee. Es ist eine Jugendreise, auf die ihn seine Mutter, eine sehr strenge, aber auch liebevolle Frau, die dennoch viel mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hatte, und sein Stiefvater, ein Kickboxtrainer und ein etwas weniger energischer Mann, der trotz alledem wusste, wie man sich durchsetzt wenn es darauf ankam, in seinen Ferien schickten. Ob es war, um ihre Ruhe vor ihren 3 Kindern zu haben? Vielleicht auch einfach, damit das Kind mal rauskommt. Es war nicht relevant für ihn aus welchem Grund er nun verreiste. Vielleicht war es ja „ein Kompromiss aus beidem“, dachte er sich.

So dauerte es nicht lange, bis ein scheinbar ein bis zwei Jahre älterer Junge mit blonden mittellangen Haaren und Sommersprossen im Gesicht ihn bemerkte und ihn innerhalb einer gemischten Gruppe aus Jungen und Mädchen unterschiedlichsten Alters und Herkunft fragte: „Hey, hast du, beziehungsweise habt ihr nicht Lust, wenn wir angekommen sind, Fußball am Strand zu spielen?“

Der Junge mit den dunkelbraunen wuscheligen Haaren freut sich sichtlich über die Frage und antwortete: „Ja sehr gerne, mein Name ist Emil!“ Nun drehte der ältere Blonde sich lächelnd zu dem jungen Emil mit den wuscheligen braunen Haaren um und grinste ihn mit breitem Grinsen aufgeschlossen an.

„Freut mich, dich kennenzulernen, Emil!“, entgegnete der etwas ältere Jugendliche, „Ich bin Maxi“. Es scheint im Allgemeinen eine sehr freundliche und lockere Atmosphäre im Zug zu sein. Was natürlich keiner wusste war, dass Emil aus einer sehr strengen Familie kam, und er momentan sehr froh war, ein wenig Abstand zu haben.

Denn er fühlte sich in letzter Zeit sehr unterdrückt, und die Gewalt, die ihm in seiner Familie teilweise mit unnötiger Härte zuteilwurde, verschlimmerte die Situation sehr. Emil dachte sich, dass wohl jeder seine eigenen Probleme habe und wollte auch niemanden unnötig mit seinen belasten, und dass jemand schlecht über seine Familie denken würde, wenn jemand die Zustände sähe. Außerdem war ja auch viel Gutes in der Familie, nur überwog von Zeit zu Zeit das Negative, so dass Emil froh war, auf diese Jugendreise mitfahren zu können.

Nichts desto trotz freute sich Emil über den Urlaub und wollte das Beste daraus machen. Kaum in der Hafenstadt angekommen und dem Zeltlager zugeteilt, begangen schöne Wochen voller neuer Bekanntschaften und kleinen Herausforderungen. Außerdem: Wie sollte es auf einer Jugendreise ohne Eltern auch laufen, die ersten Annäherungsversuche der Jugendlichen?

Emil und die anderen Jugendlichen spielten den Tag über Gemeinschaftsspiele, aßen und tranken zusammen und gingen fast jeden Abend an einem langen Strand spazieren.

Es waren einige komplett neue Erfahrungen für Emil. Er genoss die Freiheiten, die er hier hatte, und freundete sich mit so vielen Jugendlichen wie möglich an. Zuhause hatte der kleine Junge nicht viele Freunde und galt als Außenseiter in seinem Gesellschaftsumfeld. Seine Brüder, zum einen seinen Zwillingsbruder Erik und zum anderen seinen kleinen Bruder Dario, vermisste er wohl einige Male, aber er wusste, dass diese wohl auch eine schöne Zeit genossen. Er wusste seine Emotionen noch nicht zuzuordnen, er war nicht in der Lage, in seinen jungen Jahren zu reflektieren.

Emil war von den Annäherungsversuchen der Mädchen nicht ausgeschlossen, sowohl ihm dieses Verhalten auch gänzlich unbekannt war, so war ihm klar, dass ihm so etwas strikt verboten war.

Er nutze die Situation dennoch zu seinen Gunsten, um erste Erfahrungen im Kennenlernen von Mädchen zu machen. Abgesehen vom schulischen Kontakt hatte der Junge mit den wuscheligen dunkelbraunen Haaren und dem schwarzen T-Shirt nie auch nur versucht, Regelungen zu hinterfragen. Er fragte sich nie, ob er diese Regeln hinterfragen müsste. Warum ein funktionierendes System von Erziehung hinterfragen?

Doch es war, als würde Emils Ansicht zerbrechen, als er merkte, dass sich in ihm langsam das Gefühl der Unzufriedenheit breitmachte.

Er machte sich eigentlich auch nie viel aus den Frauengeschichten seine Mitschüler, und doch war er dem Interesse eines Mädchens verfallen. Schneller als er gucken konnte, schien er sich verliebt zu haben. „Liebe“, ein lächerlicher Begriff für einen jungen Jugendlichen, doch nur so konnte er sich sein Verhalten erklären.

Ein komisches Gefühl dachte er und freute sich, wenn dieses ihm vorher noch nicht einmal wahrgenommene Mädchen die Nähe zu ihm suchte.

Gleichzeitig beobachtete er das Verhalten der ganzen Gruppe untereinander. Emil beobachtete die Menschen schon immer gerne. Ihr Verhalten war interessant. Er konnte es weder zuordnen noch nachvollziehen; zumindest nicht in diesem jungen Alter.

Die Tage vergingen, und je mehr Emil in seiner fast absoluten Freiheit darüber nachdenken konnte, wie eingeschränkt er bisher lebte, umso mehr wünschte er sich, dass sein Leben eine andere Richtung nehmen würde.

Doch welche Richtung sein Wunsch mit sich bringen würde, hätte er damals nie erahnen können. Emil setze Konsequenzen mit Strafen gleich; ein Fehler, den ihm seine Erziehung einbrachte. Eine Konsequenz war keine einfache Reaktion. Es war ein negativer Ausdruck.

Er wollte keine Konsequenz. Gleichzeitig machte sich immer weiter ein Gedanke breit: Der Gedanke vom Vogel im Vogelkäfig. Einem Vogel, der die reale Chance sah auszubrechen.

Er sprach auch nicht sonderlich gerne über die Probleme, die ihn Zuhause plagten.

Aber als für andere selbstverständliche Situationen auftraten in denen Emil keine Erfahrungen hatte, wie zum Beispiel Flaschendrehen, oder das typische Gequatschte unter Jugendlichen, welches Mädchen man hübsch fände, oder ob man eine Freundin habe; bei diesen Gesprächen wurden die anderen Jugendlichen misstrauisch und hinterfragten seine Lebensweisen und seine strenge Erziehung. Sie machten ihn drauf aufmerksam, dass seine Erziehung absolut nicht „gesund“ sei.

Eine gesunde Erziehung? Wer könnte sie in unserer Zeit durchsetzen? Hatte nicht jede Familie ihr Päckchen zu tragen?

Emil fragte sich, ob die Leute ihm helfen wollten, oder nur die Intention hatten, ihm seine Familie schlecht zu reden.

So entschied er, er würde seinen eigenen Weg gehen, sich distanzieren, ohne irgendjemandem die Schuld dafür zu geben. Er wollte sich bei dem Gedanken an die Freiheit nicht mit Schuld für irgendjemanden auseinandersetzen.

Denn wer Fehler in Menschen sucht, der wird immer auf Fehler treffen.

Als Emil die Veränderung der Einstellung der Gruppe zu ihm wahrnahm, tat er, was Jugendliche nun mal tun, um ihren Platz in einer Gruppe zu sichern. Er verstellte sich und gab den anderen den Emil, den sie sehen wollten.

Mit den Wochen merkte er immer mehr, wie er sein Denken zu vielen Dingen, z. B. seine Lebensweise und seine Erziehung, hinterfragte. So manifestierte sich immer mehr der Wunsch in Emil, doch selber entscheiden zu können, wie er leben wolle.

Nur wusste Emil, dass es nicht so einfach gehen könnte. Ein Gefühl aus Unbehagen und Angst machten sich breit; immer mehr und mehr, je näher die Fahrt zurück in seine Heimatstadt rückte.

Doch Emils Entscheidung stand fest, er wollte seine Situation ändern und ein Leben wie jeder andere führen dürfen. Er wollte selbst kontrollieren können, welchen Weg er ginge, und er wollte seine eigenen Entscheidungen treffen.

Lächerlich? Seine eigenen Entscheidungen treffen zu wollen in einem Alter, in dem die Eltern der Mittelpunkt der Erziehung sind? Wie sie mit Problemen des Kindes umgehen und wie sie in gewissen Situationen reagieren, prägen das Kind ein Leben lang.

So vergingen die nächsten Wochen, und die Rückfahrt in seine Heimatstadt stand an. Emils Entschluss stand nun fest. Er war bereit, sich von seinen Eltern zu trennen und wollte seinen eigenen Weg finden.

Emil und die restlichen Jugendlichen verabschiedeten sich voneinander, tauschten noch ihre Nummern aus und gingen nun alle ihrer Wege. So tat es Emil ihnen gleich. Nach einer einstündigen Fahrt, in der sich das Unbehagen immer mehr anstaute, stand er nun da. Direkt vor seiner Haustür. Ein großes weißes Gebäude, in der Emils Familie eine Dreizimmerwohnung gemietet hatte.

Bevor er die Wohnung betrat, sagte er zu sich selbst: „Ich bin der Letzte ohne Fehler, das weiß ich, aber meine Entscheidung zu gehen, steht fest. Vielleicht komme ich eines Tages wieder, doch egal was gleich passiert, heute gehe ich.“

Es war wichtig für ihn, dieses eine Ziel einzuhalten. Wenn er das Haus nun betrat, war das einzige Ziel, dieses auch wieder zu verlassen. Sich ein Ziel zu setzen, das unkomfortabel für ihn war, das war das Schwerste für den kleinen jugendlichen Emil.

Sein Herz pochte wie noch nie in seinem Leben zuvor. Er war nervös und voller Angst und Zweifel; jetzt wo es soweit war, seine Entscheidung mit seinen Eltern zu teilen. Er war sich sicher über die Reaktion seiner Mutter und hatte teilweise auch einfach Angst vor dieser.

Er wusste, er würde gleich auf Konfrontation mit seinen Eltern gehen, und er war bereit, die möglichen Konsequenzen ein letztes Mal hinzunehmen, um seine Situation ein für alle Mal zu ändern.

Doch selbst während dieses Gedankens ging ihm immer wieder durch den Kopf, dass seine Eltern es auch nie leicht hatten. Er konnte ihr Verhalten, so unfair er es auch fand, irgendwie nachvollziehen.

Er dachte auch an die vielen schönen Zeiten, denn es war bei weitem nicht alles immer schlecht. „Doch manchmal muss eine Trennung sein, um Änderungen im Leben eines Menschen möglich zu machen“, dachte sich Emil.

So drückte er diese weiße, für das ganze Haus standardisierte, Klingel mit ihrem grellen Ton. Emil leerte seine Gedanken und versuchte sich zu beruhigen. Unkomfortable Situation durchzustehen, das war der einzige Weg zu wachsen und seinen nächsten Schritt zu finden. Zu realisieren, dass jedes Kapitel, das endet, nicht das Ende seiner Geschichte sein musste, gab ihm Kraft.

Die Tür ging auf und er wurde begrüßt. Emil sah, dass sein Zwillingsbruder, dem er wie aus dem Gesicht geschnitten glich, und sein kleiner blonder Bruder nicht Zuhause waren.

Ihm ging so vieles gleichzeitig durch den Kopf, aber die laute Stimme seiner Mutter holte ihn wieder zurück in die Realität, denn es dauerte nicht lange, da war ein Grund zum Streiten gefunden. Es war eine schwierige Situation. Finanziell instabil, emotional instabil und trotzdem gab sie ihr Bestes, um ihren Kinder eine Zukunft zu ermöglichen. Doch ihre eigenen negativen Lebenserfahrungen belasteten sie sehr. Emil sah dies in den Augen seiner Mutter. Er hörte es, wenn sie am Abend weinte. Es brauchte alles seine Zeit. Wenn ihm seine Mutter eine Sache beigebracht hatte, dann das: Egal wie oft dich das Leben niederringt, stehst du wieder auf, und der Kampf geht weiter. Seit Jahren änderte sich die Familiensituation nicht mehr, und diese Dauerstressbelastung war Emils Meinung nach der Grund dafür, dass die Verhältnisse innerhalb der Familie immer mehr bröckelten.

Seine Mutter sah in seinen Augen, dass er diesmal nicht weichen würde. Der Schmerz in Emils Brust saß tief, als seine Mutter nach der Konfrontation weinte, denn dieses Mal wusste sie: Ihr Sohn würde gehen! Dieses Mal würde er nicht mehr so schnell zurückkommen. Sein Herz war mit Hass und Trauer geflutet, er hasste für einen Augenblick seine Mutter und sich selbst. Doch dann leerten sich seine Gedanken und die Beleidigungen, Angriffe und Vorwürfe machten es ihm einfach, den nächsten Schritt zu gehen. Es war eine Leere, die Emil schützte. Die Leere, die ihm zeigte: „Dir kann nun nichts mehr geschehen, gleich hast du es geschafft.“

Er griff nach dem Telefon, um seinen leiblichen Vater anzurufen. Mit zittriger, aber entschlossener Stimme fragte er: „Papa, kannst du mich abholen?“

Emils Eltern, seine leiblichen Eltern, lebten schon, seitdem er klein war, getrennt voneinander und, so sahen er und seine beiden Brüder ihren leiblichen Vater, ein durchs Leben gezeichneten Mann, der selbst viel durchmachen musste und als Einwanderer nach Deutschland kam, nur alle 14 Tage am Wochenende. Auch wenn seine Mutter nie wollte, dass sie die Streitigkeiten mit ihrem Vater mitbekamen, sahen sie es ihr sofort an – die Trauer, die Gewalt und die Bedrücktheit, wenn sie als Mutter nicht weiterwusste, aber trotzdem versuchte, das Beste für ihre Söhne herzugeben.