Oni - Sicherheitslücke Mensch - Samer El Badawi - E-Book

Oni - Sicherheitslücke Mensch E-Book

Samer El Badawi

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Beschreibung

Menschlichkeit ist doch überbewertet, oder, lieber Leser?
Das Jahr 2283. Die Wirtschaft, der technologische Fortschritt und die Welt, wie wir sie kennen, hat sich nur verbessert, oder?
Nach dem letzten Weltkrieg verbündeten sich Wirtschaft und Staat zu den beiden Monopolstellungen, die sie heute sind.
Menschlichkeit wird doch nicht benötigt oder sehe ich das falsch, lieber Leser?
Falls du der Meinung bist, die Menschlichkeit sollte geschützt werden, lade ich dich ein mehr zu erfahren.
Wir manipulieren. Wir manipulieren Freunde, Beziehungen, Geschäftspartner zu unserem Vorteil. Bewusst oder unbewusst. Die meisten würden behaupten, grundlegend wäre es zu viel, in der Liebe oder bei Freundschaft von Manipulation zu sprechen, doch mit einer bestimmten Intention zur eigenen Bereicherung, die Meinung anderer zu seinem Vorteil zu ändern, ist das, was Manipulation im Endeffekt ausmacht.
Willkommen in der Welt des Social Engineering. Willkommen in der Welt von Oni.

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Sam Badawi

Oni – Sicherheitslücke Mensch

Impressum

©NIBE Media ©Sam Badawi

Deutsche überarbeitete Ausgabe

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Created by NIBE Media

Für den Inhalt des Buches ist allein der Autor verantwortlich und er muss nicht der Meinung des Verlags entsprechen.

NIBE Media

Broicher Straße 130

52146 Würselen

Telefon: +49 (0) 2405 4064447

E-Mail: [email protected]

www.nibe-media.de

Die Handlung dieses Romans ist frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Der Roman enthält darüber hinaus zahlreiche Bezüge zu realen gegenwärtigen und historischen Ereignissen und Gegebenheiten.

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort des Autors

Sequenz 1: Die Welt, die wir uns schufen

Sequenz 2: Der Romeo Agent / Das Reziprozitätsprinzip

Sequenz 3: Erstkontakt Konzern

Sequenz 4: Der Bauer, der König sein wollte

Sequenz 5: Egal was geschieht, wir gewinnen

Sequenz 6: Engel mit Teufelshörnern, Teufel mit Heiligenschein

Sequenz 7: Grundordnung Menschlichkeit

Sequenz 8: Willkommen im Kreis

Charaktervorstellung:

Hobbs:

Hobbs, von der eigenen Familie hintergangen. Ein Überlebensdasein, jeder Tag ist ein neuer Test. “Ich gehöre zur Unterschicht und so werde ich auch in dieser Welt behandelt. Doch sein wir ehrlich, würde ich zur Oberschicht gehören, würden mich die Probleme dieser Welt überhaupt interessieren?”

Alter: Mitte 20

Hobbys: Seine kleine Schwester besuchen und sich über die Welt und die Menschen vorm dritten Weltkrieg informieren. Hobbs fragt sich immer wieder, wie das Leben wäre, wenn er nicht in dieser unmenschlichen Zeit des Kapitalismus geboren wäre.

Oni:

Ist Oni ein Held, oder ein Antiheld? Ein Hüter des Rechts oder vielmehr ein Verbrecher? Ein Geisteszustand oder ein Mindset? ist er der Retter oder der Untergang, der Anfang oder das Ende?

Danny Lee:

Danny Lee, ein junger, zielstrebiger IT-Polizist, mit einem starken Sinn für die Gerechtigkeit. Loyalität und der Drang etwas zu ändern waren schon immer Bestandteile seines Charakters, doch in diesem Abenteuer, sollen auch diese Eigenschaften auf eine harte Probe gestellt werden.

Alter: Mitte 20

Hobbys: Leichtathletik und Sportschießen

Hope:

Seinen Namen trägt “Hope” durch die erste Begegnung mit Hobbs. Ein loyaler Gefährte unseres Protagonisten, über den aber viel zu wenig bekannt ist. Doch zumindest die Armen müssen in dieser grausamen Welt zusammenhalten oder nicht?

Alter: Ende 30

Hobbys: Rauchen, lesen und dabei Tee trinken

Vorwort des Autors

Guten Tag, mein Name ist Samer El Badawi, zu dieser Zeit 21 Jahre alt. Nach meiner langwierigen Recherche zum Thema Social Engineering möchte ich mit diesem Buch eigentlich nicht mehr als wahrscheinlich jeder andere Autor. Ich möchte, dass sich der Leser Gedanken macht. Wir leben in einer Risikogesellschaft, jeder möchte sich gegen möglichst viele Risiken absichern. Zeitgleich befinden wir uns auch noch in einer Erlebnisgesellschaft, die den Endnutzen trägt, uns von den Risiken abzulenken. Konzerne und Einzelgesellschaften sind sich dessen bestens bewusst. Durch einfache Gesprächslenkung verkauft der Versicherungskaufmann, um vor Risiken zu schützen, und der Großkonzern bietet sein neustes erlebnisreiches Produkt an, um uns als Konsumenten von den Problemen der Gesellschaft abzulenken und seinen Gewinn zu maximieren. Doch wie funktioniert das? In der IT würde ein Code zum Ausspähen oder Verändern von Daten reichen, doch wir alle sind keine Maschinen. Was also tun, um die Ziele zu erreichen, die wir Menschen uns mit einer bestimmten Intention setzten?

Wir manipulieren. Wir manipulieren Freunde, Beziehungen und Geschäftspartner zu unserem Vorteil. Bewusst oder unbewusst. Die meisten würden behaupten, grundlegend wäre es zu viel, in der Liebe oder in Freundschaft von Manipulation zu sprechen. Doch mit einer bestimmten Intention die Meinung anderer zu seinem Vorteil zu ändern, ist das, was Manipulation im Endeffekt ausmacht.

Willkommen in der Welt des Social Engineering. Willkommen in der Welt von Oni.

Starte Sequenz. Teil 1 Starte Sequenz … Teil 1 Sequenz geladen …

Ausführung Protokoll Oni Teil 1 Lade Memoiren.

Memoiren geladen, abspielen in 3, 2, 1:

Guten Tag,

die Reichen immer reicher? Die Armen nagen am Hungertod? Es ist uns egal, es ist nicht unser Problem. Es ist nicht das Problem der Oberschicht, sich um den Dreck zu scheren, der unten unsere Krümel leckt, wie die Ratten, die sie sind. Das muss der Gedanke der Reichsten ein Prozent gewesen sein, nachdem sie Probleme schufen und die Lösungen boten, bis sie die Welt unter dem Konzern und dem System vereinten und für die Überlebenden eine Welt schufen, die nahezu perfekt wurde, aber zu dem Preis der Freiheit.

In ihren Augen waren sie Götter.

Der vierte Weltkrieg – erinnerst du dich? Die Toten des Bürgerkriegs – dämmert es dir? Die Welt erschaffen, auf den Leichen derer, die frei sein wollten?

Nein du erinnerst dich an den Konzern und das System, an das Social Ranking, das jedem Rebellierendem die Wahl brachte: Akzeptanz des Machtwortes des Systems und des Konzerns, oder Elend.

Die perfekte Welt, die wir schufen. Du lebst im Hier und Jetzt. Opfer müssen gebracht werden, um diese Welt aufrechtzuerhalten. Das erklären dir alle, wenn es um den vierten Weltkrieg geht. Doch das ist weder das Recht noch die Moral, die ein Mensch mit sich tragen sollte, der die Kontrolle über alles hat.

Wenn du das hier hörst, dann bin ich wahrscheinlich schon lange tot, meine Ideen und meine Geschichte jedoch leben weiter. Ich werde wohl nie so genau erfahren, ob mein Plan, meine Wünsche und meine Ziele in Erfüllung gegangen sind. Sollte dies der Fall sein, soll meine Geschichte dir ein Warnmal sein. Sollte ich jedoch gescheitert sein, musst du der nächste Oni werden, mein lieber Mithörer, je nachdem, wie sich die Geschichte entwickelt. Die Zeit lehrte mich, dass sich Geschichte wiederholt, die Frage ist nur wann und wie?

Aus diesem Grund spreche ich mit dieser Hologrammübertragung zu dir, lieber Suchende.

Mein Name ist Oni. Auch wenn meine wahre Identität, Hobbs, schon lange vor meinem richtigen Ableben starb, sollst du die wahre Geschichte kennen.

Ich werde dir meine Geschichte und meine Vorgehensweise mit auf den Weg geben. In der Hoffnung, dass auch du den richtigen Weg einschlagen wirst und eines Tages deine Geschichte und deine weiterentwickelten Methoden dafür sorgen, dass der Mensch es nie wieder wagt, seinen Narzissmus über die logischen Rechte eines jeden Menschen zu stellen.

Zur Vereinfachung habe ich alles in Sequenzen unterteilt.

Du magst vielleicht nicht über die angeborene Gabe des Multithinkings verfügen oder die emotionale Intelligenz besitzen, die dir deinen Weg vereinfacht. Doch ich glaube, mit deinem Willen und deinem guten Herzen findest du einen Weg, diese Welt zu beeinflussen.

Viel Glück, Oni der nächsten Generation.

Übertragung beendet.

Sequenz 1: Die Welt, die wir uns schufen

Mein Handywecker klingelt. 11 Uhr morgens, bei meinem Lebensstil wohl nichts Besonderes. Der Handywecker zeigt den 13. April 2238. Die Sonne scheint in meine, schon etwas ältere, sehr grau gehaltene Wohnung. Trist und für eine Renovierung bereit. Löcher in den Wänden und die Dämmung war so gut wie nicht vorhanden. Ich starrte an die Decke und versuchte meine Gedankengänge zu sortieren. Während die Sonne in mein Gesicht schien und ich merkte, dass es doch gar keine schlechte Idee wäre, mir endlich Gardinen zu kaufen, um nicht immer so ungemütlich verschwitzt aufzuwachen, klingelte der Live-Nachrichtenticker meines Handy-Alarms. Mein Handy war schon älter. Meine kleine Schwester schenkt es mir zu meinem 19. Geburtstag. 6 Jahre ist es her. Ich verseuchte es mit Viren aller Art, da ich als Jugendlicher unbedingt hacken lernen wollte. Es funktionierte auch halbwegs. Zwischen Tools und gefährlichem Halbwissen bewegte ich mich in der Szene. Ich kontrollierte im Online-Banking meine Einnahmen, wissend, dass sich an meiner Armut nichts geändert hatte. Die Live-Benachrichtigung ploppte erneut auf.

„Der Konzern und seine verdammten Nachrichten“, flüsterte ich vor mich hin. Eine vorinstallierte App, unmöglich sie zu löschen.

Der Paragraf 17 wurde verabschiedet, Wasser war nun kein Grundrecht des Menschen mehr. Ich starrte zwei bis 3 Sekunden geschockt auf mein Handy. Es machte sich einmal mehr Wut auf das System in mir breit. Doch wie so viele andere, war ich diesen Themen nach Jahrzehnten schon so emotional abgestumpft gegenüber, dass ich mich einfach entschied, mir erst einmal einen Kaffee zu machen.

Als ich das erhitzte Wasser meiner alten, mit Staub bedeckten schwarz-gräulichen Kaffeemaschine in meine Tasse gieße, kommt mir der im ersten Moment sarkastische Gedanke, dass dies doch jetzt ein Luxusgut wäre. Luxus war nichts für einen introvertierten Menschen wie mich. Ich war ruhig, beobachtete die Menschen um mich herum und war außerdem laut System „arbeitsunfähig“. Arbeitsunfähig in einer Welt ohne eine Mittelschicht. Ich bin wohl das, was die Gesellschaft als “Versager” sieht. Ich verwerfe diesen Negativgedanken und blicke in meinen kahlen und leerstehenden Flur.

Langsam wendete ich mich meiner Tür zu. In meiner kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung war es trotz Sonne sehr kalt. Ich konnte mir die erhöhten Strompreise nicht mehr leisten, also mussten es Decken fürs Erste als Ersatz für meine Heizung tun.

Als ich die Tür im Erdgeschoss meines Hausflures öffnete, sah ich eine belebte Großstadt. Jeder war in Eile, jeder in Hetze, jeder musste seinen Profit machen. Ich fragte mich, wie viele von denen, die ich hier über die breite mit roten Pflastersteinen versehene Straße laufen sah, Betrüger seien. Menschen, denen ihr Geld eigentlich nicht zusteht.

Doch mussten die Menschen hier nicht genau so agieren? Frei nach dem Motto “fressen oder gefressen werden?”. Gleichzeitig fragte ich mich, wie viele hier in meiner Situation sind, ich ließ meinen Blick über die Straße schweifen und entdecke beim genaueren Hinsehen so viele zerstörte Existenzen in den Gossen nach Geld betteln. Es war für mich immer wieder erstaunlich, wie mein Gehirn, selbst in meiner Situation, dass noch größere Leid ausblendete, es als unwichtige Information deklarierte, es waren ja nur “arme Menschen”. Ich hatte das “Glück”, dass meine Eltern, bevor sie uns verließen, um in der oberen Gesellschaftsschicht zu leben, uns diese kargen Räumlichkeiten überließen.

Dann sah ich mir einen Bettler einige Sekunden an, er lächelte mir zu und drehte sich eine Zigarette.

Ich rief einen der Bettler zu mir und gab ihm ein Stück Brot. Er lächelt erneut und sagte: „Wenn ich dir irgendwann mal helfen kann, scheue dich nicht, Bescheid zu sagen. Ich schlafe unter Kartons und Decken dort hinten in der Gasse an der Kreuzung.“

Ich lächelte und nicke ihm zu.

Die Obdachlosen des ersten Bezirkes waren menschlicher als die meisten Kaufleute hier.

”Danke dir mein Freund und tut mir leid falls es dir unangenehm ist, vor so vielen Mittelständlern mit mir zu sprechen …”

Ich war geschockt von dieser Aussage doch ließ ihn weiterziehen, ohne weiter auf diesen Satz einzugehen.

Im 23. Jahrhundert war der Unterschied zwischen Arm und Reich größer als je zuvor. Der Mensch besaß nur noch Angst oder Gier nach Erlebnissen. Doch ich hatte ein Talent, ein Talent, das mir Vorteile gegenüber dieser grausamen Gesellschaft brachte.

Das limbische System. Ich kannte es in- und auswendig. Es ist für das Triebverhalten des Menschen zuständig, auch bearbeitet das limbische System die emotionalen Informationen, die das Gehirn aufnimmt. Ich entdeckte es als Jugendlicher und studierte es aus eigenem Interesse. Die Stadtbibliothek war kostenlos und ich hatte eh nicht viel zu tun. Doch ich lernte durch das Beobachten der Menschen in meinem Umfeld schnell. Lüge und Wahrheit zu unterscheiden, Intentionen und Emotionen zu lesen.

Meine Rechnungen bezahlte das auch nicht, aber ich klammerte mich an die Vorstellung, ihnen geistlich überlegen zu sein, denn auch ich war irgendwo im Narzissmus meiner selbst gefangen.

In einer Zeit in der IT-Sicherheit alles war, gab es eine Variable, die nie wirklich sicher war, die Variable Mensch.

Ich fing meine Gedanken ein und nahm die kostenlose Zeitung, die, wie jeden Morgen vor der Tür lag, auf. Warum kostenlos? Na ja, eine einfache Werbemaßnahme des Großkonzerns. Es ist wie auch schon damals im 21. Jahrhundert vor dem Massenzusammenbruch der Wirtschaft und den Angriff auf die reichsten 3 Prozent, ein einfaches Mittel, um Anhänger dieser Konsumgesellschaft zu werden.

Ich setzte mich wieder in meine kleine Wohnung. Schlug die Zeitung auf, von der ich doch eigentlich so angewidert war, und fing an zu lesen. Ein Gedenkspruch von Karl Marx als Überschrift des Hauptartikels:

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“

Es scheint mir Ironie in seiner Endstufe zu sein, dies von dem größten und mittlerweile einzigen Konzern dieser Welt zu lesen. Nein es ist an Ironie nicht mehr zu übertreffen. Der Konzern hatte die komplette Monopolstellung zu allen Märkten weltweit. Doch um die Konsumgesellschaft gebunden zu halten, agierten sie, als hätte sich irgendetwas zum 21. Jahrhundert geändert und das, obwohl es offensichtlich war, dass das Leid der Mittel und Unterschicht nicht größer hätte sein können.

Ich schüttelte meinen Kopf. „Im Endeffekt bin ich ja nicht anders.“ Ein schlafender Kritiker.

Das Einzige, was mir geblieben ist, ist meine kleine Schwester.